Lüneburger Stadtgeschichte am Beispiel von Straßennamen und

LüneburgerStadtgeschichte
amBeispielvonStraßennamenundPlätzen
EinhistorischerRundgangvonSchülernfürSchüler
zusammengestelltvonderKlasse6L1
desJohanneumsLüneburg
inKooperationmitdemMuseumLüneburg
gezeichnetvonMalte
GymnasiumJohanneum
Lüneburg
Inhaltsverzeichnis:
Vorbemerkungen
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EntstehungdeshistorischenStadtrundgangs
AblaufundZieledeshistorischenStadtrundgangs
Zielgruppe
Stadtplanskizze
Station1:AmSande
Station2:Grapengießerstraße
Station3:Schlägertwiete
Station4:NeueSülze
Station5:Reitende-Diener-Straße
Station6:AmOchsenmarkt
Station7:AndenBrodbänken
Station8:Bäckerstraße
LösungsblattzudenRallye-Aufgaben (fürdieLehrkräfte)
Abbildungs-undLiteraturverzeichnis
Danksagung
Vorbemerkungen
EntstehungdeshistorischenStadtrundgangs
WarumheißtderzentralePlatzinderInnenstadt„AmSande“?WashatesmitderReitenden-DienerStraße auf sich? Woher stammt der Name „Schlägertwiete“? Wohnten dort früher etwa die
VerbrecherLüneburgs?
DieseundweiterehäufiggestellteFragenführtenzuderIdee,einSchülerprojektdurchzuführen,um
denhistorischenUrsprüngenderStraßennamenaufdenGrundzugehen.
An drei Projekttagen im Dezember 2015 wurde mit der Klasse 6L1 des Johanneums Lüneburg der
historischeStadtrundganginFormeinerRallyeerarbeitet.
AblaufundZieledeshistorischenStadtrundgangs
DieStadtrallyebeziehtsichauf8StationeninderLüneburgerInnenstadtundeinenanschließenden
BesuchdesMuseumsLüneburg.ZujederStationgibteseinArbeitsblattmitSachinformationenund
Aufgaben. Einige der Aufgaben sind direkt vor Ort (an den einzelnen Stationen) zu lösen. Eine
Aufgabe(Museumsaufgabe)kannerstbeimBesuchdesMuseumsbearbeitetwerden.
Die Schülerinnen und Schüler haben auf diese Weise die Möglichkeit, die Lüneburger
Stadtgeschichte,bezogenaufeineAuswahlvonStraßenundPlätzen,selbstständigzuerkundenund
kennenzulernen.
Des Weiteren werden sie an den Gedanken des Denkmalsschutzes herangeführt. (Nur was man
kenntundschätzt,istesauchwert,geschütztzuwerden.)
Der Besuch des Museums wird durch die Museumsaufgaben zielgerichtet geleitet, was eine
anschließende,vertiefendeBetrachtungweitererMuseumsexponatezuanderenThemenbereichen
selbstverständlich nicht ausschließt. Schulklassen und bis zu zwei Lehrkräfte haben im Museum
freienEintritt.
Zielgruppe
Die Rallye richtet sich sowohl an einheimische Schülerinnen und Schüler als auch an auswärtige
Gruppen,dieLüneburg,z.B.imRahmeneinerKlassenfahrt,kennenlernenwollen.
VorgesehenistdieRallyefürdieKlassenstufen4derGrundschule(BezugzumSachkundeunterricht)
und5bis7derweiterführendenSchulen(BezugzumGeschichts-undErdkundeunterricht).
Für den Stadtrundgang einschließlich Museumsbesuch sollten ca. 2 ½ bis 3 Stunden eingeplant
werden.DasMuseumbefindetsichanderWilly-Brandt-Straße1,21335Lüneburg,direktzwischen
InnenstadtundBahnhof.WeitereInformationendazufindenSieunterwww.museumlueneburg.de.
WirwünschenvielSpaßbeiderErkundungunsererschönenStadtLüneburg!
DieKlasse6L1desJohanneumsundihreLehrerFrauReuterundHerrBorrmann
Stadtplanskizze
vonSheriwanundSinem
Station1: AmSande (Planquadrate:
)
Heute ist der Platz „Am Sande“ der Verkehrsknotenpunkt der Innenstadt. Taxis und Busse fahren
täglichdortentlang.DerPlatzhateineLängevon225MeternundseineBreiteschwanktzwischen30
bis40Metern.ImLaufederJahrhundertesiedeltensichhierdieverschiedenstenGewerbean.
AmSandeNummer1befindetsichseit1955dieIndustrie-undHandelskammer,dasGebäudeselbst
istsehrvielälter.AmanderenEndedesPlatzesstehtdieSt.Johannis-Kirche.InderNähederKirche
befinden sich die früheren Schulgebäude der mit über 600 Jahren ältesten Schule der Stadt (heute
Johannes-Rabeler-Schule und Oberschule Am Wasserturm), dem Johanneum (gegr. 1406). Da in
dieser Zeit die Geistlichen der St. Johannis-Kirche nicht nur für den Gottesdienst zuständig waren,
sondernauchfürdenSchulunterricht,gingderNamederKircheaufdieSchuleüber.
Früher jedoch war der Platz „Am Sande“ nicht gepflastert, sondern bestand aus Sand. Damals
standenvorderSt.Johannis-KircheFischbänke.Dasheißt,dortwurdezuMarktzeitenFischverkauft.
DieBänkebestandenausvierüberKreuzaufgestelltenBalkenundeinemBrett.Eswurdenhierunter
anderem der Stint (ein 15-30 Zentimeter langer, schlanker Fisch mit leicht durchsichtigem Körper)
undderSilberkarpfen(bis1,30Meterlang,BauchundSeitensilbrigglänzend,mitkleinenAugenund
grünlichgefärbterOberseite)verkauft.
Abbildung:Fischbank
Rallye-Aufgaben:
1.ErmittlediePlanquadratedesPlatzes!(sieheStadtplanskizze)Diesmusstdufürjedesder
nachfolgendenArbeitsblättergleichzuBeginntun!
2.BetrachtedieFassadedesIHK-GebäudesundfindedasJahrderErbauungheraus!
Museumsaufgabe:
Im Raum „gründen & bauen“ befindet sich eine historische Ansicht der Stadt Lüneburg. Auch der
Platz„AmSande“istabgebildet.BeschreibeihninStichpunkten!(Vergissnicht,dirderenTitelund
diedazugehörigeJahreszahlaufzuschreiben.)
vonMalte,KeysaundJannis
Station2: Grapengießerstraße
(Planquadrate:
)
Im Mittelalter gab es einen Kochtopf mit drei Füßen, der Grape genannt wurde. Er war eines der
wichtigsten Haushaltsgeräte des Mittelalters. Damals kannte man noch keine Küchenherde wie
heute.StattdessenbenutztemaninderKüchegemauerteErhebungen,aufwelchenmaneinoffenes
Feuer abbrannte. Die Grape wurde nun ins Feuer oder in die Glut gestellt, um die Speisen zu
erhitzen.SiekonnteausTonoderMetallbestehen.Teilweisewarensiesowertvoll,dassihrBesitzim
Testamentmitaufgenommenwurde.
DieGrapengießerstraßeerhieltihrenNamenvondenErzgießern,diedieStraßeim14.Jahrhundert
bewohntenundGrapengegossenhaben.DanachwurdedieStraßevondenKupfergießernbewohnt.
Abbildung:Erzgießer
AufdemBildisteinGießerzusehen.ErhatimZimmerkeinenOfenoderähnliches.Erhatnureine
Grape,anderermiteinemWerkzeugarbeitet.DerStuhl,aufdemersitzt,istausHolz.Imgesamten
ZimmerliegenWerkzeugevonihmherum.WegendesUmgangsmitdemFeuerwardasGießender
GrapengefährlichundmanbrauchtehierfürvielErfahrung.
Rallye-Aufgabe:
Notiere dir, was man alles beim Zubereiten einer warmen Mahlzeit mithilfe einer Grape beachten
musste!
Museumsaufgabe:
ImRaum„finden&forschen“befindensichnebenderKloakemehrerehistorischeGrapen.Skizziere
einederhierausgestelltenGrapen!
vonCendric,PierreundValentin
Station3: Schlägertwiete (Planquadrate:
)
Die Schlägertwiete ist eine Gasse in Lüneburg. Twiete heißt im Niederdeutschen Gasse. Sie heißt
nicht Schlägertwiete, weil dort allabendlich Schlägereien stattfanden, sondern weil dort die
Schmiede (Schläger) gewohnt haben und ihre Schmieden hatten. Sie schlugen auf das Metall
(Messing,ZinnundKupfer)einundsoentstandvielKrach,deshalbSchlägertwiete.Siestelltenviele
Gebrauchsgegenständeher,z.B.Töpfe,Teller,Pfannen,Sensen,Sicheln,Schwerter,Rüstungenund
Messer. Wegen des großen Lärms lag diese Straße früher nicht im Zentrum der Stadt, sondern an
dessenRande.
AbermanchmalwarenauchdieDächerausKupferblech.ImvorderenAbschnittdesHauseswarder
Wohnbereich, im hinteren Teil die Werkstatt. Die Häuser waren meist zwei- oder dreistöckig und
hatten häufig einen Erker. Sie besaßen auch eine Seilwinde, um die Waren nach oben in die
Speicherbereiche des Hauses zu befördern. In den folgenden zweihundert Jahren (18. und 19.
Jahrhundert)erhieltendiemeistenHäusereineVerputzungzurVerschönerung.Sokannmanheute
nichtmehrdasalteFachwerkbestaunen.
AußerdemistdieGassesehreng.InderMittederStraßebefindetsicheineRegenrinne.
Abbildung:Schmiede
Rallye-Aufgabe:
DasHausNr.5zierendreialteWappen.Betrachtediesegenauundüberlegedirzueinemdieser
WappeneinekurzeGeschichte,diemitdemNamenderStraßeinBeziehungsteht!
Museumsaufgabe:
Unterstreiche,wievieleWappenduimMuseumfindest!Tipp:DiemeistenWappenbefindensichin
denRäumen„gründen&bauen“und„herrschen&herausfordern“.
A:bis55
vonPaul,JonasundSimon
B:bis108
C:über108
Station4: NeueSülze
(Planquadrate:
)
InderStraße„NeueSülze“errichtetederRatderStadtimMittelalter(1382-1388)neueGebäude,in
denendieSiedepfannenstanden.NachdieserZeitverliertsichjedochjedeSpurdesSülzbetriebsin
derStraße,ihrenNamenbehieltsiedennochbei.
WelcheBedeutunghattedasSalzfürLüneburg?
DieSoledrangnurinLüneburgundeinigenanderenOrtennaheandieErdoberflächevor.Nurdort
konntemandiesenBodenschatzgewinnen,derseltenvorkamundimMittelaltersehrkostbarwar,
da man das Salz zum Haltbarmachen von Lebensmitteln, u.a. von Heringen und Schweinefleisch,
brauchte. Die Gewinnung des Salzes nannte man Salzsieden. Dafür wurde die aufgefangene
Salzlösung(Sole)ingroßebleiernePfannengegossenundanschließendsostarkerhitzt,bissämtliche
Flüssigkeitverdampftwar.ÜbrigbliebdasbegehrteSalz.InLüneburgwurdesehrvielSalzgewonnen,
was dann von den Kaufleuten der Hanse* in viele Häfen Nordeuropas transportiert und verkauft
wurde.DadurchwurdeLüneburgsehrreichundmächtig.
*DIE HANSE: Die Hanse war ein Handelsbund von Fernkaufleuten mit gleichen oder ähnlichen
Interessen. Groß- und Fernhandelskaufleute schlossen sich ab Mitte des 12. Jahrhunderts zu
GemeinschaftenoderFahrgenossenschaften,denHansen,zusammen.AmEndedes13.Jahrhunderts
entwickeltesichdarausdieHansederStädte.AlseinedermächtigstenzählteLüneburgdazu.
Seit dem 14. Jahrhundert scheinen solche bauchigen Tonnen das Markenzeichen des Lüneburger
SalzesundseinesTransportesgewesenzusein.
Abbildung:Salztonne
Rallye-Aufgabe:
Überlege,welcheVorteilederTransportineinerTonnedamalsgehabthabenkönnte!
Museumsaufgabe:
ImRaum„gründen&bauen“befindetsicheineSalzpfanneausdemMittelalter.Skizzieresieund
vergleichesiemiteinerheutigenPfanne!
vonNoraundLara
Station5: Reitende-Diener-Straße
(Planquadrate:
)
Maßgebend für das Erscheinungsbild der Reitenden - Diener - Straße ist die einheitlich gebaute,
geschlossene Gruppe von Einfamilienhäusern, die so genannten „Garlopenwohnungen“. Der
ehemalige Bürgermeister Hinrik Garlop ( gestorben 1553 ) stifte das Geld für ihre Erbauung. Sein
gleichnamiger Sohn und sein Schwiegersohn Franz von Witzendorff ließen dann die Häuser als
Wohnungen für die reitenden Diener entstehen. Die Reitende - Diener - Straße heißt Reitende -
Diener - Straße, weil dort Diener der Stadt auf Pferden, wie Postboten, ihre Wohnung hatten und
nebenBriefenauchWarenhinundhertransportierten.DieUnterkunftderreitendenDienermusste
nahbeimRathausgelegensein,weildieRatsherreninderLageseinmussten,denreitendenDienern
schnellihreAufträgezuerteilenundebensoschnelldieAntwortenzurückerwarteten.
Abbildung:ReitenderDiener
Rallye-Aufgabe:
Notieredir,wasindenRundrahmenandenHäuserninderReitenden-Diener-Straßedargestelltist!
Museumsaufgabe:
ImRaum„gründen&bauen“befindensicheinigefarbigeTerrakotta-Medaillons,diefrüheranden
HäusernvonEssig-undBierbrauernangebrachtwaren.VergleichedieErgebnissederoberen
AufgabemitdiesenMedaillons!
vonIsyundVictoria
Station6: AmOchsenmarkt
(Planquadrate:
)
Der Begriff „Ochsenmarkt“ geht darauf zurück, dass in der Galluswoche (St. Gallentag am 16.
Oktober)unddreiWochendanachRinderdurchdieStraßengetriebenundzumVerkaufangeboten
wurden.
Die Ochsen waren nicht nur als Schlachttiere begehrt, sondern sie wurden auch als Transport- und
Lasttieregebraucht.SiezogendannschwereLastendurchdieDörferundStädteoderauchdenPflug
aufdenÄckern.WenndieOchsendurchdieStraßeentlangliefen,stankesundüberalllagMist,auf
dem Fliegen saßen. Zum Ziehen der Wagen legte man den Ochsen ein Geschirr an, dieses wird
Kummetgenannt.
DerNameistschonrelativalt.BereitsaufdenStadtplänenvon1765und1802findetmandieLage
„AmOchsenmarkt“verzeichnet.
DaseinzigeGebäude(nebendemRathaus),dasdieJahrhunderteüberstand,istdasöstlicheEckhaus,
AmOchsenmarktNr.1.Diesesstammthauptsächlichausdem16.Jahrhundert.Hierwohntenspäter
u.a.dieElterndesberühmtenDichtersHeinrichHeine.
Abbildung:Ochsenpflug
Rallye-Aufgabe:
VielesimLebenderMenschenverlieffrüheranders.Stelldirvor,heutzutagewürdemehrmalsim
JahreingroßerViehmarktmitteninLüneburgabgehalten.Listediemöglichenpositivenund
negativenFolgenauf!
Museumsaufgabe:
BegebedichindenRaum„wachsen&gestalten“.SchreibedieNamendernochheutegezüchteten
Haustiereauf,dieimMuseumzusehensind!
vonNico,MaximilianundFabian
Station7: AndenBrodbänken
(Planquadrate:
)
DerName„AndenBrodbänken“kommtdaher,dassdortBäckerBrotverkauften.Ähnlichwiebeiden
Fischverkäufern Am Sande geschah dies mithilfe von leicht auf- und abzubauenden Tischen, den
sogenannten Bänken. Bis 1870 wurde an der ca. 100 m langen Straße Brot verkauft. Der Weg zum
Hafen der Stadt ließ an den Markttagen dort viele Menschen vorüber gehen. Die Bäcker, die dort
Brotverkauften,hattenihreStändeandersüdlichenHäuserreihe.Dortverkauftenca.15-18Bäcker
unterschiedlichsteBackwaren.
ZumerstenMalwurdedieStraße1376erwähnt.ZudieserZeitwarBroteinAlltagsnahrungsmittel.
DasVolkwaraufdasBrotangewiesen.DadamalsnochnichtmitKonservierungsstoffengearbeitet
wurde,benötigtendieMenschenstetsfrischesBrot.EswarsehrnahrhaftundinderKüchevielseitig
einsetzbar.
In der Verlängerung der Straße, der Rosenstraße, lebte auch der Lüneburger Henker, der letzte
Henkerverstarb1869.
Wie auf der Abbildung zu sehen ist, trugen die Bäcker innerhalb der Backstube nur leichte
Bekleidung,weilesdortdurchdiegroßen,mitHolzbefeuertenÖfensehrheißwar.Umsichvorder
enormenHitzezuschützen,hattendieBäckersehrlangeHolzschaufeln,womitsiedieBrotereinund
rausschoben.
Abbildung:Bäcker
Rallye-Aufgaben:
1. Notiere,welcheRolledasBrotfürdeinetäglicheErnährungspielt!
2. WasfüreinGeschäftbefindetsichheuteandervorderenEckeAndenBrodbänken/
Finkstraße?
Museumsaufgabe:
ImRaum„herrschen&herausfordern“befindetsicheinRichtschwertausdem17.Jahrhundert.
Skizziereundbeschreibedieses!
vonJesse,LarsundBen
Station8: Bäckerstraße
(Planquadrate:
)
DieBäckerstraßeistdieheutigeHauptgeschäftsstraßevonLüneburg.NacheinerUrkundevon1352
ist bewiesen, dass dort an jeder Ecke ein Bäcker war. In der heutigen Konditorei Möller (Nr. 21)
wurden1902ResteeinesaltenBackofenbetriebesgefunden.AuchimHausNr.2,dessenGiebeldie
bildhafte Halbfigur (Büste) des tapferen Bäckergesellen aus der Ursulanacht schmückt, hat sich
ehemalseineBäckerei,WebersKonditorei(1866),befunden.
DieUrsulanachtvon1371
AusRachefürdievondenLüneburgerneroberteherzoglicheBurgaufdemKalkberg,entschlosssich
Herzog Magnus von Braunschweig Lüneburg anzugreifen. Er und seine 700 Soldaten überstiegen
hierfür die Lüneburger Stadtmauer in der Nacht vom 20. zum 21. Oktober. Doch dabei wachte ein
BauerLüneburgsaufundmachteihmeinenStrichdurchdieRechnung.Erwecktedieanderen,damit
wareinKampfinnerhalbLüneburgsunvermeidlichgeworden.DieHerzoglichengewannenvorerstdie
Oberhand, darauf baten die Lüneburger um Waffenstillstand. Siegessicher nahm der Kommandant
desHerzogsdenVorschlagan.DadieStadtvertreterLüneburgsihnendenSchlüsselzumWeinkeller
gaben, waren alle Soldaten des Herzogs Magnus am nächsten Tag betrunken. So listig wie die
Lüneburger waren, nutzten sie diese Gelegenheit und schlugen zu. Selbst Bürgerfrauen warfen
DachziegelundähnlichesaufdieFeinde.NunwendetesichdasBlatt.Dader21.OktoberderTagder
HeiligenUrsulaist,eiltesieihnenmitihren11.000JungfrauenzuHilfe.SieerschrecktendieSoldaten
so,dasssieeingeschüchtertwurdenundeinigesogarwegliefen.
NunzumtapferenBäckergesellen:
Ein unerschrockener Bäckergeselle bekam mit, dass die Soldaten des Herzogs, vom Rathausplatz
zurückgedrängt,sichzumSandedurchkämpfenwollten.ErkamseinenMitbürgernzuHilfeundging
mitseinerAxtzurBäckerstraße.Dorterschluger22feindlicheSoldaten.Daerselbstgetötetwurde,
erlebteernichtmehr,wiedieLüneburgerdieseSchlachtgewannen.AusDankbarkeitließdieStadt
im Giebel eines Hauses der Bäckerstraße eine glasierte Tonbüste von ihm anbringen. Sie zeugt bis
zumheutigenTagvonseinemtapferenEinsatzfürdieFreiheitderStadt.
DadieszumTeilsagenhafteÜberlieferungensind,könnenwirnichtsversichern…
Rallye-Aufgaben:
1.WielautetdieheutigeHausnummermitderBäckerbüste?
2.WievieleSoldatenerschlugdertapfereBäckergeselle?
A:213
B:27 C:22
Museumsaufgabe:
NachalterÜberlieferunghabendieBürgerzweiBeutestückevondererobertenBurgmitinsRathaus
genommen.DiesebefindensichimMuseumimRaum„herrschen&herausfordern“.Umwelche
handeltessich?
vonSarahundHanna
LösungsblattzudenRallye-Aufgaben
(fürLehrkräfte)
Station1:
Rallye-Aufgabe(n)
Museums-Aufgabe(MA):z.B.DarstellungvonDanielFreseausdemJahre1611
Station2:
RA:1.(Planquadrate[PQ])G/H6;
2.1548
PQ:B5/F6
RA: variabel, mögliche Antworten: gefährlicher Umgang mit offenem Feuer, Asche kann in
dieSpeisegelangen,TemperaturregulierungdurchdasorganischeHeizmaterialerschwertetc.
MA:variabel(AbbildungeinerGrapesieheFolgeseite)
Station3:
PQ:B7/C6
RA:variabel
MA:C
Station4:
PQ:B5/D2
RA:möglicheAntworten:leichtererTransportvonschwerenWarendurchdasRollenmöglich
gewesen, Schutz vor Nässe, einheitliche Abmessungen bedingen bessere Berechnungsmöglichkeitenetc.
MA:quadratischeBleipfanne,Seitenlängenca.85x85cm
Station5:
PQ:E2/G1
RA:WappenmitInschriften
MA:ImMuseumsindhierWappenundPorträtsdargestellt.
Station6:
PQ:F2/G2
RA: variable Antwortmöglichkeiten (z.B. positiv: Belebung des Stadtbildes,
Kenntnisvermittlung über Tierhaltung, Tiere nicht als anonyme „Fleischkonserven“ zur
Schlachtung getrieben; negativ: Beeinträchtigung des Straßenverkehrs, Geruchsbelästigung,
höhereGeräuschkulisse)
MA:Biene,Hunde,Schafe(Heidschnucken)
Station7:
PQ:H3
RA:1.unterschiedlicheAntwortenmöglich;
2.BäckereiVölsch
MA: variabel, (verbal) das gesamte Schwert besteht aus Eisen, der Griff ist mit Eisendraht
umwickelt, der Knauf besteht aus einem viereckigen Eisenrechteck, die Parierstange ist aus
einem achtkantigen Stück Eisen geformt, der Griff ist zum Anfassen mit zwei Händen
geeignet,dasSchwertistzweischneidigundmündetineinerstumpfenSpitze
Station8:
PQ:F6/G3
RA:1.Nr.2-3
MA:Burgtor,FalttischvonderLüneburg(Wappentisch)
2.C
AbbildungeinerGrape:
Abbildungs-undLiteraturverzeichnis:
Böker,D.(Redak.):HansestadtLüneburgmitKlosterLüne,Petersberg2010.In:Denkmaltopographie
BundesrepublikDeutschland.BaudenkmaleinNiedersachsenBand22.1,hrsg.vonS.Winghart.
Brüning,K./Schmidt,H.(Hgg.):NiedersachsenundBremen,5.verbesserteAuflage,Stuttgart1986.
In:HandbuchderhistorischenStättenDeutschlands,2.Band.
Epperlein,S.:DerBauerimBilddesMittelalters,Leipzig/Jena/Berlin1975.
LüneburgischerLandschaftsverbande.V.(Hg.):DieLüneburgerHeideunddasHannoversche
Wendland.EinekleineLandeskundefürdasehemaligeFürstentumLüneburg,Uelzen2010.
Peter,E.:Lüneburg.Geschichteeiner1000jährigenStadt.956-1956,2.Auflage,Lüneburg1999.
Reinecke,W.:DieStraßennamenLüneburgs,3.Auflage,Hildesheim1966.In:Hist.Vereinfür
Niedersachsen(Hg.):QuellenundDarstellungenzurGeschichteNiedersachsens,Band30.
Sachs,H.:EygentlicheBeschreibungAllerStändeauffErden/HohervndNidriger/Geistlichervnd
Weltlicher/AllerKünsten/HandwerckenvndHändeln/u.vomgröstenbißzumkleinesten/Auch
vonjrenmVrsprung/Erfindungvndgebreuchen,FranckfurtamMayn1568,Nachdrucko.O.,o.J.
Schultz,A.:DeutschesLebenimXIV.undXV.Jahrhundert,GrosseAusgabe,1.Halbband,
Prag/Wien/Leipzig1892.
Volger,W.F.(Hg.):LüneburgerBlätter.NachdruckimVerlagderHeinrich-Heine-Buchhandlung,
Lüneburg1986.
Danksagung
FürdiebereitwilligeKooperationundfreundlicheUnterstützungbedankenwirunsherzlichbeidem
MuseumLüneburgsowiebeidemKreismedienzentrumLüneburg.
Klassenfotoder6L1
EsfehlenBenundMalte.
DieKlasse6L1desSchuljahres2015/2016desGymnasiumsJohanneumLüneburgsowie
FrauStR`SabineReuterundHerrStREberhardBorrmann