Economic Adviser Februar/2016

Economics & Strategy
Economic Adviser
22. Januar 2016 • Ausgabe Februar
Themenübersicht
Special: Rohöl im freien Fall – Talfahrt ohne Ende?
2
USA: Fed agiert nur vorsichtig
3
Euroland: EZB vor weiterer Lockerung im März
4
Deutschland: BIP wächst 2015 um 1,7%
6
Frankreich: Hollande plant Arbeitsmarktprogramm
7
Italien: Aufwärtsbewegung intakt
8
Spanien: Schwierige Regierungsbildung
8
Schweiz: Jahrestag der Aufgabe des Mindestkurses
9
Japan: Nikkei unter Druck-Auswirkungen?
10
Großbritannien: Wachstumspfad flacht sich ab
11
China: Neue Schockwellen
12
Kanada: BoC belässt Leitzins bei 0,50%
13
Total Returns: Bunds mit kaum Ertragsaussichten
14
Aktienmärkte: Nervosität oder Angst?
16
Übersicht Prognosen
17
Special: Rohöl im freien Fall – Talfahrt ohne Ende?
5,00
100
98
3,75
95
2,50
93
1,25
90
88
0,00
85
-1,25
83
Saldo (Mio. Barrel pro Tag; r.S.)
80
Verbrauch (Mio. Barrel pro Tag; l.S.)
78
75
12/2007
-2,50
-3,75
Angebot (Mio. Barrel pro Tag; l.S.)
12/2009
12/2011
12/2013
-5,00
12/2015
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Der Jahresanfang 2016 hätte für das schwarze Gold wohl nicht mehr schlechter laufen können. Seit dem
31. Dezember 2015 ist der Brentpreis regelrecht eingebrochen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der
niedrigen Ausgangsbasis kommt die dramatische Entwicklung beim Preis des fossilen Energieträgers
zum Ausdruck. Dies rückt auch die vor wenigen Wochen noch als abwegig erscheinende Marke von 20
US-Dollar in den Fokus, ohne ihr allerdings den Schrecken zu nehmen. Was hält das junge Jahr noch für
Brent & Co. bereit? Unsere Einschätzung auf Seite 2.
Wir bitten um Beachtung der besonderen Hinweise auf den letzten Seiten dieser Studie.
Economic Adviser ♦Februar 2016
Special: Rohöl im freien Fall –
Talfahrt ohne Ende?
Brent mit Kurs auf 20 US-Dollar je Barrel?!
Seit einigen Monaten wiederholt sich im Prinzip
ein gleiches Muster: Der Rohölpreis gibt nach
und sucht seinen Boden. Zunächst scheint es
dabei so, als ob tatsächlich ein Niveau erreicht
ist, von dem aus eine Erholung bei den Rohölnotierungen einsetzt. Dann reichen aber doch einige wenige Negativmeldungen – zum Beispiel zur
Lage in China – aus, um Brent & Co. auf neue
Tiefstände zu schicken. Und obwohl man eines
Besseren hätte belehrt sein können (oder müssen), bleibt unsere Einschätzung, dass es im
Lauf der kommenden 12 Monate tatsächlich
wieder aufwärts gehen kann, bestehen. Und
auch dafür, dass die Marke von 20 US-Dollar je
Barrel Rohöl der Sorte Brent getestet wird, sehen wir am aktuellen Rand noch keine Anzeichen – wenngleich das Prognoserisiko hier nicht
zu unterschätzen ist.
Förderer und Staatshaushalte unter Druck!
Auch wenn es am aktuellen Rand den Eindruck
erwecken könnte, ist das derzeitige Preisniveau
nicht auf die Angst einer möglichen harten Landung Chinas oder die Erwartung eines rasant
steigenden Rohölangebots aus dem Iran zurückzuführen. Der Grundstein für den Bärenmarkt
wurde durch den Boom der unkonventionellen
Förderindustrie sowie den darauf folgenden und
von Saudi Arabien angeführten Schwenk in der
OPEC-Angebotspolitik gelegt. Das globale Rohölangebot hat sich den Angaben der US Energy
Information Agency (EIA) folgend entsprechend
ausgeweitet. Der Rohölverbrauch hielt bei dieser
rasanten Entwicklung nicht Schritt, was letztlich
zu sich schnell füllenden Lagern und fallenden
Preisen führte. Das tägliche Überangebot (als
Differenz zwischen Angebot und Verbrauch) lag
den EIA-Daten folgend für den Berichtsmonat
Dezember 2015 bei 1,5 Mio. Barrel Rohöl. Aus
einem Preiswettbewerb ist längst ein erbitterter
Kampf um Marktanteile geworden. Und diese
Entwicklung wird nicht ohne Opfer bleiben. So
dürfte kaum ein OPEC-Mitglied bei 26 US-Dollar
je Barrel auf einen ausgeglichenen Staatshaushalt hoffen können. Entsprechend müssen auch
Länder wie Saudi Arabien ihre Reservepositionen antasten. Für ein Land wie Venezuela ist die
Lage weitaus ernster. Nach Auffassung von immer mehr Marktbeobachtern steht das OPECMitglied am Rand der Zahlungsunfähigkeit und
muss den Großteil der Deviseneinnahmen aus
dem Rohölexport allein schon für die Zinszahlungen auf Auslandsschulden aufwenden. Insofern ist es auch nicht überraschend, dass die
Vertreter aus Venezuela schon seit geraumer
Zeit auf einen Schwenk in der OPECAngebotspolitik pochen. Innerhalb des Rohölkartells gehören außerdem Länder wie der Irak,
Libyen, Nigeria und Algerien zu den Fördernationen denen der Rohölpreis am stärksten zusetzt. Doch auch für die Nicht-OPECProduzenten ist eine anhaltende Talfahrt bei den
Notierungen kaum noch tragbar. Dies gilt insbesondere für Russland (mit 11,2 Mio. Barrel pro
Tag immerhin das Land mit der umfangreichsten
globalen Fördermenge). Der unkonventionellen
Rohölproduktion in Nordamerika (und hier vor
allem den Projekten in den Vereinigten Staaten)
kann durchaus eine überraschende Widerstandsfähigkeit gegen den Rohölpreisverfall
attestiert werden. Insbesondere durch Produktivitätssteigerungen und Effizienzverbesserungen
lief – trotz rückläufiger Rig Counts – die Förderung scheinbar ungebremst weiter. Doch das
Gros der Produzenten agiert nun schon zu lange
unterhalb des Betriebsminimums, bei dem sowohl die variablen als auch die fixen Kosten
gedeckt sind. Insofern überrascht es auch nicht,
dass ein immer größerer Anteil an Marktbeobachtern mit gewisser Sorge auf die Entwicklung in der Frackingindustrie blickt, schließlich
würden Zahlungsausfälle bzw. Insolvenzen auch
Bankbilanzen und Arbeitsplätze gefährden.
So einleuchtend die Argumentation ist, so wenig
ist sie neu. So fußten bereits vor Monaten unsere Projektionen eines steigenden Ölpreises auf
der Erwartung eines rückläufigen Angebots (sowohl durch künstliche Verknappung seitens der
OPEC als auch durch Marktbereinigungen).
Doch auch auf der Nachfrageseite haben wir mit
einer ausgeprägteren Dynamik gerechnet. An
dieser ökonomischen Realität hat sich im Prinzip
auch nicht wirklich etwas geändert. Das kommt
auch dadurch zum Ausdruck, dass immer mehr
Staatshaushalte und Produzenten sprichwörtlich
auf Reserve fahren. So reduziert sich die Antwort auf die Frage nach dem Ende der globalen
Rohölschwemme nicht auf das „ob“ sondern
vielmehr auf das „wann“. Wir rechnen durchaus
damit, dass sich die Lage noch im Laufe dieses
Jahres zuspitzen wird – und dann könnte sich
unsere Jahresendprognose von 45 US-Dollar je
Barrel Brent als zu defensiv herausstellen.
NORD/LB Economics & Strategy
Frederik Kunze
Seite 2 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
USA
Tobias Basse, Bernd Krampen
•
Arbeitsmarkt im Aufwind
•
Fed agiert nur vorsichtig
•
EZB stützt Dollar
Arbeitsmarkt im Aufwind
Die Lage am US-Arbeitsmarkt präsentiert sich
auch weiterhin ermutigend. Zum Abschluss eines ohnehin erfreulichen Jahres 2015 kam es im
Berichtsmonat Dezember noch einmal zu einer
wirklich positiven Überraschung. Mit einem Aufbau von mehr als beachtlichen 292.000 zusätzlichen Stellen war an den Finanzmärkten generell
nicht gerechnet worden. Zudem muss festgehalten werden, dass die Vormonatszahlen zur
Schaffung von zusätzlichen Stellen auch noch
nach oben revidiert worden sind. Im Oktober
konnten der „neuen“ Zeitreihe folgend nun mehr
als 300.000 Jobs geschaffen werden. Damit
zeigen sich unerwartet klare Anzeichen für eine
Beschleunigung der Erholungstendenzen am
US-Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote verharrte im Dezember bei 5,0%. Der Personalbedarf
der Unternehmen im offenkundig auch weiterhin
stark boomenden Service-Segment der USVolkswirtschaft bleibt eine sehr verlässliche
Stütze für den Arbeitsmarkt des Landes. Hier
sind im Dezember immerhin 230.000 Stellen
geschaffen worden. Auch der am aktuellen Rand
zu beobachtende erfreuliche Aufbau von Jobs in
der US-Bauwirtschaft ist natürlich hilfreich. Von
den Industrieunternehmen gehen weiterhin keine
positiven Impulse aus. Der festere Dollar erweist
sich generell als dämpfend für die ökonomische
Aktivität in diesem Segment. Zudem belastet der
niedrige Ölpreis die Investitionspläne der Fracking-Unternehmen, was natürlich ebenfalls
nicht hilft, größeren zusätzlichen Personalbedarf
in der verarbeitenden Industrie auszulösen. Im
Dezember konnten in diesem Segment entsprechend lediglich 8.000 Stellen geschaffen werden.
Damit bestätigt der Arbeitsmarktbericht das aus
den beiden ISM-Einkaufsmanagerindizes ablesbare Bild von ausgeprägten Divergenzen zwischen Industrieunternehmen und Firmen aus
dem Service-Segment.
Dennoch sprechen die aktuellen Nachrichten zur
Lage der US-Wirtschaft unserer Auffassung
nach dafür, dass sich das Wachstum im IV.
Quartal 2015 schwächer präsentieren sollte. Wir
haben die Prognosen entsprechend angepasst.
Wichtig für diese Adjustierung war insbesondere
die im Dezember beobachtbare Schwäche der
Einzelhandelsumsätze; bei dieser Zeitreihe zeigte sich ein leichter Rückgang um 0,1% M/M.
Belastend wirkte vor allem der gesunkene Benzinpreis, der die Umsätze an den Tankstellen
verringert hat. Hier kam es zu einer deutlichen
Abschwächung von 1,1% M/M. Die Preisentwicklung beim Kraftstoff muss sicherlich differenziert
bewertet werden. Dem direkten belastenden
Effekt stehen – auch perspektivisch – stützende
Wirkungen gegenüber. Den Verbrauchern werden schließlich zusätzliche finanzielle Spielräume geschaffen. Die am aktuellen Rand zu beobachtende Schwäche der Absätze im Segment
Kleidung mag dem generell milden Wetter geschuldet sein, welches die Nachfrage gedämpft
haben könnte. Vor allem die unerwartete
Schwäche bei der Kontrollgruppe hat uns zu
Anpassungen an der BIP-Prognose gezwungen.
Wir rechnen im IV. Quartal nun mit einer annualisierten Wachstumsrate von 1,2%.
Fed agiert nur vorsichtig
Die zuletzt erfreulichen Zahlen im Arbeitsmarktbericht der offiziellen Statistik stützen die Sichtweise, dass die Leitzinsanhebung der Fed im
Dezember kein Fehler war. Die Inflationsentwicklung und die aufkommenden Sorgen bezüglich
der Lage der US-Wirtschaft kristallisieren sich
zunehmend als Faktoren heraus, die gegen stark
nach oben laufende US-Renditen sprechen. Das
ökonomische Umfeld zwingt die Fed zu einer
ausgeprägten Vorsicht und dämpft somit die
Zinsphantasien.
EZB stützt Dollar
Die Zinswende in den Vereinigten Staaten hat
dem US-Dollar im IV. Quartal 2015 keine größeren positiven Impulse geben können. Der Devisenmarkt hatte auf eine noch in 2015 beginnende weitere Normalisierung der US-Geldpolitik
gesetzt und ist insofern nicht nachhaltig überrascht worden. Die niedrige Arbeitslosenquote
von 5,0%, die im Laufe von 2016 noch weiter
fallen dürfte, lässt ein erneutes Handeln der USZentralbanker zwar zu, die Inflationsentwicklung
in den USA spricht aber für eine nur sehr vorsichtige Neuausrichtung der Fed-Geldpolitik.
Dieses Umfeld mag dem Dollar in den kommenden 6 Monaten schon etwas helfen können. In
diesem Kontext muss auch die EZB im Auge
behalten werden. Die aktuellen Äußerungen von
Mario Draghi deuten nämlich in Richtung von
größerer Kreativität in Frankfurt.
NORD/LB Economics & Strategy
Seite 3 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
Fundamentalprognosen USA
Euroland
2015
2016
2017
2,4
2,5
0,0
4,5
2,5
2,5
0,1
5,3
-4,5
-2,5
2,4
2,2
0,5
5,5
3,5
2,5
1,2
4,7
-4,2
-2,5
2,5
2,1
0,5
5,0
3,0
2,0
2,2
4,6
-3,7
-2,5
BIP
Privater Konsum
Öffentl. Konsum
Investitionen
Export
Import
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Quartalsprognosen USA
BIP ann.
BIP Y/Y
Inflation Y/Y
I/15
II/15
III/15
IV/15
I/16
0,6
2,9
-0,1
3,9
2,7
0,0
1,7
2,1
0,1
1,2
1,9
0,5
2,4
2,4
1,0
Veränderung in %
Zinsen und Wechselkurs USA
Fed funds rate
3M-Satz
10J Treasuries
Spread 10J Bund
EUR in USD
21.01.
3M
6M
12M
0,50
0,62
2,03
158
1,09
0,50
0,65
2,30
180
1,07
0,75
0,80
2,45
195
1,07
1,00
1,20
2,70
200
1,14
Coming Up…
vorh.
Wert
Datum Indikator
25.01.
26.01.
27.01.
29.01.
29.01.
29.01.
01.02.
01.02.
02.02.
03.02.
03.02.
05.02.
09.02.
12.02.
16.02.
m
Dallas Fed Index
m
FHFA HPI Index
m
Aufträge langl. Güter
ISM Milwaukee
Chicago PMI
Uni Michigan Index
ISM PMI
ISM Prices Paid
ISM NY
ADP Beschäftigung
ISM PMI Non-Manu
Arbeitslosenquote
NFIB Index
m
Einzelhandelsumsatz
NAHB Index
Jan
Nov
Dez
Jan
Jan
Jan
Jan
Jan
Jan
Jan
Jan
Jan
Jan
Jan
Feb
-15
0,5%
0,0%
48,53
42,9
93,3
48,2
33,5
62,0
257K
55,3
5,0%
95,2
-0,1%
60
M/M, q Q/Q annualisiert, kursiv: vorl. Ergebnis
Aktuelle Prognosen in unserem Wochenkalender
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Christian Lips
• BIP: 2015 voraussichtlich 1,5% Wachstum
• Inflationserwartungen erneut gesunken
• EZB vor weiterer Lockerung im März
BIP: 2015 voraussichtlich 1,5% Wachstum
Für das IV. Quartal 2015 zeichnet sich auf der
Basis der bislang vorliegenden Daten eine erneute moderate Expansion der Wirtschaftsleistung in der Eurozone ab. Im Gesamtjahr 2015 ist
das reale BIP damit voraussichtlich um 1,5%
gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Während die
außenwirtschaftlichen Impulse schwach blieben,
stützte die Binnennachfrage das Wachstum.
Sowohl der private Konsum als auch die Investitionen wuchsen so kräftig wie seit dem Jahr
2007 nicht mehr. Dies spiegelt sich auch in einer
leichten Zunahme der Kredite an den privaten
Sektor wider. Die Arbeitslosigkeit ging zudem
zurück und der Konsolidierungskurs der öffentlichen Haushalte setzte sich – wenngleich mit
geringerem Tempo – fort.
Für das Jahr 2016 rechnen wir mit einem BIPWachstum von 1,6% im Vergleich zum Vorjahr.
Die wichtigste Stütze bleibt der private Konsum.
Zudem werden sich durch den geringen Rohölpreis, den schwachen Euro und die lockere
Geldpolitik der EZB Impulse für das Wirtschaftswachstum ergeben. Die geopolitischen Konflikte,
die schwache globale Dynamik sowie Spannungen innerhalb der EU (Flüchtlingskrise, BrexitDebatte) sind jedoch veritable Prognoserisiken.
Inflationserwartungen erneut gesunken
Aufgrund des nochmaligen Preissturzes beim
Rohöl steigt die Inflationsrate nicht wie ursprünglich erwartet merklich an. Vielmehr droht im
II. Quartal ein erneutes Absinken der Gesamtinflationsrate zur Nulllinie oder gar leicht darunter.
Vor diesem Hintergrund wird die EZB ihre Inflationsprognose für 2016 von 1,0% bereits im März
drastisch nach unten korrigieren müssen. Wir
erwarten nur noch eine jahresdurchschnittliche
Teuerungsrate von 0,5% für das laufende Jahr.
Zudem sind die Inflationserwartungen zuletzt
wieder deutlich gesunken. Hierauf angesprochen
zeigte sich auch Mario Draghi nach der Ratssitzung im Januar sehr besorgt. Vor allem der
Rückgang der mittelfristigen marktbasierten Inflationserwartungen ist ein Alarmsignal für die
EZB und hat die Ausgangssituation gegenüber
Dezember deutlich verändert.
NORD/LB Economics & Strategy
Seite 4 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
Energiepreise dämpfen auch 2016 Inflation
Beiträge zur Inflationsrate (HVPI)
5,0
4,0
Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Zinsprognose leicht angepasst und erwarten vor
allem am kurzen Ende der Kurve sowie am
Geldmarkt weiter sinkende Zinsen.
3,0
Fundamentalprognosen Euroland
in %-Pkt.
2,0
1,0
0,0
-1,0
-2,0
2005 2007 2009 2011 2013 2015
Nahrung, Alkohol, Tabak
Energie
Kernrate ex Energie, Nahrung, Alk., Tabak
HVPI-Gesamt Y/Y
BIP
Privater Konsum
Öffentl. Konsum
Investitionen
1
Außenbeitrag
Inflation
2
Arbeitslosenquote
3
Haushaltssaldo
3
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
1,5
1,6
1,5
2,1
0,1
0,0
10,9
-2,0
2,9
1,6
1,4
1,5
2,3
0,2
0,5
10,3
-1,8
2,8
1,9
1,6
1,4
3,7
0,2
1,6
9,8
-1,6
2,6
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Veränderung gg. Vj. in %; 1 Wachstumsbeitrag;
2
in % der Erwerbstätigen; 3 in % des BIP
EZB vor weiterer Lockerung im März
Quartalsprognosen Euroland
Auf der Januarsitzung hat die EZB wie erwartet
noch keine erneute Anpassung des geldpolitischen Kurses vorgenommen. Mario Draghi bekräftigte aber die Forward Guidance und bereitete sehr eindringlich eine weitere geldpolitische
Lockerung für die nächste Sitzung Anfang März
vor. So verwies er auf seit der letzten Sitzung
gestiegene Risiken für die Wirtschaftsentwicklung und den Ölpreisverfall, der nicht in den bisherigen Projektionen enthalten sei. Für China
sieht Draghi eine Wachstumsverlangsamung.
Vor dem Hintergrund der Vorlage neuer Projektionen im März kündigte Draghi an, dass auf der
nächsten Sitzung eine Überprüfung und möglicherweise Anpassung des geldpolitischen Kurses nötig werde. Dies weist klar auf eine weitere
geldpolitische Lockerung hin. Zumindest eine
Senkung des Einlagesatzes um 10 Basispunkte
ist zu erwarten, aber auch zusätzliche Maßnahmen sind aus unserer Sicht nicht auszuschließen: Draghi verwies darauf, dass bis März die
gesamte Bandbreite der Politikmaßnahmen für
eine mögliche Implementierung verfügbar gemacht würde. Dies könnte auch eine Beschleunigung der EAPP-Ankäufe beinhalten. Immerhin
gab es gemäß Sitzungsprotokoll der EZB bereits
im Dezember einige Befürworter im Rat für eine
solche Maßnahme. Auf Nachfrage zeigte sich
Draghi besonders besorgt über den erneuten
Absturz der Inflationserwartungen. Bezogen auf
den Ölpreisabsturz warnte er vor der Gefahr von
Zweitrundeneffekten – eigentlich das Lieblingswort geldpolitischer Falken.
BIP Q/Q
BIP Y/Y
Inflation Y/Y
I/15
II/15
III/15
IV/15
I/16
0,5
1,3
-0,3
0,4
1,6
0,2
0,3
1,6
0,1
0,3
1,5
0,2
0,4
1,4
0,4
Veränderung in %
Zinsen Euroland
Tendersatz EZB
3M-Satz
10J Bund
21.01.
3M
6M
12M
0,05
-0,15
0,45
0,05
-0,20
0,50
0,05
-0,25
0,50
0,05
-0,25
0,70
Coming Up…
Datum
Indikator
28.01.
28.01.
28.01.
28.01.
29.01.
02.02.
02.02.
03.02.
08.02.
12.02.
12.02.
15.02.
16.02.
17.02.
18.02.
Economic Sentiment
Industrievertrauen
Dienstleistervertrauen
Verbrauchervertr., endg.
y
Geldmenge M3
y
Erzeugerpreise
Arbeitslosenquote
m
Einzelhandelsumsätze
Sentix-Investorvertrauen
m
Industrieproduktion
q
BIP , sb
Handelsbilanz, in Mrd. €
ZEW Erwartungen
m
Bauproduktion
Leistungsbil., in Mrd. €
m
vorh.
Wert
Jan
Jan
Jan
Jan
Dez
Dez
Dez
Dez
Feb
Dez
Q4
Dez
Feb
Dez
Dez
106,8
-2,0
13,1
-6,3
5,1%
-3,2%
10,5%
-0,3%
9,6
-0,7%
0,3%
22,7
22,7
0,8%
26,4
M/M, q Q/Q, y Y/Y, kursiv: vorl. Ergebnis
Aktuelle Prognosen in unserem Wochenkalender
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
NORD/LB Economics & Strategy
Seite 5 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
Deutschland
Christian Lips
•
Aufschwung: BIP wächst 2015 um 1,7%
•
Konsum wichtigster Wachstumsmotor
•
Konjunkturerwartungen leicht gesunken
Aufschwung: BIP wächst 2015 um 1,7%
Die deutsche Wirtschaft hat im vergangenen
Jahr wie erwartet trotz der schwachen globalen
Dynamik den Wachstumskurs fortgesetzt. So
legte das reale Bruttoinlandsprodukt im Gesamtjahr 2015 gemäß der Schnellschätzung des Statistischen Bundesamtes um 1,7% gegenüber
dem Vorjahr zu. Erneut lag das Wirtschaftswachstum damit leicht über dem Potenzialwachstum. Bereinigt um Arbeitstageeffekte lag
das reale Wirtschaftswachstum bei 1,5%.
Die Daten für das IV. Quartal liegen zwar noch
nicht vor. Wir rechnen aber damit, dass sich zum
Jahresende die konjunkturelle Dynamik im Vergleich zu den Vorquartalen nur marginal verringert hat. Entsprechende Andeutungen fanden
sich auch in den Verlautbarungen von Destatis,
wenngleich dies wegen der noch nicht vorliegenden Dezemberzahlen für Produktion, Einzelund Außenhandel mit gewisser Vorsicht interpretiert werden sollte. Zumal die ungewöhnlich milde Witterung und die Lage der Feiertage im Dezember einige Ausschläge versprechen, z.B. bei
der Bauproduktion und dem Einzelhandel.
Dank der guten Konjunktur und dem niedrigen
Zinsniveau konnte 2015 die Konsolidierung der
öffentlichen Haushalte fortgesetzt werden, obwohl auch Mehrausgaben für die wachsende
Zahl von Flüchtlingen zu meistern waren. In der
Maastricht-Abgrenzung ergab sich das zweite
Jahr in Folge im gesamtstaatlichen Haushalt ein
Überschuss, der mit EUR 16,4 Mrd. weitgehend
im Rahmen der Erwartungen ausfiel. Gemessen
am nominalen BIP errechnet sich hieraus eine
Quote von +0,5%. Bund, Gemeinden und Sozialversicherungen verzeichneten Überschüsse,
für die Länder ergab sich ein marginales Defizit.
Konsum wichtigster Wachstumsmotor
Die wesentliche Konjunkturstütze war im Jahr
2015 erneut der private Konsum. Mit einer Expansion von 1,9% Y/Y trug der private Verbrauch
einen Prozentpunkt zum BIP-Wachstum bei.
Dieser stärkste Zuwachs seit 15 Jahren ist vor
allem auf die gute Beschäftigungslage zurückzuführen. Mit saisonbereinigt 43,2 Mio. Erwerbstä-
tigen wurde im November ein neuer Beschäftigungsrekord seit der Wiedervereinigung erzielt.
Zudem legten die Reallöhne deutlich zu, da den
kräftigen Nominallohnzuwächsen praktisch eine
Stagnation der Verbraucherpreise gegenüberstand (HVPI: +0,1% zum Vorjahr).
Wachstumsbeiträge zum BIP
PP, Y/Y
4,1
5
3,7
3,7
3,3
4 3,0
3
1,7
1,6 1,7
1,2
1,1
2
0,7
0,4 0,3
1
0,0
0
-1
-0,7
-2
-3
-4
-5
-6
-5,6
-7
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
Privater Konsum
Bruttoanlageinvest.
Außenbeitrag
Staatsausgaben
Vorräte
BIP-Wachstum
Quelle: Feri, Destatis, NORD/LB Economics & Strategy
Vom öffentlichen Konsum kamen ebenfalls kräftige Impulse, während die Investitionen und der
Außenbeitrag nur mäßig zum Wachstum beitrugen. Die deutsche Wirtschaft hat sich dennoch
insgesamt als sehr widerstandsfähig erwiesen.
Zwar hat sich die Unsicherheit über die globale
Wachstumsdynamik mit den Marktturbulenzen in
China wieder erhöht. Die Wachstumssäule des
vergangenen Jahres bleibt aber auch 2016 intakt: Die Vorzeichen für ein erneut kräftiges Konsumplus sind sehr günstig. Der jüngste Ölpreisrückgang wirkt wie ein kleines Konjunkturprogramm, zumal das Niedrigzinsumfeld kaum
Sparanreize bietet. Zudem setzt sich der Beschäftigungsaufbau im Prognosezeitraum fort
und – vor allem im laufenden Jahr – stärkt die
geringe Inflation die real verfügbaren Einkommen. Zudem erwarten wir ein Anziehen der Bauinvestitionen. Vor diesem Hintergrund prognostizieren wir für 2016 ein nochmals leicht höheres
Wachstum des realen BIP von 1,9%.
Konjunkturerwartungen leicht gesunken
Die Marktkapriolen seit dem Jahresanfang haben zu einer leichten Stimmungseintrübung unter den Finanzmarktexperten geführt. Der Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen auf 10,2
Saldenpunkte fiel jedoch geringer als erwartet
aus. Der deutschen Volkswirtschaft wird derzeit
NORD/LB Economics & Strategy
Seite 6 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
offenbar aufgrund der robusten Verfassung der
Binnenkonjunktur eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen mögliche externe Schocks zugebilligt. In diesem Zusammenhang wird es wichtig
sein, ob sich das ifo Geschäftsklima ebenfalls
recht robust zeigt und bei den Unternehmenslenkern weiter Gelassenheit vorherrscht.
Fundamentalprognosen Deutschland
BIP
Privater Konsum
Öffentl. Konsum
Investitionen
Exporte
Importe
1
Außenbeitrag
2
Inflation
3
Arbeitslosenquote
4
Haushaltssaldo
4
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
1,7
1,9
2,8
1,7
5,4
5,7
0,2
0,1
6,4
0,5
8,3
1,9
1,7
2,6
2,8
4,5
4,9
0,2
0,7
6,3
0,4
8,1
1,7
1,4
2,1
3,2
4,9
5,0
0,3
1,9
6,2
0,3
8,0
Veränderung gg. Vj. In %; 1 Wachstumsbeitrag; 2 HVPI;
in % der ziv. Erwerbspersonen (BA-Definition); 4 in % des
BIP
3
Quartalsprognosen Deutschland
BIP Q/Q
BIP (nsb) Y/Y
1
Inflation Y/Y
I/15
II/15
III/15
IV/15
I/16
0,3
1,2
-0,1
0,4
1,6
0,4
0,3
1,8
0,0
0,3
2,4
0,2
0,5
1,1
0,5
Veränderung in % ; 1 HVPI
Coming Up…
vorh.
Wert
Datum Indikator
25.01.
27.01.
27.01.
28.01.
28.01.
02.02.
05.02.
08.02.
09.02.
09.02.
09.02.
09.02.
12.02.
16.02.
19.02.
m
y
ifo Geschäftsklimaindex
GfK Verbrauchervertr.
m
Einzelhandelsumsätze
y
Importpreise
y
HVPI , vorl.
Arbeitslosenquote, sb
m
Auftragseingänge
m
Industrieproduktion
Handelsbilanz (Mrd. €)
Leistungsbilanz (Mrd. €)
m
Exporte
m
Importe
q
BIP , sb
ZEW Erwartungen
y
Erzeugerpreise
Jan
Feb
Dez
Dez
Jan
Jan
Dez
Dez
Dez
Dez
Dez
Dez
Q4
Feb
Jan
108,7
9,4
0,4%
-3,5%
0,2%
6,3%
1,5%
-0,3%
20,6
24,7
0,4%
1,6%
0,3%
10,2
-2,3%
Frankreich
•
Hollande plant Arbeitsmarktprogramm
•
Etwas schwächeres IV. Quartal erwartet
•
EZB hält Renditeanstieg im Zaum
Der zweite Durchgang der Regionalwahlen am
13. Dezember hat zwar die Tendenz eines
Rechtsrucks bestätigt, allerdings gelang es dem
Front National (FN) in keiner Region, die Mehrheit zu erreichen. Dies gilt auch für die beiden
Regionen Nord-Pas-de-Calais-Picardie und Provence-Alpes-Côte d’Azur, wo der FN im ersten
Durchgang einen Stimmanteil von über 40%
erzielen konnten. Trotz dieses schwarzen Tages
für die FN-Parteichefin bleiben Präsident und
Regierung unter Druck. Hollande will nun mit
einem Milliardenpaket eine Reduktion der Arbeitslosigkeit – oder zumindest der statistisch
erfassten Arbeitslosenzahl – erreichen. Neben
zusätzlichen 500.000 Aus- und Weiterbildungsplätzen für Arbeitslose umfasst der Plan auch
eine Einstellungsprämie von EUR 2.000 für
klein- und mittelständische Betriebe. Die Kritik
ließ nicht lange auf sich warten, sie reichte von
dem Vorwurf teurer Kosmetik bis zur Gefahr von
Mitnahmeeffekten. Die konjunkturelle Dynamik
hat sich im IV. Quartal sehr wahrscheinlich wieder etwas verringert, sowohl Produktion als auch
Einzelhandel blieben schwach. Hinzu kommen
empfindliche Einbußen im Tourismus seit den
verheerenden Terroranschlägen von Paris Mitte
November. Nach einem BIP-Wachstum von voraussichtlich 1,1% im Jahr 2015 ist in diesem
Jahr eine leicht höhere Wachstumsrate zu erwarten. Auch die niedrigen Zinsen tragen hierzu
bei, und selbst teure Ausgabenprogramme dürften sich dank der EZB-Politik nicht in einem Anstieg der Staatsanleiherenditen niederschlagen.
Fundamentalprognosen Frankreich
BIP
Inflation (HVPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
1,1
0,1
10,4
-3,7
0,0
1,3
0,6
10,2
-3,5
0,2
1,7
1,5
9,8
-3,2
0,1
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Zinsen und Spreads Frankreich
q
M/M, Y/Y, Q/Q, kursiv: vorl. Ergebnis
Aktuelle Prognosen in unserem Wochenkalender
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Christian Lips
10J
Spread 10J Bund
NORD/LB Economics & Strategy
21.01.
3M
6M
12M
0,78
33
0,80
30
0,80
30
1,00
30
Seite 7 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
Italien
Dr. Jens Kramer
Spanien
Dr. Jens Kramer
•
Aufwärtsbewegung intakt
•
Schwierige Regierungsbildung
•
Frühindikatoren auf hohem Niveau
•
Kräftiges Wachstum auch im IV. Quartal
•
Europaskeptische Töne
•
Investoren kaum beunruhigt
Nach zuvor drei Quartalen in Folge sieht alles
nach einem Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts auch im IV. Quartal 2015 aus. Wir
rechnen mit einem Wirtschaftswachstum von
saisonbereinigt 0,3% Q/Q gegenüber der Vorperiode. Erneut sollten die Konsumausgaben der
privaten Haushalte, die vor allem von der sich
allmählich verbessernden Beschäftigungslage
profitieren, die Binnennachfrage unterstützt haben. Positive Impulse dürften zuletzt aber auch
vom Außenhandel ausgegangen sein. Dafür
sprechen jedenfalls die Zuwächse bei den Auftragseingängen aus dem Ausland und die zunehmende Aktivierung der Leistungsbilanz. Erste
Schätzungen wird das Statistikamt Istat am 12.
Februar veröffentlichen, für das Gesamtjahr
2015 rechnen wir mit einem Wirtschaftswachstum von 0,7% Y/Y. Die vorlaufenden Stimmungsindikatoren bewegen sich auf weiterhin hohem
Niveau, einige – wie die von Istat erhobenen
Geschäfts- und Konsumklimaindizes – mit leichten Rücksetzern, andere, darunter die von Markit
veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes mit
nochmals verbesserten Werten. Alles in allem
verstetigt sich die konjunkturelle Aufwärtsbewegung, wir trauen der drittgrößten Volkswirtschaft
der Eurozone in diesem Jahr ein Wachstum von
1,3% Y/Y zu. Risiken bestehen allerdings in der
nach wie vor hohen Belastung der italienischen
Banken durch notleidende Kredite sowie in der
zunehmend aggressiven europakritischen Haltung in Teilen der Bevölkerung, aber auch in der
Regierung von Ministerpräsident Renzi.
Nach der Parlamentswahl am 20. Dezember ist
die Konstellation für die Bildung einer stabilen
Regierungskoalition ausgesprochen schwierig.
Der noch amtierende Ministerpräsident Rajoy,
dessen konservative Volkspartei nun über nur
noch 123 von 350 Sitzen verfügt, hatte zunächst
die sozialdemokratische PSOE (90 Sitze) umworben, von Parteichef Sanchez jedoch eine
Abfuhr erhalten. Ein Bündnis der PSOE mit der
fundamentaloppositionellen Linkspartei Podemos (69 Sitze) ist wiederum für eine Mehrheit
auf eine Koalition mit weiteren Parteien angewiesen. Hier dürfte es sowohl bei der wirtschaftsliberalen Ciudadanos als auch bei den teilweise
separatistisch orientierten kleinen Linksparteien
eher keine bereitwilligen Koalitionäre geben. Die
etwas überraschende Einigung der separatistischen Parteien Kataloniens auf den neuen Ministerpräsidenten Puigdemont hat hier die Fronten eher verhärtet, gleichzeitig aber auch den
Druck verstärkt, in Madrid eine handlungsfähige
Regierung zu etablieren. Unbeschadet dessen
hat der Konjunkturaufschwung auch zum Jahresende sein hohes Tempo fortgesetzt. Nach
Vorausschätzungen der Banco de España ist die
spanische Wirtschaft auch im Schlussquartal des
vergangenen Jahres um 0,8% Q/Q gewachsen.
Für das Gesamtjahr 2015 steht damit ein Zuwachs der Wirtschaftsleistung um stattliche 3,2%
Y/Y zu Buche. Trotz der politisch kaum kalkulierbaren Gemengelage mag dies viele Investoren
vorerst beruhigt haben. Die Rendite 10-jähriger
Staatsanleihen hält sich bisher nahe 1,8%.
Fundamentalprognosen Italien
Fundamentalprognosen Spanien
BIP
Inflation (HVPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
0,7
0,1
11,9
-2,7
1,8
1,3
0,5
10,9
-2,4
1,7
1,1
1,3
10,0
-2,1
1,4
BIP
Inflation (HVPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
3,2
-0,6
21,9
-4,6
1,0
2,7
0,8
18,9
-3,6
0,8
2,1
1,6
16,5
-3,3
0,6
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Zinsen und Spreads Italien
Zinsen und Spreads Spanien
10J
Spread 10J Bund
21.01.
3M
6M
12M
1,56
111
1,60
110
1,70
120
1,90
120
10J
Spread 10J Bund
NORD/LB Economics & Strategy
21.01.
3M
6M
12M
1,72
127
1,80
130
1,90
140
2,10
140
Seite 8 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
Schweiz
Christian Lips
•
Schwaches Wachstum im IV. Quartal –
Jahrestag der Aufgabe des Mindestkurses
•
Inflationsrate bleibt auch 2016 negativ
•
SNB bereit für Devisenmarktinterventionen
Schwaches Wachstum im IV. Quartal –
Jahrestag der Aufgabe des Mindestkurses
Die Schweizer Wirtschaft stand auch zum Ende
des Jahres 2015 noch unter dem Eindruck des
Frankenschocks. Die wichtigsten Frühindikatoren deuten auf eine erneut schwache BIPEntwicklung im IV. Quartal hin. So ist das KOFKonjunkturbarometer deutlich auf 96,6 Punkte
gesunken. Auch der Einkaufsmanagerindex für
die Industrie schwankte im Schlussquartal um
die Expansionsschwelle und zog erst im Dezember auf 52,1 Punkte an. Im Bausektor scheint
nach einem schwierigen Jahr 2015 allmählich
eine Bodenbildung möglich. So hat sich im Bauhauptgewerbe der Arbeitsvorrat zuletzt auf Vorjahresniveau behaupten können. Nennenswerte
Aufwärtsimpulse von den Bauinvestitionen sehen wir aber für dieses Jahr nicht. Somit bleibt
der Konsum die wichtigste Wachstumssäule.
Mitte Januar jährte sich der Auslöser für die
massive Aufwertung des Schweizer Franken, die
Aufgabe der Mindestkurspolitik durch die
Schweizerische Nationalbank (SNB). Die eigentliche Ursache war jedoch die zunehmende Abschwächung des Euro aufgrund der deutlich
expansiveren Geldpolitik der EZB. Erst kürzlich
verwies SNB-Präsident Thomas Jordan darauf,
dass die Entscheidung richtig gewesen sei. Einer
übermäßigen Frankenstärke haben man zwar
gut mit dem Instrument des Mindestkurses begegnen können, er sei aber kein gutes Instrument, um die Euroschwäche wirksam zu bekämpfen. Zumindest blieben wie von uns erwartet Horrorszenarien wie Rezession oder Entlassungswelle trotz des schwierigen Umfelds aus.
Inflationsrate bleibt auch 2016 negativ
Eine direkte Folge der Frankenaufwertung und
des zeitgleichen Ölpreisrückgangs war ein massives Absinken der Inflationsrate. Im Jahr 2015
sank das Preisniveau durchschnittlich um 1,1%
im Vergleich zum Vorjahr. Die Inflationsrate
bleibt jedoch auch in diesem Jahr klar im negativen Terrain. Aufgrund des Ölpreisverfalls seit
dem Jahreswechsel – und auf der Basis unserer
Ölpreisprognose – verschiebt sich die Rückkehr
der Inflationsrate in positives Terrain auf den
Jahreswechsel 2016/2017 (vgl. Chart).
Inflationsprognose: 2016 erneut unter Null
5
in %
Prognose
3
1
-1
-3
-5
-7
2007
2009
2011
2013
VPI Y/Y
Erz.-/Imp.preise Y/Y
2015
2017
Kernrate Y/Y
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
SNB bereit für Devisenmarktinterventionen
Die SNB hat bisher ihr Pulver trocken gehalten,
beobachtet aber sicher intensiv die weitere Politik der EZB. Bislang seien laut SNB noch keine
massiven Kapitalzuströme feststellbar. Allerdings
müsse man auf alles vorbereitet sein, was als
Bereitschaft für weitere Devisenmarktinterventionen zu verstehen ist. Ein implizites Wechselkursziel verfolge die SNB nicht, so Jordan. Allerdings dürfte die SNB aus unserer Sicht ein Abrutschen unter 1,08 CHF je EUR kaum tolerieren
wollen. Bislang hält sich der Wechselkurs über
1,09 CHF je EUR, so dass trotz nochmals dovisheren Tönen aus Frankfurt ein weiteres Absenken des Einlagesatzes derzeit nicht notwendig
erscheint. Vom Tisch ist diese Option aber nicht.
Fundamentalprognosen Schweiz
BIP
Inflation (CPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
2015
2016
2017
0,7
-1,1
3,3
-0,3
11,2
1,0
-0,8
3,5
-0,1
9,3
1,9
0,6
3,5
0,2
12,1
Veränderung gg. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen;
2
in % des BIP
Zinsen und Wechselkurs Schweiz
LIBOR-Zielsatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in CHF
NORD/LB Economics & Strategy
21.01.
3M
6M
12M
-0,75
-0,75
-0,22
-67
1,10
-0,75
-0,75
-0,10
-60
1,08
-0,75
-0,75
-0,05
-55
1,08
-0,75
-0,75
0,00
-70
1,10
Seite 9 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
Japan
Dr. Stefan Große
•
Nikkei unter Druck – Auswirkung?
•
Das schwere Leben der BoJ
•
Einkaufsmanager optimistisch
Nikkei unter Druck – Auswirkung?
Von den durch China und den Absturz des Rohölpreises ausgelösten Finanzmarktturbulenzen
ist auch Japan nicht verschont worden. Der Nikkei verlor mehr als 10% seit Jahresanfang. Die
gesteigerte Risikoaversion bedeutete auch, dass
der sichere Hafen Yen gesucht wurde. Entsprechend legte die japanische Währung seit dem
1.1. fast 3,0% zu. Immerhin – der Effekt auf die
Renditen der Staatsanleihen blieb bislang überschaubar. Die Markt-Reaktionen mögen überzogen sein, nichtsdestotrotz kann es zu größeren
realwirtschaftlichen Folgen kommen, wenn die
hohe Nervosität andauert. Den Währungseffekt
werden die Exporteure aktuell schon spüren.
Bereits im November auf einem damals noch
ganz anderen Yen-Niveau gab es starke Rückgänge bei der Auftragslage der Maschinenbauer.
Die Werkzeugmaschinenbauer deuten für den
Dezember eine größere Auftragsflaute an. Die
Yen-Stärke hält nun schon seit der Zinserhöhung
der Fed an. Die attraktive Zinsdifferenz spielt
aktuell anscheinend eine untergeordnete Rolle.
Kostete der US-Dollar Anfang Dezember noch
gut 123 Yen, waren es im Januar teilweise unter
117 Yen. Die große Frage ist nun, inwieweit sich
etwa die japanischen Konsumenten davon anstecken lassen. Der private Konsum ist immerhin
der Hauptträger des japanischen Wirtschaftswachstums. Wir glauben, dass der Impact nicht
allzu groß sein wird. Das größere Problem könnte ein negativer Effekt auf die Lohnverhandlungen im März sein. Denn wenn sich die Unternehmer von der hohen Risikoaversion der Finanzmärkte anstecken lassen, werden sie mit
hoher Wahrscheinlichkeit keine zu großen Zugeständnisse machen, auch wenn Shinzo Abe
sicher wieder versuchen wird, Einfluss zu nehmen und trotz des momentan recht engen Arbeitsmarktes.
Das schwere Leben der BoJ
Der Druck auf die Bank of Japan nimmt durch
den stark gesunkenen Ölpreis und den am aktuellen Rand starken Yen weiter zu. Denn beide
werden mit Sicherheit den Abwärtssog auf die
Inflation weiter entfalten. Auch die Politik wird die
Notenbank stärker in der Pflicht sehen. Allerdings ist gerade die Regierung momentan auch
ein Argument für ein Abwarten. Denn am effektivsten wäre eine expansivere Ausrichtung der
Geldpolitik, wenn die von Konjunkturmaßnahmen begleitet werden. Diese sind noch nicht
hinreichend konkret. Wir erwarten eigentlich
auch, dass Shinzo Abe im Wahljahr – im frühen
Sommer wird das Sangiin, das Oberhaus, neu
gewählt – noch ein Programm mit weiteren Stimuli lanciert. Auch die Lohnverhandlungen im
Frühjahr sind ein weiteres Argument für das
Warten. Erst wenn diese tatsächlich als wenig
erfolgreich erscheinen, gibt es unmittelbaren
Zugzwang. Schließlich ist auch noch abzuwarten, wie nachhaltig die Unsicherheit an den Finanzmärkten bleibt, insofern rechnen wir mit
keinerlei Aktion am 29. Januar, sondern frühestens im April diesen Jahres.
Einkaufsmanager optimistisch
Der japanische Einkaufsmanagerindex (PMI)
deutet trotz der Marktturbulenzen auf einen positiven Jahresstart hin. Trotz eines leichten Rückgangs von 52,6 auf 52,4 Punkte, liegt die Zahl
immer noch deutlich im Expansionsbereich. Es
wurde auch eine Zunahme von Exportaufträgen
angezeigt, die externe Nachfrage scheint also
stabil zu sein. Ein kleiner Wermutstropfen ist
eine rückläufige Binnennachfrage-Komponente,
die sich aber zuvor auf einem sehr hohen Niveau
befand und sich insgesamt immer noch im expansiven Bereich befindet.
Fundamentalprognosen Japan
2015
2016
2017
0,7
0,8
3,4
-6,7
3,2
1,0
0,7
3,5
-6,0
3,2
0,8
1,8
3,8
-5,0
3,1
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs Japan
Call rate
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in JPY
USD in JPY
NORD/LB Economics & Strategy
21.01.
3M
6M
12M
0,10
0,17
0,20
-25
128
118
0,10
0,17
0,26
-24
127
118
0,10
0,17
0,28
-22
129
120
0,10
0,18
0,40
-30
140
123
Seite 10 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
Großbritannien
Mario Gruppe
•
Wachstumspfad flacht sich ab
•
Solide Aussichten
•
Brexit-Debatte erhöhte die Nervosität am
Devisenmarkt
Wachstumspfad flacht sich ab
Die konjunkturelle Erholung in Großbritannien
hat zuletzt weiter leicht an Dynamik verloren. Die
Wachstumsraten für das II. und III. Quartal wurden zwischenzeitlich etwas nach unten revidiert,
so dass der Wachstumspfad insgesamt etwas
flacher verlaufen ist als zunächst vermeldet.
Unabhängig hiervon dürfte die Wirtschaftsleistung im abgelaufenen Jahr aber dennoch in einer Größenordnung von etwa 2,5% zugenommen haben. Eine erste Schätzung zur Entwicklung im abschließenden IV. Quartal legt das
Office for National Statistics am 28.01. vor. Wir
gehen von einem Zuwachs des realen BIP im
Bereich der vorangegangenen Quartale – also
zwischen 0,4% Q/Q und 0,5% Q/Q – aus.
Unterstützung sollte auch zum Jahresende von
der Binnenkonjunktur gekommen sein. Die Arbeitslosenquote hat sich weiter verringert und
liegt aktuell bei 5,1%, was sich positiv auf die
Nachfrage der privaten Haushalte ausgewirkt
haben dürfte. Eher gedämpft hat am aktuellen
Rand sicher erneut der Außenhandel. Das – bis
zum Jahresende – sehr starke Britische Pfund
hatte bereits in den Vorquartal zu entsprechenden Bremsspuren geführt. Zur Wachstumsbelastung – insbesondere für den Energiesektor –
dürfte darüber hinaus auch der anhaltend niedrige Rohölpreis werden, wobei die dämpfenden
Effekte hier im I. Quartal des neuen Jahres noch
deutlicher zum Tragen kommen werden.
Solide Aussichten
Auch im laufenden Jahr rechnen wir für Großbritannien mit einer Fortsetzung der freundlichen
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die einschlägigen Stimmungsindikatoren signalisieren
nach wie vor positives Wachstum, wenngleich
vor allem im Verarbeitenden Gewerbe nur noch
von einer geringen Dynamik auszugehen ist. Der
entsprechende Einkaufsmanagerindex war in
den vergangenen Monaten in der Tendenz eher
rückläufig und liegt mit aktuell 51,9 Punkten
deutlich niedriger als die jeweiligen Zeitreihen für
den Dienstleistungsbereich (55,5) und den Bausektor (57,8).
Unabhängig von der insgesamt guten konjunkturellen Verfassung wird die Bank of England vorerst an ihrem geldpolitischen Kurs festhalten. Im
Januar hat das MPC die Bank Rate bei 0,50%
bestätigt. Die Entscheidung fiel mit 8:1 Stimmen
erneut eindeutig aus. Auch in den kommenden
Monaten rechnen wir mit keiner Zinserhöhung,
auch wenn sich die Inflation zuletzt leicht erhöht
hat. Die Verbraucherpreise stiegen im Berichtsmonat Dezember um 0,2% Y/Y, die Kernrate
erhöhte sich auf 1,4% Y/Y. BoE-Chef Mar
Carney betonte auch vor dem Hintergrund dieser
Zahlen, dass ein Zinsschritt nicht unmittelbar
bevorstünde. Wir rechnen mit der Zinswende in
der zweiten Jahreshälfte.
Brexit-Debatte erhöhte die Nervosität am
Devisenmarkt
Zum großen Unsicherheitsfaktor dürfte im laufenden Jahr die Brexit-Debatte werden. Auch
wenn noch kein genauer Termin für das EUReferendum der Briten steht, halten wir eine
Abstimmung im Spätsommer für denkbar. Die
mit diesem Thema einhergehende Nervosität
lässt sich seit Jahresbeginn am EUR/GBPWechselkurs ablesen. Das Pfund hat seit Anfang
Januar knapp 5% gegenüber dem Euro abgewertet. Diese Bewegung halten wir zwar aus
fundamentaler Sicht für etwas überzogen. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass das Pfund
Sterling temporär sogar noch etwas mehr zur
Schwäche neigt.
Fundamentalprognosen Großbritannien
2015
2016
2017
2,5
0,0
5,5
-4,3
-4,5
2,3
1,2
5,3
-3,1
-4,0
2,1
1,8
5,2
-2,4
-3,6
BIP
Inflation (CPI)
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen nach
ILO-Konzept; 2 in % des BIP
Zinsen und Wechselkurs Großbritannien
Reposatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in GBP
GBP in USD
NORD/LB Economics & Strategy
21.01.
3M
6M
12M
0,50
0,59
1,67
122
0,76
1,42
0,50
0,60
1,80
130
0,75
1,43
0,50
0,60
1,90
140
0,74
1,45
0,75
0,90
2,20
150
0,71
1,61
Seite 11 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
China
•
Neue Schockwellen
•
Realwirtschaft bleibt im Tritt
•
PBOC mit neuer Geldpolitik
Frederik Kunze
Neue Schockwellen aus dem Reich der Mitte
Der Jahresanfang hätte mit Blick auf die chinesischen Finanzmärkte wohl kaum turbulenter
kommen können. Ausgelöst durch Schwächeanzeichen aus dem chinesischen Industriesektor
(China Caixin PMI Manufacturing bei 48,2 Punkten) starteten die Aktienmärkte auf dem chinesischen Festland mit extremen Kursabschlägen in
das neue Jahr. Zu einer Verstärkung der Verunsicherung haben sowohl die Abschaffung der
erst 2016 neu eingeführten „Circuit Breaker“
sowie die Fragezeichen in Bezug auf mögliche
staatlich induzierte Stützungskaufe beigetragen.
Doch auch die Nachwehen der im Sommer 2015
eilig auf den Weg gebrachten Rettungsmaßnahmen haben den Druck auf die Kurse in
Shanghai und Shenzhen erhöht. Die Abwertung
des Renminbi gegenüber dem US-Dollar hat in
der jüngeren Vergangenheit zusätzlich die Befürchtung aufkommen lassen, dass Peking die
eigene Währung abwertet, um sich so Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Allerdings deuten
die nach wie vor rückläufigen Devisenreserven
eher darauf hin, dass der Druck auf den Renminbi nicht nur nicht künstlich erzeugt wird, sondern vielmehr so groß ist, dass sich die Währungshüter im Reich der Mitte nicht erfolgreich
gegen die Abwertung stemmen können. Die
Intervention Pekings im Offshore-Markt in Hongkong mit dem Ziel, dem dort grundsätzlich frei
gehandelten Renminbi unter die Arme zu greifen
unterstreichen nach unserer Auffassung diese
Sicht der Dinge.
Realwirtschaft bleibt im Tritt
Auch wenn die vorgenannten Entwicklungen die
Marktteilnehmer rund um den Globus verunsichert haben, ist es doch immer noch nicht an der
Zeit, den Teufel einer harten Landung der chinesischen Volkswirtschaft an die Wand zu malen.
Darauf deuten auch die jüngsten Konjunkturindikatoren hin. So präsentierten sich die Exportzahlen im Berichtsmonat besser als erwartet –
wenngleich das Negativwachstum vornehmlich
durch die Ausfuhren in Richtung der Sonderverwaltungszone Hongkong gebremst wurde.
Durchaus robust waren außerdem die Zahlen zu
den Einzelhandelsumsätzen sowie zur Industrieproduktion. Und auch die Angaben zur Wachstumsrate der Volkswirtschaft insgesamt kamen
ohne negative Überraschungen aus. So zeichnet
sich die erwartete stetige aber dezente Abflachung des Wachstumspfades ab. Auch im Jahr
2016 wird sich dieser Normalisierungsprozess
fortsetzen, so dass wir nach einem BIPWachstum von 6,9% in 2015 im laufenden Jahr
von 6,8% ausgehen. Für das Jahr 2017 rechnen
wir dann mit 6,6% und somit auch nicht mit einer
harten Landung Chinas.
PBOC mit neuer Geldpolitik
Gleichwohl begünstigen die zunehmende Öffnung der Finanzmärkte und der Umbau des
Wachstumsmodells neue Phasen erhöhter Volatilität. Peking wird es in 2016 mit weiteren Kapitalabflüssen und einer anhaltenden RMBSchwäche zu tun bekommen. Darüber hinaus
müssen die Wirtschaftslenker das Problem der
Überkapazitäten und der Verschuldung im Unternehmenssektor angehen. Peking wird dabei
auch auf die Unterstützung der PBOC angewiesen sein. Die Zentralbank schlüpft damit immer
stärker in Rolle eines Krisenhelfers nach dem
Vorbild der EZB. Das zeigt auch das Beispiel der
Liquiditätsinjektionen im Vorfeld der Feierlichkeiten zum Chinesischen Neujahr Anfang Februar.
Doch auch die zunehmende Kommunikation der
Zentralbanker in Bezug auf die eigenen Maßnahmen, lassen an eine Forward Guidance erinnern. Um es positiv zu formulieren: Chinas Währungshüter scheinen ihre Lehren aus den Fehlern der Vergangenheit zu ziehen.
Fundamentalprognosen China
2015
2016
2017
6,9
1,5
4,3
-2,4
2,4
6,8
2,0
4,2
-3,1
2,5
6,6
2,2
4,2
-3,2
2,5
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Zinsen und Wechselkurs China
Einlagensatz
3M-SHIBOR
10J
Spread 10J Bund
EUR in CNY
USD in CNY
NORD/LB Economics & Strategy
21.01.
3M
6M
12M
1,50
2,99
2,84
239
7,16
6,58
1,25
3,10
2,90
240
7,17
6,70
1,25
3,25
3,00
250
7,19
6,72
1,25
3,30
3,10
240
7,70
6,75
Seite 12 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
Kanada
Tobias Basse, Bernd Krampen
•
BoC belässt Leitzins bei 0,50%
•
Konjunkturerholung verliert an Dynamik
•
Ölpreiseinbruch vs. Abwertung des Loonie
Änderungen
Wir erwarten für März eine erneute Lockerung
der EZB-Geldpolitik, die Zinsprognose haben
wir entsprechend angepasst.
Die Bank of Canada hat auf ihrer Sitzung am
20.01. den Leitzins zunächst noch nicht herabgesetzt. Eine Zinssenkung in 2016 ist aber nicht
ganz auszuschließen, da sich das konjunkturelle
Umfeld mit dem weiteren Ölpreisverfall deutlich
eingetrübt hat. Vor allem die ölproduzierenden
Provinzen im Nordwesten geraten unter Druck.
Aber auch die restlichen Regionen verlieren an
Dynamik, obwohl die beiden Faktoren niedrigere
Energiepreise und Abwertung des kanadischen
Dollars dort stützend wirken sollten. Vermutlich
dürfte die Wirtschaft im IV. Quartal wieder geschrumpft sein – und damit in drei von vier Quartalen in 2015! Darauf deuten die monatlichen
Daten hin: Die Produktion und die Auftragseingänge gingen zurück, der massive Einbruch bei
der Ivey-Stimmungsumfrage auf unter 50 Punkte
zeigt eine signifikante Schwäche im verarbeitenden Sektor an. Zudem treten die Einzelhandelsumsätze auf der Stelle, und die Arbeitslosenquote zog auf 7,1% weiter an. Die Frage bleibt, wie
der Nettoeffekt für Kanada aus einerseits Energiepreisverfall und globaler Wachstumsschwäche sowie andererseits Loonie-Abwertung und
US-Konjunkturbelebung ausfallen dürfte. Die
BoC scheint zunächst auf Zeit zu spielen. Die
Abwertung des kanadischen Dollars dürfte sich
verlangsamen, die Renditen moderater als die
der US-Treasuries ansteigen.
Fundamentalprognosen Kanada
2015
2016
2017
1,2
1,2
6,9
-1,9
-3,4
1,5
1,9
6,9
-1,5
-2,8
2,0
2,0
6,7
-1,3
-2,0
BIP
Inflation
1
Arbeitslosenquote
2
Haushaltssaldo
2
Leistungsbilanzsaldo
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen; 2 in %
des BIP
Hinweise
Zinsen und Wechselkurs Kanada
O/N-Zielsatz
3M-Satz
10J
Spread 10J Bund
EUR in CAD
USD in CAD
21.01.
3M
6M
12M
0,50
0,43
1,27
82
1,55
1,43
0,50
0,45
1,40
90
1,53
1,43
0,50
0,55
1,50
100
1,54
1,44
0,50
0,70
1,70
100
1,66
1,46
Die in der vorliegenden Publikation ausgewiesenen historischen Daten stammen von Feri
sowie Bloomberg (Finanzmarktzeitreihen). Alle
Finanzmarktzeitreihen (Wechselkurse, Zinsen,
Renditen) werden auf Schlusskursbasis ausgewiesen.
NORD/LB Economics & Strategy
Seite 13 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
Portfoliostrategien
Zinsstrukturkurve Euroland
Renditen
(in %)
NORD/LB Prognose
auf Sicht von
Prognosen Zinsstrukturkurve
aktuell
3M
6M
12M
3M
-0,15
-0,20
-0,25
-0,25
1J
-0,43
-0,45
-0,45
-0,45
2J
-0,45
-0,45
-0,45
-0,45
0,50
3J
-0,43
-0,40
-0,40
-0,40
0,25
4J
-0,36
-0,35
-0,35
-0,35
5J
-0,24
-0,20
-0,20
-0,20
6J
-0,10
-0,07
-0,07
-0,04
-0,25
7J
0,02
0,07
0,07
0,14
-0,50
8J
0,15
0,19
0,21
0,35
9J
0,32
0,35
0,36
0,53
10J
0,45
0,50
0,50
0,70
1,00
%
0,75
0,00
3M
1
2
3
Aktuell
4
5
3M
6
7
8
9
6M
10
12M
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Einschätzung: Die EZB hat im Januar zwar Leitzinsen und Parameter des Ankaufprogramms EAPP unverändert gelassen. Allerdings bereitete Mario Draghi die Märkte unmissverständlich auf eine weitere
geldpolitische Lockerung bei der nächsten Ratssitzung Anfang März vor. Hintergrund der wieder sehr
dovishen Rhetorik des EZB-Präsidenten sind der Ölpreisverfall, rückläufige Inflationserwartungen sowie
die durch Sorgen um die Konjunktur in China ausgelösten Marktkapriolen seit dem Jahreswechsel. An
den Märkten sorgten die deutlichen Worte für entsprechende Reaktionen, obwohl eine weitere geldpolitische Lockerung durchaus von vielen bereits prognostiziert worden war. Offensichtlich waren die Marktteilnehmer nach der Enttäuschung im Dezember diesmal aber im Vorfeld zu vorsichtig. Die Rendite zweijähriger Bunds sackte auf -0,44% ab und auch der Euro verlor zum US-Dollar an Wert. Vor allem im kurz- bis
mittelfristigen Laufzeitenbereich sind nochmals niedrigere Sätze zu erwarten. In unserer Total-ReturnAnalyse ergeben sich dennoch zumindest auf 12-Monatssicht kaum nennenswerte Ertragsaussichten.
Total Returns (in %)
auf Sicht von
3M
6M
12M
3M
-0,04
-0,09
-0,21
1J
-0,09
-0,20
-0,42
2J
-0,11
-0,22
-0,44
3J
-0,15
0,02
-0,38
4J
-0,09
-0,14
-0,25
5J
-0,06
0,05
0,21
6J
-0,04
0,10
0,33
7J
-0,08
0,13
0,35
8J
-0,04
0,13
0,19
9J
0,11
0,39
0,03
10J
0,00
0,41
-0,25
1,0
Erwartete Total Returns
in %
0,5
0,0
-0,5
-1,0
3M
1
2
3
3M
4
6M
5
6
7
12M
8
9
10
Quelle: NORD/LB Economics & Strategy
Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der zeitanteiligen
Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurvenveränderung zu erwartenden Kursgewinne bzw. -verluste.
NORD/LB Economics & Strategy
Seite 14 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
Portfoliostrategien
Zinsstrukturkurve international – 3-Monats- und 12-Monatssicht
Auf 3-Monatssicht
Erwartete Total Returns (in %)
in Euro
EUR
USD
GBP
Erwartete Total Returns (in %)
in Landeswährung
JPY
CHF
3M
USD
GBP
JPY
CHF
3M
1J
-0,1
1,5
1,7
0,5
1,3
1J
0,1
-0,1
0,0
-0,2
2J
-0,1
1,5
1,6
0,4
1,0
2J
0,2
-0,2
0,0
-0,5
3J
-0,1
1,4
1,6
0,4
0,9
3J
0,0
-0,2
0,0
-0,6
4J
-0,1
1,1
1,7
0,4
0,8
4J
-0,2
-0,1
-0,1
-0,7
5J
-0,1
0,9
1,7
0,4
0,8
5J
-0,4
0,0
-0,1
-0,7
6J
0,0
0,8
1,8
0,4
0,7
6J
-0,5
0,1
-0,1
-0,7
7J
-0,1
0,5
2,0
0,4
0,6
7J
-0,8
0,2
-0,1
-0,8
8J
0,0
0,1
2,0
0,4
0,7
8J
-1,2
0,2
0,0
-0,8
9J
0,1
-0,1
1,8
0,4
0,7
9J
-1,5
0,0
-0,1
-0,8
10J
0,0
-0,2
1,4
0,5
0,5
10J
-1,5
-0,4
0,0
-1,0
Kurzfristige 3M-Strategie (in Euro): Auf kurze Sicht könnten Anlagen in europäische Staatsanleihen
(Bunds) unseren Prognosen zufolge keine nennenswerten positiven Returns abwerfen. Eine Portfoliodiversifizierung ist damit anzuraten. Am aktuellen Rand bietet sich das britische Pfund an, wobei in den
kurzen und mittleren Laufzeitenbereichen auch der US-Dollar und der Schweizer Franken gewisses überschaubares Potential aufweisen. Beim japanischen Yen sind über alle Laufzeitenbereiche nur geringfügige Renditemöglichkeiten auszumachen.
Auf 12-Monatssicht
Erwartete Total Returns (in %)
in Euro
EUR
USD
GBP
Erwartete Total Returns (in %)
in Landeswährung
JPY
CHF
3M
USD
GBP
JPY
CHF
3M
1J
-0,4
-4,3
7,9
-8,9
-1,3
1J
0,6
0,3
0,0
-0,9
2J
-0,4
-4,3
7,3
-8,9
-1,6
2J
0,7
-0,2
-0,1
-1,2
3J
-0,4
-4,4
7,1
-8,9
-1,6
3J
0,5
-0,4
-0,1
-1,2
4J
-0,3
-4,6
7,1
-9,0
-1,6
4J
0,2
-0,4
-0,1
-1,3
5J
0,2
-5,0
7,2
-9,0
-1,7
5J
-0,2
-0,2
-0,2
-1,3
6J
0,3
-5,4
7,2
-9,2
-1,6
6J
-0,5
-0,3
-0,4
-1,2
7J
0,3
-5,8
6,7
-9,3
-1,7
7J
-1,0
-0,7
-0,5
-1,3
8J
0,2
-6,3
6,9
-9,4
-1,5
8J
-1,5
-0,5
-0,6
-1,2
9J
0,0
-6,6
6,2
-9,3
-1,6
9J
-1,8
-1,2
-0,6
-1,2
10J
-0,2
-7,1
5,9
-9,2
-1,8
10J
-2,3
-1,5
-0,4
-1,4
Quelle: NORD/LB Economics & Strategy
Langfristige 12M-Strategie (in Euro): Auf längerfristige Sicht sind die Aussichten für Anlagen in europäische Staatsanleihen (Bunds) ebenfalls wenig überzeugend. Insofern wäre eine Portfoliodiversifizierung
grundsätzlich anzuraten. Derzeit bietet sich aber im Grunde einzig das britische Pfund als lukrative
Investition an. Alle anderen betrachteten Währungsräume zeichnen sich dagegen durch zu erwartende,
teilweise deutlich negative Total Returns aus.
NORD/LB Economics & Strategy
Seite 15 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
Portfoliostrategien
Aktienmarktstrategie – 3-Monats-, 6-Monats- und 12-Monatssicht
Wert am
21.01.2016
Vormonat
Stand
Jahresbeginn
Performance seit
Vormonat
Jahresbeginn
DAX
9.391,64
10.743,01
10.743,01
-12,58%
-12,58%
MDAX
18.322,99
20.774,62
20.774,62
-11,80%
-11,80%
EuroSTOXX50
2.882,59
3.267,52
3.267,52
-11,78%
-11,78%
STOXX50
2.738,91
3.100,26
3.100,26
-11,66%
-11,66%
STOXX600
322,29
365,81
365,81
-11,90%
-11,90%
Dow Jones
15.766,74
17.425,03
17.425,03
-9,52%
-9,52%
S&P 500
1.859,33
2.043,94
2.043,94
-9,03%
-9,03%
Nikkei
16.017,26
19.033,71
19.033,71
-15,85%
-15,85%
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Einschätzung: Nach den Börsenturbulenzen in China, die auch für ausgeprägte Nervosität – sogar fast
schon für Angst – an den internationalen Aktienmärkten gesorgt haben, ist nun der Ölpreis in den Fokus
der Anleger gerückt. Die Stimmungseintrübung erhöht die vom Markt geforderten Risikoprämien und belastet somit die Kurse. Der Jahresauftakt ist dem DAX entsprechend nicht gelungen. Die psychologisch
wichtige Marke von 10.000 Punkten ist unterboten worden. Dieses Faktum scheinen manche Marktteilnehmer als negatives Omen zu werten. Neue Nachrichten werden jeweils mit ausgeprägtem Pessimismus
interpretiert. So wird der niedrige Ölpreis weiterhin vor allem als ein Signal für ökonomische Schwäche
angesehen – und damit nicht als Zeichen für eine politische Entspannung, was angesichts der Entwicklungen im Iran natürlich durchaus auch möglich wäre. Damit wird vom Markt am aktuellen Rand ein ziemlich negatives Szenario eingepreist, was durchaus Raum für Gegenbewegungen schaffen könnte. Ob die
jüngsten Anmerkungen von Mario Draghi dem DAX nachhaltig helfen können, wird abzuwarten bleiben.
Festzuhalten bleibt in jedem Fall, dass viele Anleger auf mehr billiges Geld aus Frankfurt hoffen. Auch in
Asien richtet sich der Fokus immer wieder auf die Geldpolitik. Der Nikkei profitierte von der Erwartung der
Marktteilnehmer, dass die Bank of Japan die ohnehin schon expansiv ausgerichtete Gangart noch einmal
verschärft. Die Frankfurter Notenbanker mögen ihren Tokioter Kollegen die Argumentation zuletzt sogar
ein Stück weit erleichtert haben. Die PBOC bereitet auf einen erhöhten Liquiditätsbedarf im Interbankenmarkt vor und stellt Finanzmittel über umfangreiche Offenmarkttransaktionen zur Verfügung. Den Aktienmärkten dürfte das allerdings wenig Schützenhilfe geben – zu groß ist die aktuelle Vertrauenskrise in Bezug auf chinesische Dividendenpapiere. Im Einklang mit den rückläufigen Indexständen in Shenzhen und
Shanghai hat sich die Volatilität an den asiatischen Aktienmärkten spürbar erhöht. Wir sehen allerdings
Anzeichen für Übertreibungen. Chinas konjunkturelle Verfassung ist schließlich weiterhin robust.
Index
NORD/LB Prognose
auf Sicht von
4000
2200
3800
2100
3M
6M
12M
3600
2000
DAX
10100
10600
11000
3400
MDAX
19800
20800
21500
3200
EuroSTOXX50
3100
3150
3300
3000
STOXX50
2925
2950
3100
STOXX600
345
350
370
Dow Jones
16200
16400
17000
S&P 500
1920
1950
2000
Nikkei
17800
18500
19000
1900
1800
1700
1600
2800
1500
2600
1400
2400
22.01.2015
EuroSTOXX50
S&P 500 (r.S.)
1300
21.01.2016
200-Tage-Linie
200-Tage-Linie (r.S.)
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy. Weitere aktuelle Informationen finden Sie im wöchentlich erscheinenden Strategy Weekly.
NORD/LB Economics & Strategy
Seite 16 von 22
Economic Adviser ♦Februar 2016
Übersicht Prognosen
Fundamentalprognosen
BIP-Wachstum
in %
Haushaltssaldo2
Arbeitslosenquote1
Inflationsrate
2015
2016
2017
2015
2016
2017
2015
2016
2017
2015
2016
2017
USA
2,4
2,4
2,5
0,1
1,2
2,2
5,3
4,7
4,6
-4,5
-4,2
-3,7
Euroland
1,5
1,6
1,9
0,0
0,5
1,6
10,9
10,3
9,8
-2,0
-1,8
-1,6
Deutschland
1,7
1,9
1,7
0,1
0,7
1,9
6,4
6,3
6,2
0,5
0,4
0,3
Frankreich
1,1
1,3
1,7
0,1
0,6
1,5
10,4
10,2
9,8
-3,7
-3,5
-3,2
Italien
0,7
1,3
1,1
0,1
0,5
1,3
11,9
10,9
10,0
-2,7
-2,4
-2,1
Spanien
3,2
2,7
2,1
-0,6
0,8
1,6
21,9
18,9
16,5
-4,6
-3,6
-3,3
Japan
0,7
1,0
0,8
0,8
0,7
1,8
3,4
3,5
3,8
-6,7
-6,0
-5,0
Großbritannien
2,5
2,3
2,1
0,0
1,2
1,8
5,5
5,3
5,2
-4,3
-3,1
-2,4
Schweiz
0,7
1,0
1,9
-1,1
-0,8
0,6
3,3
3,5
3,5
-0,3
-0,1
0,2
China
6,9
6,8
6,6
1,5
2,0
2,2
4,3
4,2
4,2
-2,4
-3,1
-3,2
Kanada
1,2
1,5
2,0
1,2
1,9
2,0
6,9
6,9
6,7
-1,9
-1,5
-1,3
Veränderung ggü. Vj. in %; 1 in % der Erwerbstätigen (Deutschland: BA-Definition); 2 in % des BIP
Quelle: Feri, NORD/LB Economics & Strategy
Leitzinsen
Wechselkurse
EUR
in %
6M
12M
in...
USD
EUR
JPY
GBP
CHF
CNY
21.01.16
0,50
0,05
0,10
0,50
-0,75
1,50
3M
0,50
0,05
0,10
0,50
-0,75
1,25
0,75
0,05
0,10
0,50
-0,75
1,25
1,00
0,05
0,10
0,75
-0,75
1,25
USD
JPY
GBP
CHF
CNY
CAD
CAD
0,50
0,50
0,50
0,50
21.01.16
1,09
128
0,76
1,10
7,16
1,55
3M
6M
1,07
127
0,75
1,08
7,17
1,53
1,07
129
0,74
1,08
7,19
1,54
12M
1,14
140
0,71
1,10
7,70
1,66
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Zinsen (Staatsanleihen)
3M-Sätze
21.01.
3M
6M
Renditen 2J
12M
21.01.
3M
6M
Renditen 5J
12M
21.01.
3M
6M
Renditen 10J
12M
21.01.
3M
6M
12M
USD
0,62
0,65
0,80
1,20
0,83
1,00
1,05
1,40
1,44
1,70
1,85
2,10
2,03
2,30
2,45
2,70
EUR
-0,15
-0,20
-0,25
-0,25
-0,45
-0,45
-0,45
-0,45
-0,24
-0,20
-0,20
-0,20
0,45
0,50
0,50
0,70
JPY
0,17
0,17
0,17
0,18
-0,01
0,00
0,01
0,03
0,01
0,04
0,05
0,10
0,20
0,26
0,28
0,40
GBP
0,59
0,60
0,60
0,90
0,43
0,60
0,70
1,10
1,03
1,15
1,25
1,45
1,67
1,80
1,90
2,20
CHF
-0,75
-0,75
-0,75
-0,75
-1,03
-0,90
-0,90
-0,80
-0,73
-0,60
-0,55
-0,50
-0,22
-0,10
-0,05
0,00
CNY
2,99
3,10
3,25
3,30
2,58
2,45
2,55
2,75
2,79
2,70
2,75
2,80
2,84
2,90
3,00
3,10
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
Spreads (Bp)
3M EURIBOR
21.01.
3M
2J Bund
5J Bund
10J Bund
6M
12M
21.01.
3M
6M
12M
21.01.
3M
6M
12M
21.01.
3M
6M
12M
USD
76
85
105
145
128
145
150
185
168
190
205
230
158
180
195
200
JPY
32
37
42
43
44
45
46
48
25
24
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Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics & Strategy
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Economic Adviser ♦Februar 2016
Ihre Ansprechpartner
NORD/LB Economics & Strategy
Tobias Basse (USA, Kanada, Strategy): Tel. 0511/361-9473, E-Mail: [email protected]
Dr. Stefan Große (Euroland, Deutschland, Japan, Strategy): Tel. 0511/361-2365, E-Mail: [email protected]
Mario Gruppe (UK): Tel. 0511/361-6379, E-Mail: [email protected]
Dr. Jens Kramer (Euroland, Deutschland, Italien, Spanien, UK, Strategy): Tel. 0511/361-6083, Mail: [email protected]
Bernd Krampen (USA, Kanada, Strategy): Tel. 0511/361-9472, E-Mail: [email protected]
Frederik Kunze (China, Strategy): Tel. 0511/361-5380, E-Mail: [email protected]
Christian Lips (Euroland, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Strategy): Tel. 0511/361-2980, E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss: 22. Januar 2016
Der nächste Economic Adviser erscheint am 19.02.2016.
Kontakt
Dr. Jens Kramer:
Christian Lips:
[email protected],
[email protected],
Tel. 0511/361-6083
Tel. 0511/361-2980
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Disclaimer
Diese Finanzanalyse (nachfolgend als „Analyse“ bezeichnet) ist von der NORDDEUTSCHEN LANDESBANK GIROZENTRALE
(„NORD/LB“) erstellt worden. Die für die NORD/LB zuständigen Aufsichtsbehörden sind die Europäische Zentralbank („EZB“), Sonnemannstraße 20, D-60314 Frankfurt am Main, und die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht („BaFin“), Graurheindorfer Str. 108,
D-53117 Bonn und Marie-Curie-Str. 24-28, D-60439 Frankfurt am Main. Sofern Ihnen diese Analyse durch Ihre Sparkasse überreicht
worden ist, unterliegt auch diese Sparkasse der Aufsicht der BaFin und ggf. auch der EZB. Eine Überprüfung oder Billigung dieser Präsentation oder der hierin beschriebenen Produkte oder Dienstleistungen durch die zuständige Aufsichtsbehörde ist grundsätzlich nicht
erfolgt.
Diese Analyse richtet sich ausschließlich an Empfänger in Deutschland (nachfolgend als „relevante Personen“ oder „Empfänger“ bezeichnet). Die Inhalte dieser Analyse werden den Empfängern auf streng vertraulicher Basis gewährt und die Empfänger erklären mit der
Entgegennahme dieser Analyse ihr Einverständnis, diese nicht ohne die vorherige schriftliche Zustimmung der NORD/LB an Dritte weiterzugeben, zu kopieren und/oder zu reproduzieren. Die in dieser Analyse untersuchten Werte sind nur an die relevanten Personen
gerichtet und andere Personen als die relevanten Personen dürfen nicht auf diese Analyse vertrauen. Insbesondere darf weder diese
Analyse noch eine Kopie hiervon nach Japan, Kanada oder in die Vereinigten Staaten von Amerika oder in ihre Territorien oder Besitztümer gebracht oder übertragen oder an Mitarbeiter oder an verbundene Gesellschaften in diesen Rechtsordnungen ansässiger Empfänger verteilt werden.
Diese Analyse wurde in Übereinstimmung mit den anwendbaren Bestimmungen des Wertpapierhandelsgesetzes und der Verordnung
über die Analyse von Finanzinstrumenten erstellt. Der Bereich Research der NORD/LB ist in organisatorischer, hierarchischer, funktioneller und örtlicher Hinsicht unabhängig von Bereichen, die für die Emission von Wertpapieren und für Investment Banking, für den
Wertpapierhandel (einschließlich Eigenhandel) mit und Verkauf von Wertpapieren und für das Kreditgeschäft verantwortlich sind.
Diese Analyse und die hierin enthaltenen Informationen wurden ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und werden ausschließlich zu Informationszwecken bereitgestellt. Es ist nicht beabsichtigt, dass diese Analyse einen Anreiz für Investitionstätigkeiten darstellt.
Sie wird für die persönliche Information des Empfängers mit dem ausdrücklichen, durch den Empfänger anerkannten Verständnis bereitgestellt, dass sie kein direktes oder indirektes Angebot, keine individuelle Empfehlung, keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf sowie keine Aufforderung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten und keine Maßnahme, durch die Finanzinstrumente angeboten oder verkauft werden könnten, darstellt.
Alle hierin enthaltenen tatsächlichen Angaben, Informationen und getroffenen Aussagen sind Quellen entnommen, die von der NORD/LB
für zuverlässig erachtet wurden. Da insoweit allerdings keine neutrale Überprüfung dieser Quellen vorgenommen wird, kann die
NORD/LB keine Gewähr oder Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen übernehmen.
Die aufgrund dieser Quellen in der vorstehenden Analyse geäußerten Meinungen und Prognosen stellen unverbindliche Werturteile der
Analysten der NORD/LB dar. Veränderungen der Prämissen können einen erheblichen Einfluss auf die dargestellten Entwicklungen
haben. Weder die NORD/LB, noch ihre Organe oder Mitarbeiter können für die Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der
Informationen oder für einen Renditeverlust, indirekte Schäden, Folge- oder sonstige Schäden, die Personen entstehen, die auf die
Informationen, Aussagen oder Meinungen in dieser Analyse vertrauen (unabhängig davon, ob diese Verluste durch Fahrlässigkeit dieser
Personen oder auf andere Weise entstanden sind), die Gewähr, Verantwortung oder Haftung übernehmen.
Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Währungskurse, Kursschwankungen der
Finanzinstrumente und ähnliche Faktoren können den Wert, Preis und die Rendite der in dieser Analyse in Bezug genommenen Finanzinstrumente oder darauf bezogener Instrumente negativ beeinflussen. Die Bewertung aufgrund der historischen Wertentwicklung eines
Wertpapiers oder Finanzinstruments lässt sich nicht zwingend auf dessen zukünftige Entwicklung übertragen.
Diese Analyse stellt keine Anlage-, Rechts-, Bilanzierungs- oder Steuerberatung sowie keine Zusicherung dar, dass ein Investment oder
eine Strategie für die individuellen Verhältnisse des Empfängers geeignet oder angemessen ist, und kein Teil dieser Analyse stellt eine
persönliche Empfehlung an einen Empfänger der Analyse dar. Auf die in dieser Analyse Bezug genommenen Wertpapiere oder sonstigen Finanzinstrumente sind möglicherweise nicht für die persönlichen Anlagestrategien und -ziele, die finanzielle Situation oder individuellen Bedürfnisse des Empfängers geeignet.
Ebenso wenig handelt es sich bei dieser Analyse im Ganzen oder in Teilen um einen Verkaufs- oder anderweitigen Prospekt. Dementsprechend stellen die in dieser Analyse enthaltenen Informationen lediglich eine Übersicht dar und dienen nicht als Grundlage einer
möglichen Kauf- oder Verkaufsentscheidung eines Investors. Eine vollständige Beschreibung der Einzelheiten von Finanzinstrumenten
oder Geschäften, die im Zusammenhang mit dem Gegenstand dieser Analyse stehen könnten, ist der jeweiligen (Finanzierungs-) Dokumentation zu entnehmen. Soweit es sich bei den in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumenten um prospektpflichtige eigene Emissionen der NORD/LB handelt, sind allein verbindlich die für das konkrete Finanzinstrument geltenden Anleihebedingungen sowie der
jeweilig veröffentlichte Prospekt und das jeweilige Registrierungsformular der NORD/LB, die insgesamt unter www.nordlb.de heruntergeladen werden können und die bei der NORD/LB, Georgsplatz 1, 30159 Hannover kostenlos erhältlich sind. Eine eventuelle Anlageentscheidung sollte in jedem Fall nur auf Grundlage dieser (Finanzierungs-) Dokumentation getroffen werden. Diese Analyse ersetzt nicht
die persönliche Beratung. Jeder Empfänger sollte, bevor er eine Anlageentscheidung trifft, im Hinblick auf die Angemessenheit von
Investitionen in Finanzinstrumente oder Anlagestrategien, die Gegenstand dieser Analyse sind, sowie für weitere und aktuellere Informationen im Hinblick auf bestimmte Anlagemöglichkeiten sowie für eine individuelle Anlageberatung einen unabhängigen Anlageberater
konsultieren.
Jedes in dieser Analyse in Bezug genommene Finanzinstrument kann ein hohes Risiko einschließlich des Kapital-, Zins-, Index-, Währungs- und Kreditrisikos, politischer Risiken, Zeitwert-, Rohstoff- und Marktrisiken aufweisen. Die Finanzinstrumente können einen plötzlichen und großen Wertverlust bis hin zum Totalverlust des Investments erfahren. Jede Transaktion sollte nur aufgrund einer eigenen
Beurteilung der individuellen finanziellen Situation, der Angemessenheit und der Risiken des Investments erfolgen.
Die NORD/LB und mit ihr verbundene Unternehmen können an Geschäften mit den in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumenten
oder deren Basiswerte für eigene oder fremde Rechnung beteiligt sein, weitere Finanzinstrumente ausgeben, die gleiche oder ähnliche
Ausgestaltungsmerkmale wie die der in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumente haben sowie Absicherungsgeschäfte zur Absicherung von Positionen vornehmen. Diese Maßnahmen können den Preis der in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumente beeinflussen.
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Soweit es sich bei den in dieser Analyse dargestellten Finanzinstrumenten um Derivate handelt, können diese je nach Ausgestaltung
zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses einen aus Kundensicht anfänglichen negativen Marktwert beinhalten. Die NORD/LB behält
sich weiterhin vor, ihr wirtschaftliches Risiko aus einem mit ihr abgeschlossenen Derivat mittels eines spiegelbildlichen Gegengeschäfts
an Dritte in den Markt abzugeben.
Nähere Informationen zu etwaigen Provisionszahlungen, die im Verkaufspreis enthalten sein können, finden Sie in der Broschüre „Kundeninformation zum Wertpapiergeschäft“. die unter www.nordlb.de abrufbar ist.
Die in dieser Analyse enthaltenen Informationen ersetzen alle vorherigen Versionen einer entsprechenden Analyse und beziehen sich
ausschließlich auf den Zeitpunkt der Erstellung der Analyse. Zukünftige Versionen dieser Analyse ersetzen die vorliegende Fassung.
Eine Verpflichtung der NORD/LB, die Informationen in dieser Analyse zu aktualisieren und/oder in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, besteht nicht. Eine Garantie für die Aktualität und fortgeltende Richtigkeit kann daher nicht gegeben werden.
Mit der Verwendung dieser Analyse erkennt der Empfänger die obigen Bedingungen an.
Die NORD/LB gehört dem Sicherungssystem der Deutschen Sparkassen-Finanzgruppe an. Weitere Informationen erhält der Empfänger
unter Nr. 28 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der NORD/LB oder unter www.dsgv.de/sicherungssystem.
Vorkehrungen zur vertraulichen Behandlung von sensiblen Kunden- und Geschäftsdaten, zur Vermeidung von Interessenkonflikten und
zum Umgang mit Interessenkonflikten
Die NORD/LB hat Geschäftsbereiche, die Zugang zu sensiblen Kunden- und Geschäftsdaten haben können (Vertraulichkeitsbereiche),
funktional, räumlich und/oder durch dv-technische Maßnahmen von anderen Bereichen (z.B. dem NORD/LB-Research) abgeschottet.
Zusätzliche Informationen für Empfänger im Vereinigten Königreich
Die NORD/LB unterliegt einer teilweisen Regulierung durch die „Financial Conduct Authority“ (FCA) und die „Prudential Regulation Authority“ (PRA). Details über den Umfang der Regulierung durch die FCA und die PRA sind bei der NORD/LB auf Anfrage erhältlich.
Diese Analyse ist “financial promotion“. Empfänger im Vereinigten Königreich sollten wegen möglicher Fragen die Londoner Niederlassung der NORD/LB, Abteilung Investment Banking, Telefon: 0044 / 2079725400, kontaktieren.
Ein Investment in Finanzinstrumente, auf die in dieser Analyse Bezug genommen wurde, kann den Investor einem signifikanten Risiko
aussetzen, das gesamte investierte Kapital zu verlieren.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Frankreich
Die NORD/LB ist teilweise reguliert durch die „Autorité des Marchés Financiers“. Details über den Umfang unserer Regulierung durch die
zuständigen Behörden sind von uns auf Anfrage erhältlich.
Diese Analyse stellt eine Finanzanalyse i.S.v. Art. 24 Abs. 1 der Richtlinie 2006/73/EG, Art. L.544-1 und R.621-30-1 des Französischen
Geld- und Finanzgesetzes dar und ist als Finanzanalyse gemäß der Richtlinie 2003/6/EG und 2003/125/EG zu qualifizieren.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Österreich
Keine der in dieser Analyse enthaltenen Informationen stellt eine Aufforderung oder ein Angebot der NORD/LB oder mit ihr verbundener
Unternehmen dar, Wertpapiere, Terminprodukte oder andere Finanzinstrumente zu kaufen oder zu verkaufen oder an irgendeiner Anlagestrategie zu partizipieren. Nur der veröffentlichte Prospekt gemäß dem Österreichischen Kapitalmarktgesetz kann die Grundlage für
die Investmententscheidung des Empfängers darstellen.
Aus Regulierungsgründen können Finanzprodukte, die in dieser Analyse erwähnt werden, möglicherweise nicht in Österreich angeboten
werden und deswegen nicht für Investoren in Österreich verfügbar sein. Deswegen kann die NORD/LB ggf. gehindert sein, diese Produkte zu verkaufen bzw. auszugeben oder Anfragen zu akzeptieren, diese Produkte zu verkaufen oder auszugeben, soweit sie für Investoren mit Sitz in Österreich oder für Mittelsmänner, die im Auftrag solcher Investoren handeln, bestimmt sind.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Belgien
Die Bewertung individueller Finanzinstrumente auf der Grundlage der in der Vergangenheit liegenden Erträge ist nicht notwendigerweise
ein Indikator für zukünftige Ergebnisse. Die Empfänger sollten beachten, dass die verlautbarten Zahlen sich auf vergangene Jahre beziehen.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Zypern
Diese Analyse stellt eine Finanzanalyse i.S.d. Abschnitts über Begriffsbestimmungen der Zypriotischen Richtlinie D1444-2007-01 (Nr.
426/07) dar. Darüber hinaus wird diese Analyse nur für Informations- und Werbezwecke zur Verfügung gestellt und stellt keine individuelle Aufforderung oder Angebot zum Verkauf, Kauf oder Zeichnung eines Investmentprodukts dar.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Dänemark
Diese Analyse stellt keinen Prospekt i.S.d. Dänischen Wertpapierrechts dar und dementsprechend besteht keine Verpflichtung, noch ist
es unternommen worden, sie bei der Dänischen Finanzaufsichtsbehörde einzureichen oder von ihr genehmigen zu lassen, da diese
Analyse (i) nicht im Zusammenhang mit einem öffentlichen Anbieten von Wertpapieren in Dänemark oder der Zulassung von Wertpapieren zum Handel auf einem regulierten Markt i.S.d. Dänischen Wertpapierhandelsgesetzes oder darauf erlassenen Durchführungsverordnungen erstellt worden ist oder (ii) im Zusammenhang mit einem öffentlichen Anbieten von Wertpapieren in Dänemark oder der Zulassung von Wertpapieren zum Handel auf einem regulierten Markt unter Berufung auf einen oder mehrere Ausnahmetatbestände von dem
Erfordernis der Erstellung und der Herausgabe eines Prospekts nach dem Dänischen Wertpapierhandelsgesetz oder darauf erlassenen
Durchführungsverordnungen erstellt worden ist.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Griechenland
Die in dieser Analyse enthaltenen Informationen beschreiben die Sicht des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und dürfen vom
Empfänger nicht verwendet werden, bevor nicht feststeht, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Verwendung zutreffend und aktuell sind.
Erträge in der Vergangenheit, Simulationen oder Vorhersagen sind daher kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse. Investmentfonds haben keine garantierten Erträge und Renditen in der Vergangenheit garantieren keine Erträge in der Zukunft.
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Zusätzliche Informationen für Empfänger in Irland
Diese Analyse wurde nicht in Übereinstimmung mit der Richtlinie 2003/71/EG (in der gültigen Fassung) betreffend Prospekte (die „Prospektrichtlinie“) oder aufgrund der Prospektrichtlinie ergriffenen Maßnahmen oder dem Recht irgendeines Mitgliedsstaates oder EWRVertragsstaates, der die Prospektrichtlinie oder solche Maßnahme umsetzt, erstellt und enthält deswegen nicht alle diejenigen Informationen, die ein Dokument enthalten muss, das entsprechend der Prospektrichtlinie oder den genannten Bestimmungen erstellt wird.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Luxemburg
Unter keinen Umständen stellt diese Analyse ein individuelles Angebot zum Kauf oder zur Ausgabe oder eine Aufforderung zur Abgabe
eines Angebots zum Kauf oder zur Abnahme von Finanzinstrumenten oder Finanzdienstleistungen in Luxemburg dar.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in den Niederlanden
Der Wert Ihres Investments kann schwanken. Erzielte Gewinne in der Vergangenheit bieten keinerlei Garantie für die Zukunft. (De waarde van uw belegging kan fluctueren. In het verleden behaalde resultaten bieden geen garantie voor de toekomst).
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Polen
Diese Analyse stellt keine Empfehlung i.S.d. Regelung des Polnischen Finanzministers betreffend Informationen zu Empfehlungen zu
Finanzinstrumenten oder deren Aussteller vom 19.10.2005 dar.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Portugal
Diese Analyse ist nur für institutionelle Kunden gedacht und darf nicht (i) genutzt werden von, (ii) in irgendeiner Form kopiert werden für
oder (iii) verbreitet werden an irgendeine andere Art von Investor, insbesondere keinen Privatkunden. Diese Analyse stellt weder ein
Angebot noch den Teil eines Angebots zum Kauf oder Verkauf von in der Analyse behandelten Wertpapiere dar, noch kann sie als eine
Anfrage verstanden werden, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen, sofern diese Vorgehensweise für ungesetzlich gehalten werden
könnte. Diese Analyse basiert auf Informationen aus Quellen, von denen wir glauben, dass sie verlässlich sind. Trotzdem können Richtigkeit und Vollständigkeit nicht garantiert werden. Soweit nicht ausdrücklich anders angegeben, sind alle hierin enthaltenen Ansichten
bloßer Ausdruck unserer Recherche und Analyse, die ohne weitere Benachrichtigung Veränderungen unterliegen können.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Schweden
Diese Analyse stellt keinen Prospekt, kein öffentliches Angebot, kein sonstiges Angebot und keine Aufforderung (und auch keinen Teil
davon) zum Erwerb, Verkauf, Zeichnung oder anderen Handel mit Aktien, Bezugsrechten oder anderen Wertpapieren dar. Sie und auch
nur Teile davon dürfen nicht zur Grundlage von Verträgen oder Verpflichtungen jeglicher Art gemacht oder hierfür als verlässlich angesehen werden. Diese Analyse wurde von keiner Regulierungsbehörde genehmigt. Jedes prospektpflichtige Angebot von Wertpapieren
erfolgt ausschließlich gemäß der EG-Prospektrichtlinie und diese Analyse ist nicht an Personen oder Investoren in einer Jurisdiktion
gerichtet, in der eine solche Analyse vollständig oder teilweise rechtlichen Beschränkungen unterliegt oder wo eine solche Analyse einen
zusätzlichen Prospekt, Registrierungen oder andere Maßnahmen erfordern sollte.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in der Schweiz
Diese Analyse wurde nicht von der Bundesbankenkommission (übergegangen in die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA am
01.01.2009) genehmigt.
Die NORD/LB hält sich an die Vorgaben der Richtlinien der Schweizer Bankvereinigung über die Unabhängigkeit von Finanzanalysen (in
der jeweils gültigen Fassung).
Diese Analyse stellt keinen Ausgabeprospekt gemäß Art. 652a oder Art. 1156 des Schweizerischen Obligationenrechts dar. Diese Analyse wird allein zu Informationszwecken über die in dieser Analyse erwähnten Produkte veröffentlicht. Die Produkte sind nicht als Bestandteile einer kollektiven Kapitalanlage gemäß dem Bundesgesetz über Kollektive Kapitalanlagen (CISA) zu qualifizieren und unterliegen daher nicht der Überwachung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Kanada
Diese Analyse wurde allein für Informationszwecke im Zusammenhang mit den hierin enthaltenen Produkten erstellt und ist unter keinen
Umständen als ein öffentliches Angebot oder als ein sonstiges (direktes oder indirektes) Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren in einer Provinz oder einem Territorium Kanadas zu verstehen.
Keine Finanzmarktaufsicht oder eine ähnliche Regulierungsbehörde in Kanada hat diese Wertpapiere dem Grunde nach bewertet oder
diese Analyse überprüft und jede entgegenstehende Erklärung stellt ein Vergehen dar.
Mögliche Verkaufsbeschränkungen sind ggf. in dem Prospekt oder anderer Dokumentation des betreffenden Produktes enthalten.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Estland
Es ist empfehlenswert, alle Geschäfts- und Vertragsbedingungen der von der NORD/LB angebotenen Dienstleistungen genau zu prüfen.
Falls notwendig, sollten sich Empfänger dieser Analyse mit einem Fachmann beraten.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Finnland
Die in dieser Analyse beschriebenen Finanzprodukte dürfen, direkt oder indirekt, Einwohnern der Republik Finnland oder in der Republik
Finnland nicht angeboten oder verkauft werden, es sei denn in Übereinstimmung mit den anwendbaren Finnischen Gesetzen und Regelungen. Speziell im Falle von Aktien dürfen diese nicht, direkt oder indirekt, der Öffentlichkeit angeboten oder verkauft werden – wie im
Finnischen Wertpapiermarktgesetz (746/2012, in der gültigen Fassung) definiert.
Der Wert der Investments kann steigen oder sinken. Es gibt keine Garantie dafür, den investierten Betrag zurückzuerhalten. Erträge in
der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
Zusätzliche Informationen für Empfänger in Tschechischen Republik
Es gibt keine Garantie dafür, den investierten Betrag zurückzuerhalten. Erträge in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige
Ergebnisse. Der Wert der Investments kann steigen oder sinken.
Die in dieser Analyse enthaltenen Informationen werden nur auf einer unverbindlichen Basis angeboten und der Autor übernimmt keine
Gewähr für die Richtigkeit des Inhalts.
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Die Weitergabe vertraulicher Informationen, die Einfluss auf Wertpapierkurse haben kann, wird durch die von den Handels-, Geschäftsund Abwicklungsabteilungen unabhängige Compliance-Stelle der NORD/LB überwacht. Diese neutrale Stelle kontrolliert täglich die von
der NORD/LB und ihren Mitarbeitern durchgeführten Transaktionen, um sicherzustellen, dass diese den Marktbedingungen entsprechen.
Die Compliance-Stelle kann evtl. erforderliche Handelsverbote und -beschränkungen aussprechen, um sicherzustellen, dass Informationen, die Einfluss auf Wertpapierkurse haben können, nicht missbräuchlich verwendet werden und um zu verhindern, dass vertrauliche
Informationen an Bereiche weitergegeben werden, die nur öffentlich zugängliche Informationen verwenden dürfen. Um Interessenkonflikte bei der Erstellung von Finanzanalysen zu verhindern, sind die Analysten der NORD/LB verpflichtet, die Compliance-Stelle über die
Erstellung von Studien zu unterrichten und dürfen nicht in die von ihnen betreuten Finanzinstrumente investieren. Sie sind verpflichtet,
die Compliance-Stelle über sämtliche (einschließlich externe) Transaktionen zu unterrichten, die sie auf eigene Rechnung oder für
Rechnung eines Dritten oder im Interesse von Dritten tätigen. Auf diese Weise wird die Compliance-Stelle in die Lage versetzt, jegliche
nicht-erlaubten Transaktionen durch die Analysten, wie Insiderhandel und Front- und Parallel Running, zu identifizieren. Bei der Erstellung einer Finanzanalyse, bei der offen zu legende Interessenkonflikte innerhalb der NORD/LB Gruppe bestehen, werden Informationen
über Interessenkonflikte erst nach der Fertigstellung der Finanzanalyse von der Compliance-Stelle verfügbar gemacht. Eine nachträgliche Änderung einer Finanzanalyse kommt nur nach Einbindung der Compliance-Stelle in Betracht, wenn sichergestellt ist, dass die
Kenntnis dieser Interessenkonflikte das Ergebnis der Studie nicht beeinflusst. Weitere Informationen hierzu sind unserer Finanzanalyse
bzw. Interessenkonflikt-Policy zu entnehmen, die auf Nachfrage bei der Compliance Stelle der NORD/LB erhältlich ist.
Redaktionsschluss
22. Januar 2016 14:36h
Offenlegung möglicher Interessenkonflikte der NORD/LB nach § 34b Abs. 1 WpHG und § 5 FinAnV
Keine
Zusätzliche Angaben
Quellen und Kursangaben
Für die Erstellung der Finanzanalysen nutzen wir emittentenspezifisch jeweils Finanzdatenanbieter, eigene Schätzungen, Unternehmensangaben und öffentlich zugängliche Medien. Wenn in der Studie nicht anders angegeben, beziehen sich Kursangaben
auf den Schlusskurs des Vortages. Im Zusammenhang mit Wertpapieren (Kauf, Verkauf, Verwahrung) fallen Gebühren und
Provisionen an, welche die Rendite des Investments mindern.
Bewertungsgrundlagen und Aktualisierungsrhythmus
Für die Erstellung der Finanzanalysen verwenden wir jeweils volkswirtschaftliche Modelle fundamentaler Art, quantitative / statistische Methoden und Modelle sowie Verfahrensweisen aus der technischen Analyse. Hierbei ist zu beachten, dass die Ergebnisse der Analysen Momentaufnahmen sind und die Wertentwicklung in der Vergangenheit kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Erträge ist. Die Bewertungsgrundlagen können sich jederzeit und unvorhersehbar ändern, was zu abweichenden Urteilen
führen kann. Die vorstehende Studie wird monatlich erstellt. Ein Anspruch des Empfängers auf Veröffentlichung von aktualisierten Studien besteht nicht.
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