Große Ansicht - Drehleiter

FAHRZEUGE
PANORAMA
Fotos: SSB
Spezialgeräte für Schieneneinsätze
Schneller Ersatz
Die Ortsfeuerwehr Gernrode (Stadt Quedlinburg,
ST) übernahm Ende November letzten Jahres eine
generalüberholte Drehleiter
DLK 23-12. Diese ersetzt
eine DL 30 auf Fahrgestell
W50, die wenige Monate
zuvor bei einem Brandeinsatz beschädigt worden
war. Eine Reparatur wäre
vom Aufwand her nicht
mehr vertretbar gewesen.
Der Stadtrat von Quedlinburg gab die Gelder für die
DLK 23-12 auf einem Fahrgestell Mercedes-Benz 1422
in einer sehr schnellen und
unkomplizierten Weise frei.
Das Hubrettungsfahrzeug
(Besatzung 1/2) mit einem
Leiteraufbau von der Fa. Magirus ist Baujahr 1983 und
wurde 2011 bei der Fa.
Drehleiter Werkstatt Beitel
und Stier GmbH, Kandel, generalüberholt. Die Firma setzte das Fahrzeug als Leihleiter
ein. Zur Ausstattung der DLK
gehören u. a. ein Wasserwerfer und die Halterung für
die Krankentrage am Korb.
Foto: Mücke
Spezialtechnik: Die Feuerwehr Stuttgart
übernahm neben dem RW Schiene ebenfalls zwei
AB Lüftung, in denen je ein Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) zur Tunnelentlüftung und Unterstützung der Brandbekämpfung verlastet ist.
Fotos: Kiessling
Bereits eine Woche vor der
offiziellen Inbetriebnahme
bewährte sich die neue
DLK 23-12 bei einem Brand
in der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden historischen Altstadt von
Quedlinburg. Holger Mücke
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Die Berufsfeuerwehr Stuttgart übernahm mehrere moderne Einsatzmittel der Straßenbahnen AG
(SSB) der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Dabei handelte es sich um einen Rüstwagen (RW) Schiene, einen Abrollbehälter (AB)
Schiene und zwei Abrollbehälter Lüftung, die je ein
Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) transportieren.
Der Rüstwagen Schiene basiert auf einem Mercedes-Benz Actros 2546 L und hat einen Ausbau
von Rosenbauer. Das rd. 25 t schwere, knapp 10 m
lange und 476 PS starke Fahrzeug kostete rd. eine
Million Euro, die von der Stuttgarter Straßenbahnen
AG finanziert wurden. Es kommt künftig im Bereich
der Technischen Hilfeleistung, besonders im oberirdischen Schienenbereich, sowie in Tunneln zum
Einsatz. Hierfür ist der Rüstwagen als Zweiwegefahrzeug – für Fahrten auf Straße und Schiene –
konzipiert. Die umfangreiche Ausrüstung ermöglicht
u. a. das Eingleisen von Schienenfahrzeugen, wofür
sieben hydraulische Heber verlastet sind, die jeweils
bis zu 100 t Last anheben können. Stationiert sind
der AB und der RW Schiene auf der Feuerwache 3
in Bad Cannstadt.
Die beiden neuen AB Lüftung ergänzen künftig
die Ausstattung der Stuttgarter Feuerwehr mit
tragbaren Hochleistungslüftern und je einem
Löschunterstützungsfahrzeug (LUF). Die besonders starken Hochleistungslüfter auf Raupenfahrgestellen können bis zu 155.000 m3 Luft pro Stunde mit 165 km/h bewegen und damit verqualmte
Tunnel entrauchen. Zur Brandbekämpfung kann
ein LUF bis zu 2.400 l Wasser oder 160 m3 Löschschaum pro Minute ausbringen. Stationiert sind
die beiden Abrollbehälter auf den Feuerwachen 2
(West) und 5 (Filder). Ergänzend zu den Gerätschaften übergab die Stuttgarter Straßenbahnen
AG der Branddirektion noch mehrere Langzeitatemschutzgeräte.
Urs Weber
Teleskoplader „Dieci“
Die Stützpunktfeuerwehr Buchloe (BY, Ostallgäu) hält seit Ende Oktober letzten Jahres einen
Teleskoplader von der Fa. Ziegler Flurfördertechnik, Gersthofen, als Einsatzfahrzeug vor.
Stationiert wird der allradbetriebene Lader vom
Typ Dieci Apollo 25.6 in der Kalthalle der Feuerwehr
Buchloe, in der er als Logistikfahrzeug zur Bestückung des Hochregallagers eingesetzt wird. Darüber hinaus wird er als Einsatzfahrzeug bei Sturmschäden oder sonstigen Arbeitseinsätzen genutzt.
Mit Hilfe der Arbeitsbühne kann er eine Höhe von
bis zu 5,78 m erreichen und somit die Drehleiter entlasten. Zusätzlich können im Kranbetrieb Lasten bis
zu maximal 2,5 t (800 kg bei maximaler Ausladung
von 3,25 m) angehoben werden.
Dank des mitgeführten Atemschutzgeräts kann
mit dem Teleskoplader bei Gefahrguteinsätzen im
Gefahrenbereich oder in verrauchten Bereichen
gearbeitet werden. Mit Unterstützung des Allradgetriebes ist es auch in unwegsamem Gelände
möglich, nah an ein Brandobjekt heranzufahren,
um Glutnester freizulegen.
Christian Kiessling
www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 1-2/12