einblick Hauszeitung des Krankenhauses St. Barbara Schwandorf · November 2015 SEITE 3 Erfolgreich: Reanimationstag an Schwandorfer Schulen SEITE 4 Strenge Vorgaben: Patientensicherheit im OP SEITE 8 Brustkrebs ist weiblich: Jede achte Frau ist betroffen 2 einblick 11/15 einblick 11/15 3 Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Volumen von bundesweit 500 Millionen Euro nun vollständig erhalten bleibt und zusätzlich als zweckgebundener Pflegezuschlag eingebracht wird. Dr. Martin Baumann in der letzten Ausgabe unserer „einblick“ habe ich Sie über die verheerenden Auswirkungen des geplanten Krankenhaus-Strukturgesetzes informiert. Sehr beeindruckend war, dass sich die Krankenhäuser bundesweit dagegen formiert haben und in Berlin eine zentrale Kundgebung unsere Positionen klar machte. Zehn unserer Mitarbeiter sind ebenfalls nach Berlin gereist, um gegen die geplanten Vorhaben zu demonstrieren. Unterstützt wurden sie dabei von rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich im Zuge einer aktiven Mittagspause solidarisiert haben. Einen Bericht und Fotos darüber finden Sie auf der letzten Seite dieser Ausgabe der „einblick“. Gut einen Monat später lässt sich festhalten: Es hat wirklich etwas bewirkt! Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Krankenhausreform hat aufgrund der deutlichen Kritik der Krankenhäuser Eckpunkte für Änderungsbedarf am Gesetzentwurf vorgelegt. Dazu gehört beispielsweise, dass der Versorgungszuschlag mit einem Impressum Ausgabe: 11/15 Verantwortlich i. S. d. P.: Dr. Martin Baumann (Geschäftsführer) Eher enttäuschend waren die Anpassungen im Bereich der ambulanten Notfallversorgung. Die Vergütungen werden zwar minimal angehoben, aber von einer sachgerechten Vergütung unserer Leistungen zur Sicherstellung der ambulanten Notfallversorgung sind wir immer noch sehr weit entfernt. Mit der Versorgungsrealität hat das nichts zu tun. Fotos: Stefan Hanke (S. 2, 8), Frank Hederer (S. 3), Darren Jacklin (S. 4), Dr. Martin Baumann (S. 5), Marion Hausmann (S. 6, 7, 9, 12), Fotolia: psdesign1 (S. 2) / Arto (S. 8), altrofoto.de (S. 8), Annemarie Malzer (S. 9), Michaela Öchsner (S. 9), Mittelbayerische Zeitung (S. 10), Andrea Pfeiffer (S. 10), Gabi Bindl (S. 10), Anne Maltz (S. 11), Christian Pirzer (S. 12) Aus Erfahrung ist meine Euphorie noch gebremst und ich warte ab, wie die Eckpunkte der Bund-LänderArbeitsgruppe konkret umgesetzt werden. Mit den wesentlichen Eckpunkten können wir aber sehr zufrieden sein. Was damit auch bleibt, ist die Freude darüber, dass wir gemeinsam wirklich etwas bewirkt und Verbesserungen erreicht haben. Hinweise: Jeder Autor ist für die Inhalte seines Artikels selbst verantwortlich. Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Texte stilistisch zu überarbeiten und zu kürzen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit der Texte wird bei Personennennung auf die ausführliche Schreibweise „-er und -innen“ verzichtet. Die Redaktion macht darauf aufmerksam, dass die „einblick“ und die „misericordia“ im Internet veröffentlicht werden. Dadurch können sämtliche Inhalte durch Suchmaschinen aufgefunden und der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Mit freundlichen Grüßen Dr. Martin Baumann Geschäftsführer Schwandorfer Schüler und Lehrer wurden beim Reanimationstag 2015 vor Ort ausgebildet Herausgeber: Krankenhaus St. Barbara Steinberger Straße 24 92421 Schwandorf Das geplante Pflegestellenförderprogramm bleibt davon unabhängig bestehen. Auch das Hygieneförderprogramm bleibt nun bis 2019 erhalten. Für uns ist sehr wichtig, dass der Fixkostendegressionsabschlag nun auf drei Jahre verkürzt wird. Ich danke allen, die sich in den letzten Wochen für unsere Anliegen engagiert haben. Dabei muss auch erwähnt werden, dass sich Politiker aus Bayern auf Basis des von uns aufgebauten Drucks ganz besonders stark für Anpassungen eingesetzt haben. Den Vertretern des Freistaats Bayern in den Gremien gebührt daher ebenfalls große Anerkennung. „Ein Leben retten“ macht Schule Redaktion: Marion Hausmann Titelbild: Unser aktuelles Titelbild „Birken“ stammt von Andrea Mössinger aus Steinberg am See. Auflage: 550 Stück MitarbeiterVersammlung Die MAV lädt alle Mitarbeiter des Krankenhauses St. Barbara für Donnerstag, 5. November 2015, um 14.30 Uhr zur jährlichen Mitarbeiterversammlung in den Festsaal ein. Neben Günter Edenhart, MAV-Vorsitzender, wird auch Geschäftsführer Dr. Martin Baumann sprechen. Ihre neuen Kenntnisse in der Wiederbelebung konnten die Schülerinnen der Mädchenrealschule St. Josef vor Ort an anwenden. „Ein Leben retten“ – unter diesem Motto haben die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V., der Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. und die Stiftung Deutsche Anästhesiologie auch dieses Jahr wieder Ende September zu einer Aktionswoche aufgerufen. Ziel verschiedener Aktionen in Krankenhäusern und Praxen sollte es sein, die Bevölkerung für das Thema Laienreanimation zu sensibilisieren und zu schulen. Wie wichtig dies ist zeigen folgende Zahlen: In Deutschland erleiden rund 60.000 Menschen pro Jahr einen Herzstillstand und müssen reanimiert werden. Allerdings belegt Deutschland im Bezug auf die Kenntnisse und Durchführung der Laienreanimation einen letzten Platz in Europa. Um in Schwandorf das Reanimationsvermögen zu verbessern, beteiligt sich das Krankenhaus St. Barbara schon seit Jahren an der Aktionswoche. Nach den Info- und Schulungsmaßnahmen für die allgemeine Bevölkerung in den letzten Jahren wurde dieses Jahr ein neuer Weg bestritten. Dr. Regina Birk, Chefärztin Anästhesie und Intensiv- medizin, Elke Fischer (Anästhesiepflege), Wolfgang Kiener, Bereichsleitung Herzkatheterlabor, und Hubert Forster, pflegerische Leitung Intensivstation, haben sich in zwei Schulen der Kreisstadt begeben. In der Mädchenrealschule St. Josef wurden drei 9. Klassen in der Reanimation geschult. Mit der Schulung von jungen Menschen erhofft sich das Krankenhaus St. Barbara einen Multiplikatoreffekt. Über soziale Medien und zuhause in der Familie wird die Reanimation thematisiert und deren Bedeutung weiterverbreitet. Im Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Schwandorf stand ein anderer Kerngedanke im Mittelpunkt. Hier wurden die Lehrer und das Erste Hilfe-Team der Schule in der Reanimation ausgebildet. Was muss zum Beispiel eine Lehrkraft tun, wenn ein Schüler mit Herzstillstand umfällt? In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz wurden darüber hinaus häufig auftretende Krankheiten wie epileptische Anfälle oder Asthmaanfälle besprochen und die dafür notwendigen Erstmaßnahmen gezeigt. Frank Hederer, Pflegedirektor Eine korrekt ausgeführte Reanimation zehrt an den Kräften der Retter. Deshalb ist es gut, wenn sich mehrere Helfer dabei abwechseln können. 4 einblick 11/15 einblick 11/15 5 der Patient, das Armband und seine Akte nie getrennt werden dürfen. Im OP-Saal markiert das „Team-TimeOut“ noch eine besondere Sicherheitsschranke: Bei diesem kurzen Innehalten bestätigt der Anästhesist die Identifikation des Patienten und eine ausreichende Narkosetiefe. Der Operateur benennt daraufhin die Diagnose, den Eingriff und die Körperregion oder -seite. Dabei hören alle anderen Mitarbeiter im Saal zu. Die besondere Bedeutung dieses „Team-Time-Outs“ unterstreicht auch der ausdrückliche Hinweis der Geschäftsführung, dass Verstöße zu unmittelbaren arbeitsrechtlichen Konsequenzen führen. Schließlich ist die Patientensicherheit das oberste Gebot im OP. Elektiver (geplanter) Eingriff: wird bereits am Vortag in den OP-Plan eingetragen (Kaiserschnitt) oder einer Milz ruptur (Riss). sichern Patienten zum Beispiel einen Platz auf der OP-Liste innerhalb von 24 Stunden. Nachgemeldeter Eingriff: wird nach Dringlichkeit sofort (Soforteingriff), innerhalb von sechs (Notfall) oder innerhalb von 24 Stunden (dringliche OP) auf den OP-Plan gesetzt Soforteingriff: Der Patient wird sofort operiert – zum Beispiel bei einer angezeigten Notsectio Dringliche OP: Sehnenver letzungen oder die anstehende Entfernung einer Gallenblase Marion Hausmann Kleine OP-Kunde: Notfall: Patienten, die beispielsweise mit Frakturen (Knochenbrüchen) oder der Diagnose „akuter Bauch“ (zum Beispiel Darmverschluss) eingeliefert werden, kommen innerhalb von sechs Stunden in den OP. OP-Team: setzt sich bei einfachen Eingriffen aus mindestens sechs Personen zusammen – Anästhesist, Anästhesiepfleger, Operateur, Assistent und zwei OP-Pfleger; bei aufwändigeren Operationen wie einer Magenentfernung kommen zwei weitere Assistenten hinzu. Die Leitende Anästhesie-Oberärztin Dr. Beate Fehle und Anästhesie-Pfleger Karl-Heinz Köper überprüfen vor dem Eingriff, ob eine ausreichende Narkosetiefe beim Patienten vorliegt. Patientensicherheit im OP Eine Sehnsucht, die Flügel hat Der jüngste Besinnungstag der Barmherzigen Brüder stand ganz im Zeichen der Engel Checkliste und Team-Time-Out gewährleisten die Einhaltung strenger Vorgaben Die Luftfahrt diente als Vorbild: Bei den Checklisten, die die Piloten vor dem Start eines Flugzeugs abarbeiten müssen, hat die Weltgesundheitsorganisation gespickt und daraufhin eigene Checklisten für die Patientensicherheit erstellt. Hintergrund ist in beiden Fällen eine null Fehler-Toleranz. Für den Operationsbetrieb des Krankenhauses St. Barbara ist eine Verfahrensanweisung bereits seit dem Jahr 2005 erfolgreich im Einsatz. 2011 kam eine Checkliste als Anlage hinzu. Nach der Verlagerung des vierten OP-Saals Mitte Dezember hat sich eine Überarbeitung des OP-Statuts durch das Patientensicherheitsteam, Dr. Detlef Schoenen, Chefarzt Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, und Anästhesie-Oberarzt Rainer M. Weis angeboten. OPKoordinator Konrad Zeitler und sein Stellvertreter Dominik Bock haben ihr Fachwissen eingebracht. Dominik Bock hat dem Thema „Instrumente zur Risikominimierung: OP-Checklisten“ auch seine Facharbeit im Rahmen der OP-Fortbildung gewidmet. Bis zu 20 Operationen täglich finden durchschnittlich von Montag bis Freitag im Krankenhaus St. Barbara statt. Zusammen mit den nachgemeldeten Operationen am Wochenende summiert sich das auf rund 5.500 Eingriffe im Jahr. Eine gute Planung der OP-Kapazitäten ist dafür nötig, eindeutige Regelungen für die Wahrung der Patientensicherheit sind unumgänglich. Zeitler und Bock verweisen auf das in Roxtra hinterlegte detaillierte OP-Statut. „Wir haben versucht, die Abläufe wasserdicht zu machen“, erklärt Dominik Bock. Wasserdicht bedeutet, dass der Sicherheit der Patienten im OP allerhöchste Priorität beigemessen wird. Die OP-Checkliste (OP-Statut, Anlage C) schreibt eine zwingende Reihenfolge vor. Bevor ein Patient operiert wird, müssen ein Stationsarzt, eine Pflegekraft der Station, ein Mitarbeiter an der OP-Schleuse, ein Anästhesist, ein Anästhesiepfleger, ein OP-Pfleger und der Operateur selbst anhand der Checkliste eine Reihe von Punkten überprüfen. Per Kreuz wird zum Beispiel bestätigt, dass das Einverständnis des Patienten für diesen Eingriff vorliegt, dass die mit einem schwarzen Edding angebrachte Seitenmarkierung überprüft wurde oder dass der Patient zu Allergien oder Prothesen befragt wurde. Zur eindeutigen Identifikation werden Patienten immer mit ihrem Nachnamen begrüßt und dann nach dem Vornamen und / oder dem Geburtsdatum gefragt. Daraufhin werden diese Angaben mit dem Patientensicherheitsarmband abgeglichen. Klar geregelt ist auch, dass Ein paar Mal im Jahr versammeln sich die Barmherzigen Brüder zu Besinnungstagen jeweils in einer anderen Einrichtung der Ordensprovinz. Am 26. September waren sie im Krankenhaus St. Barbara Schwandorf zu Gast. Den Brüder- und Besinnungstag gestaltete Pfarrer Dr. Christoph Seidl, Leiter der Seelsorge für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in der Diözese Regensburg, der an seine alte Wirkungsstätte als Krankenhausseelsorger zurückkehrte. Die Brüder, die aus ganz Bayern angereist waren, beschäftigten sich mit verschiedenen Vorstellungen von Engeln. Diese sind nicht himmlische Flügelwesen, sondern Ausdruck der Sehnsucht des Menschen, dass Gott uns nahe sein will, dass er uns Schutz und Sicherheit verleiht und den Weg in eine gute Zukunft weist. Engel verkörpern – insbesondere in der Vorstellung von Schutzengeln – das Getragenwerden durch Gott, das dem Menschen oftmals erst Beim Besinnungstag im Krankenhaus St. Barbara beschäftigten sich die Barmherzigen Brüder mit den verschiedenen Vorstellungen von Engeln. im Rückblick bewusst wird. Aber auch Menschen können „Engel“ füreinander sein. Das drückt sich etwa aus, wenn ein Patient zur Krankenschwester sagt: „Sie sind ein Engel.“ Die Impulse zu den Engeln von Pfarrer Dr. Seidl wurden durch Lieder, Bildbetrachtungen und eine Gruppenarbeit lebendig gestaltet. Der Gottesdienst in der Krankenhauskirche feierten die Brüder mit dem Referenten zu Ehren der heiligen Erzengel Michael, Gabriel und Rafael. Frater Magnus Morhardt 6 einblick 11/15 einblick 11/15 7 Farben führen zum Ziel Eine Farbcodierung der Ebenen soll Patienten und Besuchern helfen Kinder lieben Buntes. Welche Farbnuancen letztlich die Wände zieren, ist keine persönliche Geschmacksfrage, betont Dr. Martin Baumann. Es gehe vielmehr darum, dass die eingesetzten Farbtöne eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden der Patienten und deren Genesungsprozess ausüben. Oft ändert sich das mit den Jahren. Deshalb dominieren bei Erwachsenen häufig die Nichtfarben schwarz, weiß und grau. Das kleine Schwarze ist fester Bestandteil vieler weiblicher Kleiderschränke, und Silber und Schwarz sind vielfach vertretene Lackfarben auf Parkplätzen. Wie das Konzept in der Praxis aussieht, zeigt sich seit Mitte September auf der neu sanierten Station C3. Dort ziehen sich Rot und Orange durch die Gestaltung der Station – von den Vorhängen über die Wände bis hin zu den Bildern, die mit einem Hauch von roter Farbe getönt wurden. Hier sowie im Verbindungsflur zur Station C1 kommen auch die ersten Bilder aus dem Fotowettbewerb „Da bin i her, da g‘hör i hin“ zum Einsatz. Farben sind aber nicht nur Ausdruck des individuellen Geschmacks, sie vermitteln auch Emotionen. So hat sich ein Bereich der Farbpsychologie auf die Gestaltung von Räumen spezialisiert. Die Botschaft ist klar: Gelbe Wände versprühen gute Laune, Rot inspiriert und Blau beruhigt. Das Wissen um die Macht der Farben hat das Direktorium zusammen mit dem architekturpsychologischen Büro toway! aufgegriffen. Denn was in Parkhäusern längst Praxis ist, wird immer häufiger auch in Kliniken umgesetzt: eine Farbcodierung der Ebenen. Fotos der Babyfotografin Claudia Seitz zieren die Stilloase auf der Station C3. Stimmungsvolle Landschaftsbilder zieren den Flur der Station C3. Dadurch können sich Patienten wie Besuchern leichter im Haus zurechtfinden. So werden auch die Wände im Krankenhaus St. Barbara nach Abschluss aller Bauarbeiten in folgenden Tönen erstrahlen: Für den Flur der Station C3 haben sich Dr. Susanne Merl, Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe, und ihre Oberärztinnen bewusst für Naturaufnahmen und Landschaftsbilder entschieden. BLAU 4. Stock GRÜN 3. Stock Babybilder von Fotografin Claudia Seitz finden sich lediglich in der Stilloase wieder. Und wer auf- und untergehende Sonnen liebt, kann sich von tollen Bildern im Übergang zur Station C1 inspirieren lassen. ROT-ORANGE 2. Stock LILA 1. Stock GELB Untergeschoss und Erdgeschoss Die Psychologinnen haben eine farblich passende Vorauswahl getroffen und die eingereichten Fotos thematisch gruppiert. Was dann letztlich auf 150 cm Breite und 100 cm Höhe als Direktdruck auf einer Aluverbundplatte an der Wand hängt, ist aber Chefarztsache. Marion Hausmann In harmonischen Farben werden auch die renovierten Patientenzimmer gestaltet. Sonnenaufgänge erhellen den Flur zwischen den Stationen C1 und C3. 8 einblick 11/15 einblick 11/15 9 Dr. Susanne Merl Dr. Bernd Schleicher PD Dr. Marcus Spies Jede Achte ist betroffen Patientenforum Brustkrebs wollte das Bewusstsein für Vorsorgeuntersuchungen schärfen Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Über 70.000 Mal im Jahr wird die Diagnose Mammakarzinom bei einer Frau gestellt, mehr als 17.000 Frauen sterben laut der Deutschen Krebsgesellschaft jährlich daran. Wenn auch die häufigste, so ist Brustkrebs in der Regel nicht die gefährlichste Krebsart bei Frauen. Rechtzeitig erkannt und behandelt, sind die meisten Erkrankungen heilbar. Die Chancen hierfür liegen heute bei über 90 Prozent. Dr. Susanne Merl, Dr. Bernd Schleicher und PD Dr. Marcus Spies informierten beim ersten Patientenforum Brustkrebs über die modernen Methoden der Früherkennung, Therapieoptionen und die Nachbehandlung. 30 und 60 Jahren in den westlichen Industrieländern die häufigste Todesursache. Deshalb wird der Früherkennung kleiner und noch nicht tastbarer Tumore eine sehr große Bedeutung für den Heilungserfolg zugeschrieben. Brustkrebs ist weiblich. Nur etwa jede hundertste Diagnose wird einem Mann gestellt. In Deutschland ist derzeit fast jede achte Frau betroffen. Der Grund hierfür liegt im weiblichen Hormonhaushalt. Nach einer aktuellen Veröffentlichung des Robert Koch Instituts überleben jedes Jahr rund 17.500 Erkrankte diese Diagnose nicht. Damit ist Brustkrebs bei Frauen zwischen Da nur etwa fünf Prozent aller Brustkrebserkrankungen genetisch bedingt sind, messen Dr. Merl und Dr. Schleicher den Risikofaktoren eine große Bedeutung zu. Demnach sind unter den Brustkrebs-Patientinnen mehr Linkshänderinnen, stark Übergewichtige, langjährige Raucherinnen und Bewegungsmuffel zu finden. Auch der Verzehr von größeren Mengen Dr. Susanne Merl, Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe, sowie Dr. Bernd Schleicher vom MVZ Innenstadt appellierten deshalb an die Frauen, sich über eine korrekte Selbstuntersuchung zu informieren und angebotene Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrzunehmen. Für Frauen ab dem 30. Lebensjahr ist die klinische Frühuntersuchung der Brust Bestandteil des gesetzlichen Vorsorgeprogramms. rotem Fleisch, der häufige Konsum von Alkohol, Hormongaben gegen Beschwerden in den Wechseljahren und eine zu geringe Jodaufnahme steigern das Erkrankungsrisiko. Wird die Diagnose Brustkrebs mittels Ultraschall und Mammographie bestätigt, bringt eine Gewebeentnahme Klarheit darüber, ob der Tumor gutoder bösartig ist. Chefärztin Dr. Susanne Merl erklärte, welche Therapieverfahren am Krankenhaus St. Barbara zum Einsatz kommen. Dabei arbeitet ihr Team eng sowohl mit dem Brustzentrum Amberg als auch mit der Regensburger Klinik St. Hedwig und dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg zusammen. Letzterer Kooperation kommt vor allem eine große Bedeutung beim plastischen Wiederaufbau der Brust zu. Informationen hierzu erhielten die Besucherinnen des ersten Patientenforums Brustkrebs aus erster Hand von PD Dr. Marcus Spies, der als Chefarzt Chirurgie, Ästhetische und Plastische Chirurgie über eine langjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügt. Marion Hausmann Filet Igor Ein Lieblingsre zept von Ann emarie Malze Kiosk r, Zutaten für 4 Personen: 500 g Schweinefilet 300 g Schinken (Honigschinken – ich nehme Frühstücksbacon) 1 EL Senf, mittelscharf 1 Zwiebel – kleingehackt 200 g Gorgonzola 2 dl Sahne Zubereitung: Das Fleisch in ca. zwei Zentimeter dicke Scheiben schneiden, mit Senf bestreichen und den Schinken um die Fleischscheiben wickeln. Eine Auflaufform fetten, Zwiebeln und Fleisch hineingeben, einige Butterflöckchen darüber verteilen und ca. 30 Minuten lang bei 200 Grad im Ofen backen. Inzwischen den Gorgonzola erst grob zerdrücken, dann mit der Sahne verrühren, so dass eine dickflüssige Masse entsteht. Gegebenenfalls noch etwas Sahne hinzugeben und mit Pfeffer würzen. Dann die Soße über das Fleisch gießen und nochmals für zehn Minuten in den Ofen schieben. Partysalat mit Feta und Ananas Dazu passen als Beilage frisches Baguette oder Rösti und Salat. Das Gericht lässt sich gut vorbereiten, ich mache es gerne Silvester. Guten Appetit! Zutaten: 1 Packung Feta-Käse 1 Dose Ananas in Stücken 1 Bund Frühlingszwiebel (oder Lauch) 2 EL Kräuter (8-Kräutermischung aus der Tiefkühltruhe) 150 g Schmand oder saure Sahne Zubereitung: Alle Zutaten klein schneiden. Dann etwas Ananassaft aus der Dose mit dem Schmand und den Kräutern mischen, über die Zutaten geben und gut durchrühren. Schon ist der Partysalat fertig, weiteres Nachwürzen ist nicht nötig. Vor dem Servieren einige Stunden durchziehen lassen. Guten Appetit! n Michaela Öchsner, Ein Lieblingsrezept vo rechnung Stationäre Leistungsab 10einblick 11/15 einblick 11/15 11 Leisten wir gute Arbeit? Konvent am Kreuzbergring Das Management-Review bietet Gelegenheit zum Rück- und zum Ausblick Seit der ersten Zertifizierung des Krankenhauses St. Barbara im Jahre 2011 wird jedes Jahr im Oktober ein „Management-Review“ durchgeführt. In unseren Zeiten, in denen fast alles – zumindest verbal – „gemanagt“ wird, geht dieser Begriff den meisten Mitarbeitern flüssig über die Lippen. Doch: Was verbirgt sich hinter diesem Wort? Wer managt hier wen oder was mit welchem Ziel? Bischof besuchte Sr. Jenevive und Sr. Trinita in ihrem Zuhause Die beiden indischen Ordensschwestern Jenevive Mary und Trinita Mary, die seit rund einem Jahr als Gesundheitsund Krankenpflegerinnen am Krankenhaus St. Barbara im Einsatz sind, haben ein neues Zuhause. Anfang Oktober sind sie in ihr frisch renoviertes und neu gestaltetes Haus am Schwandorfer Kreuzbergring gezogen. Dabei wurden die beiden Schwestern des Franziskanerordens tatkräftig vom deutschen Karmeliten-Provinzial und auch von den Barmherzigen Brüdern unterstützt. Eigens zur Konvent-Einweihung kam auch der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer nach Schwandorf. Marion Hausmann Eine frische Idee „Ein Apfel pro Tag, mit dem Doktor kein Plag“ Ob das Sprichwort den oder die netten Menschen zur guten Tat veranlasst haben? Silvia Maier, Bereichsleitung Labor, und ihre Kolleginnen möchten an dieser Stelle kurz danke sagen: „Seit einiger Zeit werden die Mitarbeiter unseres Krankenhauses – vor allem die, die drüben im Wohnheim arbeiten und die ihre Umkleideräume dort haben – jeden Tag mit einem Korb frischer Äpfel verwöhnt. Wir würden uns gerne bei denen, die diese nette Idee hatten, bedanken!“ Quelle: MZ Die wörtliche Übersetzung bringt uns schon ein Stück näher an des Rätsels Lösung. Mit Management ist in erster Linie die Geschäftsführung bzw. die Verwaltung gemeint; in zweiter Linie umfasst der Begriff mehr übergeordnete Themen wie Gestaltung, Lenkung und Entwicklung von komplexen Systemen. Review kann Rückblick, Überblick, Besprechung aber auch Überprüfung oder Kritik bedeuten. Management-Review bedeutet also einen kritischen Rückblick, eine Überprüfung, wie ein Unternehmen zum Beispiel im letzten Jahr geführt, gesteuert und auch weiterentwickelt wurde. Für das jährliche Management-Review des Krankenhaus St. Barbara setzten sich Anfang Oktober die Chefärzte Dr. Christoph Balzer, Dr. Regina Birk, Dr. Elisabeth Bösl, Dr. Susanne Merl, Dr. Horst Schneider und Dr. Detlef Schoenen sowie ZNA-Leiter Dr. Jochen Spieß, Belegarztsprecher Markus Stümpfl, Geschäftsführer Dr. Martin Baumann, stellvertretender Geschäftsführer Michael Enzmann, Pflegedirektor Frank Hederer und Moderatorin Anne Maltz einen ganzen Tag lang mit diesem kritischen Rückblick auseinander. Als Diskussionsgrundlage diente eine Zusammenstellung und Bewertung aller Aktivitäten, die im letzten Jahr zur Umsetzung des Mehrdimensionalen Zielsystems (MZS) festge- legt wurden. In diesem MZS sind die Ordenswerte Qualität, Respekt, Verantwortung und Spiritualität aus der Perspektive der Patienten, der Mitarbeiter, der Interessenspartner, aber auch aus der Prozesssicht und der Finanzperspektive in verschiedene Ziele übersetzt. Jedem festgelegten Ziel wurden Maßnahmen zugeordnet, die es zu bewerten galt. Die Leitfragen, die durch den Tag führten, waren: Welche Ziele haben wir uns in Verbindung mit dem mehrdimen sionalen Zielsystem gesetzt? Wie messen wir diese Ziele? Welche davon abgeleiteten Maß nahmen haben wir uns im letzten Jahr vorgenommen, was davon wurde umgesetzt? Wo haben wir Stärken, und wo müssen wir uns noch verbessern? Woran können wir erkennen, ob wir gute Arbeit leisten? Wie gut sind diese „Instrumente“? Wie gut ist unser System, mit dem wir das Krankenhaus steuern? Welche strategischen Schwerpunkte sind für die Zukunft relevant? Welche konkreten Maßnahmen lassen sich daraus ableiten? Das Ergebnis eines langen, intensiven Tages konnte sich sehen lassen: Punkt für Punkt wurden die einzelnen Themen bewertet, oft auch kontrovers diskutiert und schließlich neue Schwerpunkte oder Maßnahmen festgelegt und die Aufgaben verteilt. Die festgelegten Maßnahmen werden in Kürze in den Abteilungen kommuniziert. Einhellige Meinung aller Beteiligten: Durch den strukturierten Rückblick ist uns klar geworden, wie viel wir im letzten Jahr umgesetzt haben. Darauf können wir stolz sein. Unsere Instrumente wie Audits, Befragungen oder auch klinisches Risikomanagement sind gut geeignet, zu erkennen, wo unsere Schwachstellen liegen, und zu bewerten, wo wir für die Zukunft Schwerpunkte setzen wollen. Anne Maltz, Leitung QM 12einblick 11/15 Auf einen Blick ... Die Masse macht‘s: Zehn der vielen tausend Demonstranten gegen das geplante Krankenhaus-Strukturgesetz waren aus Schwandorf angereist. „Aktive Mittagspause“ Mitarbeiter haben sich an bundesweiter Aktion beteiligt Dr. Alexander Lorenz Mit Händen heilen Dr. Alexander Lorenz verstärkt seit September als Oberarzt die Hauptfachabteilung Allgemein-, Viszeralund Gefäßchirurgie. Der 35-jährige Familienvater kommt vom Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, wo er seit zwei Jahren als Facharzt für Viszeralchirurgie und als Dozent an der Schule für Pflegeberufe tätig war. Privat verbringt er viel Zeit mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern, liest gerne Romane und treibt Sport – vor allem Basketball und Wandern. „ An der Chirurgie fasziniert mich besonders … … die Möglichkeit, mit den eigenen Händen Krankheiten effektiv und dauerhaft heilen zu können. Mehr als 50 grüne Luftballons flogen Ende September hinter dem Krankenhaus St. Barbara gen Himmel. Zahlreiche Mitarbeiter hatten sich zur „Aktiven Mittagspause“ getroffen und damit ihre Unterstützung für all diejenigen Kollegen gezeigt, die zur gleichzeitig stattfindenden Demonstration gegen das geplante Krankenhaus-Strukturgesetz nach Berlin gereist waren. Geschäftsführer Dr. Martin Baumann hat diese Aktion ausdrücklich begrüßt. Er wehrt sich gegen die „reine Eindämmung von Mehrausgaben für den Krankenhausbereich“ und argumentiert mit einem konkreten Beispiel aus Schwandorf: Die Anzahl der Menschen hier, die 60 Jahre und älter sind, wird bis zum Jahr 2030 um circa 30 Prozent steigen. Das bedeute zwangsläufig, dass die Krankenhäuser im Landkreis immer mehr Menschen versorgen müssen. Jeder dieser Patienten erwarte aber völlig zu Recht, dass er eine hochqualitative Versorgung bekommt und auch die nötige Fürsorge erfährt. Dr. Baumann stellte fest, dass „wir steigende Personalkosten haben, Patienten älter werden und der technische Fortschritt eine immer bessere Versorgung möglich macht. Das soll aber in Zukunft nicht adäquat finanziert werden“. Gegen diesen wachsenden Druck auf die Krankenhäuser wolle und werde er sich entschieden zur Wehr setzen. Marion Hausmann Mit einer Zeitmaschine würde ich … … für ein paar Tage zurück ins 19. Jahrhundert reisen und versuchen, das damalige Lebensgefühl zu erfahren sowie einigen Künstlern über die Schulter zu schauen. Diesem Menschen habe ich viel zu verdanken: Glücklicherweise bin ich in meinem Leben schon zahlreichen Menschen begegnet, denen ich viel zu verdanken habe. Nennen möchte ich an dieser Stelle nur meine Eltern und meine Frau. Rund 50 Kollegen bekundeten mit der Luftballon-Aktion ihre Solidarität mit den demonstrierenden Kollegen in Berlin.
© Copyright 2024 ExpyDoc