La Ola für den Stadtkirchentag - Bremische Evangelische Kirche

Aktiv in Kirche und Diakonie ­| Februar – April 2016
BEK
Forum
La Ola für den Stadtkirchentag
Die Staffel der Gastfreundschaft ist unterwegs
50 Jahre kompetent:
Familien- & Lebensberatung
Konflikte besser regeln:
Gemeindeberatung
Auf´n Kaffee vorbeikommen:
Gemeindecafés
I n h a lt
startklar
Familie im Umbruch 3
Äußerer Druck führt oft zu Problemen und Krisen
Stark machen für Beziehungen
4
50 Jahren Kompetenz: Die Familien- und Lebensberatung
aktuell
Leben ist Vielfalt – Sterben auch?!
6
Die Messe Leben und Tod feiert erstmals ein „Lebensfest“
Bei Anruf Service 7
Das EKD-Servicetelefon informiert verlässlich
Ehrenamtliche in Kitas
8
Wie Freiwillige den Kita-Alltag bereichern
Auf Luthers Spuren tagen
10
„Denkbar – der Laden“ in Wittenberg eröffnet im Mai
Programm: Zeitplan steht
11
Wie der Ökumenische Stadtkirchentag ablaufen soll
kompakt
Kirche international12
Ökumene in der bremischen Nachbarschaft
geistreich
„Die Macht des Bösen“14
Wie das ULF Forum das Böse thematisiert
Sprayen für den Dialog15
Cross Over-Projekt für Jugendliche zu Koran und Bibel
praktisch
Konfliktfähiger werden
16
Wie die Gemeindeberatung dabei helfen kann
18
Meldungen
20
„Auf‘n Kaffee vorbeikommen“
Kleines Einmaleins für Gemeindecafés
aktuell
persönlich
Stark für Kita-Mitarbeitende22
Die Mitarbeitervertretung für den Pool
Allein unter Frauen?!23
Neuer Arbeitskreis vernetzt Männer in Kitas
Chef im Zelt24
Jürgen Kattner leitet die Flüchtlingsnotunterkunft Bayernzelt
Impressum
BEK-Forum ist das kostenlose Mitarbeitendenmagazin für alle Aktiven
in der Bremischen Evangelischen Kirche und der Diakonie.
Herausgeber: Bremische Evangelische Kirche
Das BEK Forum erscheint viermal jährlich.
Nächste Ausgabe: 9. Mai 2016.
Redaktion
Sabine Hatscher
Matthias Dembski
Gastfreundschaft im Bibelgarten des St. Petri Doms.
[email protected]
[email protected]
www.kirche-bremen.de
Telefon 0421 / 55 97-224
Telefon 0421 / 55 97-221
Titelfoto: Matthias Dembski/ Start für die Ökumenische Staffel der
startklar
Familie im Umbruch
BEK Forum Februar 2016
3
text Matthias Dembski
foto panthermedia/ grafik statista
Familien genießen ein hohes Ansehen und müssen immer mehr Erwartungen erfüllen. Doch der gesellschaftliche
Wandel führt auch zu Problemen, die Konflikte und Krisen auslösen können. Deshalb arbeitet die Familien- und
Lebensberatung seit 50 Jahren mit Paaren und Familien an starken Beziehungen.
xxx
Positive Gefühle zur Familie - doch die Belastungen
im Alltag führen häufig in die Krise.
Familien sind ein Spiegel der Gesellschaft - und die wandelt sich rasant: Die Zahlen
Von der Romantik in die Paar-Krise
von Patchworkfamilien und unverheiratet zusammenlebenden Paaren mit Kindern
nehmen zu, der männliche Alleinernährer der Familie ist eine „aussterbende“ Spe-
Das alles führt dazu, dass es im Getriebe der Familien knirscht: Von einer ausge-
zies. Gleichzeitig kosten Arbeit und Beruf viel Zeit und Nerven, so dass das Famili-
wogenen Aufgabenverteilung bei der Kinderbetreuung und Pflege seien viele Paare
enleben leidet. Viele Familien müssen zudem Angehörige pflegen: 1,86 Millionen
weit entfernt, das Erwerbsverhalten insbesondere von Männern werde nicht fami-
Menschen (71 Prozent der Pflegebedürftigen) werden zu Hause betreut.
lienfreundlicher, kritisierte bereits 2011 eine Studie. So hatten sich das viele Paare
nicht vorgestellt, als sie vor den Traualtar getreten oder zusammengezogen sind. Die
Eltern fühlen sich häufiger unter Druck
Familie ist für die meisten Menschen Hauptlieferant ihrer Lebensenergie: Eine harmonische Partnerschaft geht vor Karriere und Beruf. Doch aus Liebe und Sehnsucht
Eltern sehen sich immer häufiger unter Druck: Nur vier von zehn Familien finden
nach Geborgenheit wird schnell eine Krise, weil hohe Erwartungen auf das schnöde
Deutschland familienfreundlich. 73 Prozent sind der Meinung, dass der gesellschaft-
Alltagsleben treffen: Stress löst Romantik ab.
liche Stellenwert der Familie hierzulande in den vergangenen zehn Jahren gesunken
ist. Mütter und Väter fühlten sich mit ihren spezifischen Problemen nicht ernst ge-
Beratung für starke Beziehungen
nommen, so die Ergebnisse zahlreicher Studien. Stressfaktor Nummer eins ist die
zeitliche Belastung, die mit Kinderbetreuung und Schule verbunden ist. Rund neun
Seit 50 Jahren engagiert sich die Bremische Evangelische Kirche deshalb mit ihrer
von zehn Familien bewerten das Angebot an Schulen als verbesserungsbedürftig.
Familien- und Lebensberatung auch für Paare und Familien mit Kindern. „Unsere
Um Kinder gut zu begleiten, wünschen sich Eltern mehr Zeit, gleichzeitig kostet
Beratung ist ergebnisoffen, wobei wir uns immer für Beziehungen und für Kinder
eine Familie viel Geld. Wer auf Teilzeit geht oder aus dem Job aussteigt, hat weni-
stark machen. Denn wo Kinder von Krisen und Trennungen betroffen sind, ist das
ger Geld und riskiert, den beruflichen Anschluss zu verlieren, von der Altersversor-
eine besonders ernste Situation“, sagt der Leiter Ulrich Leube. Das umfangreiche
gung gar nicht zu reden. 57 Prozent der Eltern wünschten sich dennoch 2015 eine
Fachprogramm zum Jubiläum geht der Frage nach, wie es Familien heute geht, was
32-Stunden-Woche für Erziehende. Lediglich 18 Prozent der Mütter und 23 Prozent
sie belastet und manchmal auch in die Krise führt. Mehr dazu auf Seite 4 und 5.
der Väter geben der Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine gute Note.
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startklar
BEK Forum Februar 2016
BEK Forum Februar 2016
startklar
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Stark machen für
Beziehungen
text Matthias Dembski
grafik Elke R. Steiner/ foto privat
Seit 50 Jahren ist die Familien- und Lebensberatung für Menschen in Krisen, Konflikten und Notlagen da.
Ihre Beratungsangebote sind stark nachgefragt. Beim Jubiläum dreht sich alles um die Frage,
warum Familien trotz glücklicher Rahmenbedingungen oft in die Krise geraten.
b
beratung
Familien- und Lebensberatung
„Immer mehr Menschen mit Eheproblemen rufen bei
anderswo, beispielsweise bei guten Freunden, bei ei-
der Bremischen Evangelischen Kirche
uns an, wir brauchen ein vertieftes Beratungsangebot“
genen Hobbies finden können.“ Bereits mit der Geburt
- diese Erfahrung der Telefonseelsorge führte 1966 zur
des ersten Kindes beginne bei Paaren manchmal eine
vertrauliche Beratung (Schweigepflicht)
Gründung der der Familien- und Lebensberatung der
Krise. „Plötzlich dreht sich nicht mehr alles um die
offen für alle (unabhängig von Konfession & Religion)
Bremischen Evangelischen Kirche. Seit Anfang der
Zweierbeziehung, sondern die Liebe wird durch drei
Beratung soll nicht an den Finanzen scheitern,
1960er Jahre gab es in Deutschland eine kostenlose
geteilt.“ Nicht nur die Gefühle füreinander verändern
Eigenbeteiligung von einem Prozent des
staatliche Erziehungsberatung. Doch für kriselnde
sich, auch der Familienalltag fordert oft seinen Tribut.
Nettoeinkommens pro Sitzung ist erwünscht.
Ehen fehlte ein vergleichbares Angebot. Die Kirche
Der Wunsch nach Beratung ist ungebrochen hoch:
sprang in diese Lücke, bundesweit entstanden Ange-
Konstant 600 Anfragen erreichen das Team in der
bote zur Paarberatung.
Domsheide jährlich. „Allen, die sich an uns wenden,
Angebote für Einzelne:
psychologische Beratung bei Konflikten und in Lebenskrisen, z.B. durch gesundheitliche,
berufliche oder persönliche Probleme
wollen wir zeigen, dass wir sie so annehmen, wie sie
20 Prozent mehr
Schwangerenberatungen
Angebote für Paare & Familien:
Zehn Jahre später, 1976, bekam die Beratungsstelle
Beratung bei Partnerschafts- und familiären
mit der Schwangerenberatung ein weiteres Standbein.
Problemen sowie bei Erziehungsfragen
Dort gibt es jeden Morgen eine Offene Sprechstunde.
Mediation: Vermitteln, den Streit versachlichen
und wieder „verhandlungsfähig“ werden
Elterntraining „Kinder im Blick“
für Eltern in Trennung und Scheidung
Elternbildungsangebote
auch in Gemeinden zu Erziehungsfragen, Pubertät
... für Schwangere
Infos zu Pränataldiagnostik und
vertraulicher Geburt
Vor allem durch hilfesuchende Flüchtlingsfrauen ist
die Nachfrage im vergangenen Jahr um 20 Prozent ge-
(mit Beratungsschein)
ben und tun.“
forscht an der Hochschule Landshut über Gender
und Familie. Sie ist Referentin beim Fachtag zum
Jubiläum der Familien- & Lebensberatung.
termin
viele sind traumatisiert, es fehlt an allem“, berichtet
Donnerstag, 21. April, 19.30 Uhr
Pastor Ulrich Leube, Leiter der Beratungsstelle. „Über
Kulturkirche St. Stephani Bremen
unser Netzwerk, vor allem mit Geldern der Bundesstif-
Ritual und Krise in der Liebe
tung Mutter und Kind, können wir dafür sorgen, dass
Vortrag von Wolfgang Schmidbauer
sie zumindest das Nötigste für ihr Baby bekommen.“
(Eintritt : 10 / 5 / 3 Euro)
„Selbstoptimierung powert Familien aus“
Wie gehen Liebe und Familie heute?
diener-Familie die Regel ist, brauchen wir Rahmen-
„Selbstoptimierung“ powert Familien aus. Wer das be-
Unsere Arbeitswelt hat sich in den letzten 30 Jahren
bedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Fa-
ruflich gelernte Optimierungs-Streben auf seine Part-
deutlich verändert. Sie ist individueller geworden, bie-
milie - bei der Betreuung und Bildung, aber auch bei
nerschaft überträgt, fragt sich irgendwann, ob es nicht
Freitag, 22. April, 9.30 bis 16.30 Uhr
tet viele Chancen, aber auch zunehmende Unsicher-
der Pflege. Die Zerreißprobe trifft alle, die sich auch
mit einem anderen Partner noch besser laufen könnte.
Domkapitelhaus Domsheide 8
heiten. Der Erwartungsdruck am Arbeitsplatz hat sich
im Alltag ihrer Familie widmen wollen. Künftig muss
Überhöhte Erwartungen an den Partner
Fachtag „Eigentlich könnte es doch so schön sein.
erhöht. Auch der Druck, die Bildung der eigenen Kin-
es darum gehen, Auszeiten für Kindererziehung oder
Welche Rolle kommt Beratungsstellen für Familien zu?
Familie im Spannungsfeld
der stetig zu verbessern, wirkt sich auf Familien aus.
Pflege zu ermöglichen, ohne dabei Einbußen zu ha-
Ich finde sie unglaublich wichtig, und es gibt noch
„Eigentlich könnte es so schön sein“, ist das Jubiläums-
von Anspruch und Wirklichkeit“
Traditionen und Vorbilder funktionieren deshalb nicht
ben. Wenn wir alle länger arbeiten sollen, brauchen
immer zu wenige davon. Sich Unterstützung bei pri-
programm überschrieben. „Viele, die zu uns kommen,
Kostenbeitrag: 65 Euro (inkl. Mittagessen)
mehr, Menschen müssen neu schauen, wie sie Familie
wir mehr Flexibiliät, zum Beispiel durch Lebensarbeits-
vaten Problemen zu holen, ist selbstverständlicher
leben können und wollen.
zeitkonten.
geworden. Trennungen, wenn sie unumgänglich sind,
900.000 Euro stehen dem Land Bremen jährlich für
solche Notfälle zur Verfügung.
haben alles: Kinder, Beruf, Haus, Gesundheit - und
Domsheide 2
trotzdem gibt es massiven Streit.“ Der gewachsene
Sonntag, 17. April, 18 Uhr
28195 Bremen
Erwartungsdruck führe manchmal in die Krise: „Wenn
Kulturkirche St. Stephani Bremen
Telefon 0421/33 35 63
ich alles von meinem Partner und unserer Beziehung
[email protected]
erwarte, kann das nur schief gehen. Wir arbeiten mit
wartungen ihre Beziehung erfüllen kann und was sie
lassen sich mit Hilfe von Beratung im Sinne der Kinder
Was stresst die Familien am meisten?
Wie steht es denn um die Atmosphäre in Familien?
gut gestalten. Wir brauchen aber mehr niedrigschwel-
Kulturgottesdienst und Empfang
Heute haben Frauen dank der Gleichstellung glückli-
Insgesamt machen Eltern einen guten Job, das Be-
lige Angebote wie etwa durch Familienbildung, um
„Sehnsuchtsort Familie“
cherweise gute Bildungs- und Erwerbschancen. Mitt-
ziehungsklima ist warmherziger, mitfühlender und
die Beratungsarbeit bekannt zu machen. Kirchenge-
lerweile sehen sie sich mit der Forderung konfrontiert,
wertschätzender geworden. Trotzdem laufen vie-
meinden haben dafür hervorragende Räume, die sie
lebenslang erwerbstätig zu sein. Wenn die Zwei-Ver-
le dem Ideal nach, dass es noch besser sein könnte.
öffnen sollten.
unseren Klienten oft daran herauszufinden, welche Er-
www.kirche-bremen.de
Prof. Dr. Barbara Thiessen
t
Jubiläum
Hilfeangebote, Paarkonflikte)
Schwangerschaftskonflikt-Beratung
sind, egal woher sie kommen, was sie denken, glau-
stiegen. „Dahinter stehen oft dramatische Schicksale,
Unterstützung bei Fragen und Problemen
in der Schwangerschaft (Rechtsansprüche,
Balance- & Kraftakt:
Aufgaben in der Familie sind
nicht immer partnerschaftlich
verteilt. Auch das kann zu
Konflikten führen.
www.kirche-bremen.de
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aktuell
BEK Forum Februar 2016
Leben ist Vielfalt Sterben auch !?
text Matthias Dembski
foto Messe Leben und Tod
Auf der diesjährigen Messe „Leben und Tod“ geht es um kulturelle Vielfalt. Erstmals soll die Messe mit einem großen
Lebensfest abschließen, auf dem unterschiedliche Religionen und Kulturen ihre Rituale am Lebensende präsentieren.
„So individuell Menschen leben, so individuell ster-
Sonnabend steht der Kongress dann im Zeichen von
ben sie auch“, sagt Meike Wengler, Projektleiterin der
Hospizarbeit und Trauerbegleitung. Wer beruflich in
Bremer Messe „Leben und Tod“. Die kulturelle und re-
der Pflege arbeitet, kann sich den Besuch des Fachkon-
ligiöse Vielfalt am Lebensende steht daher im siebten
gresses als Fortbildung anrechnen lassen.
Jahr der Messe Ende April im Mittelpunkt. Welche Rolle Rituale, soziale Beziehungen und der Glaube von
m
messe
Offenes „Lebensfest“ zum Abschluss
Leben & Tod
Sterbenden in den verschiedenen Kulturen spielen, erkundet der begleitend stattfindende Fachkongress, der
Den Abschluss der Messe bildet in diesem Jahr erstmals
sich mit 40 Vorträgen und Workshops an Haupt- und
ein Lebensfest, bei dem sich unterschiedliche Kulturen
Ehrenamtliche richtet, die in der Sterbe- und Trauerbe-
und Religionen mit ihren Ritualen und Traditionen am
gleitung aktiv sind.
Lebensende präsentieren sollen. Gefragt sind dafür
29. bis 30. April
in der Messe Bremen
noch kulturelle, aber auch kulinarische Beiträge. „Wir
Kontakt zur Projektleitung:
sprechen derzeit Kulturvereine und Religionsgemein-
Meike Wengler
schaften an, sich zu beteiligen“, sagt Meikle Wengler.
Telefon 0421/35 05 379
Dabei geht es unter anderem um interreligiöse Dimen-
„Wer mit seinen Traditionen dabei sein möchte, ist
[email protected]
sionen von Sterben, Tod und Trauer und die unter-
herzlich willkommen. Je bunter und vielfältiger das
schiedlichen Jenseitsvorstellungen in den Religionen.
Lebensfest wird, desto besser.“ Neben Musik soll es
Welche Rolle islamische Seelsorge in Deutschland
auch einen interkulturellen Leichenschmaus geben,
spielt, und wie sie ausgebaut werden kann, dieser
der zeigt, was nach der Bestattungsfeier traditionell ge-
Frage geht Talat Kamran vom Mannheimer Institut
gessen wird. Der Eintritt zum Lebensfest ist frei.
Trauerbegleitung und Seelsorge
www.leben-und-tod.de
für Integration und Interreligiösen Dialog nach. Am
Jugend- & Senioren - Projekt:
„Alles hat seine Zeit“
Wer die Messe „Leben und Tod“ mit Schulklassen, Konfirmanden- oder Jugendgruppen besuchen
will, kann sich auch in diesem Jahr für das Projekt
„Alles hat seine Zeit“ anmelden. Anhand fiktiver
Biografien können die Jugendlichen (ab 7. Klasse)
selbständig auf Tour über die Messe gehen und dabei über ihre eigenen Erfahrungen mit Sterben und
Trauer nachdenken. Fragebögen lenken sie gezielt
zu Ständen zum Beispiel von Kinderhospizen und
Beratungseinrichtungen, wo sie ins Gespräch kommen und Antworten finden können. Auch für Seniorengruppen ist eine solche nachdenkliche ThemenRallye über die Messe möglich.
Anmeldung für Jugendliche: Christine Poppe (RPM)
Telefon 0421/346 15-75, [email protected]
Anmeldung für Senioren:
Gabriele Holdorf, Fachstelle Alter
Telefon 0421/346 15-15
[email protected]
BEK Forum Februar 2016
Bei Anruf Service
aktuell
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text Matthias Dembski
foto Panthermedia
Das EKD-Servicetelefon will Anrufern ein „positives Kirchenerlebnis“ vermitteln und Brücken zu
Gemeinden und Landeskirchen bauen - informiert, verlässlich und konkret.
„Wo bekomme ich einen Patenschein?“ - „Wo kann ich wieder in die Kirche eintreten?“ - „Mein zukünftiger Mann ist katholisch und geschieden - können wir trotzdem
evangelisch heiraten?“ - „Warum kassiert Kirche jetzt auch noch bei Kapitalerträgen?“ - „Wie ist die kirchliche Position zu Flüchtlingen?“ - Solche Fragen beantwortet das bundesweite Servicetelefon der evangelischen Kirche werktäglich zwischen
9 und 18 Uhr. Ob es eine Synodenentscheidung zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ist oder der Ratsvorsitzende in einer TV-Talkshow ein pointiertes Statement
zu Flüchtlingen abgegeben hat - was Menschen bewegt und aktuell an der Kirche
offene Weihnachtsfeier in ihrer Nachbarschaft findet, hat sich unser Einsatz gelohnt“,
interessiert, ist in der Anruferstatistik sofort ablesbar.
sagt Weisker. Nicht alle Anrufe sind so angenehm, manchmal wollen Anrufer auch
Infos zu Amtshandlungen stark gefragt
diskutieren oder schimpfen. „Wir kommentieren nichts sondern informieren sachlich und erläutern die kirchlichen Positionen. Als Teil der Stabsstelle Kommunikation
der EKD sind wir über alle aktuellen kirchlichen Ereignisse und Stellungnahmen auf
Die meisten Menschen rufen jedoch an, um sich über kirchliche Amtshandlungen
dem Laufenden und stoßen Sprachregelungen teilweise auch selber an“, erläutert
zu informieren. Fragen zu Taufe, Kircheneintritt oder Trauung gehören zum Alltags-
Weisker weiter.
geschäft. „Die Anrufer schätzen die Möglichkeit, ihre Fragen diskret oder anonym
Wer sich über eine misslungene Trauerfeier beschweren will, wird an die Ortsge-
klären zu können“, sagt Christian Weisker, Leiter des Servicetelefons. Geschulte
meinde verwiesen. „Wir sind Brückenbauer und Wegweiser zu den Gemeinden und
Mitarbeitende gehen individuell auf die Anrufer ein und nutzen dafür auch eine
Landeskirchen für die vielen Menschen, die sich mit den Strukturen und Ansprech-
umfangreiche internetbasierte Wissens-Datenbank. „Wenn wir eine Antwort trotz-
partnern in der Kirche nicht auskennen. Deshalb freuen wir uns, wenn Gemeinden
dem nicht sofort geben können, recherchieren wir und rufen zeitnah zurück. Unser
beispielsweise in Gemeindebriefen auf unser Angebot hinweisen.“ Von Anrufe-
Team in Hannover kennt die kirchlichen Strukturen aller 20 EKD-Mitgliedskirchen
rinnen und Anrufern aus Bremen wird das Servicetelefon mittlerweile gut genutzt
und weiß, wie man binnenkirchlich recherchiert und die rund 15.000 Ortsgemein-
- auch weil es prominent auf der Internetstartseite der Bremischen Evangelischen
den mit ihren Angeboten findet.“ Verlässliche Erreichbarkeit sowie schnelle und ver-
Kirche (BEK) beworben wird. Die Hälfte der Anrufer ist übrigens unter 40 Jahre alt.
ständliche Antworten gehören zu den Qualitätsmerkmalen: „Wer uns anruft, soll ein
Zwischen 40 und 60 Mal täglich klingelt das Servicetelefon - Tendenz steigend. Die
positives Kirchenerlebnis haben.“ Auch wenn freundliches, zugewandtes Zuhören
meisten Anrufer - auch die Älteren - nutzen selbstverständlich das Internet, schätzen
großgeschrieben wird, gibt es eine klare Grenze: „Wir sind keine Seelsorgeeinrich-
aber die persönliche Gesprächsmöglichkeit am Telefon. Künftig soll das Angebot zu
tung, da verweisen wir auf die Telefonseelsorge. Doch wenn eine alleinstehende
einem „Info-Service Evangelische Kirche“ ausgebaut werden, der neben Telefon und
ältere Dame dank des Servicetelefons Heiligabend nicht allein bleibt sondern eine
E-Mail auch verstärkt die sozialen Medien als Kontaktwege nutzt.
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aktuell
BEK Forum Februar 2016
BEK Forum Februar 2016
Ehrenamtliche in Kitas
aktuell
9
text Matthias Dembski
foto Kita Haus Blomendal/ Werkkiste
Freiwillige in Kitas sind gar nicht so selten. Eine Studie zeigt, dass sie vielerorts den Kita-Alltag bereichern.
Sie sollen künftig mehr Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch bekommen.
Im Juni ist erstmals ein großes Dankeschön-Fest geplant.
„Ehrenamtliche sind eine echte Bereicherung für die evangelischen Kitas. Sie tragen
lich sind sie immer unter Aufsicht mit den Kindern tätig, so dass natürlich alle Stan-
ihre Ideen, ihre Kreativität in die Einrichtungen“, freut sich Carsten Schlepper, Leiter
dards zur Kindeswohlsicherung eingehalten werden. Die Letztverantwortung und
des Landesverbandes. „Davon profitieren
die Kinder, für die sie ihre Angebote machen.“ Fast in jeder evangelischen Kita in
Bremen gibt es freiwillig Engagierte - über
„Ehrenamtliche sind niemals Lückenbüßer,
sie machen ergänzende Angebote.“
die gesetzlich vorgeschriebenen Elternvertreter hinaus. 163 Ehrenamtliche zählt
Carsten Schlepper, Leiter des Landesverbandes
Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder in Bremen
Aufsichtspflicht haben immer die hauptamtlich Mitarbeitenden.“ Ehrenamtliche
sind trotzdem Teil des Teams, werden vielerorts selbstverständlich zu Mitarbeiter-
Als
„Werkopa“ in Haus Blomendal
Ausflügen oder Weihnachtsfeiern eingeladen. „Die größte Wertschätzung kommt
Immer donnerstags kommt Karl-Heinz Kröber in die Kita Haus Blomendal – seit zehn
So konnte Kröber seine „Bootswerft“ für die Kinder eröffnen. Im Gespräch mit einer
eine Umfrage, die der Landesverband in Zusammenarbeit mit Ehrenamtskoordina-
von den Kindern selber zurück, wenn sie sich über die Projekte und Unterstützung
Jahren. Die kleinen Holzboote, die er als „Werk-Opa“ mit den Kindern zusammen
Ergotherapeutin in der Kita erfuhr er später, dass die handwerklichen Tätigkeiten für
torin Simone Röttger durchgeführt hat. Ob in Elterncafés, als „Werk-Opa“, als Über-
der Ehrenamtlichen freuen.“
baut, sind echte Dauerbrenner. Jedes Kita-Kind will ein solches Schiffchen bauen.
die Kinder die optimale feinmotorische Förderung sind: Sägen, Nägel einschlagen,
Doch nur zwei kleine Baumeister können an einem Vormittag an den Start gehen.
um die mit Wolle die Reling gebunden wird, mit dem Handbohrer die Mastlöcher
„Wir bauen gemeinsam ein Schiff für ein Kind“, erläutert der pensionierte Bahn-Be-
bohren und die feinen Segel aus Papier ankleben. „Mädchen sind übrigens oft ge-
amte, der früher als Stellwerkleiter arbeitete. „Das andere Kind kommt in der nächs-
schickter, Jungs gehen eher grob zur Sache.“ Nach einer Dreiviertelstunde verlässt
„Angemessen zu danken, Ehrenamtlichen Gestaltungsfreiräume zu lassen und sie
ten Woche dran und bildet mit einem neuen Kind ein Bauteam. So geben die Kinder
das fertige Schiff die kleine Bootswerft. „Besonders schön finden die Kinder, dass
setzerin für Flüchtlings-Eltern, in Büchereien oder Garten-Projekten - Ehrenamtliche
sind eine echte Bereicherung für die evangelischen Kitas.
Ergänzende Angebote
Begleitung und Austausch sind das A und O
bei ihrer Arbeit fachlich und praktisch zu begleiten, das gehört auch in der Kita zum
ihre Erfahrung weiter und ich muss nicht ganz so viel erklären.“ Als Kröber mit 56
es tatsächlich schwimmen kann.“ Vor zehn Jahren sei er der einzige Mann in der
„Über Ehrenamtliche ist auch ein Brückenschlag zwischen Kita und Arbeit mit Kin-
A und O des freiwilligen Engagements“, betont Simone Röttger. „Es sollte eine Mög-
Jahren in den Vorruhestand ging, war klar: „Nur zu Hause rumsitzen kommt nicht
Kita gewesen. „Mittlerweile gibt es aber zwei männliche Gruppenleiter. Das finde
dern in der Gemeinde möglich.“ So könnten Werk- und Bastel-AGs auch nach der
lichkeit geben, sich mit dem Team und der Leitung auszutauschen.“ Mancherorts
in Frage.“ In dieser Zeit wurden seine mittlerweile fünf Enkel geboren. „So hatte ich
ich gut, denn so können Kinder von beiden Geschlechtern etwas lernen. Der Spaß
Kita-Zeit besucht werden, und die Ehrenamtlichen wären bereits bekannt. Eines ist
gebe es dazu schriftliche Vereinbarungen. „Kitas brauchen ein Gespür dafür, wel-
Kontakt mit dem Kindergartenalter.“ Eine Nachbarin, die in Haus Blomendal schon
und die Freude, die ich von den Kindern zurück bekomme, motivieren mich, immer
Carsten Schlepper wichtig: „Unsere Kitas arbeiten selbstverständlich nach dem gel-
che Potenziale Menschen aus ihrer Nachbarschaft einbringen könnten“, sagt Carsten
als „Vorlese-Oma“ aktiv war, überzeugte ihn, dort mal vorbeizuschauen. „Eine super
noch weiterzumachen. Selbst wenn ich mich mal aufraffen muss – nach fünf Minu-
tenden Personalschlüssel mit professionellen hauptamtlichen Mitarbeitenden. Eh-
Schlepper. In der Bremischen Evangelischen Kirche soll es künftig regelmäßig Mög-
Mannschaft und ein tolles Klima“, stellte Kröber schnell fest - und blieb. „Ich hatte
ten in der Kita bin ich wieder begeistert bei der Sache. Die Arbeit mit den Kindern
renamtliche sind niemals Lückenbüßer, sondern sie machen ergänzende Angebote.“
lichkeiten zum Erfahrungsaustausch für Ehrenamtliche in Kitas geben. „Wir werden
ein wenig handwerkliche Vorbildung und Lust, mit den Kindern einfache Schiffsmo-
ist auch eine Herausforderung, die mich fit hält, zumal ich immer neue Geschichten
Meist sind es Menschen, die im direkten Umfeld der Kitas wohnen. „Viele kennen
dabei auch über Themen wie Versicherungsschutz, musische Erziehung oder Ent-
delle zu bauen. Die Kita hatte eine kleine Kinderwerkbank und Werkzeug.“
von ihnen höre.“
die Einrichtungen von früher, sei es als Kind oder als Eltern. Trotzdem müssen alle
wicklungspsychologie informieren“, erläutert er. Zunächst steigt aber im Juni ein
ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen, das die Kita-Leitung einsehen muss. Letzt-
großes Dankeschönfest für alle Kita-Ehrenamtlichen im Domkapitelhaus.
i
ideen
s
Ehrenamt in der Kita
b
beratung
Die BEK-Ehrenamtskoordinatorin berät in Kitas,
wie sich freiwilliges Engagement auf- und ausbauen lässt
statistik
Unterstützung beim Gärtnern
Welche Unterstützung
sich Freiwillige in der
Kirchengemeinde wünschen –
und welche sie bekommen
Ein ehrenamtliches Übersetzerteam
Simone Röttger
Telefon 0421/33 80 99 79, [email protected]
Beratung für Freiwillige,
Back- & Kochkünstler/innen oder ein festes Grillteam für Kita-Feste
die sich in evangelischen Kitas engagieren möchten
Bastel- & Handwerks-Expert/innen für die Spielplatz- und
Evangelisches Informationszentrum Kapitel 8
„Aktiv evangelisch“
Außengelände-Gestaltung, kleine Reparaturen oder Werk-Projekte
Telefon 0421/33 78 220
[email protected]
Ausflugsbegleitungen
Dankeschön-Fest für Ehrenamtliche in Kitas
Quelle: Sozialwissenschaftliches Institut der EKD
Lesepaten und Geschichtenerzählerinnen
Mittwoch, 8. Juni, 15 bis 17.30 Uhr im Domkapitelsaal
Hausaufgabenhelfer/innen im Hort
www.bek-intern.de
10
aktuell
BEK Forum Februar 2016
Auf Luthers Spuren tagen
text Matthias Dembski
illu Bauabteilung BEK
„Denkbar - der Laden“ in Wittenberg ist ab sofort für Gemeindegruppen buchbar.
Die bremische Vertretung während des Reformationssommers steht von Mai an für Tagungen und Veranstaltungen bereit.
Inspiriert von der reichen Geschichte der Lutherstadt lässt es sich dort in gediegener Atmosphäre nachdenken und feiern.
b
buchen
Denkbar - der Laden
Collegienstraße 30, Lutherstadt Wittenberg
Ab sofort zu buchen: Im Herzen Wittenbergs wird am 2. Mai „Denkbar - der Laden“ eröffnet.
Buchungen für Gemeindegruppen zwischen
Mai 2016 und April 2017 möglich.
Kosten: Tagessatz 2 Euro Getränkepauschale
Mit dem Kirchenvorstand, einer Gemeindegruppe
senen Wohnung bieten den Teilnehmenden alle
oder einem Team nach Wittenberg reisen und dort
Möglichkeiten, für ihr leibliches Wohl zu sorgen.
auf den Spuren der Reformation wandeln? Sich von
Wer möchte, kann auch einige Personen in der
Tagungsmöglichkeit für bis zu 20 Personen mit
den historischen Gebäuden der Lutherstadt inspirieren
Wohnung zur Übernachtung unterbringen. Dort ste-
Tee- und Kochküche. Kaffee, Tee & Wasser sowie
lassen und dabei über das eigene Gemeindeprogramm
hen Schlafgelegenheiten für maximal vier Personen
Tagungstechnik (Beamer usw.) stehen bereit.
im Jahr des Reformationsjubiläums nachdenken?
zur Verfügung.
Oder schlicht auf der Suche nach einem attraktiven
Nach dem Tagesprogramm lädt das Kneipenviertel
Gästewohnung für bis zu 4 Personen (1 DZ, 1 EZ,
Tagungsort in interessanter Umgebung weitab vom
in direkter Nachbarschaft von „Denkbar - der Laden“
Wohnzimmer mit Schlafcouch, Küche, Bad)
bremischen Alltag, um über Aufgaben, Projekte und
zum Abendessen oder auf einen Absacker ein.
die eigene Aufstellung für die Zukunft nachzudenken?
Eröffnet wird die bremische Vertretung für den
Dann ist „Denkbar - der Laden“ genau das Richtige.
Reformationssommer,
Im Herzen der Lutherstadt Wittenberg gelegen, lässt
Oldenburgischen und der Reformierten Kirche betrie-
es sich dort tagen, denken und eine gute Zeit ver-
ben wird, am 2. Mai. Vom 15. Mai an bis zum April 2017
Buchungsanfragen nur per Mail an:
bringen. Der Laden bietet für bis zu 20 Personen
können sich Gemeinde- und andere Kirchengruppen
[email protected]
eine inspirierende Tagungsumgebung. Eine Theke
dort einbuchen. Im Reformationssommer 2017
mit kompletter Teeküchenausstattung, aber auch
wird der Laden dann für Veranstaltungen und als
eine Kochmöglichkeit in der Küche der angeschlos-
Präsentationsfläche der drei Landeskirchen genutzt.
die
gemeinsam
mit
der
pro Person plus 40 Euro Endreinigungspauschale
Weitere Infos: Andrea Ladeck
Telefon 0421/55 97-329
www.denkbar-der-laden.de
BEK Forum Februar 2016
aktuell
11
Die Staffel der Gastfreundschaft
ist auf Pilgertour durch Bremen
unterwegs.
Bloggen Sie mit!
staffelgastfreundschaft.de
text & foto
Matthias Dembski
Programm: Zeitplan steht
Der Zeitrahmen für den Ökumenischen Stadt­
t
kirchentag (ÖSKT) in der Bremer Innenstadt steht. Die
Sonnabend-Veranstaltungen finden im wesentlichen
im Domkapitelhaus, in der Kirche Unser Lieben
termin
Frauen und in der Hochschule für Künste, im Gebäude
in der Dechantstraße, statt. Außerdem gibt es natür-
Ablaufplan für den Ökumenischen Stadtkirchentag
am Sonnabend, 17. September
lich Programm auf der großen Marktplatz-Bühne.
Dort wird am Sonntag ab 11 Uhr auch der große
Abschluss-Gottesdienst gefeiert. Die Predigt hält der
mennonitische Theologe Fernando Enns, Leiter der Kirche Unser Lieben Frauen
Domkapitelhaus
Hochschule der Künste, Dechanatstraße
Arbeitsstelle „Theologie der Friedenskirchen“ an der 10.30
Impuls „Gesellschaft“:
Impuls „Bibel“:
Impuls „Christentum“:
Welche Beiträge erwartet die
Dialogbibelarbeit zu Lukas 1
Die Einheit des Christentums in
Universität Hamburg.
In der Unteren Ratshaushalle stellen sich die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK),
Gesellschaft von den Christen? Lieder des Zacharias
der Vielfalt der Konfessionen;
Was freut, was enttäuscht sie?
Charta oecumenica
und der Maria
Diakonie und Caritas vor, Angebote für Kinder und
Jugendliche gibt es in der Schule St. Johann. Die
12.00 Mittagsgeläut / Mittagsgebet / Mittagssingen / Mittagsmusik
Westkrypta des Doms lädt als Ort der Stille zum
Innehalten und zu Stundengebeten ein. Mehrere 13.30 Werkstatt „Frieden im
kirchliche Orte bieten Seelsorge an.
k
kontakt
Pastor Hans-Gerhard Klatt,
Werkstatt „Gemeinde“Werkstatt „Frieden“
Zusammenleben“
Gemeindeaufbau mit Das Friedenszeugnis der Christen
Die Vielfalt der Lebens-
begrenzten Ressourcen?
in einer Welt voller Kriege
formen und die Normen
der Tradition
16.00Werkstatt „Flüchtlinge“
Werkstatt „Reformation“:Werkstatt „Frieden zwischen
Zusammenleben in Zeiten der
Wie schauen wir auf 2017?
Wanderungen
den Religionen“
Interreligiosität
Beauftrager für den Ökumenischen Stadtkirchentag
Telefon 0421/55 97-326
[email protected]
18.00 Abendgeläut / Abendgebet
Anschließend: Konzertabend auf der Marktplatzbühne bis 21.30 Uhr
Musik zum Tagesschluss in den Kirchen (Dom, Kirche Unser Lieben Frauen), 21.30 bis 22.00 Uhr
12
kompakt
BEK Forum Februar 2016
BEK Forum Februar 2016
Ökumene in der Nachbarschaft Von Finnland bis Ghana, von Indonesien bis Grie-
nen die Gemeinden der Bremischen Evangelischen Kirche eng zusammenarbeiten.
chenland – Christinnen und Christen aus aller Welt leben in Bremen. Ihre Gemeinden
Bremen wird, nicht zuletzt durch die Flüchtlinge, internationaler. Wer aus Syrien,
feiern Gottesdienste in evangelischen Kirchen und Gemeindezentren der Hansestadt.
dem Iran oder Eritrea zu uns flüchtet und Christ ist, findet hier schnell eine neue
Vielfach sind sie nicht nur Gäste, sondern ökumenische Kooperationspartner, mit de-
kirchliche Heimat.
Indonesien
Finnland
St. Michaelis-Gemeindezentrum
Zentrum der finnischen
kirchlichen Arbeit e.V.
Mauri Lunnamo
Telefon 0511/2 79 66 00
[email protected]
Immanuelkapelle
Ökumenische indonesische Gemeinde
Yadi Rayendra
Telefon 0421/35 04 767
[email protected]
Kirche international
Griechenland
illustration Ulrike Rank
Afrika
Wilhadikirche
Griechisch-orthodoxe Gemeinde
des Hl. Nikolaos zu Bremen
Dimitri Giamourtatzes
Telefon 0421/6580407
Evangelische Studierendengemeinde
Verschiedene afrikanischen Gruppen
Pastor Andreas Quade
Telefon 0421/24 12 60
[email protected]
Russland
St. Ansgarii-Kirche
Russische orthodoxe Gemeinde
der Geburt Johannes des Täufers
Telefon 04471/18 43 871
www.russische-gemeinde.de
Serbien
Waller Fleetkirche
Serbische orthodoxe Gemeinde
des hl. Georg
Telefon 0421/39 33 23
[email protected]
Ghana
Auferstehungsgemeinde
Word of Faith Chapel
Pastorin Susanne Kayser,
Telefon 0421/43 49 244
[email protected]
Ghana
Gemeindezentrum Blockdiek
The Joy of the Lord Ministry
Pastor James Kwarteng
[email protected]
Eritrea
St. Petri Dom
Eritreisch-Orthodoxe Gemeinde
Pastor Henner Flügger
Telefon 0421/491 96 99
[email protected]
Korea & Syrien
Ghana
St. Markus-Kirche
Bund Koreanisch-Deutsche Kirchengemeinde,
neuerdings auch syrisch-orthodoxe Christen
P. Eun-Pyo Lee
Telefon 0421/70 50 787
[email protected]
St. Jakobi-Kirche
Presbyterian Church Ghana
Katechetin Lydia Asabea Czoska
Telefon 040/51 31 10 44
[email protected]
Iran
Gemeindezentrum St. Johannes Sodenmatt
Persisch-christliche Gemeinde
Pastor Torsten Morstein
Telefon 0421/80 94 771
[email protected]
Afrika & Sri Lanka
Gemeindezentrum Hohentor
Glorious Gospel Ministries Bremen
Bernhard & Helen Dimex
Telefon 0421/95 96 593
[email protected]
Evangelischer tamilischer Bibelkreis
Hans Brand, Telefon 04269/10 55 83
Heiner Karl, Telefon 0421/51 02 68
[email protected]
Nigeria
Gemeindezentrum Zion
Living Word Ministries (Christen aus
verschiedenen afrikanischen Ländern, vor
allem aus Nigeria)
Pastor George Okoro
Telefon 0421/16 48 91 86
[email protected]
Korea & Russland
Abraham-Gemeindezentrum
Koreanische Hanmin-Gemeinde
Pastor Sangho Rhee
Telefon 0421/25 73 831
Internationales Christliches Zentrum
Bremen/Cloppenburg (russisch-deutsch)
Pastor Samuel Asatryan
Telefon 01577/299 58 11
kompakt
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geistreich
BEK Forum Februar 2016
„Die Macht des
Bösen“
text Matthias Dembski
fotos Gemeinde Unser Lieben Frauen
Seit 2002 gibt es das ULF Forum in der Citykirche Unser Lieben Frauen. Die Veranstaltungsreihe soll Menschen
jenseits der Gottesdienst-Gemeinde erreichen. Ein Blick in die Werkstatt der Macherinnen und Macher.
Wilfried Härle,
Antonia Grunenberg,
Christian Jeltsch,
Matthias Hugoth,
Norbert Nedopil,
Gerhard Roth,
Georg Bruns,
Theologe
Politikwissen-
Drehbuchautor
Medienpädagoge
Psychiater
Hirnforscher
Psychoanalytiker
und Soziologe
schaftlerin
Viele kluge Köpfe denken beim ULF Forum über das Böse nach.
c
checkliste
Veranstaltungen planen
Veranstaltungsformat entwickeln:
Muster-Ablauf & Moderation klären
Ausreichenden Terminvorlauf einplanen
Ort & Zeiten festlegen, auf Termin-Kollisionen
mit öffentlichen Ereignissen achten
Was haben ein Tatort-Drehbuchautor, ein Theologieprofessor und ein Psychiater gemeinsam? - Sie
alle denken beim diesjährigen ULF-Forum über
„Die Macht des Bösen - Was das Böse macht“
nach. Die Veranstaltungsreihe in der Kirche Unser
Lieben Frauen (ULF) gibt es seit 2002. An sieben
Abenden gibt es Vorträge und Diskussionsmöglichkeiten - in diesem Jahr zu unterschiedlichen
Aspekten des „Bösen“. So stellt sich der Theologe
Wilfried Härle der Frage, wie das Böse in Gottes
gute Welt kommt, und der Hirnforscher Gerhard
Roth sucht nach einer Antwort, was uns eigentlich böse macht. „Das Böse nach der Tagesschau“
ist Thema des Tatort-Autors Christian Jeltsch.
Kostenplan aufstellen
ggfs. Fördermittel & Zuschüsse beantragen
Bremenweites Publikum
Brainstorming: Thema einkreisen
Planung: Mögliche Aspekte & Referent/innen
Referenten ansprechen:
Wer kennt wen,
gibt es Fachleute aus Bremen? Wer hat ein
neues Buch zum Thema veröffentlicht?
Kooperationen z.B. mit Partnern wie
Radio Bremen, VHS, Parteien usw. aufbauen
Termin- & Honorar-Absprachen treffen
Öffentlichkeitsarbeit organisieren:
Kooperation mit dem Amt für
Öffentlichkeitsdienst für Medienarbeit
Social Media-Aktivitäten usw.
Werbemedien wie Plakate & Flyer erstellen
„Wir wollen damit bremenweit Menschen ansprechen, die kirchlich interessiert sind, aber im
Gottesdienst nicht auftauchen“, betont Pastor Sebastian Renz, der erstmals an der Organisation
beteiligt war. Dabei kommt dem ULF Forum die
zentrale Citykirchen-Lage zugute. Das siebenköpfige Team aus gut vernetzten Ehrenamtlichen
und Pastoren beginnt die Vorbereitungen bereits
im Sommer des Vorjahres.Von Gentechnik über
Angst, Bilder, Familie, Leiden bis zu Gerechtigkeit reichte die bisherige Themenpalette. „Es geht
uns immer um eine Verknüpfung theologischer,
politisch-gesellschaftlicher und wissenschaftli-
cher Zugänge zum Jahresthema.“ Das Format hat
sich bewährt: Dem etwa einstündigen Vortrag
folgt eine halbstündige Diskussionsmöglichkeit.
Der Abend klingt bei einem Glas Wein aus. Die
Besucherresonanz ist unterschiedlich. „Bei Namen wie Sölle und Drewermann war die Kirche
voll, im Schnitt kommen um die 100 Besucherinnen und Besucher.“ Bereits in ihren Weihnachtsgottesdiensten hat die Gemeinde das ULF Forum
beworben. „Jetzt freuen wir uns auf den Auftakt
und werden bereits im Sommer beginnen, über
das Programm für 2017 nachdenken.“
k
kontakt
ULF Forum
Pastor Dr. Sebastian Renz
Telefon 0421/244 28 129
[email protected]
Alle Termine & Programminfos unter
www.kirche-bremen.de
BEK Forum Februar 2016
geistreich
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Sprayen für den
Dialog
text Matthias Dembski
foto Gemeinde Arsten-Habenhausen
Junge Muslime sprayen Bibelverse und christliche Jugendliche Koranverse. Dabei kommen sie ins
Gespräch über den Glauben der Anderen und lernen den eigenen besser verstehen. Bis zum 22. Februar
sind ihre Plakatwände noch an der Kornstraße und vor dem Arster Gemeindehaus zu sehen.
c
checkliste
Dialogprojekt
Idee entwickeln
Projektpartner suchen
ggfs. Sprachbarrieren lösen
Auswahl der Verse aus Bibel und Koran
Technische & künstlerische Unterstützung
z.B. durch eine Gestaltungsagentur organisieren
Kosten & Finanzierung klären:
Fördermittel einwerben
Kennenlerntreffen aller Jugendlichen
Tagesworkshops zum Sprayen der Plakatmotive
Motive für die Ausstellung und für
die Pressearbeit fotografieren
Treffen aller Jugendlichen zu Auswahl und
Bedeutung der Texte und den gesprayten Motiven
Präsentation des Projekts und
begleitende Veranstaltungen planen
Abschlussveranstaltung, beispielsweise
ein Fest organisieren
Wie können muslimische und christliche Jugendliche miteinander ins Gespräch kommen und
etwas über die Heiligen Schriften der jeweils anderen Religion lernen? - Die Kirchengemeinde
Arsten-Habenhausen und die Bilal-i Habesi-Moschee in Huckelriede haben sie Großplakate mit
Koran- und Bibelversen sprayen lassen. Die jungen Muslime haben aus einer Reihe von BibelVersen ausgewählt, die jungen Christen aus einer Liste mit Koran-Versen. Unter Anleitung von
„Lucky Walls“, einer Agentur für Flächengestaltung, haben sie ihre Ideen kreativ umgesetzt.
„Was ist der Glaube des Islam und was hat er uns
zu sagen?“, lautete die Frage von Pastor Christian
Schulken an seine Konfirmanden. Dazu nahm er
Kontakt zur Bilal-i Habesi-Moschee auf. Da der
Imam der zum DITIB-Dachverband gehörenden
Moschee nur wenig Deutsch spricht, hat Serdar
Atak als Ehrenamtlicher den Kontakt auf muslimischer Seite hergestellt. „Unsere Jugendlichen
waren begeistert, das Interesse war riesig. Dieses
großartige Projekt räumt durch Begegnung mit
Vorurteilen auf und bietet eine Chance, dem Negativbild des Islam etwas entgegen zu setzen.“
Bei wechselseitigen Besuchen stellten sich die
Jugendlichen ihre Arbeiten vor und diskutierten
über Auswahl und Interpretation der Verse. „Da-
bei ist zum Beispiel auch das Verhältnis des Islam
zur Gewalt angesprochen worden, aber meiner
Meinung nach noch nicht kritisch und tiefgehend
genug diskutiert worden“, merkt Christian Schulken an. Trotzdem habe der Ansatz funktioniert:
„Wir verstehen unseren Glauben dadurch besser,
dass Menschen, die ihn nicht teilen, uns erläutern.“ Außerdem habe das Projekt den Dialog
über die Grenzen von Nation, Religion und Kultur hinweg gefördert, ergänzt Serdar Atak. „Deshalb habe ich bei der DITIB das Projekt anderen
Moscheen in Kooperation mit Kirchengemeinden
zur Nachahmung empfohlen.“
k
kontakt
Cross Over-Sprayprojekt
Pastor Dr. Christian Schulken
Telefon 0421/89 82 79 13
[email protected]
www.kirche-bremen.de
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praktisch
BEK Forum Februar 2016
BEK Forum Februar 2016

Konfliktfähiger
werden
praktisch
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Die Arbeitsstelle für Supervision und Gemeindeberatung kann Konflikte nicht aus der Welt schaffen.
Aber sie hilft Mitarbeitenden und Gemeinden dabei, sie besser zu regeln oder zu klären.
Wer sich rechtzeitig Beratung holt, entdeckt am Ende sogar die positiven Seiten von Konflikten.
text Matthias Dembski
illustration Elke R. Steiner
In der St. Muster-Gemeinde ist alles in Ordnung - meinen die Einen. Andere im
Konflikte vermeiden
Was die Arbeitsstelle bietet
Kirchenvorstand sind mit der Arbeit des Pastorenteams schon länger unzufrieden:

deberatung wird für einen Klausurtag „Kommunikation“ angefragt. Zuständigkeiten
verabreden: Ich rede immer von mir selbst, nicht von
Veränderungen und Konflikte
und Abläufe sollen geklärt werden. Dabei wird schnell klar: Eigentlich geht es in
Anderen, vermeide Interpretationen und Unterstel-
Arbeitsweltbezogene Beratung
eines passenden Beratungsangebotes (Krisen-
St. Muster um einen tieferliegenden Konflikt. „Aufgabe der Gemeindeberater ist es
lungen
Zusammenarbeit in der Region
Beratung, Einzel- oder Gruppen-/Teamsupervision,
Planung, Konzeptentwicklung
Gemeindeberatung) und möglicher Berater/innen
Leiterin der Arbeitsstelle für Supervision und Gemeindeberatung, die einen solchen
Feedback organisieren: Klären, wie und wo Pro­ble­
Überlastung
Fall in der Weit-weg-Landeskirche vor Jahren betreut hat. „Nicht über ein Problem
me im Team angesprochen werden können (Team­
Teamentwicklung und Leitungsverantwortung
zu sprechen, ist natürlich keine Lösung. Nur weil wir uns im kirchlichen Raum be-
gespräche, Team-Tage, Gesprächsregeln).
wir mit Konflikten umgehen.“ Klärt man Konflikte nicht, lähmen sie Entscheidungen
und führen in einen Teufelskreis von Streit bis zur Selbstzerstörung.
Perspektivwechsel ermöglichen
Vorgespräch: Klärung des Anliegens, Vermittlung
Zwischen Anfrage und Vermittlung
liegen maximal vier Wochen.
Formen
wegen, heißt das ja nicht, dass nicht mal die Fetzen fliegen. Entscheidend ist, wie
Flüssige Sitzungen: Klare Abläufe und Strukturen ver-
Einzel-Supervision
meiden Konflikte. Sprechregeln sorgen für angemes-
Gruppen-Supervision
verständigen sich über Beratungsziele, Beteiligte,
Beratungsvertrag: Mitarbeitende und Berater
sene Beteiligungsmöglichkeiten aller Teilnehmenden,
für Teams, Gremien, Berufsgruppen usw.
Zeit, Dauer und Ort sowie ggfs. Kosten der
transparente Tagesordnungen dafür, dass jeder weiß,
Gemeindeberatung
Beratung.
auf welchem Entscheidungsstand ein Thema ist.
Ansprüche & Kosten
Los geht‘s - wenn die Beteiligten den Konflikt thematisieren wollen - mit einer
Schweigepflicht
„Tiefenbohrung“: Wer hat welche Interessen und welche Sichtweise? In unserer
Einzelsupervision nutzen: Lernen, mich selbst zu
für alle ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden
Geschichte sind Teile des Vorstands nicht nur schlecht über Planungen und Ar-
sortieren. Worum geht‘s mir, wie kann ich mich ein-
in der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK)
unterliegt der Schweigepflicht und wird allein
beitsalltag der Pastoren informiert, sondern auch unzufrieden: „Ihr macht nicht das,
bringen und freundlich und klar für meine Interessen
Kostenfreie Einzelsupervision (bis zu 10 Termine),
von den Beteiligten verantwortet.
eintreten?
Vorgesetzte usw. erfahren nichts von der Beratung,
was wir uns wünschen, und letztlich seid ihr auch faul.“ Die Pastorinnen fühlen sich

Von der Anfrage zur Beratung
Rederegeln ohne Abwertung des Gesprächspartners
dann, zunächst den Beratungsauftrag neu auszuhandeln“, erläutert Kerstin Richter,

Beratungsanlässe
„Die engagieren sich nicht genug und geben keine neuen Impulse!“ Die Gemein-
Beratungsprozess: Was hier genau geschieht,
Auswertungsgespräch am Schluss des Beratungs-
deshalb völlig unverstanden: „Ihr seht gar nicht, was wir alles Wichtiges tun, und es
die Kosten werden anonymisiert mit der BEK
gehört zur Freiheit der Pastoren, dass wir euch nicht über alles informieren müssen.“
abgerechnet
prozesses, Ergebnisüberprüfung nach einem
- Letztlich gehe es darum, wer entscheide, was wichtig sei und getan werden müsse,
ggfs. geringer Eigenanteil
halben Jahr
sagt Gemeindeberaterin Wiebke Davids. „Als Beraterinnen sind wir unabhängig,
(Kosten werden vor Beginn geklärt)
wir können beide Positionen nachvollziehen. Jede Sichtweise hat ihre Berechtigung.

Unsere Aufgabe ist es, beide Seiten zu einem Perspektivwechsel zu bewegen und
ein Gespräch in Gang zu bringen. Je weiter ein Konflikt eskaliert ist, desto notwendiger ist es, sich Hilfe von Außen zu holen. Dafür sind wir als Supervisions- und
Gemeindeberatungsstelle da.“
„Die Schuldfrage hilft nie weiter“
„Wir erforschen mit den Beteiligten zum Beispiel, was der Auslöser gewesen und

wie der Konflikt gewachsen ist, was ihn möglicherweise verstärkt hat“, erläutert
Kerstin Richter. „Es geht darum, festgefügte Bilder im Kopf aufzulösen, die Wahrnehmung zu erweitern. Das führt allmählich bei den Beteiligten zu einer anderen Sicht.“
Manchmal geschieht das in einem Rollenspiel, manchmal schreiben Teilnehmende
Die Konfliktspirale
Die Frage, wer Recht hat, führt direkt in die Krise.
 Zuerst wird gestritten,  dann nicht mehr miteinander gesprochen.
 Der Kontakt ist unterbrochen.  Die Kontrahenten suchen
sich Bündnispartner, beide „Fan“-Gruppen „ziehen übereinander her“.
 Die Kontrahenten „rüsten“ verbal auf und gehen im Streit aufeinander los.
 Beide verlieren. Eine Lösung ist unmöglich.
ihre Gedanken auf oder erforschen mit Hilfe der Berater, was die Konfliktgegnerinnen trotz allem auch gut und richtig machen. „Die Schuldfrage hilft nie weiter, son-
k
kontakt
Arbeitsstelle für Supervision
und Gemeindeberatung
Telefon 0421/33 79 79 1/-0
[email protected]
www.kirche-bremen.de
dern führt in eine endlose Konfliktgeschichte hinein“, lautet eine Grundeinsicht aus
vielen Beratungsprozessen. Miteinander statt übereinander ohne neue Verletzungen
zu reden, könne man lernen. „Jeder Konflikt hat auch positive Seiten: Er ermöglicht
Entwicklung und Veränderung. Arbeitsabläufe und Kommunikation können sich
verbessern, wenn man an Konflikten arbeitet“, meinen die beiden Gemeindeberaterinnen. „Wir können Konflikte nicht aus der Welt schaffen, aber Mitarbeitende
konflikfähiger machen und sie so entlasten.“
Das Team:
Ursula Krifft, Kerstin Richter
und Wiebke Davids.
18
praktisch
BEK Forum Februar 2016
BEK Forum Februar 2016
„Auf´n Kaffee vorbeikommen“
praktisch
text Matthias Dembski
illu Elke R. Steiner
Viele Kirchengemeinden machen gute Erfahrungen mit Gemeindecafés,
die von Begegnungen bis Veranstaltungen viele Möglichkeiten bieten.
Ein Einmaleins von der Planung bis zu den Steuern.
Im Gemeindecafé sollen sich alle wohlfühlen, vom Fußballfan über Kita-Eltern, Ju-
rum, wenn Eltern ihre Kinder beispielsweise vom Kinderchor abholen. Auch für
gendliche, Witwen mit Mini-Rente, Flüchtlinge aus dem benachbarten Übergangs-
andere Gemeindeveranstaltungen wie ein Trauer-, Krimi-, Senioren-, Kino- oder
wohnheim, Hartz IV-Empfänger bis zu Paaren, die gerade auf ein Traugespräch mit
Oster-Bastelcafé bietet ein schön gestalteter, offener Café-Bereich im Gemeinde-
dem Pastor warten. Über die Möglichkeit, eine Tasse Kaffee zum bezahlbaren Preis
haus ganz neue Möglichkeiten. Immer bietet sich dabei die Möglichkeit, mit der
zu trinken, freuen sich alle. Denn die meisten Freizeitangebote sind kommerziell
Kita-Leiterin, dem Diakon, der Kirchenmusikerin oder dem Pastor ins Gespräch zu
und die Zahl derjenigen, die es sich nicht leisten können, sich zum Plausch mit der
kommen und sich einfach nur zu informieren, was die Gemeinde so alles anbietet.
Freundin im teuren Innenstadt-Café zu treffen, wächst. Außerdem ist Begegnung
In manchen Gemeinden gibt es sogar eine kleine Bühne im Cafébereich, die für
in der Nachbarschaft viel schöner. Da lässt sich im Mehrgenerationenhaus mal
Veranstaltungen wie Lesungen oder Vorträge genutzt werden kann. Auch denkbar:
schnell eine Kinderbetreuung mit der netten alten Dame von nebenan verabreden
Menschen mit kleinen Wohnungen und wenig Geld können das Café zum Beispiel
oder beim Public Viewing mit dem Pastor neben Fußball auch noch über die aktu-
für eine Geburtstagsfeier reservieren.
ellen Familienprobleme reden. Ein Gemeindecafé bietet vielfältige Einsatzmöglich-
Zahlreiche Bremer Gemeinden haben bereits seit Jahren erfolgreich laufende Café-
keiten: Ob als Elterncafé im Gemeindehausfoyer zur Kita-Abholzeit, als Spiel-Café
Konzepte - ein Besuch lohnt sich, denn von ihren Erfahrungen können Neueinstei-
an verregneten Herbst- und Wintertagen, als Fußball-Café mit Live-Übertragung
ger nur profitieren.
oder einfach als ständiges Angebot zu den Hauptstoßzeiten im Gemeindezent-
1x1 des Cafébetriebs: Tipps & Tricks
Auch
Hygiene: Alle Mitarbeitenden,
Preisgestaltung: Niedrige
sie
müssen
vorher eine Hygiene-
die mit Lebensmitteln zu tun haben,
Preise machen, denn es geht
schulung machen und
müssen eine Hygieneschulung beim Ge-
um Begegnung, die sich alle
gegebenfalls eine lückenlose
sundheitsamt machen. Kosten: Etwa 30 Euro
leisten können. Auf Ansage soll-
pro Person. Handwaschbecken, Seifen- und Desinfekti-
te es Kaffee auch gratis geben. Bei
onsspender, Papierhandtuchspender, Einweghandschu-
der Gesamt-Kalkulation mit einrechnen!
Kühlkette gewährleisten.
Organisation und Logistik: Je sorgfältiger vorab geplant und organisiert wird, desto reibungsloser läuft
he und Gebäckzangen gehören zur Grundausstattung.
Bezugsquellen organisieren: Kooperation mit Schu-
der Betrieb. Verantwortliche z.B. für Einkauf, Dienst-
Ausstattung mit Inventar, Geschirr und Maschinen,
len/ Schülerfirmen und mit Bäckereien prüfen, die z.B.
pläne und Getränkebestellungen klären, Wartung für
Präsentationstechnik, WLAN und Sky-TV, Möbeln,
Vortagsware kostenlos zur Verfügung stellen können.
Kaffeemaschine & Co. organisieren. Möglich sind
schnellem Profi-Geschirrspüler muss kalkulieren. Eine
Ökofaire Beschaffung ist für ein kirchliches Café ein
auch Injobs auf 1 Euro-Basis in Gemeindecafés, wenn
fünfstellige Summe für die Grundausstattung ist in je-
Muss, auch über vegane und allergiker-taugliche An-
Gemeinden mit einem anerkannten Beschäftigungs-
dem Fall realistisch, deshalb frühzeitig über Fundrai-
gebote sollten die Verantwortlichen nachdenken.
träger (z.B. BRAS) zusammenarbeiten.
sing nachdenken und mit den Anbietern verhandeln
(„Gemeinnützigkeits-Tarife“)!
Kühlung: Liefert der Bä-
Öffnungszeiten: Verlässlich und besucherfreund-
Schulungen: Ehrenamtliche in Gesprächsführung,
lich, in der Anlaufphase ausprobieren, wann sich der
als Ersthelfer und im Umgang mit der Technik schu-
Aufwand lohnt.
len: Die Atmosphäre im Café ist angenehm, wenn die
cker als Spende „Torte von
gestern“, muss sie in Kühl-
Freiwilligen stressfrei und sicher arbeiten können. Ein
Produktpalette: Back-
regelmäßiger Austausch im Team gehört dazu,
boxen und mit lückenlos dokumentierter Kühlkette
waren, Obst, Süßigkeiten,
damit die Gäste immer mit einem Lächeln
ankommen. Ware vom Vortag muss spätestens bis Mit-
Fertig-Snacks,
begrüßt werden, weil die Ehrenamtli-
ternacht des Folgetags über den Tresen gegangen sein,
Brötchen? – Wichtig: Alles muss fertig angeliefert oder
sonst ist sie zu entsorgen!
eingekauft werden. Wer selbst Speisen zubereitet oder
Eis,
belegte
backt, muss einen Koch oder Bäcker vor Ort haben.
Vorsicht bei Kuchenspenden von Privatleuten:
chen Spaß an ihrer Arbeit haben.
Augen auf bei der Steuer!
Wichtig:
Kirchencafés sind keine „wirtschaftlichen Geschäfts-
„Gemeinnützige“ Preisgestaltung, also keine am
betriebe“. Sie müssen keine Körperschafts- und Um-
Markt orientierten Café-Preise (keine „Gewinnabsicht“)
satzsteuer zahlen, wenn Gemeinden einige Grundregeln beachten.
Café muss sich deutlich an „Kircheninteressierte“
k
kontakt
richten (Gemeinde öffnet sich zum Stadtteil,
Begegnungs- und Gesprächsmöglichkeit für
Für das Finanzamt sind derzeit nur Gemeindecafés interessant, die mehr als 30.000 Euro Umsatz machen.
Die Obergrenze gilt pro Café, bei mehreren Cafés an
verschiedenen Standorten zählen diese separat.
Gemeindemitglieder usw.)
Achtung bei Werbung: Kirchengemeinde
muss als Veranstalter erkennbar sein.
Schon vor Eröffnung eines Cafés
sollten sich Gemeinden in
jedem Fall Beratung holen:
Öffnungszeiten müssen sich von kommerziellen
Cafébetrieben im Gemeindeumfeld deutlich
Ab kommenden Jahr sinkt die Grenze auf 17.500
unterscheiden (d.h. kein täglicher 8-20 Uhr-Betrieb,
Euro. Bestehende Gemeindecafés können aller-
sondern an Gemeindeveranstaltungen orientierte,
dings bis Ende 2020 die 30.000 Euro-Freigren-
zeitlich eingeschränkte Öffnungszeiten)
ze in Anspruch nehmen. Dafür reicht ein kurzer
ordentliche Buchhaltung: Die Kassenführung kann
Antrag beim Finanzamt: „Wir möchten für un-
z.B. vom Gemeindebüro mit erledigt werden, wichtig
ser Gemeindecafé die Übergangsregelung gemäß
ist ein eigenes Buchungskonto für den Cafébetrieb
§ 27 Abs. 22 Umsatzsteuergesetz bis 31.12.2020 in
Einrichtungskosten festhalten: Grundinvestitionen für
Anspruch nehmen.“ Eine Begründung ist nicht nötig.
das Café sollten wie auch die laufenden Betriebs-
Wichtig: Antrag bis Ende dieses Jahres stellen!
kosten (Energie, Geschirr-Ersatz usw.) stets belegbar sein
Rechnungsprüfungsstelle
Steffen Wermuth
Telefon 0421/55 97-244
[email protected]
Juristisches Referat
Inke Weishaupt
Telefon 0421/55 97-219
[email protected]
das Finanzamt kann dennoch die Körperschafts-/ Umsatzsteuerpflicht prüfen
www.bek-intern.de
19
20
aktuelle Meldungen
BEK Forum Februar 2016
Trauer um Kirchenpräsident Brauer
BEK Forum Februar 2016
Fachtag zum Thema „Pilgern“
Flüchtlingsarbeit: Markt der Möglichkeiten
Festwochenende für Jürgen Moltmann
Neue Kulturkirchen-Stipendiatin
aktuelle Meldungen
21
Frau & Arbeit feiert 30-Jähriges
Bremens langjähriger evangelischer Kirchenpräsident
Pilgern liegt im Trend, nicht erst seit dem Bestseller
Mit einem ersten „Markt der Möglichkeiten“ will
Vor über sechzig Jahren begann der Theologe
Die Entscheidung der Jury ist gefallen: Gertrud
Am 1. Februar 1986 gründete die Bremische
Heinz Hermann Brauer ist im Alter von 86 Jahren
von Hape Kerkeling. Auch in Bremen zählten die
der Bremer Rat für Integration Menschen in Kontakt
Jürgen Moltmann in der kleinen Gemeinde Bremen-
Schleising bekommt das mit 12.000 Euro dotierte
Evangelische Kirche den Arbeitsbereich „Frau und
gestorben. Die Trauerfeier für den ehemals leitenden
Gemeinden eine stetig wachsende Zahl pilgernder
bringen, die sich in der Hansestadt in der Hilfe für
Wasserhorst seine Arbeit als Seelsorger, Pastor
Künstlerstipendium
Bremischen
Arbeit“. Seit drei Jahrzehnten bietet er Frauen Chancen
Bremer Juristen und Träger des Bundesverdienstkreuzes
Menschen, wie der Pilgerbeauftragte der Bremischen
Flüchtlinge engagieren. Die Aktion am Sonnabend,
und Professor. Heute gilt er als einer der welt-
Evangelischen Kirche. Das Stipendium wird zum
zur persönlichen Orientierung und zum beruflichen
Wiedereinstieg, maßgeschneiderte Angebote, die in
2016/2017
der
ist am Freitag, 12. Februar um 12 Uhr in der refor-
Evangelischen Kirche (BEK), Pastor Henner Flügger
6. Februar, werde zusammen mit der örtlichen
weit bekanntesten noch lebenden deutschen evan-
sechsten Mal vergeben. Gertrud Schleising, gebo-
mierten Kirche in Bremen-Blumenthal geplant. Die
erklärt. Bremen liegt am Jakobsweg, hat mit dem
Bürgerstiftung vorbereitet, sagte die Vorsitzende des
gelischen Theologen. Nach Wuppertal und Bonn
ren 1954 in Berlin, absolvierte von 1968 bis 1974
ganz Bremen sehr begehrt sind. Rund neunzig Mal fand
amtierende Kirchenpräsidentin Edda Bosse sagte,
Pilgerweg „Ochtum, Marsch und Moor“ eine eigene
Rates für Integration, Libuse Cerna. Für den Markt
wurde Tübingen zum Mittelpunkt seiner theolo-
zunächst eine Tanzausbildung, ehe sie von 1974 bis
das sechswöchige Seminar „Mittendrin und auf der
Brauer konnte „kraftvoll leiten und dem einzelnen
kurze Pilgerroute, bietet aber auch innerhalb der Stadt
unter dem Motto „Miteinander - Füreinander“ im
gischen Lehrtätigkeit. Sein monumentales Werk, in
1979 Freie Malerei an der Hochschule der Künste
Suche“ statt, besucht von 1.100 Frauen. Dazu kamen
etwa 60 Bildungsurlaube und Wochenendseminare
Gemeindemitglied genau zuhören“. Bremens leiten-
zahlreiche Möglichkeiten, eigene Pilgerprogramme für
„Bamberger Haus“ der Volkshochschule hätten sich
viele Sprachen übersetzt, beflügelt Theologinnen und
in Berlin bei den Professoren Rudolf Kügler und
der evangelischer Theologe Renke Brahms ergänzte,
die Gemeinde zu entwickeln - vom Bürgerpark bis zum
bereits mehr als 100 Organisationen und Gruppen
Theologen in der ganzen Ökumene. 1964 wurde
Karl Oppermann studierte. Sie war Meisterschülerin
mit weiteren 1.000 Teilnehmerinnen zu Berufs- und
in finanziell schwierigen und mit Kürzungen verbun-
Blockland. „Menschen aus unseren Gemeinden lockt
angemeldet.
er mit seiner „Theologie der Hoffnung“ schlagar-
und seit 1979 als freie Künstlerin tätig. Seit 2004
Lebensorientierung, zur sozialen Situation (Rente,
denen Zeiten habe er sich in der Kirche klug und
das Pilgern, gerade auch solche, die eine eher lockere
tig international berühmt. Bekannt sind auch seine
ist sie in Bremen mit Ausstellungen, Projekten und
geringfügige
Scheidung)
Beschäftigung,
Kindererziehung,
mit Ruhe für sozialverträgliche Lösungen eingesetzt:
Kirchenbindung haben“, stellt Henner Flügger fest.
„Die Idee ist, dass alle Aktiven in der Bremer
Programmschriften „Der gekreuzigte Gott“ (1972)
Performances vertreten. Im Jahr 2007 gewann sie den
„Seine Ruhe und Souveränität in den teils hitzigen
„Pilgernde melden sich in Gemeindebüros und fragen
Flüchtlingshilfe, Institutionen wie Initiativen, ihre
und „Kirche in der Kraft des Geistes“ (1975), die
ersten Preis „Kunst im öffentlichen Raum“ in Borgfeld.
besuchten Kurse zum Umgang mit dem Computer,
Debatten habe ich immer sehr geschätzt.“
nach einem Stempel für den Pilgerpass, oder sie kehren
Arbeit jeweils an einem Stand vorstellen, sich gegen-
Moltmann zu einem viel gefragten Gesprächspartner
Die Jury des Künstlerstipendiums hat sich einstim-
zu
in Kirchen ein und freuen sich über Begegnungen.“
seitig kennenlernen und gegebenenfalls miteinander
der lateinamerikanischen, koreanischen und afrika-
mig für das Projekt „Make it a better place“ von
Zeit- und Selbstmanagement oder Gesundheit
und Stressbewältigung. Im neuen Programm des
und
vielem
Existenzgründung,
mehr.
3.600
Frauen
Bewerbungstraining,
Brauer wurde am 30. Mai 1929 in Langen bei
Ein Fachtag im Februar fragt danach, was Menschen
vernetzen“, erläuterte Cerna. Wer sich ehrenamtlich
nischen Befreiungstheologie machten.
Gertrud Schleising entschieden. Das Projekt fängt mit
Bremerhaven geboren und wuchs in Stade, Berlin,
suchen, die sich auf den Weg machen und pilgern.
engagieren wolle, könne sich informieren und heraus-
Zum 90. Geburtstag des renommierten Theologen
einem mehrschichtigen Thesenpapier an. Während des
Evangelischen Bildungswerkes bietet die Reihe Frau &
Prag und Bremen in einer christlich geprägten Familie
„Welche Fragen, Chancen und Herausforderungen
finden, welcher Initiative er sich anschließen möchte.
kehrt Jürgen Moltmann an seine erste berufliche
Stipendiums entstehen daraus Bilder und Collagen sowie
Arbeit wieder zahlreiche Veranstaltungen zu diesem
auf. Er war ehemals der jüngste Kirchenpräsident der
ergeben sich für Gemeinden und Orte, die am Weg
„Und natürlich können die Geflüchteten selbst hier
Wirkungsstätte zurück. Mit einem einem Rathaus-
verschiedene Aktionen, die gemeinsam „Reformation
Themenfeld an, unter anderem einen Nordseetörn
Empfang und einer Wochenendtagung unter dem
neu buchstabieren“, wie es die Künstlerin selbst nennt.
für Frauen, einen Bildungsurlaub für alleinerziehende
Motto „Leben im weiten Raum der Gottesgerechtigkeit“
Schleising schafft mit ihrer künstlerischen Sprache
Frauen mit ihren Kindern, die auf ALG 2 angewiesen
Bundesrepublik und leitete von 1972 bis zu seiner
liegen?“ Der Pilgerpastor der Nordkirche, Bernd Lohse,
Pensionierung 1993 die Bremer Staatsanwaltschaft.
wird im Rahmen der Fortbildungsveranstaltung von sei-
Als 39-Jähriger übernahm er erstmals das Amt des
Unterstützung und Kontakt finden.“
nen Erfahrungen berichten. Die bremischen Gastgeber
Die Schirmherrschaft hat Sozialsenatorin Anja
soll der Theologe am 15. und 16. April in Bremen
den Spagat zwischen (scheinbarer) Absurdität und
sind. Die Bremische Evangelische Kirche bezuschusst
wollen mit ihm ins Gespräch kommen: „Was könnte es
Stahmann (Grüne) übernommen. Das Land Bremen
geehrt werden. Am 15. April wird dazu auch der
Ernsthaftigkeit und regt die Betrachter dazu an, über
diesen Bildungsurlaub unter dem Motto „Salute! Was
Körper und Seele guttut“.
Bremer Kirchenpräsidenten, das laut landeskirchlicher
für uns heißen, dass Bremen am Jakobsweg liegt und
habe im vergangenen Jahr mehr als 10.000 erwach-
Ratsvorsitzende
in
ihre eigene Position zu reflektieren. Dabei nutzt sie
Verfassung einem Nicht-Theologen vorbehalten ist. Bis
Startpunkt des Mönchsweges ist?“
sene sowie rund 2.600 unbegleitete minderjährige
Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm,
den Bilderfundus der europäischen Kunstgeschichte
Ebenfalls wieder im Angebot: Ein Coaching für
Flüchtlinge aufgenommen, sagte sie. Sie unterzubrin-
in Bremen erwartet. Das akademische Symposium
mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie den visu-
Berufsrückkehrerinnen, Arbeit suchende und berufstä-
gen, zu versorgen und willkommen zu heißen könne
am Sonnabend behandelt theologische Fragen
ellen Müll der uns heute umgebenden kommerzi-
tige Frauen sowie Neueinsteigerinnen und eine Info-
nach „Ewigkeit und Ewiges Leben“. Den Abschluss
ellen Bilderwelt. So macht sie über ihre Bildcollagen
Veranstaltung über Teilzeitgründungen als Chance für
des Festwochenendes bildet ein Gottesdienst in
verborgene und potenzielle Botschaften sichtbar.
Frauen.
der Wasserhorster Kirche am Sonntag, 17. April
Die Jury zeigte sich überzeugt, dass das enorme kom-
Das eigentliche Jubiläumsfest steigt am Freitag, 17.
um 10 Uhr.
munikative Potenzial der künstlerischen Arbeit von
Juni, ab 15 Uhr im forum Kirche in der Hollerallee
75. Alle ehemaligen Teilnehmerinnen und alle, die
BEK Forum
1976 und erneut seit 1989 bis zur Jahrtausendwende
repräsentierte er die Bremische Evangelische Kirche. Er
Fachtag zum Thema Pilgern
war überdies zwölf Jahre Synodaler der Evangelischen
„Ich bin dann mal weg...“
Kirche in Deutschland (EKD) und von 1977 bis 1985
mit Bernd Lohse, Pilgerpastor an St. Jacobi, Hamburg
nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gelingen.
Präses der Norddeutschen Mission. Brauer setzte
Donnerstag, 19. Februar, 10 bis 14 Uhr
Weitere Infos:
sich früh für Flüchtlinge ein. Der Begriff „deutsche
im Haus der Kirche, Franziuseck 2-4
Geschäftsstelle des
epd
der
Evangelischen
Kirche
BEK Forum
Bremer Rates für Integration
Weitere Infos & Anmeldung:
Gertrud Schleising auch eine produktive Rolle in der
seine Überzeugung bleiben: „Man kann nicht ein biss-
Anmeldungen:
Monika Czapski
Pastor Hans-Jürgen Jung, Kapitel 8
Vorbereitung der Bremischen Evangelischen Kirche auf
es werden wollen, sind zum Fest „30 Jahre Frau und
chen Christ sein, nur im privaten oder nur im öffentli-
Frau Winter/ Frau Busch
Telefon 0421/361-26 94
Telefon 0421/33 78 220
das Reformations-Jubiläum 2017 spielen wird.
Arbeit“ herzlich eingeladen.
chen Leben.“
Telefon 0421/ 5597261
[email protected]
[email protected]
Leitkultur“ war ihm ein Graus. In Erinnerung wird
www.kirche-bremen.de
epd
www.bek-intern.de
www.soziales.bremen.de
www.kirche-bremen.de
BEK Forum
www.kulturkirche-bremen.de
BEK Forum
www.kirche-bremen.de
22
persönlich
BEK Forum Februar 2016
Stark für Kita-Mitarbeitende
text & foto
Matthias Dembski
Bessere Rahmenbedingungen in Kitas sind dringend nötig, meint die Mitarbeitervertretung für alle
zentral angestellten Kita-Beschäftigten. Gesundheitsförderung ist für die MAV Pool deshalb ein „Mega-Thema“,
damit Kita-Kollegen tatsächlich bis zur Rente im Job durchhalten zu können.
t
termin
Mitarbeiterversammlung
für alle Mitarbeitenden im Pool
Dienstag, 8. März, 13.30 bis16.30 Uhr
Domkapitelsaal, Domsheide 8
u.a. mit Michaela Gröne (Arbeitnehmerkammer)
und Dr. Carsten Schlepper (Leiter Landesverband)
Thema: Mitarbeiter/innengespräche
MAV-Pool - die Themen:
Informationsfragen,
Die neue Mitarbeitervertretung für alle Beschäftigten im „Pool“ des Kita-Landesverbandes (von links nach
nicht erst wenn eine Krise nsituation vorliegt
rechts): vordere Reihe: Ann-Kristin Bernhardt-Weiß (stellv. Vorsitzende), Patrizia Eitemüller, Christian Gloede
Fragen zur Eingruppierung und Tarifentwicklung
(1.Vorsitzender), Angela Horn, hintere Reihe: René Rozek, Elisabeth Göke, Andrea Bortmann, Gabi Hartmann,
Konflikte um die Dienstplangestaltung,
Urlaubsplanung, Arbeitszeiten, Fortbildungen,
Heike Rixen.
Vertretungsregelungen usw.
Sie vertreten 600 Mitarbeitende aus evangelischen Ki-
können. Oft fehlt es zudem an Wertschätzung, obwohl
tas, Krippen und dem Frühförderzentrum, die zentral
alle vom Erfahrungsschatz der Älteren profitieren.“
bei der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) an-
Auch wenn sich die Bedingungen bei der Bremischen
gestellt sind. Dazu gehören vor allem pädagogische
Evangelischen Kirche von denen anderer Träger positiv
Fachkräfte wie Erzieherinnen, Kinderpfleger, Sozial-
unterscheiden, stehen für die MAV-Pool wichtige po-
Wiedereingliederungen nach langer Erkrankung
und Heilpädagoginnen, Behindertenpädagogen, Phy-
litische Forderungen an das Kita-System insgesamt im
Gefährdungsbeurteilungen in Kitas
siotheratpeutinnen, Sprachheilpädagogen, Psycho-
Raum, z.B. mehr Zeit für Vor- und Nachbereitung, Dif-
loginnen, persönliche Assistenzen, Reinigungskräfte,
ferenzierungsräume und ein besserer Personalschlüs-
Küchenfachkräfte und auch Kita-Leiterinnen. Sie alle
sel. „Der pädagogische Arbeitsmarkt ist leergefegt,
arbeiten im „Pool“, deshalb heißt ihre Interessenver-
wir haben Fachkräftemangel, gleichzeitig steigt der
tretung kurz „MAV-Pool“. Das Neuner-Team hat gera-
gesellschaftliche Erwartungsdruck an die frühkindliche
de seine neue Amtszeit begonnen.
Bildung immer weiter. Der lange Streik der staatlichen
Kitas im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass eine echte
„Rahmenbedingungen stimmen nicht“
Aufwertung des Berufsfeldes überfällig ist.“ Wer aufgrund der schlechten Rahmenbedingungen krank wer-
Versetzungswünsche
Beratung für Mitarbeitende,
die aus gesundheitlichen Gründen (zeitweise) aus
dem Beruf aussteigen müssen oder wollen
(Verbesserung des Arbeitsumfeldes)
k
kontakt
„Ein Mega-Thema bleibt für uns die Gesundheitsför-
de, dürfe das nicht als individuelles Problem sehen.
derung: Wie können wir gemeinsam mit der Arbeit-
„Bremer Kitas haben im Bundesvergleich einen auf-
geber-Seite dafür sorgen, dass Mitarbeitende in Kitas
fallend hohen Krankenstand. Deshalb müssen wir das
(Inklusion / Kitas mit
trotz der wachsenden Belastungen gesund bleiben?“,
Arbeitsumfeld insgesamt verbessern, damit die Kol-
Zentralanstellung, Schul-Projekte)
fragt Christian Gloede, Vorsitzender der MAV-Pool.
leginnen und Kollegen gar nicht erst krank werden.“
„Der Altersdurchschnitt in unseren Kitas sinkt zwar,
Dafür habe die Kirche als größter freier Träger auch
aber die älteren Kolleginnen und Kollegen müssen im
einen politischen Auftrag dem Senat gegenüber. „Wir
Telefon 0421/34 616-47
Blick bleiben. Für sie ist beispielsweise Lärm zuneh-
müssen gemeinsam den Druck gegen die schlechten
[email protected]
mend schwerer zu ertragen, und viele bräuchten eine
Kita-Rahmenbedingungen weiter erhöhen!“
Entlastung, damit sie bis zur Rente gesund durchhalten
Mitarbeitervertretung des Pools
Kontakt: Christian Gloede, Vorsitzender
www.bek-intern.de
BEK Forum Februar 2016
Allein unter Frauen?
persönlich
23
text Matthias Dembski
foto picture alliance
Erzieher in evangelischen Kitas haben zwar keinen absoluten Exoten-Status mehr. Doch noch immer
entscheiden sich viel zu wenig Männer für den Erzieherberuf. Ein neuer Arbeitskreis will Männer
in Kitas vernetzen und über Rahmenbedingungen des Berufs diskutieren.
Etwas über vier Prozent der pädagogischen Fachkräf-
das auch an den ungewollten Rollenzuschreibungen.
in evangelischen Kitas steigern lässt, beschäftigen
te in Bremens evangelischen Kitas sind männlich. Das
„Der Werkzeugkasten ist auch in der Kita noch immer
den neu gegründeten Arbeitskreis „Männer in Kitas“,
sind 33 von 804 Kita-Mitarbeitenden. 47 evangelische
ein männliches Utensil, und wenn etwas Schweres
den die beiden Lüssumer Erzieher Björn Schulken
Kitas haben keinen einzigen Mann im Team. Der Er-
zu tragen ist, fragt man den männlichen Kollegen.“
und Benjamin Döbbelin-Scheele gemeinsam mit Jörg
zieher-Beruf ist noch immer weiblich dominiert. Auch
Gleichzeitig arbeiteten Männer noch immer unter ei-
Schmele vom Kita-Landesverband ins Leben gerufen
wenn es mehr Erzieher als vor 20 Jahren gibt, bleibt
nem Generalverdacht. „Wenn es um Missbrauch geht,
haben. Diskutiert werden dort künftig neben Fragen
für eine ausgewogene Geschlechterverteilung in die-
wird das schnell mit Männern verknüpft, und wenn ein
geschlechterbewusster Pädagogik auch die Rahmen-
sem Beruf noch einiges zu tun. Viele Männer arbeiten
Mann Kinder wickelt, kann man davon ausgehen, dass
bedingungen des Berufs: „Viele Kollegen haben einen
noch immer „allein unter Frauen“. Doch es gebe einen
die Mütter erstmal komisch schauen.“ Je länger Eltern
Zweitjob. Die Tendenz zu Teilzeitstellen in unserem
allmählichen Wandel, meint Björn Schulken, seit 20
einen Erzieher kennen und sehen, wie er arbeitet, des-
Beruf ist ein großes Problem. Um Ganztagsstellen an-
Jahre Erzieher in der evangelischen Kita Lüssum. „Als
to mehr Vertrauen wächst. „Dann sind solche Assozi-
bieten zu können, müssten Kitas konsequent für den
ich anfing, war ich auf Fortbildungen tatsächlich meist
ationen weg.“
Ganztagsbetrieb ausgebaut werden.“ Politische Forderungen nach mehr Männern in Kitas liefen ins Leere,
der einzige Mann. Das hat sich inzwischen geändert.“
In manchen Einrichtungen gebe es mittlerweile drei
Teilzeitstellen sind ein Hauptproblem
wenn die Politik nicht endlich mehr Geld in das frühkindliche Bildungssystem gebe und die Ausstattung verbessere.
bis vier Kollegen im Team. Dennoch hätten Männer
eine Sonderstellung bei den Kindern. „Die sind oft er-
Das Rollenbild und seine Probleme im Arbeitsalltag,
Während es in anderen Landeskirchen schon seit über
staunt und sprechen mich darauf an.“ Vielleicht liege
aber auch die Frage, wie sich die Zahl der Männer
zehn Jahren Männer-Arbeitskreise für Erzieher gibt, betreten die Bremer Kollegen mit dieser Idee Neuland.
„Wir vernetzen uns aber und sind auch in den bundesweiten Austausch bereits eingebunden, um von den
Erfahrungen anderswo zu profitieren“, sagt Schulken.
t
termine
termin
Netzwerktreffen des Arbeitskreises
„Männer in evangelischen Kitas“
Freitag, 12. Februar, 9 bis 12 Uhr
Domkapitelhaus, Domsheide 8
Thema: „Geschlechterbewusste Pädagogik“
k
z
kontakt
termine
zahlen
3,4 Prozent aller Kita-Fachkräfte in Deutschland
sind Männer.
Werden Krippen aus- und Hortplätze abgebaut,
sinkt die Männerquote. Aktuell steigt die Zahl der
Männer, die sich zum Erzieher ausbilden lassen.
In Bremen liegt die Männerquote bei 7,71, in Ham-
Benjamin
Björn Schulken
burg schon über 10 Prozent. Das liegt an den vielen
Der städtische Träger Kita Bremen hat in seinem
Horten in Städten. Schlusslichter sind Bayern und
„Arbeitskreis Männer“ 70 Fachkräfte, bei der BEK
Telefon 0421/60 44 77 (Kita Lüssum)
Sachsen-Anhalt mit rund 2,3 Prozent Männern in
gibt es nur etwa halb soviele männliche Erzieher.
[email protected]
Döbbelin-Scheele
Kitas.
www.bek-intern.de
24
persönlich
BEK Forum Februar 2016
Chef im Zelt
text & foto
Matthias Dembski
Jürgen Kattner leitet die Flüchtlingsnotunterkunft im Bayernzelt. Stressfrei ist das Zusammenleben
im Zelt nicht, und sein Arbeitsalltag ist kaum planbar. Zwischen Behördenkontakten und
Technikmanagement geht es deshalb vor allem darum, eine gute Atmosphäre zu schaffen.
Es ist warm im Bayernzelt – trotz Minustemperaturen draußen. So warm, dass Jürgen
logistischen und technischen Fragen gilt es auch, Streitigkeiten unter den Bewohnern
Kattner im T-Shirt auf der Empore sitzen kann, wo während des Freimarktes sonst die
zu schlichten. „Manchmal gibt es Stress, und wir müssen die Hausordnung durch-
Kapelle spielt. Seit Anfang Dezember steht das Bayernzelt an der Neuenlander Stra-
setzen. Aber in aller Regel blicke ich in freundliche, entspannte Gesichter, wenn ich
ße und beherbergt bis zu 229 Flüchtlinge, aktuell sind es knapp 150. „Weit draußen
durchs Zelt gehe.“
und schlecht angebunden“, war der erste Gedanke von Kattner, der die Zelt-Notunterkunft leitet. „Aber es hat sich schnell rausgestellt, dass die Flüchtlinge gern hier
Ehrenamtliche für Kleiderkammer und Spielzimmer gesucht
wohnen, weil es hier drinnen auch mitten im kalten deutschen Winter angenehm
ist. Außerdem haben wir eine eigene Küche vor Ort. Ein Dach überm Kopf, Wär-
Die Welle nachbarschaftlicher Hilfsbereitschaft hat das achtköpfige Bayernzelt-Team
me, zur Ruhe kommen – viel mehr wünschen sich unsere Bewohner erstmal nicht.“
überrascht. „Der Flughafen, Airbus und Aerospace haben uns mit Spenden vom PC
Natürlich bleibe das Zelt eine Notunterkunft mit allen Nachteilen. Leichtbauwände
über die Büroausstattung bis zum WLAN unterstützt. Auch jetzt sammeln sie wieder
trennen die nach oben offenen Mehrbett-Zimmer. Irgendwo spielt jemand Gitarre,
gezielt Männerkleidung in kleinen Größen für unsere Bewohner. Auch zur Kirchen-
und es klingt, als ob im ganzen riesigen Zelt ein Radio läuft. Bis Ende Mai bleibt
gemeinde Bremen-Neustadt haben wir Kontakt.“ Für die Sortierung und Organisati-
die Notunterkunft stehen, danach geht das Bayernzelt wieder auf die Jahrmärkte.
on der Kleiderkammer und des Spielzimmers sucht Kattner derzeit noch ehrenamtli-
„Wir haben vor allem Puffer-Plätze für die ZAST (Zentrale Erstaufnahmestelle). Wenn
che Helferinnen und Helfer. „Für viele Menschen sind Flüchtlinge noch immer weit
Flüchtlinge dort ankommen, schickt man sie für ein bis zwei Nächte erstmal zu uns,
weg, weil sie ihnen nicht begegnen. Bei uns kann man erleben, wie dankbar sie
bevor sie erfasst sind und anderswo einen Wohnplatz bekommen. Außerdem sind
für Hilfe und Zuwendung sind. Wir sind hier mit Leib und Seele dabei, weil unsere
wir Ausweichquartier für Zelt-Bewohner aus der Überseestadt und hier leben dau-
Arbeit sinnvoll ist.“
erhaft junge Flüchtlinge, bei denen sich herausgestellt hat, dass sie nicht mehr minderjährig sind.“ Die meisten Flüchtlinge leben nur kurz an der Neuenlander Straße.
„Wer hier ankommt, ist nach der monatelangen Flucht sehr erschöpft. Vielen schwellen die Füße an, wenn sie bei uns das erste Mal zur Ruhe kommen.“ Oft werden die
Flüchtlinge schnell krank. „Zum Glück gibt es Notfallkrankenscheine, weil diese
Flüchtlinge ja erst registriert werden und noch keine Krankenversicherungskarte haben.“ Mit einem Taxiunternehmen gibt es einen Transportvertrag, so dass sie schnell
zum Arzt kommen, wenn sie nicht selber gehen können.
„Nach sechs Wochen ist man ein alter Hase“
„Ich wollte die Situation der Flüchtlinge nicht nur am Fernseher erleben, sondern
selber etwas für sie tun“, erzählt der Sozialpädagoge, der viele Jahre in der Behindertenhilfe gearbeitet hat. Auch wenn die Flüchtlingsarbeit für ihn völlig neu war:
„Nach sechs Wochen ist man hier ein alter Hase mit viel Erfahrung und kann Kollegen in neuen Zeltunterkünften beraten.“ Wie ein Arbeitstag abläuft, wisse sein Team
nie. „Manchmal muss man alles stehen und liegen lassen und sofort handeln. Multitasking gehört für uns zum Arbeitsalltag.“ Zwischen Behörden- und Arztkontakten,
f
fakten
Etwa 1.300 Menschen sind derzeit in Bremen in winterfesten Zeltunterkünften untergebracht. 2015 hat das Land Bremen insgesamt 10.274 Flüchtlinge
aufgenommen.
k
kontakt
Jürgen Kattner, Leitung Notunterkunft Bayernzelt
Neuenlander Straße 117
Telefon 0160-92 89 68 91
[email protected]
Der Verein für Innere Mission betreut u.a. auch die Zeltstädte Überseetor
und Kaffeequartier.
www.inneremission-bremen.de