Interview mit Morris Zaccardi - Upd@te

Analyse
Interview mit Morris Zaccardi
Morris Zaccardi arbeitet bei der Basler Versicherung als Sicherheitsingenieur. Bevor er diese Funktion einnahm, studierte er drei Jahre lang
Medizin und entdeckte dann sein Interesse für den Maschinenbau.
Nach absolviertem Studium übte er den Beruf des Maschineningenieurs fünf Jahre aus, bis er dann als Sicherheitsspezialist im Bereich
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz und als Leiter Sicherheit und
Umwelt tätig war.
R
ea Bannier: Wie würden
Sie Ihre Persönlichkeit anhand von drei Adjektiven
beschreiben?
Morris Zaccardi: offen, vielseitig interessiert, kommunikativ.
mich durch meine Familie und
der damit verbundenen Verantwortung an Relevanz gewonnen. Und natürlich bildet
Sicherheit auch den Fokus in
meinem Berufsleben.
Rea Bannier: Was bedeutet Sicherheit für Sie persönlich?
Rea
Bannier:
Wie
beschreiben Sie das Konzept
Sicherheitsbegehung?
Morris Zaccardi: Sicherheit bedeutet für mich, Risiken kontrollieren zu können. Risiken
sind Teil des Lebens und so
ist es für uns Menschen unumgänglich, uns damit zu beschäftigen. Es geht für mich
darum, Risiken abwägen zu
können, um bestmöglich durch
das Leben zu kommen. In diesem Sinne sind Risiken auch
gleichzeitig Chancen. Die Bedeutung von Sicherheit hat für
Morris Zaccardi: Die Basler
Versicherung bietet KMU-Neukunden und KMU-Bestandeskunden die Sicherheitsbegehungen an. Zusammen mit dem
Kundenberater schaue ich mir
als Sicherheitsexperte das Risiko-/Sicherheitsmanagement
des Unternehmens an und führe die Begehung in den Räumlichkeiten wie Fabrikhallen,
Lagern oder Büros durch. Die
Sicherheitsbegehung umfasst
alle Aspekte, die mit Sicherheit zu tun haben. Ich analysiere beispielsweise ergonomische Aspekte, Brandschutz
und Informationssicherheit
gleichermassen. Nach erfolgter Begehung erhält der Kunde
einen Bericht, der als Risikoaudit dient.
Rea Bannier: Wieso bietet die
Basler Versicherung Sicherheitsbegehungen an?
Morris Zaccardi: Mit der Sicherheitsbegehung machen
wir unser Markenversprechen
«Wir machen Sie sicherer» für
den Kunden erlebbar. Die vorgeschriebenen Regulierungen
betreffend Sicherheitsanforderungen sind heute sehr umfassend. Viele kleinere KMU sind
aufgrund ihrer beschränkten
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Ressourcen auf externe Hilfe
angewiesen. Der Bedarf an Expertenwissen ist auf Kundenseite sehr gross und gewinnt
zunehmend an Bedeutung.
Rea
Bannier:
Welche
KMU eignen sich für die
Sicherheitsbegehung?
Morris Zaccardi: Grundsätzlich
eignen sich alle Unternehmen
für die Sicherheitsbegehung.
Da viele grosse Unternehmen aber bereits Sicherheitsbeauftragte angestellt haben,
konzentrieren wir uns hauptsächlich auf Unternehmen im
KMU-Bereich mit bis zu 500 Mitarbeitenden. Des Weiteren gehört der Sekundärsektor, also
die industriellen und gewerblichen Unternehmen, zu unserer
primären Zielgruppe. Ich berate aber auch gerne Dienstleistungsbetriebe wie Gemeinden
oder Spitäler.
Rea Bannier: Was können sich
KMU von Ihrer Sicherheitsbegehung versprechen?
Morris Zaccardi: Ich biete Hilfe
zur Selbsthilfe. Zu Beginn des
Termins unterhalte ich mich mit
der Geschäftsleitung und wir
legen zusammen die Schwerpunkte fest. Weiter unterhalten
wir uns über gesetzliche Grundlagen und Managementsysteme. Danach folgt die Begehung
der Räumlichkeiten. Als kleine
Zusatzinformation: Ich führe
die Begehungen schweizweit in
Deutsch, Französisch und Italienisch durch. Selbstverständ-
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lich stehe ich den Kunden auch tung zeigen, welche verheenach der Begehung für weitere renden Auswirkungen bei der
Missachtung von Vorschriften
Fragen zur Verfügung.
und Sicherheitsmassnahmen
Rea Bannier: Wie wichtig schät- auf sie zukommen können.
zen Sie die Sicherheitsbegehung ein?
Rea Bannier: Mit welcher persönlichen Motivation führen
Morris Zaccardi: Die Sicher- Sie die Sicherheitsbegehunheitsbegehungen haben für gen durch?
die Basler Versicherungen eine
hohe Relevanz. Wir machen die Morris Zaccardi: Neben meiner
Basler-Sicherheitswelt erlebbar Leidenschaft für die Beratung
für den Kunden, aber auch für möchte ich die Menschen auf
die Kundenberater. Da diese die Thematik sensibilisieren,
bei der Begehung dabei sind, sie mit Ideen begeistern und
erhalten sie einen umfassen- ihnen mein Wissen mit auf den
den Einblick in das Geschäft Weg geben.
des Kunden, was sich positiv auf die Kundenbeziehung
auswirkt, und sie werden noch
stärker auf das Thema Sicherheit sensibilisiert.
Rea Bannier: Wie schätzen Sie
das Risikobewusstsein von Unternehmern ein?
Morris Zaccardi: Auch hier muss
ich eine Zweiteilung vornehmen. Meiner Erfahrung nach ist
das Risikobewusstsein in kleineren KMU dürftig. Die Unternehmer sind sich der gesetzlichen Erfordernisse und des
Standes der Technik nicht bewusst, sehen oft keine Gefahren. Bei grösseren Betrieben ab
ungefähr 100 Mitarbeitenden
ist fehlendes Risikobewusstsein kein Thema. Mir geht es
am Ende des Tages nicht nur
darum, möglichst viele Risiken versichern zu können. Ich
möchte den Unternehmern anhand der umfassenden Bera-