GRÜNE TÖNE FÜR BAD HALL

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GRÜ
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2 /2 0 1 5
Heidi
Hubatka-Huber
Fabian
Weinbauer
Klaus
Wieser
Monika
Steinmassl
Sarah
Feigl
Klaus
Wiesner
Gertrude
Rabl
WIR TRETEN AN
INHALT
......................................................................
GRÜNE GRUNDWERTE 02
LANDESSEITE
03
GRÜNER PLAN FÜR BAD HALL
04
GRÜNER PLAN FÜR BAD HAL
05
ASYL FAKTEN 06
......................................................................
......................................................................
......................................................................
......................................................................
......................................................................
TTIP07
......................................................................
OFF TOPIC & JUNGE GRÜNE
08
......................................................................
TERMIN
Was essen wir wenn TTIP kommt?
 Do., 10.09.2015, 19.30 Uhr
EDITORAL
„Hülsen“...
Der Wahlkampf verliert sich im Thema
„Flüchtlingspolitik“-und beschämt uns
damit, dass humanitäre Hilfe, die
selbstverständlich sein sollte, zum
Werkzeug der Parteien wird!
Da schwirren schwindelerregende
Zahlen durchs Land, die Flüchtlinge zur
Bedrohung werden lassen; der
Wahrheitsgehalt vieler Behauptungen
wird in der Gesellschaft kaum hinterfragt. Es mangelt an ausreichender
Information, die jedem/jeder leicht
zugänglich ist!
Themen, die die Zukunft unseres Landes
bestimmen werden, bleiben im Hintergrund: Bildung als Motor für Arbeit,
Wirtschaft und Toleranz, soziale
Gerechtigkeit, nachhaltige Energie –
und Nahrungsmittelerzeugung, medizinische Versorgung und Ähnliches mehr...
Feindbilder zu schaffen hat sich schon immer als probates Mittel erwiesen, um von
den eigentlich wichtigen Themen abzulenken, deren Lösung zugegebenermaßen
nicht einfach, aber notwendig sein wird
– oder aber, um davon abzulenken, dass es
für derlei Lösungen keine Strategien gibt!?
GRÜNE GRUNDWERTE
GRUNDSÄTZLICHES ZUM THEMA „GRÜN“
Eine solidarische Gesellschaft freier
Menschen in einer intakten Umwelt
– das ist die „grüne Vision“. Hier die
„grünen Grundwerte“ kurz umrissen
ÖKOLOGISCH:

nachhaltiger Umgang mit der Natur,
naturnahe Lebensführung

Beachtung der Wechselwirkungen
zwischen Lebewesen und Umwelt

Schutz und Erhaltung der
natürlichen Umwelt
SOLIDARISCH:

Haltung der Verbundenheit und
Unterstützung von Mitmenschen
weltweit

Einsatz für gemeinsamen
Wertestandard

gemeinsam verantwortlich und
gegenseitig verpflichtet sein

aktives Eintreten für bedrohte
Interessen
SELBSTBESTIMMT:

die Möglichkeit, sein Leben eigenständig, eigenverantwortlich und
eigenwillig gestalten zu können
(Unabhängigkeit von
Fremdbestimmung)

Schutz der Privatsphäre

Freiheit von existenziellen
Ängsten/Diskriminierung

Förderung benachteiligter Gruppen

Möglichkeit zur Teilnahme am
öffentlichen Leben (z.B. Wahlrecht)
BASISDEMOKRATISCH:

die Gewährleistung der Beteiligung
von BürgerInnen an
Entscheidungsprozessen

permanente Kommunikation
zwischen MandatarInnen und
Bevölkerung
GEWALTFREI:

demokratisch strukturierte
Machtverhältnisse Anliegen werden
ohne Gewaltanwendung gehört

ständiger Prozess der
Konfliktbewältigung im Dialog

Aushandeln von Kompromissen
als gewaltfreier Prozess
FEMINISTISCH:

Gesellschaftskritik an patriarchalen
Systemen (Militarismus, Kapitalismus, Neoliberalismus) und patriarchalen Strukturen in Wissenschaft,
Kirche und Staat

geschlechtsspezifische Auswirkungen in jedem Politikbereich
mitdenken/mitentscheiden

geschlechtergerechte Gesellschaft,
Gleichberechtigung
Diese Grundwerte verstehen wir als
„Handlungsorientierung“, es sind Werthaltungen, die ökonomischen Zwängen
oder Sachzwängen übergeordnet sind.
Einen universell gültigen Wertestandard
stellen für uns die grundlegenden
Menschenrechte dar, für die wir weltweit eintreten.
Die Grünen Bad Hall wollen diese
Grundwerte in ihre Arbeit für die
Gemeinde einfließen lassen, wo
immer es nötig oder sinnvoll ist!
Dafür stehen wir – dafür arbeiten wir!
HAUSBESUCHE BAD HALL
D
as Interesse der Bad Haller
an unseren Hausbesuchen ist
groß! Zumindest machen uns
die Erfahrungen das glauben. Es wird
manchmal durchaus auch kontrovers
diskutiert, vor allem, wenn es um das
Thema „Flüchtlinge“ geht: hier gibt es
ein großes Informationsmanko!
Allerdings haben die Leute ein offenes
Ohr für die Thematik. Die meisten, die
dieses Thema anschneiden, sind auch
der Meinung, man sollte bei uns mehr
Flüchtlinge unterbringen. Die Bad Haller Herzen sind tatsächlich groß!
Ein Riesenthema in Bad Hall, von fast
allen Besuchten angesprochen, ist die
Verkehrssituation, die zunehmend
belastend ist – nicht nur an der B122
(Mautflüchtlinge) sondern v.a. in den
neuen Wohn- /geplanten Siedlungsgebieten. Man fordert Wohnstraßen,
02
30 km/h-Zonen, Tempolimits, deren
Ausweitung an den Ortsrändern und
die Kontrolle selbiger. Den Menschen
ist klar, dass mehr Bewohner und größere Siedlungen mehr Verkehr bedingen! Es wird bemängelt, dass viele alte
Gebäude im Zentrum leerstehen und
verkommen. Am Stadtrand Bad Halls
sind Flächenumwidmungen zur Parzellierung geplant - man kritisiert, dass
Grünflächen schwinden zugunsten von
„Kasernensiedlungen“.
nicht mobile Menschen ein Riesen­
problem darstellt und dazu führt,
dass vermehrt zu trennender Müll
in den Hausmüll wandert.
Thematisiert wird, dass in Bad Hall
zuwenig Bioprodukte angeboten
werden — Produkte am freitäglichen
Bauernmarkt stammen zwar aus der
Region, sind aber selten BIO.
Und es gibt viele Kleinigkeiten: die
Rodelwiese für Kinder, veraltete Straßenbeleuchtung, Gehsteige und Zebrastreifen fehlen, Mistkübel sind zu
wenige vorhanden, ein Parkplatz für
Camper, eine Hundefreilaufzone, ein
Jugendzentrum...
Immer wiederkehrend das Problem
Müll: Bad Hall hat keine Sammelinseln,
alles muss ins ASZ, was für ältere und
Die Aufzählung ist unvollkommen –
der Grundtenor ist ja: Bad Hall ist eine
lebenswerte Stadt, aber: !
GRÜNE TÖNE FÜR BAD HALL 02/2015
WAHLEN
NUR MIT GRÜN BLEIBT OÖ
GARANTIERT AUF ZUKUNFTSKURS
O
berösterreich steht kurz vor den
Landtags- und Gemeinderatswahlen. Diese Wahlen werden
eine fundamentale Richtungsentscheidung bringen, wohin sich unser Land
in den nächsten Jahren entwickelt.
Kommt es zu einem schwarz-blauen
Experiment, das Rückschritt bringt,
oder geht Oberösterreich weiter den
erfolgreichen Zukunftsweg? Wir Grüne
sind mit Landesrat Rudi Anschober
seit mittlerweile zwei Perioden in
Regierungsverantwortung und in Regierungskoalition mit der ÖVP. Diese
Grüne Gestaltungskraft hat dem Land,
seinen Menschen, aber auch der politischen Kultur enorm gut getan und das
Land in diesen 12 Jahren entscheidend
vorwärtsgebracht. Oberösterreich steht
trotz teils schwieriger Rahmenbedingungen gut da. Von 45.000 geschaffenen grünen Jobs, über die Energiewende, den natur­nahen Hochwasserschutz,
dem Einsatz für saubere Luft, sauberes
Wasser bis hin zur Gentechnikfreiheit –
endlich im 21. Jahrhundert ankommt.
Wir treten an, um die Position Oberösterreichs als Energiemusterland
Nummer 1 weiter auszubauen und die
so erfolgreiche Energiewende weiter
voranzutreiben.
unser Land ist in vielen Bereichen der
Maßstab für moderne Umweltpolitik
und Modell­region bei Lebensqualität.
Dieser Erfolgskurs muss verstärkt werden. Wir Grüne wollen auf dieser Arbeit
aufbauen. Wir wollen Bildungsland
Nummer 1 werden, denn wir nehmen
das Versagen der Bildungspolitik des
Bundes nicht mehr hin. Wir machen
Druck, damit auch die Schulverwaltung
„Wir leben in einem wunderbaren
Land mit enormem Potenzial. Damit
das so bleibt, braucht es starke Grüne.
Nur wenn Grün bei den kommenden
Wahlen stark gewinnt, hat Blau keine
Chance. Damit Oberösterreich oben
bleibt“, appelliert Rudi Anschober
zur Wahl zu gehen.
IN 4 SCHRITTEN BESTIMMST DU
DIE ZUKUNFT MIT!
J ETZT
WA H L K A R T E
H O LE N !
1.Wahlkarte bei deinem Gemeindeamt
oder unter wahlkartenantrag.at
bis Donnerstag, 24. September 2015
beantragen
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Der Grüne– Plan
für
WÄHLEN
SO GEHT’S
unsere Schulen in OÖ:
ooe.gruene.at/
 ooe.gruene.at/
wahlkarte
bildungsoffensive
Wir wollen auch bei gesundem Essen
europaweit zum Bioland Nummer 1
werden. Das Freihandelsabkommen
TTIP, die Profitmaximierung multinationaler Konzerne und der Agrarindustrie
sind der falsche Weg, dem stellen wir
unseren Bio-Aktionsplan entgegen:
gesunde Lebensmittel aus der Region
statt anonymes Industrieessen.
Du willst deine wertvolle Freizeit
spontan nutzen oder bist aus anderen
Gründen verhindert und willst trotzdem
am Wahl­sonntag deine Stimme abgeben? Dann mach’s dir doch leicht!
GRÜNE LANDESSEITE 02/2015
2. Stimmzettel ausfüllen, in die vor­
gesehenen Wahlkuverts legen,
zukleben und in die Wahlkarte
zurücklegen
3. Wahlkarte unterschreiben …
4.… und dann ab in den Postkasten
oder du gibst sie direkt bei deinem
Gemeinde- bzw. Stadtamt ab.
Achtung: Deine Wahlkarte muss
spätestens am Wahltag,
27. September, bei deiner Wahl­
behörde angekommen sein!
DEINE STIMME
ZÄHLT ÜBERALL.
03
GRÜNER PLAN FÜR BAD HALL
EIN VERKEHRSKONZEPT
FÜR BAD HALL
Die Verkehrspolitik hatte in den letzten
Jahrzehnten vor allem den motorisierten
Verkehr im Focus: es wurden Straßen gebaut, um Güter-, Pendler- und Freizeitverkehr zu erleichtern und zu beschleunigen–
die Grüne Verkehrspolitik möchte diesen
Focus erweitern auf AnwohnerInnen,
Kinder, RadfahrerInnen, FußgängerInnen,
SeniorInnen, Menschen mit besonderen
Bedürfnissen... sie alle müssen von einem
Verkehrskonzept profitieren!
Neue Siedlungen entstehen und müssen
erschlossen werden: dies kann durch
Straßen geschehen, die den Wohnraum
durchtrennen oder aber durch solche, die
ihn verbinden: Wohnstraßen, Spielstraßen, temporeduziert und entsprechend
gestaltet!
Gehsteige stellen eine Mindestanforderung dar, Radwege – nicht nur schmale
Streifen neben der Straße – müssen
mitkonzipiert werden, Car-Sharing,
mancherorts bereits praktiziert (Vorzeigeland Schweiz!), kann die Nutzung
von Autos optimieren, Sammeltaxis
zum Einkauf könnten z.B. in Randsiedlungen, wo SeniorInnen und junge
Familien leben, zum Einsatz kommen.....
Ein schönes Beispiel zeigt uns die Stadt
Enns, wo ein E-Motor-unterstütztes
Lastenrad bei der Grünen Gemeindegruppe gemietet werden kann.
Ein großes Ziel für Bad Hall wäre, die
B122 vom Schwerverkehr “auf Abwegen“ zu befreien – die Anrainer auf beiden Seiten der Straße stöhnen unter der
Lärm- und Luftbelastung. Hier wären,
abseits eines neuen Verkehrskonzeptes,
mehr Kontrollen und eine Ausweitung
der 50km/h-Zone ein erster Schritt.
Für Bad Hall soll ein Verkehrskonzept
erstellt werden, das die nächsten 20
Jahre berücksichtigt – eine viel zu kurze
Spanne, wie wir Grünen meinen! Erinnern wir uns an das vor ca 20 Jahren
eröffnete, heftig umstrittene und zu
Beginn kaum angenommene Park-
haus! Heute ist es bestens genutzt und
dennoch sind auch die Stellplätze am
Hauptplatz, am Pendlerparkplatz, beim
EKZ voll ausgelastet! Wenn wir es nicht
schaffen, Verkehr zu reduzieren, stehen
wir in 20 Jahren an derselben Stelle wie
heute!
Wollen wir den Raumplanungswünschen Bad Halls Rechnung tragen, so
wird das Thema „Verkehr“ eines sein,
das für viele Jahrzehnte überdacht und
geplant werden muss – und vor allem
nicht nur für den motorisierten Verkehr!
Foto: Bilderbox.at
M
obilität ist Grundlage für
Begegnung und Kommunikation, für Handel und Wirtschaft
– aber sie muss ökologisch und gesundheitlich verträglich sein!
LEERSTEHENDE GEBÄUDE NUTZEN –
RAUM NACHHALTIG GESTALTEN
B
ad Hall expandiert, neuer
Wohnraum wir benötigt, bei
den Wasserhügeln in Richtung
Großmengersdorf wird gebaut, im
Bereich der Riedlhub und beim Holznergut wurde Grünland in Bauland umgewidmet. Täglich werden in Österreich
ca. 1,8 ha „versiegelt“, das entspricht
ungefähr der Größe zweier Fußballfelder. Andererseits gibt es sogenannten „Leerstand“, unbewohnte Gebäude
in privater oder öffentlicher Hand, tote
Bausubstanz, die das Ortsbild negativ beeinflusst und wieder mit Leben
gefüllt werden könnte. Teilweise wird
das in unserer Stadt ohnehin realisiert,
was uns Grüne freut, denn Grund und
04
GRÜNE TÖNE FÜR BAD HALL 02/2015
Boden sind wertvoll. Deshalb ist das
oberste Prinzip grüner Raumpolitik die
Reduzierung des Flächenverbrauches.
Durch die Adaptierung brach liegender
Bausubstanz könnte nicht nur
Wohnraum geschaffen werden. Raum
für Menschen mit kreativen Ideen
könnte entstehen, Arbeitsflächen für
Kunstschaffende, Galerien, Ateliers,
Büros als Starthilfe für Jungunternehmer und vor allem: Veranstaltungsräume. Nicht jeder Vortrag passt in das
Stüberl des Heimathauses, nicht jedes
Konzert in das Stadttheater, Joga,
Tanz und Meditation nicht in den
Turnsaal der NMS.
GRÜNER PLAN FÜR BAD HALL
ENERGIEAUTARKES BAD HALL –
EINE VISION?
Foto: Bilderbox.at
wie Güssing (B), Kötschach-Mauthen
(K), Murau (St), zeigen, dass es geht
und wie es geht!
E
nergieautark zu sein, bedeutet,
lokal verfügbare Energieträger
und -quellen zu nutzen und
so unabhängig zu sein von externen
Energielieferungen. Wärme und Strom
werden in der Region zu 100% selbst
produziert.

Wärme lässt sich gewinnen aus
Sonnenenergie, mittels Wärmepumpe, aus Biomasse ( Holz, landwirtschaftliche Produkte und organische
Reststoffe aus verschiedensten
Bereichen)

Strom entsteht durch Photovoltaik,
Wind-/Wasserkraft, sowie aus Biomasse
Die Speicherung der Energie erfolgt
durch Akkumulatoren (Solarbatterien)
oder Pumpspeicherkraftwerke.
Erneuerbare Energie bedeutet mehr
Sicherheit! Die Ölkrise 1973/74 hat
weltweit Sensibilität für das Thema geschaffen, man weiß um die Endlichkeit
fossiler Brennstoffe und die Gefahr für
die Umwelt. Und man hat Angst vor der
Erpressbarkeit durch Russland oder die
OPEC-Staaten. Ein forcierter Ausbau
erneuerbarer Energieträger macht ein
Umdenken der gesamten Energiewirtschaft nötig – hier kommt der Druck
durch Lobbyisten der großen Ölkonzerne zum Tragen! Nichts ist unmöglich!
Fangen wir im Kleinen an! Gemeinden
Öffentliche Gebäude müssen als erste
energieeffizient ausgestattet/adaptiert
werden, neue Wohnhäuser sollen nach
den Kriterien der Energieautarkie ausgestattet sein, es muss entsprechende
Förderungen zur Sanierung privater
Bauten geben als Anreiz zur Investition
in Solar – und Photovoltaikanlagen,
Wärmepumpen, thermische Sanierungen mittels Biodämmstoffen. Die
Landwirtschaft kann die reichlich produzierte Biomasse nutzen... das wäre
ein Anfang, keine Vision!
Die Mehrkosten beim Bau eines Passivhauses haben sich in 12 Jahren gerechnet, danach ist man auch finanziell
energieunabhängig! Eine kurze Spanne
für ein Haus!
Laut einer Studie von Umweltminister
Berlakovich (2011) könnte Österreich
bis 2050 energieautark sein – der
politische Rahmen muss allerdings
jetzt gesetzt werden!
Lasst uns in Bad Hall dazu einen
Beitrag leisten! Es ist möglich!
WARUM BIO?
Das industrielle Agrarmodell führt in
die Sackgasse, weil Österreichs Landwirtschaft klein strukturiert ist und mit
den Großen der Agrarindustrie niemals
mithalten kann. Mit der herausragenden Qualität der nachhaltig erzeugten
Produkte kann sich auch die kleinräumige Landwirtschaft am Markt profilieren – denn BIO schmeckt besser und ist
gesünder, wie auch eine kürzlich veröffentlichte Studie von Global 2000 im
Auftrag von Landesrat Rudi Anschober,
zeigt: demnach war nur eines von 25
getesteten Bioprodukten pestizidbelastet, von den getesteten 29 konventionellen Produkten waren alle belastet!
Foto: Bilderbox.at
F
ür die Grünen ist der Biolandbau
seit jeher das agrarpolitische
Leitbild. Er sorgt für fruchtbare Böden, sauberes Trinkwasser und
Artenvielfalt, garantiert kurze Transportwege und frische Produkte. Er ist
Entwicklungsmotor in den Regionen,
schafft und erhält Arbeitsplätze und
sichert eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft! Biolandbau ist zukunftsweisend!
Darum: BIO!
GRÜNE TÖNE FÜR BAD HALL 02/2015
05
R
ASYL FAKTEN & JUNGE GRÜNE
MIT-MENSCHEN —
FAKTEN ZU ASYL IN ÖSTERREICH
Was bedeutet es, AsylwerberIn in
Österreich zu sein?
AsylwerberInnen/Asylsuchende sind
Menschen, die in einem fremden Land
Schutz vor Verfolgung suchen. Ob Asyl
gewährt und somit der/die Asylsuchende als Flüchtling anerkannt wird, ist in
der Genfer Flüchtlingskonvention und
im österreichischen Asylgesetz genau
definiert.
Unterscheiden muss man die Begriffe
Flüchtling und MigrantIn: während
dem Flüchtling im Herkunftsland nachweislich Gefahr, Verfolgung aus religiösen, sozialen, politischen, rassistischen
oder nationalistischen Gründen ... droht,
könnte der/die MigrantIn jederzeit in die
Heimat zurückkehren – er/sie kommt
zumeist wegen Armut und Not oder
aus familiären Gründen. Flüchtlingsstatus wird er/sie somit keinen erlangen.
Unter „subsidiären Schutz“ werden
Menschen gestellt, die nicht persönlich
verfolgt werden, aber vor Kriegen und
Bürgerkriegen in eine anderes Land
06
flüchten. Österreich muss Flüchtlingen
Schutz vor Verfolgung garantieren,
kann aber frei entscheiden, ob und
wie viele MigrantInnen aufgenommen
werden. Mittellose Asylsuchende bekommen in Österreich die sogenannte
„Grundversorgung“, sie haben keinen
Anspruch auf Mindestsicherung, Familienbeihilfe und Kinderbetreuungsgeld!
Das bedeutet: 19€/Tag für Verpflegung
und Unterkunft in organisierten Unterkünften — das Geld geht sofort an die
Unterbringungseinrichtung + 40€ p.P/
Monat für persönliche Ausgaben oder,
wenn sie selbständig wohnen: 320€
p.P./Monat für Unterkunft, Verpflegung,
Strom...und alle anderen Kosten — ein
Mietnachweis muss erbracht werden.
1x/Jahr gibt es Gutscheine für Kleidung
(150€) und Schulutensilien für Kinder
(200€)
unserer „Grünen Töne“, für Interessierte empfehlen sich die entsprechenden
Seiten z.B. unter http://www.unhcr.at
Und: die ärmsten Länder der Welt
(Pakistan, Iran, Somalia...) nehmen
die meisten Flüchtlinge auf...denn ein
Großteil der Flüchtlinge bleibt in der
Nähe ihrer Heimatländer, um schnellstmöglich dorthin zurückkehren zu
können!
Der Arbeitsmarkt öffnet sich für Asylsuchende erst, wenn das Asylverfahren
positiv beschieden ist – davor dürfen
gegen einen geringen „Anerkennungsbeitrag“ von wenigen Euro lediglich
gemeinnützige Arbeiten geleistet werden (Instandhaltung öffentl. Gebäude,
Pflege von Grünanlagen...). Davon kann
man nicht leben.
Unseren Mit-Menschen, den AsylwerberInnen in Bad Hall, wünschen
wir jedenfalls ALLES GUTE!
Die genaue Beschreibung eines
Asylverfahrens sprengt den Rahmen
GRÜNE TÖNE FÜR BAD HALL 02/2015
Noch ein paar Zahlen:
Weltweit sind derzeit ca. 52 Mio. Menschen auf der Flucht 17.503 Asylanträge wurden bis Ende 2013 in Österreich gestellt, positiv erledigt wurden
davon 4.133. 28.027 Asylanträge
wurden bis Ende 2014 gestellt – wir
sind sehr neugierig, wie viele positive
Bescheide es dafür geben wird!
IMPRESSUM
Impressum/Offenlegung gem. §§ 24f
Mediengesetz (BGBl. Nr. 49/2005):
Grundlegende Richtung: Information der
Grünen über das Gemeindegeschehen
in Bad Hall M. H. V. Die Grünen Bad Hall,
Römerstraße 49, 4540 Bad Hall
Redaktion: Heidi Hubatka-Huber, Klaus
Wieser Layout: gplus.at Auflage: 3500 Stück
Quelle: UNHCR
J
etzt sind sie also endlich da –
10 AsylwerberInnen beherbergt
die Pfarre Bad Hall in einer dafür
adaptierten Wohngemeinschaft.
Betreut wird diese WG durch die
Volkshilfe.
TTIP
TTIP —
SCHON DAVON GEHÖRT?
„Transatlantische Handels (=Trade) – u.
Investitions Partnerschaft“ nennt sich
dieses seit 2013 zwischen den USA und
der Europäischen Kommission verhandelte Freihandelsabkommen.
Was will es?
Gesetze beider Regionen sollen angeglichen und Handelsbarrieren (zB.
Zölle) abgebaut werden, um „freien“
Markt und damit „Wachstum“ zu ermöglichen. Außerdem sollen die Rechte
der Investoren gestärkt werden. Was
uns hier unter dem Stichwort „Liberalisierung“ untergejubelt werden soll,
entpuppt sich bei genauerem Hinsehen
als Bedrohung unserer hohen Tier-,
Daten-, Umwelt- u. Verbraucherschutzstandards. Amerikanische Konzerne
erhoffen sich unter anderem einen riesigen Abnehmermarkt für Lebensmittel
(über 500 Mio. Konsumenten in der
EU). Oben genannte Standards behindern den Verkauf von gentechnisch
veränderten Lebensmitteln und geklontem oder gechlortem Fleisch. Es droht
der Wegfall der Kennzeichnungspflicht
und ein damit einhergehender Qualitätsmangel. Dazu kommt, dass dieser
geplante „deal“ demokratiepolitisch
äußerst fragwürdig ist. Lobbyisten der
Großkonzerne haben Zugang zu den
Verhandlungen, während die Öffentlichkeit davon ausgeschlossen bleibt,
nicht einmal nationale Parlamente sind
eingebunden.
Ein weiteres Problem stellt das angedachte „Klagerecht“ für Konzerne und
Investoren dar. Von diesen könnten
Gewinneinbußen eingeklagt werden,
wenn ein Land zB. strengere Umweltauflagen beschließt oder das Mindesteinkommen der Arbeitsnehmer
erhöht. Entscheiden würden unabhän-
t t i p i st
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der horro
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rkonzerne.
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LebensmitteL
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Für gesunde
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damit oberö
27. 9. 2015
gige, private Gerichte ohne Möglichkeit auf Berufung gegen das Urteil.
Da die USA das Recht auf Gründung
von Gewerkschaften und Kollektivvertragsverhandlungen nicht ratifiziert haben, könnten auch die Kollektivlöhne unter Druck geraten.
Öffentliche Dienstleistungen sind
ebenfalls von diesem Abkommen
betroffen. Post, Öffis, Altenheime,
Schulen, Trinkwasser, Energieversorgung, Abfallwirtschaft, usw. überall würden eigenständige,
lokale Entscheidungen zumindest
eingeschränkt werden.
Was wollen die Grünen?

Ein klares „Nein“ zu TTIP.

Gesunde Lebensmittel aus der
Region, am besten BIO.

Keine Privatisierung des öffentlichen
Dienstes.

Transparenz bei den Verhandlungen.
Ihr Interesse ist geweckt? Sie möchten
gerne mehr erfahren?
Kommen Sie zu unserer Veranstaltung
über TTIP, in derer Verlauf Sie auch
Ihre Fragen stellen können!
WAS ESSEN WIR,
WENN TTIP KOMMT?
Vortrag und Diskussion mit Wolfgang Pirklhuber
Datum: Do., 10.09.2015, 19.30 Uhr
Location: Seminarraum Hotel Hallerhof
(Gästehaus Kaiserkrone),
Hauptplatz 27, 4540 Bad Hall
Wie sieht die Zukunft der Lebensmittelproduktion aus? Welche Rolle spielen
Gentechnik, Hormonfleisch und industrielle Tierhaltung? Wenn TTIP kommt –
was wird es ändern? Diese und andere spannende Fragen behandelt der
Vortrag von Wolfgang Pirklhuber. Eintritt: frei.
GRÜNE TÖNE FÜR BAD HALL 02/2015
07
OFF TOPIC
VOM BEISSEN
UND VOM ZISCHEN
I
n einem Dorf in Indien war große
Not ausgebrochen. Eine aggressive
Kobra hatte sich in einer Höhle am
oberen Ende einer Schlucht angesiedelt. Das Fatale für die Viehzüchter war,
dass sie ihre Tiere durch eben diese
Schlucht treiben mussten, wollten sie
ihre Weidegründe erreichen.
Schon mehrere Ziegen waren von der
hochgiftigen Schlange gebissen und
verschlungen worden, auch Menschen,
die sich in ihre Nähe wagten, griff sie
sofort an.
Verzweifelt baten die Dorfbewohner
einen heiligen Mann um Hilfe. Der
Mönch, der sich der täglichen Praxis
von Mitgefühl und Weisheit zum Wohle aller fühlenden Wesen verpflichtet
hatte, begab sich sofort auf den Weg
zur Höhle der Kobra, nachdem er sich
des jämmerlichen Zustandes der kraftlosen, ausgemergelten Herde
vergewissert hatte.
Foto: istock
aber bestimmenden Erscheinung des
weisen Mannes so beeindruckt, dass
sie versprach, seinem Wunsche nachzukommen.
Kaum hatte er die Schlucht durchstiegen, da schnellte das gefährliche
Reptil aus seiner Behausung und
zischte den unerwarteten Besucher
wutentbrannt an. Der Weise ließ sich
davon allerdings nicht beeindrucken
und ging, die Schlange liebevoll
anblickend, unbeirrt auf sie zu. Mit
dieser Mischung aus Furchtlosigkeit
und Wohlwollen hatte die Kobra
nicht gerechnet, aber irgendwie tat
es ihr gut, einmal nicht Angst und
Schrecken zu verbreiten. So fasste sie
Vertrauen zu dem Unbekannten und
fragte ihn, was er denn von ihr wolle.
„Ich bitte dich, in Zukunft die Dorfbewohner und ihre Tiere in Frieden passieren zu lassen. Du kannst viel Gutes
tun, wenn du sie nicht mehr attackierst und beißt. Das Wohlergehen
der ganzen Gemeinschaft hängt von
dir ab. Wenn du sie weiter angreifst,
müssen sie eine neue Heimat suchen,
oder sie werden verhungern.“ Die
riesige Schlange war von der sanften
Als der Mönch wenige Monate später
das Dorf aufsuchte, fand er eine kräftige, gut genährte Herde und glückliche
Bewohner vor. Es wurde ihm mitgeteilt,
dass alles wieder in bester Ordnung
sei. Die Kobra jedoch befand sich in
erbärmlicher Verfassung. Sie war stark
abgemagert und an einigen Körperstellen verwundet. „Seit ich niemanden
mehr beiße, haben alle den Respekt
vor mir verloren“, klagte sie. „Sogar die
Kinder kommen herauf und machen
sich einen Spass, indem sie mit Steinen
nach mir werfen. Wie oft habe ich mein
Versprechen schon bereut!“
„Du tust mir Leid“, antwortete der
Mönch, „aber es war niemals die Rede
davon, dass du nicht mehr zischen
darfst.“
Diese Fabel wurde mir während einer
Indienreise vor fast 20 Jahren erzählt.
Heuer habe ich sie in dem Roman „Völker dieser Welt, relaxt!“ (Tom Robbins)
wiederentdeckt.
Furchtlos und wohlgesonnen wollen die
Grünen Bad Hall in den Gemeinderat
einziehen, nicht um zu beißen, sondern im Bemühen, die Zukunft unserer
kleinen Stadt positiv mitzugestalten.
Fallweises Zischen behalten wir uns vor.
Dass Sie, werte Leser und Leserinnen,
uns wohlgesonnen sind und bleiben
und Ihnen die Fabel gefällt, hofft bis
zum nächsten Mal
 Ihr Narrator
JUNGE GRÜNE STARTEN DURCH
D
ie Jungen Grünen Steyr, mit
Aktivist*innen aus Steyr und den
umliegenden Gemeinden, treffen sich immer wieder zu Stammtischen,
Plenen und natürlich zu vielen Aktionen. Bei ihrer laufenden „Unsere Stadt
dein Wohnzimmer“ Kampagne fordern
08
sie die Aufwertung des öffentlichen
Raums, unter anderem mit konsumfreien, gemütliche Treffpunkten. Wer Lust
hat mitzumachen kann sich auf ihrer
Facebookseite informieren und melden,
oder direkt bei ihrem Sprecher Matthias
Kaltenböck (Tel: 0699 10674076).
GRÜNE TÖNE FÜR BAD HALL 02/2015
Die Jungen Grünen Steyr wachsen,
sei auch du Teil davon