So fühlen Sie sich auch im Alter wohl in Ihrer Haut

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So fühlen Sie sich auch im
Alter wohl in Ihrer Haut
Weiche, straffe, faltenfreie Haut ist der Innbegriff von Jugend und Schönheit.
An der Haut ist das Alter eines Menschen denn auch am leichtesten erkennbar.
Die Hautalterung verläuft aber unterschiedlich schnell. Verantwortlich sind
die eigenen Gene, Umwelteinflüsse, der Lebensstil und nicht zuletzt die Pflege.
Junge Haut reguliert ihren Bedarf an
Feuchtigkeit und Fett alleine. Doch schon
ab 20 nimmt diese Fähigkeit langsam ab.
Die Talgdrüsen sind weniger aktiv, die
Haut wird, unabhängig vom Hauttyp,
trockener und dünner – und sie braucht
mehr Aufmerksamkeit und Pflege.
Ramona Kiener, Drogistin und Visagistin in der Drogerie Parfümerie Wyss
in Sursee (LU), umschreibt es so: «Bei
junger Haut ist das Baugerüst noch fest
und stabil. Im Alter lässt das nach.» Mit
der Zeit wird die Haut dünner und
verletzlicher. Da im Alter die Produktion
der Talg- und Schweissdrüsen abnimmt,
trocknet sie immer mehr aus. Die Wechseljahre setzen der Haut noch mehr
zu. Der Körper produziert im Klimakterium weniger Östrogen. Das schadet
der Haut, denn das Hormon fördert das
Zellwachstum. Ergebnis: Die Haut wird
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Therese Steffen, 64, (Porträt siehe
Seite 25) ist rundum zufrieden:
«Meine Falten sind Ausdruck meiner
Persönlichkeit.»
schlaffer, verliert an Elastizität und
Spannkraft.
Wie schnell diese Veränderungen vor
sich gehen, hängt zum einen von den
Genen ab. Zentral ist aber auch der
Lebenswandel, wie Drogistin Kiener
sagt: «Wer lange eine junge Haut möchte,
sollte sich immer gut vor der Sonne
schützen, denn UV-Strahlen schaden der
Haut. Rauchen, Alkohol, zu wenig Schlaf
und eine unausgewogene Ernährung sind
weitere Faktoren, die sich negativ auf die
Haut auswirken.»
Schritt 1: Richtig reinigen
Schritt 2: Richtig pflegen
«Nach dem Tonic sollten Sie am besten
mit einem Serum arbeiten», rät die Visagistin. Dieses dringt in tiefe Hautschichten vor. «Ich rate zu einem Produkt, das
die Zellen repariert und die Haut aufbaut. Am besten lassen Sie sich in Ihrer
Drogerie beraten.»
Nach dem Serum folgt die Creme. «Reife
Haut benötigt eine intensive und reichhaltige Pflege. Die Pflegeprodukte müssen ihr Fett und Feuchtigkeit spenden.
Mein Tipp sind Produkte mit Kollagen,
diese haben einen guten Anti-AgingEffekt.» Es gibt Cremen speziell für den
Tag und solche für die Nacht. Das sei
sinnvoll, sagt Drogistin Kiener: «Am Tag
braucht die Haut Schutz vor Umwelteinflüssen wie der Sonne. In der Nacht
soll sich die Haut regenerieren.» Viele
Tagescremen enthalten einen UV-Schutz.
Sieben Tipps für eine
junge Haut
_ Pflegen Sie Ihre Haut richtig.
_ Verzichten Sie auf Nikotin.
_ Schützen Sie Ihre Haut
konsequent vor der Sonne.
_ Konsumieren Sie wenig
Alkohol.
_ Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung.
_ Bewegen Sie sich viel an der
frischen Luft.
_ Schlafen Sie genügend.
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Die Zeit lässt sich zwar nicht aufhalten,
aber mit der richtigen Lebensweise und
guter Pflege können Sie Ihre Haut länger jung erhalten. Sie können Spannungsgefühl und Fältchen vermindern,
Spannkraft zurückgeben und die Konturen verbessern.
Der erste Schritt zu schöner Haut ist die
richtige Reinigung. «Das ist das A und
O einer guten Hautpflege», sagt Fachfrau
Kiener. «Bei falsch gereinigter Haut nützt
die beste Pflege nichts. Ist die Haut verschmutzt, etwa durch Abgase, Make-up
und den eigenen Talg, kann sie die
Pflegeprodukte gar nicht aufnehmen.»
Wichtig: Reinigen und pflegen sollten
Sie Ihre Haut zweimal am Tag, morgens
und abends. «In der Nacht arbeitet die
Haut am meisten. Sie regeneriert sich
und stösst viel Talg ab, den Sie am Morgen entfernen sollten.»
Die Reinigung beginnt damit, allfälliges
Make-up mit einer Reinigungsmilch
gründlich zu entfernen. Danach waschen
Sie das Gesicht am besten mit einem an
Ihren Hauttyp angepassten Reinigungsgel oder bei sehr trockener Haut mit Reinigungscreme, -milch oder -schaum. Die
Haut nur mit Wasser zu reinigen, reicht
nicht, sagt die Drogistin. «Das können
Sie leicht ausprobieren. Benetzen Sie
Ihre Hände mit Wasser, und Sie sehen,
dass es einfach abperlt.» Nach dem Reinigungsgel sollten Sie noch mit einem
Tonic (Gesichtswasser) das ganze Gesicht sanft reinigen. «Das ist der Abschluss der Reinigung und gleichzeitig
der Anfang der Pflege.»
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www.rausch.ch
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«Dieser ist gut für den Alltag, aber wenn Sie längere Zeit in
der Sonne sind, sollten Sie unbedingt Sonnencreme verwenden.»
Besondere Aufmerksamkeit braucht die Augenpartie. «Dort
ist die Haut dünner und empfindlicher als im restlichen Gesicht. Die Partie wird durch Schminken, Reiben in den Augen
und das normale Augenzwinkern besonders beansprucht.
Darum sollten auch schon junge Frauen eine spezielle Augenpflege verwenden, besonders wenn sie sich schminken.»
Neben dem Gesicht braucht schliesslich auch der Körper
Pflege. «Für den Körper gibt es viele straffende Produkte, speziell auch für reife, trockene Haut. Ich empfehle eine reichhaltige Bodybutter oder eine Milch. Ein Produkt gegen Cellulite ist ebenfalls sinnvoll.»
Ein Wort zu den Männern
Nicht nur Frauenhaut altert, auch die der Männer. «Aber»,
sagt Ramona Kiener, «bei den Herren sieht man es länger
nicht. Sie haben von Natur aus eine dickere Haut, das ganze
Baugerüst ist viel kräftiger. So wirkt ihre Haut lange jung, auch
ohne Pflege. Doch dann – zack! – schlägt es ein. Was bei
Frauen langsam vonstattengeht, passiert bei den Männern ganz
plötzlich.» Für die richtige Hautpflege ist es aber nie zu spät.
«Sie können das Erscheinungsbild der Haut immer verbessern.
Aber je früher Sie damit anfangen, desto länger können Sie
die Alterung hinauszögern.»
Text: Bettina Epper
Foto: Anita Vozza
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lässt Akne abklingen, hellt Altersflecken auf und kann
feine Linien ausgleichen.
Liposomen sind winzige Kügelchen, deren Hüllen ähnlich
aufgebaut sind wie die Zellwände der Haut. Sie dringen
leicht in die Haut ein und geben ihre Wirkstoffe verzögert
ab.
Kollagene sind Moleküle, die den natürlichen Hautkollagenen sehr ähnlich sind. Damit sie besser in die Haut
eindringen können, müssen sie zerkleinert werden.
Retinoide beschleunigen das Zellwachstum und bewirken,
dass sich die obere Hautschicht schneller erneuert.
Q10. Das Coenzym eliminiert im Körper freie Radikale,
die die Zellen schädigen und haupt verantwortlich für die
Hautalterung sind.
Vitamin A, C und E gelten auch als Radikalfänger
(Antioxidantien).
Quelle: Carin Diodà: «Schön sein, gesund bleiben. Kosmetika und Behandlungen im Dienste der Schönheit:
Ihre Grenzen und ihre Risiken», Pulstipp Ratgeber, Puls Media AG, 2004
Die Kraft der Kräuter
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«Neben Cremen ist das seelische
Gleichgewicht wichtig»
Therese Steffen (64) schafft, was vielen Frauen nicht gelingt: Sie akzeptiert
das Älterwerden und kämpft nicht gegen Falten. Aber ab und zu ein Verwöhnungsprogramm für die Haut muss sein. «Weil es guttut», sagt sie.
Wenn Therese Steffen alleine zu Hause
ist, ist ihr alles andere als langweilig.
«Dann nehme ich mir gerne Zeit für ein
wohlriechendes Bad», sagt die 64-Jährige.
Haare, Haut und Nägel haben dann die
volle Aufmerksamkeit der zweifachen
Mutter und Grossmutter. Einfach abschalten, entspannen und geniessen.
«Das ist gut für meine Seele und Haut.»
Zweimal pro Woche geht Steffen zudem
in ihre eigene Infrarot-Sauna. In der Tat
haben sich Therese Steffen und ihr
Mann Roland in Hilterfingen (BE) eine
kleine Wohlfühloase erschaffen: ein
Bächlein im Garten, eine Rattan-Lounge
und ein Malatelier im Haus.
Eitel, aber natürlich
Schon als Kind badet Therese Steffen
gerne. Jeden Samstag darf sie als Älteste
von vier Kindern als Erste für eine halbe
Stunde in die Wanne. «Es gab immer viel
Schaum und roch gut.» Sie zeigt mit
ihren Händen, wie gross der Schaumberg
manchmal war. Gesicht und Hände
wäscht die Familie aus Einsiedeln (SZ)
täglich. «Für jeden Körperbereich gab es
aber nur eine einzige Seife.»
Als sie mit 16 von zu Hause auszieht, beginnt sie sich für Kosmetik- und Pflege-
Therese Steffen verwöhnt ihre
Haut täglich mit einer Tages- und
einer Nachtcreme. Das hilft
gegen unangenehmes Spannen.
produkte zu interessieren. Oft liest sie
Modezeitschriften und befolgt die Ratschläge darin, «soweit mein kleines Budget es erlaubte. Schliesslich wollte ich in
sein.» Darum schafft sie sich das ihrem
Haartyp entsprechende Shampoo, eine
Creme für empfindliche Haut und
Schminke an. Nicht nur, um den Männern zu gefallen. Steffen arbeitet als
Laborantin im fliegerärztlichen Dienst
der Swissair. «Da war ein gepflegtes Erscheinungsbild sehr wichtig. Aber mir
selber auch.» Sie hat immer gerne natürliche Produkte benutzt. Diese seien oft
hautverträglicher als chemische.
Nachdem sie zwei Kinder grossgezogen
hat, macht Steffen unter anderem Ausbildungen in Energie-, Meridian- und
Fussreflexzonenmassage. Sie berät Menschen in schwierigen Lebenssituationen
und hilft ihnen, über Körper und Geist
Blockaden zu lösen. Auch viele ihrer
eigenen Probleme löst sie erfolgreich.
Zum Beispiel die Crux mit dem Älterwerden. «Meine Falten sind Ausdruck
meiner Persönlichkeit», sagt sie, als würde sie sie gar nicht hergeben wollen. Ihre
Lachfalten fallen auf Anhieb auf. Sie
machen sie eher jünger als alt. Klar sei es
ein längerer Prozess gewesen, bis sie das
Altern akzeptiert habe. Was ihr dabei geholfen hat: «Das Leben mit Freude zu füllen, Bewegung in der Natur, Sport und
Reisen. Neben Cremen ist das seelische
Gleichgewicht wichtig.»
Natürlich schön
Mittlerweile ist Steffen mit sich so im
Reinen, dass sie vor einem Jahr aufgehört
hat, sich zu schminken. «Nur noch für
spezielle Anlässe kommt Farbe ins Gesicht.» Ihrem Umfeld sei dies gar nicht
aufgefallen. «Mein Mann meinte sogar:
Warum schminkst du dich überhaupt
noch?», erzählt sie lachend.
Auf das Eincremen verzichtet sie aber
nicht. Täglich verwöhnt sie ihr Gesicht
mit einer Tages- und Nachtcreme. «Ich
mag es nicht, wenn die Haut spannt»,
sagt Steffen. Sie spielt regelmässig Tennis, oft draussen. «Die Sonne trocknet
die Haut manchmal ganz schön aus.»
Aber das Eincremen hat noch andere
Vorteile. Therese Steffen streicht sich
sanft über ihre rosafarbenen Wangen.
«So verleihe ich mir ein paar Streicheleinheiten.»
Text: Vanessa Naef
Foto: Anita Vozza
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Vrena Kammermann:
«Meine Falten gehören
zu mir. Ich weiss, dass
ich trotzdem gefalle.»
«Zufriedenheit und Lachen halten jung»
Kein Shampoo, kein Duschgel und schon gar keine Cremen. So ist das «Buuremeitschi» Vrena Kammermann (70) aufgewachsen. Und noch heute lautet
ihr Schönheitsrezept: Leben und die Natur geniessen statt waschen und cremen.
«Alles Chabis», sagt Selbstversorgerin
Vrena Kammermann. Ja. Das viele Gemüse in ihrem Garten fällt auf. Doch die
70-Jährige meint Anti-Falten-Cremen.
«Zufriedenheit und Lachen», sagt sie,
halten jung. Nicht Hautpflegeprodukte.
Frauen, denen das Fremdwörter sind,
könnten ein paar Tage bei ihr in der
«Schürmatt» im Gummentäli im bernischen Trub verbringen. «Ich lebe an
einem Kraftort», sagt sie. Ihr liegt die
Emmentaler Landschaft zu Füssen. Wald,
Wiesen und Weiher, im Winter Schnee
in Hülle und Fülle.
Das Leben und die Natur geniessen statt
waschen und cremen ist Vrena Kammermanns Schönheitsrezept. Sie duscht
nicht mehr als dreimal pro Woche, um
ihre Haut zu schonen. Mit einem Shampoo wäscht sie Kopf und Körper. Täglich
reibt sie sich dieselbe Lotion ins Gesicht,
mit der sie ihre Füsse eincremt. «Frauen
nerven ihre Männer doch bloss, wenn sie
mit zig Spezialprodukten den ganzen
Platz im Badezimmerschrank beanspruchen.» Sie lebt allein – und das mit
Genuss. Von Einsamkeit keine Spur. Es
kommt immer wieder Besuch. Auch
Männer? «Gefunkt hat es schon lange
nicht mehr. Die meisten Männer in
meinem Alter wollen nur eine Frau, die
sie bemuttert», sagt Kammermann, als
wäre sie nicht abgeneigt, eine Beziehung
einzugehen – sofern der Richtige kommt.
Kammermann war zweimal verheiratet.
1971 verunglückte ihr erster Ehemann.
Fünf Jahre später heiratete sie erneut.
Aus dieser Liebe entstand ein Sohn, der
mittlerweile selber eine Familie hat. Von
ihrem zweiten Mann ist Vrena Kammermann wieder geschieden.
Zwei Wochen ohne Waschen
Die harte Kindheit formte Vrena Kammermann zu einer Frau mit unerschütterlicher Kraft. Sie wächst auf einem Bauernhof im zürcherischen Opfikon auf.
Schon mit fünf muss sie täglich bei der
Arbeit helfen, Futter für die Kühe rüsten
und Ställe misten. Von ihren Schulkameraden wird sie gehänselt, weil sie
nach Stall und Schweiss riecht. «Mein
Lehrer packte mich deshalb manchmal
sogar an meinen langen blonden Zöpfen
und nannte mich Chuehbabe. Meine
Eltern legten nicht viel Wert auf Körperpflege.» Nur zweimal pro Monat gibt es
für sie und ihre zwei jüngeren Geschwis-
ter ein heisses Bad. Mit einem Waschlappen und Kernseife rubbeln sie Schweiss
und Dreck vom Körper. «Gute Pflegeprodukte kannte ich damals gar nicht»,
sagt sie.
Erst als sie mit 20 das Elternhaus verlässt
und einen Speditionsjob annimmt, entdeckt sie auf der Bürotoilette parfümierte
Handseife. «Sie roch nach Kräutern», erinnert sich Kammermann schwach.
«War noch gut.» Aber echter Blumenduft ist ihr noch lieber. «Ich liebe es,
stundenlang im Garten zu sein und mich
um Blumen und Gemüse zu kümmern.»
Für das «Weib», wie sich selber nennt, ist
das «Meditation und Erholung pur!». Bekommen ihre Hände Risse, schmiert sie
reines Melkfett drauf. Ein Rezept aus
ihrer Kindheit. Eigentlich pflegt man damit die Euter der Kühe. Doch was für sie
gut sei, mache auch unsere Hände zart.
«Oder haben Sie schon mal ein runzliges
Kuheuter gesehen?» Apropos Runzeln:
Mit ihren eigenen hat sie keine Probleme:
«Meine Falten gehören zu mir. Ich weiss,
dass ich trotzdem gefalle.»
Text: Vanessa Naef
Foto: Flavia Trachsel