Urk. Lehmann 160 Die Edelknechte und Freischöffen des

Urk. Lehmann 160
1441 Juni 10, o. O. (Der da geben ist uff den Samstag in der heilgen pfingstwochen Jn den
Jaren vnser[s] heren [!] Tusent vierhundert virzig vnd ein Jare.)
Die Edelknechte und Freischöffen des Heimlichen Gerichts Heinrich (III.) von Remchingen,
Heinrich von Neipperg und Siegfried Bock von Erfenstein beurkunden allen weiteren
Freischöffen, dass vor ihnen die beiden Freischöffen Hensell genannt Wechter und Hans
Zwingel geschworen haben, zwei versiegelte Briefe von Gerhart Seyneen, des Freigrafen des
Freistuhls zu Arnsberg, am 19. Mai (uff den fritag vor sant Vrbans tag) in Lichtenfels an
Gunthram Schenk von Schweinsberg und am 28. Mai (uff den Sonnentag allernechest darnach;
die Angabe muss wohl als 28. Mai aufgelöst werden und nicht als 21. Mai, da es eher wenig
wahrscheinlich erscheint, dass die beiden Freischöffen innerhalb von zwei Tagen den Weg von
Lichtenfels nach Dürkheim zurück gelegt haben konnten) in Dürkheim (? – Dorcheym) an
Hermann Weis von Fauerbach, wie es das Heimliche Gericht vorsieht, um Mitternacht unter
Anrufung der Torwächter übergeben zu haben. Ankündigung des Siegel der Aussteller.
Beschreibung der Uk: Original; UB Heidelberg, Urk. Lehmann 160. – Pergament; 33,5–34,6 ×
24,0, Plica 4,2. – Tinte verschiedentlich recht verblasst, Schriftraum durch Blindlinien begrenzt,
leichte Bräunungen mit Feuchtigkeitsschaden (?), rückseitig mit leichten Verschmutzungen (v.a.
an den Knicken) und wenigen Flecken; von den drei mit Pergamentpresseln angehängten Siegeln
in braunen Siegelschüsseln fehlt das zweite, die anderen beiden ohne größere Beschädigungen
erhalten, Umschriften zum Teil recht stark abgegriffen. – Dt. – Einzelblatt. – Kanzleivermerke: –
. – Rückvermerke: Vehme [: von der Hand Lehmanns]; Lehm. 160.; Stempel der UB Heidelberg;
[auf der Vorderseite oben rechts von der Hand Lehmanns:] Vehme 1441 (v. Erphenstein) war
Freischoffe [!] bei der heil. Vehme; [unter der Plica rechts Restaurierungsvermerk des Instituts
für Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut, Ludwigsburg:] 2011.115. – Alte Signaturen: 9.
[oder q.?]; 48 [: in einer Rahmung]. – (1) Siegel des Heinrich III. von Remchingen: Wappen,
zwei gekreuzte Lilienstäbe (Remchingen); Umschrift: S(iegel) heinrich von remchingen [? –
Umschrift abgegriffen, nicht mehr eindeutig lesbar], größere, rankenartige (?) Worttrenner; s.
auch Urk. Lehmann 135 mit demselben Siegelführer. (2) Siegel des Heinrich von Neipperg: verloren, keine Beschreibung möglich; wohl ein den anderen Siegeln vergleichbares Wappensiegel.
(3) Siegel des Siegfried Bock von Erfenstein: Vollwappen, unter Schildhaupt gekrönter Löwe
[das Wappen des Siegels zeigt eher eine Teilung!], Helmzier Löwenrumpf zwischen Flug (Bock
von Erfenstein); Umschrift: sifrid bock // von erphenstein [? – Umschrift abgegriffen, nicht mehr
eindeutig lesbar]; vgl. zur Wappendarstellung Alfred F. WOLFERT, Die Wappen im Lehenbuch
des Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz, in: Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften IV, Breuberg-Neustadt 1986, S. 310 (dort mit Büffelhörnern in der Helmzier!). Derselbe Siegelführer siegelte auch Urk. Lehmann 134.
Moderne Überlieferung: Drucke: –. – Regesten: –. – Literatur: –. – Abb.: –.
Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lehm160
 Dr. Uli Steiger, Universitätsbibliothek Heidelberg 2012