Prozesschemikalien für designkritische Instrumente

Heidelberger Symposium für
OP-Personal und ZSVA-Personal
Samstag 24.10.2015 Heidelberg
Prozesschemikalien für designkritische Instrumente
Medien und Verfahren nach der neuen KRINKO/ BfArM- Empfehlung
Dr. Matthias Tschoerner
[email protected]
Chemische Fabrik Dr. Weigert GmbH und Co. KG
Hamburg
Dr. M. Tschoerner,- Prozesschemikalien für designkritische Instrumente 2015
© Dr. Weigert Version 2.2
Eine sicher wirksame Sterilisation ist nur bei sauberen Medizinprodukten
gegeben. Der Reinigung kommt daher besondere Bedeutung im
Gesamtablauf der Aufbereitung zu. (KRINKO-BfArM-Empfehlung 2012)
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© Dr. Weigert Version 2.2
Eloxal
O2-Messgeräte
Silikon
MIC und starre Endoskope
Flex. Endoskope
HF-Instrumente
Ti-Implantate
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Reinigung und Desinfektion
DIN EN
17664Sterilisation sind die KatheterVorISOder
Verbindungskabel
in einem Desinfektionsbad
zu
Sterilisation
von Medizinprodukten
reinigen bereitzustellende
und
zu
desinfizieren. für Als
Vom Hersteller
Informationen
die
Desinfektionsmittel
wird Lysoform,
Kodan oder
Aufbereitung
von resterilisierbaren
Medizinprodukten
70% Isopropyl-Alkohol empfohlen.
3. VomDie
Hersteller
bereitzustellende
Informationen
Reinigung
und Desinfektion
der KatheterVerbindungskabel darf nur mit nicht brennbaren
3.1 Anweisungen
Wiederaufbereitung
und nicht zur
explosiven
Mitteln vorgenommen
werden. ….
Es muss mindestens ein validiertes Verfahren zur Wiederaufbereitung
Kodan Tinktur forte:
des Medizinprodukts
festgelegt werden.
Propan-2-ol 45 %, Propan-1-ol 10 %
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Reinigung und Desinfektion
Vor der Sterilisation sind die KatheterVerbindungskabel in einem Desinfektionsbad zu
reinigen
und
zu
desinfizieren.
Als
Desinfektionsmittel wird Lysoform, Kodan oder
70% Isopropyl-Alkohol empfohlen.
Die Reinigung und Desinfektion der KatheterVerbindungskabel darf nur mit nicht brennbaren
und nicht explosiven Mitteln vorgenommen
werden. ….
Kodan Tinktur forte:
Propan-2-ol 45 %, Propan-1-ol 10 %
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§ Ein wirksames Reinigungsverfahren
§ Ziel à rückstandsfreie Reinigung
à Desinfektion / Sterilisation nicht durch z.B. Blut-,
Sekret- oder Geweberückstände beeinträchtigt
§ Warnwert für die Sauberkeit …
§ Warnwert von 100 μg Protein/Medizinprodukt als
Kriterium für die erforderliche Sauberkeit
[Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten. Empfehlung der KRINKO beim RKI und des BfArM
Bundesgesundheitsbl 2012 · 55:1244–1310 ]
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§ Deutsche Leitlinien für die Validierung
§ 5LFKWZHUWwJ3URWHLQ3U¾IN¸USHU*UHQ]ZHUWwJ3URWHLQ3U¾IN¸USHU
§ 5HDOLQVWUXPHQWHQDFK(LQJUXSSLHUXQJ
[Leitlinie von DGKH, DGSV und AKI für die Validierung und Routineüberwachung maschineller Reinigungs- und thermischer
Desinfektionsprozesse für Medizinprodukte, 4. Auflage 2014]
DGKH, DGSV, AKI, in Kooperation mit dem VAH 2014: Leitlinie zur Validierung der manuellen Reinigung und manuellen
chemischen Desinfektion von Medizinprodukten]
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Kritische Parameters der Reinigung
und Desinfektion
Zeit
Chemie
Temperatur
Kontamination
Mechanik
Design
Dr. M. Tsch
Tschoerner,- Pr
Prozesschemikalien
hemikali für d
designkritische
ignkriti he IInstrumente
tr
te 2015
© Dr.
Dr Weig
Weigertt Version
Ve io 2.2
Einflussfaktor Chemie bei der Aufbereitung:
Kontamination
Wasser
Behandlungsmittel/Prozesschemikalien
•
Reinigungsmittel (RKI-Empfehlung)
•
Reinigungsverstärker
•
Saure Neutralisationsmittel
•
Desinfektionsmittel
•
Nachspülmitte
•
Pflegemittel
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Anforderungen an das Wasser zur Schlussspülung:
• Frei von fakultativ pathogenen Mikroorganismen
• VE-Wasser empfohlen
• Mikrobiologisch einwandfreies Schlussspülwasser kann
durch Einsatz von geeigneten Wasserfiltern bereitgestellt
werden.
• Bei bestimmten Medizinprodukten (mit erhöhten oder
besonders hohen Anforderungen an die Aufbereitung) kann
… wegen erforderlicher Endotoxin- oder Partikelfreiheit …
die Verwendung einer höheren Wasserqualität (z. B. Aqua
purificata, Aqua ad injectabilia) notwendig sein.
[Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten. Empfehlung der KRINKO beim RKI und des BfArM
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Anforderungen an die Wasserqualität (RDG):
AKI Rote Broschüre und
Validierungsleitlinie von DGKH, DGSV und AKI Anlage 6
1. Vorspül-, Reinigungs- und Zwischenspülschritt: (Minimalanforderungen):
Gesamthärte:
< 3°d (< 0,5 mmol CaO/L)
Gesamtsalzgehalt:
< 500 mg/L
Chloridgehalt:
< 100 mg/L
pH-Wert:
5–8
2. Schlussspülschritt und Empfehlung für alle Schritte: Elektrische
Leitfähigkeit:
≤ 15 µS/cm (abweichend von EN 285)
pH-Wert:
5-7
Gesamthärte:
≤ 0,02 mmol CaO/L
Gesamtsalzgehalt:
≤ 10 mg/L
Phosphatgehalt:
≤ 0,5 mg/L
VE-Wasser =
Silikatgehalt:
≤ 1 mg/L
Vollentsalztes Wasser
Chloridgehalt:
≤ 2 mg/L
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Optimale VE-Wasser-Erzeugung
Trinkwasser
Enthärtung
Reverse-Osmose
oder
Mischbett-Ionenaustauscher (1)
Elektrodeionisation
Leitwertmessstelle
Mischbett-Ionenaustauscher (2)
Ggf.
Ultrafiltration
VE Wasser
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DIN EN ISO 17664
Sterilisation von Medizinprodukten Vom Hersteller bereitzustellende Informationen für die
Aufbereitung von resterilisierbaren Medizinprodukten
3.3 Vorbereitung am Gebrauchsort
Erforderliche Informationen:
•
•
•
•
•
Transportbehälter
eine Beschreibung der Halterungssysteme
maximale Zeitspanne, die zwischen Verwendung und Reinigung
verstreichen darf
eine Beschreibung der Vorreinigungstechniken, die kritisch
für das weitere Verfahren sind
die Anforderungen an den Transport.
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Korrosion von Edelstahlinstrumenten
Lochkorrosion
Ursache: zu hohe Chloridgehalte in Flüssigkeiten, die mit Instrumenten in
Kontakt kommen bzw. auf ihnen antrocknen:
Physiologische Kochsalz-Lösung
Ringer-Lösung
Trocknendes Blut
Behandlungslösung
auf Aluminiumchlorid-Basis
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DIN EN ISO 17664
3.4 Vorbereitung vor der Reinigung
Arbeitsanweisungen für mindestens die folgenden Verfahren:
•
•
•
•
•
Anforderungen zum Verdecken/Abdecken der Anschlüsse
Zerlegung des Produkts
Prüfung auf Undichtigkeit des Produkts (flexible Endoskope)
erforderliche Techniken zum Einweichen/Abbürsten
Ultraschallbehandlung des Produkts
Sind Spezialwerkzeuge für die Zerlegung oder den
Wiederzusammenbau erforderlich, müssen diese in den
Anweisungen festgelegt sein.
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Vorbereitung im OP
Vorreinigung &
Befüllen
Transport zur
ZSVA
Nassentsorgung
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SOP
geschultes
Personal
Ausrüstung
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Instrumentenaufbereitung gemäß KRINKO-BfArM-Empfehlung
Vermeidung proteinfixierender Effekte vor und bei der Reinigung:
1.
Vorreinigung auf nachfolgenden Aufbereitungsverfahren abstimmen,
um insbesondere nachteilige Effekte auszuschließen, z. B. Vermeidung
fixierender Verfahren wie die Anwendung von Hitze oder Aldehyden
vor der Reinigung
2.
Bei der Reinigung durch die Verfahrensführung sicherstellen, dass es
nicht zu einer Fixierung von Rückständen am Medizinprodukt kommt
3.
fixierenden Eigenschaften der Wirkstoffe Aldehyd, Alkohol und
Peressigsäure sowie Temperaturen > 55°C
4.
Aldehyde und Peressigsäure können zur Fixierung von Eiweiß führen, ihr
Einsatz bei der Reinigung wird daher nicht empfohlen.
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Vorreinigung
1LFKWIL[LHUHQGH9RUUHLQLJXQJ.RPSDWLELOLW¦W9RUUHLQLJXQJ5HLQLJXQJ'HVLQIHNWLRQ
5HLQLJXQJVHUJHEQLVVHQDFK9RUGHVLQIHNWLRQ
5'*XQG8OWUDVFKDOO
61DNDWDHWDO=HQWUDOVWHULOLVDWLRQ6II
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Vermeidung proteinfixierender Effekte vor und bei der Reinigung:
1.
Standardanschmutzung mit hep. reakt. Schafblut & trocken
2.
Desinfeizierende Vorreinigung nach SOP
3.
Aufbereitung im RDG-E mit typgeprüftem Reinigungsverfahren
4.
Anfärbung von Restproteinen / quantitativer Proteintest
Präparat mit
Glutaraldehyd
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Desinfektionsreiniger
insitu gebildeter
Peressigsäure
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Untersuchung der fixierenden Eigenschaften von desinfizierenden
Reinigern
Vorbehandlungsmittel
Anzahl
Prüfkörper
Blutreste
visuell
erkennbar
Prüfkörper
(µg BSA/PK)
Desinfizierender
Reiniger, Basis PES
4
-
n.n.
GDA-Lösung
6
+
731 – 5043
Desinfektionsmittel,
Basis GDA
4
-
49 – 101
Keine Vorbehandlung
4
-
0 – 33
PES
GDA
BSA
PK
n.n.
= Peressigsäure
= Glutardialdehyd
= Rinderserumalbumin
= Prüfkörper
= nicht nachweisbar
Validierungsleitlinie (RDG-E): Richtwert ≤ 800 μg Protein/Prüfkörper (Ausgabe 2011)
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© Dr. Weigert Version 2.2
Empfehlung für: alkalische/mildalkalische Reiniger
ð alkalische Reinigung zeichnet sich durch hohe Wirksamkeit
hinsichtlich der Lösung von Protein- u. Fettrückständen und eine
mikrobielle Wirksamkeit aus
ð kann zu nachteiligen Materialveränderungen kommen
ð Angaben des Herstellers zur Materialverträglichkeit beachten
Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten
Empfehlung KRINKO beim RKI und des BfArM, Kap. 2.2.2 Reinigung, Desinfektion,
Spülung und Trocknung; Bundesgesundheitsbl 2012 · 55:1244–1310
ð USA: CDC-Guideline for Disinfection and
Sterilization in Healthcare Facilities, 2008:
ð “Alkaline-based cleaning agents are used for
processing medical devices because they
efficiently dissolve protein and fat residues.”
Dr. M. Tschoerner,- Prozesschemikalien für designkritische Instrumente 2015
© Dr. Weigert Version 2.2
pH-neutrale enzymatische Reinger
werden oft empfohlen ….
aber
ein
zeigt eine bessere selbst-tätige
Reingungsleistung bei einer guten
Materialverträglichkeit – auch für
DaVinci Instrumente
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© Dr. Weigert Version 2.2
pH-Wert und Reinigungsergebnis?
Es gibt nicht einen „optimalen pH-Wert“
für die beste Reinigung oder Proteinentfernung!
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© Dr. Weigert Version 2.2
Schafblut 100 μl on 10 cm2
6 ml/l Reiniger, 40°C, Restprotein auf der Oberfläche angefärbt (blau)
Alkalischer Reiniger 1
Alkalischer Reiniger 2 Mildalkalischer Reiniger mit
(pH 11,8)
(pH 11,2)
Tensiden und Enzymen (pH 10,7)
5 min
10 min
5 min
10 min
5 min
Dr. M. Tschoerner,- Prozesschemikalien für designkritische Instrumente 2015
10 min
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Instrumentenaufbereitung zur Vermeidung der Übertragung von vCJK/CJK
bei nicht erkennbarem Risiko gemäß KRINKO-BfArM-Empfehlung
Aufbereitung durch Kombination von wenigstens zwei auch für die
Dekontamination bzw. Inaktivierung von Prionen (zumindest partiell)
geeignete Verfahren:
1.
(Nichtfixierende) Vorreinigung und Reinigung
2.
geeignete (ggf. chemothermische) Desinfektion
3.
Sterilisation mit nachgewiesener Prionwirksamkeit
(siehe auch . Tabelle 2 sowie ANSM-Liste (www.ansm.sante.fr)).
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„natürliches“ körpereigenes Prion-Protein
Pathogenes Prion-Protein = Prion
C
Sc
PrP „cellular“
PrP
„Scrapie-Isoform“
• wasserlöslich
• wasserunlöslich
• nicht agglomerisierend
• agglomerisierend
• Proteinase-abbaubar
• Proteinase-beständig
Alpha-Helix-Struktur
Beta-Faltblatt-Struktur
Identische Aminosäuresequenz, aber andere Konformation (Tertiärstruktur)
Ein Protein mit „zwei Gesichtern“
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vCJD Deaths in UK
BSE-prions
30
Stomach
25
Gut
20
Lymphatic System
15
Nervus splanchnicus
and Nervus vagus
10
Central nerve system
vCJD
5
?
0
1994 1995 1996 1997
1998 1999 2000 2001
2002 2003 2004 2005
2006 2007 2008
2009 2010
2011
2012
Basierend auf Untersuchungen herausoperierter Mandeln und Blinddärme in GB
sind ca. 4000 Fälle noch zu erwarten
2013
In Frankreich: 25 vCJK-Fälle
Instrumente aus Neurochirurgie, Ophthalmochirurgie (Netzhaut, Sehnerv) und HNO-Chirurgie
(Riechschleimhaut) müssen mit Reiniger behandelt werden, der gegen Prionen wirksam ist
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Tab. 2 Wirksamkeit verschiedener bei der Aufbereitung von Medizinprodukten
eingesetzter Verfahren zur Dekontamination von Instrumenten bzw.
Inaktivierung von Prionen
Mindestens partiell wirksame
Verfahren / Mittel
Unwirksame oder fixierende
Verfahren / Mittel
Sorgfältige validierte (insbesondere
alkalische) Reinigung (s. auch 1.3.1.1)
Alkohol
1 M NaOH (40 g / l mindestens 1 h bei 20 °C)
Aldehyde, Formaldehyd-Gas
2,5 - 5 % NaOCl (mindestens 1 h bei 20 °C;
Ethylenoxid-Gas
mindestens 20.000 ppm Chlorgehalt)
≥ 4 M GdnSCN
(mindestens 30 min bei 20 °C)
Iodophore
Dampfsterilisation (mindestens 5 min bei 134 °C)
HCl
H2O2 (bestimmte Verfahren, s. auch 1.3.1.3)
Trockene Hitze
UV-Strahlung
Ionisierende Strahlung
PES
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 10 · 2012 , S. 1278
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Instrumentenaufbereitung zur Vermeidung der Übertragung von vCJK/CJK
bei nicht erkennbarem Risiko gemäß KRINKO-BfArM-Empfehlung
• Deutschland:
• „Reinigung im alkalischen Milieu“ - entscheidend ist grundsätzlich die
nachgewiesene Reinigungsleistung (KRINKO-BfArM-Empfehlung 2012, Anlage 7)
• Eine Prion-inaktivierende Eigenschaft eines Reinigers ist am ehesten bei pHWerten > 10 und einer Einwirkzeit über 10 Minuten bei erhöhten, aber Protein nicht
fixierenden Temperaturen (z.B. 55 °C) zu erwarten. Entscheidend für die
Auslobung einer Prion-inaktivierenden Eigenschaft sind jedoch
entsprechende ausdrückliche Nachweise (s. z.B. Liste der ANSM [7, 8]).
Liste des produits inactivants totaux au regard du PSP (novembre
2011), utilisables dans le cadre des procédures prévues par
l’instruction DGS/RI3/2011/449 du 1er décembre 2011
Dr. M. Tschoerner,- Prozesschemikalien für designkritische Instrumente 2015
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Neue Forschungsergebnisse Ergebnisse CEA Paris
(Commissariat à l'Energie Atomique)
Direction des Sciences du Vivant
Institut des Maladies Emergentes et des Thérapies Innovantes
Service d’Etude des prions et des Infections Atypiques
In vivo Test zur Abreicherung von Prionen von neuen und korrodierten
Edelstahloberflächen in lg-Stufen
(1%, 55°C, 10 min, ohne Mechanik):
neu
Scrapie 263K
BSE-Prionen
vCJK-Prionen
4,6
2,5
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korrodiert
3.5
3,0
2,5
!
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Modernes Aufbereitungsprogramm
im RDG konform mit der
KRINKO-BfArM-Empfehlung
• Vorspülung mit Kaltwasser
• Reinigung, mit mildalkalischenzymatischem Reiniger bei
40 bis 55°C, 10 min
(mit nachgewiesener Reinigungsleistung)
• Zwischenspülung mit VE-Wasser
• Schlussspülung und
Thermodesinfektion mit VE-Wasser,
optional Dosierung eines Nachspülmittels
• Trocknung
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Instrumentenaufbereitung zur Vermeidung der Übertragung von vCJK/CJK
bei nicht erkennbarem Risiko gemäß KRINKO-BfArM-Empfehlung
• Deutschland:
• „Reinigung im alkalischen Milieu“ - entscheidend ist grundsätzlich die
nachgewiesene Reinigungsleistung (KRINKO-BfArM-Empfehlung 2012, Anlage 7)
• Eine Prion-inaktivierende Eigenschaft eines Reinigers ist am ehesten bei pHWerten > 10 und einer Einwirkzeit über 10 Minuten bei erhöhten, aber Protein nicht
fixierenden Temperaturen (z.B. 55 °C) zu erwarten. Entscheidend für die
Auslobung einer Prion-inaktivierenden Eigenschaft sind jedoch
entsprechende ausdrückliche Nachweise (s. z.B. Liste der ANSM [7, 8]).
Liste des produits inactivants totaux au regard du PSP (novembre
2011), utilisables dans le cadre des procédures prévues par
l’instruction DGS/RI3/2011/449 du 1er décembre 2011
Dr. M. Tschoerner,- Prozesschemikalien für designkritische Instrumente 2015
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Programm mit Prion-Inaktivierung und
Prion- Dekontamination inklusive Aluminiumschutz
• Vorspülung mit Kaltwasser
• Reinigung, alkalischer Reiniger mit nachgewiesener PrionWirksamkeit, z.B. 1 %, bei 55°C, 10 min
• Ggf. Neutralisation
• Zwischenspülung mit VE-Wasser
• Zwischenspülung mit VE-Wasser
• Schlussspülung und Thermodesinfektion mit VE-Wasser,
optional Dosierung eines Nachspülmittels
• Trocknung
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Ophthalmologische Instrumente
100 Testzyklen im RDG haben gezeigt, dass dieser Prion-wirksame
Reiniger für ophthalmologische Instrumente geeignet ist.
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Instrumentenaufbereitung gemäß KRINKO-BfArM-Empfehlung
1.
Nichtfixierende Vorbehandlung/Vorreinigung
2.
Reinigung
2a wenn direkter Kontakt mit ZNS, Augenhintergrund, eröffnetem
lymphatischen Gewebe ausgeschlossen werden kann:
auch pH-neutrale Reinigung möglich
oder
2b wenn keine alkalische Reinigung bei Instrumenten mit
möglichem direkten Kontakt mit ZNS, Augenhintergrund,
eröffnetem lymphatischen Gewebe zuverlässig möglich ist,
dann auch pH-neutrale Reinigung möglich
3.
Sterilisation
3a Dampfsterilisation bei 134°C mind. 5 min Haltezeit
3b Dampfsterilisation bei 134°C, 18 min Haltezeit
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© Dr. Weigert Version 2.2
Produktreinheit - mögliche Ursachen für TASS:
• Endotoxine oder Partikel
wahrscheinlich
• Metallionen (Cu)
wahrscheinlich
• Protein und DNA/RNA
Proteine nicht wahrscheinlich; DNA/RNA wahrscheinlich
• Reiniger-Rückstände
enzymatische Reiniger – ausgeschlossen
• Desinfektionsmittelrückstände/Konservierungsmittel
GDA – nicht wahrscheinlich; QAV – wahrscheinlich
• Sterilisationsrückstände
EO - wenig wahrscheinlich
[Ophthalmology, 2012,119, 1295 ff. ; Ophthtalmology, 2012, 119, e4-e42]
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Chemische Fabrik Dr. Weigert
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