EAT DESIGN

EAT DESIGN
© honey & bunny productions gilgegasse 14/ 3 1090 wien / austria www.honeyandbunny.com
Was wir essen, signalisiert, wer wir sind. Der Gestaltung der Speisen wird dabei mindestens
ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie ihrer Zubereitung.
zu befriedigen, erwarten wir auch von Lebensmitteln, dass sie nicht nur unsere Bäuche füllen,
Sonja Stummerer Martin Hablesreiter
Essen ist Kulturgut. Die Auswahl der Lebensmittel und die Art, wie sie konsumiert werden,
definieren den persönlichen Lebensstil und grenzen die Gesellschaftsschichten voneinander ab.
n derselben Weise, wie wir Mode, Möbel oder Autos gestalten, um unser ästhetisches Wohlbefinden
sondern auch unsere Sinne betören. Ob Süßigkeiten oder Kaugummis, Pasta oder Tiefkühlgemüse,
alles wird in die „richtige" Form gebracht, bevor es zum Verkauf gelangt.
Soll man also Esswaren genauso als Designobjekte betrachten wie Armani-Anzüge,
Alessi-Tassen oder Ferraris?
Ja, man soll! Dieses Buch ist ein Plädoyer für eine bisher unbeachtete Designsparte.
FOOD DESIGN
Sonja Stummerer
Martin Hablesreiter
FOOD
DESIGN
von der Funktion zum Genuss
BN 3-211-23512-4
ringer.at
2005 | book | food design
2009 | book | food design XL
2013 | book | eat design
Essen ist die Voraussetzung für Leben. Ohne Nahrung kann ein Organismus
seinen Stoffwechsel nicht aufrechterhalten, und er geht zugrunde. Beim
Menschen kommt neben dieser rein physiologischen Funktion des Essens
noch eine weitere Dimension hinzu: Die Nahrungsaufnahme ist ein wichtiger
Teil unseres individuellen wie sozialen Selbstverständnisses. Denn die Art
und Weise, wie wir essen, ist biologisch nicht zwingend vorgegeben, sondern
kulturell erlernt.
2013 | book | eat design
2007 | exhibition | food design
2007 | exhibition | food design
Beim Essen umgeben wir uns ganz bewusst mit bestimmten Gegenständen,
Materialien und Farben, die uns in eine appetitanregende, dem Genuss
zuträgliche Stimmung versetzen. Geschirr, Dekorationsobjekte,
Lichtverhältnisse und Geräuschkulisse haben einen starken Einfluss darauf, ob
es uns schmeckt oder nicht. Möbel und Tischutensilien tragen allerdings nicht
nur optisch zu unserem Wohl- oder Un-Wohlbefinden bei, sondern sie steuern
auch unser Verhalten. Tisch und Stuhl geben die Körperhaltung während des
Essens vor, Besteck, Teller und Gläser legen fest, mit welchen Handgriffen
wir die Speisen zum Mund führen. Während uns Sitzmöbel und Tischplatten
in unserer Position zur Gemeinschaft fixieren, definiert das Gedeck den
Bewegungsspielraum des Oberkörpers.
Der natürliche Zwang zu essen wird in jeder Gesellschaft durch ein strenges
System von Konventionen und Regeln eingeschränkt, die vorgeben, wie
die Konsumation konkret vonstatten zu gehen hat. Das Buttermesser
beim Frühstück zum Öffnen eines Briefes zu benutzen, widerspricht den
ungeschriebenen Gesetzen der Etikette, an die wir uns oft strenger halten
als an so manchen „echten“ Paragrafen. Rigoros ordnen wir Gegenstände
bestimmten Nutzungssphären zu und folgen – sei es aus Gewohnheit oder
Konformismus – widerspruchslos den dazugehörigen Gebrauchsanweisungen.
Burgunderkelche werden in den seltensten Fällen als Vasen und schon gar
nicht als Zahnputzbecher verwendet, und wer eine Gabel zum Kämmen
missbraucht, gilt als Barbar. Unter dem Tisch zu sitzen, auf dem Sessel zu
stehen oder eine Zange statt einer Gabel zu verwenden, kommt uns erst
gar nicht in den Sinn. Essgeräte und der vordefinierte Umgang mit ihnen
unterscheiden die Nahrungsaufnahme von anderen Alltagstätigkeiten. Dies
streicht ihre übergeordnete Bedeutung hervor. Sie ritualisieren das Essen.
2008 | docfilm | food design
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2008 | docfilm | food design
Warum konnten sich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte gewisse
Gegenstände zum Gebrauch während des Essens durchsetzen und andere
nicht? Wie entstand das Esszimmer und welche kulturellen Strömungen
führten dazu, dass wir es mit Tisch, Stuhl und Kredenz einrichten und nicht
mit anderen Objekten?
2010 | performance | knack
2010 | performance | knack
2011 | photo | table manners
2011 | performance | food tools
Die Esssituation wird unter anderem von folgenden Faktoren geprägt:
- den Werkzeugen und Utensilien, die wir benutzen, um das Essen
auszuteilen, zu zerkleinern und zum Mund zuführen;
- den Möbeln, die wir während des Essens benutzen, um die Nahrung
abzustellen und eine bestimmte, für die Nahrungsaufnahme typische
Körperhaltung einzunehmen;
- Räumen und Orten, die wir als Essumgebung akzeptieren oder umgekehrt,
die wir beim Essen meiden;
- Kleidungsstücken und Accessoires, die wir beim Essen tragen – oder nicht
tragen (sollen);
- und einem Verhaltenskodex, wie all diese Umgebungen und Utensilien zu
benutzen sind.
Der Vortrag EAT DESIGN beleuchtet den Speiseakt in all seinen
Designfacetten. Anhand von Erfindungen wie dem Löffel, der Porzellantasse
oder dem Selbstbedienungstresen dokumentiert das Buch, dass der
scheinbar intime Moment des Essens in Wahrheit vorgegebenen,
„designten“ Verhaltensmustern folgt. Der Gebrauch einer Damastserviette,
eines Fischmessers oder eines simplen Suppenlöffels zeigt, wer wir
sind und woher wir kommen. Wenn wir unseren Kindern mühevoll
das perfekte Handling von Messer und Gabel beibringen, so liefern wir
ihnen die Grundprinzipien unserer Gesellschaftsordnung gleich mit.
Mit der Tradition, jeden Gang einzeln zu servieren und die Teller danach
sofort wieder abzuräumen, ordnen wir uns zum Beispiel (freiwillig) den
vorherrschenden Hierarchien wie dem Patriarchat unter. In anderen
Ländern bleibt das benutzte Geschirr bis zum Ende des Essens am Tisch
stehen, damit keiner den anderen bedienen muss.
„Eat Design“ ist ein Vortrag über Esswerkzeuge, Tischutensilien
und Kleidungsvorschriften. Es geht den historischen und sozialen
Hintergründen unseres Essverhaltens auf den Grund und zeigt, wie
Gestaltungsfragen rund um den Konsum von Nahrung den Lebensstil
ganzer Gesellschaften prägen.
2011 | performance | food tools
2011 | performance | food tools
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Martin Hablesreiter
Geb.:
1993- 00
2001
2001-03 2012 | perf. | food operation 012
05.02.1974 in Freistadt/ Österreich
Studium der Architektur bei Prof. Hans Hollein an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und an der Bartlett School of Architecture in London
Diplom mit Auszeichnung
Projekt Architekt bei Arata Isozaki & Associates in Tokyo/ Japan und bei Prof. Helmut Richter in Wien
realisierte Architektur:
2005
2007
2012
„Backhouse“; Dachausbau in Wien; 2 Mietwohnungen
„roof 1200“; Dachausbau in Wien; 4 Mietwohnungen
„ARTUP“; Shopdesign in 1010 Wien
Ausstellungen / Installationen / Performances
2012 | perf. | food operation 012
2012 | perf. | food operation 012
2012 | perf. | thinking food design
1998 & 99
2001
2005
2006
2007
2008 2008
2009
2011
2012
2013
2014
Ausstellung: „Möbel im Raum“ in Wien
Ausstellung: „Mobiltät und Emotion“ in Wien
Beitrag für Ausstellung: „Wahre Werte“ im Künstlerhaus/ Wien
Ausstellung:“Food Design” im Stift Schlierbach
Ausstellung: „Metropolis 2057“ in Chennai/ Indien
Ausstellung: „bul fiction – from Vienna to Istanbul“ im Kongresszentrum Alpbach/ Ö
Ausstellung: „Food Design“ im DesignforumMQ in Wien
Ausstellung: „Food Design“ im Joanneum in Graz
Performance: „Eat your city“ in Wien
Performance: “Food Design – ein Abendessen” im Schlossmuseum in Linz
Performance: „Knack“ im Museum für Angewandte Kunst in Wien
Ausstellung: „Food Design“ im Institut für Gastrosophie/ Salzburg
Ausstellungsbeitrag: „table manners“ für die Biennale Gwangju / Korea
Performance: „food tools“ für die Vienna Design Week
Performance: “food operation 012” für Salone di Mobili / Mailand
Performance: “eat design” für Premsela / Amsterdam
Performance: “dinner parking” für Designmonat Graz / Graz
Ausstellung: „Food Design“ im Deutschen Klingenmuseum Solingen
Ausstellungsbeitrag: für „De Etende mens“ im Designhuis Eindhoven
Ausstellung: „Food Design“ im Museum August Kestner in Hannover
Ausstellungsbeitrag: „food design“ für „Süße Lust“ im MZM Mistelbach/ AUT
Ausstellungsbeitrag: “Progetto Cibo” at MART Roveretto/ IT
Ausstellung: „Food / Design / Humanity“ in Lodz/ Polen
Ausstellungsbeitrag: „Room 333“ für „MOTI HOTEL“ im Museum of the Image in Breda/ NL
Performance: ASCHERmittwoch SALZburg im Kunsthotel Blaue Gans in Salzburg
Ausstellungsbeitrag: „eat design“ für die permanente Schausammlung im Museum
für Angewandte Kunst in Wien
Ausstellungsbeitrag: „eat/ body/ design“ für „die Zukunft ist unser“ im Museum Bärengasse in Zürich/ Schweiz
2005
2008
Kurzfilm „future urban organism“
Dokumentarfilm: „Food Design“ für ORF und ARTE (Produktion: Nikolaus Geyrhalter Film)
Publikationen
2012 | performance | eat design
Seit 2000zahlreiche Essays, Berichte und Interviews u. a. zu den Themen Architektur, Städtebau und Ernährung
u. a. für „Neue Zürcher Zeitung“, „FAZ“, „die Zeit“, „die Presse“, „Wiener Zeitung“, „Architektur Aktuell“,
„Architektur und Wohnen“, „Salzburger Nachrichten“, etc
2005
2009
2010
2011
2013
Buch: “Food Design” erschienen bei Springer Wien/ New York
Buch: „food design XL“ erschienen bei Springer Wien/ New York
Buchbeitrag in: „the real fake“
Beitrag: Food Design, Über Formgebung und Gestaltung von Esswaren, in Heistinger, Andrea, Ingruber, Daniela (Hsg.), Esskulturen, Gutes Essen in Zeiten mobiler Zutaten, Mandelbaum Verlag, Wien 2010, S.66-89
Beitrag Food Design, Über Formgebung und Gestaltung von Esswaren, in Journal Culinaire, No.12, 2011
Buch: „eat design“ erschienen bei Metroverlag in Wien
2012 | performance | eat design
etc
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Lehrtätigkeit
2005
Gastprofessur an der ION MINCU University Bukarest/ Rumänien (Thema: „Architektur
als Symbol“)
2006
Gastprofessur an der Mimar Sinan Universität Istanbul/ Türkei und an der Yeditepe Universität Istanbul/ Türkei (Thema: „bul fiction“)
2007
Gastprofessur an der Anna University Chennai/ Indien (Thema: „Metropolis 2057“)
Seit 2011
Lehrauftrag an der Universität Salzburg
Lehrauftrag an der Fachhochschule Wieselburg
2007 | architecture | roof 1200
Vorträge (Auswahl)
2007 | architecture | roof 1200
2004
2005
2006
2007
2009
2011
2012
2013
2014
Vortrag an der ANNA University, Madras/ Indien
Vortrag an der Universität für Angewandte Kunst in Wien
Vortrag an der Universität für Angewandte Kunst in Wien
Vortrag im Wienmuseum Karlsplatz
Vortrag an der Akademie der Bildenden Künste in München
Vortrag an der Technischen Universität Hohenheim/ Stuttgart
Vortrag an der Hochschule für Gestaltung/ Karlsruhe
Vortrag im Ö. Kulturforum in Mailand
Vortrag im „Roten Rathaus“ in Berlin/ Deutschland
Vortrag an der Karl Frantzens Universität in Graz
Vortrag im Designforum in Wien
Vortrag an der Technischen Univerität München
Vortrag an der Universität der Künste Berlin
Vortrag an der University of Massachusetts, Amherst, USA
Vortrag an der Design Academy Eindhoven, NL
Vortrag im „The New Institute“ in Rotterdam, NL
Vortrag am Politecnico di Milano, IT
Vortrag im Salotto Triest, IT
Vortrag im Rahmen von Designmornings in Bratislava, SK
Vorträge bei Konferenzen (Auswahl)
2012 | intorior design | artup
house at crni/ croatia
barbara schatzker
andreas krawanja
2012 | architecture | house 01
may 2010
honey & bunny productions
plan ground floor
1 | 100
gilgegasse 14/ 7 A1090 wien
++43
1
403 47 81
www.honeyandbunny.com
2006 | teaching | bul fiction
2009
2010
2011
2012
2013
2014
„Esskulturen – Die Kunst des guten Essens in Zeiten mobiler Zutaten“, Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz
„Alles Isst“, Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg
„Real Fake“, Kunstuniversität Linz
„Incredible Europe“, Wien
„International Symposium on Food & Experience Design“,
Metropolitan University, London
“Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und –forschung”, Braunschweig
„Forum Alpbach“ (Universitätsforum), Alpbach
Ernährungsforum Heidelberg, Heidelberg
„Waldviertler Akademie“, Weitra
„Internationaler Kongress der Deutschen Gesellschaftr für Semiotik“,
Universität Potsdam, Potsdam
„Menopausen Kongress“, Wien
„What Design Can Do“/ Amsterdam
“7. DLG – Lebensmitteltage”, Darmstadt, Deutschland
Innovationstag Wieselburg
„food / design / humanity / conference“; Lodz, Polen
“think GOA”, Goa, Indien
„sapere gaude!“, Einsteinforum Potsdam, Deutschland
„one design week“ in Plovdiv; Bulgarien
“Hrane in prehrana zdravje: Koliko Hrane zavrzemo?“; FOOD WASTE; Izola; SLO
2007 | exhibition | bul fiction
2007 | exhibition | chennai 057
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