Auch Raum für extreme Positionen Beim Creative Arts and Music Project (CAMP) im Württembergischen Kunstverein werden audiovisuelle Grenzgänge präsentiert. Im Tübinger Sudhaus fing alles an. Erstmals gingen dort 1999 die Tore auf für das Creative Arts and Music Project (CAMP), ein internationales Festival für Medien- und Klangkunst, audiovisuelle Performances und interaktive Installationen. Ins Leben gerufen hatten es zwei Experimentalmusiker: Der Cellist Fried Dähn und der Gitarrist Thomas Maos wollten für internationale Musiker und Künstler anderer Bereiche eine Plattform schaffen, um interdisziplinär zu experimentieren, improvisieren, aber auch um das Entstandende zu präsentieren. Seither ist viel passiert. Das Festival fand auf Einladung von Portugal und Spanien über Rumänien und Kroatien bis zur Kunstbiennale Venedig statt, sein zehntes Jubiläum feierte es im Württembergischen Kunstverein Stuttgart. Dort ist es auch dieser Jahr vom 14. bis 19. September zu erleben. Nach wie vor fungieren Dähn und Maos, Experten für musikalische und künstlerische Grenzbereiche, als künstlerische Leiter. Organisiert und geplant wird CAMP von Stefan Hartmaier und Martin Mangoldm jahrzehntelang erfahren im Bereich Gestaltung, Ausstellung und Messebau. »Ich freue mich sehr, dass es das CAMP Festival - trotz seines nicht kommerziellen Konzeptes - seit 16 Jahren gibt«, sagt Maos. »Es ist ein Festival von Künstlern für Künstler, bei dem es um den Austausch, der Kreativität und den Arbeitsprozess geht. Hier haben auch extreme Positionen den nötigen Raum sich zu entfalten.« Damit beschäftigt sich auch die Kunsthistorkerin Annette Doms, Expertin in Sachen Kunst im Zeitalter der digitalen Revolution. Sie spricht am 16. September, danach wird der Film »Shockwaves« von Kasumi gezeigt. Die renommierte Experimental- Künstlerin, Filmemacherin, Autorin und Musikerin hat Szenenbilder für Ridley Scott geschaffen, Soundtrackproduction für Shohei Imamura oder Filmskripte für Pat Morita. Unter anderem wurde ihre Soundtrack-Performance von Oginsama für den Acadamy Award nominiert. Zu CAMP kommen in diesem Jahr zwölf Kunstschaffende aus Rumänien, Norwegen und Spanien. Mit Künstlern aus Baden-Württemberg, auch Stipendiaten der Kunststiftung Baden-Württemberg, werden sie im WKV fünf Tage lang audiovisuelle Konzepte und Performances erforschen, konzipieren und umsetzen. Höhepunkt des gemeinsamen Arbeitens und Eruierens sind der 18. und 19. September. An diesen beiden Abenden werden die Ergebnisse öffentlich präsentiert. Und das ist aufregend für alle Beteiligten. »Das Scheitern und das Gelingen eines CAMP Projektes sind für uns die zwei Seiten einer Medaille«, so Maos. »Beim CAMP gibt es keine Hierarchie der Kunstformen und die Künstler begegnen sich in einer kreativen, offenen und herzlichen Atmosphäre.« Und er fügt hinzu: »Das CAMP Festival verwirklicht meine Vorstellungen von Kunst: interdisziplinär, experimentell, radikal und innovativ.« • (pam) camp-festival.de
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