Pfarrblatt AUSGABE 38 MÄRZ 2016 GOTT VERLANGT NICHT, DASS WIR NIE SCHWACH WERDEN, SONDERN DASS WIR MIT GUTEM WILLEN STETS WIEDER NEU ANFANGEN. ROMANO GUARDINI IN DIESER AUSGABE LESEN SIE: Osterevangelium 1 Worte unseres Pfarrers 2 Weltjugendtag 2016 2 Besonderer Ablass 3 Beiträge: Wie erlebe ich Barmherzigkeit 3,4 Beiträge: Was bedeutetFastenzeit und Ostern für mich 5 Heiliger Blasius 5 Erstkommunion 2016 6 Firmung 2016 6 Jugendtreff 7 Sternsinger 7 Kindermesse 8 Fasching in der Pfarre 9 Gastkommentar Diakon Gams 10 Gießhübl gestern 11 Flohmarkt 11 Fastensuppenessen 11 Pfarrfamilie 11 Termine, Veranstaltungen12 Gottesdienstordnung 12 Impressum 12 Altarbild von St. Florian:, Auferstehung Christi Albrecht Altendorfer Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; Sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht. Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen. Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern. Es waren Maria Magdalena, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus; auch die übrigen Frauen, die bei ihnen waren, erzählten es den Aposteln. Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden (dort liegen). Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war. Seite 2 PFARRBLATT MÄRZ 2016 LIEBE GIEßHÜBLERINNEN UND GIEßHÜBLER! schen gerecht werden will, der muss vor allem barmherzig sein. Damit will Jesus aber nichts gegen die Notwendigkeit von Gesetzen sagen. "Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer." (Mt. 9,13) Das ist das Motto, das uns Papst Franziskus für die Fastenzeit in diesem Jahr der Barmherzigkeit ans Herz gelegt hat. Jesus hat die Barmherzigkeit Gottes durch die Berufung eines Menschen, den die Pharisäer nicht ausstehen konnten, gezeigt. Es handelt sich um den Zöllner Matthäus. Der Zöllner Matthäus war für sie ein Mann, der für die Römer arbeitete; somit war er wie ein Heide und ein Verräter des jüdischen Volkes. Warum er Zöllner geworden war, wissen wir nicht. Vielleicht wäre er selber gern etwas anderes geworden, aber es kam nicht dazu. Und es brauchte dann nur einen kleinen Anstoß, und der Zöllner Matthäus hängte seinen Beruf an den Nagel. Ein Wort von Jesus krempelte sein ganzes Leben um. Wir erleben es immer wieder, dass das Leben oft so ganz anders verläuft, als wir es gern hätten. Es passieren Dinge, auf die man selber kaum einen Einfluss hat. Oder man kann bestimmte Dinge nicht richtig einschätzen und trifft falsche Entscheidungen. Und schnell läuft es dann im Leben anders, als man es sich gedacht hat. Das Leben ist ein bisschen wie „Zeichnen ohne Radiergummi“. Man kann nicht ständig etwas wegradieren und dann an derselben Stelle das zeichnen, was einem besser gefällt oder später erst einfällt. Wenn man das Leben so anschaut, dann reicht es nicht, alles nur nach dem Gesetz zu beurteilen. Jesus sagt: Wer dem Leben und den Men- Eine Gemeinschaft ohne Gesetze wäre undenkbar. Jesus wendet sich nur gegen die Art und Weise, wie Menschen sich mit ihren Opfern an Gott wenden und dabei unbarmherzig an ihren Mitmenschen vorbeileben. Als der Evangelist Matthäus diese Worte von der Barmherzigkeit Gottes schrieb, wollte er eine Antwort auf ein damaliges Problem in den christlichen Gemeinden geben. Es gab nämlich in diesen Gemeinden den Vorwurf einer zu laxen Praxis der Tischgemeinschaft mit „Zöllnern und Sündern“, mit Leuten, die aus dem Heidentum zur Gemeinde kamen oder nicht gerade eine vorbildliche Vergangenheit mitbrachten. Aber gerade sie fühlten sich von der Gemeinde und der Botschaft Jesu, dem Freund der Sünder, angezogen. Diese Leute glaubten wirklich daran, dass Jesus auch ein belastetes oder sogar kaputtes Leben heilen würde. Und dann gab es in den Reihen der Christen die sogenannten Pharisäer, die alles gern viel strenger gehabt und bestimmte Leute gern aus der Gemeinde ausgeschlossen hätten. Matthäus will jener Gruppe den Rücken stärken, die eine offene Gemeinde bilden möchte, die einladen und nicht ausschließen will. Wenn Gott so großzügig ist, können wir doch nicht kleinkariert und ängstlich sein. Wer das Handeln Gottes verstehen will, wer sich über die Großzügigkeit und Barmherzigkeit Jesu nicht ärgern will, der muss bereit sein zu lernen. „Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.“ Ein wunderbares Beispiel von praktizierter Barmherzigkeit wird von Giovanni Roncalli, dem heiligen Papst Johannes XXIII. berichtet. Als er noch Bischof von Venedig war, erhielt er eines Tages den Hinweis, ein Pfarrer seiner Diözese habe große Alkoholprobleme. Daraufhin erklärte Angelo Roncalli seinem Sekretär: „Wir müssen diesen Pfarrer besuchen!“ Vor dem Pfarrhaus angekommen, verwies man die beiden ins nächste Gasthaus. Der Bischof bat seinen Sekretär, den Priester zu holen. Einige Minuten später kam der Sekretär mit dem Pfarrer aus der Gastwirtschaft. Und der Bischof ging mit ihm ins Pfarrhaus. Was hat er ihm wohl gesagt? Bist Du Dir bewusst, welch schlechtes Beispiel Du Deinen Pfarrkindern gibst? Du schadest der Kirche und der Pfarre! Ich kann dich unmöglich an dieser Stelle lassen. Nein! Der Bischof bot dem Pfarrer einen Sessel an und sagte zu ihm: „Lieber Mitbruder, setz dich zu mir! Ich möchte nämlich bei dir beichten.“ Jesus sagt uns allen: „Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer“. Was wir brauchen, ist Barmherzigkeit. Mit dieser Kraft hat Jesus geheilt. Nicht nur den Einzelnen. Mit dieser Kraft hat er auch die in Gerechte und Sünder gespaltene Gesellschaft wieder vereint. Barmherzigkeit sollen auf besondere Weise die lernen, die meinen, zu den Guten zu gehören. Barmherzigkeit, die nicht das Alte festhält, sondern das Neue möglich macht. Vielleicht liegt hier der tiefste Kern unserer Bekehrung. Wir müssen wieder zur wahren Erkenntnis Gottes kommen! Erkennen, wer Gott in Wirklichkeit ist. Erkennen, aber nicht nur mit unserem Verstand. Erkennen, indem wir die Barmherzigkeit Gottes suchen und annehmen. Barmherzigkeit finden, indem wir sie selbst schenken. Können wir Christen sein, ohne Gottes Barmherzigkeit wiederzuschenken? Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Fastenzeit und ein frohes, gesegnetes und glücklich machendes Osterfest. Pfarrer Mag. Edward Keska F I N A L C A L L F Ü R D E N W E LT J U G E N D TA G 2 0 1 6 GERNOT MARECEK W i e bereits i m Herbst angekündigt, findet Ende Juli dieses Jahres der Weltju- gendtag in Krakau statt. zese Krakau aufgewachsen ist. Das offizielle Programm für die mehr als eine Million jungen Gäste zieht sich über 5 Tage. Nähere Infos erhaltet ihr unter www.krakow2016.com/de/ Wer noch Lust hat uns zu begleiten möge das bitte bis spätestens Ostern unter der Adresse [email protected] bekannt geben und erhaltet dann alle weiteren Informationen. Eine Abordnung aus Gießhübl plant eine ganze Woche in Krakau zu verbringen. Begleiten wird uns unser ortskundiger Pfarrer, der in der Diö- Seite 3 PFARRBLATT MÄRZ 2016 BESONDERER ABLASS ZUM JAHR DER BARMHERZIGKEIT Papst Franziskus hat zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit (8. Dezember 2015 bis 20. November 2016) eine Reihe von erleichterten Bedingungen zum Erlangen eines Jubiläums-Ablasses verfügt. So erteilte er allen Priestern die Vollmacht, im Jubiläumsjahr auch im Fall von Abtreibungen die Absolution zu erteilen. Die Lossprechung für diese schweren Fälle ist ansonsten nur in bestimmten Kirchen und durch bestimmte Beichtväter möglich. Der Gang durch die Heilige Pforte müsse zur Erlangung eines Jubiläumsablasses stets verbunden sein mit dem Empfang der Beichte, der Feier der Eucharistie und einer Reflexion über die Barmherzigkeit, hebt Franziskus in seinem Schreiben hervor. Zudem gehörtn dazu das Sprechen des Glaubensbekenntnisses sowie ein Gebet für den Papst und dessen Anliegen zum Wohl der Kirche und der ganzen Welt. Der Ablass ist nach altem katholischem Verständnis ein Zeichen der Gnade, der den Menschen von "zeitlichen Sündenstrafen" befreit. Im Bußsakrament wird dem reuigen Sünder nach dem Bekenntnis die Sündenvergebung durch Gott zugesprochen. Der theologische Ausdruck von den "zeitlichen Sündenstrafen" meint in diesem Zusammenhang nicht, dass Gott zwar die Sünden vergibt, aber dann ähnlich einem weltlichen Gericht Strafen für Missetaten und Versäumnisse verhängt. Vielmehr sind damit die Nachwirkungen von Sünden gemeint, die zwar im Bußsakrament bereits vergeben wurden, aber deren Auswirkungen die Menschen weiter belasten. Das kirchenamtliche W ort für "Ablass" (lateinisch "indulgentia") bedeutet ursprünglich Nachsicht, Güte und Zärtlichkeit. Wer sich um einen Ablass bemüht, darf sich nach Lehre der Kirche gewiss sein, der Nachsicht und Güte Gottes zu begegnen, um dadurch auch selbst nachsichtiger und gütiger zu wer- FRITZ KRULL, DIAKON Wie erlebe ich Barmherzigkeit? Barmherzigkeit erlebe ich im Alltag meist in Form kleiner Mosaiksteinchen: Das freundliche Dankeschön der Kassierin im Supermarkt, der herzliche Wortwechsel im Zuge einer kurzen Begegnung auf der Straße, der mit einem Lächeln verbundene Wink eines Autofahrers, die Straße überqueren zu können oder die Bemerkung „das ist mir auch schon passiert!“, wenn infolge meines Fehlers etwas schief gelaufen ist. den. Was ist ein vollkommener Ablass? Ein Heiliges Jahr bietet den Gläubigen die Möglichkeit, einen vollkommenen Ablass zu gewinnen. Laut Paragraph 1471 des Katechismus der Katholischen Kirche ist ein Ablass: "...der Erlass einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind. Ihn erlangt der Christgläubige, der recht bereit ist, unter genau bestimmten Bedingungen durch die Hilfe der Kirche, die als Dienerin der Erlösung den Schatz der Genugtuungen Christi und der Heiligen autoritativ austeilt und zuwendet." Im Fall des vollkommenen Ablasses ist es ein kompletter Erlass. Wie wird im Heiligen Jahr ein Ablass gewonnen? Gemäß der Apostolischen Pönitentiarie ist es nötig, dass die Gläubigen im Stand der Gnade sind, um einen vollkommenen Ablass oder einen Teilablass zu gewinnen. Dazu gehört unter anderem, schwere Sünden gebeichtet zu haben. Darüber hinaus ist es nötig, dass der Gläubige die innere Disposition des Freiseins von jeglicher Anhänglichkeit an die Sünde, auch die läßliche, hat; die sakramentale Beichte seiner Sünden vornimmt; die Allerheiligste Eucharistie empfängt (zweifelsohne ist es besser, die Eucharistie bei der Teilnahme an der Heiligen Messe zu empfangen; für den Ablass ist jedoch lediglich die Heilige Kommunion notwendig); nach Meinung des Heiligen Vaters betet. Der Grundgedanke wäre, am selben Tag die Kommunion zu empfangen und den Ablass zu erlangen, aber es reicht, wenn der Empfang der Sakramente und die Gebete innerhalb einiger Tage (ungefähr 20) vor oder während des Aktes des Ablasses stattfinden. Die Gebete nach Meinung des Papstes werden dem Belieben der Gläubigen anheimgestellt, aber normalerweise werden ein "Vater unser" und ein "Ave Maria" gebetet. Eine Beichte reicht für mehrere vollkommene Ablässe, aber für jeden von ihnen bedarf es einer eigenen Kommunion und eigener Gebete nach der Meinung des Heiligen Vaters. Es gibt Ausnahmen für Kranke oder ans Haus gefesselte Personen. Die Ablässe können immer für sich selbst oder für die Seelen der Verstorbenen angewandt werden, sie können aber nicht auf andere lebende Personen übertragen werden. Wie oft kann man einen vollkommenen Ablass gewinnen? Einmal am Tag. Wo kann ich im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit einen Ablass gewinnen? Während des Heiligen Jahres designierte der Papst besondere Pilgerorte, um Ablässe zu erhalten, über die vier Heiligen Pforten Roms hinaus. Für das Heilige Jahr der Barmherzigkeit sind es die Heiligen Pforten in den Kathedralen jeder Diözese, sowie in anderen, von den Diözesanbischöfen ausgewählten Kirchen (z. B. Kleinmariazell, Mariazell, St. Rochus (Wien 3.), Karmelitenkirche (Wien 19.), Marchegg, Maria Roggendorf, Maria Schutz). Es sind Pilgerorte für die Gläubigen und sie sind Teil der Gewinnung des vollkommenen Ablasses. Besonders beeindruckt mich das Logo „Barmherzig wie der Vater“ zum Jahr der Barmherzigkeit von Marko I. Rupnik, Jesuit in Rom. Allerdings: Eine blauäugige Barmherzigkeit, die nicht darauf achtet, was rundherum geschieht, kann zu großem Unrecht führen und woanders großen Schaden anrichten. Jedoch wir Menschen werden nie absolut gerecht werden können – denn das einzige, was den fehlenden Rest ausfüllen kann, ist Barmherzigkeit. Nicht nur, dass der Vater seinen Sohn auf Schultern trägt, vor allem das mittlere – gemeinsame – Auge der beiden zeigt auf, was Barmherzigkeit verlangt: Die Welt durch das Auge des anderen zu sehen, empathisch, einfühlsam zu sein. Denn nur eine Barmherzigkeit, die sieht, was der andere wirklich braucht, ist auch gerecht. Und gerecht kann ich nur dann sein, wenn ich auch barmherzig bin. In Jesus von Nazareth ist die Barmherzigkeit des Vaters lebendig und sichtbar geworden und hat ihren Höhepunkt gefunden. (Papst Franziskus) Und diese kommt von Gott – weil er barmherzig und gerecht in einem ist. Fritz Krull, Diakon, Geistlicher Assistent der Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung Österreich (KABÖ) Seite 4 PFARRBLATT MÄRZ 2016 DA S J A H R D E R B A R M H E R Z I G K E I T GERNOT MARECEK Edward (Pfarrer Keska) hat mich gebeten, für das Pfarrblatt kurz zu beschreiben, was „Barmherzigkeit“ für mich bedeutet. Das ist einfach: Mit offenem Herzen zu handeln, ohne eigennütziger Überlegungen, ohne auf den eigenen Vorteil oder Gewinn bedacht zu sein, ... einfach dem Herzen folgend. Dann habe ich aber überlegt, ob das Handeln nach dem Herzen nicht auch böse Taten hervorbringen kann: Was ist, wenn man aus einer negativen Emotion heraus dem Herzen folgt ... ohne auf den eigenen Nachteil oder Verlust bedacht zu sein. Also Handeln in Rage ... das hat ja wohl nichts mit „Barmherzigkeit“ zu tun. Also schlage ich nach. Das lateinische „misericordia“ (miseri = Wichte / cordi = Herz) wurde zum althochdeutschen „armherzi“. Es geht also um „arme Wichte“ für die man ein „Herz“ haben sollte. Da fällt mir ein, dass gerade vergangen Woche ich selbst der „arme Wicht“ war, der beim Bäcker in Gießhübl zu wenig Bargeld mithatte und mir eine nette Dame aus unserer Pfarre, die zufällig beim Bäcker war, mir den fehlenden Betrag einfach schenkte. Dankeschön – das war mit Sicherheit barmherzig von ihr. Aber die katholische Kirche hilft uns in der Definition der „armen Wichte“ MARTIN STEIDL Wo und wie spüre ich Gottes Barmherzigkeit? Wenn wir daran glauben, dass wir alle nach dem Abbild Gottes geschaffen sind, bleibt die Frage offen, warum wir dann so unterschiedlich leben dürfen. Warum sind die einen in irgendwelchen erbärmlichen Slums zur Welt gekommen und andere genießen vom ersten Tag auf Erden Wärme und Zuwendung? Liebt Gott manche Menschen weniger? Womit haben Menschen wie ich es verdient, in einem sicheren Land, in Wohlstand und allen Chancen aufzuwachsen? Welchem Umstand habe ich das zu verdanken? Manche nennen es einfach „Glück“, manche „Vorsehung“ und ich nenne weiter. Es sind derer Sieben mit physischem Leid: die Hungernden möge man speisen, Dürstenden zu trinken geben, Nackte bekleiden, Fremde aufnehmen, Kranken und Gefangen besuchen und Tote begraben. Und noch einmal Sieben mit seelischem Leid: die Unwissenden soll man belehren, Zweifelnden recht raten, Betrübte trösten, Sünder zurechtweisen, Lästige „geduldig“ ertragen, jene die uns Beleidigen „gerne“ verzeihen und für Lebende und Tote beten. Offenbar reicht es also nicht, Lästige zu ertragen ... man muss das auch noch geduldig tun. Und wer von uns freut sich schon darüber, beleidigt zu werden, da er so „gerne“ verzeiht? Es ist also gar nicht so einfach, wirklich barmherzig zu sein. Einiges ist in unserer heutigen Zeit fast hinfällig: Im Sozialstaat Österreich haben wir Gott sei Dank Leiden wie Hunger, Durst oder Nacktheit fast ausgemerzt. Aber offenbar ist damit im Umkehrschluss die Barmherzigkeit die Grundfeste unseres Sozialstaates. Das ist doch eine erfreuliche Erkenntnis. Vielleicht ist es an der Zeit, eine Definition von Barmherzigkeit zu finden, die in unsere moderne Zeit passt und eine gewisse Allgemeingültigkeit hat. Es geht im Kern offenbar darum, jemandem zu helfen, der diese Hilfe benötigt – eben gerade jetzt in der Situation und nicht „später“, wenn es „Gnade“. Etwas, das man nicht „verdient“ hat, sondern einem einfach geschenkt ist. Aus meiner Sicht, des Beschenkten, ist es „Gnade“ aus der Sicht dessen, der gibt, würde ich es mit „Barmherzigkeit“ bezeichnen und damit alles verstehen, was mein Leben so lebenswert macht und dessen ich mir jeden Tag bewusst bin - wenn ich nur die Augen aufmache und vergleiche: Das Land in dem ich leben darf, meine Umwelt, meine Familie, Gesundheit, regelmäßiges Einkommen und und und…ich schreibe das alles Gottes Barmherzigkeit zu. Aber Gott hat mir, meiner Meinung nach, damit auch eine Verantwortung übertragen, nämlich einerseits diese Gnade mit jenen zu teilen, denen es nicht dermaßen gut geht und zu versu- man selbst Zeit findet; oder gar erst „ein anderes Mal“, weil es heute gerade schlecht ist. Es geht darum, für andere da zu sein, aber auch mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, um die „armen Wichte“ überhaupt zu erkennen. Dann ist damit wohl das, was uns Maria Montessori als Leitsatz ans Herz gelegt hat, die Perfektion von Barmherzigkeit: „Hilf mir, es selbst zu tun.“ Demnach dürfen wir die Rolle des Unterstützers einnehmen, ohne den Erfolg am Ende uns selbst ans Revers zu heften - also zu helfen, ohne auch nur Dank oder Anerkennung als Gegenleistung zu erwarten. (Und wer doch eine solche braucht, möge sich mit Jes 58, 8-10 begnügen.) Wenn es also „barmherzig“ ist, Unwissende zu lehren, dann wurde mir („unwissendem Wicht“) schon wieder Barmherzigkeit zuteil – nämlich indem mir Edward die Aufgabe gestellt hat, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und mir selbst den Erfolg überließ, meine Erkenntnisse in diesen Artikel zu fassen. Meist denken wir darüber nach, wie wir selbst barmherzig sein können, aber überlegen wir uns dabei auch, wie oft wir Barmherzigkeit anderer erfahren oder in Anspruch nehmen? Sind wir uns dessen bewusst? Sollten wir Barmherzigkeit dann nicht viel eher als Wohltat einer Gesellschaft erleben denn als Aufopferung? chen, Seinem Abbild möglichst zu entsprechen, indem man selber Barmherzigkeit walten lässt. Das ist für mich keine hoch theologische Weisheit, sondern die einfachste Botschaft des Evangeliums – warum fällt es mir dennoch manchmal so schwer? Warum bade auch ich so gerne im verbalen Opfersumpf der allgemeinen Verdrießlichkeit? Weil ich Angst habe, etwas davon zu verlieren, was mir lieb und teuer geworden ist – aber auch Angst ist etwas zutiefst Menschliches und trifft mich genauso wie jeden anderen Menschen. Im offenen Gespräch mit anderen Menschen und vor allem aber auch im Gebet liegen für uns Christen die Schlüssel zur Überwindung dieser Angst: Glaube, Hoffnung und Liebe. Seite 5 PFARRBLATT MÄRZ 2016 WA S B E D E U T E T FA S T E N Z E I T U N D O S T E R N F Ü R M I C H HEDI HASLER: Am Aschermittwoch, mit der Auflegung des Aschenkreuzes und den Worten des Priesters „Gedenk oh Mensch, du bist aus Staub und wirst zu Staube werden“ denke ich immer wieder daran, wie vergänglich und kurz unser Erdendasein doch ist. Ich versu- LISA RIEDEL: In unserer Familie hatte das Osterfest immer schon eine große Bedeutung und wird, seit ich denken kann, ganz traditionell gefeiert. Jedes Familienmitglied überlegt sich vor dem Aschermittwoch, auf was in der Fastenzeit verzichtet werden soll, um ein persönliches Opfer zu bringen – Jesu, aber ROSWITHA RIEDEL: Mit der Fastenzeit oder österliche Bußzeit beginnt für uns auch immer eine Zeit der freiwilligen Entbehrung, des bewussten Verzichts. Wir gönnen unserem Körper eine Auszeit vom Alltag und den Verzicht von zu vielen Reizen durch unsere Umwelt. Fasten bedeutet, alles wegzulassen, was nicht lebensnotwendig ist, wie Alkohol, Kaffee, Stress, Internet, Handy, Auto. Fasten ist eine Zeit des Anhaltens und Innehaltens, um che dann in der Fastenzeit bewusster zu leben, auf manches zu verzichten und in meiner Seele sozusagen ein bisschen Ordnung zu schaffen. Zu Ostern, wo wir nach dem Tod am Karfreitag die Auferstehung Jesu feiern, sehe ich, wie Dunkelheit im- mer wieder in Licht verwandelt wird. Wenn in der Auferstehungsfeier das Licht angedreht wird, die Glocken wieder läuten und das Lied „Christ ist erstanden“ gesungen wird, ist das für mich eine große Freude und ein Zeichen der Hoffnung, dass alles in der Auferstehung durch Gott überwunden werden kann. der Familie. auch sich selbst zuliebe. Denn wer verzichtet und allfällige schlechte Gewohnheiten ablegt, wird sensibler für die Dinge im Leben, die man wirklich braucht. Ostern hat für mich natürlich auch eine ganz spirituelle Bedeutung, denn die Auferstehung Christi schenkt Hoffnung in der Hoffnungslosigkeit und symbolisiert, passend zum Frühlingsbeginn, einen Neubeginn des Lebens. Umso schöner und genussvoller erlebt man dann nach der Osternachtsmesse und der Lichterprozession das Fastenbrechen im Kreise über sich selbst, über Beziehungen und Lebensziele nachzudenken. Fasten ist eine Zeit des Loslassens: vom Essen, von Verpflichtungen, eingefahrenen Gewohnheiten, von der Hektik des Alltags, von Abhängigkeiten. Fasten ist ein Weg, all seine Energie und Achtsamkeit nach innen zu richten. Fasten ist eine Zeit der Enthaltsamkeit, Bescheidenheit zu leben und zu verzichten und mit anderen zu teilen. Papst Franziskus hat gesagt, er misstraue dem Almosen, das nichts kostet und nicht schmerzt. Daher wollen wir heuer an Bedürftige so viel spenden, dass es wenigstens ein bisschen wehtut. Die Vorbereitung auf Ostern bedarf aber auch des Gebetes, der Beichte, der Reue und – nicht nur im Jahr der Barmherzigkeit – der gelebten Barmherzigkeit. Bauen wir Brücken zueinander anstatt Mauern um uns herum. Kehren wir um, damit wir zu Ostern mit Jesus „auferstehen“! H E I L I G E R B L A S I U S VO N S E B A S T E Neben der Geschichte, die wir zumeist in der Kindermesse erzählen, wird auch immer ein Heiliger vorgestellt. Im Jänner war das der Heilige Blasius, den wir hier noch einmal kurz präsentieren wollen. Der Hl. Blasius war Bischof in einem Ort namens Sebaste, in der heutigen Türkei. Blasius war Arzt und ein sehr hilfsbereiter Mensch, der Kranke auch dann pflegte, wenn sie ihn nicht dafür bezahlen konnten. Die Christen der Diözese machten den barmherzigen und überall beliebten Mann zu ihrem Bischof. Doch da Christen von den Römern noch nicht geduldet waren, musste er in einen Wald fliehen und in einer Höhle leben. Dem Heiligen Blasius wird daher nachgesagt, dass er dort auch die Tiere des Waldes pflegte und gut mit wilden Tieren umgehen konnte. So gelang es ihm offenbar, einem Wolf ein Schwein abzunehmen, das er zuvor einer alten Frau gestohlen hatte. Die Frau schenkte Blasius aus Dankbarkeit zwei ineinander vers c h lu n ge n e Kerzen, mit denen er auf Bildnissen heute noch oft dargestellt wird. Schließlich geriet er dennoch in Gefangenschaft der Römer, in welcher sich die Rettung eines Mithäftlings ereignete, der sich an einer Fischgräte verschluckt hatte. Blasius bat um GERNOT MARECEK Gottes Hilfe, sodass die Gräte den Hals hinunterrutschte. Durch dieses Wunder wurde Blasius auch zu einem der 14 Nothelfer und ist anzurufen bei Halsschmerzen, aber auch Geschwüren. Ebenso ist Blasius Schutzheiliger der Ärzte, Bauleute, Schuster, aber auch der Blasmusik und der wilden Tiere. Er ist genau vor 1.700 Jahren – also am 3. Februar 316 - für seinen Glauben gestorben. Zunächst hätte er ertränkt werden sollen, doch statt unterzugehen, stand er auf dem Teich. So ließen ihn die Römer foltern und schließlich köpfen. Am 3. Februar wird alljährlich der Blasius-Segen gespendet, in unserer Pfarre auch in der Heiligen Messe am Sonntag vor dem 3. Februar. Dieser schützt uns unter anderem vor Halskrankheiten. Seite 6 PFARRBLATT E R S T KO M M U N I O N 2 0 1 6 MÄRZ 2016 PFARRER EDWARD KESKA meinde vorgestellt. Ich spreche ein herzliches „Dankeschön und Vergelt’s Gott“ an die Tischmütter Ulli PöschmannDanner, Sandra Zuchristian, Tina Schruckmayr und Caroline Mayerhofer aus, die die Kinder auf dem Vorbereitungsweg fachlich und herzlich begleiten. Unsere Am Sonntag, den 8. Mai 2016, werden 15 Kinder zum ersten Mal an den Tisch des Herrn treten – und danach hoffentlich noch ganz häufig. Kommunionkinder Achleitner Luca, sind: Aspelmeyer Sophie Simone, Hold Blanca, Kanis Christin, Khaled Soraya Miriam, Kern Chester-Leon, Kern Lana, Mlcoch Lucie, Pany Anna, Pigel Josephine-Sophie, Schruckmayr Tim, Vivot Clara Johanna, Wiesinger Iris, Zuchristian Veronika. Sie lernen in den Vorbereitungen, im Gespräch zu Hause und in den Gottesdiensten Jesus ein wenig näher kennen. Mit Unterstützung der Eltern mögen sie spüren, dass Jesus Interesse an ihrem Leben hat und dass Jesus auch weiterhin mit ihnen auf dem Weg bleiben will. Die Erstkommunionskinder werden am Sonntag, den 6. März, im Rahmen einer Pfarrmesse der Pfarrge- FIRMUNG 2016 Ich möchte Ihnen mitteilen, dass die Firmung am 29. Mai 2016 in unserer Pfarrkirche um 10.30 stattfindet. Herr Prälat Karl Rühringer aus Wien wird dieses Sakrament unseren Firmkandidaten spenden. Auf diesen Tag bereiten sich 19 junge Mitglieder unserer Pfarre vor. Dies sind: Bayer Moritz Bzdyk Adriana Diwald Fabian Fazekas Franziska Maria PFARRER EDWARD KESKA Kozelsky Paul Rudolf Krall Isabella Lievens Jelle Male Flora Maria Male Lukas Emmanuel Matula Larissa Gabriela Novy Sophie Marie Plöchl Sophie Madeleine Scheuchel Maximilian Schmidbauer Maximilian Sturz Christoph Tychtl Selina Wallquist Daniel Windberger Sebastian Zöschg Jakob Am 21. Februar wurden die Firmlinge der Pfarrgemeinde vorgestellt. Die Vorstellungsmesse wurde von unserem Kirchenchor musikalisch gestaltet. Ich danke Herrn Diakon Josef Fellner und Herrn Mag. Gernot Marecek sehr herzlich, dass sie die Vorbereitung mit Eifer und Engagement leiten. DAS HERZ VERHÄRTET SICH, WENN ES NICHT LIEBT. HERR, GIB UNS EIN HERZ, DAS ZU LIEBEN WEIß. PAPST FRANZISKUS Seite 7 PFARRBLATT JUGENDTREFF MÄRZ 2016 GERNOT MARECEK Die Jugend der Pfarrgemeinde trifft sich mittlerweile regelmäßig einmal im Monat. Im Jänner wurde ein Spieleabend veranstaltet. Ein Monat später wurde die Gruppe sogar bekocht: von einer Gruppe Jugendlicher Flüchtlinge, die derzeit in St. Gabriel untergebracht sind. Anfang Jänner kamen knapp 20 Jugendliche im Pfarrzentrum zu einem gemeinsamen Spieleabend zusammen. Mitgebracht wurden vor allem Kartenspiele, aber auch das eine oder andere kompliziertere Spiel war dabei. Bis spät abends wurde auch wie bei den Profis gepokert und Tintenpatrone um Tintenpatrone gewonnen (oder auch verloren). Wer nichts spielen wollte, unterhielt sich mit Freunden und genoss den Abend. Ein besonderes Highlight war unser FebruarTreffen. An einem Freitagabend bekamen wir Besuch von einigen unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen, die derzeit in St. Gabriel wohnen. Anders als gewöhnlich haben uns in dem Fall unsere Gäste bekocht. Mit Gerichten aus der Heimat der jungen Flüchtlinge wurde den Jugendlichen aus unserer Pfarre ordentlich etwas geboten. Wir bedanken uns nun ganz herzlich beim Verein „Gießhübl hilft“. Zu unseren Treffen sind alle Jugendlichen herzlich eingeladen. Wer Interesse hat und noch nicht auf unserem Verteiler ist kann sich gerne unter jugend@pfarre—giesshuebl.at melden. STERNSINGER ROSWITHA RIEDEL 22 Sternsingerkinder waren mit 8 Begleitpersonen für die Sternsingeraktion vom 3. bis 6. Jänner unterwegs. Sie sammelten über € 6 200,- für mehr als 500 Projekte der Katholischen Jungschar. Wir danken allen Kindern, Begleitpersonen und den Familien, die die Kinder zum Mittagessen eingeladen haben. Wir danken Ihnen für die liebevolle Aufnahme der Kinder und die großzügigen Spenden. ES GIBT DREI MEDIKAMENTE, DIE DEN MENSCHEN VON DER SÜNDE HEILEN: GEBET, BARMHERZIGKEIT UND FASTEN. PREDIGT VON PAPST FRANZISKUS AM ASCHERMITTWOCH. Seite 8 PFARRBLATT KINDERMESSE MÄRZ 2016 GERNOT MARECEK 2x Jesus in der Kindermesse Bei der ersten Kindermesse im Jahr 2016 stand die Berufung der 12 Apostel im Mittelpunkt der Erzählung. Im Februar hörten wir die Geschichte, als Jesus im Alter von 12 Jahren mit Josef und Maria nach Jerusalem pilgerte und dort fast verloren ging. Auch wenn er nur im „Haus seines Vaters“ war. Als Jesus mit seinem Wirken begann, suchte er sich 12 enge Weggefährten, die ihn bei seinem Wirken unterstützten sollten: die 12 Apostel. Für jeden Stamm Israels wurde einer ausgewählt. Wie in der Kindermesse zu erfahren war, hat Jesus diese Männer unter dem ganz normalen Volk gesucht. Es waren keine Gelehrten oder Priester, die ihn begleiteten. Die einen waren Fischer, die anderen Händler. Einer, nämlich Matthäus, war sogar Zöllner gewesen, bevor er sich Jesus anschloss. Das war damals kein besonders beliebter Beruf, denn die Zöllner waren oft unbarmherzig beim Einfordern der Gelder. Aber für Jesus war es wichtig unterschiedliche Personen mit verschiedenen Eigenschaften um sich zu scha- ren. unterhielt sich mit den Gelehrten. Einen zeitlichen Schritt zurück machten wir in der Kindermesse im Februar. Jesus war gerade 12 Jahre, als er mit seine Eltern das erste Mal zum Pascha-Fest nach Jerusalem pilgern durfte. Er war beeindruckt von der Stadt und vor allem von dem Tempel. Er verbrachte die meiste Zeit dort und Als es wieder zurück nach Hause ging, bemerkten Josef und Maria zunächst gar nicht, dass Jesus nicht in der Kindergruppe war, die gemeinsam den Weg in Angriff nahm. Erst am Abend mussten sie schockiert feststellen, dass Jesus nicht da war. Schnell liefen sie nach Jerusalem zurück und suchten drei Tage nach Jesus. Als alles aussichtslos schien, wollte Maria in den Tempel gehen, um zu Gott zu beten. Wie glücklich war sie da, als sie dort Jesus wieder fand. Doch Jesus war gar nicht aufgeregt: „Konntest du dir nicht denken, dass ich im Haus meines Vaters bin?“, war alles, was er zu Maria sagte, ehe er mit ihnen nach Hause ging. Die nächsten Kindermessen finden am 13. März und 10. April statt und ihr seid herzliche eingeladen vorbeizukommen und beim anschließenden Pfarr -Café noch ein wenig zu bleiben. WENN DU CHRISTUS ZUM FREUND HAST, BIST DU FROH UND HEITER UND GLÜCKLICH PAPST FRANZISKUS Seite 9 PFARRBLATT FAS CHIN G I N DER PFARRE SENIOREN Am Faschingsdienstag feierte Herr Pfarrer, Mag. Edward Keska, mit zahlreichen SeniorInnen um 15 Uhr eine Hl. Messe in unserer Kirche. MÄRZ 2016 HEDI HASLER Anschließend ging`s zum gemütlichen Beisammensein ins Pfarrgemeindezentrum, wo schon duftender Kaffee und köstliche Krapfen warteten. Wieder einmal ein herzliches Dankeschön an die Raiffeisenbank Gießhübl für die Krapfenspende! Danke auch an Herrn Hofrat Dkfm. Weichselberger, der unsere Gäste mit witzigen Geschichten, die er wieder für uns zusammengestellt hat, unterhielt. Beim Genuss leckerer Brötchen und etlicher Gläschen Wein wurde der letzte Tag des heurigen Faschings noch gebührend gefeiert. Bis zum nächsten Mal! JUNGSCHAR UND MINISTRANTEN R. RIEDEL Laut und ausgelassen wurde bei den Jungschar- und Ministrantenkindern Fasching gefeiert. Viele tolle Kostüme – eine Menge Schlafmützen, ein Klugscheißer, ein Pinguin, ein Marienkäfer, ein Drache, Kätzchen, ein Clown, eine Prinzessin, ein Klonkämpfer und Zwillinge – ergaben ein buntes Bild. Einige Kinder hatten Zaubertricks gelernt und so die anderen zum Staunen gebracht. Meine Tricks haben die Kinder leider alle sofort durchschaut . Ein paar Zirkusakrobaten haben gezeigt, wie geschickt sie auf dem Einrad fahren können. Und dazwischen wurde gegessen, gespielt und getanzt – und schlussendlich wollte niemand nach Hause gehen, weil`s so schön war. GEBET FÜR DAS JAHR DER BARMHERZIGKEIT VON PAPST FRANZISKUS Herr Jesus Christus, du hast uns gelehrt, barmherzig zu sein wie der himmlische Vater, und uns gesagt, wer dich sieht, sieht ihn. Zeig uns dein Angesicht, und wir werden Heil finden. Dein liebender Blick befreite Zachäus und Matthäus aus der Sklaverei des Geldes; erlöste die Ehebrecherin und Maria Magdalena davon, das Glück nur in einem Geschöpf zu suchen; ließ Petrus nach seinem Verrat weinen und sicherte dem reumütigen Schächer das Paradies zu. Lass uns dein Wort an die Samariterin so hören, als sei es an uns persönlich gerichtet: „Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht!” Du bist das sichtbare Antlitz des unsichtbaren Vaters und offenbarst uns den Gott, der seine Allmacht vor allem in der Vergebung und in der Barmherzigkeit zeigt. Mache die Kirche in der Welt zu deinem sichtbaren Antlitz, dem Angesicht ihres auferstandenen und verherrlichten Herrn. Seite 10 PFARRBLATT MÄRZ 2016 DA S M O D E L L D E R P FA RR E N E U I N W I E N U N D D I E BEDENKEN DER BASIS GASTKOMMENTAR THEODOR GAMS Angesichts des von der Kirche selbst zu verantwortenden Priestermangels und angesichts der gesellschaftlichen, auch das Leben von Pfarren betreffenden Veränderungen sind strukturelle Verbesserungen auch in der Erzdiözese Wien unumstritten. Erzbischof Christoph Schönborn hat deshalb vor kurzem Entwicklungsräumen bilden lassen und plant in mehreren solcher Entwicklungsräume die Errichtung sogenannter Pfarren Neu. Bisher hat er vier Pfarren Neu in Wien errichtet, und weitere sollen folgen. Wiewohl die Bildung von Pfarren Neu seitens der Wiener Diözesanleitung in den diözesanen Medien gepriesen und beworben wird, wurde wiederholt deutlicher Widerstand gegen das Projekt laut: von der Pfarrerinitiative, von Pastoraltheologen und von betroffenen Pfarren und Kirchenbürgern (Laien). Die mit der Bildung einer Pfarre Neu verbundenen Schwierigkeiten benennt zum Beispiel der neue Pfarrer der Pfarre Neu "Franz von Sales" im 19. Bezirk wie folgt: ". . . weil die Idee der Zusammenführung nicht von der Basis ausgeht, sondern von der Diözesanleitung". Wenn auch die Einrichtung von Pfarrverbänden oder ähnlichen Strukturen im Einzelfall durchaus sinnvoll sein mag, so gibt es doch erhebliche Bedenken gegen die Errichtung von Großpfarren beziehungsweise Pfarren Neu: Kirchenrecht Die Errichtung einer Pfarre Neu durch Zusammenlegung zweier oder mehrerer Nachbarpfarren setzt voraus, dass Letztere zuvor erlöschen müssen. Gegen das Erlöschen einer Pfarre spricht laut Professor Heribert Franz Köck das Kirchenrecht. Er stellt unter anderem fest: 1. "Die Pfarre ist nach Can. 515 §3 eine juristische Person; sie kann also nur unter den Voraussetzungen des Can 120 §1 aufM A RzuEexistieren." CEK hören 2. "Nach Can. 120 §1, Erster Satzteil, ist eine juristische Person ihrer Natur nach zeitlich unbegrenzt; sie erlischt nur, wenn sie von der zuständigen Autorität rechtmäßig aufgehoben wird oder durch einen Zeitraum von 100 Jahren zu handeln aufgehört hat." 3. "Dass der Pfarrgemeinderat ein Rechtsmittel gegen eine Pfarrauflösung, die er als ungerechtfertigt und daher unrechtmäßig ansieht, einlegen kann", ergibt sich aus den Bestimmungen des CIC. 4. "Selbst wenn der Pfarrgemeinderat beim Bischof die Auflösung der Pfarre beantragen sollte, bleibt es den in den Cans. 532, 517.2, 536 und 537 sowie 102 und 518 genannten Personen oder Personengruppen unbenommen, gegen die Auflösung der Pfarre Rechtsmittel einzulegen", sogar zwei Gemeindemitgliedern. Organisationsstruktur Die Schaffung von Pfarren Neu führt in der Praxis zur Bildung einer zusätzlichen Hierarchiestufe, nämlich der von Großpfarrern, denen nun die bisherigen Pfarrer als Leiter der Seesorgeeinheiten unterstellt werden. Dies soll die Zahl von derzeit rund 660 Pfarren in der Erzdiözese Wien bis 2020 auf dann 80 reduzieren. Dies erleichtert zwar dem Erzbischof eine straffere und einfachere hierarchische Führung, nur übersieht er den damit verbunden wesentlichen Nachteil: Organisationen mit flacher Hierarchie fördern Eigeninitiative und Eigenverantwortung, was ganz besonders für solche Organisationen von Bedeutung ist, in denen ehrenamtliches Engagement unentbehrlich ist. Vielstu- KINDERMESSE fige Hierarchien schaden Eigeninitiative und Eigenverantwortung, die gerade Papst Franziskus stärken will. Pastoraltheologie Die zwangsweise Zusammenführung benachbarter Pfarren ist deshalb problematisch, weil jede Pfarre aufgrund gesellschaftlicher Unterschiede, jeweils anderer geschichtlicher Entwicklung und der Leitung durch sehr unterschiedliche Pfarrer eine je eigene Prägung erfahren hat. Gute Nachbarschaft unterschiedlicher Pfarren mag und soll möglich sein, aber das Zusammenwachsen mehrerer stark unterschiedlicher Gemeinden im Sinne von Gemeinschaft als Koinonia, welche die vierte Grundfunktion von Kirche darstellt, ist eher zufällig, ebenso wie das für Freundschaft unter Nachbarn zutrifft. Subsidiarität Das Gemeindeleitungsmodell mit Beteiligung Ehrenamtlicher erfüllt die Maxime des Subsidiaritätsprinzips, wonach Aufgaben, Handlungen und Problemlösungen so weit wie möglich selbstbestimmt und eigenverantwortlich von der untersten Ebene einer Organisationsform übernommen werden sollen. Die Bedeutung des Subsidiaritätsprinzips betonten schon Papst Pius XI. 1931 in der Sozialenzyklika "Quadragesimo anno", später Papst Pius XII. und der bekannte "Nestor der katholischen Soziallehre", der Nationalökonom und Sozialphilosoph Oswald von Nell-Breuning, SJ. Eine bewährte Alternative zur Pfarre Neu Ein anderes, vor 13 Jahren in der Diözese Linz entwickeltes Gemeindeleitungsmodell ermöglicht dort den effektiven Fortbestand selbständiger Pfarren ohne eigenen Pfarrer vor Ort, aber unter Mitwirkung eines Priesters, der Pfarrer ist oder als Pfarrprovisor bestellt wurde. Dieses GERNOT Modell beruht auf der Beteiligung Ehrenamtlicher, die in Seelsorgeteams arbeiten. Sie werden für diese Aufgaben von der Diözese geschult, wirken so aktiv in der Seelsorge mit und qualifizieren sich als Kirchenbürger ("Laien") für Leitungsaufgaben. Mittlerweile sind in der Diözese Linz Leitungs- und Seelsorgeteams in 45 von 487 Pfarren erfolgreich tätig, in denen zwischen 250 und 3750 Katholiken leben. Meiner Meinung nach gibt es keine im Interesse von Pfarren liegenden Gründe zur Aufgabe ihrer Rechtspersönlichkeit, sieht man einmal von einem vorauseilenden Gehorsam dem Bischof gegenüber ab. Vielmehr sehe ich in der Schaffung von Pfarren Neu die Gefahr schwindender Eigeninitiative und Eigenverantwortung in den Pfarren. Ich trete daher dafür ein, die in unserer Diözese da und dort erforderlichen strukturellen Maßnahmen durch die Bildung von Verbänden rechtlich selbständiger Pfarren zu treffen, die Bildung von Pfarren Neu aber sofort auszusetzen und schlage allen von der eventuellen Auflösung ihrer Pfarre betroffenen Katholiken vor, in ihren jeweiligen Pfarren die Möglichkeit des Widerspruches gegen die Auflösung der eigenen Pfarre zu erörtern und im Ernstfall Rechtsmittel gegen diesen Schritt der Diözese einzulegen. Diese können schon zwei Kirchenbürger einer betroffenen Pfarre einlegen. Seite 11 PFARRBLATT GIEßHÜBL GESTERN Vor 100 Jahren Am 2. März 1916 kamen in das Rekonvaleszentenheim der Wiener Kaufmannschaft (heute Wohnhausanlage Hauptstraße 107) die ersten Kriegsbeschädigten. Vor 90 Jahren MÄRZ 2016 ANTON WASINGER unterschrieben, durch welchen ein Teil des Pfarrgartens (heute Gemeindeamt und Kindergarten) an die Gemeinde, für Zwecke der öffentlichen Schule übergeht, während die Gemeinde die Pazelle 227 (Wohnhausanlage Hauptstraße 76), übergibt. In der Zeit vom 9. – 12. Juni 1926 wurde in der Kirche und im Pfarrhof das elektrische Licht installiert. 2 große, je 150 kerzige Zeisslampen vom Dachboden in das Mittelschiff, in der Taufkapelle 1 Lampe und je ein Steckkontakt zur Beleuchtung des heiligen Grabes und beim Marienaltar und 1 Lampe vor dem Paramentenraum für den Kanzelaufgang. Die Kosten beliefen sich auf S 550,-. Vor 85 Jahren Am 10. Jänner 1931 wurde vom Gefertigten (Pfarrer Bendik) nach langen Verhandlungen der Vertrag FLOHMARKT ROSWITHA RIEDEL Am 11. und 12. März findet von 8 bis 17 Uhr wieder der Pfarrflohmarkt statt. Wir ersuchen Sie um Spenden für diesen Zweck. Wir nehmen Kleidung und Schuhe, Taschen, Bettund Tischwäsche, Haus- und Zierrat, Bilder, Bücher, CDs, DVDs, Sport- und Elektrogeräte. Sie können während der Bürozeiten oder nach Vereinbarung Ihre Sachspenden ins Pfarrzentrum bringen, wir kommen aber auch gerne bei Ihnen vorbei, um die Sachen abzuholen. FA S T E N S U P P E N E S S E N Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei unserem Flohmarkt. Zusätzlich zu unseren „alten Hüten“ bieten wir Ihnen frische, köstliche Kuchen und Torten mit Kaffee an. ROSWITHA RIEDEL Unter dem Titel „Gutes essen – Gutes tun“ fand am 21. Februar im Pfarrzentrum das Fastensuppenessen statt. Sechs köstliche Suppen wurden von den Köchinnen unentgeltlich zubereitet. Aus Solidarität mit benachteiligten Menschen wurden nur Suppen gegessen und dafür großzügig für Projekte in Asien und Lateinamerika gespendet, die Frauen nachhaltige Selbsthilfe ermöglichen. Wir freuen uns, dass wir mit unseren Suppen die Kath. Frauenbewegung der ED Wien mit € 720,- unterstützen konnten. Wir danken den Suppenköchinnen und – köchen und allen, die uns mit ihrem Besuch und ihrer Spende unterstützt und uns so für die Mühe belohnt haben. P FA R R FA M I L I E Wir trauern um unsere Verstorbenen Taufen in der Pfarrkirche: Felix Oliver Handl Tim Ehrenreich 20.12.2015 10.01.2016 Dr. Franz Binstorfer Brunhilde Sladohlawek Franz Bruckberger 15.01.2016 23.01.2016 31.01.2016 Seite 12 PFARRBLATT TERMINE, VERANSTALTUNGEN 1. März 6. März 11.und 12März 13. März 30. März 5. April 6. April 10. April 16. bis 23.April 27. April 1.Mai 15 Uhr 10.30 Uhr 8-17 Uhr 10.30 19 Uhr 15 Uhr 19 Uhr 10.30 Uhr 3. Mai 19 Uhr 13.30 Uhr 14 Uhr 15 Uhr Seniorenjause im Pfarrzentrum Hl. Messe mit Vorstellung der Erstkommunionskinder Flohmarkt im Pfarrzentrum Kindermesse in der Pfarrkirche + Pfarrcafé Ökumenisches Bibelgespräch Hochleiten Seniorenjause im Pfarrzentrum Elternabend der Erstkommunionskinder Kindermesse in der Pfarrkirche + Pfarrcafé Pfarrwallfahrt nach Griechenland Ökumenisches Bibelgespräch Hochleiten Maiandacht in der Pfarrkirche Florianimesse Seniorenjause im Pfarrzentrum 7. Mai 17.30 Uhr Maiandacht in der Pfarrkirche 8. Mai 10.30 Uhr Erstkommunion in der Pfarrkirche 14. Mai 16 Uhr 16. Mai 21. Mai 16 Uhr Maiandacht bei der Waldandacht (bei Regen um 17.30 Uhr in der Pfarrkirche) Pfingstmontag—Messen wie an Sonntagen Maiandacht beim Marienstein (bei Regen um 17.30 Uhr in der Pfarrkirche) 25. Mai 26. Mai 19 Uhr 9 Uhr Ökumenisches Bibelgespräch Hochleiten Fronleichnam Hl. Messe in der Pfarrkirche anschl. Prozession 28. Mai 17.30 Uhr Maiandacht in der Pfarrkirche 29. Mai 10.30 Kirchweihfest und Firmung in der Pfarrkirche 10. Juni 19. Juni 10.30 Uhr Lange Nacht der Kirchen Kindermesse in der Pfarrkirche + Pfarrcafé 21. Juni 15 Uhr Seniorenmesse anschl. Seniorenjause 29. Juni 19 Uhr Ökumenisches Bibelgespräch Hochleiten KARWOCHE UND OSTERZEIT 20. März 9.00 Uhr 10.15 Uhr 24. März 18.00 bis 18.45 19 Uhr 25. März 9 bis 10 Uhr 14 bis 14.45Uhr 15 Uhr 19 Uhr 26. März 9 bis 17 Uhr 9 bis 10 Uhr 16.30 bis 17.30 18 Uhr 20 Uhr 27. März 9 Uhr 10.30 Uhr 28. März Palmsonntag Hl. Messe in Hochleiten mit Palmweihe Palmweihe auf dem Dorfplatz, anschl. Prozession und Hl. Messe in der Pfarrkirche Gründonnerstag Beichtgelegenheit Hl. Messe in der Pfarrkirche Karfreitag Beichtgelegenheit Beichtgelegenheit Kreuzweg in der Pfarrkirche Die Feier vom Leiden und Sterben Christi (Pfarrkirche) Karsamstag Anbetung beim Grab Christi in der Pfarrkirche Beichtgelegenheit Beichtgelegenheit Die Feier der Osternacht in Hochleiten mit Speisenweihe, anschl. Agape Die Feier der Osternacht in der Pfarrkirche mit Speisenweihe, anschl. Auferstehungsprozession Ostersonntag Hl. Messe mit Speisenweihe in Hochleiten Hl. Messe mit Speisenweihe in der Pfarrkirche Ostermontag Messen wie an Sonntagen MÄRZ 2016 Pfarre Gießhübl GOTTESDIENSTORDNUNG Jeden Sonntag: Hochleiten: 9.00 Uhr Hl. Messe Pfarrkirche: 10.30 Uhr Hl. Messe Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag: 8.30 Hl. Messe Freitag und Samstag: 18.00 Uhr Hl. Messe Von Dienstag bis Samstag eine halbe Stunde vor der Hl. Messe Rosenkranzgebet; Freitag nach der Hl. Messe Aussetzung des Allerheiligsten und Rosenkranz zur Barmherzigkeit Gottes. WIR LADEN SIE HERZLICH ZU UNSEREN GOTTESDIENSTEN UND VERANSTALTUNGEN EIN! UNSER PFARRBÜRO Dienstag und Freitag von 9 bis12 Uhr Tel.: 02236 / 43651 Fax: 02236 / 892799 Email: [email protected] Homepage: www.pfarre-giesshuebl.at _____________________ PFARRSEKRETÄRIN Roswitha Riedel _____________________ SPRECHSTUNDEN DES PFARRERS Freitag von 14 – 17 Uhr im Pfarrbüro und nach Vereinbarung 0699/19071335 Email: [email protected] _____________________ IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: Kath. Pfarramt Gießhübl Pfarrplatz 1 2372 Gießhübl bei Wien Redaktion: Der Pfarrgemeinderat Gießhübl
© Copyright 2024 ExpyDoc