VERKEHR & BETRIEB | Fernverkehr Der Schienenpersonenfernverkehr zwischen Wettbewerb, DB-Kundenoffensive und Deutschland-Takt Gleich mehrere Tagungen zum Personenfernverkehr auf der Schiene und die Fertigstellung eines Gutachtens zum Deutschland-Takt [1], die „größte Kundenoffensive in der Geschichte des DB Fernverkehrs“ und der neue Wettbewerber Fernbus lenken gegenwärtig den Fokus verstärkt auf die Frage, wie es mit dem Fernverkehr weitergeht. Der folgende Beitrag führt den Diskussionsbeitrag des Verfassers zur Vorstellung der DB-Kundenoffensive bei einer Tagung der TU Berlin näher aus [2]. 1. DIE MARKTSEGMENTE DES SCHIENENVERKEHRS IM INTRA- UND INTERMODALEN VERGLEICH Eine der wichtigsten Aufgaben der Bundesnetzagentur ist die Marktbeobachtung: Zentrale Ergebnisse im Zeitraum 2005 bis 2013 fasst Bild 1 komprimiert zusammen, und zwar für den sowohl intermodalen als auch intramodalen Wettbewerb sowie getrennt nach den Marktsegmenten Schienenpersonennahverkehr (SPNV), Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) und Schienengüterverkehr (SGV). Intramodal, also beim Wettbewerb der einzelnen Verkehrsunternehmen, zeigen sich die Konkurrenten der Deutschen Bahn besonders im SGV erfolgreich und konnten ihren Marktanteil an der Verkehrsleistung binnen acht Jahren von 14 auf 33 Prozent steigern; überwiegend allerdings bei Ganz- zugverkehren, während die Wettbewerber der Deutschen Bahn im Einzelwagenverkehr bis heute keine nennenswerten Marktanteile erobern konnten. Eine ebenfalls positive, wenn auch weniger dynamische Wettbewerbsentwicklung zugunsten der DB-Konkurrenten zeigt sich im SPNV: Ihr Anteil an der Verkehrsleistung wuchs zwischen 2005 und 2013 von sechs auf 19 Prozent und lag 2013 bei der Betriebsleistung laut DB Wettbewerbsbericht sogar bei 26,4 Prozent, so dass inzwischen mehr als jeder vierte Zugkilometer von einer Wettbewerbsbahn gefahren wird. Die gegenüber dem SGV geringere Dynamik im SPNV dürfte sich aus der Langfristigkeit des Marktes ergeben, weil SPNV-Leistungen in der Regel für zehn und mehr Jahre ausgeschrieben und mittels Verkehrsverträgen von den Aufgabenträgern vergeben werden: So können sich bei Ver- Dr. Dipl.-Geogr. Karl-Heinz Rochlitz Referent im Zugangsreferat der Bundesnetzagentur [email protected] tragsdauern von zehn Jahren jährlich nur bei einem Zehntel des Marktes Veränderungen ergeben, sofern man ein relativ gleichmäßiges Ausschreibungsprocedere annimmt. Am überraschendsten ist die Wettbewerbsentwicklung im SPFV: Bis heute gibt es für DB Fernverkehr keinen nennenswerten Konkurrenten, weil nach dem Marktausscheiden des InterConnex des Unternehmens Veolia zum 13.12.2014 derzeit nur noch ein einziger, regelmäßig verkehrender Wettbewerber im Markt verblieben ist: der Hamburg-Köln-Express (HKX). Im Jahre 22 » BILD 1: Wettbewerb im deutschen Schienenverkehr 2005 (1994) bis 2013 www.eurailpress.de/etr ETR | NOVEMBER 2015 | NR. 11 11 VERKEHR & BETRIEB | Fernverkehr nach der Bahnreform, die den Wettbewerb für alle Verkehrsunternehmen im Fernverkehr geöffnet hat, muss man konstatieren, dass der Wettbewerb in diesem Marktsegment klar gescheitert ist. Ehe wir uns den Gründen für diese Entwicklung widmen, soll auch die Entwicklung der Verkehrsleistung auf der Schiene in den drei betrachteten Marktsegmenten gewürdigt werden, wobei die dargestellten Diagrammkurven durch die Prozentangaben des Wachstums für 2005 bis 2013 und – in Klammern – von 1994 bis 2013 ergänzt werden. Die Verkehrsleistung ist ein Indikator für die Stellung der Schiene im intermodalen Wettbewerb, und überraschend zeigt sich bei ihrer Entwicklung ein ähnliches Bild wie beim intramodalen Wettbewerb. SPNV und SGV weisen deutliche Wachstumsraten auf, wobei das Wachstum im SPNV am stärksten und kontinuierlichsten ausfällt. Im SGV kam es 2009 zu einem deutlichen Einbruch durch die Wirtschaftskrise, der zwar rasch wieder wettgemacht wurde, ohne dann aber in ein weiteres Wachstum (bis 2013) überzuleiten. Erschreckend sind demgegenüber die Zahlen des SPFV, zumal die neun Prozent Wachstum zwischen 2005 und 2013 das geringe Wachstum von nur sechs Prozent seit der Bahnreform 1994 fortschreiben. Verglichen mit dem Wachstum von SPNV und SGV stagniert also der Fernverkehr, insbesondere wenn man an das zeitgleiche Wachstum beim konkurrierenden Pkw- und Flugverkehr denkt. Intramodale und intermodale Entwicklung sind in Bild 1 in einem gemeinsamen Schaubild dargestellt, und da sich die Marktsegmente praktisch parallel entwickelt haben, liegt es nahe, eine Kausalbeziehung zu vermuten, also provozierend zu formulieren: Intermodaler und intramodaler Wettbewerb sind quasi siamesische Zwillinge – die Schiene wächst mit ihren Verkehrsleistungen nur dort erfolgreich, wo es auch auf der Schiene den Wettbewerb mehrerer Verkehrsunternehmen gibt. Das passt in der Tat zur Grundthese unserer Wettbewerbsökonomie, dass erfolgreiche Branchen immer im Wettbewerb organisiert sind. Ist diese Aussage aber für den SPNV wirklich richtig? Denn es gab im SPNV zahlreiche Innovationen, die quasi unternehmensunabhängig für mehr Fahrgäste gesorgt haben: Neue, moderne und attraktivere Züge, aber auch die Einführung und fortlaufende Verbesserungen des Angebotes durch integrale Taktfahrpläne. Diese Innovationen sind vor allem durch die Regionalisierungsmittel ermöglicht worden, deren sinnvoller Einsatz durch die Aufgabenträgerschaft der Länder organisiert worden ist. In welchem Umfang der Wettbewerb verschiedener Verkehrsunternehmen für den 12 ETR | NOVEMBER 2015 | NR. 11 Erfolg des SPNV entscheidend war, ist ein in der Verkehrswissenschaft bis heute leider nicht untersuchter, gleichwohl aber spannender Aspekt. 2. DER WETTBEWERB IM PERSONENFERNVERKEHR IST BISHER GESCHEITERT Warum aber ist fast 22 Jahre nach der Bahnreform zu konstatieren, dass der Wettbewerb im SPFV gescheitert ist, dass also Züge wie der Flex – der Hamburg – Flensburg-Express – und verschiedene InterConnex-Züge – allen voran der erste InterConnex Leipzig – Berlin – Rostock – sich nicht am Markt durchsetzen konnten? Letztlich sind vier Hauptgründe zu nennen: tionsentgelte als zu hoch bezeichnet: Angeblich lagen die Infrastrukturkosten des InterConnex Leipzig – Berlin – Rostock so hoch, dass jeder Fahrgast allein für sie bereits 11 Euro zahlen musste; hinzu kommen die Fahrzeug-, Personalund Vertriebskosten. Wegen der parallel sehr preiswerten Fernbusangebote sorgt damit allein der Kostenblock Infrastruktur für eine geringe Konkurrenzfähigkeit des Schienenverkehrs, verdrängt also potentielle Wettbewerber auf Strecken mit deutlich höheren Fahrgastzahlen, auf denen es natürlich schon heute sehr gute, vertaktete Angebote des marktbeherrschenden Unternehmens gibt. Der Einstieg eines zusätzlichen Wettbewerbers müsste also auf der jeweiligen Strecke zu deutlich steigenden Fahrgastzahlen führen, damit überhaupt zwei Wettbewerber parallel existieren können [3]. >> Schließlich sind Markteinsteiger gegenüber marktbeherrschenden Unternehmen immer in einer sehr schwierigen Konkurrenzsituation, zumal im Hinblick auf tarifliche und vertriebliche Probleme bisher kaum Möglichkeiten einer Regulierung geschaffen worden sind. >> Die Fahrzeugbeschaffung hat sich als zu schwierig herausgestellt, weil es zum einen keinen funktionierenden Gebrauchtfahrzeugmarkt gibt und die Neubeschaffung von Fahrzeugen als zu zeitaufwändig sowie für Neueinsteiger als nicht zu finanzieren erscheint. Die aktuelle Eisenbahngesetzgebung ermöglicht nicht die Vergabe von Rahmenverträgen mit zeitversetzter Betriebsaufnahme, um die Probleme Genehmigungs- und Beschaffungsfristen sowie Finanzierungssi- 3. WARUM STAGNIERT DIE VERKEHRSLEISTUNG DES cherheit in den Griff zu bekommen. >> Für neue Wettbewerber sind zunächst FERNVERKEHRS? just die Schienenstrecken interessant, die schon heute stark be- bis überlas- Das Ausbleiben von Wettbewerb im SPFV tet sind; ein typisches Beispiel ist die erklärt aber die Stagnation der Verkehrsleis„Rosinenstrecke“ Hamburg – Köln, auf tung im Fernverkehr allenfalls teilweise: Warwelcher derzeit der einzige verbliebene um partizipiert die Schiene nicht wenigstens Wettbewerber HKX fährt. Auf solchen proportional am allgemeinen Wachstum Strecken mit hohen Fahrgastpotentialen des Fernverkehrs? Obwohl diese Frage hier attraktive Trassen im Rahmen betrieblich nur schlaglichtartig diskutiert werden kann, effizienter Umläufe oder gar Trassen für lassen sich doch vier Hauptgründe erkennen Taktverkehre zu bekommen, ist relativ [4]: DB Fernverkehr hat sich mit der Aufgaschwierig; ein Verdrängungswettbewerb be des Zugprodukts InterRegio zwischen gegenüber DB Fernverkehr wäre kaum 1998 und 2003 vielfach aus der „Fläche“ zuerfolgversprechend bzw. sehr teuer. rückgezogen; zahlreiche Städte, aber auch Letztlich ist aber auch kritisch zu hin- Fremdenverkehrsregionen sind heute nicht mehr oder deutterfragen, wie lich schlechter mit sinnvoll der Auch mit ihrem Preissystem konnte FernverkehrszüW e t t b e w e r b DB Fernverkehr nie einen durchgen erschlossen. auf „Rosinenstrecken“ aus greifenden Erfolg am Fahrgastmarkt Auch mit ihrem Preissystem konnFahrgastsicht erzielen. te DB Fernverkehr ist, wenn dadurch just diejenigen Gewinne beim nie einen durchgreifenden Erfolg am Fahrmarktbeherrschenden Verkehrsunter- gastmarkt erzielen: Bezeichnend ist, wie nehmen geschmälert werden, die der- hervorragend es dem Konkurrenten Fernbus zeit noch die Verkehre auf den „Zitro- gelungen ist, sich als Niedrigpreisanbieter nenstrecken“ und in Tageszeitrandlagen in einer breiten Öffentlichkeit zu positionieren, obwohl zumindest alle Reisenden, ermöglichen. >> Als Wettbewerbshindernis werden von die sich langfristig auf konkrete ZugbindunWettbewerbern die Trassen- und Sta- gen für ihre Fahrten festlegen können, mit www.eurailpress.de/etr VERKEHR & BETRIEB | Fernverkehr „Sparpreis-Angeboten“ meist ähnlich günstig, deutlich bequemer und schneller auf der Schiene unterwegs sein können. Nach wie vor gilt der Erwerb günstiger Bahnfahrkarten für nicht „DB-erfahrene Kunden“ als schwierig, zumal sich Angebote wie „Sparpreise“ und BahnCard-Rabatte häufig „kannibalisieren“. Bezeichnend ist die niedrige Zahl von BahnCard-50-Inhabern – etwa 1,5 Mio. in Deutschland – im Vergleich zur hohen Marktdurchdringung des vergleichbaren Produkts in der Schweiz mit über 2,3 Mio. Halbtax-Inhabern [5]. Gravierende Folge der Bahnreform ist die relativ willkürliche Grenze zwischen gemeinwirtschaftlichem, also subventioniertem Nahverkehr und dem eigenwirtschaftlichem Fernverkehr bei 50 Kilometern bzw. einer Stunde Reisezeit; nur für den Nahverkehr wurde eine klare Aufgabenverantwortung seitens der Länder festgelegt. Der Grundgesetzauftrag der Gewährleistung eines ausreichenden Fernverkehrsangebotes durch den Bund ist demgegenüber seit 1994 nicht umgesetzt worden, weil alle Bundesregierungen die Rechtsposition vertreten, dass dafür die Infrastrukturverantwortung und –finanzierung ausreiche. Als Folge und wegen fehlender Wettbewerber entscheidet also eine zwangsläufig gewinnorientierte DB Fernverkehr AG über den Umfang des Fernverkehrs in Deutschland; wie aber eine Aktiengesellschaft zu einem positiven Wirtschaftsergebnis kommt und ob es dazu zwingend einer wachsenden Beförderung von Fahrgästen bedarf, ist eine eigenständig unternehmerisch zu treffende Entscheidung. Schließlich ist ein viertes Problem des Fernverkehrs die durchschnittliche Reiseweite, die bei nur 287 Kilometern liegt, also nur partiell in einem hochgeschwindigkeitsorientierten Hochpreissegment, für das seit den 80er Jahren mit den entsprechenden Schnellfahrstrecken milliardenschwere Infrastrukturinvestitionen getätigt worden sind. Gleichwohl liegen auf ihnen die durchschnittlichen Reisegeschwindigkeiten in Deutschland deutlich niedriger als in Ländern wie Frankreich, Spanien, Japan und China [6]. Die Bedürfnisse vieler Fernverkehrskunden nach möglichst durchgehenden Verbindungen oder zumindest einfachen, sicheren Umsteigebeziehungen sind demgegenüber viel zu wenig beachtet worden. 4. VOM FERN- ZUM NAHVERKEHR. UND WIEDER ZURÜCK? Für die bei den Fahrgästen beliebten InterRegios gab es in der Regel zwei Fortführungsalternativen: Ein Teil wurde in InterCitys (IC) umgewandelt, deren Angebot in der www.eurailpress.de/etr Folge aber häufig ausgedünnt oder schließ- Norddeich zu Nahverkehrstarifen benutzt lich sogar ganz eingestellt wurde. Häufiger werden und erhalten dafür Fördermittel des trat das Zugprodukt RegionalExpress (RE) Landes Niedersachsen, um so das zweistünan die Stelle des InterRegio, insbesondere dige RE-Angebot zu einem Stundentakt mit dann, wenn sich die SPNV-Aufgabenträger Bedienung der gleichen Halte zu ergänzen. nicht mit der Einstellung relativ schneller Ähnliches soll ab 2017 auf der Gäubahn Verbindungen über größere Distanzen ab- passieren, wo die dann stündlich zwischen fanden. Vor allem zwei InterRegio-Linien Stuttgart und Zürich fahrenden Doppelbehielten einen gewissen „Fernverkehrs- stock-Intercity-Züge zwischen Stuttgart charakter“: Der IR 12 nördlich von Hamburg und Singen mit Fahrkarten des Nahverkehrs wurde 2002 als „Flex“ eines neuen Anbieters ohne Aufpreis genutzt werden können. Ziel und 2003 bis 2005 als „Flensburg-Express“ ist – von Baden-Württemberg und DB Fernseitens der Nord-Ostsee-Bahn (Connex) je- verkehr positiv formuliert – die „Takt- und weils mit Landeszuschüssen fortgeführt, Tarifintegration der Fernverkehrsleistungen ehe nach einer Ausschreibung des Lan- in das Nahverkehrsangebot“. Diese Aufgabe des die DB mit ihrer Tochter Regionalbahn der Eigenwirtschaftlichkeit des Fernverkehrs Schleswig-Holstein wieder den Betrieb als mag zwar durchaus positiv für den Fahrgast RE übernahm. Erfolgreicher agierte ein Wett- sein, zumal sie das Problem anerkennt, dass bewerber im Falle der InterRegio-Linie 25 der Fernverkehr auf schwächeren Linien Hof – München – Oberstdorf mit dem „alex“ nicht eigenwirtschaftlich zu erbringen ist; (bis 2010 Arrivagleichzeitig beL ä n d e r b a h n - , Ziel ist – von Baden-Württemberg deutet sie aber in teilweise auch All- und DB Fernverkehr positiv formuder in Niedersachgäu-Express), der sen und Badenseit 2003 (südlich liert – die „Takt- und Tarifintegration Württemberg München) bzw. der Fernverkehrsleistungen in das praktizierten Form, 2007 von der Ländass Fernverkehre Nahverkehrsangebot“. derbahn (heute im Grenzbereich zu Netinera gehörend) mit Zuschüssen des zum Nahverkehr aufgrund exklusiver VerträFreistaates Bayern als RE betrieben wird. ge zwischen Ländern und DB-Konzern am Meist wurden also aus den InterRegios Wettbewerb vorbei vom marktbeherrschenRE-Züge, vor allem in Baden-Württemberg den Unternehmen erbracht werden [8]. auch IRE-Züge, die von DB Regio betrieben werden und sich von den typischen Nahverkehrszügen durch besonders große Lauf- 5. DAS NEUE DB FERNVERKEHRSlängen unterscheiden; sie werden von den KONZEPT MIT DEM „IC-NEU“ Ländern aus den Regionalisierungsmitteln bezuschusst, obwohl sie bisweilen kaum Am 18. März 2015 hat DB Personenverkehr als Nahverkehrszüge anzusprechen sind. eine „Kundenoffensive“ angekündigt, mit Entscheidend ist zwar nicht die Linienlänge, der im Fernverkehr das Angebot mit Koma. WLAN), preislisondern ob die Mehrzahl der Reisenden den fortverbesserungen (u. jeweiligen Zug für mehr als 50 Kilometer chen Sonderangeboten, neuen Zügen und oder eine Stunde benutzt: Sobald aber diese schnelleren Verbindungen „massiv ausgeGrenze überschritten wird, handelt es sich baut“ werden soll; die Produktionsleistung laut Allgemeinem Eisenbahngesetz (AEG) soll von 130 Mio. auf 162 Mio. Zugkilometer und Regionalisierungsgesetz eigentlich um steigen. Neben dem „Zielkonzept Kernnetz“ Fernverkehrszüge außerhalb des Verantwor- mit dem ICE soll – allerdings erst bis 2032 – tungsbereichs der Länder [7]. Festzuhalten auch ein „Zielkonzept neues Flächennetz“ ist bei alledem zweierlei: Das früher einheitli- umgesetzt werden, das mit 120 neuen ICche, am Markt gut eingeführte und beliebte Doppelstockzügen als „IC-Neu“ 42 Mio. ZugZugprodukt „InterRegio“ wurde zugunsten kilometer umfasst, für eine „bessere Anbineiner Angebotsvielfalt aus interregioähn- dung der Regionen: nahezu alle deutschen lichen IC, IRE und RE aufgegeben, und die Großstädte am Fernverkehrsnetz“ sorgt und Aufgabenverantwortung der Länder bzw. auch „zahlreiche kleinere Städte profitieren“ die Finanzierung der IR-Nachfolgeprodukte lässt. Weiterhin sind „ca. 190 neue Direktveraus Regionalisierungsmitteln ist zumindest bindungen aus der Fläche in die 50 größten Städte in Deutschland“ geplant, um die kritisch zu hinterfragen. Doch die Entwicklung des InterRegio vom „Reisendenzahl auf diesen Relationen zu Fernverkehrszug zum bezuschussten Nah- verdoppeln“. Ähnlich wie 1988, als man drei verkehrszug scheint sich gegenwärtig um- Jahre vor der Einführung des ICE die Qualität zukehren: Mehrere IC-Linien aus Ost- und des IC-Angebotes ausgebaut und ihm mit Westdeutschland können seit dem Fahrplan- dem InterRegio eine zweite Säule hinzufügt wechsel 2013 ab Bremen bzw. ab Leer bis hatte, setzt die „größte Kundenoffensive in » ETR | NOVEMBER 2015 | NR. 11 13 VERKEHR & BETRIEB | Fernverkehr der Geschichte des DB Fernverkehrs“ [9] jetzt auftrag und 2013 als Instrument der Bunrer Nah- und Fernverkehrsangebote in auf den ICE im Kernnetz mit einem Stunden- desschienenwegeplanung in den jeweiligen Sachsen-Anhalt. … Sie [die Infrastruktur takt und teilweise sogar mit zwei Zügen pro Koalitionsverträgen der Bundesregierung im Eisenbahnknoten Magdeburg] ist Stunde plus auf den „IC-Neu“ in einem neu- seinen Niederschlag gefunden, und 2014 Voraussetzung für die Realisierung des en Flächennetz wurde im Auftrag neuen Fernverkehrskonzeptes der DB, mit Zwei-, bei Ver- Der „IC-Neu“ ist damit offenkundig des Verkehrsmiin dem Magdeburg zum IC-Kreuz entwidichtungen auch der Nachfolger des InterRegio. nisteriums (BMVI) ckelt wird“ [14]. Ein-Stunden-Takt ein umfangreiches >> Schon seit Jahren arbeitet die DB Netz und zusätzlichen touristischen Anbindun- Gutachten erarbeitet, das inzwischen nach AG an einer „Netzkonzeption 2030“ als gen. Der „IC-Neu“ ist damit offenkundig der monatelanger Verzögerung veröffentlicht Gesamtkonzept zur InfrastrukturentNachfolger des InterRegio. worden ist. wicklung, das „bestmöglich in den BVWP Interessant ist allerdings, in welchem [Bundesverkehrswegeplan] integriert“ Umfang der „IC-Neu“ tatsächlich eigenwirtwerden soll. Mit diesem integrativen, zuschaftlich fahren soll: Die bereits erwähnten 7. DEUTSCHLAND-TAKT: AUF DREI gleich auch angebotsorientierten Ansatz Beispiele auf den Norddeich-Strecken und WEGEN ZU EINEM GEMEINSAMEN soll den von DB Netz prognostizierten, der Gäubahn, aber auch der stufenweise, ZIEL? teilweise auch mit den Aufgabenträgern möglicherweise an Nahverkehrsausschreiabgestimmten Bedürfnissen von Persobungen gekoppelte Zeitplan zur Einführung Offensichtlich tun sich sowohl Deutsche nennah- und –fernverkehr einschließder „IC-Neu-Linien“ [10] deuten darauf hin, Bahn als auch Bundesregierung und BMVI lich des Güterverkehrs entsprochen dass die DB durchaus daran denkt, das „IC- mit dem „Deutschland-Takt“ als Basiskonund detektierten Engpässen im bundesNeu-Netz“ mit Zuschüssen aus den Regio- zept für die Weiterentwicklung des Fernverdeutschen Schienennetz durch entsprenalisierungsmitteln zu betreiben [11]. Doch kehrs und des gesamten Schienenpersonenchende Infrastrukturausbaumaßnahwäre eine solche Strategie als „Zuflucht in verkehrs schwer, obwohl sein Konzept von men begegnet werden. Ein wichtiges den warmen Subventionsregen“ so negativ gleich drei verschiedenen Positionen her Planungsinstrument ist die „Systemtraszu kommentieren, wie dies ein Branchen- verfolgt wird: se“ als „vorkonstruierte, standardisierte kenner tut [12] ? Nutzt hier nicht ein BahnTrasse“, die flexibel von Zugfahrten, aber unternehmen im schwierigen intermodalen >> Der Deutschland-Takt-Ansatz im Gutachauch verkehrsunternehmensunabhänten im Auftrag des BMVI setzt im WesentWettbewerb gegenüber den Konkurrenten gig und somit wettbewerbsoffen belegt lichen auf den Vorleistungen der Länder Auto, Fernbus und Flugzeug notwendigerwerden kann. mit ihrem SPNV auf und lehnt sich insweise seine Chancen, die ihm die Politik gebesondere an das Vorbild der Schweiz Festzuhalten ist: Alle drei Konzepte zielen währt? Allerdings droht bei dieser Strategie an. Die Ausgestaltung des Deutschland- – mehr oder weniger – auf einen „Deutschdas wichtigste Instrument der Bahnreform, Takts erfolgt im Gutachten dem einfa- land-Takt“. Sie gehen von einer angebotsorider intramodale Wettbewerb verschiedener cheren Ansatz einer Top-Down-Planung entierten Schienenverkehrsplanung aus, die Verkehrsunternehmen, auf der Strecke zu ausgehend vom Fernverkehr mit An- eine in weiten Teilen fahrplanbasierte Infrableiben: Zuschüsse an nur einen Fernverpassung der SPNV-Taktfahrpläne; eine strukturentwicklung ermöglicht, die weit efkehrsanbieter ohne AusschreibungsverfahPlanung, die versucht, die Integralen fizienter ist als der in den vergangenen Jahrren sind vergaberechtlich fragwürdig und Taktfahrpläne und den Taktfahrplan des zehnten praktizierte Infrastrukturausbau, bei können für Wettbewerber zu einer weiteren D B - Fe r n v e r Markteintrittshürde bzw. zu einer Einschrändem milliardenkehrs gleich- Festzuhalten ist: Alle drei Konzepte kung des Zugangs zum Schienennetz werteure Infrastrukrangig zusam- zielen – mehr oder weniger – auf den. turprojekte primär menzuführen, für den Hochgefiele logischer- einen „Deutschland-Takt“. schwindigkeits6. „DEUTSCHLAND-TAKT“ weise deutlich schwerer. verkehr realisiert wurden, ohne einen ALS ANLIEGEN DES BUNDES? >> Die „Kundenoffensive“ der Deutschen überzeugenden Nutzen für das ReisendenBahn ist zunächst einmal ein reines Fern- aufkommen im Fernverkehr zu generieren. Eher beiläufig zitieren DB-Pressemitteilung verkehrskonzept, an dem sich, ohne dies und Präsentation zur „Kundenoffensive“ explizit zu fordern, wie bisher die Taktdas Konzept des integralen Taktfahrplans: fahrpläne der Länder orientieren sollen. 8. WIE WEITER MIT DEM „Damit ist Deutschland im Takt und unsere Unklar ist, ob es eigen- und selbständig DEUTSCHLAND-TAKT? Fahrgäste profitieren von wesentlich verbesnur von der DB Fernverkehr AG oder in serten Anschlussmöglichkeiten“ [13]. Diese Abstimmung mit der DB Regio AG erar- Das gemeinsame Ziel „Deutschland-Takt“ Beiläufigkeit überrascht, denn für die Länder beitet worden ist, um den „IC-Neu“ als zeigt aber auch ein grundlegendes Problem ist das Konzept des integralen Taktfahrplans quasi-Übergangsprodukt zwischen Fern- auf: Unentbehrlich ist ein „Taktgeber“ – eine (ITF) eine der zentralen Qualitäten im SPNV. und Nahverkehr optimal einzuplanen. Entscheidungsinstanz, deren Hauptaufgabe Der „Deutschland-Takt“ ist die Umsetzung Allerdings erscheint das Konzept der DB es ist, für die konkrete Ausgestaltung dieses des integralen Taktfahrplans im bundesweiFernverkehr AG auch mit der DB Netz AG Konzepts zu sorgen. Dabei sind vier zentrale ten Maßstab und unter Verknüpfung aller abgestimmt zu sein, wie Äußerungen Aspekte zu berücksichtigen: Wie wird das Angebot geplant – offenLänder-ITF mit dem ITF des Fernverkehrs. auf einem Bahngipfel in Sachsen-Anhalt Nachdem das Konzept des Deutschlandam 6. Juli 2015 andeuteten: „… nur mit siv oder defensiv? Welchen Umfang nimmt Takts 2008 zur Gründung einer Initiative von einer leistungsfähigen Eisenbahninfra- man beispielsweise für den Fernverkehr im Aufgabenträgern und Fahrgastverbänden struktur schaffen wir die Grundlage für Jahr 2030 an: 139,5 Mio. Zugkilometer, wie geführt hat, hat er 2009 zunächst als Prüfeine noch bessere Verzahnung unse- im BMVI-Gutachten vorgegeben? 162 Mio. 14 ETR | NOVEMBER 2015 | NR. 11 www.eurailpress.de/etr VERKEHR & BETRIEB | Fernverkehr einem Konzessionssystem aus Einnahmen finanziert werden, die von den Betreibern eigenwirtschaftlicher Linien als Konzessionsabgaben erhoben werden. Geht man davon aus, dass der heutige Fernverkehr – jährlich gut 130 Mio. Zugkilometer – eigenwirtschaftlich gefahren werden kann, was sich möglicherweise durch Konzessionsabgaben in Richtung 100 bis 120 Mio. Zugkilometer verschieben würde, so dürften die Einnahmen Zuschüsse für bis zu 60 Mio. Zugkilometer kompensieren. Darüber hinaus ist in einem wettbewerblich orientierten Konzessionssystem von fallenden Kosten auszugehen, die dann für Mehrverkehre genutzt werden können: Die Erfolgsgeschichte des SPNV kann sich so wiederholen und den Deutschland-Takt zum Innovationstreiber für den Personenverkehr auf der Schiene machen. 9. WER ENTSCHEIDET ÜBER DIE WEITERE ENTWICKLUNG? Die Möglichkeit eines Konzessionssystems wurde inzwischen auch öffentlich aufgezeigt: Christoph Schaaffkamp, Geschäftsführer des Kompetenzcenter Wettbewerb (kcw), forderte auf einer VCD-Fachtagung in Berlin [16] die Vergabe von „Franchises“ als „konzessionsähnliche Verträge mit hohem unternehmerischem Freiheitsgrad“, organisiert durch eine „Eisenbahnagentur“. Auch wenn die über diese Tagung berichtende „RailBusiness“ am 22.6.1015 titelte: „Fachwelt will Vorgaben für Bahn-Fernverkehrsangebot“, so entspricht diese Forderung längst nicht der politischen Mehrheitsmeinung. Kirsten Lühmann, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und DB-AG-Aufsichtsrätin, setzt demgegenüber in einem Interview der genannten „RailBusiness“ auf das Bahnunternehmen des Bundes: „Die DB AG setzt damit [mit ihrer Kunden- bzw. Fernverkehrs offensive] die SPD-Forderung im Koalitionsvertrag nach einem deutschlandweiten Taktverkehr um.“ Sie weist also die Rolle des Taktgebers für den Deutschland-Takt einer – genau gesagt: einer einzigen, marktbeherrschenden – Aktiengesellschaft zu, die an unternehmerischen Zielen orientiert arbeiten muss und damit kaum gemeinwirtschaftlich handeln kann. Zusätzlich setzt sie auf die Fortsetzung des Konzepts fehlender staatlicher Verantwortung für das Fernverkehrsangebot, das in den über 20 Jahren seit der Bahnreform nicht funktioniert hat, weil die erhofften „eigenständigen Eisenbahnverkehrsunternehmen“ (Plural), welche die „im Bundesverkehrswegeplan konzipierten Verkehre“ fahren sollen, bis heute nicht erkennbar sind. 16 ETR | NOVEMBER 2015 | NR. 11 Als Ergebnis dieser Betrachtung wäre nach dem Gutachten, das die betrieblichtechnische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit des Deutschland-Takts nachgewiesen hat, ein Folgeauftrag zu formulieren: Wie kann der Deutschland-Takt umgesetzt und eine Positivspirale zugunsten von mehr Verkehr auf der Schiene in Gang gesetzt werden? Wie kann für Wettbewerb in einem bisher fast wettbewerbsfreien Marktsegment gesorgt werden, um Konkurrenz als Innovationstreiber zu nutzen? Wie kann dies mit minimalen staatlichen Eingriffen und insbesondere auch möglichst aufkommensneutral erreicht werden? Für die Beantwortung dieser Fragen ist vor allem eines erforderlich: Politischer Wille, mit dem der Staat die Leitplanken setzt, um das stagnierende Fernverkehrssystem auf einen Wachstumspfad zu bringen. [10] Felix Berschin in RailBusiness 13/15, 23.3.2015, S. 12 [11] Allerdings hat dies Dr. Philipp Nagl, Leiter Angebotsmanagement DB Fernverkehr, am 11.6.2015 bei einer Tagung der TU Berlin mündlich dementiert. [12] Felix Berschin, in o.a.Q. [13] Zitat von Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn [14] DB-Presseinformation 6.7.2015 zum Bahngipfel für Sachsen-Anhalt; der erste Satz zitiert DB-Infrastrukturvorstand Dr. Volker Kefer, der zweite den DB-Generalbevollmächtigten für politische und internationale Beziehungen, Ronald Pofalla. [15] Heruntergebrochen auf das Beispiel der Strecke Berlin – München ist etwa zu fragen: Soll es bei dieser Relation weiterhin trotz der erheblichen Reisezeitverkürzung nur einen Stundentakt geben, oder ist zumindest zeitweise eine Verdichtung oder gar ganztägig ein Halbstundentakt sinnvoll? – In der Schweiz fällt die offensive Planung des Bahnangebotes deutlich leichter: Zum einen haben der Schienenverkehr und seine Finanzierung eine deutlich höhere Akzeptanz bei der Bevölkerung, und deshalb ist die Politik weitaus stärker bereit, durch Maßnahmen in anderen Verkehrssektoren für gegebenenfalls mehr Nachfrage auf der Schiene zu sorgen. [16] VCD-Fachtagung „Fahrgäste in den Mittelpunkt – Perspektiven für den Fernverkehr auf der Schiene“, 15. Juni 2015, Berlin. Literatur/ Anmerkungen [1] 11./12.06.2015: Konferenz „Verkehrsökonomik und –politik“ unter Federführung der TU Berlin (mit zwei Themenblöcken zum Fernverkehr). 15.06.2015: VCDFachtagung „Fahrgäste in den Mittelpunkt – Perspektiven für den Fernverkehr auf der Schiene“. Gutachten „Machbarkeitsstudie zur Prüfung eines DeutschlandTakts im Schienenverkehr“ im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, Berlin, 30.03.2015; seit August 2015 über www.bmvi. de verfügbar. 14.10.2015: BAG SPNV, „11. Berliner Bahngespräche“ zu „Bahn der Zukunft – Zukunft der Bahn: Deutschland im Takt des Fernverkehrs oder Deutschlandtakt für alle?“ [2] Der Autor ist Referent in der Bundesnetzagentur. Der folgende Beitrag gibt ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wieder. [3] Eine solche Entwicklung zeigt sich immerhin gegenwärtig bei der Westbahnstrecke in Österreich; ähnliche „Rosinenstrecken“ dürfte es aber nur in geringer Zahl in Deutschland geben. [4] Dazu ausführlich beispielsweise in Rochlitz, KarlHeinz: 20 Jahre Bahnreform: ein Beitrag zur intelligenten Mobilitätsgestaltung in Deutschland?, in: Eisenbahn-Revue International, 6/2014, S. 309 – 315. [5] Angaben aus Wikipedia. Die BahnCard BC50 führt bei „Sparpreisen“ nicht zur Rabattierung, so dass sich der Reisende zwischen BC25 mit Sparpreis und der teuren BC50 entscheiden muss. [6]Beispiele: Köln – Frankfurt nur 166 km/h trotz Vmax300, Hannover – Würzburg 162 km/h (250), Mannheim – Stuttgart 161 km/h (250), Hannover – Berlin 156 km/h (250), Nürnberg – München 153 km/h (300); zit. Prof. Thomas Siefer, Vortrag bei einem DMG-Seminar am 1.7.2015 in München. [7] Ausnahmen sind von der DB Regio eigenwirtschaftlich betriebene IRE: 2010 bis 2012 der MagdeburgBerlin-Express und seit 2014 der IRE Hamburg – Berlin, der trotz hoher Reisegeschwindigkeit mit Nahverkehrstickets oder Sonderpreisen benutzt werden darf; er ähnelt damit dem HKX des einzig verbliebenen Fernverkehrswettbewerbers. [8] „RailBusiness“ am 20.4.2015: „Die seitens der Deutschen Bahn Mitte März vorgestellte Offensive im Personenfernverkehr zeigt bereits erste Auswirkungen auf eine Vergabe von SPNV-Leistungen. Das Land Baden-Württemberg hat die Leistungen Stuttgart – Nürnberg beim Netz 3 ‚Gäu-Murr-Mittelfranken‘ herausgenommen und auf Stuttgart – Crailsheim eingekürzt. Hintergrund, so Brancheninformationen, sei … eine Kooperation für die geplante IC-Linie Zürich – Singen – Stuttgart – Schwäbisch Hall – Nürnberg …“. [9] Unterzeile der am 18.3.2015 veröffentlichten Präsentation zur DB-Kundenoffensive SUM MARY Long-distance passenger transport by rail in Germany facing the challenges of competition, the DB customer offensive and the nationwide fixed-headway timetable In Germany, both local passenger transport by rail and rail freight have been building up their competitive position successfully and carrying increasing volumes, but at the same time long-distance passenger transport by rail has been stagnating in terms of both its competitive standing and its volume of business. DB Fernverkehr AG (Deutsche Bahn’s long-distance unit) has launched a “customer offensive”, with which it hopes to make progress, and is pursuing the concept of a “nationwide fixed-headway timetable” in a similar way to what DB Netz has done, guided by an expert opinion commissioned by the Federal Ministry of Transport. The author of this contribution discusses how this ought to be developed – whether with the state having the last word or in a specific way for each company, reflecting the current thinking of the DB Group. www.eurailpress.de/etr
© Copyright 2024 ExpyDoc