Wasserburg Liepen wieder in Grafen-Hand

Mecklenburger Schweiz
Seite 18
Donnerstag, 30. Juli 2015
Wasserburg Liepen
wieder in Grafen-Hand
Von Eckhard Kruse
Der Kaufvertrag für die
Wasserburg ist unterschrieben. Die Geschichte des
Denkmalpflegehofes wird
nach 17 Jahren enden. Die
geschichtsträchtige Familie
Hahn schmiedet derweil
Zukunftspläne – doch noch
bleiben Fragen offen.
LIEPEN. Nach 70 Jahren Unter-
brechung ist die Wasserburg
Liepen wieder in der Hand
der Grafen Hahn. 1945 war
der letzte Eigentümer, Botho
Meinhard Kurt Eckhard Karl
Eugen Graf Hahn von Burgsdorff, enteignet worden. Nun
unterschrieben Hubertus
und Verena Graf und Gräfin
Hahn von Burgsdorff den
Kaufvertrag mit der Gemeinde Gielow.
Das Paar wohnt seit Februar mit seinen drei Kindern
in der Wasserburg. Dort hat
der Landwirtschaftsbetrieb
seinen Sitz. Auch die Gutsmanufaktur, in der der Bitterorangenlikör „Alte Pomeranze“ hergestellt wird, ist mit
eingezogen. „Wir sind sehr
glücklich“, freut sich Verena
Hahn. Sie ist dankbar, dass
die Gemeinde der Familie
das Vertrauen ausgesprochen
hat. Denn es sei nicht selbstverständlich gewesen, dass
die Familie die Wasserburg
n und Graf Hahn von
Prosit! Verena und Hubertus Gräfi
er des Anwesens.
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Eige
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neu
Burgsdorff sind die
FOTO: ECKHARD KRUSE
samt sieben Hektar bekommen hat.
Die Hahns kehren damit
in ein Haus zurück, das der
Familie schon seit dem Jahr
1337 gehörte. „Ich habe ein
Haus gesucht für meine Familie, in dem wir wohnen
können. Und ich habe einen
Standort für die Firma und
die Gutsmanufaktur gesucht. Dass es das hier geworden ist, bewegt mich
jetzt doch“, sagt Hubertus
Hahn. Er habe nicht gedacht,
dass ihn die Geschichte seiner Familie doch so berühre,
er sei schon ein wenig stolz,
an diesem Ort angekommen
zu sein.
Zur Erinnerung: Im Jahre
1337 hatte Johann III. von
Werle die Gebrüder Nikolaus, Eckhard und Matthias
Hahn mit den Dörfern Basedow, Gessin und Sand-Liepen
belehnt. In Liepen errichtete
dann ein Ritter Hahn einen
Turmhügel. Darauf entstand
ein Wehrturm, später wurde
die Burg gebaut.
Auch die Gemeinde Gielow ist froh, dass der neue
Kontrakt geschlossen ist. Die
Gemeinde hätte wohl kaum
eine Nutzung für das Haus
gehabt, wenn der Landkreis
Seenplatte und die Beschäftigungsgesellschaft LEG Rosenow sich zum Jahresende
aus der Anlage zurückziehen
werden. „Alle Seiten sind zufrieden“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Rüdiger
Schwartz. Im Vorfeld habe
man sich mit der Familie
Hahn geeinigt, dass das Areal
öffentlich zugänglich bleiben
soll. Einen Kaufpreis will er
nicht nennen.
Park, Spielplatz und Burganlage sollen für jedermann
begehbar sein, bestätigte
Verena Hahn. „Wir wollen
weiter Veranstaltungen anbieten.“ Als nächstes stünden
der Tag des offenen Denkmals und eine Kinderbuchlesung an. „Auch zu Weihnachten wollen wir wieder etwas
präsentieren.“ Ausbauen will
sie beispielsweise die Veranstaltungen im Gewölbekeller.
Wie es mit dem Gebäuden
und dem Park weiter geht, ist
indes noch nicht ganz klar.
Klar ist nur, dass die LEG Rosenow den Denkmalpf legehof des Landkreises nach 17
Jahren schließen und auch
die Burg sowie die Anlagen
nicht mehr pf legen wird.
Für die Ställe hat Hubertus
Hahn eine Vision: „In einem
der Ställe könnten eventuell Konzerte der Festspiele
MV stattfinden“, sagt er. In
einem anderen hofft er, dass
er Kleinunternehmer oder
Handwerker ansiedeln kann.
Wie der Park, der Tafel- und
Kräutergarten gepf legt werden, müsse sich noch finden.
Kontakt zum Autor
[email protected]
Ein historischer Ort: Die Geschichte der Familie Hahn in Liepen
reicht bis in das Jahr 1137.
FOTO: ECKHARD KRUSE
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