Protokoll der Vorstands- und

Senioren Plattform Bodensee
Protokoll
Vorstand und Arbeitsausschuss
Homepage: www.seniorenplattform-bodensee.org
7. Protokoll der Sitzung vom 18.06.2015
Landhaus Bregenz, A-6900 Bregenz
Beginn: 09.00 Uhr Ende: 13.00 Uhr
Vorsitz:
Erwin Mohr
Anwesend:
Entschuldigt:
Siehe Anwesenheitsliste
Ursula Dünner, Bert Schädler, Franz-Josef Jehle, Herbert Wirth,
Karin Sobiech-Wischnowski, Erwin Andres, Marianne Härle
scheidet aus, Erika Pertzel scheidet aus, Margit Klenke scheidet
aus
Tagesordnung:
TOP 1.
Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit, Mitteilungen
Der Präsident begrüßt alle Anwesenden im Landhaus Bregenz zur siebten
Vorstands- und Arbeitsausschusssitzung.
Die Beschlussfähigkeit wird festgestellt.
Mitteilungen:
• Terminänderung der nächsten Vorstands- und Arbeitsausschusssitzung wurde
per Email bekanntgegeben. Die nächste Sitzung findet am 8.9.2015 statt.
• Roman Wüst von der IBK Kommission Gesundheit scheidet mit 31.5.2015
aus. Die Nachfolge in der IBK wird Herr Dr. Andreas Vögeli übernehmen.
Beide Herren werden zur nächsten Delegiertenversammlung im Oktober
eingeladen. Der Präsident bedankt sich bei Roman Wüst mit einem Brief.
• Frau Klenke hat ihren Rücktritt bekannt gegeben. Es wird eine Nachbesetzung
geben.
• Liste mit den Delegierten soll erstellt werden und im August/September an die
Mitglieder ergehen, ausscheidende Delegierte sollten nachbesetzt werden.
Dies ist auch wichtig für die Delegiertenversammlung.
• Frau Frensch wurde am 21.4.2015 in ihrer Funktion im KSR Sigmaringen
einstimmig bestätigt. Herr Brigel wurde Kassier. Gratulation an beide!
• Herr Amstutz hat seine Tätigkeit für die Homepage mit Ende Mai beendet. Der
Präsident ist mit Herrn Stock in Verbindung.
• Der Präsident nahm an einem Runden Tisch in Konstanz mit Minister Friedrich
zum Thema AAL – Ambient Assisted Living teil. Wir haben fast alle bereits
Autos mit Assistenzsystemen, aber im Wohnumfeld nehmen wir das Angebot
kaum wahr.
Es gibt die Absicht der IBK, im Rahmen der Bodenseehochschule IBH die
Fachhochschulen Vorarlberg, Ravensburg/Weingarten, Furtwangen und das
Kompetenzzentrum der FH St. Gallen zu einem Gedankenaustausch
einzuladen, um herauszufinden, welche Projekte rund um den See verwirklicht
sind.
Herr Eckhardt führt aus, dass über das Ministerium BW ein mobiler Container
mit AAL-Wohnung zu mieten ist. Vielleicht könnte man diesen Container für
die Delegiertenversammlung kostengünstig geliehen bekommen.
• 2.7.2015 Landesseniorentag in Karlsruhe
TOP 2.
Flächendeckendes Care Management in Vorarlberg;
Gastreferentin Landesrätin Katharina Wiesflecker
LR Wiesflecker erläutert, dass in Vorarlberg 83.800 Menschen über 60 Jahre alt sind,
das sind 22 % der Gesamtbevölkerung. Care Management ist die Voraussetzung für
gutes Funktionieren von Case Management.
Case Management bedeutet die Einzelfall-Arbeit mit dem betroffenen Menschen und
seinem persönlichen Umfeld. Case Management gibt es bereits flächendeckend.
Care Management bedeutet Sozialplanung im Betreuungs- und Pflegebereich in 19
Planungsregionen im ganzen Bundesland Vorarlberg. Es geht um die Schaffung
eines guten regionalen Angebots für Betreuung und Pflege. Derzeit sind in 11
Planungsregionen Care Management Einrichtungen aufgebaut worden. Die
Aufgaben umfassen die Abstimmung der verschiedenen Anbieter auf privater oder
kommunaler Ebene, Vereine, stationäre Anbieter, auch um Doppelgleisigkeiten zu
vermeiden.
Zusammenarbeit mit Case Management vor Ort
Ausbildungslehrgang für Care Management, Kostenübernahme durch Land
Vorarlberg
Round Table alle 2 Monate für die Care ManagerInnen
Übergeordnetes Care Management im Sozialfonds
Die Finanzierung ist durch eine eigene Richtlinie geregelt. Pro Region gibt es einen
Sockelbetrag für eine halbe Stelle (800 Stunden im Jahr) in Höhe von € 16.000,00
jährlich. Für 20.000 Einwohnende gibt es zusätzlich € 3.000,00; für 25.000
Einwohnende gibt es zusätzlich € 6.000,00; für 40.000 EW gibt es zusätzlich €
15.000,00. Darüber hinaus werden auch Bundesmittel aus dem Pflegefonds zur
Verfügung gestellt. 2015 stehen € 15 Millionen in Vorarlberg zur Verfügung.
Pflege ist in Österreich steuerfinanziert. 0,2 % des Krankenversicherungsbeitrags pro
Beschäftigter/m fließen in das Pflegegeld. 3 Milliarden kommen vom Bund für das
Pflegegeld in Österreich, 1,5 Milliarden kommen von Ländern und Gemeinden, 1,5
Milliarden kommen von den betroffenen Menschen selbst.
Herr Jungmann fragt nach, ob es in Vorarlberg „Quartiermanagement“ gibt. Es
werden die alten Menschen zu Hause besucht, um die Lebensbedingungen
herauszufinden. In Städten kommt es öfter zu Vereinsamung als im ländlichen Raum.
Case Management ist in einer Akutsituation ein guter Ansatz, um
Betreuungssituation zu klären, ist aber derzeit nicht aufsuchend.
In Vorarlberg gibt es seit einigen Jahren das Projekt der Hauskrankenpflege
„Vorsorgehausbesuche 75+“, wo alte Menschen zu Hause aufgesucht werden. Die
Finanzierung läuft über den Sozialfonds Vorarlberg: Land trägt 60 %, Gemeinden
tragen 40% der Kosten bei.
Herr Candrian führt aus, dass die Spitex in der Schweiz das Case Management
ausführt. Es werden junge und alte Menschen medizinisch betreut. Die Pro
Senectute kümmert sich um die Betreuung. Die Kirche hat Sozialdienste aufgebaut,
die sich um die Menschen in der Kirchengemeinde kümmern. In Vorarlberg ist das
auf diese Weise nicht bekannt.
Frau Frensch berichtet, dass die Caritas viele Sozialstationen hat und diese
organisatorisch zusammen führen will. Die Sankt Vinzenz Stiftung gibt sehr viel Geld
für das Errichten von Pflegeheimen aus.
In Deutschland wird sehr viel Nachbarschaftshilfe über die Kirchengemeinden
geleistet.
Herr Candrian stellt den rasanten Anstieg von privaten Anbietern im Bereich
Betreuung fest, oft schließen die Anbieter aber sehr schnell wieder.
LR Wiesflecker hält fest, dass die
Personenbetreuerinnen problematisch sind.
Agenturen
zur
Vermittlung
von
Abschließend hält Herr Mohr fest, dass Altenbetreuung früher stark familiär
organisiert war, heute wird sie vermehrt öffentliche Aufgabe.
Erbschaftssteuern gibt es weder in Österreich noch der Schweiz.
LR Wiesflecker bringt eine Unterlage zum Case Management und Care Management
in Vorarlberg zur Verteilung.
Der Vorsitzende bedankt sich herzlich bei Soziallandesrätin Wiesflecker von der
Vlbg. Landesregierung für ihr Kommen und ihre interessanten Ausführungen!
TOP 3.
Protokoll vom 05.03.2015
Zum Protokoll der Sitzung vom 05.03.2015 gibt es eine Änderung: Herr Candrian
weist darauf hin, dass er mit Ende 2016 seine Tätigkeit für die Pro Senectute und in
der Senioren Plattform Bodensee beenden wird und nicht 2018.
TOP 4.
Alterstagung Bodensee: Endabrechnung 2014 und Vorschau 2016
Herr Candrian berichtet über Änderungen in der Kerngruppe:
Herr Candrian wird die Kerngruppe bis nach der Alterstagung 2016 leiten, dann
ausscheiden.
Herr Zoller von Pro Senectute Rheintal Werdenberg Sarganserland hat das
Ausscheiden angekündigt.
Herr Mag. Gruber hat beim Amt der Vorarlberger Landesregierung per 30.9.2015
gekündigt und wird bei der Sitzung am 25.6.2015 voraussichtlich das letzte Mal dabei
sein.
Beim Treffen der Kerngruppe am 12.5.2015 in Mogelsberg (CH) wurde ein kritischer
Rückblick auf die Tagung 2014 geworfen.
Die Endabrechnung ergab ein Defizit von CHF 254,00, das durch die Senioren
Plattform Bodensee gedeckt wurde. Die Teilnehmenden haben mit ihren Beiträgen in
Höhe von CHF 12.500,00 einen Großteil der Tagung finanziert. Die Kosten für die
Referenten und Referentin waren sehr gering.
Die nächste Tagung wird im November 2016 in Friedrichshafen stattfinden. Derzeit
laufen Gespräche bezüglich des Austragungsortes: es gibt einerseits die Möglichkeit,
die Tagung im Graf Zeppelin Haus durchzuführen oder im Haus der kirchlichen
Dienste, das kostengünstig zu haben wäre. Nachteil: die technische Ausstattung
wäre vom Veranstalter zu organisieren, aber gerade das bereitet oft Schwierigkeiten.
Die Kerngruppe trifft sich am 25.6.2015, da wird über die Räumlichkeiten, Technik,
Verpflegung und Kosten beraten.
Neue Themenvorschläge:
Alter und Sucht
Fachkräfte in der Pflege und Betreuung
Hauptamt – Ehrenamt in der Pflege
Weitere Themenvorschläge können an Frau Kresser gesendet werden.
Pressearbeit muss gut vorbereitet sein.
Herr Candrian hält fest, dass für die Jubiläums-Tagung 2016 die Senioren Plattform
Bodensee eine Ausfallshaftung von € 1.000,00 in Aussicht stellen soll.
Frau Frensch bietet Unterstützung bei der Organisation an. Evt Spenden durch
Firmen, die einen Stand bei der Tagung haben und dort ihre Produkte verkaufen.
TOP 5.
Vorbereitung Mitgliederversammlung 29.10.2015 in Sigmaringen
Die Mitgliederversammlung wird in Räumen des Landratsamtes durchgeführt. Die
Räumlichkeiten werden kostenlos zur Verfügung gestellt.
Zur Begrüßung wird es Butterbrezen geben, das Mittagessen wird ein kaltes Buffett
sein, das ebenso gratis zur Verfügung gestellt wird.
Zum Programmablauf:
09.00 Begrüßungskaffe und Registrierung
09.30 Begrüßung durch Landrat NN und weitere Vertreter
Herr Sing, Vorsitzender des Landesseniorenrates Baden-Württemberg
10.00 statutarische Geschäfte
13.00 Ende der Versammlung
Mittagessen
14.00 Besichtigung Schloss Sigmaringen
15.30 Ende des Programms
TOP 6.
Kassageschäfte: Zwischenbericht
Herr Brigel informiert, dass die Bankverbindung jetzt in Deutschland ist. Derzeit sind
keine offenen Rechnungen zu begleichen. Einige Mitglieder sollten noch ihre
Beiträge bezahlen, dann wird der Kassastand ca. € 8.000,00 betragen.
TOP 7.
Arbeitsschwerpunkt 1: Selbstbestimmtes Wohnen, Kurzbericht
Der Präsident berichtet, dass zwischenzeitlich drei Sitzungen der AG stattfanden.
Es soll ein Positionspapier zur Beschlussfassung am 29.10.2015 erstellt werden.
• Demografische Entwicklung der Länder
• Menschen über 65 leben in Partnerschaft oder allein
• Wohnungen und Häuser sind aus dem vorigen Jahrhundert (1960iger Jahre),
zu groß und nicht barrierefrei
• Wohnungsmieten sind oftmals gering, bei Tausch in eine Kleinwohnung sind
oft höhere Mieten zu bezahlen.
• Anpassungen sind oft teuer oder nicht immer möglich, da nicht alle
Eigentümer einverstanden sind.
• Mehrgenerationenhäuser statt Alten-WG
• Betreuungsdienste sichern und ausbauen
• Öffentlicher Raum barrierefrei gestalten
• Erhebung über barrierefreie Wohnungen in der Region
Herr Jungmann berichtet, dass Baden-Württemberg ein neues Gesetz verabschiedet
hat: WTPG Wohn-Teilhabe-Pflege-Gesetz. Dieses Gesetz regelt die verschiedenen
Wohnformen (Heim, betreutes Wohnen, …).
TOP 8.
Arbeitsschwerpunkt 2: Altersbild und gewonnene Generation
Der Präsident berichtet über den 6. Altenbericht Deutschland, dass es kein
einheitliches Alter gibt, sondern viele verschiedene Gruppen. Unter unten
angeführtem Link kann im Altenbericht nachgelesen werden.
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/aeltere-menschen,did=164568.html
Herr Candrian führt aus, dass die Teilhabe und Partizipation öffentlich gemacht
werden muss, dann gibt es auch positive Bilder von alten Menschen. Die Alten sollen
sich engagieren, es gibt viele Gelegenheiten, gebraucht zu werden, zB Negropont.
Herr Jungmann hält fest, dass sich das Bild des Alters positiv gewandelt hat. Herr
Eckhardt ergänzt, dass „Langlebigkeit verpflichtet“ bzw. „wir haben Erfahrung und
geben gerne ab“. Im Bereich der Flüchtlingsarbeit arbeiten in Konstanz derzeit
vermehrt alte Menschen mit.
In Berlin findet derzeit die Erlebnisausstellung „Dialog mit der Zeit“ statt. Senior
Guides begleiten die Besuchenden durch die Ausstellung.
Die Ausstellung kommt im Nobember nach Bern (Schweiz), vielleicht könnten
Delegierte die Ausstellung besuchen.
Link zur website: http://www.dialog-mit-der-zeit.de/de
TOP 9.
Aktuelle Berichte aus den Mitgliedsverbänden
Pro Senectute Rorschach:
Die Zeitbörse St. Gallen bietet ein neues Projekt an. Benewohnen: Wohnraum gegen
zeitliches Engagement. Anstatt Miete werden Zimmer mit Zeit bezahlt.
Stadtteilbegehungen in St. Gallen: Quartiere werden besucht und ausgewertet,
Bewohnende und ansässige Einrichtungen werden befragt:
Wo wollen wir helfend unterstützen:
• Öffentliche Erschließung
• Orte der Versorgung: Einkauf
• Orte der Natur
• Sonntagscafé von 9.00 bis 11.00 Uhr
Broschüren über Stürze und sicherer Haushalt werden verteilt.
Seniorenbeirat Lindau:
Es wurde ein Informationsblatt für Interessierte herausgegeben und wird verteilt.
Landkreis Sigmaringen:
Frau Frensch verteilt die neueste Broschüre „imBlick“ – Informationen vom
Landesseniorenrat Baden-Württemberg.
KSR Konstanz: Herr Jungmann berichtet über das neue Projekt „the day after“ –
gemeint ist die Zeit nach der Pensionierung, durch das Neopensionisten für
bürgerschaftliches Engagement gewonnen werden sollen.
Frau Schmid berichtet von einer Seniorengruppe „Die alten Füchse“, die sehr viele
Aktivitäten für alte Menschen durchführt.
TOP 10.
Allfälliges
Die nächste Sitzung findet am 8.9.2015 im Landhaus Bregenz statt.
Der Präsident bedankt sich für die zahlreichen Beiträge.
gez. Erwin Mohr
Präsident
Schriftführung: Anita Kresser
Amt der Vorarlberger Landesregierung
Landhaus
Römerstraße 15
A-6900 Bregenz
Tel.: 0043 5574 511-24129
E-Mail: [email protected]
gez. Anita Kresser
Schriftführerin