Ausbildung Teckel BHP1 - DTK Solingen / Weinsbergtal

Übungsskript
BHP 1 – 3 (G)
Susan Alemin
Solingen-Weinsbergtal
Liebe Teckelfreunde,
dieses Übungsskript entstand als Vorlage zu einem VORTRAG!
Das bedeutet, dass die hier beschriebenen methodischen
Schritte nicht besonders ausführlich sind, da sie durch
mündliche Erklärungen eigentlich erst vollständig werden
können. Aber es ist immerhin ein Anfang, der vielleicht bei dem
ein oder anderen den Hunger nach mehr wecken wird. Stillen
Sie diesen Hunger durch Literatur, Seminare, „Löcher in
Bäuche fragen“ und vor allem durch das Beobachten anderer
HundeführerInnen im Umgang mit ihren Hunden!
Ich erwarte als Richterin, als Trainerin und nicht zuletzt als
Hundehalterin einen fairen und artgerechten Umgang mit dem
Hund – das heißt im Klartext, dass Sie hier keine Tipps mittels
„Starkzwang“ erhalten werden. Beachten Sie bitte auch, dass
Probleme im Alltag mit dem Hund, die zum Beispiel auf einer
Schieflage der „Beziehung Hund-Mensch“ basieren, nicht durch
das Training auf dem Hundeplatz zu beheben sind, und dass
dieses Training i. d. R. auch in diesen Fällen nicht erfolgreich
sein wird. Hier geht es wirklich NUR um Vorschläge zum
Training zur BHP und BHPS – ehrlich!
Einige Erläuterungen zum Skript schicke ich vorweg, da es
mangels mündlicher Ausführungen vielleicht sonst hier und da
unverständlich ist:
1.) „Auflöse-Signal“ (auch: „Auflösekommando“ o. ä .)
Dieses Signal finden Sie in keiner Prüfungsordnung.
Es ist nämlich „nur“ Bestandteil einer (wie ich finde) guten
Kommunikation mit dem Hund. Das Signal löst JEDE Übung
auf, das bedeutet, dass ich damit dem Hund verdeutlichen
kann, wann eine Übung BEENDET ist. Und dass so etwas sehr
wichtig im Umgang mit dem Hund oder beim Training ist, kann
man vielleicht an einem typischen Beispiel erklären:
Man stelle sich vor, wir befinden uns auf irgendeinem
Übungsplatz. Die Truppe Junghunde soll heute lernen, einige
Augenblicke LIEGEN zu bleiben – als fernes Ziel haben wir die
BHP-Übung „1.3 Ablegen“ im Hinterkopf.
Das Signal „Platz“ ist bereits bekannt (optimaler Weise bei
Hund UND Herr …) und die Übung beginnt mit dem Signal
„Platz“ – in diesem Stadium sicher noch mit Körperhilfe
(Mensch geht in die Hocke oder bückt sich) und Sichtzeichen
(beides übrigens sehr empfehlenswert, aber später wieder
abbauen!).
Am häufigsten ist nun zu beobachten, dass der Hund mit
Leckerchen ins Liegen gelockt wird und sofort aufspringt, wenn
er es bekommt. Oder er legt sich kurz und springt direkt wieder
auf die Läufe. Oder er liegt kurz und springt hoch, wenn der
Mensch ihn lobt (also verbal – „Feiiiiin“). Oder der Mensch greift
in die Tasche, um ein Leckerchen hervorzuholen und Hund
steht schon wieder. Oder der Hund meint, es sei gut und springt
auf, wenn der Mensch versucht, sich wieder zu erheben, um
den Bandscheibenvorfall so lange wie möglich herauszuzögern.
Oder oder oder … Sie kennen das alle.
Neben dem Hinweis, dass der Hund zunächst nur kurz liegen
sollte, weil er die längere Zeit ja erst schrittweise lernen muss,
ist hier ein für den Hund klares Zeichen für das Ende des
Liegens unbezahlbar.
Denn er WEIß nicht, wann Ende ist, wenn wir es nicht deutlich
machen!
Im Moment denkt das Tier: Aha. Leckerchen, also Ende. Oder:
Aha. Mensch bewegt sich, also Ende. Oder: Aha. Mensch lobt,
also Ende. Usw.
Wir sollten dringend an dieser Stelle ein „Auflösesignal“
einbauen und erarbeiten:
Also legen wir ihn mit dem Handzeichen (und Körperhilfe) ins
Platz, behalten das Handzeichen bei und versuchen uns
LANGSAM ein WENIG aufzurichten, verharren in dieser
Position und zählen in Gedanken 21, 22 . JETZT holen wir den
(verblüfft guckenden) Hund sofort mit einem deutlichen Signal
(z. B. „Auf!“) gemeinsam mit einer entsprechend nach oben
gerichteten Geste des Armes (unter Umständen kann dabei
sogar ein kleiner Hopser nach hinten angedeutet werden)
wieder auf die Pfoten. JETZT wird gelobt und bestätigt.
Wichtig dabei ist, dass man wirklich versuchen muss, sich
anfangs so behutsam zu bewegen, dass man nicht durch zu
schnelles Aufrichten oder durch ruckartige Bewegungen den
Hund schon vorher hoch holt (denn Hunde folgen unserer
Körpersprache gerne und schnell …).
Wichtig ist auch, dass man kurz vor dem Auflösesignal
regungslos verharrt (Sie können ruhig die Luft anhalten, ist ja
nicht lang), sonst machen wir es dem Hund durch unsaubere
Körpersprache zu schwer (hatte ich schon erwähnt, dass der
Mensch 150% geben muss, um vom Tier 100% verlangen zu
können? ).
Diese Übung sollte nun ein paar mal wiederholt werden, um
dann zum 2. Schritt überzugehen:
Die Übung wird wie im 1. Schritt mit Handzeichen und Signal
„Platz“ (und ggf. Körperhilfe) begonnen. Wenn Hund liegt,
behalten wir wie oben das Handzeichen bei (meist flache Hand
zum Boden gerichtet – oder?) und richten uns immer noch
behutsam (Sie merken an der Reaktion des Hundes, wenn Sie
zu ungeduldig werden – er springt dann wieder auf … *seufz*)
bis zur vollen Größe auf – hier wieder 21, 22 und „Auf!“ (Geste
nicht vergessen, das Hüpfen brauchen Sie jetzt sicher nicht
mehr). Super loben das Tierchen, denn es hat einen enormen
Lernschritt geschafft! Und wenn Sie JETZT erst unter verbalem
Lob in Ihre Tasche greifen, um ein Leckerchen herauszuholen,
dann haben Sie auch einen enormen Lernschritt gemacht !
Wichtig: wenn der Hund von selber auch nur zuckt, muss sofort
mit entsprechendem Signal „Platz!“ die Übung eingefordert und
erst wieder nach ein paar Sekunden aufgelöst werden.
Nach und nach wird die Zeit bis zum Auflösen gesteigert und
das neue Signal auch bei anderen Übungen erarbeitet. Bei
genügender Wiederholung findet dann die sog. Generalisierung
statt und das Signal hat für den Hund in JEDER Situation die
gleiche auflösende Bedeutung.
Hunde, die gelernt haben, auf das Auflösen zu warten, können
z. B. WÄHREND der eigentlichen Übung gelobt werden, ohne
dass sie dabei gleich wieder aufspringen und lernen präziser,
da die Signalwelt für sie klarer ist.
Mögliche Signale können sein: „Auf!“, „O.K.!“ oder alles was
einem gut und schnell über die Lippen kommt. Dieses Signal
(bitte für EINS entscheiden) ist ein „Allrounder“, denn es löst
JEDES andere Signal auf und kann auch im Alltag ein prima
Kommunikationsmittel sein.
2.) Bestätigen
Meint hier: verbal Loben, Streicheln, Einsatz von Leckerchen
oder Spielzeug bzw. alles, was der HUND in dieser Situation
als Belohnung empfindet.
Wichtig bei allen Mitteln sind Dosierung und Timing!
Unsere Hunde lernen in erster Linie durch Verknüpfung und
wenn richtiges Verhalten und Lob nicht in einem engen
zeitlichen (unter 2 Sekunden!) Zusammenhang stehen, kann
der Hund kaum oder nur sehr langsam verknüpfen (also
lernen).
Auch super wichtig: situationsgerechter Einsatz!
Das bedeutet, dass man abwägen muss, welche Form der
Bestätigung im Moment sinnvoll ist. Wenn ich zum Beispiel die
Ablage erarbeite und den spielbegeisterten Hund mit Bällchen
bestätige, mache ich es ihm unnötig schwer, die erforderliche
Ruhe im Liegen zu bewahren. Hier wären ruhiges Loben
und/oder ein kleines Leckerchen am Ende sinnvoller.
3.) Leckerchen
Ja, ich weiß, hier streiten sich die Geister! Den Einsatz kann ja
jeder selbst entscheiden.
Hier nur der Tipp, kleine, schmackhafte und WEICHE
Leckerchen einzusetzen, die der Hund schnell abschlucken
kann und nicht lange darauf rumkauen muss (z.B. Käse, Wurst
usw. in Erbsengröße!).
Zum einen wollen wir ihn ja nicht sattfüttern während des
Trainings (sie trainieren doch mit einem hungrigen Hund, bzw.
haben ihn erst vor Stunden gefüttert – oder?) und zum anderen
empfindet das Tier die eigentliche Zufriedenheit im
Abschlucken und nicht im Kauen.
Trockenfutter krümelt auch noch und muss dann vom Hund u.
U. erst sorgfältig aus dem Gras gemümmelt werden – das
kostet Zeit und oft verlieren die Feinschmecker dabei ihre
Konzentration auf die Übungen. Außerdem interessieren sich
andere Hunde ebenfalls für solche Stellen und werden unnötig
von ihrer Arbeit abgelenkt.
Jetzt aber viel Spaß bei Stöbern im Skript und vor allem bei der
Arbeit Ihren Teckeln!
1.1 Führigkeit
Aufgabe:
-
Hund folgt angeleint an der vorher bezeichneten Seite;
überwinden von Hindernissen;
„Slalom“ durch Pfosten;
30 m frei „Fuß“;
angeleint durch Menschenmenge (einige mit Hund!);
Abschluß in Grundstellung (Hund sitzt/steht am Fuß des HF).
Die gesamte Arbeit kann frei durchgeführt werden!
Fachwertziffernvergabe:
Führigkeit teilweise frei
Führigkeit frei
Fachwertziffer 2
Fachwertziffer 5
Methodische Schritte:
- Interesse und Aufmerksamkeit wecken (Spielzeug, Leckerli, Stimme etc.).
- Am Anfang immer angeleint üben! Freifolge antäuschen!
- Beim Üben zunächst Ablenkungen (z.B. andere Hunde o.ä.) vermeiden.
- Schon 4 – 8 Schritte „Fuß“ genügen am Anfang, bestätigen und Kommando
auflösen.
- Länge langsam steigern, dabei variabel bestätigen (nicht nur am Ende).
- Dem Hund die Arbeit mit starker Körpersprache/Handzeichen erleichtern.
- Diese langsam verringern.
- Nicht ständig „Prüfungsschema“ laufen (Hund stumpft ab).
- Erst wenn Hund sicher wenige Schritte „Fuß“ läuft Wendungen + Winkel einbauen.
- Von Anfang an beachten, daß Leine locker durchhängt (kein ständiger Zug!).
- Immer den eigenen Hund beobachten, um richtiges Verhalten nicht zu verpassen.
Mehr loben an richtigen Stellen und nicht warten auf Fehler!!!
1.2 Folgsamkeit
Aufgabe:
-
-
Hund Schicken oder Ablegen (30-50 m);
Hereinkommen ohne Halt: auf Hör- oder Sichtzeichen kommt
Hund zügig zu HF und entfernt sich nicht mehr (ggf. Vorsitzen);
Kommt er trotz mehrfacher Aufforderung nicht ist die Prüfung
(BHP1) nicht bestanden!
Hereinkommen mit Halt: der hereinkommende Hund soll ca. 20 m
vor Erreichen des Hundeführers auf Hör- oder Sichtzeichen Halt
machen und dort abgeholt werden.
Hält er nicht an ist die Prüfung (BHP1) nicht bestanden!
Fachwertziffernvergabe:
Folgsamkeit mit Schicken
Folgsamkeit mit Wegbringen
Folgsamkeit mit Halt mit Schicken
Folgsamkeit mit Halt mit Wegbringen
Fachwertziffer 5
Fachwertziffer 3
Fachwertziffer 10
Fachwertziffer 8
Methodische Schritte (Hereinkommen ohne Halt):
- Immer das gleiche Hörzeichen/Sichtzeichen verwenden (z.B: „HIIIIER“!!!).
- Am Anfang den Hund zusätzlich locken, um Motivation und schnelles
Hereinkommen zu fördern.
- Locken: In die Hocke gehen, Leckerli/Spielzeug bereithalten (am Anfang immer!!!),
durch Stimme motivieren oder auch Klatschen etc.
- Wenn der Hund „Sitz“ beherrscht, das „Vorsitzen“ behutsam üben (erst in Hocke,
halbe Hocke, Stand) und den Hund mit dem Leckerli entsprechend lenken. Durch viel
Übung (bedeutet: monatelange korrekte Ausführung!) wird es zum Automatismus für
den Hund.
- Das anschließende beliebte „Fuß“ (Hund geht aus dem Vorsitzen um den HF
herum und setzt sich neben ihn) nur vereinzelt anwenden, sonst kommt Hund
demnächst direkt ´rum ohne vorzusitzen! Letztendlich ist das aber
Geschmackssache, denn im DTK wird das Vorsitzen nicht verlangt.
ACHTUNG: Hunde, die unsicher in der Ablage sind dürfen nicht aus dem „Platz“
abgerufen werden!!!
Die Folgsamkeit dann aus dem Freilaufen üben, bzw. einen Helfer den
Hund bis zum Rufen in Entfernung festhalten lassen.
- Das Schicken bedarf eines langen, methodischen Aufbaus mittels Spielzeug oder
Leckerchen. Ein Helfer ist sehr hilfreich, da mit zunehmender Entfernung die
Einwirkung des HF schwieriger wird.
Methodischer Aufbau siehe BHPS 1.4
1.3 Ablegen
Aufgabe:
-
Hund frei oder angeleint ablegen, persönliche Unterlage erlaubt;
Hundeführer entfernen sich ca. 50 m; Sichtverbindung erlaubt;
Dauer ca. 5 Minuten.
Hund darf Kopf heben + sich setzen, aber nicht mehr als 1 m den
Platz verlassen!
Hund darf nicht: anhaltend Laut geben oder winseln, an der Leine
ziehen oder den Platz verlassen.
Die gesamte BHP gilt dann als nicht bestanden!!!
Fachwertziffernvergabe:
Ablegen angeleint
Ablegen frei
Fachwertziffer 2
Fachwertziffer 5
Methodische Schritte:
- Langsames Steigern der Ablagedauer und Entfernung zum Hund.
- 1. Schritt: maximal 5 - 10 Sekunden (!), wobei HF beim Hund hockend verweilt, ihn
streichelt und lobt; zum Beenden der Ablage das entsprechende
Kommando/“Auflösekommando“ geben.
- 2. Schritt: wie oben, Dauer steigern bis maximal 30 Sekunden.
- 3. Schritt: wie oben, jetzt neben Hund stehen bleiben. Hund beobachten! Wenn
unruhig Dauer wieder auf 10 Sekunden senken und später langsam wieder steigern.
- 4. Schritt: wie 3., jetzt vor den Hund stellen (Sicht zum Hund). (Dauer max. 30
Sekunden).
- 5. Schritt: wie oben, jetzt immer einen Schritt mehr zurückgehen (Hund anleinen)
(Vorsicht! Nicht übertreiben!). Beim Abholen darauf achten, daß Hund noch liegt,
wenn HF neben ihn tritt!!!
- Je nach Hund spielen/variieren mit Dauer und Entfernung (z.B. kürzere Dauer, aber
größere Entfernung) + langsam, fast unmerklich steigern.
- GRUNDSÄTZLICH: Nie solange warten bis Hund einen Fehler macht, sondern
vorher abholen und auflösen und richtiges Verhalten ausgiebig bestätigen/loben!
- VERMEIDEN: Hund niemals abrufen aus der Ablage (siehe auch Folgsamkeit)!!!
1.4 Verhalten bei Geräuschen
Aufgabe:
-
Hund frei laufen lassen (10 m vom HF entfernt);
Helfer schlägt mit Metallhammer gegen Stahlrohr (10 m vom Teckel
entfernt!).
Hund soll unbeeindruckt bleiben
Bei Angstreaktionen sind sie nach 30 min. nochmals zu prüfen.
Fachwertziffernvergabe:
Verhalten bei Geräuschen
Fachwertziffer 5
Methodische Schritte:
- Behutsames Vorgehen, leises Anschlagen des Rohres, Hund immer genau
beobachten, nicht übertreiben bei jungen/neuen Hunden auf dem Platz.
- Hund bei Bedarf mit Leckerli/Spielzeug ablenken
1.5 Verhalten gegenüber Menschen
Aufgabe:
- Hund liegt frei „bei Fuß“
- Mind. 6 Personen nähern sich nun sternförmig dem Team
- 1. langsam ohne Drohgebärden
- 2. energisch mit Klatschen u. s. w.
- Der Hund soll sich die ganze Zeit über gelassen und ruhig verhalten,
er darf den Kreis verlassen ohne Fluchtreaktionen zu zeigen
Fachwertziffernvergabe:
Verhalten gegenüber Menschen
Fachwertziffer 5
Methodische Schritte:
- der „Stern“ verhält sich immer gleich wie oben beschrieben, die Personen sollten
den Hund nicht anschauen (keine Provokation oder Bedrohung)
- der Hund wird am Anfang an der Leine gehalten, der HF hockt bei ihm und füttert
tolle Leckerchen während der gesamten Übung
- „lustiges“ Zureden ist möglich, aber kein beruhigendes, tröstendes Zureden!
- bei weiteren Übungen erhebt sich der HF langsam bis zum Stand, den Hund weiter
viel loben und bestätigen und am Ort halten
- später das Liegen verlangen, dabei ruhig noch mal in die Hocke gehen, später
wieder erheben, Leckerchen langsam abbauen
- der Einsatz eines Spielzeugs ist nicht zu raten, da der Aufforderungscharakter zu
hoch sein könnte und der Hund in freudiger Erwartung kaum ruhig bleiben kann.
1.6 Verhalten im Straßenverkehr
Aufgabe:
- Hund läuft an lose hängender Leine neben HF an befahrener Straße;
- Radfahrer überholt mit Klingelzeichen;
- HF wird von Passant mit Zeitung angesprochen; ein Regenschirm
wird aufgespannt;
- HF überquert mit Hund die Straße hin und zurück; Hund muß sitzen
oder deutlich vor dem Überqueren anhalten. Der öffentliche Verkehr
darf nicht gestört werden.
- Der Hund soll sich die ganze Zeit über gelassen und ruhig verhalten
und soll dem HF willig folgen.
Fachwertziffernvergabe:
Verhalten im Straßenverkehr
Fachwertziffer 5
Methodische Schritte:
- Hund immer am Straßenrand halten lassen (er muss nicht sitzen!);
- Vermehrt dort spazieren gehen, wo Radfahrer und Jogger unterwegs sind;
- Hund mit in die Stadt nehmen.
- Problemfelder eigens angehen.
Häufig wird dieser Prüfungsteil so nebenbei absolviert und anscheinend leider auch
geübt. Ich beobachte bei den Prüfungen, dass die HundeführerInnen häufig nicht in
der Lage sind, ihre Hunde durch diese Situationen souverän zu führen – eigentlich
unverständlich, da es doch zum Alltag gehört und dieser sollte doch VOR allem
anderen beherrscht werden. Hunde, die sich auf dem Platz noch prima leinenführig
gezeigt haben, zerren Ihre HalterInnen übern Asphalt und übernehmen die Führung.
Andere scheinen nicht gut sozialisiert und fürchten den Verkehr. Taucht dann noch
ein wirklich fremder Artgenosse zufällig auf, zeigt es sich, dass diese Prüfung zwar
technisch erarbeitet wurde, aber leider nicht GELEBT wird.
Um das Skript nicht zu sprengen hier nur EIN Tipp, der vielleicht in einigen
Situationen hilfreich sein kann:
Es hilft in vielen Situationen, den Hund so zu führen, dass man sich selber zwischen
dem Hund und der jeweiligen Ablenkung bewegt. Wenn ich also eine Straße entlang
gehe, dann befinde ich mich zwischen meinem Hund und dem Verkehr (Schutz und
Sicherheit ist oberste Priorität eines Leittieres!). Oder ich befinde mich zwischen
meinem Hund und dem (ggf. unangenehmen) Artgenossen. Oder zwischen meinem
Hund und dem angstauslösenden Moment/Gegenstand. Aus Hundesicht ist dieses
körperliche Dazwischengehen verständlich und weckt Vertrauen. Das heißt aber
auch, dass ich vorausschauend meinen Weg gehe, um entsprechend frühzeitig zu
agieren.