Februar - EFG Heiligenstadt

Gemeinde
Brief
EVANGELISCH FREIKIRCHLICHE GEMEINDE HEILIGENSTADT
Februar 2016
An(ge)dacht
Monatslosung für Februar 2016  Markusevangelium 11,25
Liebe Leserin, lieber Leser!
„Herr Zimmer, wir müssen Ihnen
etwas erzählen“, so begann ein älteres Ehepaar ein Gespräch nach dem
Gottesdienst. Sie gehörte schon einige Jahre zum Freundeskreis unserer
Gemeinde; er begleitete sie seit geraumer Zeit häufig zum Gottesdienst. „Nach Ihrer Predigt über Vergebung vor ein paar Wochen haben
wir unserem Nachbarn vergeben.“
Und dann erzählten sie von ihrem
seit Jahren schwelenden Streit. „Uns
ist uns klar geworden, dass wir uns
nur selber schaden, wenn wir ihm
nicht vergeben.“ Und so hatten sie
sich entschieden, ihrem Nachbarn
einfach zu vergeben. Einfach? Nein,
einfach sei das nicht gewesen. Sie
hätten sich dazu überwinden müssen. Sie hatten sich hingesetzt und
dafür gebetet, dass sie vergeben
können. „Hat er sich denn bei Ihnen
entschuldigt?“, fragte ich. Nein, aber
Ihnen sei klar geworden, dass Sie ihn
auch verletzt hatten. So hatten sie
ihm Strauß Blumen gekauft und bei
ihm geklingelt. „Er hat ziemlich erstaunt geguckt, wie wir da vor seiner
Tür standen und ihm den Strauß
Blumen in die Hand drückten.“
Doch nachdem sie ihm erklärt hatten, dass sie sich bei ihm entschuldigen wollten, da sei er fast in Tränen
ausgebrochen. Und sie hätten sich
einfach die Hand geben können.
„Seitdem geht es uns viel besser.“
Nein, einfach ist es nicht, jemand zu
vergeben, der einen verletzt hat.
Vergeben fängt immer damit an, vergeben zu wollen. Es ist ein Akt der
Seelenhygiene, sich nicht von Ärger
und Groll innerlich zerfressen zu lassen. Wir dürfen Gott bitten, dass wir
tatsächlich von Herzen vergeben
können und dem anderen nichts
mehr nachtragen. Das kann wie bei
dem älteren Ehepaar ein erster
Schritt zur Versöhnung sein.
„Uns war klar geworden, dass Jesus
Christus uns vergeben hat, einfach
so“, sagte mir der Mann damals und
sprach damit zugleich ein klares
Glaubensbekenntnis aus. Vielleicht
zum ersten, aber nicht letzten Mal.
Im vorletzten Winter wurde er
schwer krank. In einer Nacht wurde
er dreimal operiert. Als ich ihn eine
Woche später auf der Intensivstation
besuchte, sagte mir einer der Ärzte,
dass sie nicht damit gerechnet hätten, dass er das überlebt. „In unserer
Gemeinde haben viele für mich gebetet“, berichtete da der Mann.
Bevor Jesus diesen Satz der Monatslosung Februar sagte, hatte er davon
gesprochen, dass das Gebet des
Glaubens sogar Berge versetzen
kann. Anderen zu vergeben ist Ausdruck und Geschenk dieses Glaubens. Denn zu
vergeben ist nach
dem Herzen Gottes.
Dein/ Ihr
Dirk Zimmer
Schon seit einem Jahr in
Heiligenstadt
Joachim und Gudrun Geneé leben
nun schon seit mehr als einem Jahr
mit uns in Heiligenstadt. Wenn
man in ihre schön eingerichtete
Wohnung kommt, staunt man im
Wohnzimmer über eine Fülle von
sehr unterschiedlichen Gemälden.
Sie wollten so viel wie möglich in
ihre neue Heimat mitnehmen,
denn wir leben hier ja in unserer
letzten irdischen Wohnung und
schätzen sehr, wenn uns das Vertraute umgibt
Die Verbindung zum Familienzentrum in Heiligenstadt ist über Jahre
ganz natürlich gewachsen, da sie in
Bamberg wohnten und dort in der
Baptistengemeinde die Gottesdienste besuchten. Die Gemeinde
führte hier in der Fränkischen
Schweiz Freizeiten und Tagungen
durch, so dass sich öfter die Gelegenheit ergab, Wohnungen und das
Gesamtwerk kennen zu lernen. Natürlich haben sie auch die Krise
mitbekommen, aber positiv ebenso
den erfreulichen Kauf des Gesamtwerkes mit allen Bereichen durch
das baptistische Diakoniewerk Tabea in Hamburg.
Joachim Geneé ist Jahrgang 1930
(der Name führt zurück auf die ca.
250.000 hugenottischen Flüchtlinge aus Frankreich die im 17. Jahrhundert vor allem in Deutschland
eine neue Heimat fanden). Die
Ehefrau Gudrun, geborene Lamka,
ist Jahrgang 1937. Beide haben ihre
Wurzeln in den deutschen Ostgebieten, wie so viele Bewohnerinnen
und Bewohner hier, und mussten
gegen Kriegsende ihre Wohnungen
fluchtartig verlassen. Gudruns Geburtsort war die schöne Stadt Breslau in Schlesien, während Joachims
Heimat in Ostpreußen am Frischen
Haff bei Heiligenbeil liegt.
Bis Kriegsbeginn wirkte sein Vater
als Prediger und Organist, als
Reichgottesarbeiter, im Kreis Samland.
Als die Russen immer näher rückten und den Landweg nach dem
Westen abgeschnitten hatten, blieb
nur noch die Fluchtmöglichkeit
über das zugefrorene Haff nach
Danzig an der Ostsee. Joachim erzählt: „Aber wir durften nicht auf
eins der letzten Schiffe, weil es sogar Familien mit Kindern nicht erlaubt wurde, auch noch eine
Großmutter mitzunehmen. Damals
ahnten wir natürlich nicht, dass wir
dadurch einer der schrecklichsten
Schiffskatastrophen des Krieges,
dem Untergang der ‚Wilhelm Gustloff‘ entgangen waren. Wir lebten.
Aber wir gerieten in russische Gefangenschaft. Wir, das waren unsere Oma, unsere Mutter und vier
Geschwister, von denen der jüngste, 8 Monate alt, noch im Kinderwagen lag. Wir wurden für knapp
3 Jahre zivil interniert und mussten
auf einer Kolchose arbeiten.
Erst 1948 durfte die Familie ausreisen. Bei Probszella in Thüringen
ging es in den Westen. Der Vater
war auf Grund einer Verwundung
nicht in Gefangenschaft. Er hatte
sich - wie vorher mit der Familie
abgesprochen – nach Heidelberg,
der Heimatstadt der Mutter – einweisen lassen. Dort fand er bei der
Stadtmission eine Stelle als Predi-
ger. Die Stadtmission Heidelberg
unterhielt damals ein großes Altersheim in Schloss Langenzell bei
Neckargemünd. „Hier trafen wir
uns alle wieder, bekamen Unterkunft und Arbeit. Als dieses Altersheim verlegt wurde, hat die Familie
sich abgesetzt und wir konnten mit
Gottes Hilfe ein eigenes Haus bauen.“
Inzwischen waren auch Gudrun mit
ihrer Mutter und ihrer Schwester in
Westdeutschland angekommen,
und zwar in Gladbeck in Nordrhein-Westfalen. Da zählte sie gerade mal 7 Jahre. Hier blieb sie 21
Jahre lang und machte eine Lehre
beim Schriftenmissisons-Verlag. Interessant ist zu hören, wie begeistert sie war, als sie durch Bekannte,
die in Frankfurt lebten, nach dort
eingeladen wurde. Sie bewarb sich
bei der Stadtsparkasse und bekam
zu ihrer Freude eine Anstellung und
eine Wohnung. Dort blieb sie, bis
sie beide in der Nachbarstadt Offenbach eine Wohnung und Anstellung bei der Deutschen Bank bekamen. Die berufliche Arbeit wurde für Gudrun nur unterbrochen,
weil sie drei Jahre ihre alte Mutter
pflegte.
Ich war neugierig zu hören, wie die
beiden sich kennen gelernt haben.
Die Antwort war so ähnlich wie bei
Esther und Jakob Berst – bitte fragt
Jakob selbst. Joachim war Kunde
bei der Sparkasse, und so kam es,
dass sich die Beiden am Schalter
der Bank, am Arbeitsplatz zuerst in
die Augen geschaut haben. Daraus
wurde ein Ja der Herzen, das die
zwei im Dezember 1970 vor dem
Standesbeamten im ‚Römer‘, dem
berühmten Frankfurter Rathaus,
bekräftigten. Der schöne Trautext
bei der kirchlichen Trauung lautete:
‚Ich will dich segnen, und du sollst
ein Segen sein. (1. Mose 12,2)
Durch die Begegnung in der Sparkasse, wo Gudrun später als Operatorin arbeitete, fand auch Joachim
Zugang zu dieser Arbeit und wurde
bei der Deutschen Bank für diesen
wichtigen Job der Organisation von
Wertpapieren angestellt. Er hatte
zwar zwischenzeitlich eine Diakonenausbildung gemacht, aber es
kam nicht zu einer Anstellung als
Prediger. Beide behielten ihre Aufgaben bis zum Beginn ihrer Zeit als
Rentner; er 1992, für Gudrun
1997.
Ihr vorletzter Wohnort war seit
2004 Bamberg. Gudrun war hier
aktiv im Deutschen Frauen- Missions-Gebetsbund. 7 Frauen trafen
sich monatlich zum Gebet für Missionarinnen in der ganzen Welt.
‚Jetzt beten wir als Ehepaar und
sind Gott dankbar für eine lebendige Gemeinschaft‘. Gudrun hat eine
Glaubensentscheidung erlebt bei
einer Konferenz in Zürich. Von der
Stadtmission in Offenbach nahmen
viele an den Konferenzen der Missionsorganisation ‚Mitternachtsruf‘
in Zürich teil, und dort kam es für
sie zu einem persönlichen Ja zu Jesus Christus. Joachim ist in einer
frommen Familie in den in den
Glauben hineingewachsen.
Wir wünschen Joachim und Gudrun Geneé weiter ein gutes weiteres Einleben und fröhliche Teilhabe
am Nehmen und Geben in unserer
evangelisch-freikirchlichen Gemeinde und im ganzen Werk.
Günter Wieske
P.S. Und denkt daran, dass das G in dem ursprünglich französischen Nachnahmen wie ein
weiches sch gesprochen wird. Sonst habt ihr
nun ja die Vornamen. Einigt Euch mit
‚Schenees‘.
Unser Chor
Unter der Losung: Ich will
mich freuen des Herrn und
fröhlich sein in Gott, meinem
Herrn (Habakuk 3,18) begann das Jahr 2015 unter der
Leitung von Botho Wins. Leider wurde er Anfang Nov. 15
durch einen Schlaganfall aus
der Chorarbeit gerissen und wir
merken sehr bald, dass es eine große Lücke gab. Von der Planung der
Lieder, dem geistliche Wort zu Anfang der Übstunden bis zum Beachten der Geburtstage der Chormitglieder. Um nur einige zu nennen.
Wir haben uns dann noch mit
Reinhold Brunkel Gedanken gemacht, wie kann es weitergehen.
Da wir ja eine exzellente Sängerin
und Musikerin in unserer Reihen
haben, wurde Ludmila Tykha gefragt, ob sie die Chorarbeit übernehmen könnte.
Nach einigem Zögern war sie dann
bereit den aktiven Teil (Üben und
dirigieren) zu übernehmen. Anfang
Dez. haben wir dann als ganzer
Chor überlegt, wer die anderen
Aufgaben übernehmen kann. Wir
sind sehr dankbar, dass sich einige
dazu zur Verfügung gestellt haben.
Die Arbeit von Ludmila mit uns
zeigt sich bei den Zuhörern im Gottesdienst so: „So gut habt ihr ja
noch nie gesungen“.
Es macht uns auch richtig Spaß, mit
welchem Einsatz sie uns Lieder
beibringt. DANKE Ludmila.
Zur Zeit sind wir im Chor mit 6
Sopran-, 5 Alt-, 4 Tenor- und 6
Bassstimmen vertreten. ABER, es
schnuppern neue Leute in den
Chor, ob sie da mitsingen wollen.
Hans-Joachim Burghard
Terminkalender
Mo. 1.2.
Di. 2.2.
Mi. 3.2.
Do.
Fr.
Sa.
So.
4.2.
5.2.
6.2.
7.2.
Mo. 8.2.
Di. 9.2.
Mi. 10.2.
Do. 11.2.
Fr. 12.2.
Sa. 13.2.
So. 14.2.
Mo. 15.2.
Di. 16.2.
Mi. 17.2.
Do. 18.2.
Fr. 19.2.
19:30 Chorübstunde
15:00 Themennachmittag mit Dr. Günter Wieske:
„Drei Facetten von Heiligenstadt: Blumen, Sonne
und Menschen – mit Bildern und Kommentaren“
9:00 Gebet am Mittwoch
19:30 Bibelgespräch
15:30 Bibelstunde
9:00
9:30
Gebet am Sonntag
Gottesdienst mit Abendmahl
Leitung: H.J. Burghard
Predigt: Dirk Zimmer
19:30 Chorübstunde
9:00 Gebet am Mittwoch
19:30 Bibelgespräch
15:30 Bibelstunde
15:30 Begrüßung der Gäste aus Herford in der Christuskirche, gemeinsames Kaffeetrinken
9:00 Gebet am Sonntag
9:30 Gottesdienst Einführung von Pastor Dirk Zimmer
Leitung: Rolf Voß
Predigt: Michael Noß (Präsident des BEFG)
14:00 Einführungsfeier Grußworte + gem. Kaffeetrinken
19:30 Chorübstunde
9:00 Gebet am Mittwoch
19:30 Bibelgespräch
15:30 Bibelstunde
Sa. 20.2.
So. 21.2.
Mo. 22.2.
Di. 23.2.
Mi. 24.2..
Do.
Fr.
Sa.
So.
25.2.
26.2.
27.2.
28.2.
Mo. 29.2.
9:00
9:30
Gebet am Sonntag
Gottesdienst
Leitung: B.Geiger
Predigt: Dirk Zimmer
19:30 Chorübstunde
9:00 Gebet am Mittwoch
19:30 Bibelgespräch
15:30 Bibelstunde
9:00
9:30
Gebet am Sonntag
Gottesdienst
Leitung: D.BräunIing
Predigt: Dirk Zimmer
19:30 Chorübstunde
Vorankündigung: am 4. März 2016 findet der Weltgebetstag der Frauen
im Gemeindezentrum der evangelischen Kirche statt.
Programm-Übersicht Einführung Dirk Zimmer
13. und 14. Februar 2016
Samstag, 13. Februar 2016
Ankunft der Herforder Gäste gegen 15:00 Uhr
15:30 Uhr Begrüßung der Gäste gemeinsames Kaffeetrinken
kurze Andacht und Powerpoint-Präsentation
Sonntag, 14. Februar 2016
09:00 Uhr Gebet am Sonntag
09:30 Uhr Festgottesdienst mit Einführung
Predigt: Michael Noß, Präsident des BEF
Grußworte: BEFG, TABEA, EFG, Bürgermeister
12:00 Uhr Mittagessen im Tabea-Restaurant
14:00 Uhr Fortsetzung Einführungsfeier mit diversen Grußworten:
Landesverband, EF-Gemeinden, ev. u. kath. Kirche
anschl. Kaffeetrinken
Ende offen
Zur Kulturgeschichte des Kalenders
Am ersten Themennachmittag
2016, gleich nach Neujahr, referierte Rosemarie Sauer über den Kalender.
Die Zeitgeber für den Kalender und
die dazugehörenden Naturgesetze,
also Sonne, Mond, Sterne und ihre
Bahnen, wurden am 4. Schöpfungstag von Gott geschaffen.
Erste Hinweise auf Kalender finden
sich im 3. Jahrtausend v. Chr. bei
den Hochkulturen im Zweistromland, bei Babyloniern und Sumerern, später im ganzen Mittelmeerraum. Ein Mondjahr mit 12 Monaten, die abwechselnd 29 und 30
Tage hatten, wurde fast überall
verwendet; daneben lassen sich
auch für Zwecke der Steuereintreibung und Schuldzinszahlung Kalender mit Sonnenjahren mit 12
Monaten zu 30 Tagen und 5 Zusatztagen nachweisen, völlig unabhängig vom Mond. Die Ägypter
orientierten sich an dem hellen
Stern Sirius, der gerade aufging, als
die große Überschwemmung begann, die von der Schneeschmelze
in den abessinischen Bergen kam.
Ihr Jahr hatte auch 12 Monate zu
30 Tagen und 5 Zusatztage.
Es war damals noch nicht möglich,
die Länge von Mond- und Sonnenjahren genau zu bestimmen; man
versuchte, das Mondjahr mit 354
Tagen durch Einschalten und Entfernen von Mondmonaten annähernd dem Sonnenjahr anzupassen. Die Oberaufsicht über den Kalender lag bei den Priestern; sie
schalteten nach Gutdünken, wodurch natürlich auch Regierungs-
jahre verlängert oder verkürzt werden konnten.
So wurde der Einschaltzyklus des
griechischen Astronomen Meton
um 500 v. Chr. sehr begrüßt, weil
er der Willkür der Priester ein Ende
setzte.
In Rom wurde kein Meton-Zyklus
verwendet und der Kalender war
sehr durcheinandergeraten. Hinzu
kam, dass die eingeschalteten Tage
als Unglückstage galten und weggelassen wurden, wenn Krieg war, um
Kriegsglück zu haben; nach Kriegsende wurde dann die Schaltung
unkontrolliert nachgeholt.
Dem siegreichen Feldherrn Julius
Caesar gefiel das gar nicht. Kraft
seiner diktatorischen Amtsgewalt
erließ er im Jahre 46 v. Chr. ein Kalenderdekret, den Julianischen Kalender, den er mit Hilfe von griechischen Astronomen erstellt hatte.
Caesars Sonnenjahr begann am 1.
Januar; man einigte sich auf ein
Jahr mit 7 Monaten zu 31 Tagen
und 4 Monaten zu 30 Tagen; für
den Februar blieben nur 28 Tage
übrig, die aber alle 4 Jahre durch
einen Schalttag ergänzt wurden.
So ist es auch noch heute. Auch die
Namen sind fast gleich geblieben
bis auf Juli und August, die erst später so zu Ehren von Julius Caesar
und Augustus genannt wurden.
Die Zählung der aufeinanderfolgenden Jahre interessierte Caesar
nicht; man zählte also weiter nach
Regierungsjahren des Königs. Daran
hatte man sich so sehr gewöhnt,
dass man die Zählung nach Regierungsjahren des Diokletian, der ein
schlimmer Christenverfolger war,
auch nach dessen Tod fortsetzte.
Das missfiel den bekennenden
Christen und so regte Dionysius
Exiguus, ein römischer Mönch, im
Jahre 535 an, eine Zählung ab
Christi Geburt zu benutzen. Jedoch
konnte er sich auch bei den Päpsten damit nicht durchsetzen, aber
seine Schriften gelangten nach England und nach 150 Jahren hörte
Beda Venerabilis, ein englischer
Mönch, davon, der sie sofort in allen seinen Büchern verwendete
und auch die Zählung ab Christi
Geburt rückwärts anwandte. Während die Zählung ab Christi Geburt
bis zum Jahr 1000 überall verwendet wurde, dauerte es fast 1000
Jahre, bis sich die rückwärtige Zählung durchgesetzt hatte.
Caesar hatte als Frühlingsanfang
den 25. März vorgesehen; nach
Beobachtungen der Ägypter lag er
(richtiger) am 21.März. Nun ergaben sich jahrhundertelange Querelen um den richtigen Termin des
christlichen Osterfestes! Es war häufig, dass Ostern und die davon ab-
hängigen Feste zu verschiedenen
Zeiten gefeiert wurden.
Caesars Jahr hatte 365 ¼ Tage und
war somit 11 Minuten zu lang. Sie
summierten sich in 128 Jahren zu
einem ganzen Tag!
Der Kalender lief der Sonne voraus!
Verschiedene Konzile konnten keine Abhilfe finden. Luther sagte
1525, eine Kalenderreform sei
nicht Sache der Kirche, sondern der
christlichen Fürsten. Die wurden
aber nicht aktiv. Schließlich nahm
sich Papst Gregor XIII der Sache an
und berief eine Kommission von
Fachleuten nach Rom. Unter dem
Vorsitz des Bamberger Astronomen
Christoph Clavius entstand im Frühjahr 1582 der Gregorianische Kalender. Auf Do, den 5. Oktober
folgte sofort Fr, der 15. Oktober,
um den Kalender dem Sonnenstand anzugleichen. Die Schaltjahrs-Regelung wurde verfeinert
und es gab auch eine Neumondtabelle zur Berechnung des Osterfestes.
Diese Reform wurde sofort ohne
Begründung in allen katholischen
Staaten eingeführt. Das war ein
großer Fehler, sie fand deshalb
nicht überall Zustimmung. In der
evangelischen Welt wurde sie weitgehend abgelehnt.
Im konfessionell gespaltenen Europa im 17. Jahrhundert gab es eine
Spaltung des deutschen Kulturraumes in verschiedene Kalenderzonen, die bis ins 18. Jahrhundert anhielt und die Gegensätze im Dreißigjährigen Krieg verstärkte. Auch
der Westfälische Frieden von 1648
brachte hier keine Entspannung.
Im 18. Jahrhundert war es möglich
geworden, den Termin vom Frühlingsanfang und somit vom Osterfest genau zu bestimmen; er lag
zwischen dem 19. und 23. März.
Man konnte nun von einem verbesserten Kalender sprechen. Der
wurde angenommen, auch in ganz
Nordeuropa.
Nun war nach fast 200 Jahren hier
die Kalenderspaltung vorbei.
In Osteuropa und Ägypten wurde
der Kalender jedoch erst im 20.
Jahrhundert angenommen. Die orthodoxen Kirchen reagierten uneinheitlich.
Heute ist der Gregorianische Kalender weltweit im Gebrauch für
Handel, Verkehr und Medien. Daneben haben aber noch etwa 2/3
der Menschen einen örtlichen Kalender.
Solche örtlichen Kalender sind der
jüdische und der muslimischen Kalender.
Kalender wurden auch immer
schon zu politischen Zwecken verändert. Ganz besonders deutlich
sieht man das am Kalender der
Französischen Revolution, der keine christliche Woche mehr hatte,
sondern Dekaden, die am Ende als
Revolutionsfeiertag einen Dekadi
hatten. Es musste also viel mehr gearbeitet werden. Nach 12 Jahren
schaffte ihn Napoleon ab.
Der Kalender der russischen Oktoberrevolution strich auch die christliche Woche und ersetzte sie durch
ein rollierendes Ruhetagsystem; im
Krieg kehrte Stalin jedoch nach 12
Jahren zur 7-Tage-Woche zurück.
Es hat noch viele andere neue Kalenderentwürfe gegeben, die sich
aber alle nicht durchsetzen konnten.
Der Gregorianische Kalender ist ein
christlicher Kalender. Er hat 7-TageWochen mit dem christlichen
Sonntag. In ihm gibt es eine Zeitlinie, die die Vergangenheit mit der
Zukunft verbindet. In der Mitte
steht die Geburt von Jesus. Die Verlängerungen der Linie weisen in die
Ewigkeit.
Möge uns der christliche Kalender
erhalten bleiben.
Rosemarie Sauer
Passionszeit – Fastenzeit
Zeit der Einkehr und des „Auf“-begehrens
Es gibt ein einfaches Mittel um sich völlig
frei zu fühlen: - Nie an der Kette zerren!
Wem es aber nicht genügt, sich nur frei zu
fühlen ohne es wirklich zu sein, dem wird
die einschneidende Konfrontation mit eigenen Gebundenheiten nicht erspart bleiben.
Dieses schmerzhafte Bewusstwerden ist
Preis der Freiheit und eine Fastenzeit kann
erster Schritt in ein Leben ohne Ketten und
Gebundenheit sein.
Buchempfehlungen: (am Büchertisch erhältlich bzw. zu bestellen)
Der Prediger, von „Der Autor“
Der Autor, der seinen wirklichen Namen nicht nennen möchte, gibt tiefe
Einblicke in zwei Herzen.
Einmal ungeschönt und beklemmend in
die Psyche eines Mörders. Vergleichbar
intensiv wie in Dostojewskis Schuld und
Sühne.
Zum anderen aber auch in das liebende
Vaterherz Gottes, der selbst das kaputteste Leben neu machen und tief verletzte Seelen heilen kann.
Eine wirklich erstaunliche Lebensgeschichte!
Stachlige Persönlichkeiten,
von Jörg Berger
Ein interessant aufgemachtes Buch. Treffende Karikaturen und ein durchgängiger Rahmen für alle Kapitel. So lassen
sich die einzelnen „schwierigen“ Charaktere gut miteinander vergleichen.
Das „entwaffnen“ bezieht sich nicht etwa auf Kampf und Konfrontation sondern vielmehr auf Verständnis, Barmherzigkeit und Vergebung: „Leben und
leben lassen“ wie der es Autor ausdrückt.
Und wo es unumgänglich ist Grenzen
zu setzen zeigt Berger Hilfsmittel auf wie
es klar und eindeutig gelingen kann.
Regelmäßige Termine
Montag
1. Dienstag
Mittwoch
Mittwoch
Donnerstag
Sonntag
Sonntag
19.30 Uhr
15.00 Uhr
9.00 Uhr
19.30 Uhr
15.30 Uhr
9.00 Uhr
9.30 Uhr
Gemischter Chor
Themennachmittag
Gebet am Mittwoch
Bibelgespräch
Bibelstunde
Gebet am Sonntag
Gottesdienst
Hauskreise
bei Scheffler, Familienzentrum 9, jeden Samstag, 16.00 Uhr
Kontaktadresse: Johannes Scheffler, Familienzentrum 9,
 808-156
bei Sauer, Familienzentrum 6a, dienstags, alle 14 Tage, 16.00 Uhr
Kontaktadresse: Rosemarie Sauer, Familienzentrum 6a,
 808-398
Impressum
EVANGELISCH-FREIKIRCHLICHE GEMEINDE
Adresse:
Familienzentrum 6, 91332 Heiligenstadt i.OFr.
Internet:
www.efg-heiligenstadt.de
Gemeindeleiter:
Rolf Voß Telefon: 09198/808-382
Pastor:
ab 1. Februar 2016 Dirk Zimmer
Pastorat Telefon: 09198/808-190
Kassierer:
Hans-Joachim Burghard, Tel. 09207-9887882
Gemeindekonten:
Girokonto Raiffeisenbank Heiligenstadt e.G.
IBAN: DE38 7706 9051 0000 0180 40
BIC: GENODEF1HIS
Girokonto Sparkasse Bamberg
IBAN: DE89 7705 0000 0810 3711 95
BIC: BYLADEM1SKB
Redaktion:
Girokonto Spar- und Kreditbank Bad Homburg
IBAN: DE04 5009 2100 0000 2950 00
BIC: GENODE51BH2
Detlef BräunIing, Dr. Günter Wieske
Redaktionsschluss um den 20. eines Monats