DAS PARFUM 1. Inhaltsangabe 2. Grenouilles Charakter 3. Grenouilles Erziehung 4. Greonuilles Frauenbild 5. Grenouille und Baldini 6. Plomb du Cantal 7. Das Bacchanal 8. Der Erzähler Inhalt • Geburt Grenouilles im Juli 1738 auf einem schmutzigen Pariser Fischmarkt • Grenouilles Mutter wird wegen versuchten Kindesmordes hingerichtet • Grenouille kommt zu Madame Gaillard (Kinderheim) wo er aufgenommen und ohne jegliche Liebe / Zuneigung großgezogen wird • G. nimmt die Außenseiterrolle ein → wegen Andersartigkeit / Geruchslosigkeit • im Alter von 8: G. wird an Grimal verkauft → arbeitet dort in einer Gerberei • G. lebt und arbeitet unter prekären Verhältnissen = zäh und belastbar („Zeck“) • G. besitzt eine außergewöhnliche Gabe für Gerüche • eines Tages: Grenouille nimmt den Geruch eines jungen Mädchens wahr → will den Duft konservieren und für sich haben → er tötet das Mädchen, der perfekte Duft verfliegt jedoch kurz nach dem Einsetzen des Todes • das Streben nach solch perfekten Düften = Motivation für spätere Morde • eines Tages: G. erhält den Auftrag Baldini (berühmter Pariser Parfümeur) Lederhäute zu liefern → er wittert seine Chance und stellt Baldinis Erwartungen zum Trotz sein Können unter Beweis → ihm gelingt ohne Vorlage auf Anhieb die Nachahmung des Parfums von Baldinis größtem Konkurrenten Pélissier • Baldini kauft Grimal Grenouille ab und bildet ihn aus → G. Bringt ihm viel Erfolg • G. versucht den Duft von Glas oder Eisen festzuhalten → misslingt ihm mit Baldinis Technik der Destillation → er erfährt von einer speziellen Technik aus Grasse • G. beschließt nach Grasse zu gehen • Baldinis Haus bricht später unerwartet zusammen, wobei er stirbt • je näher G. Grasse kommt, desto stärker nimmt er den Menschengeruch wahr → ekelt ihn an • G. zieht sich auf einen Vulkanberg zurück (Plomb du Cantal) → lebt dort 7 Jahre • G. will mithilfe von Gerüchen Macht über andere Menschen erlangen • G. mischt sich erneut unter die Menschen → der Mediziner Marquis de la Tallaide-Epinasse nimmt ihn auf (G. Ist die Bestätigung für seine „Fluidum-Letale-Theorie“) • G. schafft es, durch einen von im kreierten Duft eine Art eigene Identität zu schaffen → Menschlichkeit u. Normalität • G. setzt seine Reise nach Grasse fort → lernt dort bei Madame Arnulfi eine neue Methode zur Duftkonservierung • eines Tages: G. erfährt den Geruch des jungen Mädchens Laure → er ist jedoch noch nicht ausgereift • • G. beschließt zu warten bis der Duft reif ist → perfekte Abrundung für sein ultimatives Parfum • um die Düfte weiterer Mädchen zu konservieren beginnt G. mehrere Frauen zu töten • Laures Vater erkennt die Gefahr → flüchtet mit ihr aufs Land • G. findet Laure trotzdem (wegen ihres unverkennbaren Geruchs) • → tötet sie um diesen Duft zu bewahren (letzter Mord) • G. wird festgenommen und zum Tode verurteilt • Hinrichtung = großes Spektakel in Grasse • G. trägt kurz vor seiner Hinrichtung das Parfum der toten Mädchen auf • → berauschende Wirkung auf die Menschen • die Menschen beginnen Grenouille zu lieben und zu verehren • → vergessen alles und beginnen eine wilde Orgie • G. wird für unschuldig erklärt • G. realisiert, dass die Menschen ihn nur wegen seines Duftes lieben • G. kehrt zurück nach Paris, trägt das Parfum so überdosiert auf, dass die versammelten Menschen auf dem Fischmarkt ihn als Engel betrachten → er wird an dem Ort getötet, an dem er auch geboren wurde Grenouilles Charakter • „Zeck“ (zäh, resistent, instinktsicher, stur, unmenschlich, verkapselt, selbstbewusst) • Er ist nicht furchteinflößend, aber auch nicht freundlich (also unscheinbar) • → er wird oft unterschätzt • Moralische Kategorien sagen ihm nichts • Er ist olfaktorisch possessiv, hierauf erstreckt sich ein ganzes Leben/ sein Bemühen • Er manipuliert andere • Er ist menschenfeindlich • Sein Lebenswille ist definiert durch Düfte → ohne Düfte kein Leben • Gleichsetzung: Grenouille = ein Animal • Er ist ein Außenseiter • Er wird von vielen für dumm gehalten • Er besitzt kaum menschliche Eigenschaften / Fähigkeiten • Er hat seine Persönlichkeit selbst „gebildet“ (ohne jegliche Erziehung) • G. zieht sich den Duft der Frauen an = olfaktorischer Transvestit • 2 Seiten: + sensibel,innovativ ; - gesellschaftsfern, emotionslos, „krank“ Grenouilles Erziehung • Bezugspersonen fehlen (Schule, Familie, peer-group) • Eine Entwicklung (i.S. Eines pädagogischen Inputs) fehlt • Seine Erziehung ist von körperlicher Gewalt/ Inhumanität bestimmt • Sein direktes Umfeld ist von Unterdrückung u. Intoleranz gekennzeichnet • Grenouille erfährt eine Negativ- , eine Nicht-Erziehung • → G.'s negative Sozialisation führt zu einem Identitätsproblem • → Sie führt zur Selbsterschaffung eines Ich („Zeck“ , „Animal“ , „Kröte“ usw.) • → Extrem destruktiver Charakter Grenouilles Frauenbild • Grenouille bringt die Frauen um, weil er ihren „odor feminae“ haben will • Sie sind unschuldig, rein, zierlich, unverbraucht • Sie sind sich ihrer Anziehungskraft nicht bewusst • Sie sind geheimnisvoll, ungereift • Sie duften frisch und süß • Sie entsprechen einem erotischen Idealtyp • Sie sind jungfräulich / noch keine Erwachsenen • G. ermordet sie des Duftes wegen („Beuteschema“) • → er raubt den Frauen ihr erotisches Lockmittel • Frau = Blume → beides dient zur Herstellung von Parfum • Für G. sind Frauen Objekte/Mittel • Er nähert sich den Frauen destruktiv • Er bringt die Frauen um, um seinen eigenen Mangel zu kompensieren • → Geruchslosigkeit Grenouille und Baldini Grenouille Baldini „nur ein Lehrling“ , „ein Nichts“ „größter Parfumeur Europas“ Atheist Sehr religiös, gläubig Hat keine Ehre Sehr ehrenvoll Gefühlslos Gutherzig Von sich selbst überzeugt Hat Selbstzweifel Steht außerhalb jeder Konkurrenz Steht in Konkurrenz Unstrukturiert Strukturiert Amateur Gelehrter / Meister Brilliant Mittelmäßig Impulsiv Analytisch Formel als Umweg Formel als Fortschritt „einfache Düfte“ „Brilliante Düfte“ Olfaktorisch ohne Limit Sehr limitiert (obwohl Meister) Lernt sehr schnell Hat eine fundierte Ausbildung Nicht an Geld interessiert Gewinnorientiert Verlässt sich auf seine Nase Verlässt sich auf Regeln Seltsam, artbeitsam Schaffend → Grenouille = olfaktorisches Genie (Überdurchschnitt) → Baldini = Handwerker (Durchschnitt) Plomb du Cantal • Ausgangssituation: Höhle / Inneres Imperium → Funktion: Hinweis auf Lust an der Zerstörung, sexuelle Anspielung, Betonung des Besitzverhältnisses • Schöpfungswerk: Eine nur vorgestellte Welt, es gab keine Dinge „nur Düfte von Dingen“, „Szenenfolge seines inneren Welttheaters“, „sein Reich! Sein Grenouillereich!“ → fehlende Ernsthaftigkeit in der Gestaltungsabsicht, Besitzverhältnis: Eitelkeit, Schöpfungsleistung: Grenouille ordnet nur an, schafft nicht neu • • Bild des Schöpfers: „Doppelung des Rächers und Welterzeugers“ , „der große Grenouille“ , „wie ein Riese in seiner großen Pracht und Größe“ , „der rasende Gärtner“ „der Engel mit dem Flammenschwert“ → Selbststilisierung, Eitelkeit, Unberechenbarkeit, verteidigt sein Paradies gegen jeden, Mangel an Großherzigkeit, Egomanie, G. macht es für den eigenen Besitz, herablassend/ überheblich/hierarchisch = möchte Anerkennung für seine Leistung • Nach dem Schöpfungswerk: „Der große Grenouille war etwas müde geworden und gähnte und sprach: siehe, ich habe ein großes Werk getan, und es gefällt mir sehr gut. Aber wie alles vollendete beginnt es mich zu langweilen.“ - G. ist unzufrieden → er fällt aus der Rolle, Mangel an Verantwortung für seine Schöpfung Das Bacchanal • die Menschen sind nicht mehr Herr ihrer selbst • Zuneigung, Zärtlichkeit, kindliche Verliebtheit • Sie sind von Grenouilles Unschuld überzeugt • „innerlich in Geist und Seele aufgelöst“ • Die Menschen sind Grenouille ergeben • Der Bischof sieht G. als Gottesgesandten • Die Menschen lassen sich zu orgiastischen Handlungen hinreißen • → G. setzt ihre innersten Wünsche u. Triebe frei („Menschentiere“) • „unheimlicher Gefühlsrausch“ • Mit der Orgie fallen alle gesellschaftlichen/religiösen/emotionalen Schranken • Richis Hass wird in Liebe transformiert → Bacchanal führt zu Ich-Auflösung/Ich-Dissoziation Grenouilles → Es geht den Menschen nicht um die Person Grenouille, sonder um seinen Duft → G. wird niemals das bekommen, was er sich wünscht (Zuwendung) Der Erzähler • Erzählertyp: Auktorialer Erzähler, Vermittler des Inhaltes, allwissend, chronologischer Ablauf • Funktionen: führt durch den Roman, erläutert, gibt Zusatzinfos, resümiert • individuelle Züge: zeitweise ironisch, distanziert, sarkastisch, sprachgewaltig • Beurteilung des Helden: durchweg negativ, Beschreibung mit sprachlicher Distanz, • keine Identifikation mit Grenouille erwünscht
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