BIV V }(J.O:LIL[ ,,Es geht un1s Geld'' Sollten Behindertenbeauftragte hauptamtlich sein? Mannheim. Die grün-rote Koalition streitet darüber, ob · Behindertenbeauftragte der Kommunen künftig hauptamtlich oder ehrenamtlich arbeiten sollen. Im Interview mit Christirre Cornelius erzählt Mannheims Vertreter Klaus Dollmann, was er als Hauptamtlicher zu tup hat- und warum es aus seiner Sicht bei dem Streit nur ums Geld gehf. Dollmann {62) ist ausgebildeter Sozialarbeiter und seit 2006 hauptamtlicher Beauftragter für Menschen mit Behinderungen in Mannheim. Dollmann: Das gehört dazu, ja. Ich bin auch dafür zuständig, für den Gemeinderat Vorlagen zum Thema Behinderungen zu machen. Wie oft haben Sie tatsächlich direkt mit Behinderten zu tun? Dollmann: Das ist unterschiedlich, aber ich denke schon so zwei bis drei Stunden am Tag. Viel telefonisch. Und dann gehe · ich .natürlich zu Veranstaltungen, auf denen ich Menschen mit Behinderung treffe. Was sind eigentlich die Hauptaufgaben eines hauptamtlichen Behindertenbeauftragten? I Wieso ist das Thema, ob Behindertenbeauftragte I hauptamtlich oder ehrenamtlich arbeiDollmann: In erster I ten sollten, so ein Linie bin ich An- '-·- -- - - - - - - - - - - - - - ' heißes Eisen? sprechpartner für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Dollmann: Immer wenn die öffentliche Mannheim, die mit dem Thema BehinHand neue Aufgaben hat, gibt es das Gerangel darum, wo das Geld herderungen .e twas zu tun haben. Wenn es irgendwelche Fragen gibt - zum Beispiel ·kommt. Wenn das Land beschließt, dass zu Pflege, Behindertenparkplätzen oder hauptamtliche Beauftragte eingerichtet Straßenbahnen- dann kennen sie in der werden müssen, dann sagen die Städte, Regel inzwischen meine Nummer und teilweise zu Recht: Gebt uns das Geld rufen an. Ich versuche dann, zu den entdafür. sprechenden Diensten weiterzuvermitteln. Oder ich gehe direkt zu den Ämtern Was könnten Sie denn nicht machen als ehrenamtlicher Beaufund frage , wann zum Beispiel eine Bordtragter? steinabsenkung in der Nähe eines Pflegeheims gemacht werden kann. Dollmann: Man wird natürlich als Machen Sie dann praktisch auch hauptamtlicher Beauftragter ernster geLobbyarbeit für Behinderte? nommen als wenn man mehr oder weni- Das Interv 'ew SOZIALARBEITER Klaus Behindertenbeauftragter. Dollmann ist Foto: dpa ger als Bittsteller kommt . Abgesehen davon, dass als Ehrenamtlicher natürlich zeitlich manche Dinge nicht mehr gehen würden, wäre es sicherlich so, dass ich viel weniger mitgestalten könnte. Sollten aus Ihrer Sicht alle Behindertenbeauftragten in BadenWürttemberg hauptamtlich beschäftigt sein? Dollmann: Ich fände es richtig und gut. Es würde sicherlich zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention wesentlich beitragen.
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