SCHULINFORMATION 1/5 BESUCHSZEIT Vier Einakter von Felix Mitterer PREMIERE: 08. Oktober 2015, 19:30h ZUM INHALT Vier Institutionen, vier eingewiesene Menschen, vier Angehörige, die sie besuchen kommen. An den Schauplätzen Altersheim, Gefängnis, Psychiatrie und Krankenhaus werden berührende Lebensgeschichten offenbar, wie man sie auch im wirklichen Leben wiederfindet. Es geht um den Menschen und sein Schicksal, um ein Altern in Würde, Schuld und Sühne, um das große Vergessen, Verlust, Krankheit und Tod. Doch hinter den Schicksalsschlägen und Verzweiflungstaten machen sich immer wieder auch schöne Erinnerungen, Hoffnungen und gegenseitiges Verständnis breit. Felix Mitterer, einer der wichtigsten Vertreter des neuen österreichischen Volksstückes und bekannt für sein großes Gespür für soziale und gesellschaftliche Phänomene, hat hier bereits vor 30 Jahren Themen wie Demenz, Burn-Out, die Pflege und Betreuung der alten Generation, Gewalt in der Ehe und die Ausbeutung von Mensch und Natur literarisch verarbeitet. ZUM STÜCK BESUCHSZEIT basiert auf einer Reihe von Hörspielen aus den 1970er Jahren, produziert vom ORF-Landesstudio Tirol. 1985 wurden die vier Einakter in Wien als Theaterstück uraufgeführt. 30 Jahre später haben sich seine Themen und Motive noch einmal verschärft bzw. sind aufgrund ihrer Virulenz von den Tabuzonen der Gesellschaft verstärkt in die Öffentlichkeit gerückt, wo sie heute eine große private und politische Herausforderung darstellen. BESUCHSZEIT ist das meistaufgeführte Stück des Autors. Die einzelnen Teile sind in sich geschlossene Einheiten, in denen jeweils zwei Familienmitglieder aufeinandertreffen, die durch Ereignisse aus der gemeinsamen Vergangenheit emotional miteinander verbunden sind. In der ersten Geschichte „Abstellgleis" kommt die Schwiegertochter zu ihrem alten Schwiegervater ins Altersheim, der sich abgeschoben fühlt und Sehnsucht nach seinem Hund hat. In „Verbrecherin' überwindet sich der Ex-Mann dazu, seine ExFrau, die ihn fast erstochen hätte, im Gefängnis zu besuchen. Er möchte wissen, was sie zu der Tat getrieben hat. In „Weizen auf der Autobahn" wiederum wird der Besuch der Tochter bei ihrem Vater gezeigt, der wegen seiner radikalen Protestaktionen in der Psychiatrie gelandet ist, „Man versteht nichts" schließlich zeigt, wie ein Ehemann regelmäßig zu seiner Frau ins Krankenhaus kommt und beide hoffen, dass sie bald wieder entlassen wird. So unterschiedlich die einzelnen Szenen auch sind, haben sie doch eines gemeinsam: Sie leben von einer tiefen Aufrichtigkeit, die sich im nicht alltäglichen Rahmen angesichts der speziellen Situation entwickeln kann. Es wird geredet, geschwiegen, gestritten und einander zugehört, wobei es sich im Lauf der Gespräche aber immer mehr herausstellt, dass es nicht nur die Eingewiesenen sind, die man hier bedauern muss, im Gegenteil, allein mit sich selbst haben diese oft eine 2/5 viel klarere Sicht auf jene Dinge gewonnen, die der Gesellschaft da draußen das Leben schwer machen. Und so kommt es, dass nun sie es sind, der Alte, die Eingesperrte, der Verrückte und die Kranke, die ihren Angehörigen Trost spenden müssen, die draußen betrogen werden, überfordert sind, Existenzsorgen haben und an Einsamkeit leiden. Solch Umkehrung führt mitunter zu absurden Momenten, die zum Schmunzeln bringen, auch wenn sie eigentlich zutiefst tragisch sind. Aber so ist das Leben nun mal, absurd und gleichzeitig alltäglich banal, tragisch und schön und eine ewige Herausforderung. Große Gefühle, oft ein halbes Leben lang verdrängt, kommen plötzlich hoch, unausgesprochene Zuneigung und Verbundenheit machen sich breit, aber auch Trauer, Wut und Gräben, die es zu überwinden gilt. Felix Mitterer gibt seinen Figuren hier die Gelegenheit, endlich ehrlich zu sein und auf dieser Ehrlichkeit lässt sich aufbauen. ZUM AUTOR Felix Mitterer wurde 1948 als Sohn einer kinderreichen Landarbeiterin und eines rumänischen Flüchtlings in Tirol geboren und wuchs bei Adoptiveltern im bäuerlichen Milieu auf. Während seiner Zeit als Zollamtsangestellter gewann er 1976 mit dem Hörspiel „Kein Platz für Idioten" einen Wettbewerb des ORF und machte danach das Schreiben zu seinem Beruf. Er interessiert sich vor allem für die Außenseiter und Ausgestoßenen unserer Gesellschaft, schreibt Hörspiele, Mundarttexte, Kindergeschichten, Theaterstücke und Filmdrehbücher. In einigen seiner Werke trat er auch als Schauspieler auf. Mitterer ist einer der produktivsten, engagiertesten und wichtigsten Vertreter des kritischen Volksstückes und wird an zahlreichen kleinen und großen Theatern gespielt. ZUR INSZENIERUNG In unserer Inszenierung wird der Fokus sehr stark auf die zerbrechlichen Beziehungen der Figuren gelegt. Das Stück bietet den Mitwirkenden und dem Publikum neben der thematischen Auseinandersetzung auch die seltene Möglichkeit, höchste Authentizität in der Menschendarstellung zu zeigen und zu erleben. 3/5 PRODUKTIONSTEAM SCHAUSPIEL Julia Frisch, Rudi Müllehner, Eugen Victor INSZENIERUNG Cornelia Metschitzer & Rudi Müllehner VIDEOEINSPIELUNGEN Bernhard Mayer LICHT & TECHNIK Michael Kment, Katrin Neubauer SUJET & GRAFIK & FOTOGRAFIE Bernhard Mayer PRODUKTION Tribüne Linz PREMIERE Donnerstag, 08. Oktober 2015, 19:30h FOLGETERMINE Dienstag, 13. Oktober 2015, 19:30h Mittwoch, 21. Oktober 2015, 19:30h Samstag, 24. Oktober 2015, 19:30h Freitag, 06. November 2015, 19:30h Samstag, 14. November 2015, 19:30h Mittwoch, 18. November 2015, 19:30h Dienstag, 24. November 2015, 19:30h Sonntag, 29. November 2015, 18:00h (!) Donnerstag, 03. Dezember 2015, 19:30h Mittwoch, 09. Dezember 2015, 19:30h Donnerstag, 17. Dezember 2015, 19:30h DAUER 2h (inkl. Pause nach ca. 50 Min.) VORSTELLUNGEN FÜR SCHULEN Die Produktion kann auch von Schulklassen gebucht werden (15+). Vorstellungen sind wochentags an Vor- & Nachmittagen möglich. KARTEN & BUCHUNG 0699 11 399 844 [email protected] www.tribuene-linz.at (ONLINE-DIREKT oder E-Mail-Formular) KARTENPREISE EUR 18 (norm.); EUR 16 / 14 / 12 / 8 (erm.) KARTENPREIS FÜR SCHULKLASSEN EUR 8 pro Schüler/in, Begleitlehrer/innen frei Nachbesprechung empfohlen! 4/5 ZUR TRIBÜNE LINZ Die TRIBÜNE LINZ Theater am Südbahnhofmarkt ist ein freies produzierendes Theaterhaus mit einem ganzjährigen Spielbetrieb für Erwachsene und Jugendliche. Mit einem Mix aus Eigen- und Gastproduktionen sowie unserer Schulschiene können wir in der Linzer Eisenhandstraße Angebote für viele Generationen quer durch viele Sparten der darstellenden Künste, der Musik und der Literatur machen und uns damit einem breiten Publikum öffnen. KONTAKT PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Cornelia Metschitzer TRIBÜNE LINZ Theater am Südbahnhofmarkt, Eisenhandstraße 43, 4020 Linz 0699 11 399 844 [email protected] www.tribuene-linz.at Aktuelle Fotos zur Produktion sowie diese Pressemappe finden Sie unter www.tribuene-linz.at/pressedownload.html. Julia Frisch als Schwiegertochter & Eugen Victor als „Alter“; Foto: © Bernhard Mayer Die Tribüne Linz wird von der STADT LINZ, dem LAND OÖ und dem BUNDESKANZLERAMT gefördert. In Kooperation mit Ö1 Club und AK-Kultur. Ermäßigungen für Mitglieder. 5/5
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