Praxisdialoge Handout UM.docx Seite 1 von 7 Inhalt 1 2 3 GRUND UND ZIELE DER ÜBERARBEITUNG ............................................................ 2 ZEITPLAN UND ÜBERGANGSREGELUNGEN FÜR DIE ISO 14001:2015 ................ 2 2.1 Zeitplan ............................................................................................................................. 2 2.2 Übergangsregelungen ...................................................................................................... 2 DIE GRÖßTEN ÄNDERUNGEN IM ÜBERBLICK ........................................................ 2 4 NEUE INHALTLICHE ANFORDERUNGEN SCHRITT FÜR SCHRITT(AUF BASIS FDIS 2015) .......................................................................................................................... 3 5 FORMULIERTE ANFORDERUNGEN IN BEZUG AUF UMWELTLEISTUNGSBEWERTUNG (BASIS: FDIS)......................................................... 5 6 BEISPIELE ZUR UMWELTLEISTUNGSBEWERTUNG............................................... 5 Ausdruckdatum: 15.09.2015 Praxisdialoge Handout UM.docx Seite 2 von 7 1 Grund und Ziele der Überarbeitung • • • Berücksichtigung des Endberichtes ISO/TC 207 SC1 „Future Challenges for EMS“ ISO Normen werden alle 5 Jahre überprüft Einführung der neuen gemeinsamen Struktur „High Level Structure“ und harmonisierter Terminologie für die bessere Integrierbarkeit von Management 2 Zeitplan und Übergangsregelungen für die ISO 14001:2015 2.1 Zeitplan • Plandatum für die Veröffentlichung der ISO 14001:2015: Ende September 2015 2.2 Übergangsregelungen (Quelle: IAF ID 10:2015) • Für Zertifikate und Audits unter Akkreditierungen o 3 Jahre Übergangsfrist ab Veröffentlichung der ISO 14001:2015 (danach sind alle akkreditierten Zertifikate ungültig) o Ausstellung von Zertifikaten erst nach einem Audit und nach Akkreditierung des Zertifizierers o Bei Audits in Verbindung mit Überwachung oder Re-Zertifizierung wird zusätzlicher Aufwand benötigt • Empfehlungen für zertifizierte Organisationen o Lücken zur neuen Norm identifizieren o Implementierungsplan entwickeln o Für angemessenes Training und Bewusstsein bei allen Parteien sorgen, die Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Organisation haben o Bestehendes UM-System aktualisieren, um die geänderten Anforderungen zu erfüllen und Überprüfung des Systems auf Leistungsfähigkeit o Wenn anwendbar, Verbindung zum Zertifizierer aufnehmen für Übergangsabsprachen 3 Die größten Änderungen im Überblick • • • • • • • • • • • Neue harmonisierte Dokumentenstruktur „High Level Structure“ Harmonisierte, z.T. neue Terminologie (Dokumentierte Information, Bindende Verpflichtung, Leistung, etc.) Weniger Gewicht auf Dokumentation Stärkere Betrachtung des Kontextes der Organisation Betonung der Führungsverantwortung (UMB nicht mehr Pflicht) Lebenswegsbetrachtung Risikobetrachtung UMD als Teil der Geschäftsprozesse im strategischen Planungsprozess Bewertung der Umweltleistung. Ziel: Verbesserung der Umweltleistung Gestiegene Anforderungen an interne und externe Kommunikation Erweitertes Konzept des „Schutzes der Umwelt“ in Richtung Nachhaltigkeit (inkl. Konzepte wie Biodiversität, Klimawandel, etc.) Ausdruckdatum: 15.09.2015 Praxisdialoge Handout UM.docx Seite 3 von 7 4 Neue inhaltliche Anforderungen Schritt für Schritt (auf Basis FDIS 2014) Kapitel 4: Kontext der Organisation • Interne und externe Fragestellungen bestimmen, soweit sie relevant sind für die Ergebnisse des Umweltmanagements der Organisation (Auswirkungen auf die Umwelt und durch die Umwelt) • Relevante Stakeholder und deren Erwartungen und Bedürfnisse bestimmen • Feststellen welche davon einzuhaltende Verpflichtungen sind • Anwendungsbereich des UMS unter Berücksichtigung von Einflussmöglichkeiten, Verpflichtungen, Aktivitäten, physischen Grenzen, etc. • Der Anwendungsbereich muss für die interessierten Parteien zugänglich sein Kapitel 5: Führung • Die oberste Leitung übernimmt die Verantwortlichkeit für die Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems. Anforderungen des UMS muss sie in die Geschäftsprozesse der Organisation integrieren, andere relevante Führungskräfte unterstützen, um ihnen ihre Rolle im jeweiligen Verantwortungsbereich deutlich zu machen • Umweltpolitik: Ggf. kleinere Anpassungen vorzunehmen (Angemessenheit nach Berücksichtigung Kontext, sonstige Verpflichtungen, Verpflichtung zur Verbesserung der Umweltleistung) • Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse: es kann und muss angemessen delegiert werden (z.B. Kommunikation der Umweltleistung an das Top Management. Ein UMB ist aber nicht mehr Pflicht. Andere Varianten, z.B. Umweltteam möglich Kapitel 6: Planung • Es muss eine Risikobetrachtung der bedeutenden Umweltaspekte, bindender Verpflichtungen und anderer interner und externer Themen stattfinden (dokumentiert), hinsichtlich: der Sicherstellung des Ergebniserreichens des UMS, der Verhinderung unerwünschter Auswirkungen einschl. externer Einflüsse und der Sicherstellung der fortlaufenden Verbesserung des UMS • Mögliche Umsetzung: o Umweltaspekte: hinsichtlich negativer (ggfs. positiver) Umweltauswirkungen. Ist häufig bereits im Rahmen der Umweltaspektebewertung geschehen. Ggfs. klarer darstellen, Methodik klären o Bindende Verpflichtungen: z.B. Imageschaden (oder bei guter Performance Stärkung). In der bereits erstellten Liste der bindenden Verpflichtungen o Andere: Z.B. organisatorisches Risiko von Fehlbedienung durch Sprachbarriere, äußere Einflüsse (z.B: Dürre mit Auswirkung auf Wassernutzungs- oder Einleitgenehmigungen, betriebswirtschaftliche (z.B. Kostendruck), Subventionen (Chance). Hier Abteilungsübergreifend Liste erstellen und regelmäßig auf neue Entwicklungen überprüfen • Weiterhin: Risikoidentifizierung durch Identifizierung möglicher Notfallsituationen • Identifizierung der Umweltaspekte unter Berücksichtigung einer Lebenswegsperspektive. o Stärkere Berücksichtigung der Umweltaspekte aus dem Einkauf, Logistik, Produktnutzung (Entwicklung) und Produktentsorgung o Keine komplette Ökobilanz erforderlich, wohl aber eine Betrachtung aller Lebenswegsphasen Ausdruckdatum: 15.09.2015 Praxisdialoge Handout UM.docx Seite 4 von 7 Kapitel 7: Unterstützung • Es muss ein Kommunikationsprozess geplant werden, der die bindenden Verpflichtungen der Organisation berücksichtigt und sicherstellt, dass die kommunizierte umweltbezogene Information glaubwürdig und korrekt ist • Alle im Auftrag der Organisation tätigen Personen müssen die Möglichkeit haben, zur fortlaufenden Verbesserung beizutragen (z.B. Vorschlagswesen) • Mehr Flexibilität im Bereich Dokumentation. Dokumentierte Information notwendig zum Nachweis der Erfüllung der Anforderungen in folgenden Bereichen: 4.3 Festlegen des Anwendungsbereichs des Umweltmanagementsystems 5.2 Umweltpolitik 6.1 Maßnahmen zum Umgang mit Risiko in Verbindung mit Gefahren und Chancen 6.1.2 Bedeutende Umweltaspekte 6.1.3 Bindende Verpflichtungen 7.2 Nachweis der Kompetenz 7.4 Kommunikation 8.1 Betriebliche Planung und Steuerung 8.2 Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr 9.1 Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung 9.1.2 Bewertung der Einhaltung von Vorschriften 9.2 Internes Audit 9.3 Managementbewertung 10.1 Nichtkonformität und Korrekturmaßnahmen Kapitel 8: Betrieb • Steuerung der Prozesse mit Bezug zu signifikanten Umweltaspekten und einzuhaltenden Verpflichtungen. Prozesse sind an Hand von definierten Prozesskriterien zu steuern • Klare Verpflichtung zur Steuerung ausgelagerter Prozesse soweit beeinflussbar • Lebenswegperspektive berücksichtigen: o Umweltanforderungen bei Entwicklung, Beschaffung, Auslieferung, Produktnutzung und Produktentsorgung berücksichtigen. o Anforderungen an die Lieferanten kommunizieren. o Ggf. Produktinformationen für Produktnutzung und Produktentsorgung bereitstellen Kapitel 9: Bewertung der Leistung • Gestiegene Kontrollanforderungen • Kennzahlen sind Pflicht zur Bewertung der Umweltleistung und bei der Kontrolle der Erfüllung der Umweltziele • Definition zu notwendigen Messungen und Überwachungen bezogen auf Prozesse mit signifikanten Umweltauswirkungen Einzuhaltende Verpflichtungen Ablauflenkung • Kontrolle der Einhaltung der Vorschriften in festgelegten Intervallen • Managementbewertung: Ergänzungen (Risikobetrachtung, Ressourcen) Kapitel 10: Verbesserung • Die Organisation muss die Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit ihres Umweltmanagementsystems fortlaufend verbessern, um ihre Umweltleistung zu erhöhen • Das Konzept Vorbeugemaßnahme entfällt zugunsten des strategischen Umweltmanagements und der Risikobetrachtung Ausdruckdatum: 15.09.2015 Seite 5 von 7 Praxisdialoge Handout UM.docx Links zu Informationen http://www.iso.org/iso/home/standards/management-standards/iso14000.htm http://www.iso.org/iso/home/standards/managementstandards/iso14000/iso14001_revision.htm https://committee.iso.org/sites/tc207sc1/home/projects/ongoing/iso-14001-revision.html Videos, in denen die ISO Experten die Änderungen erklären https://www.youtube.com/watch?v=IK2fI5pyPH0&list=PLIEHiMEN8Axx8FvDVXlqfN7VYtZD x3T4O https://www.youtube.com/watch?v=fb1I6ro80HM&list=PLIEHiMEN8Axx8FvDVXlqfN7VYtZD x3T4O&index=1 5 Formulierte Anforderungen in Bezug auf Umweltleistungsbewertung (Basis: DIS) - Die Organisation muss ihre Umweltleistung überwachen, messen, analysieren und bewerten. Sie muss festlegen: Was überwacht und gemessen werden muss die Methoden zur Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung, sofern zutreffend, um gültige Ergebnisse sicherzustellen, die Kriterien, anhand derer die Organisation ihre Umweltleistung bewerten wird, mittels geeigneter Kennzahlen, wann die Überwachung und Messung durchzuführen ist, und wann die Ergebnisse der Überwachung und Messung zu analysieren und zu bewerten sind wann die Ergebnisse analysiert und bewertet werden sollen. Dazu gehören z.B. Alarmschwellen, Maßnahmenpläne oder Handlungsabläufe, die bei Über- oder Unterschreitung bestimmter Werte zu beachten sind. Die Organisation muss ihre Umweltleistung bewerten und für die Managementbewertung bereitstellen sowie die Informationen gemäß Kommunikationsprozess intern und/oder extern kommunizieren 6 Beispiele zur Umweltleistungsbewertung • • • Beispiele für hilfreiche Veröffentlichungen zum Thema: o EN ISO 14031 - Umweltmanagement - Umweltleistungsbewertung - Leitlinien o VDI Richtlinie 4050 Betriebliche Kennzahlen für das Umweltmanagement o VDI Richtlinie 4070 Nachhaltiges Wirtschaften in kleinen und mittelständischen Unternehmen o Umweltbundesamt Leitfaden „Betriebliche Umweltkennzahlen“ o Empfehlung 2003/532/EG Leitlinien für die Auswahl und Verwendung von Umweltkennzahlen Kennzahlenkategorien o Umweltzustandsindikatoren o Managementleistungskennzahlen o Operative Leistungskennzahlen (OPI, Hauptfokus im UMS) Auswahlkriterien: o Relevanz Ausdruckdatum: 15.09.2015 Praxisdialoge Handout UM.docx o o o o o o o • Seite 6 von 7 Eignung für die Quantifizierung von Umweltzielen Eignung als Entscheidungshilfe für das Management Transparenz Eignung für den Vergleich von Jahr zu Jahr bzw. für Benchmarkvergleiche Berücksichtigung von gesetzlichen Grenzwerten Vollständigkeit Folgerichtigkeit Eigenschaften von Kennzahlen o Direkte Maßzahlen (z.B. emittierter Schadstoff in Tonnen) o Relative Maßzahlen (z.B. Schadstoff je Tonne Produkt) o Indexiert zu einem Referenzpunkt wie z.B. zu einem Basisjahr, gesetzlich festgelegten Werten, Benchmark-Wert, etc. o Aggregiert (Summe aus verschiedenen Bereichen) o Gewichtet (z.B. Heizenergie wetterbereinigt, portfoliokorrigiert) • Was ist für mich richtig? Abhängig von: o Der Zahl selbst – welcher Wert ist aussagekräftig o Dem Adressaten (Nachbarn, Management, Verbraucher) o Dem Zweck: rechtliche Information, Leistungsbewertung, etc. Tipp: Festlegung der richtigen Relation mittels Korrelationsanalyse – hierfür empfiehlt sich im Zweifelsfall die Erhebung einer großen Datenmenge über einen begrenzten Zeitraum • Lebenswegsbetrachtung auch hier o Aktivitäten und Leistung innerhalb der Lieferkette o Produktdesign o Einfluss auf Endverbraucher Ausdruckdatum: 15.09.2015 Praxisdialoge Handout UM.docx Seite 7 von 7 , • Der letzte Schritt: Nachweis der Verbesserung der Umweltleistung o Was wenn ich nicht besser geworden bin? Falsche Maßnahmen, falsche Kennzahlen (Portfolio - oder Wetterkorrektur notwendig?)? Widere Umstände? Analysieren und korrigieren o Was wenn einige Werte besser geworden sind, andere schlechter? Sinnvoll gewichten insbesondere in Bezug auf die Relevanz der Umweltauswirkungen Ausdruckdatum: 15.09.2015
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