Dr. Sebastian Berlin Ditzingen, 9. Juni 2015 Die drei Säulen von Industrie 4.0 – Ein Arbeitsprogramm Die vier industriellen Revolutionen Quelle: Kagermann u.a. (2013), Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 – Abschlussbericht des Arbeitskreises Industrie 4.0 2 09.06.2015 - Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. - Sitzung des AK Integrationsmanagement Merkmale und Ausprägungen von „Industrie 4.0“ Kennzeichnend für Industrie 4.0 sind … - Automatisierung U.a. datengetriebene Entscheidungen auf Grundlage von Big Data-Analysen - Standardisierung U.a. einheitliche Kommunikationsstandards und Schnittstellen; Standards zur Datenverarbeitung - Einbettung U.a. Sensoren als Bestandteil physischer Akteure; Verschmelzen von Hard- und Software - Digitalisierung U.a. Digitalisierung der physischen Akteure; digitales Abbild des Warenflusses - Vernetzung Vernetzung aller Akteure der Wertschöpfungskette; Vernetzung von Maschinen und Menschen Ermöglicht … - Smart Production Intelligente Maschinen; intelligente Werkstücke; Effizienzsteigerung - Smart Products Produkt trägt Daten mit sich; Angebot innovativer Dienstleistungen wie Fernwartung - Smart Networks Wertschöpfungsweite Prozessintegration; Ad-hoc-Strukturen; Kommunikation über Plattformen In jedem dieser Bereiche ergeben sich bislang unbeantwortete Herausforderungen für die betriebswirtschaftliche Forschung 3 09.06.2015 - Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. - Sitzung des AK Integrationsmanagement Themenfeld „Betriebswirtschaftliche Herausforderungen von Smart Production“ Flexibilisierung Ressourcenproduktivität und -effizienz Dynamische Gestaltung von Geschäftsprozessen in unterschiedlichen Dimensionen: Qualität, Zeit, Risiko, Robustheit, Preis, Umweltverträglichkeit, etc. Individualisierung der Kundenwünsche Rentable Produktion von Kleinstmengen (Losgröße 1) unter Berücksichtigung individueller kundenspezifischer Kriterien in der Produktentstehung Hohe Ausbringung an Produkten bei gegebenen Ressourcen (Ressourcenproduktivität) und niedriger Ressourceneinsatz bei gegebener Produktionsmenge (Ressourceneffizienz) Herausforderungen von Smart Production Demografie-sensible Arbeitsgestaltung Interaktion zwischen Mensch und technischen Systemen in Verbindung mit Maßnahmen der Arbeitsgestaltung und Kompetenzentwicklung Optimierte Entscheidungsfindung Durchgängige Transparenz und frühzeitige Absicherung von Entwurfsentscheidungen im Rahmen des Engineerings sowie flexiblere Reaktionen auf Störungen. Work-Life-Balance Verbindung von Beruf und Privatleben sowie neue Handlungsspielräume für die Gestaltung des Arbeitseinsatzes durch intelligente Assistenzsysteme Quelle: Kagermann u.a. (2013), Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0, S. 19f. 4 09.06.2015 - Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. - Sitzung des AK Integrationsmanagement Themenfeld „Betriebswirtschaftliche Herausforderungen von Smart Products“ Smarte Komponenten (Sensorik, Prozessoren, Software) Vernetzungskomponenten (Schnittstellen, Netzwerkverbindung) Physische Komponenten (Mechanik, Elektronik) Smart Product führt zu Überwachung Wartung Predictive Maintenance Messung der Umwelt Autonomes Lernen Herausforderungen Veränderte Wertschöpfungsketten Neue Branchenstrukturen Neue strategische Fragestellungen Veränderte Unternehmensrollen Quelle: Porter, M. E., J. E. Heppelmann (2014), How Smart, Connected Products Are Transforming Competition, S. 67f. 5 09.06.2015 - Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. - Sitzung des AK Integrationsmanagement Transformation der Wettbewerbskräfte Themenfeld „Betriebswirtschaftliche Herausforderungen von Smart Networks“ Anwendungssicht Theoriesicht Welche Anforderungen ergeben sich durch Industrie 4.0 an die Steuerung von Netzwerken? Beispiele: Möglichkeit zur Bildung und Steuerung von adhoc-Strukturen Herausforderungen Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse sind vorhanden, um diesen Anforderungen zu begegnen? Welcher künftiger Forschungsbedarf ergibt sich aus dem Abgleich von Anforderungen und Lösungen? Beispiele: Schließen von Rahmenvereinbarungen Beispiele: Bestimmung des Zeitpunkts zur Vertragsauflösung Fokus 4 Netzwerktypen Steuerung von Netzwerken Netzwerkplanung Ziele & Anreize Strukturen & Prozesse hierarchisch Interaktion & Reputation Typ I Netzwerkbetrieb Leistung & Vergütung Verhalten & Belohnung Vertrauen & Gemeinsamkeiten Ergebnissteuerung Verhaltenssteuerung Soziale Steuerung geschlossen Quelle: Dekker, H. C. (2004). Control of inter-organizational relationships. Accounting, Organizations and Society, 29(1), 27–49. 6 Typ II 09.06.2015 - Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. - Sitzung des AK Integrationsmanagement offen Typ III Typ IV heterarchisch Arbeitsprogramm zum Thema „Betriebswirtschaftliche Aspekte von Industrie 4.0“ Betriebswirtschaftliche Herausforderungen des Konzepts Industrie 4.0 Themenfeld Themenfeld Themenfeld Betriebswirtschaftliche Herausforderungen Smart Products Betriebswirtschaftliche Herausforderungen Smart Production Betriebswirtschaftliche Herausforderungen Smart Networks Fallstudien zur Vertiefung der behandelten Themenstellungen 7 09.06.2015 - Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. - Sitzung des AK Integrationsmanagement Backup 8 09.06.2015 - Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. - Sitzung des AK Integrationsmanagement Themenfeld „Betriebswirtschaftliche Herausforderungen von Smart Networks“ Anwendungssicht Theoriesicht Welche Anforderungen ergeben sich durch Industrie 4.0 an die Steuerung von Netzwerken? Beispiele: Möglichkeit zur Bildung und Steuerung von adhoc-Strukturen Herausforderungen Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse sind vorhanden, um diesen Anforderungen zu begegnen? Welcher künftiger Forschungsbedarf ergibt sich aus dem Abgleich von Anforderungen und Lösungen? Beispiele: Schließen von Rahmenvereinbarungen Beispiele: Bestimmung des Zeitpunkts zur Vertragsauflösung Fokus 4 Netzwerktypen Steuerung von Netzwerken Netzwerkplanung Ziele & Anreize Strukturen & Prozesse hierarchisch Interaktion & Reputation Typ I Netzwerkbetrieb Leistung & Vergütung Verhalten & Belohnung Vertrauen & Gemeinsamkeiten Ergebnissteuerung Verhaltenssteuerung Soziale Steuerung geschlossen Quelle: Dekker, H. C. (2004). Control of inter-organizational relationships. Accounting, Organizations and Society, 29(1), 27–49. 9 Typ II 09.06.2015 - Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. - Sitzung des AK Integrationsmanagement offen Typ III Typ IV heterarchisch Praxisorientierte Definition von „Industrie 4.0“ Industrie 4.0 umfasst die intelligente Vernetzung aller Akteure innerhalb von Wertschöpfungsketten (vom Zulieferer bis hin zum Kunden) und die vollständige Digitalisierung relevanter Informationen. Dies ermöglicht die Aufnahme und Auswertung immenser Datenmengen (Big Data) in Echtzeit sowie die autonome, regelbasierte Entscheidungsfindung. Industrie 4.0 führt dadurch zu effizienteren Prozessen im Sinne einer smarten Produktion, sowie einem höheren Kundennutzen durch das Angebot smarter Produkte und Dienstleistungen. 10 09.06.2015 - Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. - Sitzung des AK Integrationsmanagement Themenüberblick Arbeitsprogramm zum Thema „Betriebswirtschaftliche Aspekte von Industrie 4.0“ mit folgenden Themenfeldern „Smart Products“ Im Fokus stehen u.a. die Fragen, wie Smart Products aus Kundendaten entwickelt und in das bestehende Leistungsspektrum integriert werden können. „Smart Production“ Aus der betriebswirtschaftlichen Perspektive werden die informationstechnischen Potenziale für die Produktionsplanung und -steuerung behandelt. „Smart Networks“ Im Fokus steht die Frage, in welcher Form sich die Entwicklungen um Industrie 4.0 auf die verschiedenen Ausprägungen überbetrieblicher Wertschöpfung auswirken. 11 09.06.2015 - Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. - Sitzung des AK Integrationsmanagement
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