DAS KUNSTZIMMER KUNSTFÖRDERUNG IM KINDERGARTEN Laurence Sommer Konzeptbeschrieb Kuverum 8 / 2015 Kunstvermittlung CAS PH FHNW INHALT INHALT.....................................................................................................................................................2 EINLEITUNG............................................................................................................................................3 AUSGANGSLAGE....................................................................................................................................4 KONZEPTBESCHRIEB............................................................................................................................5 Begleitete Förderung................................................................................................................................5 Organisation.....................................................................................................................................5 Transfer in den Regelunterricht........................................................................................................6 Kriterien für die Teilnahme...............................................................................................................6 Themen der Projekte im Kunstzimmer.............................................................................................7 Ausserschulische Lernorte...............................................................................................................7 Freies Malen.............................................................................................................................................8 Zuständigkeit............................................................................................................................................9 PROJEKTZIELE.......................................................................................................................................9 Ziele für die begleitete Förderung...........................................................................................................10 Ziele für das freie Malen.........................................................................................................................10 PERSÖNLICHE MOTIVATION UND RELEVANZ, Der Weg zum Projekt...............................................11 ERKENNTNISSE UND WEITERE SCHRITTE.......................................................................................12 ÄHNLICHE PROJEKTE..........................................................................................................................12 LITERATUR............................................................................................................................................12 IMPRESSUM..........................................................................................................................................13 ANHANG I, Malatelier nach Arno Stern..................................................................................................14 www.kuverum.ch Seite 2 EINLEITUNG Experimentieren, staunen, erfinden, entdecken, erleben. Kunst öffnet Türen. Nicht nur sinnbildlich: Im Schulhaus Gotthelf in Basel öffnet sich die Tür zum neu eingerichteten Kunstzimmer: Ab Schulbeginn 2015/16 steht das Kunstzimmer allen Lehrpersonen für freies Malen zur Verfügung. Ebenso findet ab Schuljahr 2015/16 auf der Kindergartenstufe in klassenübergreifenden kleinen Gruppen ergänzende Förderung im bildnerischen Gestalten statt, in welche auch Impulse aus anderen Kunstsparten einfliessen. Um das Konzept Kunstzimmer, welches zwei Arten von Förderung erlaubt, mit guter Vorbereitung starten zu können, hat mir die Schulleitung des Schulhauses Gotthelf Zeit zur Verfügung gestellt, um bereits im 2. Semester des Schuljahres 2014/15 die Durchführung eines begleiteten Förderangebotes anzubieten. Diese begleitete Förderung wurde inspiriert durch die Ausstellung „3000 Jahre Schuhe – Die Geschichte unter den Füssen“ im Spielzeug Welten Museum Basel. Sie fand jeweils am Montag statt und es war geplant, dies fünf Mal anzubieten. Auf Wunsch der Kinder wurde das Projekt um einen Morgen verlängert. Zu dieser Erstdurchführung hatten sich Kinder aus fünf verschiedenen Kindergärten des Schulstandortes Gotthelf, Basel angemeldet. Die Erkenntnisse aus dieser Erstdurchführung haben es schon ermöglicht, das Konzept zu optimieren. Es handelt sich hier somit nicht um ein fertiges Produkt, sondern die Evaluationen des Schuljahres 2015/16 wird einfliessen und nötige Anpassungen erlauben. www.kuverum.ch Seite 3 AUSGANGSLAGE Ich wollte wissen, wer wie oft in Museen geht und ob Kunst im Unterricht ein Thema ist. In einer Umfrage habe ich deshalb alle zwölf Lehrpersonen der Kindergartenstufe des Schulhauses Gotthelf, Basel befragt: „Wie oft geht ihr in Museen? Geht ihr allein oder nutzt ihr ein Angebot des Museums?“ und „Wie oft wählt ihr das Thema „Kunst“ im Unterricht?“ Die Antworten waren ernüchternd. Obwohl zur Zeit der Umfrage im Schuljahr 2013/2014 eine erlebnisreiche Führung im Kantonsmuseum Baselland in Liestal aus der nahen Lebenswelt der Kinder über ein Jahr angeboten wurde, hatte niemand die Ausstellung gesehen. Nur vier von zwölf Kindergärtnerinnen waren in den letzten zwei Jahren im Museum. Auf die Nachfrage, warum sie nicht in Museen gehen und Kunst selten im Unterricht integrieren, war Zeitmangel die häufigste Antwort, gefolgt von einer persönlichen Unsicherheit, Kunst zu vermitteln. Schulische Förderangebote: Die Schule ändert sich stetig mit den damit verbundenen Herausforderungen. Um diesen gerecht zu werden, hat das Schulhaus Gotthelf Massnahmen ergriffen und bietet folgende Förderangebote an: • • • • • Schulische Heilpädagogik Psychomotorik Rhythmik Deutsch als Zweitsprache / Doppelmorgen im Kindergarten Logopädie Diese Angebote richten sich an Kinder, die in diesen Bereichen Entwicklungspotenzial zeigen. Eine weitere Förderung, die sich an die Kinder des 2. Kindergartenjahres richtet, bietet das Kunstzimmer: www.kuverum.ch Seite 4 KONZEPTBESCHRIEB Das Kunstzimmer richtet sich in erster Linie an Kinder der Kindergartenstufe, steht aber auch den Lehrpersonen der Primarstufe zur Verfügung und kann ebenso in stufenübergreifenden Projekten genutzt werden. Im Rahmen der ergänzenden Förderung findet im Kunstzimmer Zusatzförderung im Bereich Kunst statt. Diese Förderung im Kunstzimmer findet auf zwei Arten statt: • • Es werden Kunstprojekte in klassenübergreifenden kleinen Gruppen für die Kindergartenstufe durchgeführt. Allen Lehrpersonen steht es offen, selbständige Förderung im Bereich Kunst in Form von freiem Malen anzubieten. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, den Raum für eigene Projekte zu nutzen. BEGLEITETE FÖRDERUNG In klassenübergreifenden kleinen Gruppen von ungefähr acht Kindern setzen sich die Kinder mit der bildnerischen Kunst auseinander, wobei auch aus anderen Kunstsparten Impulse einfliessen. Das Programm richtet sich vor allem an Kinder des zweiten Kindergartenjahres. Organisation Projekte dauern fünf Wochen, in denen die Kinder ein Mal in der Woche das Kunstzimmer besuchen. Die Kinder werden im Kindergarten abgeholt und werden nach der Förderung wieder in den Kindergarten zurückgebracht. Andere Zeitstrukturen, wie zum Beispiel eine Projektwoche sind aber durchaus möglich. www.kuverum.ch Seite 5 Transfer in den Regelunterricht Ein Transfer in den Klassenunterricht ist möglich durch: • Informationen an den schulinternen Sitzungen • Bereitstellung von Unterrichtsmaterial • In Form eines kleinen Portfolios / Lerntagebuches Das Kunstzimmer wird an den regulären Sitzungen thematisiert und die Lehrpersonen werden über das laufende Programm informiert. Die Lehrpersonen sind jedoch in keiner Form verpflichtet, auf das Programm einzugehen. Auch werden die Eltern der teilnehmenden Kinder im Voraus über die Teilnahme ihres Kindes informiert. Die Kindergärtnerinnen erhalten den entsprechenden Informationsbrief. Kriterien für die Teilnahme Die Projekte stellen eine erweiterte Förderung dar, sind aber nicht nur zugänglich für sehr begabte Kinder. Nötig sind jedoch Freude an bildnerischen Aktivitäten und eine gewisse Arbeitshaltung, die es ermöglicht, eine bestimmte Zeit an einer Aufgabe zu bleiben. Im Folgenden einige Fragen, die man sich bei einer Auswahl der Kinder stellen kann: Welche Kinder lieben Farben und Formen? Welche Kinder zeigen Freude an neuen Techniken? Welche Kinder bringen gerne ihre Phantasie durch Zeichnen und Malen zum Ausdruck? Welche Kinder sind sehr neugierig und offen für Neues? Welche Kinder äussern den Wunsch, im Kunstzimmer mitzumachen? www.kuverum.ch Seite 6 Themen der Projekte im Kunstzimmer Jedes Projekt nimmt Bezug auf eine Ausstellung im Museum, ein Kunstwerk oder auf einen Künstler/ eine Künstlerin. Das Wissen über Kunst steht nicht im Vordergrund, sondern die intensive Auseinandersetzung mit ihr soll die Fantasie der Kinder anregen und sie zu ihrer eigenen Ausdrucksform inspirieren. Damit innere Bilder und Vorstellungen entstehen, wird eine mit allen Sinnen umfassende Erarbeitung des gewählten Themas angeboten. Die Unbefangenheit, mit der Kindergartenkinder der Kunst begegnen, bietet eine ideale Voraussetzung. Ausserschulische Lernorte Teil des Projektes ist immer auch ein Besuch eines ausserschulischen Lernortes wie ein Museum oder ein Künstleratelier. Ausserschulische Lernorte ermöglichen Begegnungen mit Menschen, Situationen und Dingen, die im Klassenzimmer nicht möglich sind. Diese Begegnungen eröffnen andere Zugänge als dies Print- und audiovisuelle Medien zulassen. Die sinnliche Erscheinungsform, die Erfahrbarkeit und die Inszenierung der Dinge ermöglichen Einblicke und transportieren Erkenntnis. Wahrnehmen, Erlebnis und das entdeckende Lernen stehen dabei ebenso im Vordergrund wie die Förderung unterschiedlicher Kompetenzen. Zum Anderen sind es wiederum Objekte / Ausstellungen und Menschen, die auf vergangene oder unbekannte Lebenswirklichkeiten verweisen, und somit Vergleichs- und Anknüpfungsmöglichkeiten zur eigenen Lebenswelt schaffen. www.kuverum.ch Seite 7 In Museen und in Ateliers kommen Kinder mit einem Ort in Kontakt, den einige zuvor nicht kannten. Ein solcher Besuch kann Interesse und Neugier wecken, den Zugang zu einem Thema eröffnen, das Thema abrunden oder einen anderen Blickwinkel zulassen und so ein wichtiger Teil des Projekts sein. (Literatur: Mit der Schule ins Museum, ein Praxisleitfaden) FREIES MALEN Den Lehrpersonen der Kindergarten- und Primarstufe steht das Kunstzimmer frei zur Verfügung. Die Einrichtung des Zimmers wurde durch das Konzept von Arno Stern inspiriert (siehe Anhang). Es kann in eigener Regie genutzt werden, sofern es nicht für spezielle Kunstprojekte belegt ist. Es liegt an der Lehrperson, gemeinsam Abmachungen mit der Schulklasse zu treffen. „Spielregeln sind keine Einschränkungen, sondern Ermöglichungen“ Arno Stern www.kuverum.ch Seite 8 ZUSTÄNDIGKEIT Die Schulleitung des Schulhauses Gotthelf hat mir für das Schuljahr 2015/16 5,33 Lektionen pro Woche aus dem Pool des Unterrichtslektionendaches für spezielle Förderung zugesprochen. Während dieser Zeit werde ich Projekte vorbereiten, durchführen und dokumentieren. Bei Bedarf begleite ich auch Lehrpersonen in das Kunstzimmer beim freien Malen. Nach den Durchführungen werde ich die Projekte evaluieren und allfällige Anpassungen am Konzept vornehmen PROJEKTZIELE „Kreativität bedeutet, etwas durch sich geschehen zu lassen. Es ist kein Tun, es ist ein Zulassen. Es bedeutet, zu einem Kanal zu werden, durch den etwas hindurchfliessen kann. Kunst ist die schöpferische Kraft des Menschen, die ohne Nutzen, Erlebnisse gestalten, Übersinnliches in Sinnliches ausdrücken und der Bewusstheit, Erinnerung, Vertiefung und Verschönerung des Lebens dienen will.“ Osho Dieses Geschehen kann man nicht erzwingen, man kann nur gute Voraussetzungen schaffen, um es zu ermöglichen: www.kuverum.ch Seite 9 Ziele für die begleitete Förderung Eine wichtige Voraussetzung ist bewusste Förderung der Vorstellungskraft. Bilder haben ihren Ursprung in der eigenen Einbildungskraft oder sie spiegeln eine bestimmte Wahrnehmung. Meist ist es eine Mischung aus beiden. Dem Erhalt der Einbildungskraft wird in den Projekten viel Platz eingeräumt. Die bewusste Fokussierung der Wahrnehmung auf die Bildwelt um uns herum oder auf die Musik und die Geräusche unterstützt ebenfalls die Vorstellung. Eine weitere Voraussetzung sind anregende Gestaltungsideen, welche neue Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen. Gemäss Lehrplan 21 richtet sich die Aufgabenstellung nach den Kompetenzbereichen „Wahrnehmung und Kommunikation“, „Prozesse und Produkte“ und „Kontexte und Orientierung“. Der Schwerpunkt ergibt sich durch die Gruppe und das Thema. Kompetenzziele, welche mir wichtig erscheinen, fliessen in jedes Projekt ein. Hier einige Beispiele: Neugierig bleiben, offen sein für Neues, etwas ausprobieren ohne Anspruch auf Perfektion, Berührungsängste vor Unbekanntem abbauen, sich vertieft mit etwas auseinandersetzen, Entdeckerfreude wahrnehmen, Fragen stellen, eigene Lösungswege entwickeln, Selbstwirksamkeit erfahren, andere Lebenswelten erkunden und neue Zugänge entdecken, im Austausch sein. Ziele für das freie Malen Pablo Picasso, welcher bereits in seiner frühen Kindheit gezielt gefördert wurde, hat sich einmal beklagt, dass er nie wie ein Kind zeichnen durfte, sondern immer wie ein kleiner Erwachsener. Er empfand später das Fehlen von Kinderzeichnungen in seinem Lebenslauf als schmerzlich. www.kuverum.ch Seite 10 Das Kunstzimmer ist gemütlich eingerichtet und die Kinder haben dort die Gelegenheit ohne Bewertung ihre eigenen Bilder entstehen zu lassen. Die Kinder drücken sich gestalterisch aus, experimentieren mit Farben und entwickeln ihre eigene bildnerische Sprache. Es kann für die Kinder eine Herausforderung sein, selbständig ohne Angaben tätig zu sein. Hier gilt es dem Prozess zu vertrauen, ohne Erwartung. Laut Carl Rogers hat die ungestörte Entwicklung immer eine positive Orientierung, das heisst sie verläuft immer zum Besseren, von der Abhängigkeit zur Unabhängigkeit, zur Entdeckung und Aktivierung des Selbst. Auch Lehrpersonen, die gewohnt sind, Anregungen zu geben, müssen sich wahrscheinlich erst an ihre neue Rolle gewöhnen, denn: „Das Kind weiss zwar, dass Blätter grün sind, Blumen nicht so hoch wie Bäume wachsen und Segel im Allgemeinen weiss sind. Warum, wenn es also weiss, wie die Dinge „richtig“ sind, malt es sie „falsch“? Weil es, dem Kind nicht bewusst, nicht um blosse Darstellung geht.“ Henri Matisse PERSÖNLICHE MOTIVATION UND RELEVANZ – DER WEG ZUM PROJEKT „Was ist Kunst und wozu braucht sie der Mensch, was sind die Beweggründe, die ihn motivieren sich künstlerisch auszudrücken?“ Diese Fragen stehen nicht nur im Fokus der Abschlussarbeit von KUVERUM, sondern haben mich schon länger persönlich beschäftigt. Die Auseinandersetzung mit Kunst und Kunsttheorien haben mein Interesse an ihr noch verstärkt und mich motiviert, mich auf meinem Weg zu machen: „Der Mensch ist unterwegs zur Utopie, nicht dort, und vermutlich nie dort ankommend, sondern eben unterwegs. Die beiden Tätigkeiten, die den Menschen auf diesen Weg zu Freiheit zu bringen vermögen, sind die Kunst und die Philosophie.“ Ernst Bloch Meine Begeisterung und Interesse für Kunst haben sich auch auf meine Tätigkeit als Kindergärtnerin ausgewirkt, was zu vielzähligen Erfahrungen geführt hat. Und diese gesammelten Erfahrungen haben mich zur Überzeug gebracht, dass Förderung im Bereich Kunst für die Kindergartenstufe sehr geeignet ist. Offen für Neues und neugierig können die Kinder ihre Persönlichkeit und ihre Fähigkeiten entfalten. „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“ Albert Einstein Das Zitat von A. Einstein zeigt mir nochmals auf, wie wichtig die Förderung im künstlerischen Bereich ist. Obwohl im Schulwesen gespart wird und dies vorwiegend in den musischen Fächern, habe ich das Angebot erhalten, spezielle Förderung im Kunstzimmer anzubieten. Dies hat mich enorm gefreut und ich hoffe, dass nach der Probephase das Konzept „Kunstzimmer“ als festen Bestandteil der ergänzenden Förderungen im Schulhaus Gotthelf integriert wird und eventuell auch an anderen Schulstandorten eingeführt wird. www.kuverum.ch Seite 11 ERKENNTISSE UND WEITERE SCHRITTE Die Durchführung der begleiteten Förderung im Kunstzimmer inspiriert durch die Ausstellung „3000 Jahre Schuhe – Die Geschichte unter den Füssen“ im Spielzeug Welten Museum Basel im letzten Semester des Schuljahres 2014/15 war sehr lehrreich und bildet eine gute Basis für die Weiterarbeit. Die vielen positiven Rückmeldungen der Lehrpersonen sowie der Kinder und der Eltern motivieren mich, weiter an dem Konzept zu arbeiten und mit viel Begeisterung die nächsten Schritte zu planen. Einige der ersten Erkenntnisse sind: Der Montag ist als Tag ungünstig. Nach einem freien Wochenende starten die Kinder die neue Woche im Kindergarten und müssen sich gleich wieder auf etwas Neues einstellen. Als Folge dieser Beobachtung werde ich die Förderung am Donnerstag anbieten. Es sollen auch auf jeden Fall mindestens zwei Kinder aus dem gleichen Kindergarten kommen. Für Kinder dieses Alters spielt das Vertraute eine zentrale Rolle und diese Massnahme erleichtert ihnen den Schritt in das noch Unbekannte. Als weiteren Schritt werde ich mich nochmals mit meiner Mentorin, Regula Rohland treffen. Sie bietet im Rahmen von PLUS ergänzende Förderangebote: Begabungs- und Begabtenförderung im Bruderholz Schulhaus, Basel an. Der Austausch mit ihr ist für mich sehr unterstützend und Themen, wie die Integration des Kunstzimmers im Schulalltag, Zeitplanungsfragen, kann ich mit ihr besprechen und viel von ihrer Erfahrungen profitieren. ÄHNLICHE PROJEKTE Zehn Schulstandorte in Basel bieten im Rahmen von PLUS ergänzende Förderangebote: Begabungsund Begabtenförderung an. Kinder- und Jugendmuseum, Schulhaus Kern, Stadt Zürich, Claudia Bischofberger bietet im MOBILEN KINDERMUEUM ein Angebot im künstlerischen Bereich an, welches für alle Stufen buchbar ist. Die Stadtzürcher Fachstelle Begabungsförderung bietet ergänzend zur Volkschule das Begabungsprogramm UNIVERSIKUM an. Diese Kurse kommen nachgeordnet zu schulhauseigenenen Fördermassnahmen zum Zug und ergänzen den Lehrplan für Kinder vom Kindergarten bis 6. Klasse LITERATUR - „Kinder und Kunst“ , Constanze Kirchner, Klettverlag „Einführung in die Ästhetische Bildung“, Beltz Juventa „Sehstern, Wie Kinder von der Kunst lernen“ Annette Philp, Kerber Verlag „Wie man sich die Welt erlebt“, Keri Smith, Verlag Kunstmann „Hier und anderswo, Künste für Kinder und Jugendliche“ , Athena „Sehreise, In Kindern Malfreude wecken“, E. Walder und B. Zschokke „Die Expression, Der Mensch zwischen Kommunikation und Ausdruck“, A. Stern „Wie man Kinderbilder nicht betrachten soll“ A. Stern „Kreativitat“, Osho, Ullstein „Was ist Kunst?, Positionen der Ästhetik von Platon bis Danto, Michael Hauskeller, Beck. Reihe „Keine Angst vor Kunst“, Masterarbeit von Evelyne Albrecht, Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, Schulische Heilpädagogik, 2013 „4 bis 8, Fachzeitschrift für Kindergarten und Unterstufe, „Bilderreich, ins Bild setzen“, Nr. 8/2014 www.kuverum.ch Seite 12 IMPRESSUM Herzlichen Dank an: ...die Schulleitung des Schulhauses Gotthelf, Claudia Stern und Philip Käser, für ihre Offenheit und ihr Entgegenkommen. ... KUVERUM, vorab der Studienleiterin Franziska Dürr, für die unzähligen, lehrreichen Inputs während dem Studienlehrgang Ku8 und die Unterstützung beim vorliegenden Projekt, allen Mitstudierenden für den regen Austausch und das entstandene, tragende Netzwerk und dem KUVERUM-Beirat für die wohlwollende Unterstützung. .... die Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, der Pädagogischen Hochschule FHNW, Institut Weiterbildung und Beratung Mediamus Schweiz, Verband Fachleute Bildung und Vermittlung in Museen VSM, Verband der Museen der Schweiz , ICOM, Internationaler Museumsrat, Sektion Schweiz EB Zürich, Erwachsenenbildung. ... meine Mentorin, Regula Rohland, Leiterin Begabungs- und Begabtenförderung, Schulhaus Bruderholz, Basel für ihre Unterstützung. ...meine ganze Familie, meine Freundinnen und Arbeitskolleginnen für die Freude und Unterstützung, die sie mir während der KUVERUM Ausbildung geschenkt haben. ...an die Fotografin, Frau Irina Plakonina, Basel LINK: www.kuverum.ch www.kuverum.ch Seite 13 ANHANG I MALATELIER NACH ARNO STERN „Die Spur“ nennt es Arno Stern und er beschreibt in seinem Buch „Wie man Kinderbilder nicht betrachten soll“ auf einfühlsame Weise, wie er diese „Spur“ gefunden hat und wie man selbst dieser „Spur“, dieser im Zeichnen und Malen von Kindern zum Ausdruck kommenden „Spur“, auf die Spur kommen kann. Prof. Dr. Gerald Hüther Fragt man Arno Stern, ob er Künstler oder Psychologe sei, antwortet er auf beide Fragen mit einem entschiedenen Nein. „Ich praktiziere kreative Erziehung. Kreative Erziehung fördert die Persönlichkeit, stärkt den Charakter, bezweckt, dass Kinder zu schöpferischen, selbständigen Menschen heranwachsen.“ Mit 20 Jahren wurde ihm eine Stelle in einem Heim für Kriegswaisen angeboten; sein Auftrag war es, die Kinder zu beschäftigen. Die Mittel dazu waren beschränkt in dem durch Krieg und jahrelange Besatzung ausgeplünderten Frankreich. Arno Stern: „Es galt, dass knapp Vorhandene zu nutzen und ich wusste nicht, dass damit Wunder geschehen können. Denn so schien mir, dem Unerfahrenen und zugleich von keinem Vorurteil Belasteten, was dann geschah: Es war wundervoll, Zeuge der Begeisterung der Kinder zu sein – Zeuge und zugleich Ermöglicher, denn darin allein, das begriff ich sofort, bestand meine Rolle. Als ich den Kindern das Spiel mit dem Pinsel und Farben anbot, begann das Abenteuer.“ Aus Platzmangel an den Tischen allein, entstand die praktische Erwägung an den Wänden zu malen und so entstand der Malort. Alles später zur Perfektion Weiterentwickelte hatte hier seinen Ursprung. Im Jahr 1952 zog er in ein berühmtes Viertel von Paris. Arno Stern beschäftigte sich intensiv mit den entstandenen Bildern, die ihn sehr faszinierten und sprach von Kinderkunst als eine besondere Gattung. Neben allen anderen Gattung oder sogenannten Schulen, neben dem Expressionismus, dem Futurismus, dem Kubismus, als ein eigenständiges Kunstgeschehen. Er erwähnt, dass ein anderer Unterschied die kindliche Äusserung von allen anderen Gruppen entfernt, dass nämlich die Spur des Kindes, weil sie keine Botschaft vermittelt und sich nicht wie ein Werk an einen Empfänger richtet, gar nicht wirklich der Kunst angehöre. Er verglich die Gesetzmässigkeiten mit den grammatikalischen Gesetzen einer Sprache und bezeichnete diesen Code als die „Bildnerische Sprache“. Aber er fügte hinzu „Jedoch eine Sprache, die nicht der Kommunikation dient“. Arno Stern hat „Expression / Formulation“ seit 30 Jahren zu seinem Forschungsgegenstand gemacht und verfolgt diesen über die Grenzen seines Pariser Ateliers hinaus in allen Erdteilen. Die Beschäftigung mit den Themen Erziehung – Expression – Gesellschaft sind Arno Sterns grundlegende Arbeit und man kann vieles darüber im seinem Buch „Die Expression“ nachlesen. Heute hält er Vorträge und bietet in vielen Ländern Weiterbildungen an. www.kuverum.ch Seite 14
© Copyright 2024 ExpyDoc