Die Falken - Landtag NRW

Sozialistische Jugend
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12. August 2015
Stellungnahme der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken, Landesverband NRW
zum Antrag der CDU "Freiwilligendienste stärker unterstützen und anerkennen"
Als Träger des Freiwilligendienstes in NRW freuen wir uns über die politische Unterstützung zur
Stärkung der Interessen der Freiwilligendienstleistenden.
Die seitens der FSJ-Träger seit langem geforderte Mobilität für Freiwilligendienstleistende in Form eines
mindestens landesweitL aber gerne auch bundesweit) gültigen Fahrausweises zu erschwinglichen
Preisen in Anlehnung an die Semestertickets der Studierenden ist überfällig. Für junge Menschen ist
Mobilität ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Orientierung, Bildung und Entfaltung.
Die genannten Punkte sind vorrangige Ziele der Jugendfreiwilligendienste und Mobilität somit eine
Voraussetzung zur Erfüllung dieser Ziele!
Mobilität ermöglicht jungen Menschen die notwendige gesellschaftliche, kulturelle sowie pOlitische
Teilhabe, von der sie ohne ein entsprechendes Ticket abgeschnitten sind bzw. die für sie nur schwer
zugänglich ist. Darüber hinaus bleibt von der Anerkennung in Form des Taschengeldes nicht viel übrig,
wenn die Kosten für eine entsprechende Monatsfahrkarte aus dem Taschengeld heraus finanziert
werden müssen. Daher begrüßen wir weiterhin das Anliegen, verbindliche Vergünstigungen in den
Bereichen Kultur, Kunst und Freizeit zu erzielen .
Sparkasse Gelsenkirchen
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Wir befürworten die Inklusion neuer Zielgruppen in die Freiwilligendienste und führen als Träger bereits
im vierten Jahr das Modellprojekt "Duales FSJ" durch, in dem die Freiwilligen gleichzeitig zum FSJ ihren
Hauptschulabschluss nach Klasse 9 erreichen können. Die in Punkt Drei des Antrages gewünschte
Einbindung benachteiligter Jugendliche ist unserer Meinung nach nicht allein über eine
"Werbekampagne" zu erreichen, auch wenn sie flankierend zu weiterführenden Maßnahmen
unterstützend wirken mag.
Ein wesentliches Handicap bei der Entwicklung und Durchführung entsprechender Modellprojekte sind
die fehlenden finanziellen Mittel für das "Taschengeld" der Freiwilligendienstleistenden. Die
Einsatzstellen haben häufig nicht die notwendigen Kapazitäten, die sehr zeitintensive und pädagogisch
anspruchsvolle Einbindung benachteiligter Jugendlicher in den Arbeitsalltag der Einsatzstellen adäquat
zu begleiten. Es bedeutet für die Einsatzstellen häufig Mehrarbeit ohne direkten "Gewinn", wodurch die
Bereitschaft, eine Einsatzstellenumlage zu finanzieren bzw. überhaupt an entsprechenden
Modellprojekten teilzunehmen, von Seiten möglicher Einsatzstellen sehr gering ist. Anstatt eine
landesweite Kampagne zu finanzieren, wäre die Schaffung weiterer finanzieller Anreize - z.B. die
anteilige Übernahme der Einsatzstellenumlage oder der Taschengeldkosten durch Förderpositionen des
KJFP NRW für die Einsatzstellen unserer Meinung nach zielführender. Es mangelt den Trägern des
Freiwilligen Sozialen Jahrs nicht an Ideen zur Inklusion neuer Zielgruppen, sondern an den finanziellen
Mitteln. Die Förderposition 6.2 ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, wobei eine Überführung
entsprechender Modellprojekte in das Regel-FSJ nur bei entsprechender Aufstockung der Förderung
des FSJ durch Landesmittel befürwortet wird.
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Maike Stiel
FSJ-Koordinatorin der
SJD - Die Falken, LV NRW
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