P R O F . D R . C L A U S W. G E R B E R I C H Industrie 4.0 Vortrag an der Hochschule Luzern – KMU Forum am 07.09.2015 © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 1 Maschinen lernen denken – Industrie 4.0 Wie Firmen IT und Produktion verschmelzen Roboter der Firma Kuka im Wolfsburger VW-Werk: Maschinen mit Entscheidungsspielraum. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 2 Die vierte industrielle Revolution… 1.0: Wasser&Dampf 2.0: Fließband 3.0: Elektronik&IT Industrie 4.0 © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 3 Die Wachstumsfelder Darstellung der bisherigen Kontratieff-Zyklen Am Anfang des 6. Kontratieff Zyklus stehen Basisinnovationen, die als Grundlage für die neuen Megatrends dienen. Quelle: Volkmann, Siemens © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 4 Definition Industrie 4.0 „Der Begriff Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution, eine neue Stufe der Organisation und Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette über den Lebenszyklus von Produkten. Dieser Zyklus orientiert sich an den zunehmend individualisierten Kundenwünschen und erstreckt sich von der Idee, dem Auftrag über die Entwicklung und Fertigung, die Auslieferung eines Produkts an den Endkunden bis hin zum Recycling, einschließlich der damit verbundenen Dienstleistungen. Basis ist die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen in Echtzeit durch Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligten Instanzen sowie die Fähigkeit, aus den Daten den zu jedem Zeitpunkt optimalen Wertschöpfungsfluss abzuleiten. Durch die Verbindung von Menschen, Objekten und Systemen entstehen dynamische, echtzeitoptimierte und selbstorganisierende, unternehmensübergreifende Wertschöpfungsnetzwerke, die sich nach unterschiedlichen Kriterien wie beispielsweise Kosten, Verfügbarkeit und Ressourcenverbrauch optimieren lassen.“ Quelle: Plattform Industrie 4.0. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 5 Wandel der Gesellschaft Der unsichtbare Zauberschlüssel BLUETOOTH-SCHLOSS Verlorene oder vergessene Schlüssel? Gibt’s nicht mehr. Noke (sprich „No key“ – Kein Schlüssel) ist das VorhängeSchloss für das Digitalzeitalter. Es öffnet sich auf Fingerdruck per Smartphone-App. Hergestellt wird die Verbindung durch stromsparendes Low-energy- Bluetooth (ab Bluetooth 4.0). Egal ob Fahrrad, Gartenlaube oder Garage, alles lässt sich mit dem wassergeschütztem High-Tech-Schloss absichern. Es öffnet sich automatisch, wenn sich der Besitzer mit dem Smartphone nähert. Markteinführung: Februar 2015, ab 80 Euro. Watch-Kandidaten SMARTE UHREN Kein Gadget für 2015 ist von so viel Medienhype umgeben wie Apples „Watch“, die angekündigte Smartwatch für den Einsatz zusammen mit iPhones. E-Mails oder Fotos werden am Handgelenk ebenso angezeigt wie Karten zur Navigation. Das Mikrofon nimmt Sprachbefehle auf, um Informationen von Apples digitaler Auskunftei „Siri“ zu bekommen oder Telefonate zu starten. Ein Schwerpunkt ist auch der Fitness-Bereich mit umfangreichen Funktionen für Freizeitsportler. Der Herzschlag wird ebenso überwacht wie der Kalorienverbrauch. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 6 Wandel der Gesellschaft Einmal winken reicht dem Computer INTELLIGENTE MAUS, FLINKER DRUCKER Maus und Drucker sind die Komponenten, in denen sich in der PC-Welt in den vergangenen Jahren am wenigsten verändert hat. Aber das wird sich 2015 ändern. Mycestro ist zum Jahresanfang erhältlich. Die erste Maus, die wie ein Ring am Finger getragen wird. Der gute alte Tischplatten-Schubser entwickelt sich weiter zum dreidimensionalen Anzeige- und Steuergerät. Mycestro thront auf dem Zeigefinger der rechten Hand und verbindet sich per Bluetooth mit dem Rechner. Auf der linken Seite, also per Daumen bedienbar, befinden sich drei Knöpfe, so wie bei einer traditionellen Maus. Der Finger samt Maus zeigt auf einen Punkt des Bildschirms und schon können Cursors platziert oder Fenster verschoben werden. Geladen wird per Micro-USB. Die Gestensteuerung wird mit dem Vordringen des „Internets der Dinge“ ohnehin einen rasanten Aufschwung erleben. Mit dem Myo-Armband steht auch bereits die nächste Mausrevolution in den Startlöchern. Myo wird wie ein Schmuckarmband um den Unterarm geschnallt und liest mit seinen eingebauten Sensoren nach einer Trainingsphase Muskelbewegungen aus. Das Ballen der Faust löst eine andere Funktion aus als etwas das Drehen des Handgelenks. Das wahrscheinlich immobilste Zubehör für PC oder Tablet ist immer noch der Drucker. Schließlich muss das Papier an den Druckerpatronen vorbeigeführt werden. Was heißt hier „muss“, haben sich die Tüftler bei Zuta Labs gedacht. Ihr Zutla Pocket Printer macht es genau anders herum. Wenn das Papier nicht zum Drucker kommt, muss der Drucker halt zum Papier kommen. Der tropfenförmige Druckroboter wird mit seiner spitzen Seite an der oberen linken Ecke des Blattes ausgerichtet, läuft dann Zeile für Zeile das Papier ab und hinterlässt mit hoher Präzision seine Spuren. Das Gerät soll Anfang 2015 ausgeliefert werden und mit Laptop, Tablet oder Smartphone kooperieren. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 7 Wandel der Gesellschaft Knutschkugel mit Rundumblick WURFKAMERA Mit der Panono Camera plant das deutsche Start-up Panono den großen Wurf. Die Fotokugel mit 36 integrierten Kameras wird mit beherztem Schwung in die Luft geworfen oder – zum Beispiel von einer Brücke – an einem Seil herabgelassen. Es nimmt dann sphärische 360-Grad-Panorama-Fotos seiner Umgebung auf. Die Bilder der parallel ausgelösten Kameras setzt eine eigene Software in der Kamera zu einem fertigen Panoramabild zusammen. Auf dem PC lässt sich dann mit der Maus durch das Bild wandern. Die Übertragung zum Computer erfolgt per WLAN oder USB-Kabel. Ausgelöst werden die Aufnahmen per Zeitauslöser oder Smartphone-App. Die Entwickler mussten sicherstellen, dass das teure Spielzeug auch einen versehentlichen Aufprallauf den Boden klaglos übersteht. Gute Nachricht für Selfie-Freunde: Die Panono Wurf-Kamera kann auch am Ende eines Selfie-Sticks befestigt werden, der ausgestreckt in der Hand gehalten wird. Den störenden Stock entfernt die eingebaute Software automatisch aus dem Bild. Als Preisempfehlung wird derzeit 549 Euro genannt. Marktstart: Anfang 2015. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 8 Baustein Erneuerungsfähigkeit Laut einer Befragung von KPMG sind 34 % der Unternehmen der sieben Branchen Automobil, Banken und Versicherungen, Logistik, Handel ,Elektronik, Energie und Telekom der Meinung ,ihr Geschäftsmodell wird sich bis 2020 fundamental ändern. Es reicht daher zukünftig nicht aus, die Binnensicht der eigenen Branche zu reflektieren. Wer die Konkurrenz von morgen erkennen will, muss die Situation von Unternehmen anderer Branchen verstehen und deren mögliche Strategien rechtzeitig antizipieren. Die Zukunft gehört den Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen radikal auf eine digitale und individualisierte Kundschaft ausrichten. 9Jedes dritte Unternehmen erwartet bis zum Jahr 2020 eine starke oder fundamentale Veränderung des eigenen Geschäftsmodells Wie stark wird sich Ihr Geschäftsmodell bis zum Jahr 2020 verändern? Top 2 Werte einer Skala von 1 („gar nicht“) bis 5 („fundamental“) in % der Befragten (N=50/Gesamt N=350) Quelle: KPMG Studie „Survival of the Smartest“ © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 9 Felder der Veränderungen Gesellschaftlicher Wandel Normen, Gesetze, Vorschriften Wettbewerb Veränderungen Struktur Kunden Markt / Kunde Strategie Technologie Prozesse © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 10 Wichtige Instrumente des Zukunftsmanagements Digitalisierung Wissensmanagement Szenariotechnik Technologieportfolio Kernkompetenzen Risikomanagement Big Data © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 11 Szenario-Erstellung: Vom Szenariofeld zu den Zukunftsprojektionen Quelle: 20XX, WZM © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 12 Bausteine Industrie 4.0 Gesamtkonzept ‚Industrie 4.0‘ Geschäftsmodell Netzwerke Technologie Kunde Skills Führung Geschäftsprozesse Quelle: aveniture und Gerberich Consulting © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 13 Wandel der Wirtschaft Neue Technologien entwickeln sich: ThyssenKrupp präsentiert MULTI - Das erste seillose Mehrkabinenaufzugssystem der Welt Die Monopolstellung des konventionellen Aufzugs geht zu Ende – 160 Jahre nach seiner Erfindung. ThyssenKrupp setzt erstmals Linearmotoren an Aufzugskabinen ein und überträgt Nahverkehrskonzepte mit Haupt- und Zubringerstrecken auf den Personentransport innerhalb von Gebäuden. Die MULTI-Aufzugstechnologie erhöht Beförderungskapazitäten und Effizienz bei gleichzeitiger Senkung des Platzbedarfs. Zusätzlich gehören Spitzenlasten beim Stromverbrauch durch anfahrende Aufzüge der Vergangenheit an. Durch mehrere Kabinen im gleichen Schacht, die sich vertikal und erstmals auch horizontal bewegen, sind unterschiedliche Höhen, Formen und Nutzungskonzepte von Gebäuden möglich. Der erste MULTI-Prototyp wird ab 2016 getestet. ThyssenKrupps MULTI besteht aus mehreren Kabinen pro Schacht und ermöglicht eine vertikale und horizontale Bewegung. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 14 Fokus TECHNOLOGIE Wichtige Aspekte für die Fokussierung auf künftige TECHNOLOGIEN Welche Relevanz haben Technologien für unser Business? Sind wir mit unseren Technologien Stateof-the Art oder haben wir sogar Vorsprünge? Verfolgen wir technologische Entwicklungen wirklich systematisch? Stellen wir unsere Technologien ständig in Frage? Investieren wir hinreichend in innovative und marktrelevante Technologien? Welchen Mehrwert bieten wir durch den Einsatz und das Angebot neuer Technologien unseren Kunden? © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 15 Grundverständnis für Strategisches (Technologie-) Management © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 16 Big Data Der Zweck jeder Big-Data-Lösung ist es, Daten in entscheidungsrelevante Informationen umzuwandeln. Die Vielfalt an Datentypen und Big-Data-EinsatzSzenarien erfordert auch vielfaltige Werkzeuge auf jeder Schicht einer TechnologieLandschaft. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 17 Wandel der Wirtschaft Auswirkungen von Big Data © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 18 Wie beurteilen Unternehmen Erfolgsfaktoren für die Zukunft* Größter Handlungsbedarf: Flexible Strukturen und Prozesse sowie flexibles Personalmanagement, Intelligente Nutzung von Daten sowie Kooperationen * KMPG Studie „Survival of the smartest – Welche Unternehmen überleben die digitale Revolution?“ © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 19 Digital Charged Products folgen dieser Gleichung DING IT = DING-basierte Funktion Lampe IoT-Stack -> Licht Sicherheit Lagerbox IoT-Stack -> Lagerkapazität Automatische Wiederbeschaffung Heizung IoT-Stack -> Wärme Fernbedienung Energieberatung + + DING-basierter Service High Resolution Management und Digitaly Charged Products bieten für jedes Unternehmen neue Möglichkeiten. Der Kunde kauft kein Produkt sondern eine Lösung © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 20 Potenzial Industrie 4.0 Erwartete Effekte durch Industrie 4.0 © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 21 Connected Markets 2025: Signale © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 23 Innovationen im Energiemarkt: Smart Home © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 24 Das große Konvergenzszenario: Die Verschmelzung von materieller und immaterieller Welt Internet der Dinge und Dienste (Konzept) Quelle: http://www.acatech.de/de/aktuelles-presse/dossiers/dossier-zukunft-des-industriestandorts.html © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 25 Unternehmen in der bisherigen Entwicklung Die Unternehmen haben über Jahre hinweg Strukturen, Prozesse aufgebaut, die sie entsprechend den gegebenen technischen Möglichkeiten wettbewerbsfähig gemacht haben. Die Rahmenbedingungen haben eine kontinuierliche Entwicklung möglich gemacht, technische Entwicklungen haben jedoch zu starken Entwicklungssprüngen geführt. (z.B. Internet) © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 26 Veränderungen durch die künftigen Technologien Die Märkte entwickeln sich rasant, neue Mitbewerber treten in den Markt ein. Für die Unternehmen ist es überlebenswichtig, Arbeitsabläufe noch effizienter zu gestalten und gleichzeitig die Arbeitsproduktivität zu erhöhen. Nur durch den konsequenten Einsatz der neuen technischen Möglichkeiten im Produktionsbereich und bei sämtlichen Unterstützungsprozessen können die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 27 Wandel der Wirtschaft Das Internet der Dinge © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 28 Wandel der Wirtschaft: Systeme von Systemen Produkte unterschiedlicher Branchen können sich miteinander vernetzen und liefern komplexe Informationen, um etwa Aussaat, Bewässerung u.v.a.m. optimal zu steuern. Quelle: http://www.harvardbusinessmanager.de/fotostrecke/das-internet-der-dinge-so-loesen-sich-branchengrenzen-auf-fotostrecke-121445.html © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 29 Zehn Kernaussagen zu Industrie 4.0 1 Das Thema Industrie 4.0 umfasst nicht nur die Digitalisierung der horizontalen und vertikalen Wertschöpfungsketten, sondern wird auch das Produkt- und Serviceangebot der Unternehmen revolutionieren – letztlich mit dem Ziel, Kundenbedürfnisse besser zu erfüllen. Die Nutzen-potenziale von Industrie 4.0 gehen weit über die Optimierung von Produktionstechniken hinaus. Um diese auszuschöpfen, sind erhebliche Investitionen erforderlich. Daher nimmt das Thema zwingend einen Spitzenplatz auf der Agenda von Vorständen und Geschäftsführern deutscher Industrieunternehmen ein. 2 Die befragten Industrieunternehmen werden in den nächsten fünf Jahren durchschnittlich 3,3 % ihres Jahresumsatzes in Industrie 4.0-Lösungen investieren. Dies entspricht fast 50 % der geplanten neuen Ausrüstungsinvestitionen und einer jährlichen Summe von mehr als 40 Milliarden Euro bezogen auf die deutsche Industrielandschaft. Diese Investitionen werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt werden müssen, um maximalen Erfolg zu erzielen. 3 4 Bereits heute hat ein Viertel der Befragten einen hohen Digitalisierungsgrad der Wertschöpfungs- ketten erreicht, wobei häufig erst Teilbereiche und Insellösungen umgesetzt sind. Die Unternehmen erwarten, dass bis zum Jahr 2020 86 % der horizontalen und 80 % der vertikalen Wertschöpfungsketten einen hohen Digitalisierungsgrad aufweisen und damit eng miteinander verknüpft sein werden. Die Industrie muss mit immer weniger Rohstoffen und immer weniger Energie größere Mengen produzieren. Industrie 4.0 ermöglicht eine höhere Produktions-, Energie- und Ressourceneffizienz und schafft damit die Voraussetzungen, um nachhaltig wirtschaftlich produzieren zu können. Über alle Branchen hinweg versprechen sich die befragten Unternehmen eine durchschnittliche jährliche Effizienzsteigerung von 3,3 % durch eine Digitalisierung der Wertschöpfungsketten. Das sind insgesamt 18 % in den nächsten fünf Jahren. Mit Blick auf die Kostenreduktion erwarten sie jährliche Einsparungen von 2,6 %. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 30 Zehn Kernaussagen zu Industrie 4.0 5 Schon heute ist die effiziente Analyse und Nutzung von Daten für die Hälfte aller befragten Unternehmen von hoher Bedeutung. 90 % sind der Ansicht, dass schon in fünf Jahren die Fähigkeit zur Datenanalyse für das Geschäftsmodell entscheidend sein wird. Dabei liegt der Fokus der Unternehmen primär auf dem effizienten Datenaustausch innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette, der eindeutigen digitalen Kennzeichnung der Produkte und auf der Nutzung von Echtzeitdaten zur Steuerung der Produktion. 6 30 % der befragten Unternehmen haben ihre Produkte bereits weitgehend digitalisiert und ihr Angebot hin zu vernetzten und automatisierten Dienstleistungen ausgebaut. Ein mechanisch perfektes Produkt allein wird nicht mehr genügen, um im internationalen Wettbewerb langfristig bestehen zu können. Daher gehen mehr als vier von fünf Befragten – mit Ausnahme der Prozessindustrie – davon aus, in fünf Jahren einen hohen Digitalisierungsgrad ihres Produkt- und Serviceportfolios erreicht zu haben. 7 Diejenigen Unternehmen, die ihr Produktangebot schon heute weitgehend digitalisiert haben, sind in den letzten drei Jahren überdurchschnittlich gewachsen. Die Hälfte der befragten Unternehmen erwartet auch für die nächsten fünf Jahre ein zweistelliges Wachstum infolge einer stärkeren Digitalisierung ihres Produkt- und Serviceportfolios. Jedes fünfte Unternehmen geht sogar von einer Umsatzsteigerung von über 20 % aus. Insgesamt ergibt sich daraus eine durchschnittliche, inkrementelle Umsatzsteigerung von 2,5 % pro Jahr. Auf die Gesamtheit aller Industrieunternehmen in den fünf Kernbranchen in Deutschland bezogen entspricht das einem jährlichen Umsatzpotenzial von über 30 Milliarden Euro. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 31 Zehn Kernaussagen zu Industrie 4.0 8 Industrie 4.0 wird bestehende Geschäftsmodelle nachhaltig verändern und insbesondere auch neue, digitale – oftmals disruptive – Geschäftsmodelle hervorbringen. Im Mittelpunkt dieser Entwicklung stehen die Erhöhung des Kundennutzens durch ein zunehmendes Angebot von Mehrwertlösungen (anstelle von Produkten) und die erhöhte Vernetzung mit Kunden und Partnern. Die besondere Qualität des digitalen Wandels liegt dabei in der rasanten Beschleunigung der Veränderungsgeschwindigkeit und in der Tatsache, dass disruptive Innovationen dazu führen, dass sich Branchen wie zum Beispiel die Informations- und Telekommunikationsindustrie in kurzer Zeit nachhaltig transformieren. 9 Schon heute ist rund die Hälfte aller befragten Unternehmen davon überzeugt, dass vertiefte Kooperationen mit Wertschöpfungspartnern – verbunden mit einer stärkeren horizontalen Vernetzung – von hoher Bedeutung sind. Mit zunehmendem Digitalisierungsgrad wird diese Bedeutung im Zuge von Industrie 4.0 nochmals deutlich zunehmen – insbesondere auch, wenn es darum geht, neue, digitale Geschäftsmodelle aufzubauen. Über 80 % der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass in fünf Jahren vertiefte Kooperationen und eine intensivere horizontale Vernetzung einen wichtigen Stellenwert haben werden. 10 Die Unternehmen müssen auf ihrem Weg hin zum Industrie 4.0-Champion zahlreiche Herausforderungen meistern. Im Zentrum stehen dabei die hohen Investitionen und eine häufig noch unklare Wirtschaftlichkeitsrechnung für neue Industrie 4.0-Anwendungen. Zudem muss die Qualifizierung der Mitarbeiter an die Anforderungen der digitalen Welt sichergestellt werden und es müssen verbindliche Standards definiert und Aufgaben im Bereich IT-Sicherheit gelöst werden. Politik und Industrieverbände können insbesondere bei den letztgenannten Herausforderungen helfen, indem sie sich etwa für einheitliche Industriestandards auf europäischer bzw. internationaler Ebene einsetzen und effiziente Regelungen zur Datensicherheit und zum Datenschutz vorantreiben. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 32 Kern=Technologie: CPS als CPPS Diese 4. Revolution der Produktion wird ermöglicht durch ‚Cyber-Physical Production Systems‘ (CPPS) • • CPPS ermöglichen die weltweite Vernetzung von Workstations, Servern, Maschinen, Anlagen, Lagersystemen, Betriebsmitteln, usw. usw. Æ Alles was es in einer Fabrik gibt. Konsequenz: Von hierarchischer Steuerung zu gegenseitiger Steuerung der Elemente einer Fabrik. Daten, Dienste, Funktionen werden dort gehalten, abgerufen und ausgeführt, wo sie für flexible und effiziente Entwicklung und Fertigung den größten Nutzen bringen. ERP Unternehmensebene MES Betriebsleitebene SCADA (Prozess-)Leitebene SPS Steuerungsebene Ein- und Ausgangssignale Feldebene Fertigung / Produktionsprozess Fertigung / Produktionsprozess © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz z.B. virtueller Sensor 33 CPPS: Von der Automationspyramide zur Automatisierungscloud Die Auflösung der Automationspyramide als Konsequenz der laufenden Trends in der Automatisierungstechnik Übergang von der hierarchischen zur Netzwerktopologie Die heute üblichen Ebenen für Struktur (Hardware und Vernetzung), Informationsverarbeitung und Engineering hören auf zu existieren Dienste , Daten und Komponenten bilden abstrakte funktionale Module, aus denen sich das Automatisierungssystem aufbaut Dienste, Daten und Hardwarekomponenten sind auf beliebige Knoten des entstehenden Netzes verteilt; Nutzung und Bereitstellung dezentraler Dienste in den verschiedenen Knoten Dadurch Abstraktion der Automatisierung auf ihre funktionale Struktur Echtzeitkritische Komponenten und Funktionen werden (zunächst) davon ausgenommen bleiben Quelle: VDI/VDE GMA, 2013, CPS – Chancen und Nutzen aus Sicht der Automatisierung © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 34 Der Business-Impact von Industrie 4.0 (Technologie) Industrie 4.0 schafft, verbessert oder verändert Chancen im Wettbewerb und hat Einfluss auf alle Wettbewerbsrelevanten Aspekte des Unternehmens Industrie 4.0 CPS Internet der Energie CPPS Cloud Quelle: aveniture Internet der Dienste Internet der Dinge Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Æ Produkttechnologie Produktionstechnologie Materialien Vertriebstechnologie Informationstechnologie Werbetechnologie Technologie zur Kundenberatung Technologie im Verwaltungsbereich Service-Technologie für Produkte Technologie für Dienstleistungen Technologie von Zulieferern Umwelttechnologie etc. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 35 Industrie 4.0: Die Vision vom Internet der Dinge und Dienste Vernetzung von Menschen, Objekten und Systemen Quelle: acatech, 2013 © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 36 Industrie 4.0 umfasst die Vernetzung der Wertschöpfungsketten, die Digitalisierung von Produkten und neue Geschäftsmodelle Framework für Industrie 4.0 Vernetzung & Kooperation 3 neue Geschäftsmodelle 2 Digitalisierung des Produkt- & Serviceangebots Industrie 4.0 1 Digitalisierung & Integration von Wertschöpfungsketten „Industrie 4.0 ist für uns alles andere als ein Selbstzweck. Wir verbinden damit klare wirtschaftliche Ziele und die Chance zur besseren Differenzierung im globalen Wettbewerb.“ Werksleiter Digitale Fabrik, Elektronikkonzern Industrie 4.0 – Chancen und Herausforderungen der vierten industriellen Revolution 11 © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 37 Kollaboration trägt die vierte industrielle Revolution © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 38 Industrie 4.0 – Der digitale, vernetzte Kunde Wandel – Industrie 4.0 Vernetzung Individualisierung Transparenz Integration Rollen Wandel Kunde als Prosumer Adidas Factory Store Kunde als Abonnent Kunde als Innovator HANNA SAP Pay per Use Haribo Crowd © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz Kunde als Nutzer Kultur des Tauschens, Teilens und Leihens Mobility Sharing Economy 39 Industrie 4.0 – Der digitale, vernetzte Kunde Wandel in den Erwartungen „Kein Kunde kauft jemals ein Erzeugnis. Er kauft immer das, was das Erzeugnis für ihn leistet.“ Peter F. Drucker Wandel im Nutzen Nutzen Technisch Ökonomisch Ökologisch emotional > Preis Produkt Services Paketpreis Lebenszyklus des Preises Preis je Nutzung > Kosten © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz Herstellungskosten Zielkosten Lebenszykluskosten Kosten je Nutzung 40 Digitalisierung und verstärkte Integration von Wertschöpfungsketten Führende Industrieunternehmen digitalisieren und vernetzen die Funktionen entlang der Wertschöpfungskette- vom digitalen Bestellprozess , kundenindividuellen Produktentwicklungen und dem automatisierten Transfer der Produktdaten in eine vernetzte Planung und Fertigung bis hin zum integrierten Kundenservice. Zusätzlich erfolgt eine horizontale Integration von Bestands- und Planungsdaten mit Zulieferern, Kunden und anderen Wertschöpfungspartnern. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 41 Die Zukunft der Weißen Ware – Digitalisierung, Vernetzung, Individualisierung nach Industrie 4.0-Prinzipien Quelle: Dr. W. Sack, V-Zug © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 42 Digitalisierung der horizontalen und vertikalen Wertschöpfungsketten Lieferant Lieferantennetzwerk Unternehmen vertikale Wertschöpfungskette Kunden Vertrieb Planung Produktentwicklung (R&D) Kundennetzwerk Kooperationspartner Unternehmen vertikale Wertschöpfungskette horizontale Wertschöpfungskette Planung Einkauf Produktion Einkauf Produktion Logistik Logistik Service IT, Shared Services horizontale Wertschöpfungskette/Vernetzung Finanzen, Steuern und Recht © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 43 Digitalisierung der horizontalen und vertikalen Wertschöpfungsketten Die Digitalisierung hält in der horizontalen wie auch in der vertikalen Wertschöpfungskette gleichermaßen Einzug. Die Digitalisierung der horizontalen Wertschöpfungskette integriert und optimiert den Informationsund Warenfluss vom Kunden über das eigene Unternehmen bis hin zum Lieferanten und zurück. Hierbei werden alle unternehmensinternen Bereiche (z. B. Einkauf, Produktion, Logistik, Planung) sowie alle externen Wertschöpfungspartner, die zur Erfüllung der jeweiligen Kundenbedürfnisse und für die geforderte Leistung benötigt werden, miteinander verbunden und vorausschauend gesteuert. Mit der vertikalen Digitalisierung hingegen verbindet man die Sicherstellung eines durchgängigen Informationsund Datenflusses vom Vertrieb über die Produktentwicklung bis hin zur Produktion und zur Logistik. Mittels einer optimalen Vernetzung von Produktionssystemen, der Vermeidung von Systembrüchen sowie besseren Analysefähigkeiten können Qualität und Flexibilität gesteigert und Kosten reduziert werden. So etwa hat ein führender Hersteller von Elektronikkomponenten in einzelnen Werken bereits einen sehr weit fortgeschrittenen Digitalisierungsgrad erreicht. Dabei wurden vielfältige Optimierungen von Prozessen und Wertschöpfungsketten umgesetzt, unter anderem: • vertikale Verfügbarkeit und Integration aller Entwicklungs-, Fertigungs- und Lieferkettendaten • effektives Datenmanagement und verbesserte Datenanalyse in Echtzeit • individuelle IP-Adressen für alle Komponenten und Systeme im Werk • Automatisierung aller wichtigen Prozessschritte in einem One-Piece-Flow • kontinuierliche Messung und Optimierung aller Prozessschritte und Parameter © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 44 Digitalisierung der horizontalen und vertikalen Wertschöpfungsketten Auf diese Weise konnte auf Werksebene eine deutliche Leistungssteigerung erzielt werden und die Fehlerrate in der Produktion wurde signifikant reduziert. Die Mehrzahl der Unternehmen hat in der Digitalisierung der Wertschöpfungskette bereits einen klaren Mehrwert erkannt. Industrie 4.0 ist alles andere als ein „Hype“, sondern wird bereits in den nächsten fünf Jahren in den meisten Industrieunternehmen Realität sein. „Wir verlangen schon heute umfangreiche Daten und eine maximale Transparenz von unseren Lieferanten für ein lückenloses Qualitätsmonitoring entlang der Wertschöpfungskette.“ Vice President, Hersteller von Automatisierungstechnik © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 45 Digitalisierung des Produkt- und Serviceangebots Champions erweitern ihr bestehendes Produktspektrum mit vollständigen digitalen Produktbeschreibungen sowie intelligenten und vernetzten Lösungen. Zum Beispiel eine Onlineverbindung zum regelmäßigen Abgleich von Leistungs- und Verschleißdaten oder der Entwicklung von kundenspezifisch angepassten Produkten in Losgröße 1. Zusätzlich wird das Serviceangebot um vernetzte, automatisierte oder datenbasierte Dienstleistungen erweitert. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 46 Google: Die Welt ist nicht genug Google gehört zu den bekanntesten und Wertvollsten Unternehmen auf dieser Welt. Ein Projekt jagt das nächste, eine Innovation kommt nach der anderen. Wo geht die Reise hin für die Kalifornischen Webgiganten? Mit 320 Mrd. US-Dollar Marktkapitalisierung, 30 Mrd. US-Dollar Reserve für Zukäufe ist Der Technologiekonzern einer der wertvollsten Unternehmen. Der Konzern aus Silicon Valley beschäftigt weltweit rund 55.000 Mitarbeiter. Um mehr als 1.100 % ist die Google-Aktie seit ihrem Börsengang 2004 gestiegen. Das Unternehmen ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Auf der jährlichen Aktionärsversammlung skizzierte der Vorstandsvorsitzende die Google-Strategie und verglich sie mit anderen Businessplänen. Demnach seien viele Unternehmen zum scheitern verurteilt. Denn sie könnten sich zwar in ihrem Markt behaupten, weil sie ein einziges Projekt managen. Aber oftmals dächten sie nicht über weitere Schritte nach hätten keine grosse Mission. Langfristig hätten derartige Firmen keine Chance gegen Wettbewerber wie Google, die Dinge ausprobieren und sich auf neue Märkte wagen. „Revolution statt Evolution“ nennt Schmidt diese Herangehensweise. Google fördert langfristige Projekte, die sogenannten „Moonshots – also aussergewöhnliche Projekte“, die eine Chance auf revolutionären Durchbruch haben. Der Informatiker und Vizepräsident Sebastian Thun, hat das kostspielige Innovationsprogramm einmal wie folgt begründet: Der Preis, hinter dem Google her ist, „ist so gross, dass Geld auf dem Weg dorthin nicht wichtig ist“. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 47 Googles „Moonshots“ Unter dem Namen Google X wird in Silicon Valley an bahnbrechenden Projekten geforscht. Diese Technologieprojekte haben das Potenzial, „the next big thing“ zu sein. Schlaue Kontaktlinsen 2014 präsentierte Google die Kontaktlinse, die Blutzuckerwerte von Diabetikern messen kann. Durch die Tränenflüssigkeit werden dem Kontaktlinsenträger lebenswichtige Informationen geliefert. Diese Technologie soll Diabetikern das Leben einfacher machen. Viele Hürden zur Zulassung wurden bereits genommen. Kürzlich nahm der Pharmakonzern Novartis eine Lizenz auf. Damit wird die Markteinführung immer wahrscheinlicher. Internet-Luftballon Grosse Google-Ballons sollen in die Stratosphäre aufsteigen und dort aus Internet an entlegene Orte dieser Welt senden. Sie werden mit Solarenergie versorgt und schweben 20 km über der Erdoberfläche. Von dort aus versenden sie ihre Signale. 2013 wurde das Projekt Loon schon in Neuseeland getestet, 2014 in Brasilien. Das Vorhaben steht kurz davor, in grossem Massstab umgesetzt zu werden. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz Parkison-Löffel In Deutschland leben derzeit zwischen 300 000 und 400 000 Menschen, die an Parkinson erkrankt sind. Besonders Essen ist für sie schwer, weil durch das Zittern der Hände das Essen auf dem Weg von Teller zum Mund oftmals vom Löffel fällt. Das Projekt Liftware hat nun Löffel und Gabeln entwickelt, bei denen ein kleiner Elektromotor im Griff verbaut ist, der die Wackelbewegung ausgleicht. 70 % der Schwingungen können Damit beseitigt werden, sodass sich Mahlzeiten für Parkinson-Kranken angenehmer gestaltet. 48 Googles „Moonshots“ Google Glasses Im vergangenen Jahr noch als die Zukunftstechnologie schlechthin gefeiert, ist das Projekt Google Glasses nun vor-läufig beendet. Die Öffentlichkeit hat das neuartige Produkt nicht positiv angenommen. In den USA war die sog. Glasshole-Kanpagne sehr schädlich für das Image der Brille. In manchen Betrieben – häufig im medizinischen Bereich – hat die Brille aber ihren Verwendungszweck gefunden. So ganz hat Google das Projekt auch noch nicht eingestampft – es wird weiter-geforscht, heisst es aus diversen Quellen. Windkraft-Drachen Das Makani Projekt soll die Windkraftnutzung revolutionieren. Mit dem leichten „Energy Kites“, die aussehen wie ferngesteuerte SpielzeugFlugzeuge, will Google durch einen grösseren Radius und grösseren Höhe mehr Energie erzeugen als mit konventionellen Windturbinen. Der Drachen fliegt an einem Seil in grossen Kreisbewegungen auf und ab. Die schwerfälligen Tonnen Stahl sollen durch leichte Elektronik, moderne Materialien und intelligente Software ersetzt werden. Bis zu 50 % mehr Energie sollen die fliegenden Drachen-Turbinen erzeugen können. Selbstfahrendes Auto Die selbstfahrenden Autos von Google sind schon weit entwickelt und werden intensiv Getestet. Aufgrund von einem Dutzend Unfällen seit Testbeginn steht das Fahrzeug allerdings in der Kritik. Einer der Entwickler ist dennoch überzeugt davon, dass sein 14-jähriger Sohn niemals einen Führerschein machen wird, weil er schon bald nur mit selbstfahrenden Autos unterwegs sein wird. Die Pläne der Google-Führung sind also ambitioniert, in Kalifornien rollt schon heute ab und zu ein kleines Google-Fahrzeug vorbei. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 49 Adidas – Die Fabrik im Laden Store Factory Die Füsse der Käufer werden im Geschäft vermessen - China wird teurer - Lange Vorlaufzeiten - Hohe Transportkosten Die Schuhe werden in wenigen Minuten im Automaten hergestellt. + enges Kundenverhältnis + genau benötigte Menge + keine Ladenhüter + schnelles reagieren auf Trends Selbstkontrollierte Flächen • 60 % Umsatz im eigenen Laden • höhere Margen ¾ Steigende Einnahmen Die „Speed Factory“ soll entstehen - eine hochautomatische Schuhproduktion. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 50 Digitale Triebwerkspflege Durch präzise Datenanalysen revolutionieren Turbinenhersteller die Wartung ihrer Produkte. Verfügbarkeit des Triebwerk Triebwerk Wandel Serviceverträge orientiert an Betriebsstunden der Triebwerke Flug New York – Los Angeles 240 Terrabyte Daten ( Ein Terabyte ~ 200.000 Musiktitel) Frühzeitiger Verschleiss erkennbar -> vorbeugender Austausch Reduzierte Ausfallzeit -> höhere Verfügbarkeit Turbine von Pratt & Whitney: Durch die Analyse von Daten lässt sich etwa der Verschleiß von Triebwerken frühzeitig erkennen. Aufbau neuer profitabler Services Übernahme von Triebwerkwartung von Airlines © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 51 Digitale Triebwerkspflege Power by the Hour Pratt & Whittney bietet als Hersteller von Turbinen für die Luftfahrt das datenbasierte Konzept „Power by the hour“ an. Kunden zahlen eine Gebühr für jede Stunde, die das Triebwerk läuft, dabei liegt die VerfügBarkeit der Maschinen in der Verantwortung von Pratt&Whittney. Der Kunde zahlt einen FestPreis pro Stunde – unabhängig davon wieviele Wartungen anfallen. Um ein solches Konzept anbieten zu können, erfasst Pratt & Whittney Zustandsdaten der Triebwerke über Sensoren. Aus den gesammelten Daten werden Muster abgeleitet und mit historischen Daten Verglichen. Hierdurch können Maschinenausfälle prognostiziert und proaktive Massnahmen einGeleitet werden ,die den Ausfall einer Maschinen verhindern. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 52 Die Büroarbeitswelt von Morgen Mobilität und Flexibilität sind die zentralen Komponenten, wenn es um die Frage geht, wie die Arbeitswelt zukünftig im Rahmen einer ganzheitlichen Strategie organisiert sein wird. Egal ob unterwegs, im Wohnzimmer oder im Büro: Eine Vielzahl von Mitarbeitern kann (und wird) zukünftig das definierte Arbeitspensum in dynamischen Umgebungen leisten. Diese Mitarbeiter entscheiden nahezu frei, welche Geräte sie hierfür nutzen und wie oder wo die eigentliche Bereitstellung der Arbeitskraft erfolgen wird. Die Inhalte werden auf Basis einer einheitlichen Plattform auf den unterschiedlichen Geräten bereitgestellt. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 53 Megatrends HR Management Demographischer Wandel Wertewandel Globalisierung Industrie 4.0 – Digitale Geschäfte Megatrends Virtualisierung der Arbeit Lernendes Unternehmen Î Welche Relevanz haben diese Megatrends für Ihr Unternehmen? Î Welchen Einfluss haben diese Megatrends für Ihre Mitarbeiter? Î Wie wandelt sich die Anforderung an die Führung? © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 54 Führungsanforderungen Keine Industrie 4.0 ohne Führung 4.0 und Wissensmanagement 4.0 Schnelles Feedback und kurze Interaktionen. Mitarbeiter agil einstellen und flexibel reagieren. Menschen in ihrer Individualität erkennen, in ihrer Entwicklung begleiten und in ihren sozialen Netzwerken als Berater, Coach, Mentor zur Verfügung stehen. Neue Formen der Zusammenarbeit, Grenzen durch Arbeitsort und Arbeitszeit werden aufgeweicht, alte Denkstrukturen und Hierarchien durchbrochen. Führung verstärkt über Sinn und Werk. Entscheiden im dezentralen Team; Selbstregelung im Team. Macht muss künftig erworben werden. Neue Wissenskulturen werden etabliert. Industrie 4.0 Wissensmanagement 4.0 Führung 4.0 © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 55 Führung und Motivation in Industrie 4.0 Der Paradigmenwechsel in der Mensch – Maschine Interaktion stellt auch veränderte Anforderungen an Information, Kommunikation, Führung- und Mitarbeitermotivation. Information - Nutzen aller Infokanäle Kommunikation - permanente Kommunikation Führung - Entscheidungskompetenzen in das Team, den Prozess verlagern Mitarbeiter-Motivation - Erweiterung der Verantwortung © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 56 Führung – Die Digitalen kommen Industrie 4.0 – Nicht nur die Technik ändert sich, sondern auch Mensch Information die Treibende Kraft – Permanente und aktuelle Information Kundenerwartungen – Kunden erwartet permanente Öffnungszeiten und kürzere Reaktionszeiten, leichte Navigation und unendliche Informationstiefe, mobiler Zugriff und will die Kommunikationswege selbst auswählen Mitarbeiterwartungen – Digital Natives erwerben andere Kommunikation, Kollaboration schnelle Vernetzung, Open Source, Suchmaschinen, lebenslanges Lernen und Offenheit Führung 4.0 – Demokratisches Unternehmen – Abbau von Hierarchien, Dienstwagen, Herrschaftswissen, Ablage-Ordner Geschlossenheit © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 57 Ein Unternehmen fast ohne Vorschriften „Wir arbeiten wie ein professionelles Sport-Team“ Was der Netflix-Chef von Mitarbeitern und Manager erwartet - und was nicht Die wichtigste Punkte des radikalen Regelwerks von Netflix Wettbewerb Absolute Höchstleistungen der Mitarbeiter Trainer arbeiten in allen Ebenen. Sie sollen auf jeder Position durch smart einstellen, entlassen und entwickeln einen „Star“ haben. Gehalt Jeder Mitarbeiter verdient mehr als ihm ein anderes Unternehmen zahlen würde Das Gehalt ist umso höher, je teurer es ist, den Mitarbeiter zu ersetzen, wenn er das Unternehmen verlässt. Die Festgehälter sollen hoch sein, denn dies sei die „effizienteste und meist motivierenste“ Form der Bezahlung. Daher werden auch keine Boni bezahlt. Leistung Netfix misst die Menschen nicht daran, wie viele Abende oder Wochenende sie im Büro verbringen, sondern daran, wie gut und schnell sie ihre Arbeit erledigen – vor allem unter Zeitdruck. Je effizienter jemand sei, umso besser. Kein Mittelmass Wer keine überdurchschnittliche Leistung bringt, muss gehen. Ehrlichkeit Kritik an den Führungskräften ist ausdrücklich erwünscht. Freiheit Die Freiheit der Mitarbeiter erhöhen, je grösser das Unternehmen wird. Dadurch sollen innovative Mitarbeiter gehalten werden und soll auf Dauer mehr Erfolg bringen Manager Chefs sollen Rahmenbedingung für ihre Mitarbeiter schaffen und nicht steuern und kontrollieren. Bei Fehlern der Mitarbeiter soll der Chef die Rahmenbedingungen überprüfen. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 58 Die Flexibilisierung der Arbeitswelt findet statt – ob mit oder ohne Industrie 4.0 How the Demand for Skills has Changed in the US Economy-wide measures of routine and non-routine task input Source: Levy and Murnane, 2003. pp. 1279-1334 © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 59 Industrie 4.0: Arbeitsgestaltung und Qualifizierung Konsequenzen für Skills Reduzierung einfacher, manueller Tätigkeiten Weniger(!) Mitarbeiter in planenden und steuernden Tätigkeiten Bereitschaft zum lebenslangen Lernen Notwendigkeit eines starken interdisziplinären Denkens und Handelns Höhere IT-Kompetenz Besseres Kundenverständnis Individuelle Vergütungsmodelle durch veränderte Kompetenzprofile Flexibilisierung der Arbeitszeitsysteme © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 60 Skills Fachkompetenz Methodenkompetenz Koordinations-kompetenz Sozialkompetenz Führungskompetenz © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 61 Future Work Skills 2020: Herausforderung für die Jobs der Zukunft © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 62 Was bedeuten diese Veränderungen für den Arbeiter? Ten Skills for the Future Workforce Zehn Fähigkeiten für den Erfolg am Arbeitsmarkt der Zukunft kritisch sind. • Sense-making: Während Routinetätigkeiten – sei es in der Produktion oder im Dienstleistungsbereich – zunehmend von Maschinen erledigt werden, wächst der Bedarf an Fähigkeiten, welche nicht durch Maschinen simuliert, also nicht codiert, werden können. Derartige höhere Denkleistungen sollen Erkenntnisse bringen, die relevant für das Treffen von Entscheidungen sind. Bei diesen “Sinn stiftenden Fähigkeiten” handelt es sich also um die Fähigkeit, Dingen tiefere Bedeutung oder Wichtigkeit beimessen zu können. Oder anders: um kritisches Denken. • Social Intelligence: Soziale Intelligenz, d.h. die Beurteilung von Gefühlen und Stimmungen und eine angemessene Reaktion darauf, war schon immer eine Kernfähigkeit von Menschen, die kollaborativ arbeiten und Vertrauen aufbauen müssen. Die Größe und Diversifizierung von Gruppen sowie die räumlichen und kulturellen Differenzen, mit denen wir zunehmend zu tun haben werden, werden die Bedeutung sozialer Intelligenz im Arbeitsleben künftig aber noch vergrößern. • Novel & Adaptive Thinking: Die Fähigkeit, auf unerwartete Situationen zu reagieren, das heißt, Lösungen und Antworten abseits von routinemäßigen und regelbasierten Umständen zu entwickeln, wird sowohl in hoch- als auch in gering-qualifizierten Jobs wichtiger. • Cross-cultural Competency: Auch die Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Umstände und das Erfassen neuer Kontexte sowie die Reaktion darauf werden wichtiger. Das betrifft nicht nur räumliche Veränderungen in einer globalisierten Welt. Untersuchungen zeigen, dass solche Gruppen am intelligentesten und innovativsten sind, in denen Menschen verschiedenen Alters, mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Arbeits- und Denkmustern sowie aus diversen Disziplinen zusammenarbeiten. In Gruppen von wachsender Diversität muss es Beschäftigten gelingen, Verbindungen zu schaffen, Differenzen abzubauen und effektiv zusammenzuarbeiten, um erfolgreich zu sein. Quelle: Institute for the Future (IFTT) und der University of Phoenix © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 63 Ten Skills for the Future Workforce • Computational Thinking: Mit rasant wachsenden Datenmengen steigt die Anforderung, aus diesen sinnvolle Informationen zu extrahieren, sie in abstrakte Begriffe zu überführen und datenbasierte Argumentation zu verstehen. Die Wichtigkeit des Einsatzes von Simulationen, von Kenntnissen statistischer Analyse und der Fähigkeit zu quantitativer Argumentation wird steigen. • New-media Literacy: Medienformate wie Video oder Podcasts werden immer mehr Einzug in die alltägliche Arbeitswelt halten. Es wird in Zukunft nicht nur darauf ankommen, derartige Inhalte kritisch “lesen” und beurteilen zu können (wie wir es heute mit geduckten Texten tun), sondern auch darauf, sie selbst zu produzieren. “Statische” Präsentationsformen wie Power-Point-Slides werden zunehmend durch eine eindringliche und visuell stimulierende Aufbereitung von Information abgelöst. • Transdisciplinarity: Die Aufgabenstellungen der Zukunft werden durch ihre Komplexität transdisziplinäre Herangehensweisen erforderlich machen. Es wird jedoch nicht ausreichen, lediglich Spezialisten verschiedener Disziplinen zusammenzubringen. Vielmehr werden “T-shaped” Experten gefragt sein, die Sprachen verschiedener Disziplinen sprechen. Dies erfordert die Bereitschaft des Einzelnen, weit über die formale Ausbildung hinaus zu lernen. • Design Mindset: Es wird verstärkt darauf ankommen, verschiedene Arten des Denkens, die für einzelne Aufgaben notwendig sind, zu erkennen und zu adaptieren. Von Berufstätigen wird zunehmend die Fähigkeit erwartet, Anpassungen an ihre Arbeitsumgebungen vorzunehmen, um ihre Fähigkeit zur Erfüllung von verschiedenen Aufgaben zu verbessern. Quelle: Institute for the Future (IFTT) und der University of Phoenix © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 64 Ten Skills for the Future Workforce • Cognitive Load Management: Von entscheidender Bedeutung wird es sein, den kognitiven “Overload” abzufangen, d.h. die Fähigkeit zur Differenzierung und Filterung von Informationen zu besitzen. Sprich: Die Unterscheidung von Wichtigem und Unwichtigem wird anspruchsvoller und bedeutender. Für ein effizientes kognitives “Load Management” werden die Entwicklung eigener Techniken und der Umgang mit neuen Tools von Bedeutung sein. • Virtual Collaboration: Konnektive Technologien machen es einfacher, trotz räumlicher Trennung zu kollaborieren, Ideen zu teilen und effizient zu arbeiten. Sie erfordern aber auch ein Set neuer Kompetenzen. Teamleiter müssen Strategien zur Einbindung und Motivation disperser Gruppen und virtueller Teams finden, während das einzelne Gruppenmitglied in der Verantwortung steht, selbst Arbeitsumgebungen zu finden, die Produktivität und Wohlbefinden fördern. Quelle: Institute for the Future (IFTT) und der University of Phoenix © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 65 Mensch gegen Maschine Digitale Arbeitswelt: Vom Cloud Computing über die digitale Vernetzung zur künstliche Intelligenz und Kommerzialisierung riesiger Datenmengen Big Data Roboter und Computer werden fast die Hälfte von 700 Berufen ersetzen Von festen Mitarbeitern zu Crowdworker (Local Motors USA 80 Festangestellte, 50 000 freie Crowd-Arbeiter) Strukturen: Statt hierarchischer Strukturen entstehen Netzwerke von Mitarbeitern, die Ideen entwickeln, Projekte bearbeiten und sich dazu neu formieren. Das setzt neben flexiblen Raumkonzepten, effizienter Kommunikationstechnologie voraus, verlangt aber auch einen neu Art der Führung © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 66 Revival der lernenden Organisation Prinzipien und Regeln der Veränderung 1. Klare Zielsetzung 2. Identifikation der Mitarbeiter 7. Wandel als permanenter Prozess Bausteine der lernenden Organisation 6. Ressourcen für Veränderungen 3. Mitarbeiter zentrale Ressourcen 5. 4. Selbstorganisation Kommunikation © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 67 Industrie 4.0 und Skills Kunde Mitarbeiter Prozesse Kultur Lernen Innovation Organisation © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 68 Steigende Anforderungen an die Führungskräfte durch die Digitalisierung Welche Anforderungen an Führungskräfte durch die Digitalisierung zunehmen werden Antworten in Prozent der Befragten Gesamt: Produzierendes Gewerbe: Verständnis für Daten 58% 68% Kooperatives Handeln 54% 64% Kommunikationsstärke 52% 63% Offenheit für Feedback 52% 58% Förderung der Vernetzung 51% 62% Positive Fehlerkultur 51% 52% Flexibilität 50% 61% Veränderungskopetenz 50% 54% Freude am Experimentirern 46% 55% Handelsblatt | 400 Befragte, Mehrfachnennungen möglich. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz Quelle: Intersearch 2014 69 Vier Schritte für ein unternehmensweites Management der Technologienutzung Nutzen Sie Industrie 4.0 als Motivationsschub für die Umsetzung! 1 Entwickeln Sie eine Vorgehensweise zur Ermittlung des Technologiebedarfs im Unternehmen / seinen Geschäftsbereichen 2 Schaffen Sie eine Bewusstheit für Trends, Verfügbarkeit und potentielle Quellen für Technologien 3 Nutzen Sie die insgesamte, weltweit zur Nutzung verfügbare (aus Forschung, Instituten, Universitäten, Industrie, und im öffentlichen Sektor) Technologie besser 4 Nutzen Sie verfügbare aber noch nicht genutzte Technologien zu Ihrem Vorteil Quelle: aveniture nach Handscombe & Norman 1993 © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 70 Einführen neuer Geschäftsmodelle Durch zunehmende Vernetzung und die technischen Möglichkeiten von Industrie 4.0 entstehen neue, digitale Geschäftsmodelle. Die integrierten Lösungen oder Mehrwertdienste zeichnen sich durch einen signifikant höheren Kundennutzen aus und revolutionieren die bestehenden Produktangebote und Leistungsbeziehungen. Sie sind häufig das Ergebnis disruptiver Innovationsprozesse und bieten neuen Unternehmen die Möglichkeit, in bestehende Märkte und etablierte Kundenbeziehungen einzudringen, weil durch die Digitalisierung unter anderem die Markteintrittsbarrieren gesenkt werden. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 71 Die Bausteine eines Geschäftsmodells Marktseite Bausteine eines Geschäftsmodells Leistungsseite Nutzenmodell • Marktsegment • Produkte • Kundengruppen • Kundenanforderungen Ertragsmodell Kostenmodell • Dienstleistungen • Betriebsleistungen • Kundenerwartungen Wertschöpfungsmodell © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 72 Was ist mein Geschäftsmodell? © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 73 Digitale Geschäftsmodelle bestimmen die Zukunft vieler Unternehmen Viele Unternehmen haben die Relevanz digitaler Geschäftsmodelle inzwischen erkannt. Doch klare Strategien und die Bereitschaft die bisherigen Strategien neu auszurichten, sind noch die Ausnahme. Digitale Geschäftsmodelle liegen im Trend und tragen zukünftig maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Das zumindest glauben 70 Prozent der Unternehmen, die von der internationalen IT-Beratung Tata Consultancy Services (TCS) befragt wurden. Insgesamt 820 Führungskräfte internationaler Unternehmen aus 13 Branchen in Nordamerika, Europa, Lateinamerika und Asien-Pazifik nahmen an der Studie „The Road of Reimagination: The State and High Stakes of Digital Initiatives“ teil. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 74 Industrie 4.0 als Herausforderung für heutige Geschäftsmodelle Typen und Evolution von Geschäftsmodellen mit steigender Stakeholder=Integration GM 4.0 GM 3.0 Stakeholderintegration 3 2 Kundenintegration 1 Produkte Lösungen Nutzung Co-Kreation Quelle: Gerberich Consulting & aveniture © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 75 Acht Felder der Innovation Produktinnovationen Innovationen in den Prozessen Innovationen im Geschäftsmodell Produkt Geschäftsmodell Organisationsinnovationen Prozess Unternehmen Organisation Marke Service Serviceinnovationen Vertrieb Supply Chain Innovationen im Marketing Innovationen im Vertrieb Innovationen im Supply Chain Management © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 76 Kundenanforderungen besser zu erfüllen, ist der zentrale Treiber für vertiefte Kooperationen Die zentrale Triebfeder für vertiefte Kooperationen und eine stärkere Vernetzung mit anderen Unternehmen ist die bessere Erfüllung von Kundenanforderungen im Rahmen neuer, digitaler Geschäftsmodelle. Kürzere Time-to-Market und eine höhere Innovationsgeschwindigkeit sowie eine effizientere Arbeitsteilung verbunden mit mehr Flexibilität sind weitere Gründe für die Vertiefung von Kooperationen. Der Zugang zu Expertenwissen und die Minimierung von Risiken spielen nach Ansicht der befragten Unternehmen hingegen eine eher untergeordnete Rolle. Wichtigste Gründe für Kooperationen im Rahmen von Industrie 4.0 Auswahl der Top-2-Gründe (prozentualer Anteil) 11 % © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 77 Treiber Industrie 4.0 1. Bessere Steuerung von horizontalen und vertikalen Wertschöpfungsprozessen Dadurch wird in den Unternehmen eine Produktivitätsverbesserungen von mehr als 18 % in den nächsten fünf Jahren erwarten. Knapp ein Fünftel der Industrieunternehmen hat bereits die Schlüsselprozesse entlang der Wertschöpfungskette digitalisiert; in fünf Jahren werden 85 % der Unternehmen Industrie 4.0-Lösungen in allen wichtigen Unternehmensbereichen implementiert haben. 2. Digitalisierung der eigenen Produkte und Dienstleistungen Dient zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit beiträgt und lässt zusätzliche Umsatzsteigerungen von durchschnittlich 2 bis 3 % pro Jahr erwarten. Hochgerechnet auf die deutsche Industrielandschaft insgesamt ergeben sich hier Mehrumsätze von bis zu 30 Milliarden Euro pro Jahr. 3. Neue oftmals disruptive digitale Geschäftsmodelle entstehen Da Sie auf den Kunden zugeschnittenen Lösungen bieten erhält der Kunde dadurch einen signifikanten Zusatznutzen. 4. Zunahme von Kooperationen über die Wertschöpfungsketten hinweg Sie tragen zur besseren Erfüllung von Kundenbedürfnissen beitragen. 5. Integrierte Nutzung und Analyse von Daten Kundenbedürfnissen können dadurch besser erfüllt werden. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 78 Digitalisierung des Produkt- und Serviceportfolios Der Anteil digitalisierter Produkte und Dienstleistungen nimmt deutlich zu Digitalisierungsgrad des Produktportfolios 29 % 79 % 34 % + 50 % 37 % 14 % 7% heute hoch (4,5) mittel (3) in 5 Jahren gering (1,2) © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 79 Digitalisierung der Produkte Die Digitalisierung des Produktangebots ist allgegenwärtig und wird in den nächsten Jahren fortschreiten. Derzeit verfügen bereits 29 % der befragten Unternehmen über einen hohen Anteil an digitalisierten Produkten. Diese Unternehmen haben die Zeichen der Zeit früh erkannt und ihr Angebot hin zu vernetzten, automatisierten Dienstleistungen ausgebaut. Dabei ist der Digitalisierungsgrad des Produktangebots keineswegs abhängig von der Grösse eines Unternehmens. Viele kleine und mittelständische Unternehmen setzen bereits heute auf digitalisierte Produkte, um sich im Markt differenzieren zu können. „Digitalisierung ermöglicht neue Produktideen, die so bisher nicht realisiert werden konnten. Beispielsweise können Produktionsdaten in der Cloud bereitgestellt werden, wo sie von Experten analysiert werden, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren.“ Werksleiter, Hersteller von Automatisierungstechnik © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 80 Technologie Veränderungen am Beispiel: Lok 4.0 Beim Projekt Bahn 4.0 sollen 2 000 Güterzugloks bis 2020 mit umfangreichen Diagnosesystemen ausgestattet werden. Rund 200 Millionen Euro sollen zwischen 2014 und 2020 in die Aufrüstung und IT fließen. Zahlen darüber, was allein die Lok 4.0 kostet, nennt die Bahn allerdings nicht. Seit einem Jahr sind die sogenannten Tech-Loks unterwegs. Ein Dutzend Güterzuglokomotiven fahren vollgestopft mit Sensoren und Sendetechnik durch Deutschland und Europa. „In Zukunft soll uns die Lok sagen, wer sie ist, wo sie ist, was sie ist und vor allem, wie sie sich fühlt.“ Die technische Zukunft heisst: zustandsorientierte Diagnose Für jede Lok können über die Zeit Krankenberichte erstellt werden. Bis zu 100 Daten über Temperaturen, Spannungen, Ströme, Schaltzustände oder Betriebsstunden können das sein. Daraus lassen sich Muster erkennen. Die Disponenten in Frankfurt wissen schon von einem drohenden Heißläufer, also einem überhitzten Radlager, wenn Lok und Lokführer noch ahnungslos sind. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 81 Fahrdatenaufzeichnung bei Deuta © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 82 Industrie 4.0 wird in viele Geschäftsmodelle tief eingreifen Geschäftsmodelle bilden die einem Geschäft zugrunde liegende Logik ab. Geschäftsmodellbetrachtungen helfen – Schlüsselmechanismen des bestehenden Geschäfts verstehen – Basis für Verbesserung bestehender Geschäftsstrukturen und Prozesse schaffen – Strukturen eines neuen Geschäfts gestalten – Mit neuen Geschäftskonzepten experimentieren – Mitbewerber analysieren – Outsourcingmöglichkeiten erkennen Und unterstützen daher Industrie 4.0 erfolgreich einzuführen Quelle: a v e n i t u r e © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 83 Industrie 4.0 umsetzen VISION WERTE Zielbildung Bewertung Planung Outsde-in: Scanning, Monitoring Bedürfnisse Ergebnisse Fähigkeiten Aktivitäten © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 84 Industrie 4.0 Maturitätsstufen 1 Digitaler Novize 2 Vertikaler Integrator 3 Horizontaler Kollaborateur 4 Digitaler Champion Wertschöpfungsketten, Prozesse und Systeme beschränkte interne und externe Integration; Prozesse nur teilweise digitalisiert und mit IT-Architektur kompatibel; Lücken in der digitalen Compliance unternehmensinterne Integration von physikalischen Wertströmen, Prozessen und Datenflüssen Integration der Prozesse und Systeme mit Kunden und Lieferanten; netzwerkübergreifende Optimierung; optimales Management von digitalen Risiken globale Integration, Virtualisierung und Digitalisierung der Prozesse; Aufbau eines „digitalen Headquaters“; Fokussierung auf Kernkompetenzen Geschäftsmodell, Produkt und Serviceportfolio erste digitalisierte Produkte in Insellösungen digitalisiertes Produktund Serviceportfolio mit Datenanbindung an das eigene Unternehmen integrierte Lösungen über Wertschöpfungsstufen hinweg; Kollaboration mit Partnern beim Produkt-/ Serviceangebot, um End-to-end-Systemlösungen anzubieten Entwicklung neuer Geschäftsmodelle mit innovativem Produktund Serviceportfolio; innovative SupplyChain-Lösungen Markt- und Kundenzugang digitale Kanäle etabliert, aber separat von „analogen Kanälen“; traditionelles Marketing- und Vertriebsmodell; geringe Datennutzung einheitliche MultikanalInteraktion mit Kunden, integriert über alle Marketing-, Vertriebsund Servicekänale; zunehmende Datennutzung Kunde steht im Mittelpunkt von integrierten Wertschöpfungsketten mit horizontalen Partnern; Nutzung von Partnerdaten globale Partner-Ökosysteme mit Optimierung des Kundennutzens und -werts als Ziel; durchgängige Nutzung © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 85 Grenzenlos führen Globale Märkte (Glocal/globales Managen) Branchengrenzen verschwinden Geschäftsmodelle Produkt-Lösung-Betreiben Systematisches fokussiertes tes Lernen amten (Von Einzelnen zum gesamten Unternehmen) Wissen teilen und gemeinsam Nutzen (Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter) Integri Integrierte Wertschöpfungskette Wertsc (zum Kunden K hin) Grenzenlos führen Technologien Verschmelzen (Mechatronik) Wege zum Kunden koordinieren (Multi Channel Management) Kooperation-Netzwerke erke designen und koordinieren nieren Supply Chain Management Lieferant als WertschöpfungsPartner Kunden als Innovationspartner (Von Lead User zur Schwarmintelligenz) Rollen wandeln sich von d FFunktion kti zu Prozess P der (Prozess owner) © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 86 Zukunftsbild Industrie 4.0: Die Industrie im Jahr 2025 Bitte ankreuzen: Welche Elemente des Zukunftsbildes möchten Sie in Ihrem Unternehmen realisieren? Individualisierte Produktion Vernetzte Unternehmen Zukunftsbild Industrie 4.0 Wettbewerbsvorteile flexibler Wertschöpfungsnetzwerke Nebeneinander von offenen und geschlossenen Produktionsnetzwerken Arbeitskomfort durch intelligente Assistenzsysteme Geschäftsfelder in der vernetzten Industrie Quelle: BMBF, 2013, Zukunftsbild Industrie 4.0 © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 87 Primärnutzen durch Industrie 4.0 – Beispiele… »Ist die Vernetzung aller Prozessbeteiligten geschaffen, werden eine Vielzahl an Applikationen möglich sein.« - Christian Rusch, CLAAS - »Mit Hilfe der virtuellen Welt können wir lange Prozessketten einer Wertschöpfungs-kette in der physischen Welt verknüpfen. Dadurch können wir z.B. den Ausschuss verringern und die Qualität und Quantität von Felddaten verbessern. All das wird möglich mit Hilfe von selbstgesteuerter Interaktion innerhalb der Prozesskette.« - Martin Bogen, BOSCH - »Wir haben in Deutschland eine hervorragende und wachsende Breitbandversorgung – sowohl im Mobilfunk als auch im Festnetz. Zur Abdeckung der künftigen Breitbandbedarfe und für die Netze der nächsten Generation sind jedoch bessere Rahmenbedingungen für Investitionen erforderlich. Diese sind eine der Voraussetzungen für die Echtzeitvernetzung, gerade auch über Unternehmensgrenzen hinweg.« - Hagen Rickmann, Deutsche Telekom - » Wir arbeiten daran, dass wir in Nahezu-Echtzeit Testergebnisse aus Singapur wieder rückkoppelnd für die Fertigung in Dresden zur Verfügung stellen können, um dadurch schnellerlernen zu können, Fertigungsprozesse in dem ersten Werk anzu-passen und unsere Produktivität zu verbessern..« - Dr. Thomas Kaufmann, Infineon - Quelle: BITKOM-Studie „Industrie 4.0 - Volkswirtschaftliches Potenzial für Deutschland, 2014 © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 88 Quantitativer Nutzen von Industrie 4.0 Die Erwartung an den Nutzen von Industrie 4.0-Lösungen ist hoch – vor allem mit Blick auf Effizienzsteigerungen Erwarteter quantitativer Nutzen von Industrie 4.0-Anwendungen Kumulierter Effekt in 5 Jahren (bezogen auf heute) In den nächsten fünf Jahren erwarten die Unternehmen einen spürbaren quantitativen Nutzen aus den geplanten Investitionen in Industrie 4.0-Anwendungen. Über alle Branchen hinweg versprechen sich die Unternehmen eine durchschnittliche Effizienzsteigerung durch Industrie 4.0 in Höhe von 18 %. Das entspricht einer jährlichen Effizienzsteigerung von 3,3 %. Tatsächlich geht aber mehr als ein Drittel der Unternehmen von noch größeren Potenzialen aus. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 89 Quantitativer Nutzen von Industrie 4.0 Durch die Digitalisierung von Prozessen und Wertschöpfungsketten können vielfältige Verbesserungen realisiert werden, zum Beispiel: • • • • Fokussierung auf Kernbereiche in der eigenen Wertschöpfung Reduktion von Redundanzen im Prozessmodell Minimierung von Qualitätsverlusten Flexibilisierung und Standardisierung von Abläufen Konkret verbessert die erhöhte Transparenz im Bereich der Planung die Auslastung von Maschinen und Anlagen (z. B. durch Losgrößenoptimierung). Durch eine Digitalisierung und stärkere Vernetzung in der Ablauforganisation können Arbeitsfelder rationalisiert und Produktivitätsgewinne erzielt werden. Und die intelligente Analyse und integrierte Nutzung von Daten zur Steuerung reduziert die Ausschussquote in der Produktion. „Neben Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen ermöglicht Industrie 4.0 auch die Schonung wichtiger Ressourcen.“ Leiter Fertigung, Werkzeugmaschinenbauer © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 90 Umsatzsteigerungen durch digitalisierte Produkte Die Unternehmen erwarten eine deutliche Umsatzsteigerung durch Industrie 4.0-Lösungen und digitalisierte Produkte Erwartete Umsatzsteigerung durch Industrie 4.0 Kumuliertes, inkrementelles Wachstum in 5 Jahren 18 % > 20 % 31 % 11–20 % 44 % 1–10 % 0% 7% Ø = 12,5 % (2,5 % p. a.) Rund 50 % der Unternehmen rechnen für die nächsten fünf Jahre mit einem zweistelligen Umsatzwachstum allein durch Industrie 4.0 und die verstärkte Digitalisierung des Produktportfolios. 18 % von ihnen gehen sogar von einer Umsatzsteigerung von über 20 % aus. Insgesamt ergibt sich eine erwartete Umsatzsteigerung von 12,5 % kumuliert über fünf Jahre. Das entspricht einem zusätzlichen Umsatzwachstum von 2,5 % pro Jahr. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 91 Umsatzsteigerungen durch digitalisierte Produkte Für viele Unternehmen sind dies sehr ambitionierte Wachstumsziele. Interessanterweise unterscheiden sich die Erwartungshaltungen von kleineren und mittelständischen Unternehmen laut unserer Erhebung nicht von der Einschätzung der Großkonzerne. Unternehmen mit einem stärker digitalisierten Produktangebot sind in den letzten Jahren überdurchschnittlich gewachsen. Fast 70 % aller Unternehmen mit stark digitalisierten Produkten erzielten in den letzten drei Jahren ein Wachstum von 6 % bis 10 % pro Jahr, viele sogar mehr als 10 %. Und es ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend in Zukunft noch verstärken wird. Im Gegensatz hierzu erzielte etwa die Hälfte der Unternehmen mit einem mittleren Digitalisierungsgrad lediglich eine Umsatzsteigerung von maximal 5 % pro Jahr „Zukünftiges Umsatzwachstum wird aus dem Bereich der Serviceleistungen kommen. Der Umsatzanteil digitalisierter Produkte und Services wird deutlich zunehmen.“ Leiter Produktion, Unternehmen für Messtechnik © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 92 Qualitative Vorteile von Industrie 4.0 Anwendungen Unternehmen erwarten weitreichende qualitative Vorteile von Industrie 4.0 sowie höhere Kundenzufriedenheit Qualitative Vorteile von Industrie 4.0-Anwendungen bessere Planung und Steuerung (in der Produktion bzw. Logistik) 80 % höhere Kundenzufriedenheit Verbesserung der Qualität Individualisierung der Produkte 15 % 5 67 % größere Flexibilität in der Produktion schnellere Time-toMarket (in der Produktentwicklung) Ø 27 % 62 % 27 % 54 % 32 % 49 % 35 % 46 % 34 % hoch (4,5) mittel (3) 6 3,8 11 % 3,7 14 % 3,5 16 % 3,4 20 % Höhe des Effekts: gering (1,2) 4,1 3,3 Neben einem messbaren quantitativen Nutzen werden auch weitreichende qualitative Vorteile erwartet. Die höchsten Erwartungen haben die befragten Unternehmen in Bezug auf eine bessere Planung und Steuerung in der Produktion bzw. in der Logistik. Darüber hinaus versprechen sie sich von Industrie 4.0 insbesondere auch eine höhere Kundenzufriedenheit und eine größere Flexibilität in der Produktion. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 93 Der effiziente Austausch von Daten entlang der WS-Kette Der effiziente Austausch von Daten entlang der eigenen Wertschöpfungskette wird besonders wichtig Bedeutung von Daten- und Analysefähigkeiten im Kontext von Industrie 4.0 effizienter Austausch von Daten entlang der eigenen WS-Kette 90 % eindeutige Kennzeichungen (Barcode, RFID, NFC) 8% 79 % Nutzung von Echtzeitdaten zur Steuerung der Produktion 70 % Nutzung/Austausch von Daten mit Kooperationspartnern 72% Analyse umfangreicher Datenmengen in Echtzeit 59 % Generierung zusätzlicher Daten (z. B. durch erweiterte Sensorik) 55 % hoch (4,5) 13 % 8 % 21 % 20 % 30 % 25 % mittel (3) gering (1,2) 9% 8% 11 % 20 % Heute liegt der Fokus der Unternehmen primär auf der Sicherstellung eines effizienten Datenaustauschs innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette, der eindeutigen Kennzeichnung der Produkte (z. B. durch Barcode, RFID oder NFC) sowie auf der Nutzung von Echtzeitdaten zur Steuerung der Produktion. Zwar verfügen viele Unternehmen bereits heute über große Datenmengen, können diese jedoch noch nicht umfassend nutzen oder nicht unternehmensweit auf sie zugreifen. Erst an vierter Stelle nennen die Unternehmen die Nutzung und den Austausch von Daten mit Kooperationspartnern. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 94 Führungsanforderungen Keine Industrie 4.0 ohne Führung 4.0 und Wissensmanagement 4.0 ¾ Schnelles Feedback und kurze Interaktionen. ¾ Mitarbeiter agil einstellen und flexibel reagieren. ¾ Menschen in ihrer Individualität erkennen, in ihrer Entwicklung begleiten und in ihren sozialen Netzwerken als Berater, Coach, Mentor zur Verfügung stehen. ¾ Neue Formen der Zusammenarbeit, Grenzen durch Arbeitsort und Arbeitszeit werden aufgeweicht, alte Denkstrukturen und Hierarchien durchbrochen. ¾ Führung verstärkt über Sinn und Werk. ¾ Entscheiden im dezentralen Team; Selbstregelung im Team. ¾ Macht muss künftig erworben werden. ¾ Neue Wissenskulturen werden etabliert. Industrie 4.0 Wissensmanagement 4.0 Führung 4.0 © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 95 Industrie 4.0: Arbeitsgestaltung und Qualifizierung ¾ Reduzierung einfacher, manueller Tätigkeiten ¾ Mehr Mitarbeiter in planender und steuernder Tätigkeiten ¾ Bereitschaft zum lebenslangen Lernen ¾ Notwendigkeit eines starken interdisziplinären Denkens und Handelns ¾ Höhere IT-Kompetenz ¾ Individuelle Vergütungsmodelle durch veränderte Kompetenzprofile ¾ Flexibilisierung der Arbeitszeitsysteme © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 96 Innovation als Teil der Firmenkultur begreifen Vorsprünge eines Early Adopter Die grossen fünf Technologien Flexibilität und Innovation muss Teil der Firmenkultur werden. Anwendung Voraussetzungen Keine mentalen Hürden veraltete Technologien zu Gunsten neuer Prozesse und Technologien Aufzugeben Mobile, Social, Cloud Computing, Advanced Analystics und Maschine-MenschMaschine-Kommunikation Early Adopter Höhere Umsätze/Erträge Leadrolle beim Einsatz Neuer Technologien Erfolg Stärkere Marktposition Asien ist heute Spitzenreiter der Early Adopter © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 97 Prinzipien der lernenden Organisation – Regeln der Veränderung 1 Klare Zielsetzung 7 Wandel als permanenter Prozess 6 Ressourcen für Veränderungen 2 Identifikation der Mitarbeiter Bausteine der lernenden Organisation 3 Mitarbeiter zentrale Ressourcen 5 Selbstorganisation 4 Kommunikation © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 98 4 Ansatzpunkte im Rahmen der Digitalisierung und für Lean Management © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 99 Wertschöpfungsketten Zu Industrie 4.0 gehören diese 4 typischen Wertschöpfungsketten. Durch diese „Landschaft“ unterscheiden sich die zukünftigen Produktionsstrukturen signifikant in der Gestaltung von Produktionsketten, im Verantwortungszuschnitt, in der Steuerung und Vernetzung der Organisations- und Informationsflüsse im Vergleich zu klassischen Produktionsstrukturen. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 100 Wertschöpfungsnetzwerk Die Verkettung von 4 Unternehmen in einem Wertschöpfungsnetzwerk. Prinzipiell können alle Prozesse, die zwischen diesen Unternehmen ablaufen, automatisiert werden. Konstruktion, Disposition, Lagerhaltung, etc. können mit den Produktionsprozessen synchronisiert werden. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 101 Leitmaximen für Zukunftsgestalter Wer nicht innoviert wird in Zukunft marginalisiert. Das Topmanagement hat mehr denn je eine Gestaltungsaufgabe für die Zukunft im Sinne von mehr antizipieren und gestalten, weniger verwalten. Diese Gestaltungsaufgabe bezieht sich auf das gesamte Unternehmen. 1. Sensibilität entwickeln, Unruhe und Unsicherheit zulassen, Widerspruch und Andersartigkeit akzeptieren zur Stärkung von Empfindsamkeit für „schwache“ Signale 2. Fakten, Einschätzung, Wahrnehmungen mittels professioneller Methoden gewinnen, bewerten, gewichten, verknüpfen zur Steigerung der Erkenntnisfähigkeit für die relevante Unternehmenszukunft 3. Exogen bedingte Komplexität nicht durch interne Komplexität verstärken – Suche nach mehr Mut zur Einfachheit. 4. Gesamtsicht, Vogelperspektive, deduktiv von aussen auf das Unternehmen blickend, um Veränderungsmuster und –wege der Zukunft zu erkennen. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 102 Leitmaximen für Zukunftsgestalter 5. Schaffung und Pflege einer Veränderungskultur mit dem Ziel, andere und bessere Lösungen zu kreieren. 6. Einführung einer offenen Dialogkultur im Gegensatz zum Austausch von Standpunkten und Ideologien. 7. Forderung von konstruktiver Kritik und schöpferischer Zerstörung in einer angstfreien Unternehmenskultur. 8. Fokussierung der Unternehmensressourcen und Management-Talente auf Zukunftsthemen. 9. Mitarbeiter fördern und fordern, Gegebenheiten suchen und zu nutzen und nicht nur Probleme zu lösen. 10. Jeder kann zur Gestaltung einer positiven Zukunft beitragen, man muss nur daran glauben und es tun. © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 103 Lernen als treibende Kraft… Man sollte nicht schlafen legen, ohne sagen zu können, dass man an dem Tage etwas gelernt hätte ! (Georg Christoph Lichtenberg, 1742 – 1799) Lernen als treibende Kraft Maßnahmen Ziele 1. Was haben Sie gestern gelernt? 2. Was haben Sie in der letzten Woche gelernt? 3. Was haben Sie im letzten Monat gelernt? 4. Was haben Sie im letzten Jahr gelernt? © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 104 Kontakt Besuchen Sie unsere neue Homepage und abonnieren Sie den Newsletter… Wir informieren Sie regelmäßig über Interessante Management-Themen… GERBERICH CONSULTING AG Internationale Unternehmensberatung Panoramastrasse 2b CH-6373 Ennetbürgen Tel.: +41 4162071-76 Fax: +41 4162071-75 e-Mail: [email protected] Internet: www.gerberich-consulting.com © Gerberich Consulting AG, Ennetbürgen - Schweiz 105
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