Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung nach § 11 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) Vereinbarung zwischen ……………………………………………………………….. Name / Firma ……………………………………………………………….. Adresse ……………………………………………………………….. PLZ, Ort – im Folgenden: „Auftraggeber“ – und ……………………………………………………………….. Name / Firma ……………………………………………………………….. Adresse ……………………………………………………………….. PLZ, Ort – im Folgenden: „Auftragnehmer“ – I. Gegenstand der Vereinbarung 1. Der Auftragnehmer erhebt, verarbeitet oder nutzt die personenbezogenen Daten im Auftrag des Auftraggebers. Der Auftraggeber ist verantwortliche Stelle i. S. v. § 3 Abs. 7 BDSG. 2. Der Auftrag umfasst folgende Arbeiten: ……..……………………….……………………………………………………………………….. ……………………………………………………………………………………………………….. ……………………………………………………………………………………………………….. ……………………………………………………………………………………………………….. (Genaue Beschreibung der vom Auftragnehmer zu erbringenden Leistung, insbesondere: - Zweck der Erhebung, Verarbeitung und Nutzung der personenbezogenen Daten - Bezeichnung der Art der personenbezogenen Daten, die erhoben, verarbeitet oder genutzt werden sollen (z. B. Namen, Adressdaten, Abrechnungsdaten) - genaue Beschreibung der Tätigkeiten, die ausgeführt werden sollen (inwieweit und in welcher Weise sollen personenbezogene Daten erhoben, verarbeiten oder genutzt werden) - der Kreis der Betroffenen (z. B. Kunden, Abonnenten, Beschäftigte, Lieferanten) - der Zulässigkeit von Berichtigung, Löschung und Sperrung der Daten - ggf. Verweis auf ein differenziertes Leistungsverzeichnis.) II. Pflichten des Auftraggebers 1. Für die Beurteilung der Zulässigkeit der Datenverarbeitung sowie für die Wahrung der Rechte der Betroffenen ist allein der Auftraggeber verantwortlich. 2. Der Auftraggeber erteilt alle Aufträge oder Teilaufträge schriftlich. Änderungen des Verarbeitungsgegenstandes und Verfahrensänderungen sind gemeinsam abzustimmen und schriftlich festzulegen. 3. Der Auftraggeber hat das Recht, Weisungen über Art, Umfang und Verfahren der Datenverarbeitung zu erteilen. Mündliche Weisungen sind unverzüglich schriftlich zu bestätigen. 4. Der Auftraggeber verpflichtet sich, dem Auftragnehmer unter Angabe von Name, Organisationseinheit, Funktion und Telefonnummer die Personen schriftlich mitzuteilen, die gegenüber dem Auftragnehmer weisungsberechtigt sind oder als Ansprechpartner fungieren. Änderungen werden dem Auftragnehmer unverzüglich schriftlich mitgeteilt. 5. Der Auftraggeber informiert den Auftragnehmer unverzüglich, wenn er Fehler oder Unregelmäßigkeiten bei der Prüfung der Auftragsergebnisse feststellt. 6. Der Auftraggeber ist verpflichtet, alle im Rahmen des Vertragsverhältnisses erlangten Kenntnisse von Geschäftsgeheimnissen und Datensicherheitsmaßnahmen des Auftragnehmers vertraulich zu behandeln. III. Pflichten des Auftragnehmers 1. Der Auftragnehmer verarbeitet personenbezogene Daten ausschließlich im Rahmen der getroffenen Vereinbarungen und nach Weisungen des Auftraggebers. Er verwendet die zur Datenverarbeitung überlassenen Daten für keine anderen Zwecke. Kopien oder Duplikate werden ohne Wissen des Auftraggebers nicht erstellt. 2. Der Auftragnehmer verpflichtet sich, dem Auftraggeber unter Angabe von Name, Organisationseinheit, Funktion und Telefonnummer die Personen schriftlich mitzuteilen, die zur Entgegennahme von Weisungen des Auftraggebers befugt sind oder als Ansprechpartner fungieren. Änderungen sind dem Auftraggeber unverzüglich schriftlich mitzuteilen. 3. Die Datenträger, die vom Auftraggeber stammen bzw. für den Auftraggeber genutzt werden, werden besonders gekennzeichnet. Eingang und Ausgang werden dokumentiert. 4. Der Auftragnehmer sichert im Bereich der auftragsgemäßen Verarbeitung von personenbezogenen Daten die vertragsgemäße Abwicklung aller vereinbarten Maßnahmen zu. Er sichert zu, dass die verarbeiteten Daten von sonstigen Datenbeständen strikt getrennt werden. 5. Der Auftragnehmer wird den Auftraggeber unverzüglich darauf aufmerksam machen, wenn eine vom Auftraggeber erteilte Weisung seiner Meinung nach gegen gesetzliche Vorschriften verstößt. Der Auftragnehmer ist berechtigt, die Durchführung der entsprechenden Weisung solange auszusetzen, bis sie durch den Verantwortlichen beim Auftraggeber bestätigt oder geändert wird. 6. Der Auftragnehmer überprüft regelmäßig die auftrags- und datenschutzgerechte Durchführung dieses Vertrages, mindestens jedoch einmal monatlich. Die Prüfergebnisse sind zu dokumentieren und dem Auftraggeber auf Verlangen vorzulegen. 7. Der Auftragnehmer hat zu dulden, dass der Auftraggeber oder seine Beauftragten jederzeit die Einhaltung der Vorschriften über den Datenschutz und der vertraglichen Vereinbarungen im erforderlichen Umfang kontrollieren. Dazu hat er insbesondere zu dulden, dass der Auftraggeber die Geschäftsräume des Auftragnehmers betritt. Letzterer hat die Seite 2 von 12 erforderlichen Auskünften zu erteilen und die Einsichtnahme in die gespeicherten Daten und die Datenverarbeitungsprogramme zu ermöglichen. 8. Die Verarbeitung von personenbezogenen Daten in Privatwohnungen ist grundsätzlich unzulässig. Ihr kann im Einzelfall durch den Auftraggeber nur insoweit zugestimmt werden, als Auftragnehmer und Wohnungsinhaber vor der Verarbeitung schriftlich versichern, dass der Auftraggeber Zugang zum Verarbeitungsort erhält (siehe III. Nr. 6). 9. Die Verarbeitung und Nutzung der personenbezogenen Daten findet ausschließlich im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, der Europäischen Union oder des Europäischen Wirtschaftsraumes statt. Jede Verlagerung der personenbezogenen Daten in ein Drittlandland ist nur nach vorheriger Zustimmung des Auftraggebers und bei Vorliegen der Voraussetzungen der §§ 4b, 4c BDSG zulässig. 10. Der Auftragnehmer ist verpflichtet, Beschwerden und Eingaben, die er im Zusammenhang mit diesem Vertrag erhält, unverzüglich an den Auftraggeber weiterzuleiten. 11. Der Auftragnehmer unterrichtet den Auftraggeber unverzüglich über Störungen im Betriebsablauf und bei Verdacht auf Verstoß gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen oder die Festlegungen dieses Vertrages. Dies gilt vor allem auch im Hinblick auf eventuelle Informationspflichten des Auftraggebers nach § 42a BDSG. Der Auftragnehmer sichert zu, den Auftraggeber bei seinen Pflichten nach § 42a BDSG zu unterstützen. 12. Nach Abschluss der jeweiligen vertraglichen Arbeiten hat der Auftragnehmer dem Auftraggeber sämtliche in seinen Besitz gelangten Unterlagen und erstellten Verarbeitungsoder Nutzungsergebnisse, die im Zusammenhang mit dem Auftragsverhältnis stehen, auszuhändigen. Die Datenträger des Auftragnehmers sind danach physisch zu löschen. Test- und Ausschussmaterial ist unverzüglich zu vernichten oder dem Auftraggeber auszuhändigen. 13. Nicht mehr benötigte Unterlagen mit personenbezogenen Daten und Dateien dürfen erst nach vorheriger Zustimmung durch den Auftraggeber datenschutzgerecht vernichtet werden. Die Vernichtung von Datenträgern mit personenbezogenen Daten erfolgt nach DIN 66399. Vorbehaltlich abweichender Vereinbarung erfolgt die Vernichtung unter Berücksichtigung der Art der Datenträger1, der Schutzklasse2 und der daraus abgeleiteten Sicherheitsstufe3, wie folgt. 1 Arten von Datenträgern: P – Papier, Film, Druckformen, u. ä. F – Film, Folie, u. ä. O – optische Datenträger (CD, DVD, Blu-ray, u. ä.) T – magnetische Datenträger (Disketten, ID-Karten, Magnetbandkassetten u. ä.), H – Festplatten mit magnetischem Datenträger (konventionelle Festplatten), E – elektronische Datenträger (Speichersticks, Chipkarten, Halbleiterfestplatten u. ä.) 2 Schutzklassen Schutzklasse 1 – Normaler Schutzbedarf für interne Daten Schutzklasse 2 – Hoher Schutzbedarf für vertrauliche Daten Schutzklasse 3 – Sehr hoher Schutzbedarf für besonders vertrauliche und geheime Daten 3 Sicherheitsstufen: Sicherheitsstufe 1 und 2 sind nicht anzuwenden für Datenträger mit personenbezogene Daten Sicherheitsstufe 3 – für Datenträger mit sensiblen und vertraulichen Daten. Sicherheitsstufe 4 – für Datenträger mit besonders sensiblen und vertraulichen Daten Sicherheitsstufe 5 – für Datenträger mit geheim zu haltenden Daten Sicherheitsstufe 6 – für Datenträger mit geheim zu haltenden Daten, wenn außergewöhnlich hohe Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten sind Sicherheitsstufe 7 – für Datenträger mit streng geheim zu haltenden Daten, wenn höchste Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten sind Seite 3 von 12 Datenträgerart Schutzklasse Sicherheitsstufe P F O T H E 14. Die Beauftragung von Subunternehmern ist nur mit schriftlicher Zustimmung des Auftraggebers zulässig. Der Auftragnehmer hat in diesem Falle vertraglich sicherzustellen, dass die vereinbarten Regelungen auch gegenüber Subunternehmern gelten. Er hat die Einhaltung dieser Pflichten regelmäßig zu überprüfen. Die Weiterleitung von Daten ist erst zulässig, wenn der Subunternehmer die Verpflichtung nach § 11 BDSG erfüllt hat. (Zurzeit sind die in Anlage … mit Namen und Auftragsinhalt bezeichneten Subunternehmer mit der Verarbeitung von personenbezogenen Daten in dem dort genannten Umfang beschäftigt.) 15. Für die Sicherheit erhebliche Entscheidungen zur Organisation der Datenverarbeitung und zu den angewandten Verfahren sind mit dem Auftraggeber abzustimmen. IV. Datenschutzbeauftragter des Auftragnehmers Beim Auftragnehmer ist als Beauftragte(r) für den Datenschutz Herr/Frau ……………………………………………………………….. Name, Vorname ……………………………………………………………….. Organisationseinheit ……………………………………………………………….. Telefonnummer bestellt. Ein Wechsel des/der Beauftragten für den Datenschutz ist dem Auftraggeber unverzüglich mitzuteilen. V. Datengeheimnis 1. Der Auftragnehmer verpflichtet sich, bei der auftragsgemäßen Verarbeitung der personenbezogenen Daten des Auftraggebers das Datengeheimnis zu wahren. Er verpflichtet sich, folgende Geheimnisschutzregeln zu beachten, die dem Auftraggeber obliegen: ………………………………………………………………………… 2. Der Auftragnehmer bestätigt, dass ihm die einschlägigen datenschutzrechtlichen Vorschriften bekannt sind. Der Auftragnehmer macht seine Mitarbeiter, die auf personenbezogene Daten des Auftraggebers zugreifen können, mit den für sie maßgebenden Bestimmungen des Datenschutzes vor Aufnahme der Tätigkeit vertraut und verpflichtet sie schriftlich auf das Datengeheimnis gemäß § 5 BDSG. Seite 4 von 12 3. Auskünfte an Dritte oder den Betroffenen darf der Auftragnehmer nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung durch den Auftraggeber erteilen. VI. Kontrollen der Aufsichtsbehörde Der Auftragnehmer verpflichtet sich, der Datenschutz-Aufsichtsbehörde und den von ihr eingesetzten Bediensteten Zugang zu den Arbeitsräumen zu gewähren und unterwirft sich der Kontrolle nach Maßgabe des § 38 Abs. 4 BDSG in seiner jeweiligen Fassung. Der Auftragnehmer informiert den Auftraggeber über Kontrollen der Aufsichtsbehörde und über eingeleitete Straf- und Bußgeldverfahren nach §§ 43, 44 BDSG, sofern ein Bezug zu dieser Auftragsdatenverarbeitung besteht. VII. Technische und organisatorische Maßnahmen zur Datensicherheit nach der Anlage zu § 9 BDSG Für die auftragsgemäße Verarbeitung personenbezogener Daten nutzt der Auftragnehmer folgende Einrichtungen (Hardware- und Softwareprodukte): ……………………………………………………………….. Server-Hardware ……………………………………………………………….. Virtualisierungs-Lösung ……………………………………………………………….. Betriebssystem ……………………………………………………………….. Datenbankmanagementsystem ……………………………………………………………….. Datenverarbeitungssoftware 1. Die in der Anlage beschriebenen technischen und organisatorischen Maßnahmen werden als verbindlich festgelegt. 2. An der Erstellung der Verfahrensverzeichnisse hat der Auftragnehmer mitzuwirken. Er hat dem Auftraggeber die erforderlichen Angaben zuzuleiten. 3. Der Auftragnehmer beachtet die Grundsätze ordnungsgemäßer Datenverarbeitung. Er gewährleistet die vertraglich vereinbarten und gesetzlich vorgeschriebenen Datensicherheitsmaßnahmen. 4. Die technischen und organisatorischen Maßnahmen können im Laufe des Auftragsverhältnisses der aktuellen technischen Weiterentwicklungen angepasst werden. Wesentliche Änderungen sind schriftlich zu vereinbaren. 5. Soweit die beim Auftragnehmer getroffenen Sicherheitsmaßnahmen den Anforderungen des Auftraggebers nicht genügen, benachrichtigt er den Auftraggeber unverzüglich. Entsprechendes gilt für Störungen sowie bei Verdacht auf Datenschutzverletzungen oder Unregelmäßigkeiten bei der Verarbeitung personenbezogener Daten. Er unterrichtet den Auftraggeber unverzüglich, wenn eine vom Auftraggeber erteilte Weisung nach seiner Meinung zu einem Verstoß gegen gesetzliche Vorschriften führen kann. Die Weisung braucht nicht befolgt zu werden, solange sie nicht durch den Auftraggeber geändert oder ausdrücklich bestätigt wird. Seite 5 von 12 VIII.Vertragsdauer 1. Der Vertrag beginnt am ……………… und endet am ……………… . oder Es handelt sich um eine Auftragserledigung. oder Der Vertrag wird auf unbestimmte Zeit geschlossen und ist mit einer Frist von …… Monaten zum Quartalsende kündbar. 2. Der Auftraggeber kann den Vertrag jederzeit ohne Einhaltung einer Frist kündigen, wenn ein schwerwiegender Verstoß des Auftragnehmers gegen die Bestimmungen dieses Vertrages vorliegt, der Auftragnehmer eine Weisung des Auftraggebers nicht ausführen kann oder will oder der Auftragnehmer den Zutritt des Auftraggebers vertragswidrig verweigert. IX. Haftung 1. Der Auftragnehmer haftet dem Auftraggeber für Schäden, die der Auftragnehmer, seine Mitarbeiter bzw. die von ihm mit der Vertragsdurchführung Beauftragten bei der Erbringung der vertraglichen Leistung schuldhaft verursachen. 2. Für den Ersatz von Schäden, die ein Betroffener wegen einer nach dem BDSG oder anderen Vorschriften für den Datenschutz unzulässigen oder unrichtigen Datenverarbeitung im Rahmen des Auftragsverhältnisses erleidet, ist der Auftraggeber gegenüber den Betroffenen verantwortlich. Soweit der Auftraggeber zum Schadensersatz gegenüber dem Betroffenen verpflichtet ist, bleibt ihm der Rückgriff beim Auftragnehmer vorbehalten. X. Vertragsstrafe Bei Verstoß gegen die Abmachungen dieses Vertrages, insbesondere gegen die Einhaltung des Datenschutzes, wird folgende Vertragsstrafe vereinbart: ……………………………………………………………….. XI. Sonstiges 1. Der Auftragnehmer übereignet dem Auftraggeber zur Sicherung die Datenträger, auf denen sich Dateien befinden, die Daten des Auftraggebers enthalten. Diese Datenträger sind besonders zu kennzeichnen. 2. Sollte das Eigentum des Auftraggebers beim Auftragnehmer durch Maßnahmen Dritter (etwa durch Pfändung oder Beschlagnahme), durch ein Insolvenz- oder Vergleichsverfahren oder durch sonstige Ereignisse gefährdet werden, so hat der Auftragnehmer den Auftraggeber unverzüglich zu verständigen. 3. Für Nebenabreden ist die Schriftform erforderlich. Seite 6 von 12 4. Die Einrede des Zurückbehaltungsrechts im Sinne des § 273 BGB wird hinsichtlich der verarbeiteten Daten und der zugehörigen Datenträger ausgeschlossen. XII. Gerichtsstand ……………………………………………………………….. Gericht, Ort XIII. Wirksamkeit der Vereinbarung Sollten einzelne Teile dieser Vereinbarung unwirksam sein, so berührt dies die Wirksamkeit der Vereinbarung im Übrigen nicht. Seite 7 von 12 Anlage Technische und organisatorische Maßnahmen nach der Anlage zu § 9 Satz 1 BDSG Gemäß § 11 Abs. 2 BDSG muss der Auftragnehmer unter besonderer Berücksichtigung der Zuverlässigkeit und der Eignung der von ihm getroffenen technischen und organisatorischen Maßnahmen sorgfältig ausgewählt werden. Im Vertrag sind insbesondere die technischen und organisatorischen Maßnahmen, welche die Datensicherheit gewährleisten, schriftlich festzulegen. Aus den IT-Grundschutz-Katalogen des BSI können einzelne Maßnahmen in den Vertrag übernommen werden, soweit es sich um einen normalen Schutzbedarf handelt. Die IT-Grundschutz-Kataloge sind jedoch nicht abschließend. Insbesondere bei der Verarbeitung besonderer Arten personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9 BDSG) sind in der Regel zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Sollte die Auftragsdatenverarbeitung in automatisierten Verfahren erfolgen, definiert die Anlage zu § 9 Satz 1 BDSG in Nummer 1 bis 8 Maßnahmen, die vom Auftragnehmer durchzuführen sind. Die nachfolgend festgelegten technischen und organisatorischen Maßnahmen bei der automatisierten Datenverarbeitung werden vom Auftragnehmer umgesetzt.4 1. Zutrittskontrolle Unbefugten wird der Zutritt zu den Datenverarbeitungsanlagen durch folgende Maßnahmen verwehrt: 4 Alarmanlage Wachpersonal Zugangskontrollsystem Videoüberwachung Sicherheitsschlösser Schlüsselregelung Schließsystem mit Chipkarte Schließsystem mit Transponder Schließsystem mit Codesperre Manuelles Schließsystem Biometrische Zugangssperren Ausweispflicht Personenkontrolle Protokollierung des Zutritts Festlegung befugter Personen Unterteilung in Sicherheitszonen Fensterversiegelung Einbruchhemmende Fenster Auf Datenschutz verpflichtetes Reinigungs- und Wartungspersonal Festgelegte Reinigungs- und Wartungszeiten Beaufsichtigung der Reinigung und Wartung Geräte- und Gehäuseversiegelung …………………………………………… …………………………………………… Zutreffendes bitte ankreuzen und ggf. durch weiter Unterlagen dokumentieren. Seite 8 von 12 2. Zugangskontrolle Die unbefugte Nutzung der Datenverarbeitungssysteme wird durch folgende Maßnahmen verhindert: Benutzerkonto für jeden Mitarbeiter Authentifikation mit Passwort Authentifikation mit SmartCard Biometrische Authentifikation Authentifikation über Verzeichnisdienste Single Sign On Zeitliche Zugangsbeschränkung Zugangsbeschränkung nach Endgerät Sperren externer Schnittstellen wie USB Sperren von BIOS und Bootmedien Virenschutzlösungen Intrusion Detection System Packet Filter Firewall Application Layer Firewall Dedizierte Netze für sensible Systeme Regelungen bei Ausscheiden von Mitarbeitern …………………………………………… …………………………………………… 3. Zugriffskontrolle Nur Berechtigte können die ihnen freigegebenen personenbezogene Daten verarbeiten und nutzen, währenddessen Unbefugte diese Daten weder lesen noch verändern können. Dazu werden folgende Maßnahmen ergriffen. Rollenkonzept Berechtigungskonzept Differenzierte Berechtigungen für unterschiedliche Transaktionen/Funktionen Differenzierte Berechtigungen für Datenobjekte Strenge Passwortrichtlinien Regelmäßige Passwortwechsel Protokollierung der Anmeldevorgänge Protokollierung der Datenzugriffe Automatische Abmeldevorgänge Kontensperrung nach mehrmaliger Falscheingabe des Passworts Aufteilung der Administratorrechte unter verschiedenen Personen Vergabe von Administratorrechten an minimale Anzahl Personen Datenträgerverschlüsselung Dateiverschlüsselung Sichere Aufbewahrung von (Wechsel-)Datenträgern Sicheres Löschen einzelner Dateien 5 5 5 Sicheres Löschen von Datenträgern Protokollierung von Löschvorgängen Datenträgervernichtung nach DIN 66399 Protokollierung der Datenträgervernichtung Mehrmaliges vollständiges Überschreiben des vorherigen Inhalts mit Zufallszahlen Seite 9 von 12 Sperrung der Nutzung von persönlichem Cloud-Speicher am ArbeitsplatzPC Verhinderung nicht-autorisierter CloudSynchronisation durch Drittanbieter6 software …………………………………………… …………………………………………… 4. Weitergabekontrolle Bei der Übertragung und Speicherung können personenbezogene Daten nicht gelesen, kopiert, verändert oder entfernt werden und der Empfänger der Daten ist jederzeit bekannt, da folgende Maßnahmen ergriffen werden: Datenkommunikation über VPN-Tunnel Transportverschlüsselte Datenübertragung Inhaltsverschlüsselte Datenübertragung E-Mail-Verschlüsselung mit PGP E-Mail-Verschlüsselung mit S/MIME Nutzung von DE-Mail Protokollierung der Übermittlungsvorgänge Dokumentation der Datenempfänger und Zeitspanne der Überlassung Weitergabe von Daten in anonymisierter Form Weitergabe von Daten in pseudonymisierter Form Sichere Behälter und Verpackungen bei physischem Transport Zuverlässiges Transportpersonal Identitätsnachweis des Transportpersonals Dokumentation der Übergabeprozesse bei physischem Transport Überwachung von Fernwartungsaktivitäten Fernlöschung von mobilen Endgeräten …………………………………………… …………………………………………… 5. Eingabekontrolle Die Kontrolle der Eingabe, Veränderung und Entfernung bzw. Löschung von personenbezogenen Daten wird durch folgende Maßnahmen umgesetzt: Arbeiten mit individuellen Benutzerkennungen Benutzerkennungsbezogene Protokollierung Protokollierung aller Administratorenaktivitäten Protokollierung der Dateneingaben Protokollierung der Datenänderungen Protokollierung der Datenlöschungen Protokollierung gescheiterter Zugriffsversuche Sicherung der Protokolldaten gegen Veränderung und Verlust Automatisierte Auswertung der Protokolldaten Übersicht der Anwendungen mit Eingabe-, Änderungs- und Löschfunktion 6 Jede Nutzung von Cloud-Diensten bei der Verarbeitung personenbezogener Daten muss als Auftragsdatenverarbeitung gemäß § 11 BDSG gestaltet werden. Seite 10 von 12 Berechtigungskonzept mit gesonderten Eingabe-, Änderungs- und Löschbefugnissen Aufbewahrung der Originaldokumente, deren Daten automatisiert verarbeitet werden Datenerfassungsanweisungen Plausibilitätskontrollen …………………………………………… …………………………………………… 6. Auftragskontrolle Die Sicherstellung der Auftragsdatenverarbeitung nach Weisung des Auftraggebers wird durch folgende Maßnahmen erreicht: Dokumentation der getroffenen Sicherheitsmaßnahmen Bestellung einer/eines betrieblichen Datenschutzbeauftragten Dokumentation und Auskunft über eingesetzte Programme Dokumentation und Auskunft über vorhandene IT-Infrastruktur Verpflichtung der Mitarbeiter auf das Datengeheimnis nach § 5 BDSG Entgegennehmen ausschließlich schriftlicher Weisungen von befugten Mitarbeitern des Auftraggebers Duldung und Unterstützung von Prüfungen durch den Auftraggeber Wirksame Kontrollrechte für den Auftraggeber vereinbart Vertragsstrafen vereinbart Verbindliche Löschfristen vereinbart Vernichtung von Daten nach Beendigung des Auftrags Vertragliche Regelung des Einsatzes von Unterauftragnehmern Rückgabeverfahren für nicht weiter benötigte Unterlagen Identitätsprüfung bei Anlieferung von Daten …………………………………………… …………………………………………… 7. Verfügbarkeitskontrolle Die verarbeiteten Daten werden durch folgende Maßnahmen gegen zufällige Zerstörung oder Verlust geschützt: Sicherungs- und Wiederherstellungskonzept (Backup & Recovery) Aufbewahrung der Datensicherung in einem anderen Brandabschnitt Festgelegte Zuständigkeiten für die Datensicherung Regelmäßiger Test der Datenwiederherstellung Notfallplan Datenträgerspiegelung (RAID) Redundante IT-Systeme Virtualisierte Infrastruktur Unterbrechungsfreie Stromversorgung Überspannungsschutz Klimaanlage in Serverräumen Klimaüberwachung (Raumtemperatur, Feuchtigkeit) in Serverräumen Feuer- und Rauchmeldeanlagen Feuerlöscher / automatisches Löschsystem Seite 11 von 12 Automatisches Benachrichtigungssystem Automatisches Notrufsystem Schutz vor Wassereinbruch und Hochwasser Nachweis der Eignung der Räumlichkeiten und Bausubstanz …………………………………………… …………………………………………… 8. Datentrennung Die Gewährleistung der getrennten Verarbeitung von zu unterschiedlichen Zwecken erhobenen Daten wird durch folgende Maßnahmen sichergestellt: Physikalisch getrennte Speicherung und Verarbeitung Trennung von Produktiv- und Testsystem Differenzierte Berechtigungen bei der Datenverwaltung Differenzierung administrativer Aufgaben bei der Datenverwaltung Logische Mandantentrennung Verschlüsselung von Datenbanken Attributierung von Datensätzen nach Zweck der Verarbeitung Dokumentation der Mandanten und zugehörigen Datenbereiche …………………………………………… …………………………………………… Bitte kreuzen Sie diejenigen Maßnahmen an, die von Ihnen als Auftragnehmer umgesetzt werden. Es müssen Maßnahmen in jedem Themenbereich umgesetzt werden. Bei Vergabe von Unteraufträgen oder Fernwartungsverträgen sind die Maßnahmen des Unterauftragnehmers, falls abweichend von oben genannten, in einer gesonderten Anlage aufzuführen. Seite 12 von 12
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