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2015
Marginalie
FOKUS
Klima
«Es fehlt an der grundsätzlichen Einsicht, wie dringlich
das Problem ist.»
«Strategische Empfehlungen zur Klimapolitik» des Organs für
Fragen der Klimaänderung (OcCC)
VORWORT
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Warm, wärmer …
FOKUS: KLIMAWANDEL
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Die Wissenschaft hat gesprochen − nun ist die Politik dran!
Partner für den Klimaschutz: Stämpfli AG und myclimate
KUNDEN
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Swiss Snowsports mit neuer Website
STÄMPFLI
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Zwischen Fairtrade und Profit
Standorteröffnungsfest
Als die Voucher-Maschine aus dem Fenster flog …
Eine Woche Natur pur im Gantrisch
Zur Pensionierung
Zum 25-Jahr-Jubiläum
Neu unter uns
Zusammenfassung der Personalmutationen 2015
Hauschronik
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Blickpunkt: «Online-Marketing – Die Grundlagen im Griff»
Impressum
Die Marginalie erscheint viermal jährlich und richtet sich an die Mitarbeitenden und die Kunden und weitere
Partner der Stämpfli Gruppe. Konzept: Stämpfli Kommunikation. Gestaltung: Stämpfli Kommunikation, Lernende Polygrafen. Gesamtherstellung: Stämpfli AG, Bern. Redaktion: Jacqueline Preisig, [email protected].
Redaktionskommission: Christian Benz, Thomas Elmiger, Isabel Furrer, Andi Huggel, Melanie ­Lehmann, Benita
Schnidrig, Jan Zwahlen. Quelle Titelbild: Rudolf Stämpfli, Uluru (Ayers Rock), Australien.
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Marginalie 4 • 2015
VORWORT
Warm, wärmer …
Ein heisser Sommer, warmes Meer, laue Lüfte. Herrlich!
Ich habe es sehr genossen.
Rudolf Stämpfli
Nahezu jedes Jahr im Herbst reise ich nach Ein anderes Phänomen macht den Fischern
Kreta zum Tauchen. Die Ägäis ist in dieser auf Kreta zu schaffen: der Hasenfisch (LaJahreszeit noch warm, und auch wenn Kreta gopsaro). Verwandt mit dem Fugu oder Kunicht ein Tauchermekka ist, geniesse ich gelfisch, ist er nicht geniessbar wegen seines
diese Tauchgänge sehr. Griechenland hat wie Körpergifts. Jedoch frisst er Speisefische
die Schweiz einen heissen Sommer erlebt, es und anderes Getier, selber hat er keine
scheint über Wochen auch nahezu wind-­ Fressfeinde und vermehrt sich entsprechend.
still gewesen zu sein. Das Wasser hatte im Für mich als Taucher erlebbar ist der
Ok­tober immer noch 25 °C, wunderbar, ich Schwund der Population von Kraken, die
tauche im dünneren Anzug.
auch auf dem Speisezettel des Hasenfisches
Taucher kennen das Phänomen der Sprung­ stehen. Der Lagopsaro ist aus dem Roten
schicht (ThermoMeer eingewandert
kline): In einer be«Ich halte es für sehr wahrschein- und fühlt sich mittlerweile im wärmer
stimmten
Tiefe
lich, dass der Mensch mit ursächlich
treffen sich warme
werdenden Mittelist dafür, dass sich die Erwärmung meer wohl. Man
und kühlere Wasbeschleunigt.»
muss
eigentlich
serschichten, die
hoffen, dass ein
Mischzone ist sehr
dünn. Man sieht sie als eine Art Trennlinie, Fressfeind ihm nachwandert, um ihm Herr
das Wasser flimmert in der Grenzschicht. zu werden.
Und zu spüren ist es natürlich auch, selbst Sprungschicht und Hasenfisch führen mir
wenn der Temperaturunterschied nur ein vor Augen, dass sich das Mittelmeer eroder zwei Grad beträgt.
wärmt, sicher eine Folge der KlimaerwärDieses Jahr war keine Sprungschicht in den mung. Ich will der Frage, warum sich das
gewohnten Tiefen. Erst ein Tauchgang, der Klima erwärmt, hier gar nicht nachgehen,
mich tief hinunterführte, liess ein erstes Mal ich stelle es einfach fest. Ich halte es aber für
erahnen, dass es noch abkühlen könnte. sehr wahrscheinlich, dass der Mensch mit
Trifft man im Herbst diesen Temperatur- ursächlich ist dafür, dass sich die Erwärsprung vielleicht auf 20 oder 25 Metern, war mung beschleunigt. Nicht nur dem Fischer
heuer selbst auf 40 Metern noch nichts zu auf Kreta zuliebe finde ich es deshalb
spüren: die Folge des heissen, windstillen wichtig, dass wir alle unseren Teil dazu beiSommers.
tragen, den Klimawandel den natürlichen
Kräften zu überlassen.
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Marginalie 4 • 2015
FOKUS
Die Wissenschaft hat gesprochen − nun ist die Politik dran!
Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Klimawandel eine eindeutige Sache. Dies geht
aus der Klimaforschung und den Ausführungen von Thomas Stocker zweifelsfrei
hervor. Dies ist auch die klare Aussage des Klimaberichts des IPCC, des UNOWeltklimarats. Dennoch scheint diese Erkenntnis noch nicht in der Politik angekommen zu sein.
Thomas Stocker, Physikalisches Institut, Universität Bern
Leider können wir nicht an der Urne über schwinden lässt und somit einen wichtigen
den Klimawandel abstimmen, und ich bin Teil des Gesichts und der Identität der
nicht einmal sicher, wie der Ausgang einer Schweiz bedroht, ist nicht auf dem Radarsolchen Abstimmung wäre. Die kürzlich er- schirm dieser Partei.
folgten nationalen Wahlen waren aber eine Wir sind nicht in guten Händen, wenn Überindirekte Abstimmung über den weiteren zeugungen, die frei von Fakten und wissenmöglichen Verlauf der Schweizer Klima­ schaftlichen Erkenntnissen sind, wieder die
politik. Die Partei, die in den nationalen politischen Entscheidungen dominieren und
Wahlen 29,4% der Stimmen erreicht hat, gleichzeitig die Zahl derjenigen Vertreter,
vertritt eine Position zum globalen Klima- die die Klima- und Umweltproblematik im
wandel, die in ihren eigenen Worten so Parlament zum Thema machen, schneller
klingt: «Insbesondere
wegschmilzt als unseist zu unterstreichen,
re Alpengletscher.
«Es wird Klimazonen geben,
dass in diesem JahrBetrachten wir die
in denen Überleben für uns
Fakten, wie sie der
hundert keine Klima­
nur mit technischen Hilfsmitteln
erwärmung stattgeUNO-Weltklimarat
möglich ist.»
IPCC in seinem letzfunden und das Meer
Thomas Stocker
sich sogar abgekühlt
ten Bericht vom Nohat.» Dies ist festgevember 2014 bekannt
halten im Positionspapier zur Klimapolitik, gemacht hat. In der Kürzestfassung, die von
das diese Partei 2009 publiziert hat und das allen Regierungen der Welt im Wortlaut verimmer noch im Netz verfügbar ist. An glei- abschiedet wurde, heisst es: 1. Die Erwärcher Stelle wird argumentiert, dass man das mung des Klimas ist eindeutig. 2. Der EinKlima nicht vorhersagen kann, wenn die fluss des Menschen auf das Klima ist klar.
Wissenschaft deklariert, dass einzelne Pro- Und 3. Die Beschränkung des Klimawandels
zesse noch nicht vollständig verstanden sind. erfordert grosse und lang anhaltende RedukEin neueres Dokument ist nicht vorhanden. tionen der Treibhausgasemissionen.
Der Klimawandel, der unsere Gletscher
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Marginalie 4 • 2015
Klimawandel ist sichtbar vor unserer Haustür. Die Erwärmung um 1,7 °C in der Schweiz
seit 1900 hat zu einem massiven Gletscherschwund geführt. Nicht nur in unseren Alpen, sondern weltweit schmelzen die Gletscher ab und tragen gegenwärtig knapp 30%
zum Anstieg des Meeresspiegels bei. Wasser
aus unseren Alpengletschern lässt das Meer
auch in Bangladesch, in Florida und in Tuvalu ansteigen – eine unerwartete Form der
Globalisierung.
Der letzte Klimabericht des IPCC hat gezeigt, dass die Erwärmung in allen Teilen der
Welt durch den Anstieg von CO2 in der Atmosphäre verursacht ist. Die CO2-Konzentration ist heute 30% höher als je zuvor in den
letzten 800 000 Jahren. Das ist eines der
wichtigsten Ergebnisse der Klimaforschung.
Dazu wurden an der Universität Bern Messungen an der Luft, die in altem Eis aus der
Antarktis eingeschlossen ist, durchgeführt
(Abbildung 1). Ursachen für diesen drama-
tischen Anstieg sind die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas
sowie die weltweite Abholzung.
Der IPCC hat auch abgeschätzt, wie sich das
Klima in Zukunft entwickeln wird. Unter
einem Business-as-usual-Szenario wird bis
ins Jahr 2100 die global gemittelte Temperatur um weitere 4 °C ansteigen. In unseren
Breitengraden würde das eine Erwärmung
um etwa 5 °C bedeuten. Oder konkret: Im
Winter wird die Schneefallgrenze mehr als
800 Meter höher liegen als heute. Wintersport, der diese Bezeichnung verdient, wird
also nur noch in den höchsten Orten statt
finden.
Wie kann denn das Klima auf 80 bis 100 Jahre vorausgesagt werden, wenn eine Wetterprognose über 10 Tage unmöglich ist? Hier
hilft eine Analogie aus dem Alltag. Stellen
wir uns vor, dass wir eine Pfanne mit einem
Liter Wasser auf den Herd stellen und die
Heizplatte anstellen. Wir alle kennen den
Abbildung 1: Eis aus der Antarktis enthält Luftbläschen, an denen die Konzentration der wichtigsten
Treibhausgase gemessen wird. Das letzte europäische Eisbohrprojekt aus der Antarktis förderte Eis zutage,
das 800 000 Jahre alt war. Daraus hat die Abteilung für Klima- und Umweltphysik an der Universität Bern
die CO 2 -Konzentration der Vergangenheit gemessen und rekonstruiert. Foto: British Antarctic Survey.
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Marginalie 4 • 2015
FOKUS | KLIMA
Szenario 2°C Ziel
Szenario "business-as-usual"
Änderung des Niederschlags gegen Ende des 21. Jahrhunderts (in % von heute)
Abbildung 2: Abschätzung der Änderung des Niederschlags aus Klimamodellen für ein Szenario «Klimaschutz» (links) und ein Szenario des ungebremsten Klimawandels (rechts). Figur aus Climate Change 2013:
The Physical Science Basis, verfügbar auf www.ipcc.ch.
Vorgang: Das Wasser erwärmt sich, nach
einiger Zeit bilden sich Dampfblasen auf
dem Pfannenboden, die nach oben steigen,
und schliesslich beginnt das Wasser zu sieden. Es ist uns nicht möglich, präzise vorauszusagen, wo und wann die nächste Dampfblase gebildet wird, denn es handelt sich um
eine turbulente Flüssigkeit. Trotzdem können wir relativ genau den Verlauf der mittleren Wassertemperatur voraussagen, wenn
wir die zugeführte Heizleistung der Herdplatte kennen. Kenntnis der thermischen
Eigenschaften von Wasser, der Dimensionen
der Pfanne und die Verwendung von physikalischen Gesetzen, insbesondere die Energieerhaltung, ermöglichen uns diese Voraussage, obwohl wir die Einzelheiten der
komplexen Strömungen in der Flüssigkeit
nicht kennen können.
Genauso verhält es sich mit der Abschätzung
des Klimawandels in den kommenden
100 Jahren. Obwohl wir weder das Wetter
im Jahr 2018 voraussagen können noch Ort
und Zeitpunkt eines grossen tropischen Wirbelsturms im Jahr 2053 kennen, ist es möglich, den Verlauf der mittleren Temperatur
auf der Erdoberfläche abzuschätzen. Dabei
müssen wir natürlich die Position des Schalters am Herd wissen. Im Klimasystem ist
dies die Konzentration der Treibhausgase in
der Atmosphäre: Je grösser diese ist, desto
mehr Energie wird dem Klimasystem zugeführt. Die Position des Schalters wählen wir
in Form des Szenarios der CO2-Emissionen.
Damit, und mit den physikalischen Gesetzen
der Energiebilanz des Planeten, können wir
die Erwärmung berechnen.
Die heutige Klimaforschung liefert natürlich
sehr viel mehr und detailliertere Information
als nur gerade die global gemittelte Temperatur. Mithilfe von komplexen Klimamodellen wird die Erwärmung regional abgeschätzt. Wir bestimmen auch Veränderungen
des Wasserkreislaufs auf den verschiedenen
Kontinenten. Dabei stellen wir fest, dass Gebiete mit grosser Trockenheit in Zukunft
vermehrt von Dürren heimgesucht werden,
falls das Business-as-usual-Szenario eintritt,
wenn also die CO2-Emissionen nicht abgesenkt werden und kein Klimaschutz gelingt
(Abbildung 2). Auch stellen wir fest, dass in
den nördlichen Breiten vermehrt Niederschlag fällt und das Risiko für Überschwemmungen steigt. Jede Region steht somit vor
individuellen Herausforderungen des Klimawandels, an die sich die Bevölkerung anpassen muss.
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Marginalie 4 • 2015
Die Berechnungen der Klimaforschung zeigen deutlich: Es liegt in unserer Hand, ob wir
in weniger als 100 Jahren in einer Welt leben,
in der sich die meisten Regionen an den
Wandel werden anpassen können. Die Alternative ist ein Business-as-usual, das zu einer
Welt führen wird, die fundamental anders ist
als diejenige, die wir kennen. Es wird Klimazonen geben, in denen Überleben für uns
nur mit technischen Hilfsmitteln möglich ist
und wo Ökosysteme ihre wichtigen Dienstleistungen nicht mehr erbringen können.
Klimawandel verändert Ressourcen, die für
uns und Ökosysteme lebensnotwendig sind.
Die beiden wichtigsten Ressourcen sind
Wasser und Land. Beide werden durch den
Klimawandel bedroht. Business-as-usual
führt zu Klimawandel, an den in vielen Regionen der Welt eine Anpassung nur noch
durch Migration möglich sein wird. Das
Konfliktpotenzial einer solchen Entwicklung ist offensichtlich.
Deshalb ist es wichtig, dass unsere heutigen
Entscheidungen nicht durch Polemik und
Ignoranz geprägt sind, sondern auf den besten und zuverlässigsten wissenschaftlichen
Informationen beruhen. Dazu braucht es
einerseits Politiker, die wissenschaftliche
Fakten zur Kenntnis nehmen und in ihrer
Entscheidungsfindung prioritär gewichten,
und andererseits Wissenschaftler und Organisationen, die in einer Art informieren, die
hörbar, robust und verständlich ist.
Jeder kann etwas zum Klimaschutz beitragen. Ich will hier nicht die bekannte Liste
von Massnahmen wiederholen, sondern den
Fokus auf Folgendes legen: Nehmen Sie am
demokratischen Prozess aktiv teil, stimmen
Sie ab, prüfen Sie Vorlagen und Initiativen
nicht nur auf ihre finanzielle Verträglichkeit,
sondern fragen Sie kritisch, ob die entsprechende Vorlage auch Kriterien des Klimaschutzes erfüllt. Erkundigen Sie sich nicht
nur nach der politischen Orientierung eines
Kandidaten für ein Amt, sondern auch nach
dessen Position in Klimafragen. Denn es
sind diese Aspekte der politischen Weichenstellungen heute, die unsere Zukunft bestimmen. Auch wenn bei den letzten nationalen
Wahlen nur gerade 48,4% der Stimmberechtigten ihre Zettel in die Urne warfen, sind
dennoch 100% der Bevölkerung und 100%
der kommenden Generation von unseren
klimapolitischen Entscheiden betroffen.
Die Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnisse liegen auf dem Tisch. Es ist nun an
den Politikern, die entsprechenden Entscheide zu fällen. Aber es ist an uns, zu bestimmen, welche Politiker und Politikerinnen
das tun!
Thomas Stocker
Thomas Stocker hat an der ETH Zürich 1987 doktoriert und danach in London, Montreal und New York
geforscht. Seit 1993 leitet er die Abteilung für Klimaund Umweltphysik am Physikalischen Institut der
Universität Bern. Thomas Stocker ist Autor und
Mitautor von über 200 wissenschaftlichen Artikeln
und hat für seine Arbeiten den Dr. Honoris Causa
der Universität Versailles und weitere internationale
Auszeichnungen erhalten. Von 2008 bis 2015 war
er Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe I des IPCC.
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Marginalie 4 • 2015
FOKUS
Partner für den Klimaschutz:
Stämpfli AG und myclimate
Seit 8 Jahren arbeitet die Stämpfli AG mit der Stiftung myclimate zusammen.
Seither verfügt das Grossunternehmen über ein effizientes Management seiner
CO2-Emissionen und bietet klimaneutrale Druckprodukte an. Dahinter steckt
ein Schweizer Klimaschutzprojekt.
Julian Meitanis, Leiter Branchenlösung Druckbetriebe und grafische Industrie, Stiftung myclimate; Celal Sarigül, Leiter Managementsystem und Projekte, Stämpfli AG
16000
Emission [t CO2e]
14000
12000
■ Abfälle
10 000
■ Geschäftsverkehr
■ Pendelverkehr
8 000
■ Werk- und Hilfsstoffe
6 000
■ Energieverbrauch
4 000
■ Druckträger
2 000
0
2008
2009
2010
2011
2012
Die Druckbranche ist energie- und ressourcenintensiv. «Gerade bei Produktionsprozessen lassen sich jedoch viele Einsparungen
erreichen», sagt René Estermann, der Geschäftsführer von myclimate. Die Stiftung
mit Sitz in Zürich hat sich dem Klimaschutz
verschrieben. Konkret geht es darum, den
weltweiten Ausstoss der den Klimawandel
verursachenden Treibhausgase zu vermeiden
und zu reduzieren. Weiter führt er aber mit
Bezug auf die Druckprozesse aus, «dass
trotzdem unvermeidbare Emissionen entstehen». myclimate propagiert aber nicht etwa
den Verzicht auf Drucksachen, vielmehr
bietet die Stiftung als Klimaschutzpartner
2013
2014
einen ganzheitlichen Ansatz. Druckprozesse
werden analysiert, die Treibhausgasemissionen identifiziert und Effizienzmassnahmen
eingeführt. Die verbleibenden CO2-Emissionen werden in qualitativ hochwertigen Klimaschutzprojekten kompensiert. Als Resultat kann das Druckunternehmen sogenannt
«klimaneutrale» Drucksachen anbieten, die
dem Klima nachweislich nicht zur Last
fallen.
CO2 -Bilanz: transparent und
zukunftsorientiert
Die Stämpfli AG hat sich 2008 entschlossen,
über ihre eigenen Effizienzbestrebungen hi-
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Marginalie 4 • 2015
naus klimaneutrale Druckprodukte anzubieten, und deshalb die Partnerschaft mit myclimate lanciert. Essenzieller Bestandteil des
Engagements ist ein transparentes Monitoring der firmeneigenen CO2-Emissionen.
Zusammen mit myclimate wurden alle
Emissionsquellen eruiert, deren konkreter
Ausstoss berechnet und bilanziert. Wie in
der Grafik ersichtlich, ist das Gesamtvolumen an CO2-Ausstössen des Unternehmens
in den letzten Jahren tendenziell wachsen.
Dies war zu erwarten, denn auch der Papierbezug von Stämpfli hat seit 2008 um 62%
zugenommen.
Als zukunftsorientiertes Engagement für
den Klimaschutz führte zum Entscheid, den
Kunden die Chance zu geben, ihren Anteil
an diesen Emissionen zu kompensieren.
Konkret bedeutet dies eine Kompensation in
myclimate-Klimaschutzprojekten.
Kompensation durch
Klimaschutzprojekte
myclimate entwickelt und unterstützt Projekte, die durch eine Abkehr von fossilen hin zu
erneuerbaren Energien, aber auch durch Effizienzsteigerungen CO2-Emissionen einsparen. Diese eingesparten Emissionen werden berechnet, von unabhängigen Instanzen
geprüft und international zertifiziert. Durch
eine Investition in solche Klimaschutzprojekte kompensiert die Stämpfli AG die verursachten CO2-Emissionen eines Produkts
und kann es als klimaneutrale Drucksache
anbieten.
Die meisten dieser Projekte befinden sich in
Entwicklungs- oder Schwellenländern. Der
Grund hierfür ist einfach, wie Estermann
bestätigt: «In diesen Ländern lassen sich die
finanziellen Mittel viel effektiver einsetzen,
ausserdem sind dort spürbare Verbesserungen der Lebensbedingungen zu erreichen.»
Allerdings gibt es durchaus auch Projekte in
der Schweiz. Die Stämpfli AG kompensiert
z.B. in einem internationalen Projekt in Qori
Q’oncha, Peru, sowie in einem Schweizer
Projekt. Das Programm in Peru unterstützt
die lokale Produktion und Anwendung von
effizienten Kochern mit Kamin in abgelegenen Haushalten. Dadurch sollen in erster
Linie die Lebensbedingungen der lokalen
Bevölkerung langfristig verbessert werden.
Zudem wird der Bedarf an nicht-nachhaltig
bewirtschaftetem Holz gesenkt. Dies führt
zu einer Reduktion der CO2-Emissionen und
schützt den lokalen Wald. Das Schweizer
Projekt umfasst zwei Biogasanlagen in den
Kantonen Luzern und Aargau. Die Anlagen
verwerten tierische Exkremente und Bioabfälle, was mehrere Vorteile mit sich bringt.
Das organische Material wird in einem Gärtank zu Biogas, das einerseits in Wärme und
andererseits in Elektrizität umgewandelt
wird. Am Ende des Prozesses bleibt hochwertiger Dünger, der von den Bauern verwendet werden kann. Kernstück des Projekts
ist jedoch, dass die Verwertung der organischen Abfälle Methanemissionen verhindert. Methan ist wie CO2 ein Treibhausgas
und sogar 25-mal schädlicher für das Klima.
Die durch ein vielfältiges Schweizer Projekt
verhinderten Emissionen stecken somit
in den klimaneutralen Drucksachen der
Stämpfli AG.
Die Zusammenarbeit ist ein Bekenntnis zur
Umwelt und zu einer langfristig ausgerichteten Unternehmensstrategie. Kunden werden in Zukunft noch stärker auf Klimaneutralität pochen. Daher hat ein hier gut
aufgestelltes Unternehmen einen klaren
Wettbewerbsvorteil. Und am Ende profitiert
das Klima, etwas, dem wir uns alle nicht
entziehen können.
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Marginalie 4 • 2015
KUNDEN | PROJEKT
FOKUS
Swiss Snowsports mit neuer
Website
Swiss Snowsports präsentiert sich online mit einem komplett neuen Auftritt.
Die von Stämpfli Internet realisierte Website erstrahlt in frischem Glanz,
auf mobilen Geräten genauso wie am PC. Sie bietet den über 14 000 Mitgliedern
wertvolle Informationen rund um den Wintersport.
Christoph Ramseier, Kundenprojektleiter Publikationssysteme und Medienvorstufe
Die neue Website funktioniert auf mobilen
Geräten genauso gut wie am PC. Neben
einem modernen Design wollte das Projektteam auch optimierte Funktionalitäten realisieren, sowohl für Besucher wie auch für
den Dachverband der Schweizer Skischulen
und Schneesportlehrer, Swiss Snowsports.
In Zusammenarbeit mit Stämpfli Kommunikation und Schnidrig Informatik konnten
Swiss Snowsports und unsere Webagentur
Stämpfli Internet eine umfassende Webpräsenz schaffen: Unter anderem ermöglicht das
Kursverwaltungssystem ein effizientes Anmelden für Ausbildungen und Weiterbil-
Responsive Webdesign sorgt für die optimierte Darstellung von www.snowsports.ch auf
allen Bildschirmgrössen.
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Marginalie 4 • 2015
dungskurse, und der integrierte Webshop
dient den Skischulen zum Bestellen von
Lehrmitteln oder von Medaillen für die Kinderskirennen.
Modernes Content Management und
effiziente Schnittstellen
Anmeldungen und Bestellungen werden
über Schnittstellen direkt in die Verbandsmanagement-Software übertragen. So wird
der administrative Aufwand bei den Mitarbeitenden von Swiss Snowsports auf ein
Minimum reduziert. Das neue Content Management System (CMS) ermöglicht den
Verantwortlichen, Inhalte einfach und effizient zu erstellen und zu aktualisieren. Mit
dem Open-Source-Standardprodukt TYPO3
CMS setzt Swiss Snowsports auf eine nachhaltige Lösung, die sich auch im Unter­
nehmensumfeld international seit Jahren
bewährt.
Bereit für die Saison dank Umsetzung
nach Plan
Das Projektteam hat die Website vom Konzept mit Screendesign bis hin zur tech­
nischen Umsetzung in wenigen Monaten
realisiert. Damit konnte die Website termingerecht zum Saisonstart der Schneesportlehrer aufgeschaltet werden.
Swiss Snowsports ist mit den ersten Rückmeldungen der Anwender sehr zufrieden.
«Mit der neuen Website können wir unsere
Zielgruppen perfekt ansprechen. Das neue
CMS ist genial und ermöglicht uns eine effiziente Pflege der Inhalte, wenn nötig sogar
direkt auf der Skipiste!», freut sich Anouk
Spiess, Projektleiterin Kommunikation bei
Swiss Snowsports.
Swiss Snowsports und Stämpfli AG –
Partnerschaft für
vielfältige Kommunikation
Als Kommunikationsunternehmen freuen
wir uns besonders, Swiss Snowsports nicht
nur als Internetagentur, sondern auch als
Kommunikationsagentur mit Dialogmarketing sowie mit Produktionsleistungen aus
Medienvorstufe, Druckerei und Buchbinderei zu unterstützen. Die Kommunikation des
Verbands profitiert so von optimal abgestimmten Massnahmen und von Synergien
zwischen den verschiedenen Leistungs­
gebieten.
TYPO3 CMS
Mit neuem Schwung rasant unterwegs
Nach turbulenten Zeiten ist die TYPO3-Community
2015 auf einen erfolgreichen Kurs eingeschwenkt:
Das Neos-Projekt wurde verselbstständigt, Zweifel
zur Koexistenz von zwei Produkten sind damit ausgeräumt. Eine TYPO3-Firma wurde gegründet, welche die Entwicklung und die Vermarktung des
CMS-Systems vorantreibt. Am wichtigsten aber: Die
Entwickler des Kernteams und der ganzen Szene sind
mit neuer Begeisterung daran, das Produkt schneller
denn je weiterzuentwickeln, was der Version 7.2 LTS
(mit Langzeitsupport) bereits deutlich anzumerken
ist.
Kontakt für weitere Auskünfte
Thomas Elmiger, Leiter Beratung
Internet und Online-Marketing,
[email protected],
Direktwahl 044 309 90 70
www.snowsports.ch
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Marginalie 4 • 2015
STÄMPFLI | NEUERSCHEINUNG
Zwischen Fairtrade und Profit
Die Ökologie und das Recht aller Menschen auf Nahrung sind mit dem globalen
Agrarhandelssystem nicht vereinbar. Vonnöten ist ein Produktionssystem für
Lebensmittel, das eine gerechtere Verteilung der Nahrungsmittel, eine ökologische
Produktion und gerechten Handel unter einen Hut bringt. Dieses Buch zeigt
Wege und Ideen auf.
Fausta Borsani; Thomas Gröbly
«So eine Welt wollen wir nicht!», sagt Ursu- Weiter wie bisher ist keine Option
la Brunner, die 92-jährige Schweizer Fair- Wir wollen ein Produktionssystem für Letradepionierin, die uns zu diesem Buch ins- bensmittel, welches sowohl die regionale
piriert hat. Die Kontrolle über Boden, Entwicklung wie auch die Ökologie und das
Wasser, Saatgut
Recht aller Menschen auf Nahund Ernten durch
Woher ein Produkt kommt, wie
rung unter einen
wenige Akteure
es produziert wird, wer davon lebt
nimmt weltweit
Hut bringt. Agraoder darunter leidet, das muss uns
zu. Der Agrarrunternehmen
interessieren!
freihandel vermüssen mithelfen,
schärft die Problediese Ziele zu erme
zusätzlich,
reichen, und dürund 800 Millionen Menschen hungern. Wir fen nicht einseitig den Shareholdern dienen.
haben darum verschiedene Fachleute ange- Das offene und solidarische Konzept der
fragt und sie gebeten, die heutige Situation Ernährungssouveränität ist ein notwendiger
vielschichtig zu analysieren. Im Klartext, Schritt, um die Mitbestimmung entlang der
aber ohne Schuldzuweisungen zeigen die gesamten Produktions- und Handelskette
Beiträge die zunehmende Machtkonzentra- auszubauen. Als Folge davon werden die
tion im heutigen Agrarsystem auf. Unser Produzenten weniger abhängig von überEssen und die Demokratie sind bedroht. mächtigen Konzernen und deren einseitigem
Verschiedene Autorinnen und Autoren reden Profitstreben. Die ganze Gesellschaft, nicht
von den Sackgassen, in denen sich die indus- nur einzelne Lobbyisten, muss über die Retrielle Landwirtschaft und das globale Ag- geln der Welthandelsorganisation WTO oder
rarhandelssystem gegenwärtig befinden. über den Einfluss der Weltbank oder privater
Weiter wie bisher ist keine Option. Sie schla- Stiftungen diskutieren. Genauso wie über die
gen Lösungen vor und beschreiben gute Bei- internationalen Handelsabkommen wie die
spiele im Handel, Projekte der Selbsthilfe Transatlantische Freihandels- und Investi­
und Philosophien, wie etwa die Gewaltlosig- tionspartnerschaft TTIP, die momentan
hinter geschlossenen Türen ausgetüftelt
keit Gandhis.
wird. Gerechter Handel ist vielschichtiger als
einzelne Fairtradeprojekte und braucht
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Marginalie 4 • 2015
verantwortungsvolles Handeln aller: der
Konsumentinnen, Bürger, Politikerinnen,
Wissenschaftler, aber auch der Bäuerinnen,
Plantagenarbeiter und Unternehmen.
Aufruf zum Mitdenken
Nationale Politik und internationale Abkommen zu beeinflussen, ist zwar schwierig,
dennoch können wir alle mitdenken. Dafür
haben wir dieses Buch gemacht: An Schulen,
am Stammtisch, unter Freunden, in der Partei, durch Leserbriefe, im Internet zeigen wir,
dass wir mitbekommen, was etwa bei den
WTO- und TTIP-Verhandlungen läuft. Es
darf uns nicht egal sein. Auch durch unseren
eigenen Konsum setzen wir Zeichen. Woher
ein Produkt kommt, wie es produziert wird,
wer davon lebt oder darunter leidet, welches
der wahre Preis unserer Einkäufe ist, das
muss uns interessieren! Wir können uns auch
beim Essen vom guten Gefühl inspirieren
lassen: Was ich schlucke, soll für mich, für
die Produzentinnen und Arbeiter, für die
Natur, für die Tiere und für unseren Planeten
gut sein.
Das Autorenteam
Fausta Borsani, Agrarökonomin, Unternehmensberaterin und Präsidentin von Cooperaid. Sie hilft,
Werte zu finden, zu leben und zu kommunizieren
(www.faustaborsani.ch).
Thomas Gröbly, gelernter Bauer, Theologe, Ethiker,
Dozent und Buchautor (www.ethik-labor.ch).
Weitere Beiträge von: Markus Arbenz, Roman
Berger, Ursula Brunner, Elisabeth Bürgi-Bonanomi,
Ajoy Chaudhuri, Peter Clausing, Leila Dregger,
Hilal Elver, Tina Goethe, Hans R. Herren,
Ulrike Herrmann, Angelika Hilbeck, Ulrich
Hoffmann, Thomas Kesselring, Markus Mugglin
und Rajagopal P.V.
Veranstaltungen und Informationen zum Buch:
www.fairtradeprofit.ch
Die Buchpremiere fand am 23. November 2015
in Zürich statt.
Weitere Anlässe:
Aarau 19. Januar, Luzern 20. Januar,
Bern 26. Januar, Wald 28. Januar 2016
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Marginalie 4 • 2015
STÄMPFLI | INFO
Als die Voucher-Maschine aus
dem Fenster flog …
… dann über der Schnitzelanlage schwebte, um schliesslich eine sanfte, kontrollierte Landung auf dem Parkplatz hinzulegen, war klar: Eine neue Ära beginnt.
Michael Trüb, Softwareentwickler Web to Print, Zürich
Das rege Treiben am 9. Oktober 2015, einem
Freitag, an der Rudolf-Diesel-Strasse 22 in
Winterthur war kaum zu übersehen. Unter
die Mitarbeiter von Ziegler Druck und
Stämpfli AG Digitaldruck Winterthur, welche sich bis dato Räumlichkeiten und Infra-
struktur geteilt hatten, mischten sich weitere
Akteure, wie Möbelpacker und Maschinentechniker. Denn an diesem Tag standen der
Umzug des Digitaldrucks Winterthur nach
Wallisellen und somit die Eröffnung des
neuen Standorts Zürich auf dem Programm.
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Marginalie 4 • 2015
Sämtliches Material musste demontiert, gepackt, verladen und transportiert werden:
von Arbeitsplätzen mit Tastatur und Pulten
über Produktionsmaterial wie Papier und
Toner bis zu Produktionsmaschinen wie
iGen und Duplo Bookletmaker. Als letztes
Stück wurde kurz nach dem Mittag besagte
Voucher-Maschine (eine Spezialanfertigung
von über vier Metern Länge) von einem Kran
aus dem zweiten Stock gehoben, und es war
vollbracht – der Standort Winterthur war
Geschichte.
Nach monatelanger Vorbereitung, geplanter
Koordination, mitunter spontaner Reorganisation und hervorragender Zusammenarbeit
aller Akteure haben wir unser Ziel erreicht
– die Produktion lief planmässig am darauffolgenden Montag an, beinahe so, als ob wir
schon immer in Wallisellen gewesen wären.
Aber nun ist nach dem Spiel schon wieder
vor dem Spiel, denn bereits Mitte November
bekommen wir im Digitaldruck-Team Zuwachs und freuen uns auf unsere Berner
Kollegen. Ihnen folgen dann Anfang Dezember die «WTCler» und komplettieren unseren neuen Standort, an dem wir im neuen
Jahr die Pforten für unsere Kunden öffnen
werden.
An dieser Stelle spreche ich allen Beteiligten
meinen herzlichen Dank aus für die hervorragende Zusammenarbeit! Nur gemeinsam
konnten wir das so reibungslos meistern.
Blickpunkt
Thomas Elmiger, Leiter Beratung Internet und
Online-Marketing, Stämpfli Internet
«Online-Marketing – Die Grundlagen im
Griff»
Als Student las ich 1990 ein Buch von Prof. Dr.
Jean-Paul Thommen: «Betriebswirtschaftslehre».
Vom Internet hatte man damals erst gerüchte­
weise vernommen. Es freute mich darum sehr, als
mich eben dieser Herr Thommen nach einem
Anlass bei Stämpfli anfragte, ob ich ein Kapitel
für sein Marketing-Lehrbuch schreiben würde.
Erfreulicherweise war es für ihn kein Problem,
dass ich im Wirtschaftsstudium nur ein Semester
durchgehalten hatte.
So konnte ich meinen latenten Wunsch, einen
handlichen Überblick zum Thema Online-Marketing zusammenzustellen, im Auftrag und mit
Unterstützung von Thommens Versus Verlag in
die Tat umsetzen. Das Kapitel bauten wir so auf,
dass es sich gut in den Lehrbuchklassiker einfügt
und gleichzeitig als eigenständiges Werk bestehen kann. Seit der Frankfurter Buchmesse ist mein
Kapitel nun als kompaktes Büchlein erhältlich und
dient meiner Berufung, Mission und Passion,
mehr Klarheit und Ordnung in die dynamische
Welt des Online-Marketings zu bringen.
Weitere Informationen im Blog des Autors:
http://blog.thomas-elmiger.ch
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Standorteröffnung
Isabel Furrer, Leiterin Marketingkommunikation
I­ m neuen Jahr, wenn wir die Umzugskisten
geleert, die Arbeitsplätze eingerichtet und
uns am neuen Standort eingelebt haben,
laden wir herzlich zur Einweihung unserer
neuen Räumlichkeiten an der Husacherstras­
se 3 in 8304 Wallisellen-Zürich ein.
Wir öffnen unsere Türen für einen Tag und
freuen uns auf einen regen Austausch mit
unseren Kunden und neuen Nachbarn.
Spezialisten unserer Leistungsgebiete Kommunikation, Internet, Verlagsservice, Publikationssysteme und Produktion bringen
unseren Besuchern die vielfältigen Leistungen der Stämpfli AG näher, und es bieten
sich regelmässige Führungen durch den
Digitaldruckpark.
Anmeldeformular und weitere Informationen
zum Anlass unter zuerich.staempfli.com
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STÄMPFLI | LERNENDE
Eine Woche Natur pur
im Gantrisch
Die Bergwaldwoche hat Tradition bei Stämpfli. Jedes zweite Jahr packen die
Lernenden eine Woche lang zugunsten der Natur zu. Dies ist eine völlig neue
Erfahrung für die meisten Jugendlichen, der Einsatz geschieht aber ganz
im Sinne der Nachhaltigkeit und entspricht der Stämpfli Unternehmenskultur.
Livia Frikart, Lernende Mediamatikerin 4. Lehrjahr, und
Christoph Ramseier, Kundenprojektleiter Publikationssysteme
und Medienvorstufe/Ausbildner Mediamatiker Lernende
Schon lange ist es her seit dem Sonntag, 16.
August, als wir uns samt Gepäck von der
Stämpfli AG in Richtung Gurnigel aufmachten. Insgesamt waren wir eine Gruppe von
2 Ausbildnern und 17 Lernenden.
Unsere Aufgabe war es, während einer Woche den Naturpark Gantrisch zu unterstützen. Der Naturpark Gantrisch erstreckt sich
über eine Fläche von 402 km2. Zu diesem
Gebiet gehören 26 Parkgemeinden, welche
sich auf die Kantone Freiburg und Bern
verteilen.
Durch den Naturpark fliessen die Gewässer
Gürbe, Schwarzwasser und Sense, welche
wir in unserer Zeit in der Bergwaldwoche
von Ästen und Steinen befreit haben.
Während der ersten beiden Tage begleiteten
wir einen Revierförster und seinen Lernenden in einem Waldstück, welches circa
30 Minuten von unserer Unterkunft Gurnigelbad entfernt war.
Waldpflege
Nach einigen Erklärungen des Försters über
diverse Baum- und Pflanzenarten sowie die
Tiere, welche dieses Waldgebiet bewohnen,
fassten wir Sägen, Fuchsschwänze, Schaufeln und Baumscheren. Unsere Arbeit be-
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stand darin, sämtliche störenden Äste, welche auf die Strasse ragten, auf zwei Meter
zurückzuschneiden sowie Wasserschächte
freizulegen und Ökohaufen zu bauen.
Ökohaufen werden aus allerlei Holz, das bei
der Ausdünnung des Waldes geschlagen
wird, zusammengetragen. Diese dienen den
Tieren als Unterschlupf. Vor allem möchte
der Förster mit den Unterschlupfmöglichkeiten den Auerhahn wieder zurück in den Naturpark bringen.
Nothelferkurs
Am Mittwoch stand ein Sonderprogramm
auf dem Plan. Geplant war eine Wanderung
auf den Gantrisch. Diese konnte jedoch nicht
durchgeführt werden, da die Wetterbedingungen nicht optimal waren.
Kurzfristig durften wir in den Genuss eines
ausführlichen und interessanten Nothelferkurses von Frank Nyffenegger kommen.
Nicht nur die Programmänderung war eine
Überraschung, sondern auch der Besuch der
weiteren Ausbildenden Amel Boujamil, Jürg
Bigler, Daniela Zürcher, Roland Wegner und
seiner Frau Ursula Wegner, die uns den ganzen Tag begleitet haben. Danke euch allen
für den Besuch!
Arbeit auf der Alp
Für die beiden letzten Tage ging es auf die
Alp. Mittlerweile meinte es auch das Wetter
besser mit uns, und wir durften noch zwei
sonnige Tage mit den Landwirten verbringen. Auf der Alp standen diverse Arbeiten
an. Einige haben Bäume gefällt, andere haben sie angezündet, damit sich das Vieh nicht
verletzt, wenn es sich auf der Weide befindet.
An diesen Tagen lernten wir auch eine
Bauernfamilie kennen, die sich bereit erklärt
hatte, für uns zu kochen, damit wir uns am
Mittag stärken konnten.
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Am letzten Abend hatten die beiden Ausbildner Frank Nyffenegger und Christoph
Ramseier noch eine besondere Überraschung für uns Lernende. Wir fuhren gemeinsam auf die Panzerplattform Gantrisch.
Dieser Ort ist bekannt dafür, dass man dort
eine klare Sternennacht geniessen kann.
Gemütlich liessen wir den Abend unter der
Sternendecke liegend ausklingen.
Am letzten Nachmittag kümmerten wir uns
um die Abgabe der Unterkunft Gurnigelbad.
Alle Lernenden halfen tatkräftig mit, damit
wir so schnell wie möglich ins wohlverdiente Wochenende gehen durften.
Am Freitag, 21. August, um 16 Uhr waren
wir wieder da, wo am Sonntag alles begonnen hatte, vor der Stämpfli AG.
Engagement
der Stämpfli AG
Man kann sich fragen, weshalb die Lernenden der
Stämpfli AG eine ganze Woche im Wald und auf der
Alp verbringen. Das hat direkt nichts mit ihrem Arbeitsalltag zu tun. Und genau um das geht es. Es geht
darum, dass die Jugendlichen sehen, dass es auch
andere Formen von Arbeit gibt. Denn die meisten
Lernenden kennen vor allem den Büroalltag. Zudem
entspricht der Arbeitseinsatz der Stämpfli Unternehmenskultur. Wir sind Teil des Ganzen und möchten
uns auch mit einem solchen Engagement auf wertvolle Art in die Gesellschaft einbringen und unsere
Verantwortung als Unternehmen wahrnehmen.
Von der Arbeit der 17 Lernenden während dieser
Woche haben der Naturpark Gantrisch und auch die
Sennen auf der Alp im Gantrischgebiet profitiert. Im
Gegenzug haben uns die Fachleute spannende Einblicke in ihren Arbeitsalltag gegeben, und durch die
körperliche Arbeit haben sicher viele Erfahrungen
gemacht, an die sie sich noch lange erinnern wer­den! Die Bergwaldwoche findet alle zwei Jahre statt.
Während der Lehrzeit bei Stämpfli darf jeder Lernende einmal in dieser Woche dabei sein. Obwohl die
Lernenden zum Start der Woche häufig eher etwas
negativ gestimmt sind, nehmen die allermeisten
positive Erinnerungen und Erlebnisse aus der Wo­che mit. Es gibt sogar solche, die am liebsten bei
der nächsten Bergwaldwoche wieder dabei sein
möchten.
Auch nach der Woche wirkt sich das Projekt positiv
auf das Betriebsklima aus. Der Zusammenhalt unter
den Lernenden hat sich stark verbessert, es wird
besser abteilungs- und berufsübergreifend kommuniziert, und viele verbringen jetzt die Mittagspause
gemeinsam.
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Post CH AG
CH-3001 Bern
P.P.
Stämpfli Gruppe AG
Wölflistrasse 1
Postfach
3001 Bern
Tel. + 41 31 300 66 66
Husacherstrasse 3
8304 Wallisellen-Zürich
Tel. +41 44 309 90 90
Quellenstrasse 16
6900 Bregenz
Tel. +41 5574 58 998-10
[email protected]
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