Unsere Stadt / Unseren Stadtteil mit den Augen von Kindern und Jugendlichen sehen Absicht: Wie nehmen Kinder ihre Welt, ihre Stadt, ihren Stadtteil wahr, in der / in dem sie aufgewachsen sind? Diese Frage knüpft direkt an das Motto des Stadtkirchentages an „Das Beste für die Stadt“ bzw. „Suchet der Stadt Bestes“. Die Sichtweise der Kinder und Jugendlichen ist wichtig, um aus ihrer Perspektive an Antworten heran zu kommen, was für die Stadt gut ist bzw. gut wäre. Der vorliegende Entwurf beteiligt die KonfirmandInnen an diesem FrageAntwort-Prozess, indem sie sich in ihre eigene Kindheit zurückversetzen und so stellvertretend für die Kinder heute zum Ausdruck bringen, was es heißt, in schwieriger Zeit aufzuwachsen. Material: Spanplatte mit weißem Acryl-Lack grundieren, für die farbigen Flächen Acrylfarbe in Plastikflaschen (Bastelbedarf); falls die Plakatwand wetterbeständig sein soll, mit Acryl-Klarlack (farblos) überziehen. Maleranzüge aus Zellstoff bekommt man günstig im Baumarkt; oder ein weißes Bettlaken (französisches Doppelbett), das mit Fingerfarben bemalt und anschließend auf einen Holzrahmen gespannt wird oder eine Litfaßsäule; Pinsel; Fantasiereise (M 8) und Arbeitszettel (M 9) Zeit: Ein Konfirmandennachmittag bzw. ein längerfristiges Projekt. Verlauf: Die KonfirmandInnen sollen sich in ihre eigene Kindheit zurückversetzen und sich daran erinnern, wie sie in diesem Stadtteil / in dieser Stadt aufgewachsen sind. Wie sah der Alltag aus? Was für Spielmöglichkeiten gab es? Was für Highlights gab es – besondere Ereignisse, Feste, Ausflüge, Freizeiten? Und was war nicht so toll? Was gab es, das ihnen das Leben als Kind schwer gemacht hat? • Dieses zu erinnern kann im Rahmen einer Fantasiereise (M 8) geschehen. Dabei sollte man allerdings bedenken, dass Fantasiereisen für KonfirmandInnen nicht einfach sind. Es ist nicht leicht, eine Zeit lang still zu sein, die Augen zu schließen und sich auf innere Bilder einzulassen. Damit die Reise nicht im Chaos endet, ist es sinnvoll die KonfimandInnen langsam über Stilleübungen an eine längere Reise zu gewöhnen. Der eigentlichen Fantasiereise sollte eine „Aufwärmphase“ vorangehen, eine Einstimmung, die es den KonfirmandInnen erleichtert, sich darauf einzulassen, z.B. Atem- und Entspannungsübungen.1 Überlegen muss man auch, ob die Reise liegend oder sitzend durchgeführt werden soll.2 Mit Hilfe eines Arbeitszettels (M 9) werden dann die Ergebnisse der Fantasiereise gesammelt. (Wer keine Fantasiereise machen möchte, steigt gleich mit dem Arbeitszettel ein.) Auf Grundlage dieser Arbeitsergebnisse gestalten die KonfirmandInnen eine Plakatwand oder ein großes Bild, das die Perspektive „Unsere Stadt / Unseren Stadtteil mit den Augen von Kindern und Jugendlichen sehen“ zur Darstellung bringt. 1 2 Vgl. Jakubczyk, Uwe: Fantasiereisen, Konfernormal 51 (7/2000) A.a.O., S. 2f 16 1000 KonfirmandInnen fragen 5000 BremerInnen: Elfi Heinrichs und Andreas Quade RPA Unsere Stadt / Unseren Stadtteil mit den Augen von Kindern und Jugendlichen sehen Vorher muss man allerdings eine Idee für die Gestaltung der Plakatwand (des Bildes) erarbeitet haben. Diese kann man sicher auch mit den KonfirmandInnen machen. Wir haben die Idee mit älteren Jugendlichen und anderen künstlerisch talentierten Leuten aus der Gemeinde entwickelt.3 Dies ist so auch eine gute Gelegenheit, mit anderen aus der Gemeinde ein Projekt im Rahmen des Konfirmandenunterrichts zu realisieren. Die Gestaltungsidee haben wir dann den KonfirmandInnen vorgestellt, mit der Möglichkeit natürlich, Veränderungen vorzunehmen. Unsere Skizze sah so aus: Es gibt die Erde und darüber den Himmel. Über den Himmel spannt sich ein Regenbogen. Im Regenbogen steht der Titel, den wir mit den KonfirmandInnen für das Bild gefunden haben: „Wie Kinder ihre Welt sehen und träumen“. Am Himmel sind bunte (Heißluft-)Ballons zu sehen. Als Gondeln fungieren die (laminierten) Fotos der beteiligten KonfirmandInnen. In die weißen Wolken sollen die KonfirmandInnen die Wünsche, Träume und Hoffnungen hineinschreiben, die sie für die Kinder heute formuliert haben. Auf der Erde finden sich grüne Rasenflächen. Die Rasenflächen stehen für das, was die KonfirmandInnen in ihrer Kindheit gemacht haben. Dann gibt es graue Flächen, in die KonfirmandInnen hineinschreiben sollen, was in der Kindheit nicht so toll war. Schließlich gibt es noch einen Fluss. Der Fluss ist das, was vorüber fließt. Er steht für das Besondere, die Highlights, also nicht das Alltägliche. Diese Highlights werden dann in die Segel der Boote hineingeschrieben, die auf dem Fluss schwimmen. Natürlich sind auch ganz andere Gestaltungsmöglichkeiten denkbar, mit denen die KonfirmandInnen in Szene setzen, was es heißt, heute in unserer Stadt als Kind aufzuwachsen. • Präsentation der Ergebnisse im Rahmen eines Gottesdienstes oder eines Gemeindefestes. Wir haben die Plakatwand in einem Einkaufszentrum vorgestellt, die Ergebnisse dokumentiert und sind so mit den Leuten ins Gespräch gekommen. 3 Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit Jens Holdorf entstanden. Die Idee für die Gestaltung der Plakatwand stammt von Yurena Grantz. Unsere Plakatwand hat folgende Abmessungen: 2,88 x 1,37 m. 1000 KonfirmandInnen fragen 5000 BremerInnen: Elfi Heinrichs und Andreas Quade RPA 17
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