Vorstellung des W-Seminars im Fach Deutsch Lehrkraft: S. Horst, StDin Rahmenthema Leitfach: Deutsch Der moderne Kriminalroman Zielsetzung des Seminars, Begründung des Themas (ggf. Bezug zum Fachprofil): Der Kriminalroman hat als Genre der Literatur eine lange Tradition und weist zahlreiche Untergattungen vom Detektivroman bis zum Spionage- und Agententhriller auf. Kriminalgeschichten sind heute in allen Medien präsent: in Comics, Fernsehserien, Filmen, Hörspielen oder Mangas. Als das Genre des modernen Kriminalromans in der angelsächsischen Literatur des 19. Jahrhunderts geprägt wurde, entstand der Typus des scharf beobachtenden, logisch denkenden Detektivs, der eher aus einem Hobby heraus Verbrecher jagt. In der Literaturwissenschaft und -kritik gilt der Kriminalroman inzwischen als eine anerkannte Literaturgattung. Ein Charakteristikum des Kriminalromans ist die Variation mehr oder weniger gattungstypischer Kriterien wie: Art des Verbrechens Zeitpunkt des Verbrechens innerhalb der Handlungsstruktur, Figurenkonstellation: Täter – Opfer - Ermittler, Charakterisierung der Figuren (Sympathieträger?), der Räume… psychologische Glaubwürdigkeit der Motive des Täters, realistische Darstellung der erfundenen (=fiktionalen) Welt, lokale Bezüge und deren Verfremdung, Erzählweise: Spiel mit dem Wissensstand des Lesers, dramatische Elemente, Intention des Autors: Analyse seelischer Abgründe oder gesellschaftlicher Missstände? Im Seminar werden zwei bis drei möglichst unterschiedliche und möglichst aktuelle Kriminalromane der Gegenwartsliteratur gemeinsam gelesen und besprochen, um die Gesetze der literarischen Kohärenz und die „20 Regeln für das Schreiben von Detektivromanen“ zu erarbeiten. Auch mit der Geschichte der Kriminalliteratur (Sophokles, F. Schiller, A.E. Poe, A.C. Doyle, A. Christie…) sowie mit dem Vorwurf der Trivialität werden wir uns auseinandersetzen. Die Kombinationen mit dem historischen Roman bzw. mit dem Science-fictionRoman sowie die spezielle Krimiliteratur für Jugendliche sollen ebenfalls untersucht werden. Die W-Seminarteilnehmer sollen als Hausarbeit einen selbst gewählten, geeigneten Kriminalroman analysieren und interpretieren. Da Kriminalautoren aber auch aktuelle Themen aufgreifen, können alternativ allgemeine genretypische Merkmale unter bestimmten Aspekten wie Zeitkritik oder Gesellschaftskritik, Psychologie, Anspruch der Wissenschaftlichkeit, lokale Bezüge, Dialektverwendung, Politik, Wirtschaftskriminalität, Forensik, „hard-boiled“Krimis/“hardboiled women“ usw. untersucht und bewertet werden. Die Sekundärliteratur ist fundiert und gut zugänglich. Wenn möglich sollen ein Interview mit dem Autor/der Autorin durchgeführt und der Erfolg des Romans (Literaturpreise, Bestseller-Listen) durch Kontaktaufnahme zum Verlag oder durch Nachfrage in Buchhandlungen recherchiert werden. Vorstellung des W-Seminars im Fach Deutsch Halbjahre Monate Tätigkeit der Schülerinnen/Schüler und der Lehrkraft Einführung in die Gattung Kriminalroman als Form der narrativen Literatur der Gegenwart am Beispiel von zwei (bis drei) ausgewählten, evtl. noch zu aktualisierenden Romanen: 1. 2. Sept. Dez. Tommi Goerz: Schafkopf Christian Klier: Klotz, der Tod und das Absurde in die Erzähltechniken (modellhafte Textanalysen, eigene Schreibversuche) in den literarischen Markt und die Literaturkritik evtl. Besuch einer Autorenlesung geplante Formen der Leistungserhebung (mit Bewertungskriterien) Unterrichtsbeiträge Kurzreferat mündliche Abfragen ein „Literarisches Quartett“ durchführen 11/1 Jan. Feb. Entwickeln und Vereinbaren der Themen der Seminararbeiten Auswahl eines Textes und Schwerpunktsetzung, Entwickeln einer Fragestellung bzw. Hypothese Recherchen zum eigenen Thema (Techniken der Materialsuche und der Dokumentation) Bibliographieren, Exzerpieren, Zitieren Gliederungsbeispiele Erstellen eines Arbeits- und Zeitplans, Genehmigung durch die Lehrkraft Rechercheprotokoll: Portfolio oder E-Portfolio (= digitales Portfolio) Kurzreferat 11/2 März April Weiterführen der Recherchen Kurzreferat zu dem Inhalt des Buches Verfassen eines Exposés über die geplante Arbeit Individuelle Beratungsgespräche (mindestens eines pro Schüler/in) Abgabe des Exposés vor den Osterferien Exposé mit folgenden Inhalten: grundlegende Fragestellungen und Hypothesen Probleme Präsentation Zeitplan für die Erstellung der Arbeit Vorstellung des W-Seminars im Fach Deutsch Mai Juli Aufzeigen von Zusammenhängen zwischen den Arbeiten Literarische Wertung (auch in Form einer Rezension) Erstellung und Abgabe von Gliederungsentwürfen (Besprechung und Rückgabe vor den Sommerferien) Sept. – Nov. Schreiben der Seminararbeiten regelmäßige Besprechung mit einzelnen Schülern/Schülerinnen Dez. Jan. Abschlusspräsentation (Power-Point, Feature, Podcast…) Diskussion der literarischen Qualität der einzelnen Werke auf der Basis von selbst verfassten Rezensionen Seminararbeit 12/1 Präsentation Mögliche Themen für die Seminararbeiten (bitte mindestens sechs Themen angeben): 1. Der Realitätsanspruch in der Kriminalliteratur 2. „Komm, süßer Tod“ von Wolf Haas. Eine Analyse unter Berücksichtigung der klassischen und hard-boiled- Elemente des Detektivromans 3. Kennzeichen des Thrillers anhand eines selbst gewählten Beispiels 4. Analyse der Merkmale sowie der Logik des Krimis anhand eines selbst gewählten Beispiels 5. Die Behandlung der aktuellen Flüchtlingsthematik in Merle Kröger „Havarie“ 6. Psychologisch statt blutig? Frauenkrimis Eine weitere Bemerkung zum geplanten Verlauf des Seminars: Das Seminar wendet sich an lesefreudige Schülerinnen und Schüler. Es wird jedoch nicht vorausgesetzt, dass jede/r Seminarteilnehmer/in sämtliche Romane, die Gegenstand der Seminararbeiten werden, selbst liest. Mögliche Exkursionen / Kontakte : Autorenlesungen bei Thalia, Erlangen Schwabach, den 18.09.2015 Sabine Horst, StDin ___________________________________________________________________ Datum und Unterschrift der Lehrkraft ___________________________________________________________________ Datum und Unterschrift der Schulleiterin / des Schulleiters
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