Standpunkt - Juni 2015

Christlich-politische Monatszeitung
Offizielles Organ der EidgenössischDemokratischen Union EDU
35. Jahrgang | Nr. 6 | Juni 2015 | www.edu-schweiz.ch
Auflage: 24 500
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EINSATZ FÜR WAHRE WERTE
LEBEN UNTER GOTTES FÜHRUNG
Für Werte kämpfen Unser Leben –
bequem oder erfüllt?
Nur wir Christen verteidigen die biblischen
Werte. Deshalb müssen wir uns engagieren, rechtfertigen und unsere Überzeugungen, Gedanken, ja unseren Glauben
mit stichhaltigen Argumenten belegen.
Als Abraham hörte, dass sein Neffe Lot und seine ganze Familie
von einem König aus der Nähe von Damaskus gefangen genommen worden waren, beschloss er aktiv zu werden. Abraham,
der Vater der Gläubigen, wappnete seine Knechte und zog aus,
um seinen Neffen zu befreien! Als er von diesem erfolgreichen
militärischen Einsatz zurückkehrte, begegnete ihm Melchisedek,
der König von Salem (der König des Friedens) und segnete ihn
(1. Mose 14).
«Das Lob Gottes sei in ihrem Mund und ein zweischneidiges
Schwert in ihrer Hand!» heisst es in Psalm 149,6. Gott ist der König
der Gerechtigkeit! Kein Unrecht hat in seinem Reich Platz. Der
Psalmendichter beschreibt den Sieg der Getreuen, jener, die den
Herrn loben. Doch der eigentliche Kampf an sich ist mit dem
Schwert ausgefochten worden, was einen Einsatz der Menschen
voraussetzt.
Ziehet an …
Der Apostel Paulus fordert die Epheser auf (Eph. 6,10 ff.), die ganze
Waffenrüstung Gottes anzuziehen: den Gürtel der Wahrheit, den
Brustpanzer der Gerechtigkeit, die Stiefel der Bereitschaft (zum
Zeugnis für das Evangelium des Friedens), den Schild des Glaubens, den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches
das Wort Gottes ist.
«… Verkündige das Wort, tritt dafür ein; überführe, tadle,
ermahne mit aller Langmut und Belehrung. {...} tue das Werk
eines Evangelisten!» (2. Tim. 4,2). Es geht hier also darum, nicht
alles hinzunehmen, sondern zu reagieren, zu wagen, seine Werte
in Worten, Leserbriefen, Kunstwerken oder in politischen Diskussionen usw. darzulegen.
«Wir haben gelernt, unsere Wärme für uns zu behalten, um unsere eigene Eiszeit aufzubauen. Und schaffen so Eiszeit um uns.
Wir haben gelernt, uns nur auf uns selbst zu verlassen, auf andere
nur dort, wo wir es uns leisten können oder es uns etwas bringt.
Wir haben gelernt, was man beachten muss, um seine eigene
Haut zu retten.
Wir haben gelernt, dass es töricht ist und geradezu selbstmörderisch, allzu viel von sich selbst wegzugeben.
Wir haben gelernt, dass auch der Freund Feind sein kann.
Wir haben gelernt, vorsichtig zu sein, wenn wir von anderen
nehmen, um nicht gezwungen zu sein, zu viel zu geben.
Wir haben gelernt, vorsichtig umzugehen mit dem Risiko das
Leben heisst. – Nur das Leben haben wir nicht gelernt.
Deshalb bitten wir:
Herr, zeige Du uns den Auftrag und die Erfüllung in der Schule
des Lebens, die wir Alltag nennen.
Damit wir nicht in uns selber gefangen sind.
Damit wir andern vertrauen können.
Damit wir gerne mit anderen teilen.
Damit Gott durch uns wirken kann, auch wenn es heisst Risiken
einzugehen.»
Fritz Kohler,
Mitglied Geschäftsleitung EDU Schweiz
«Es ist gut, auf den HERRN zu vertrauen»
(Psalm 118,8 a)
Marc Früh, Mitglied
Geschäftsleitung EDU Schweiz
Bild: Eveline Rytz
40 JAHRE EDU SCHWEIZ
Bild: Harold Salzmann
Eine spannende Geschichte!
Jedes Jubiläum gibt Anlass
um Rückschau zu halten,
Bilanz zu ziehen und in
die Zukunft zu blicken.
Die EDU nimmt bereits zum
11. Mal an den nationalen
Wahlen teil und kämpft
mit 40-jähriger Erfahrung
für bewährte Werte.
Wir feiern diesen runden Geburtstag
mit einem Festakt am 22. August im
Spycherhandwerk Bäch in Huttwil. Die
EDU kann auf in der Bibel «gespycherte»
(eingelagerte) Werte für Land und Volk
zurückgreifen und muss nach 40 Jahren
Erfahrung in der Politik das Handwerk
nicht neu erfinden.
«Spycher»
Seit Beginn der politischen Arbeit der
EDU Schweiz hat sich die Partei an den
biblischen Werten, welche auf den Zehn
Geboten (2. Mose 20) der Bibel beruhen
und an den unveränderbaren Werten der
freimachenden Botschaft des Evangeliums orientiert. Auf dieser Grundlage
haben in den vergangenen 40 Jahren
viele kantonale Parlamentarier und auch
4 Nationalräte der EDU festgehalten und
politisiert. Viele Sachfragen, politische
Entscheide, Vorstösse, Initiativen und
Referenden wurden fernab von Zeitgeist
und ideologischer Abhängigkeit unterstützt, vorangetrieben und entscheidend
beeinflusst. Dabei ging es nicht ohne
Kämpfe gegen eine unsägliche Entwicklung ab.
«Handwerk»
Im gut gefüllten «Spycher» stehen viele
Frauen und Männer für den Wahlkampf
vom 18. Oktober 2015 bereit. Wir kennen
keine Frauenquoten, ist doch das weibliche Geschlecht bei uns gleichberechtigt. Auf das auf gutem Grund angelegte
politische «Handwerk» der Eidgenössisch
Demokratischen Union wartet eine aufgabenreiche Zukunft. Die transparente Politik der EDU kann in der heutigen postmodernen Zeit als Richtpunkt und Anker für
die enorme Ratlosigkeit von Regierungen
und Parlamenten wegweisend werden.
Weben, spinnen, filzen
Mit Freude, Dankbarkeit und Zuversicht
wollen wir diese 40-Jahrfeier am 22. August in Huttwil begehen. Wir möchten
nicht nur in Gedanken verwoben Rückblick halten, sondern auch Gedanken in
die Zukunft «spinnen», denn wir streben
zwei Nationalratssitze an. Die EDU steht
für eine unverfilzte Politik – lasst uns ein
weiteres Kapitel in dieser spannenden
Geschichte schreiben!
Hans Moser,
Präsident EDU Schweiz
40 Jahre
EDU SCHWEIZ: BEWEGENDES UND AUFRÜTTELNDES, ABER AUCH
TRÖSTLICHES UND ERMUTIGENDES
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Frauentag mit Schwerpunkt Gebet
2
Wir wollen uns politischen
Themen annehmen, die
uns Frauen besonders nahe
sind, dafür vor Gott einstehen und IHN durch sein
Wort zu uns sprechen
lassen.
Dazu laden wir, Margreth Binder, Magdalena Mouron und ich, alle interessierten
EDU-Frauen und -Sympathisantinnen
schon heute ganz herzlich ein. Wir tref-
fen uns am Samstag, 19. September um
9.30 Uhr, in der Stiftung Glockenhof in
Zürich. Wir lassen uns auf Themen wie
Herausforderungen in Familie, Schule
und Beruf ein. Auch Gender-Mainstreaming, Pornographie, Frauenhandel, Single-Frauen und der Umgang mit Leben
und Tod sollen uns beschäftigen. All das
bewegen wir miteinander vor Gott, passende Lieder werden uns dabei begleiten.
Am Mittag werden wir gleich im Restaurant nebenan zusammen essen. Anschliessend besteht die Möglichkeit, gemein-
sam am «Marsch fürs Läbe» teilzunehmen
(siehe Artikel auf S. 10).
Haben wir Ihr Interesse geweckt, so reservieren Sie sich dieses Datum und melden
Sie sich bis am 8. September im Sekretariat
in Thun (harold.salzmann@edu-schweiz.
ch / 033 222 36 37) oder bei Lisa Leisi
([email protected] / 071 983 39
49) an. Abgesehen von den Kosten für
das Mittagessen ist die Teilnahme gratis.
Lisa Leisi
EDU SCHWEIZ
Bild: hs
NOCH 4 MONATE BIS ZU DEN NATIONALRATSWAHLEN …
Für den Menschen!
So heisst ein weiteres
Kernthema der EDU
Schweiz, welches wir
in dieser Ausgabe thematisieren.
Als Geschöpf Gottes ist jeder Mensch
mit einer einzigartigen Persönlichkeit
und Kombination von Fähigkeiten
ausgestattet, welche er oder sie im Laufe des Lebens entfaltet. In der Schweiz
läuft vieles gut: Die EDU ist dankbar für
unser ausgezeichnetes Bildungs- und
Gesundheitssystem, tiefe Arbeitslosigkeit,
Frieden und Stabilität, von denen wir seit
vielen Generationen profitieren dürfen.
Die Würde des Menschen ist in unserem
Land aber in verschiedenen Bereichen
zunehmend gefährdet:
Menschenhandel, Drogen,
Altersdiskriminierung
Seit Jahren nimmt der Handel mit Frauen
und Kindern massiv zu, jährlich werden
mehrere tausend Frauen in der Zwangsprostitution versklavt und ausgebeutet.
Viele davon kommen aus Osteuropa.
Bild: iStock.com
Matthias Schöni von Licht im Osten
beschreibt in seinem Artikel wie insbesondere Menschen aus Moldawien in
diesen Teufelskreis hineinkommen (S. 7).
Während sich Staat und Bevölkerung
weitgehend damit abgefunden haben,
dass manche Leute drogensüchtig sind
und bleiben und Abstinenz immer weniger angestrebt wird, kämpft Paul Stettler
seit vielen Jahren dafür, dass Menschen
von ihrer Drogensucht frei werden und
eine neue Perspektive für ihr Leben bekommen (S. 6).
Weniger gravierend, aber dafür weit verbreitet, ist die Altersdiskriminierung, gerade auf dem Arbeitsmarkt. Urs Schmid,
Gerontologe und Projektleiter Mobiles
RAV, berichtet in seinem Artikel über die
Massnahmen, welche der Kanton Aargau
ergreift, um hier Gegensteuer zu geben (S.
11, siehe auch Interview auf Seiten 8 –10 ).
Für die EDU ist die Bekämpfung des Menschenhandels ein Gebot der Stunde. Wir
brauchen einen besseren Opferschutz,
eine Senkung der Nachfrage und mehr
Ressourcen für Polizei und Behörden, um
diesem Unrecht entgegenzutreten. Auch
ist die EDU seit Jahren ein verlässlicher
Partner für eine abstinenz-orientierte
Drogenpolitik.
Samuel Kullmann
EINE FRAGE AN LARS KELLER
«Wenn ich die politische Welt betrachte
und in welche Richtung sie sich entwickelt, dann gibt es sehr viel zu tun.
Ist den studierten, grossen und mächtigen Parlamentariern alles egal – Hauptsache ihnen geht es gut? Mir ist nicht
gleichgültig, was mit meinen Mitmenschen geschieht. Wichtig für uns alle
ist, dass wir exemplarische Vorbilder
haben, anstatt Leute, die sich bei den
Medien anbiedern. Vielen Politikern ist
das eigene ICH so wichtig, dass sie dabei
gerne Land und Leute vergessen. Sie
verurteilen z. T. sogar die sogenannten
Patriarchen, wenn diese zum eigenen
Land stehen.
setzen und nicht zulassen, dass wir als
Gläubige einfach so aufs Abstellgleis
rangiert werden. Lasst uns gemeinsam
aufstehen und vorwärts gehen, denn
als wiedergeborene Christen müssen
wir geistlich wach und fit sein; wir sind
nicht nur die komischen Frommen von
nebenan. Ich freue mich auf die Wahlen
und hoffe, dass die EDU als Gewinnerin
hervorgehen wird.»
Bild: zvg
Eines kann ich den Wählern versichern,
ich werde mich für unser Land und speziell unseren christlichen Glauben ein-
Lars Keller, 43-jährig, seit 21 Jahren verheiratet, 1 Tochter, Ausbildung zum Hochbauzeichner/Bauleiter, tätig als Geschäftsführer/Bauleiter, Vorstand EDU Region
Mittelland, wohnhaft in Münchenbuchsee BE
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Weshalb kandidieren Sie bei den Nationalratswahlen
für die EDU?
3
EIDGENÖSSISCHE ABSTIMMUNG
Stipendieninitiative und Totalrevision des Ausbildungsbeitragsgesetzes: NEIN
Die vom Verband der
Schweizer Studierendenschaften (VSS) eingereichte Initiative verlangt, dass
die Gesetzgebung über
die Vergabe von Beiträgen
an Studierende neu nicht
mehr Sache der Kantone,
sondern des Bundes
sein soll. Der Bund wird
auch stärker als bisher
in die Finanzierung der
Stipendien einbezogen.
Der Vollzug der Bundesvorschriften
liege dabei weiterhin bei den Kantonen,
welche zusätzlich ergänzende Studienbeiträge ausrichten können. Der Bund
kann den Kantonen zu diesem Zweck
ebenfalls Beiträge auszahlen und dabei
die Harmonisierung der kantonalen
Studienbeiträge fördern. Diese Studienbeiträge sollen den Studierenden einen
sogenannt angemessenen Lebensstandard (gemäss SKOS-Richtlinien) während
des Studiums gewährleisten.
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Initiative als Druckmittel
4
Diese Initiative ist ein Beispiel dafür,
wie das demokratische Mittel der Volksinitiative Regierung und Parlament
dazu bringt, in einem Bereich mit Handlungsbedarf endlich aktiv zu werden und
berechtigte Anliegen zu realisieren.
Dies geschah in diesem Fall mit einem indirekten Gegenvorschlag von Bundesrat
und Parlament auf Gesetzesstufe, welcher
in Kraft gesetzt wird, falls diese Initiative abgelehnt oder zurückgezogen wird.
Dieser indirekte Gegenvorschlag ist die
Revision des Ausbildungsbeitragsgesetzes
durch das Parlament in der Wintersession 2014. Damit will der Bund u. a. auch
die Harmonisierung der Stipendien und
Studienbeiträge der Kantone fördern,
ohne den Kantonen diese Zuständigkeit
wegzunehmen.
Chancengleichheit für alle …
Die Vergabe von Stipendien, Studienbeiträgen und Darlehen ist für die reelle
soziale Chancengleichheit von grosser
Bedeutung. Mit Hilfe von Stipendien wird
gewährleistet, dass fähige Jugendliche aus
wirtschaftlich schwächeren Verhältnissen gleichwohl Zugang zu Studiengängen
an Fachhochschulen und Hochschulen
haben. Dabei ist nicht zwingend, dass
von Genf bis Romanshorn frankenmässig gleiche Beträge gezahlt werden. Es ist
richtig, dass die Kantone diese Beiträge
regeln, damit die effektiven Bedürfnisse
im Einzelfall berücksichtigt werden können. Dabei sind Leistungsanreize und angemessene Eigenleistungen im Interesse
der Studierenden. Zweck von Stipendien
kann nicht die Finanzierung eines zeitlich
unbegrenzten Studentendaseins sein.
Parolen der EDU
1. Präimplantationsdiagnostik (PID): NEIN
(siehe Standpunkt 05 – 15)
2. Stipendieninitiative»:
NEIN
3. Millionen-Erbschaften
besteuern für unsere
AHV (Erbschaftssteuerreform): NEIN
(siehe Standpunkt 05 – 15)
4. Änderung des
Bundesgesetzes über
Radio und Fernsehen:
NEIN
… dank Gegenvorschlag
Seit dem 1. März 2013 ist die interkantonale
Vereinbarung des Stipendien-Konkordats
in Kraft. Diesem interkantonalen Konkordat sind bisher 16 Kantone beigetreten.
Ziel desselben ist die Harmonisierung der
kantonalen Ausbildungsbeiträge auf der
Basis von gesamtschweizerischen Grundsätzen und Mindeststandards, sowohl für
die Hochschulstufe wie auch für die Tertiär- und sogar die Sekundarstufe II. Die
Revision des Ausbildungsbeitragsgesetzes
nimmt Bezug auf dieses Konkordat und
leistet nur Bundes-Stipendienbeiträge an
Kantone, welche Mitglied dieses Konkordates sind und dessen Grundsätze und
Mindeststandards einhalten.
Gesamthaft dient der indirekte Gegenvorschlag der Revision des Ausbildungsbeitragsgesetzes kombiniert mit dem Stipendien-Konkordat der Kantone dem Ziel der
Realisation der sozialen Chancengleichheit beim Studium flexibler und besser
als die Stipendien-Initiative, welche das
Verdienst hat, den Anschub für eine nötige
Verbesserung im Stipendienbereich gegeben zu haben. Eine Forderung nach SKOSLebensstandard hat aus meiner Sicht in
einem Stipendiengesetz nichts zu suchen.
a. NR Markus Wäfler
Bild: hs
Nein zur PID!
Die EDU lehnt die PID entschieden ab und bekundet dies auch
mit einem Plakat am Balkon
des Zentralsekretariats in Thun.
Es bestehen gute Chancen,
diese Abstimmungsvorlage zu
gewinnen.
Jede Stimme zählt, auch Ihre!
VOM 14. JUNI 2015
Bundesgesetz über Radio und Fernsehen.
Änderung: NEIN
Die Revision des Bundesgesetzes über Radio- und
Fernsehen kommt aufgrund
eines Referendums des
Komitees «Nein zur BillagMediensteuer» zur Abstimmung. Hauptthema dieser
RTVG-Revision ist die
Anpassung der Empfangsgebühren an die heutige
Situation im Bereich des
Konsums von Radio- und
Fernsehprogrammen mit
neuen technischen Empfangsmöglichkeiten.
Bild: Harold Salzmann
Mediensteuer, welche die bisherigen
Empfangsgebühren ablösen soll.
Macht der SRG würde
ausgebaut
Von der öffentlichen Diskussion kaum
beachtet, haben Bundesrat und Parlament
in diese RTVG-Revision Änderungen eingefügt, welche die Befugnisse der SRG
wesentlich erweitern, dies z. T. zu Lasten
der privaten Radio- und Fernsehanbieter,
v. a. im Bereich Werbung. So wurde in
Art. 2, lit. cbis der Begriff «redaktionelle Sendung» bisher als Sendung ohne
Werbung definiert, neu in redaktionelle
Publikation umdefiniert, ohne WerbungsAusschluss. Im gleichen Art. 2, lit. cbis
werden unter dem Begriff «redaktionelle
Publikation» neben Programm-Sendungen auch «Beiträge im übrigen publizistischen Angebot der SRG» aufgeführt.
Dies bedeutet, dass auch das Internet neu
innerhalb des SRG-Zaunes liegt, das bisher mehr die Werbe-Domäne der privaten Anbieter war. In Art. 6, Abs. 2 wird
die Autonomie und Verantwortung für
die Programmgestaltung explizit auch
auf die Werbung ausgedehnt. In Art. 11,
Abs. 2 wird die bisherige Beschränkung
der Werbung auf max. 15 % der täglichen
Sendezeit, auf neu 20 % erhöht. Mit diesen
schleichenden Erweiterungen der Weidegründe der SRG werden die privaten
Anbieter in ihrem Werbemarkt durch
die SRG künftig massiv konkurrenziert,
weil die SRG ihre Werbung landesweit
platzieren kann, während die lokalen
Privatsender auf ihr Sendegebiet beschränkt werden. Mich persönlich stört
diese schleichende Machterweiterung der
SRG eher mehr, als die arrogante Mediensteuer. Dabei denke ich v. a. an die Art und
Weise, wie sich die SRG-Monopolanstalt
um die verfassungsmässigen Grundsätze
ihrer landesweiten Informationsaufgabe
foutiert und ihre sozialistischen Günstlinge bezüglich Medienplattform hätschelt.
Dies obwohl in unserer Bundesverfassung
im Medienartikel 93, Abs. 2 folgendes
steht: «2 Radio und Fernsehen tragen zur
Bildung und kulturellen Entfaltung, zur freien
Meinungsbildung und zur Unterhaltung bei.
Sie berücksichtigen die Besonderheiten des
Landes und die Bedürfnisse der Kantone.
Sie stellen die Ereignisse sachgerecht dar und
bringen die Vielfalt der Ansichten angemessen
zum Ausdruck.»
a. NR Markus Wäfler
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WIR-Spenden senden Sie bitte an
EDU Schweiz,
Postfach, 3601 Thun
Herzlichen Dank! Ihre EDU Schweiz
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Bisher galt für alle Haushalte eine Meldepflicht beim Kauf und Betrieb eines
Radio- und/oder Fernsehempfangsgerätes mit Bezahlung einer Gebühr für den
Empfang von Radio- und / oder Fernsehprogrammen. Diese beträgt aktuell pro
Haushalt pauschal rund 470.– CHF pro
Jahr und wird von der Inkassofirma Billag einkassiert. Sie dient der Abgeltung
der Benützung der Sende- und Übertragungsanlagen von PTT bzw. Swisscom.
Weil heute auch Empfangsmöglichkeiten
von Radio- und Fernsehprogrammen via
Computer, Mobiltelefone usw. bestehen, haben Bundesrat und Parlament im
revidierten RTVG beschlossen, dass generell eine Radio- und TV-Empfangsgebühr
eingeführt werden soll, die jedermann,
unabhängig davon, ob jemand einen
Radio oder Fernseher betreibt, bezahlen
muss. Dadurch werden gemäss offizieller Erklärung die «Schwarzseher / -hörer»
abgeschafft. Neu müssen zudem auch
Unternehmen, die einen MwSt-Jahresumsatz von mehr als 500 000.– CHF erzielen, eine Empfangsgebühr entrichten.
Bisher zahlte der Inhaber eines Gewerbebetriebes die Empfangsgebühr für seinen
privaten Haushalt und schaltete damit
seinen Transistorradio auch in der Werkstatt legal ein. Neu muss er für seinen
Gewerbebetrieb eine separate Empfangsgebühr zahlen, falls er die Umsatzlimite erreicht. Damit nicht genug, gemäss
Art. 70 des revidierten RTVG wird die
Abgabehöhe sogar progressiv an den Umsatz gekoppelt. Soviel zur neuen Billag-
Bild: zvg
5
DROGEN: KONSUM UND SUCHT SIND POLITISCH WEITGEHEND
«REHABILITIERT»
Gott warnt, bietet aber auch einen
Ausweg an!
Der Griff zur Droge
ist salonfähig geworden.
Wer Partydrogen konsumiert, sich einen Joint
gönnt, selbst wer gelegentlich zu härteren Drogen
greift, findet Leute, die
seine Gewohnheit weder
als gefährlich noch als
verwerflich betrachten.
Selbst bei Menschen, welche durch die
Drogensucht ihr Leben weitgehend ruiniert haben, wird eine radikale Umkehr
selten in Betracht gezogen. Im einen Fall
wird verharmlost, im anderen auf die
unveränderbare Drogenabhängigkeit
hingewiesen. Menschen, bei denen eine
Umkehr noch leicht fallen würde, werden auf ihrem gefährlichen Irrweg bestätigt und Süchtige, bei denen alles daran
gesetzt werden müsste, damit sie der
Zerstörungskraft der Drogen entrinnen,
werden aufgegeben.
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Gedankengut mit
tragischen Auswirkungen
6
Die Bibel lehrt uns in Bezug auf die Sünde
ganz andere Verhaltensweisen: «Fliehe
vor der Sünde wie vor einer Schlange!»
Diese eindringliche Warnung soll uns
abhalten, das zu tun, wozu uns der Teufel
mit verführerischen Schalmeienklängen
verleiten will. Andererseits lädt Gott ein:
«Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie
doch schneeweiss werden». Damit bietet
ER selbst in schlimmsten Fällen Vergebung und Befreiung an!
Entschiedene Warnungen vor den
Abwegen und ein liebevolles Angebot
zur Umkehr aus der Verirrung sind von
Gott an uns gerichtete Botschaften in Bezug auf Sünde. Wer den Sündenfall im
Garten Eden näher betrachtet, sieht, wie
sehr der Irrweg des Drogenkonsums dieser ersten Verführung zur Sünde gleicht;
falsche Erwartungen, Verharmlosung
und eine tragische Entscheidung das Verbotene zu geniessen. Wie bei der ersten
Sünde, ist auch bei Drogen der Genuss
nur von kurzer Dauer. Die plötzliche Erkenntnis von Adam und Eva, nackt zu
sein, folgte sehr rasch und stellte nicht
Bild: Harold Salzmann
Das Restaurant Chuderhüsi wird von ehemaligen Drogensüchtigen
als Selbstbedienungsrestaurant geführt – ein lohnendes Ausflugsziel!
gerade die gewünschte Erweiterung ihres
Bewusstseins dar.
Auch der Drogenkonsument, welcher
anfänglich Euphorie, wunderschöne
Gefühle oder ein übersteigertes Selbstbewusstsein geniesst, findet sich bald
in Zuständen, die er ohne die dauernd
erneuerte Wirkung einer Droge kaum
mehr aushält. Was mit trügerisch
schönen Gefühlen beginnt, führt früher
oder später zu Chaos und Enttäuschungen und fügt dem Menschen letztendlich grossen Schaden zu. Schaden, der
in vielen Fällen zu dauerhaften psychischen Störungen, Beeinträchtigung der
Leistungsfähigkeit und gesundheitlichen
Problemen führt.
Verführung von unten
Es sollte eigentlich nicht schwer fallen,
den geistlichen Ursprung jener Stimmen
zu erkennen, die den Konsum von Drogen
verharmlosen oder den bereits Süchtigen in seiner Abhängigkeit belassen wollen. Als Christen sollten wir aber klar vor
Drogenkonsum warnen und trotzdem
niemals die Hoffnung für Menschen aufgeben, welche durch ihr Fehlverhalten
in die Abhängigkeit von Drogen geraten
sind. Es lohnt sich, ihnen die Hand zum
Neuanfang zu bieten. Auch wenn das
Abstinenzziel in unserer Drogenpolitik
aus den Augen verloren wurde.
Der Konsum verschiedenster Drogen,
selbst die Drogenabgabe durch den
Staat, sind in der Schweiz weitgehend
akzeptiert. Die Vertreter einer liberalen
Drogenpolitik haben scheinbar gewonnen. Ihr Hauptanliegen, die Legalisierung des Drogenkonsums, ist weitgehend
erreicht, während Bemühungen, Süchtigen in die Suchtfreiheit zu verhelfen,
mehr und mehr durch Angebote der
Suchtbegleitung ersetzt wurden.
Prävention und
Rehabilitation
Trotzdem wollen wir weiterhin Menschen
vor dem Griff zur Droge warnen und
bereits Süchtigen die Hand bieten aus
der Drogensucht auszusteigen. El Rafa
heisst Gott heilt. Dies dürfen wir in Bezug auf Sucht, Krankheit und Sünde
erleben. Wir freuen uns, dass wir mit
dem Beschäftigungsangebot für ehemals
Drogensüchtige im Restaurant Chuderhüsi in Röthenbach i. / E. (siehe auch
S. 19) vielen Besuchern eine gute Botschaft
weitergeben dürfen: Drogensucht braucht
nicht eine lebenslange Einbahnstrasse zu
sein. Ein Neuanfang ist möglich, selbst
wenn er mit erheblichen Schwierigkeiten
verbunden ist und oft nicht im ersten
Anlauf gelingt. Ehemals Drogenabhängige betreiben gemeinsam mit weiteren
Helfern das Restaurant und haben damit
nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung,
sondern auch die Möglichkeit Hoffnung
zu vermitteln – Hoffnung für Menschen,
die von anderen längst aufgegeben worden sind.
Paul Stettler, Leiter der
Lebensgemeinschaft El Rafa
OSTEUROPA: MODERNER SKLAVENHANDEL AUF UNSEREM KONTINENT
Perspektivlosigkeit begegnen!
Moldawien, Rumänien,
Bulgarien und die Ukraine
sind Länder mit einer
grossen Abwanderung von
Arbeitskräften ins Ausland
und zugleich die Herkunftsländer vieler Opfer von
Menschenhandel.
Seit der Öffnung des Ostblocks hoffen
die Menschen in Osteuropa auf einen
Aufschwung. Leider hält die Krise nun
aber schon über 25 Jahre an. Die Zukunft
scheint hoffnungslos, hohe Arbeitslosigkeit und tiefe Löhne prägen das Bild.
Eine Lehrerin verdient in Rumänien CHF
350.– im Monat, der Durchschnittslohn in
Moldawien liegt bei ca. CHF 150.–.
(OSZE) bestätigt die Tendenz, dass sich der
Handel noch weiter ausbreitet.
Dazu eine 47-jährige Anwerberin und
6-fache Mutter, die junge Frauen aus
Moldawien in die Türkei handelt: «Mit
den Mädchen arbeitete ich eine Zeit individuell, um Probleme mit dem Käufer
zu vermeiden. Ich kaufte ihnen Kleider,
kümmerte mich um die Papiere, bereitete
sie für die Reise vor; all das vom geliehenen
Kredit, den sie mir zurückzahlen mussten.
Die Reisekosten sind auch mit diesem Geld
gedeckt. Deshalb sammle ich mehrere
Mädchen, damit sie weniger bezahlen
müssen. Nach der Ankunft in der Türkei
übergebe ich sie dem türkischen Käufer,
aber bleibe noch ein paar Tage dort, um zu
sehen, wie sie sich einleben. Für die Mädchen bekomme ich zwischen 1000 – 1500
Dollar, je nach Aussehen.»
Ebene, frühe Aufklärung in der Schule,
Durchführung von Konferenzen und
Verbreitung von Schriften.
Christliche Grossfamilien
Die Türen in Moldawien und der Ukraine
stehen offen: sowohl für Menschenhändler wie auch für christliche Familien. Deshalb setzt sich LIO stark dafür ein, dass
viele Findel- und Waisenkinder aus staatlichen Heimen in christliche Familien
integriert werden. Geliebt und geborgen
in einer gesunden christlichen Familie
aufzuwachsen, ist die beste Prävention
gegen Kinder- und Menschenhandel.
Bereits haben 75 Kinder (auch behinderte)
in 16 Familien in der Ukraine und 6 Familien in Moldawien ein Zuhause gefunden.
Illegale Migration
Frauenhandel
Die Internationale Organisation für
Migration (IOM) schätzt, dass jährlich
gegen 500 000 Frauen und Kinder aus
Mittel- und Osteuropa nach Westeuropa
gehandelt werden. Über 10 000 Frauen
«verschwinden» in Moldawien jährlich.
Bei diesen Zahlen ist aber ungesichert,
ob und inwiefern zwischen freiwilliger
Sexarbeitsmigration und Zwang unterschieden wird. Die Organisation für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
Kinderhandel
Der Handel mit Kindern nimmt zu, denn
immer mehr Waisenkinder werden zum
Zweck der sexuellen Ausbeutung oder zur
Zwangsarbeit rekrutiert. Nach inoffiziellen Angaben der justiziellen und polizeilichen Behörden werden jährlich etwa 5000
Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren nach
Russland gebracht und dort zu sexuellen
Diensten gezwungen.
Eine weitere Problematik sind die Jugendlichen von staatlichen Kinderheimen, die
das Heim verlassen. 90 % der Abgänger leben mit 18 Jahren auf der Strasse. Die Männer leben in Banden und landen oft im
Gefängnis. Viele junge Frauen verdienen
ihren Lebensunterhalt mit Prostitution.
Organhandel
In Moldawien gibt es einige Dörfer, in
denen viele Männer nur noch mit einer
Niere herumlaufen, weil sie die andere für
500 – 1000 Dollar einem Organhändler
verkauften. Das hilft ihnen, einige Monate
der Armut zu entrinnen. Der Organhändler verkauft «die Ware» im Westen für
mehr als 100 000 Dollar.
Aufklärung / Sensibilisierung
Um diese menschenunwürdigen Zustände zu beseitigen, engagiert sich Licht im
Osten (LIO) in den betroffenen Ländern
in der Prävention: Sensibilisierung in
Polizeiakademien und auf politischer
Bild: zvg
Arbeitsplätze / Frauenhaus
Die Förderung des Gewerbes schafft
Arbeitsplätze und lindert die Armut. LIO
fördert, begleitet und unterstützt private christliche Kleinunternehmer durch
Kredite in vielen verschiedenen Bereichen
wie Bäckereien, Landwirtschaft, Dienstleistungen, Textilien, Industrie oder Tourismus. Über 1100 Personen haben ein
regelmässiges Einkommen in unseren
Partnerbetrieben. Da ist z. B. die Näherei
in Chisinau, die 75 Frauen beschäftigt.
Die Unternehmerin achtet darauf, dass
junge und schwangere Frauen in ihrem
Unternehmen eine Stelle erhalten.
Hauptsächlich für junge, schwangere
Frauen und Frauen, die aus der Prostitution kommen, wollen wir noch dieses Jahr
in Moldawien ein Haus für ausgestossene
Frauen eröffnen.
Matthias Schöni, Missions- und
Geschäftsleiter Licht im Osten
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Trotz vieler Informationskampagnen über
illegale Migration und Menschenhandel
sind sich viele Menschen dieser Gefahr
nicht ausreichend bewusst, doch scheinen sich Jugendliche in Moldawien davon
nicht unmittelbar betroffen zu fühlen.
Eine Umfrage des Zentrums für Prävention von Frauenhandel unter 800 Jugendlichen im Alter bis 20 Jahre im Norden
Moldawiens ergab, dass 80 % der Befragten im Ausland arbeiten möchten. Auf
die Frage, ob sie wüssten, welche Art von
Jobs es für Leute ihres Alters im Ausland
gäbe, antwortete die Mehrheit: «Egal was,
Hauptsache Geld verdienen.» Agenturen
ohne Lizenz bieten den Migranten einen
«sicheren» Grenzübertritt und Arbeit für
junge Mädchen und Frauen als Tänzerinnen, Bardamen oder Au-Pairs im Westen
an. Die Mehrheit dieser Frauen landet
jedoch in Bordellen, wo sie zur Prostitution gezwungen werden.
7
IM GESPRÄCH
Bilder: zvg
INDUSTRIENATIONEN TUN SICH MIT ÄLTEREN ODER NUR NOCH
BESCHRÄNKT LEISTUNGSFÄHIGEN MENSCHEN SCHWER
«Würde und Wert eines
Menschen sind unverhandelbar»
Ungeborenes Leben ist zunehmend «legal» bedroht, die Wirtschaft setzt auf Arbeitskräfte im idealen Alter, religiöse Minderheiten sind zum Freiwild geworden ... Welche
Bedeutung hat der Mensch heute noch? Muss akzeptiert werden, dass der «Wert»
eines Menschen infolge Krankheit oder Alter sinkt? Wie könnte ein Kurswechsel
erfolgen? Ein Gespräch mit dem Allgemeinmediziner und zukünftigen EDU-Grossrat
Daniel Beutler.
EDU-Standpunkt – Juni 2015
«EDU-Standpunkt»: Wann haben Sie
letztmals jemandem etwas Gutes getan?
8
Dr. Daniel Beutler: Vor ein paar Wochen, und zwar mir selber. Ich habe einige Kilogramm abgenommen und mich
für den Grand Prix in Bern angemeldet.
Ich bin überzeugt, dass wir zuerst unsere
eigenen Gefässe füllen (lassen) müssen,
um weiterzugeben. Das hat mit Egoismus nichts zu tun. Es ist wie bei einem
römischen Brunnen, wo sich zuoberst
die kleinste Schale befindet, welche das
Wasser erst weitergibt, wenn sie voll ist.
Die nächstgrössere Schale ist unser Ehepartner; erst dann kommen Kinder, Beruf
und Politik.
Wieso wurden Sie Arzt?
Ich gebe zu, dass ich kein «Helfertyp» bin.
Für das Medizinstudium entschloss ich
mich, weil ich mich für den Menschen als
komplexes bio-psycho-soziales Wesen interessierte und nicht, weil ich ihm helfen
wollte. In der Praxis stelle ich immer wieder fest, dass wir oft gar nicht helfen können, sondern entweder Hilfe vermitteln
oder den Patienten darin unterstützen
können, eigene Ressourcen zu entdecken.
Menschliches Leben: Wann beginnt
und endet es?
Jedes Leben beginnt mit der Absicht
Gottes, die Idee für einen Menschen
«Fleisch» werden zu lassen. Wir sind seine Geschöpfe. Biologisch beginnt das Le-
ben mit der Verschmelzung von Ei- und
Samenzelle. Die frühesten Stadien des
daraus entstehenden Embryos enthalten bereits die gesamte genetische Information des Menschen, der sich daraus
entwickeln soll. Das biologische Leben
endet mit dem Zerfall der Körperfunktionen, der Geist hingegen unterliegt der
Ewigkeit.
…was auch von der Wissenschaft infrage gestellt wird.
Für mich gibt es keinen Widerspruch zwischen Glaube und Wissenschaft. Letztere ist nichts mehr als ein Instrument,
die Gesetzmässigkeiten der Schöpfung
zu beschreiben und einzuordnen. Die
Wissenschaft ist keinesfalls eine ethische
IM GESPRÄCH
Und der Hippokratische Eid?
Der Hippokratische Eid wird hinfällig für
alle Ärzte, die Abtreibung und Sterbehilfe
befürworten. Es ist äusserst interessant,
diesen Text wieder einmal zu lesen.
Welche Werte möchten Sie Ihren Kindern vermitteln?
Unsere Abhängigkeit von Gott und dass
wir in Schwachheit stark und in Demut
stolz sein können. In unserer Familie
herrscht ein fröhliches Klima; Haus und
Garten sind offen für Nachbarskinder und
im Gästezimmer haben auch schon hilfsbedürftige Menschen übernachtet. Unsere Kinder sollen lernen, dass uns unsere
Privilegien verpflichten zu teilen.
Wo sehen Sie Würde und Wert, letztlich
den Menschen selbst bedroht?
Am Lebensanfang und Lebensende (mehr
dazu in meinem Artikel im «EDU-Standpunkt» 04-2015). Aber auch der Verlust
an Respekt vor dem Leben im Bereich
dazwischen beunruhigt. Wir haben eine
der höchsten Suizidraten bei Jugendlichen. Weiter berichten Notfallärzte von
immer gravierenderen Verletzungen
bei Schlägereien: Immer häufiger wird
Dr. med. Daniel Beutler-Hohenberger, geb. 1962 in Bern, verheiratet mit
Melanie, 5 Kinder
Medizinstudium in Bern, Hausarzt in
eigener Praxis.
Grossrat ab September 2015, Mitglied
diverser Initiativ- und Referendumskomitees.
Hobbys: Schreiben, Sport, Musik
Wohnhaft in Gwatt bei Thun BE
ein bewusstloses Opfer mit Fusstritten
derart traktiert, dass es zu komplizierten
Schädelfrakturen kommt.
Zeitdruck und steigende Anforderungen machen vielen zu schaffen. Was
ist dran an der Diagnose «Burnout»?
Es gibt bis jetzt kein verlässliches
Instrument, das die sichere Diagnose eines «Burnouts» erlaubt. Der Begriff ist
umstritten, zumal es sich im Grunde
um eine Erkrankung aus dem Formenkreis der Depressionen handelt. Männer
Auftrag zur Verhinderung des Drogenkonsums erinnert werden. Es darf nicht sein,
dass eine Gesundheitsbehörde auf dem
Boden einer liberalen politischen Gesinnung medizinisch relevante Erkenntnisse, z. B. die Gefahr einer psychotischen
Erkrankung durch Cannabiskonsum, unter den Teppich kehrt.
«Cannabisclubs» dienen nicht den Menschen, sondern…?
… der politischen Opportunität. Es ist
bedenklich, dass bürgerliche Politiker
«Jedes Leben beginnt mit der Absicht
Gottes, die Idee für einen Menschen
‹Fleisch› werden zu lassen.»
können es besser akzeptieren, «ausgebrannt» statt «depressiv» zu sein. Der
Nachteil ist, dass die Erkrankung dadurch
einen heroischen Beigeschmack erhält.
Ursache ist oft ein bio-psycho-sozialer
Raubbau, ein Ungleichgewicht von Leistung und Ressourcen.
Warum engagieren Sie sich im Drogenbereich?
Vor allem aufgrund meiner eigenen
Suchtgeschichte und der unbefriedigenden gesundheitspolitischen Situation in
der Schweiz. Es ist für mich unerträglich,
dass wir gegen 20 000 mehrheitlich junge
Leute in Substitutionsprogrammen bzw.
der staatlichen Drogenabgabe haben,
obschon medizinische Verfahren wie
die ANR-Methode des israelischen Arztes
Dr. Waismann (der «EDU-Standpunkt»
berichtete) existieren, mit welchen die
Opiat-abhängigkeit, v. a. von Heroin und
Methadon, behandelt werden kann. Die
Schweiz gilt als drogenpolitisches «Pionierland», in welchem jährlich ein dreistelliger Millionenbetrag in eine «Suchtbehandlung» investiert wird, die de facto
keine Behandlung ist!
Wie lauten Ihre Maximen?
Die Abstinenz muss wieder auf die drogenpolitische Agenda. Jeder Drogenabhängige soll die Wahlfreiheit zwischen Substitution und Abstinenz haben. Alle Legalisierungsbestrebungen sind zu unterbinden
und das BAG muss an seinen präventiven
in letzter Zeit ins Lager der Drogenliberalisierer gekippt sind. Und das, obschon
neuste Studien die Gefährlichkeit des
Cannabiskonsums belegen.
Stichwort Frauenhandel: Ist da nicht
auch eine Doppelmoral im Spiel?
Beschäftigung illegaler Arbeiterinnen,
Ausbeutung junger Mädchen, mickerige Löhne für Arbeiterinnen auf Abruf…
Genau hier sehe ich die Chance einer
EDU, welche nach biblischen Prinzipien
politisiert und eine solche Doppelmoral nicht zulassen darf. Nach meinem
Bibelverständnis (da gehört das Alte Testament auch dazu) sind wir als Christen
verpflichtet, anständige Löhne zu zahlen
und niemanden auszubeuten. Solche
wertebasierte Wirtschaftsformen haben
Zukunft.
In Deutschland sind Arbeitnehmer ab
50 in der Regel unkündbar. Dieser
Schutz entwickelte sich zum Bumerang,
indem Menschen 50+ nicht mehr gefragt sind. Was läuft falsch, wenn der
Staat eingreift?
Ich bin fest davon überzeugt, dass der
Staat nicht zuständig ist, um «Gerechtigkeit» zu schaffen. Dementsprechend bin
ich sowohl gegen die Abzocker-Initiative
als auch gegen eine nationale Erbschaftssteuer. Gewissenlose Unternehmer
ohne ethische Massstäbe werden immer
Schlupflöcher finden oder den Betrieb
ins Ausland verlegen.
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Instanz, die über wahr und unwahr zu
entscheiden hat.
9
IM GESPRÄCH
Wozu würden Sie einem Patron raten?
Unternehmer, Manager und Führungskräfte, die sich zu Jesus Christus bekennen, sind meines Erachtens verpflichtet,
eine Wirtschafts- und Geschäftskultur zu
leben, die vor Gott bestehen kann: Nicht
nur «ethische Grundsätze» propagieren,
sondern unter der Leitung des Heiligen
Geistes agieren. Da ist die Abgabe des
«Zehnten» ebenso selbstverständlich wie
die Beschäftigung von Mitarbeitern, die
sonst im Arbeitsmarkt keine Chance haben. Solche Unternehmen sollen denn
auch ein gutes Einkommen haben und
nicht mit staatlichen Auflagen und Regulierungen unnötig belastet werden.
Wird Ihr Appell gehört?
Diese «wertebasierte Unternehmenskultur» ist im Keimen. Ich bin überzeugt, dass
deren Zeit noch kommen wird.
Wertschätzung zeigt sich auch im
Ehrenamt. Warum nimmt die Bereitschaft dazu ab?
Ich könnte mir vorstellen, dass es mit der
zunehmenden Zeit zu tun hat, welche die
Menschen vor dem Bildschirm verbringen.
Andererseits soll gute Arbeit oder nachhaltiges Engagement auch gut entlöhnt
werden, damit wiederum etwas zurückgegeben oder gespendet werden kann.
Wie ist eigentlich Ihr Verhältnis zur
Organspende?
Eine heikle Frage. Ich bin grundsätzlich
kritisch, zumal die Organe einem Körper
entnommen werden, der noch lebt. Aus
Sicht des Organempfängers ist die Spende
ein unbeschreibliches Geschenk.
Sie werden demnächst in den Grossen
Rat «nachrutschen». Wo setzen Sie
Schwerpunkte?
Im Gesundheitswesen, in der Drogenpolitik und in der Pflege von persönlichen
Beziehungen zu anderen Politikern, d. h.
im «Networking».
«Veränderung fängt in der
Regel bei uns selber an.»
Würden Sie Ihr Leben lassen, um das
eines andern Menschen zu retten?
Es wäre vermessen, diese Frage einfach so
mit «Ja» zu beantworten …
Die Entwicklung läuft vielfach falsch.
Wie geschieht Veränderung?
Es gibt immer Möglichkeiten. Veränderung fängt aber in der Regel bei uns
selber an.
Wo sehen Sie Chancen für die EDU, sich
für Menschen einzusetzen?
In jedem Bereich, der durch die Politik
mitbestimmt wird.
Haben Sie einen unerfüllten Wunsch?
Ein paar Millionen Franken, damit wir die
ANR-Methode auf ein Gesundheitsschiff
von «Mercy Ships» bringen und drogensüchtigen Menschen helfen können. Eine
Vision, die ich mit Herzblut verfolge.
Ihr Lebensmotto?
Carpe diem. (Nutze den Tag.)
Wir danken Ihnen für dieses Gespräch
und wünschen Ihnen in Familie, Beruf
und Ihrem politischen Engagement
Gottes reichen Segen.
Interview: Thomas Feuz
MARSCH FÜRS LÄBE 2015
Protestmarsch für Recht auf Leben
EDU-Standpunkt – Juni 2015
«Total Mensch» heisst
das diesjährige Motto.
Der 6. Marsch findet am
19. September um 14 Uhr
in Zürich-Oerlikon statt.
10
Es werden wiederum Tausende Christen erwartet, die sich öffentlich für das
Leben einsetzen, Leben, welches mit der
Zeugung beginnt und dem natürlichen
Tod endet. Dies ist angesichts des heutigen Mainstreams nicht mehr selbstverständlich. Die PID-Debatte und der Zulauf
bei den Sterbehilfeorganisationen sprechen eine deutliche Sprache.
Das Organisationskomitee freut sich, dass
sich der Trägerkreis auch dieses Jahr erweitert hat, sind doch die Schweizerische
Evangelische Allianz (SEA) und die EVP
Schweiz neu dazugestossen.
Ein Leben gerettet
Ein Beweis, dass der Marsch Früchte trägt,
zeigt die Geschichte einer Frau, die als
Mädchen aus Indien in der Schweiz adoptiert worden war. Sie wurde schwanger von
einem Mann, der kurze Zeit später straffällig wurde. Dies bereitete ihr Mühe und verunsicherte sie, innere Kämpfe begannen,
sie dachte an Abtreibung. Die werdende
Mutter arbeitete im September 2012 in einem Geschäft am Münsterhof. Sie sah den
Marsch fürs Leben und entschloss sich,
das Kind zu behalten. Vielleicht hören
wir ihr Zeugnis am diesjährigen Marsch?
Datum in Agenda eintragen
Für die Sonntagszeitung ist der Lebensschutz «rechts». So bezeichnet sie die Mitwirkung des Bischofs von Genf, Lausanne
und Freiburg, Mgr. Charles Morerod, am
«christlichen und rechtskonservativen»
Marsch fürs Läbe 2015. Stellt sich die
Frage: «Ist Lebensschutz «rechtskonservativ»? Bezüglich moralischer Richtlinien ist Gott «rechtskonservativ», denn in
Sachen Ehe, Familie, Sexualität, Abtreibung, Eigentum, verkündet ER in den
Zehn Geboten seit Urzeiten dieselben,
ewig gültigen Verhaltensregeln. Das kriegen die Säkularen und Liberalen nicht
unter einen Hut.
Wir laden unsere Freunde ein und motivieren Kirchgemeinden und Freikirchen
zur Teilnahme an der diesjährigen Demonstration vom 19. September «für das
Leben»!
EDU-Kantonsrat
Hans Peter Häring,
Mitglied OK
ALTERSDISKRIMINIERUNG BEGEGNEN
Erfahrene Mitarbeitende gesucht!
Seit der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative hat das Thema zusätzlich an Aufmerksamkeit gewonnen.
Heute scheiden laut Arbeitskräfteerhebung (SAKE) bereits 40 % der Männer
und 33 % der Frauen frühzeitig, also vor
dem ordentlichen Pensionsalter, aus
dem Erwerbsleben aus. In den nächsten
fünf Jahren gehen 272 000 Babyboomer
(nach dem Zweiten Weltkrieg bis Mitte
1960er-Jahre Geborene) in Pension (NZZ
am Sonntag, 26.4.2015). Die nachfolgenden Generationen werden die dadurch
entstehende Lücke an Fachkräften
nicht füllen können, dies obwohl die
Erwerbsquote in der Schweiz zu den
höchsten in Europa gehört.
Jung, dynamisch, flexibel?
Wie verträgt sich diese bevorstehende
Situation mit der Tatsache, dass viele
Jobinserate altersdiskriminierend formuliert sind? Die Alternsforschung
(Gerontologie) weist zwar schon lange
darauf hin, dass das kalendarische bzw.
chronologische Alter wenig über die körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit
eines Menschen aussagt. Trotzdem richten sich viele Stellenausschreibungen
explizit an jüngere Arbeitnehmende.
Der Tagesanzeiger hat zusammen mit dem
Stellenportal «jobs.ch» rund 25 000 Jobinserate ausgewertet. Rund 43 % der Inserate
enthalten Angaben zum idealen Alter der
Bewerber. In nur gerade 1 % der Inserate
wird gezielt nach Älteren gesucht, über
neue zu schaffen. So kann es auch nicht
sein, dass ältere Personen auf dem Arbeitsmarkt bevorzugt werden, z. B. durch einen
besonderen Kündigungsschutz.
Stereotype durchbrechen
Bild: zvg
zehnmal häufiger sind in den Inseraten
jüngere Bewerber gefragt. An einer nationalen Konferenz Ende April 2015 haben
sich Vertreter des Eidg. Departements für
Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF,
sowie der Kantone und der Sozialpartner
darauf geeinigt, dass sich die öffentlichen
und privaten Arbeitgeber dafür einsetzen
sollen, wo immer möglich in Stelleninseraten auf Altersangaben zu verzichten.
Potenzial nutzen
Der deutsche Altersökonom Axel BörschSupan und sein Team vom MEA (Mannheimer Forschungsinstitut Ökonomie
und Demographischer Wandel) haben
den Zusammenhang zwischen Alter
und Arbeitsproduktivität schon 2007 bei
der DaimlerChrysler AG empirisch untersucht. Fazit: Die Älteren machten am
Fliessband zwar mehr Fehler, doch diese
waren längst nicht so gravierend wie diejenigen der jüngeren Kollegen. Ein weiteres Forscherteam um Thomas Zwick von
der Universität Würzburg bestätigt, dass
altersgemischte Teams sehr gut arbeiten,
v. a., wenn ergonomische Massnahmen
(der Arbeitsplatz wird an die Fähigkeiten
und Eigenschaften des Menschen angepasst) berücksichtigt werden. Auch hätten sich altersadäquate Änderungen im
Tätigkeitsprofil als produktivitätssteigernd
herausgestellt. Altersdiskriminierung ist
in alle Richtungen möglich. So fühlt sich
die Altersgruppe der 16 – 29-jährigen in
der Arbeit am häufigsten diskriminiert. Es
ist darauf zu achten, dass bestehende Diskriminierungen abgebaut werden, ohne
Der Kanton Aargau hat im Oktober 2013
eine zweijährige Kampagne für über
50-jährige Stellensuchende gestartet.
Mit Plakaten sollen Arbeitgebende auf
das grosse Potenzial der älteren Stellensuchenden aufmerksam gemacht werden.
Auf diesen Plakaten blicken Karin, 26,
Toni, 34 und Stefan, 35, dem Betrachter
optimistisch entgegen. Die Arbeitssuchenden, die sich so präsentieren sind jedoch nicht so alt, wie die Zahl hinter dem
Namen auf den ersten Blick vermuten
lässt. Vielmehr handelt es sich bei der
Zahl um ihre Anzahl Jahre an Berufserfahrung. Die Botschaft lautet: Die Qualifikation zählt, nicht das Alter. Ältere Stellensuchende sind nicht häufiger arbeitslos als
jüngere, aber wenn sie es sind, geht es viel
länger, bis sie wieder eine Stelle finden. Mit
der Kampagne «Potenzial 50plus» wollen
Kanton, Wirtschaft und Gewerkschaften
die Stereotype wie z. B. unflexibel, weniger
motiviert und produktiv durchbrechen,
denen ältere Stellensuchende häufig ausgesetzt sind. Die Kampagne hat weit über
die Kantonsgrenze für Aufmerksamkeit
gesorgt. Nun kommt ab Juni ein Angebot für Stellensuchende 50plus hinzu:
Bei «Tandem 50plus» begleiten und unterstützen Mentoren und Mentorinnen
vier Monate lang Stellensuchende 50plus.
Der Kanton St. Gallen hat mit demselben
Mentoring-Programm positive Erfahrungen gemacht. Ein Grossteil der begleiteten Stellensuchenden hat eine neue
Arbeit gefunden. Aus diesem Grund wird
das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA)
des Kantons Aargau das Programm als Teil
der Kampagne «Potenzial 50plus» übernehmen. BENEVOL Aargau, die Fach- und
Vermittlungsstelle für Freiwilligenarbeit,
leitet «Tandem 50plus» für das AWA. Erfahrene und gut in der Arbeitswelt verankerte Personen stellen ihre Zeit, ihr Wissen
und ihr Kontaktnetz Stellensuchenden
über 50 zur Verfügung, so dass diese hoffentlich bald wieder eine Stelle finden.
Urs Schmid, Gerontologe, Projektleiter Mobiles RAV, Amt für Wirtschaft
und Arbeit Kanton Aargau
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Wie können ältere Fachkräfte vermehrt in den Arbeitsmarkt eingebunden werden? Die Politik verstärkt
ihre Bemühungen, Senioren
länger im Arbeitsmarkt zu
halten. Der Kanton Aargau
sensibilisiert mit seiner
Kampagne «Potenzial
50plus» Arbeitgebende
und Öffentlichkeit für das
Potenzial der älteren
Arbeitnehmenden. Ein Ziel
der Kampagne ist u. a.
auch auf die Diskriminierungen der älteren Stellensuchenden hinzuweisen.
11
WUNDERSAME VERSPRECHUNGEN DER LEHRPLAN 21-DURCHSETZER
Praxisferne Behauptungen und
Schlagworte
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Fachliche und lebensweltliche Bedeutsamkeit der
Unterrichtsinhalte und
Lernaufgaben, Klarheit,
Verständlichkeit, kognitive
Aktivierung der Schüler,
Festigung des Gelernten,
störungsarme Lernumgebung, positives Klassenklima, keine ideologische
Beeinflussung auf Haltungen und Einstellungen,
gewahrte Methodenfreiheit
für den Lehrer.
12
Dies ist eine Auswahl an Behauptungen der Lehrplan 21-Vorantreiber als
Reaktion auf die zunehmende Kritik von
Eltern, Lehrern und Politikern in immer
mehr Kantonen. Etwas abgeschwächt
durch den feinen Hinweis, dass die
differenzierenden Unterrichtsangebote von den Schülern unterschiedlich
genutzt werden. Wer also von den Schülern nicht erfolgreich ist, hat eben das
Angebot nicht richtig genutzt und ist
selber schuld. Aber auch der Lehrer wird
stark unter Druck kommen, wenn er
versucht, den vielfältigen Ansprüchen
an ihn gerecht zu werden: Er sollte jeden
Schüler – selbst in noch so heterogenen Klassen – in seinen individuellen
Möglichkeiten und seinem persönlichen Lernstand richtig einschätzen und
entsprechend fördern können. Zudem
sollte er vernetzend fächerübergreifende
Themen gebührend in die einzelnen
Fächer einarbeiten. Hinzu kommen für
die Schüler selbstentdeckendes – sprich
zeitintensives – Lernen und vielfältige zu
erarbeitende Kompetenzen. Dem Lehrer
fehlt aus vorgenannten Gründen die
Zeit, genügend fachspezifisches Wissen
zu vermitteln und richtig zu vertiefen;
auch wegen vielfältigen Tests, schriftlichen Auswertungen und Beurteilungen durch ihn sowie Selbstevaluationen durch die Schüler. Überforderungen
von Lehrern wie Schülern sind vorprogrammiert. Die Lösung dieses Problems
kann jedoch nicht in immer weniger
fachlicher Wissensvermittlung liegen.
Die Grundübel, nämlich die veränder-
Bild: zvg
ten nicht kindgerechten Lernformen,
ideologische Lerninhalte, die überbordende Kompetenzorientierung und die
Heterogenität will man hingegen keinesfalls in Frage stellen.
Missbrauchter
Verfassungsartikel
Der Lehrplan 21 (LP21) wird als zwingende Umsetzung des Volksauftrags
durch den angepassten Bundesverfassungsartikel 62 dargestellt, welcher mit über 80 % Zustimmung im
Mai 2006 an der Urne angenommen
wurde. Dieser schreibt eine landesweite Harmonisierung des Schuleintrittsalters sowie der Stufenziele und die
gegenseitige Anerkennung der Abschlüsse vor. Dies war unumstritten,
weil nur an vereinheitlichte Lernstoffziele gedacht wurde. Nicht im Entferntesten wurde erwartet, dass damit eine
tiefgreifende Schulreform vorangetrieben werden sollte, welche in manchen
Kantonen schon länger greift und die
kantonale Schulhoheit zur Makulatur
werden lässt. Erste Folgen zeigen sich
bei Schulabgängern, welche nicht mehr
richtig schreiben können und im Rechnen vermehrt Mühe bekunden. Aber
auch Kinder, welche den «Schulverleider» haben, daheim schwierig werden
und solche mit besorgniserregenden
körperlichen wie psychischen Symptomen nehmen zu.
Was steckt dahinter?
Eigenartig, dass das lange erfolgreiche
schweizerische Bildungssystem wie
in anderen Ländern grundlegend umgekrempelt werden «muss». Dies, weil die
Bewohner in unserem Land scheinbar
noch zu wenig von der Lebensweise losgerissen werden konnten, die seit Jahrhunderten unsere Identität ausmachte. Für die
OECD sind wir für gewisse Bedürfnisse
der Wirtschaft und Gesellschaft (was für
einer?) noch zu wenig anpassungsfähig.
Es ist höchste Zeit, dass wir Bürger
misstrauischer werden gegenüber von
höchsten Instanzen vorangetriebenen
Umkrempelungen mit totalitärer und
immer weitreichender Einflussnahme.
Die Erziehungsdirektoren und ihr Beamtenapparat haben keine Legitimation
dazu und werden von niemandem kontrolliert. Verheerend, aber eigentlich nicht
erstaunlich, dass noch nicht viele Lehrer,
Eltern und Politiker den umfangreichen
LP21 gelesen haben (siehe auch Artikel
auf S. 13). Verhängnisvoll, dass wer unter
den sich bereits manifestierenden Auswirkungen leidet, noch glaubt, mit der
offiziellen Einführung werde es besser.
Das Volk muss aufwachen, sich wehren,
die Bildung mitbestimmen und Bewährtes wieder fördern. Damit sparen wir viel
Geld und machen uns stark für eine solide
Zukunft unseres Landes.
Lisa Leisi
LEHRPLAN 21: DAS AUFWENDIGSTE BILDUNGSPROGRAMM DER
SCHWEIZ IST UNREALISTISCH
Macht der Lehrplan 21 krank?
Der LP21 ist in seiner Art ein noch nie
dagewesener Lehrplan und seine Einführung wird auch mit noch nie dagewesenen
Methoden vorangetrieben. Mit psychomethodischen Mitteln werden Schulleiter, Behörden und Lehrer auf den LP21
eingedrillt. Der Lehrer-Dachverband gibt
im Namen der Lehrer positive Statements
zum LP21 heraus, obwohl viele Lehrer
grosse Bedenken an der Durchführbarkeit
desselben haben. Die LP21-Befürworter erwecken den Eindruck, dass die herkömmlichen Bildungsmethoden schlecht seien
und geben vor, mit dem LP21 etwas Neues
und Besseres zu bringen. Veröffentlicht
eine Zeitschrift einen LP21-kritischen
Beitrag, wird sogleich Druck auf die
Redaktion ausgeübt, damit die Zeitung auch
einen positiven Artikel zum LP21 publiziert. Nachdem Ostschweizer Kinderärzte
in der Vortragsserie «Schule und Pädiatrie» die Auswirkungen des LP21 auf die
Gesundheit der Kinder hinterfragten,
wurden diese postwendend vom Regierungsrat gemassregelt.
Lehrplan oder Leerplan?
Wer glaubt, dass der Lehrer mit dem LP21
noch die Freiheit hat, zu lehren, wie er es
für gut findet, der irrt sich gewaltig. Der
LP21 ist ein Instrument, mit dem alle,
Schüler und Lehrer, beurteilt werden.
Da der LP21 für die Literatur keine
Kriterien angibt und diese den Lehrmittelkonzernen überlässt, bleibt die Tür
weit offen, die Lehrmittel mit irgendwelchen Ideologien zu füllen. Selbst wenn
Bild: iStock.com
im überarbeiteten Lehrplan der Begriff
«Gender» nicht mehr zu finden ist, so ist
die Gender-Ideologie keinesfalls aus dem
LP21 verbannt. Verschiedene amtliche
Dokumente weisen darauf hin, dass diese
Ideologie ganz bestimmt in den zukünftigen LP21-tauglichen Lehrmitteln wieder
zu finden sein wird.
men finanziellen Mehraufwand nach sich
ziehen.
Auch wenn wir heute die schriftliche
Fassung des LP21 vor uns haben, so ist es
immer noch unmöglich, die ganze Tragweite und seine vollen Auswirkungen abzuschätzen (siehe auch Artikel auf S. 12).
Arthur Bosshart
Offene Fragen
Auf Grund dessen, dass mit dem LP21 das
eigenständige und individuelle Lernen der
Schüler angestrebt wird, muss der Lehrer
die Schüler auch einzeln instruieren. Daraus lässt sich ableiten, dass der Lehrer bei
einer Klasse mit 20 Schülern für den einzelnen Schüler pro Lektion gerade noch
2 ½ Minuten Zeit für einen instruktiven
Unterricht zur Verfügung hat. Das macht
in einem halben Tag rund 10 Minuten
Lehrerbetreuung, die restliche Zeit ist der
Schüler sich selber überlassen und muss
sich die Aufgaben, welche er nicht verstanden hat, von den Eltern erklären lassen.
Nebst dem Individualunterricht sollte der
Lehrer auch noch für jeden Schüler in
jedem Gegenstandsbereich (Fach-Teilbereich) die aufwendige Kompetenzbeurteilung machen, was die Verfügbarkeit
der Lehrperson abermals verkürzt. Mit
der Individualisierung des Lernens sind
die meisten Schüler einem Dauerstress
und einer Dauerüberforderung ausgesetzt.
Dies macht die Kinder krank, stellen Kinderärzte fest und befürchten, dass mit der
Einführung des LP21 die psychosomatischen Störungen nochmals zunehmen
werden. Offensichtlich wird der LP21 in
verschiedener Hinsicht auch einen enor-
Weitere Informationen unter www.lehrplan21.info
Im Zusammenhang mit dem LP21 liegt
den Standpunkt-Adressen des Kantons
Thurgau ein Unterschriftenbogen für
die Volksinitiative «Ja zu einer guten
Thurgauer Volksschule» bei. Bitte
unterschreiben Sie und sammeln Sie
Unterschriften – vielen Dank!
Das Zitat
«Jedes Werden in der Natur, im
Menschen, in der Liebe muss
abwarten, geduldig sein, bis
seine Zeit zum Blühen kommt.»
Dietrich Bonhoeffer, geb. 04.02.1906
in Breslau, gest. 09.04.1945 im
K Z Flossenbürg. Lutherischer
Theologe, profilierter Vertreter der
Bekennenden Kirche und beteiligt
am deutschen Widerstand gegen den
Nationalsozialismus.
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Mehrere Kantone wollen
den Lehrplan 21 (LP21)
für das Schuljahr 2017/2018
einführen. Wer den LP21
zu lesen beginnt, realisiert
sehr schnell, dass er voller
schwer nachvollziehbarer
Pseudofachausdrücken
und Schlangensätzen ist.
Gut möglich, dass die LP21Autoren und Bildungsverantwortlichen der Kantone
selbst nicht verstanden
haben, was da niedergeschrieben wurde.
13
USA ERHÖHEN DRUCK AUF DAS INTERNATIONALE BANKENSYSTEM
Amerikaner setzen Prozesswalze
gegen Banken fort
Nichts mehr auf dem
schweizerischen Finanzplatz ist so, wie es einmal
war. Seit einiger Zeit müssen UBS, CS und Co.
sowie bedeutende ausländische Institute beträchtliche
Teile ihrer Gewinne bzw.
Reserven für Strafen an
die USA-Steuerbehörden
und / oder US-Justiz verwenden oder entsprechende
Mittel zurückstellen. Ständig kommen neue Forderungen auf die Geldinstitute zu.
Der Verfasser eines bekannten, seit mehreren Jahrzehnten existierenden «Geldbriefes» macht seine Leserinnen und Leser
darauf aufmerksam, dass die Amerikaner
nun mit aller Konsequenz die Geldwäsche bekämpfen wollen und insbesondere daran sind, ausländische Steueroasen
auszutrocknen. Die USA gehen, wie es
scheint, diesbezüglich systematisch vor.
Die Schweizer Grossbanken konnten sich
bisher mit Milliardenstrafen freikaufen.
Aber nun kommen die nächsten Schritte.
Überall liegen Leichen im Keller, sei es in
der Schweiz, Österreich, Deutschland und
weiteren Ländern. V. a. geht es nun zuerst den kleineren Banken an den Kragen,
welche nicht in der Lage sind, sich gegen
die US-Maschinerie zu wehren. Nicht nur
sie, auch viele Anwälte und Treuhänder
sind betroffen; denn diese haben eifrig
mitgeholfen, das Geld dieser Kunden vor
dem US-Fiskus in ausländischen Firmen
zu verstecken.
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Zuerst die Kleinen …
14
Ein Opfer ist z. B. die Banca Privada
d'Andorra (BPA). Ihr wird vorgeworfen,
Kunden geholfen zu haben, über «Briefkastenfirmen» Vermögen der US-Besteuerung zu entziehen und auch über ausländische Töchter Milliardenvermögen
aus Südamerika, Russland, China usw.
angenommen und gewaschen zu haben.
Auf Druck von US-Gerichten sollen die
Konten der BPA bei ihren Korrespondenzbanken im Ausland eingefroren wor-
Bild: Harold Salzmann
den sein. Die BPA kann dadurch nicht
mehr an ihr eigenes Geld gelangen. Als
Konsequenz können Kunden in Andorra
selbst nur noch max. 2500 EUR pro Woche von ihren BPA-Konten abheben; dies
überhaupt nur dank einer Regierungsgarantie von Andorra. Auch der Zwergstaat
Andorra wird aus amerikanischer Sicht
als «Geldwaschanlage» betrachtet und die
Kreditwürdigkeit dieses Staates insgesamt
herabgestuft. Die BPA ist kein Einzelfall
und nur der Anfang der «Stufe 2». Jede
Bank kann unter den Verdacht der USA
geraten, ihre Grösse spielt dabei keine Rolle. Man kann mittendrin hängen, sobald
man ein Konto bei einer Bank hat, welche
über ausländische Töchter an «solchen Geschäften» beteiligt war oder noch ist. Und
das sind nicht wenige. Hier wurde ja das
grosse Geld gemacht; vom Kleingeschäft
kann man ja kaum die Fixkosten decken.
Risiko verteilen
Der Herausgeber des Geldbriefes empfiehlt im Sinne einer «Sofortmassnahme» – auch wenn es einige Arbeit verursache – Konten bei mehreren Banken
im In- und Ausland einzurichten. Er
weist darauf hin, dass eine Streuung
überlebenswichtig sein kann. Kleine
Kunden bleiben (eher) ungeschoren.
Falls Bargeld, Edelmetalle und andere
Werte untergebracht werden müssen,
empfiehlt es sich, bei mehreren Banken
im In- und auch im Ausland Schrankfächer zu mieten. Wertpapiere der Kunden, die sich dort befinden, sind ausge-
sonderte Vermögenswerte und bleiben
deren Eigentum, auch wenn die Bank
illiquide würde und den Betrieb einstellen müsste.
Fazit
Malt der Geldbriefverfasser zu schwarz?
Kann sein. Doch jedes und weitere
dieser genannten Ereignisse könnten
durchaus zutreffen. Viele Risiken werden verdrängt oder kleingeredet. Doch
plötzlich trifft das Unerwartete ein,
der Bank eines Kunden droht die Illiquidität. Die Zahl- oder Kreditkarten
der Bank dieses Kunden werden nicht
mehr angenommen; der Kunde kann
z. B. seine Hotelrechnung nicht mehr
bezahlen. Hat der Hotelgast dann kein
Bargeld bei sich, ist dies – insbesondere
im Ausland – nicht sehr angenehm.
Oder eine KMU kann, obwohl gut
finanziert, nicht das erforderliche
Guthaben beziehen, um seine Lohnzahlungen vorzunehmen.
Viele meinen, alles sei nur halb so
schlimm. Gerate eine Bank in Schieflage, greife doch die staatlich garantierte
Einlagensicherung. Auch dies ist nicht
mehr so sicher. Österreich z. B. ist daran,
die Sicherstellung der Spareinlagen von
derzeit max. 100 000 EUR aufzugeben.
Wie ich gelesen habe, werden die übrigen EU-Staaten nachziehen.
Arthur Gasser, Gemeinderat
Dübendorf
VERSCHULDUNG: DER MENSCH HAT AUS DER GESCHICHTE NICHTS
GELERNT
Schulden machen, bis es kracht
Staatsbankrotte haben
in Griechenland Tradition,
denn seit der Gründung des
griechischen Staates 1830
gab es bereits vier Pleiten:
1843, 1860, 1893 und 1931.
Gesetzmässigkeit
Um sich der Schuld zu entledigen,
hat man im Mittelalter die Gläubiger
einfach umgebracht. In der Neuzeit bedient man sich anderer Mittel, um die
Staatsschulden loszuwerden, das beliebteste heisst Geld drucken. Ohne
Schuldenerlass oder eben Schuldeneliminierung kam und kommt es früher
oder später immer zum Staatsbankrott. Die Schulden müssen getilgt werden – aber wie? Bei Verschuldung und
letztendlich einem Staatsbank rott
kommt es meistens zu einer Machtverschiebung: Die Reichen werden immer
reicher und der Mittelstand verschwindet, Arbeitslosigkeit und Armut überschatten das Land. Eine gigantische
Umverteilung vom Sparer zum Schuldner sind die Folgen des Bankrottes, was
Markus Reichenbach
Bild: iStock.com
meistens zu Spannungen und Konflikten
führt.
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Herausgeber / Redaktion
Eigentlich wissen wir es
Sagen nicht die 4000 Jahre alten Schriften der Juden, dass sich Schulden nicht
über längere Zeit ansammeln dürfen,
sondern im siebten Jahr erlassen werden
müssen? Ansonsten würde Armut das
Land überschatten. Der Gläubiger muss
sicherstellen, dass die Schulden innerhalb von sechs Jahren zurückbezahlt
werden können, sonst ist er der Verlierer (5. Mose 15,1-4). Diese biblischen
Prinzipien würden unser Finanzsystem
revolutionieren und auch heilen. Die
Geschichte hat gezeigt, dass sich Schulden nicht kumulieren dürfen.
EDU-Standpunkt
Postfach, 3601 Thun
Administration und
Adressmutationen
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(IBAN CH 35 0900 0000 3002 3430 4)
Grundstein der Wirtschaft
ist die Bibel
In der Finanzwirtschaft spricht man
von Gläubiger, Schuldner und Kredit,
wobei erstere zwei Bezeichnungen der
Bibel entstammen. Das Wort Kredit
stammt vom lateinischen Wort «credere» ab, was so viel wie glauben und
vertrauen heisst. Auch glauben und
vertrauen lehrt uns die Bibel.
Es waren die Reformatoren vor 500
Jahren (speziell Johannes Calvin),
welche das moderne Wirtschaftssystem geschaffen haben. Es waren die
Grundlagen der Bibel, die es ermöglicht
www.edu-schweiz.ch
– (inkl. 2,5 % MWST)
Abo: CHF 30.– / 25 C
Redaktion
Hans Moser, Daniel Beutler,
Arthur Gasser, Roland Haldimann,
Thomas Käser, Lisa Leisi,
Eveline Rytz (Schlussredaktion),
Harold Salzmann (Layout)
Schreibende geben ihre
persönliche Ansicht wieder.
Layout: EDU
Druckvorstufe, Druck und
Spedition: www.jordibelp.ch
Erscheint monatlich, 11 Ausgaben
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Leider scheinen die Hellenen nichts
daraus gelernt zu haben und druckten
weiterhin Geld in rauen Mengen. Die
Inflation betrug im Schnitt jeweils über
20 %. 1944 wies jeder Geldschein bereits
wieder sechs Nullen auf, so wie wir das
auch von der ehemaligen italienischen
Lira und vielen anderen Währungen
kennen.
Spanien ist Pleiteweltmeister. Seit der
Gründung ist das Land 13 mal zahlungsunfähig geworden, wie aus der Studie der
US-Ökonomen Carmen Reinhart und
Kenneth Rogoff ersichtlich ist. Auch
Deutschland hatte in den letzten 100
Jahren zwei Staatsbankrotte zu verkraften: 1922 / 1923 und 1948. Sozusagen
selbstverständlich sind Staatsbankrotte in Südamerika. Seit 1800 gingen alle
südamerikanischen Staaten mindestens
3 mal Pleite!
Es gibt aber auch die braven Nationen,
die in den letzten 200 Jahren nie einen
Staatsbankrott erlitten: Die Vereinigten
Staaten, Grossbritannien, die Schweiz,
Schweden, Norwegen, Finnland und
Dänemark sowie Belgien.
haben, dass ein gesundes Wirtschaftssystem aufgebaut werden konnte.
Heute schenkt man der Bibel und der
Geschichte keine Betretung mehr. Was
passiert aber, wenn «credere» verloren
geht? Wenn kein Vertrauen mehr vorhanden ist, dass die Schuld je zurückbezahlt werden kann?
Verschuldung und Geld drucken werden heute als Lösung angepriesen.
Verschuldung ist nicht der Weg sondern eine Falle. Seien wir Schweizer als
Privatpersonen aber auch als Staatsbürger oder Politiker auf der Hut, dass
wir uns nicht von anderen Nationen
verleiten lassen und ebenfalls in diese
Falle tappen.
15
SERVICE
Marktplatz
4.6. Langenthal: 19.30 h, Parkhotel
www.nein-zur-pid.ch
1.6. Baden: 19.30 h, Fam. Eipe,
Kreuzweg 17: EDU-Gebet
(056 222 53 79)
8. / 22.6. Steinmaur: 20 h, KGH,
Schulwiesstrasse 7: EDU-Gebet
(044 865 20 32, 044 856 01 93)
10. / 24.6. Männedorf: 13.30 h,
Luegislandstrasse 27: EDU-Gebet
(044 920 45 43)
10.6. Zürich: 18.30 − 19 h,
Glockenhof, Raum der Stille,
Sihlstrasse 33: EDU-Gebet
WE für Paare «Auszeit zu zweit»
28.6. Jahresfest Diakonieverband
Ländli, (041 754 92 14,
www.zentrum-laendli.ch)
Credo Schloss Unspunnen
12.6. Credogebet
(033 822 32 06, [email protected])
Gemeinde für Christus
15. − 17.6. Kinaesthetics Grundkurs
20. − 31.7. Lager für Menschen mit
einer Behinderung
Anmeldung an Seminar- u.
Freizeithaus Wydibühl,
3671 Herbligen (031 770 71 71,
www.freizeithaus.gfc.ch)
Bild: hs
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Kleines Büchlein «Blumen-Lobgesang», Gedanken und Geschichten
von Maria Kirchhofer. 24 Seiten,
CHF 12.−. Zu bestellen unter
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EDU-Standpunkt – Juni 2015
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16
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Jesus im Islam. Mit solchen Plakaten
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z.Z. Muslime in unserem Land für den
Islam. Was viele Mitmenschen leider
nicht wissen: Der Jesus im Islam ist
nicht derselbe, der uns in der Bibel
offenbart wird! Aufklärung ist also dringend notwendig! Bestellen Sie das
neue Traktat «Jesus Christus: Sohn
des lebendigen Gottes?» und geben
Sie es unter Gebet weiter! Gratis erhältlich beim Literatur-Dienst, Postfach
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Protestantischer Verein Kirche und
Glaube PVKG. Besuchen Sie uns
im Internet! (071 640 01 30,
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Die EDU
lädt ein
Podiumsveranstaltungen
im Kanton Bern
Mittels Kurzreferat und Diskussion
werden folgende Fragen beleuchtet
Was ist PID? Wem dient sie? Weshalb
ist die PID umstritten? Ist die PID
unethisch? Führt die PID zur
Diskriminierung Behinderter?
26.5. Thun: 19.30 h, Hotel Freienhof
28.5. Aarberg: 19 h, Hotel Krone
21.6. Herisau: 17 h, Pfingstgemeinde,
Rosenaustrasse 1, EDU-Gebet
(071 351 67 39)
1.7. Effretikon: 20 h, FEG,
Industriestrasse 3, Gebäude der Stoll
Reklamen, Gebetstreffen des Bezirks
Pfäffikon / ZH. Auskunft: Peter Häni
(079 388 46 01)
19.9. Zürich: 9.30 – 12 h, Stiftung Glockenhof: Frauentag mit Schwerpunkt
Gebet, anschliessend gemeinsames
Mittagessen im Restaurant nebenan,
am Nachmittag Möglichkeit zur gemeinsamen Teilnahme am «Marsch
fürs Läbe»
07 – 08 / 2015 Der nächste «EDU
Standpunkt» wird am 13. Juli versandt (Redaktionsschluss: 19. Juni,
Druck: 9. Juli)
Christliche
Anlässe
Freilichttheater
Domino Servite Schule
29. / 30.5. Verschiebedatum 5. / 6.6.
je 20 h, Sportplatz Hof Oberkirch,
Kaltbrunn: Freilichttheater
Gladys Aylward: Eine von den
Unbezwungenen (055 293 37 03,
www.dominoservite.ch)
Ländli Oberägeri
5. − 7.6. Frauen-Impuls-WE
«Die Tochter meiner Mutter»
15.6. Oasentag «Im Kraftfeld des
dreieinigen Gottes»
19. − 21.6. body & soul & spirit Relax-
Jugend mit einer Mission
19. − 20.6. JMEM, Hauptstrasse 15,
Wiler: Seminar «Schafft der Westen
sich selbst ab? – Wie die westliche
Zivilisation zu ihren Werten zurückfindet.» (www.sbcw.ch/de/seminare)
Seminarcenter Treffpunkt
21.6. 20 h, Etzelstrasse 5, Uznach:
Multimedia-Präsentation «Leben
wir wirklich in der Endzeit?»,
mit Dr. theol. Roger Liebi
Evang. Freikirche Action Biblique
25.6. 19.30 h, Kapelle Siloah,
Worbstrasse 328, Gümligen:
Kapellenabend «Leben mit Gott –
was bringt's?», mit Robert Bächtold
(www.ab-bern.ch)
Seminar für biblische Theologie
Beatenberg
26. − 28.6. Studientage
«Verstaatlichung der Erziehung»
sowie «Die globale sexuelle Revolution», mit Gabriele Kuby
(033 841 80 00, www.gaestehaus.ch)
FEG Riehen
27.6. 9.30 − 12 h, Begegnungszentrum FEG, Erlensträsschen 47, Riehen:
Seminar «Gender – Was kommt auf
uns zu?», mit Michael Herwig. Eintritt
frei, Kollekte. (www.schleife.ch)
3. Kongress REMAR Mitteleuropa
3. − 5.7. Stadthofsaal Uster, Theaterstrasse 1: Referate, Konzerte und
Benefizessen zum Thema «Barmherzigkeit». Eintritt gratis (www.remar.ch)
Marktplatz-Tarife
• Verkaufen/Suchen:
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von Immobilien:
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• Verschenken:
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80 CHF
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EDU-Standpunkt
Redaktion «Marktplatz»
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3601 Thun
Per E-Mail an
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Tel. 033 222 37 07
UDF TICINO
Sie kommen zu Wort
Liebes Redaktionsteam
Für Ihre Arbeit danke ich Ihnen ganz herzlich und ganz
speziell für die Mai-Ausgabe zu den Abstimmungen und aktuellen Themen wie z. B. Israel und der «Islamisierung Europas».
Es gibt ja nicht viele christliche Zeitschriften, wo echt politisiert werden darf und auch wird. Umso wichtiger ist, dass der
Standpunkt die Stimmbürger unterstützt bei der Meinungsbildung. Ganz besonders wichtig sind Stellungnahmen zu
Themen, die in den Massenmedien manipuliert dargestellt
werden. So ist der Standpunkt «Gold wert» im Vergleich zu
Parteiblättern, die einfach ein bisschen auf Selbstpromotion
machen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen auch speziell im
Hinblick auf den Wahlkampf bis im Herbst Gottes reichen
Segen und Weisheit bei der Auswahl der Themen, beim
Recherchieren und Formulieren.
Matthias Jundt, Giffers FR
«Flüchtlinge vor Ort unterstützen!», «EDU-Standpunkt»
05 – 2015
«Um wirklich und nachhaltig helfen zu können, ist es unsere
vorrangige Pflicht sie vor Ort zu unterstützen und auf eine
schnelle Rückkehr in ihre Heimat hinzuwirken.»
Kommentar: Dem ist zuzustimmen, wenn ‹wir› diesen christlichen Flüchtlingen auch den erforderlichen militärischen
Schutz gewähren. Ansonsten sollten sich die Christen an die
realistischen Worte in Luk. 21,20 und Apg. 8 usw. halten und
sich selbst in Sicherheit bringen. In Ländern, wo Christen
unterdrückt und verfolgt werden, entfällt jede christlichpolitische Verantwortung, dort soll nur noch «der Staub von
den Füssen geschüttelt werden» Matth. 10,14. Der «christliche
Westen» hat gegenüber solchen eine biblisch begründete
Verpflichtung Matth. 10,40. Dies im Gegensatz zu den zwei
Dritteln, die auf Seite 15 beschrieben werden.
Richard Mosimann, Winterthur ZH
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SVIZZERI PER CASO, SVIZZERI PER
AMORE, SVIZZERI PER ERRORE
Nuovo inno
nazionale?
In risposta al concorso lanciato dalla «Società svizzera di pubblica utilità» (utilità???)
per realizzare un nuovo inno nazionale
svizzero, un giovane di Arzo, Alessio Allio,
ha avviato una petizione in senso contrario,
avente quindi lo scopo di difendere l’attuale inno, il Salmo Svizzero.
Mi sono attivata nella raccolta di firme a favore di quest’ultimo
cominciando, tra le persone di mia conoscenza, da chi è svizzero
dalla nascita, certa che tra questi avrei avuto maggiori possibilità
di successo. La risposta di uno di loro è stata: «Che vuoi che m’importi dell’inno nazionale?»
Il Salmo Svizzero è una lode a nostro Signore. Poiché la Svizzera
ha una tradizione cristiana che ebbe inizio con la propria stessa
fondazione, non avevo previsto di trovare tanta indifferenza e
così scarso amore per la patria in uno svizzero nativo, anche se
per fortuna questo è stato l’unico caso che ho incontrato.
Mi è pure stato puntualizzato che io, in quanto svizzera naturalizzata, non dovrei prendere a cuore la difesa delle tradizioni e della
cultura di una patria che non è la mia dalla nascita.
Svizzeri per caso?
La mia riflessione su quanto accaduto è che si può essere svizzeri
per puro caso, nascendo e crescendo in Svizzera, oppure per amore, diventando quindi «svizzeri sulla carta» ma dopo un processo
di vera e sincera integrazione.
Forse la scuola dovrebbe educare i giovani all’amore per la patria?
La discussione è aperta, ma ora vorrei dedicare qualche parola ad
un terzo modo di essere svizzeri: svizzeri per errore, cioè persone
che hanno ottenuto il passaporto rossocrociato benché il loro
cuore fosse altrove.
È recente la notizia di una foto pubblicata in rete, la quale ritrae
un gruppo di soldati albanesi naturalizzati svizzeri con addosso
l’uniforme dell’esercito svizzero e in mano una bandiera … dell’Albania (fonte: ticinonline.ch).
Infine si può essere svizzeri anche per grave errore. Un commento
pubblicato in rete dice: «(…) ho il passaporto svizzero ma son
albanese al 100 %, preferisco morire che dire 'sono svizzero'».
Queste persone «svizzere» per errore possono firmare petizioni,
votare, perfino candidarsi, farsi eleggere e decidere per noi. Tutto
questo senza avere un atomo di amore verso la Svizzera, né una
briciola di gratitudine nei confronti di una nazione che li ha
accolti.
Francesca Salatino, Membro di UDF Ticino
EDU-Standpunkt – Juni 2015
LESERBRIEFECKE
17
67 JAHRE ISRAEL: LAND DER ERFINDUNGEN, INNOVATIONEN,
DURCHBRÜCHE UND START-UPS
Trauer geht in Freude über
Die Feierlichkeiten zum
67. Unabhängigkeitstag
(Yom HaAtzma'ut) begannen in Israel am Abend des
22. April, direkt nach dem
Ende des Gedenktages
(Yom HaZikaron) für all jene,
die bis zum heutigen Tag ihr
Leben für das Erreichen
der Unabhängigkeit und den
Schutz des Landes liessen
(Prinzip von Segen und
Fluch – 5. Mose 11,26-29).
Bei einem Staatsakt auf dem Herzl-Berg
wurde die israelische Flagge von Halbmast (Yom HaZikaron) auf Ganzmast
(Yom HaAtzma'ut) gehisst und 14 Personen, welche auf verschiedensten Gebieten
Durchbrüche erzielten, durften je eine
Fackel entzünden:
- Dr. Danny Gold – Erfinder und Entwickler des «Iron Dome»-Raketenabwehrsystems
- Ehud Shabtai – einer der Gründer und
Entwickler der WAZE Navigationsanwendung, die täglich von Millionen von
Fahrern in 120 Ländern genutzt wird
- Or Assouline – Schüler und Geschäftsführer einer Entwicklungsfirma junger
Unternehmer, die an einem speziellen
biomedizinischen Ingenieursprogramm
teilnehmen
- Malka Piotrkowsky – sie unterrichtet
Frauen in Talmud, einem Feld das traditionell Männern vorbehalten ist
- Rami Levy – Besitzer einer Supermarktkette und eines Mobilfunknetzes,
welcher Israels grosse Supermarktketten
zu Preissenkungen gezwungen hat
- Prof. Marta Weinstock-Rosin – Erfinderin
von Medikamenten zur Behandlung von
Alzheimer und Parkinson
- Gavriel Iddan – ein Ingenieur, der
Minikameras entwickelte, die von Patienten geschluckt werden können
- Avihu Medina – Sänger und Komponist, der einen wichtigen Beitrag zur israelischen Kultur und dem hebräischen
Liedgut geleistet hat
- Sima Shine – Israels höchstrangige weibliche Sicherheitsoffizierin
- Alice Miller – Pilotin der israelischen
Luftwaffe, durch deren Klage vor dem
Obersten Gerichtshof erstmals Frauen
in die Pilotenlehrgänge der Luftwaffe
zugelassen wurden
- Lucy Aharish – muslimische Journalistin,
die sich für den sozialen Pluralismus und
für Koexistenz einsetzt
- Gal Lusky – Gründer und Geschäftsführer der israelischen Lufthilfe (Israeli
Flying Aid), die zur humanitären Hilfe
in Katastrophengebieten auf der ganzen
Welt im Einsatz sind
- Rafi Mehudar – Entwickler der Tropfbewässerung, einem landwirtschaftlichen
Durchbruch in Israel und im Ausland
- Unteroffizier Dan Korkovsky – Mitglied
einer Geheimdiensteinheit, zu denen
auch mit Autismus diagnostizierte Soldaten gehören, die spezielle Recherchefähigkeiten besitzen
Auch in Bern wurde gefeiert
Hier in der Schweiz fand die offizielle
Feier am Abend des 28. April 2015 im
Bild: er
Botschafter Yigal Caspi freut sich
in seiner Ansprache u. a. über den
11. Rang seines Landes im «World
Happiness Report».*
Kulturcasino in Bern statt. Juden aus
der ganzen Schweiz, Botschaftsvertreter
verschiedenster Länder, Persönlichkeiten
aus Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und
Militär sowie von Israelwerken folgten der
Einladung der israelischen Botschaft. Die
EDU war durch die Schreibende und ihren
Mann vertreten.
Eveline Rytz
*
Im sogenannten «World Happiness
Report», in welchem die Schweiz dieses
Jahr den ersten Rang belegt, figuriert Israel bereits auf Platz 11, noch vor Ländern wie Österreich (13.), USA (15.) oder
Deutschland (26.).
EDU-Standpunkt – Juni 2015
KURZ NOTIERT
18
Das israelische Startup Mybitat
ist kürzlich eine Kooperation mit
Samsung eingegangen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Technologien
zu entwickeln, die die Gesundheit
und das Wohl von älteren Menschen
überprüfen, damit diese ohne
Angst zu Hause wohnen können.
Hochentwickelte Sensoren verbunden mit Cloud-basierter Software
sollen den Tagesablauf und das
Befinden von Senioren überwa-
chen. Damit kann älteren Menschen
eine grössere Flexibilität in ihrem
Lebensumfeld ermöglicht werden.
Das Endprodukt wird in der Lage
sein, Veränderungen im Verhalten
oder der Gesundheit der Kunden zu
registrieren und falls nötig, nicht im
Haushalt lebende Betreuungspersonen zu benachrichtigen.
Forscher der Ben-Gurion Universität des Negev haben vom
israelischen Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Raumfahrt finanzielle Garantie zur Entwicklung von Robotersystemen,
welche auf die Bedürfnisse von
Senioren abzielen, erhalten.
(United with Israel v. 11.05.15)
Botschaft des Staates Israel
(Ynet v. 29.04.15)
SCHLUSSPUNKT
Der Astronautenvers
Welche Freude, als unsere Klassenlehrerin
eines Tages verkündete: «Wir führen Tom
Sawyer auf!» Hurra-Rufe, Freudengeheul,
wir liebten unsere Lehrerin, besonders wir
Buben. Dann kam der Nachsatz: « … aber
in englischer Sprache.» Stille im Klassenzimmer. Wir liebten unsere Lehrerin nicht
mehr. Ins Pfefferland mit dieser unaussprechbaren Sprache. Immerhin durfte
ich den Tom spielen und Tante Pollys
Zaun weiss streichen. «Will you stop your
foolish song, or I whitewash your silly
faces.» Dieser Satz setzte sich unauslöschlich in meinem Hirn fest. Auch Französisch und Italienisch versauten uns den
Schulalltag. Er war schon hart genug ohne
dieses furchtbare «Chuderwältsch».
Nicht mehr einerlei Zunge
Ein Sprachengewirr babylonischen
Ausmasses herrscht im Sommer auch auf
Interlakens Broadway. Bin ich im Ausland
oder was? Babylon, Babel. Ja natürlich!
Diese verrückten Möchtegernturmbauer
haben uns diesen Sprachensalat eingebrockt. Hatte doch einer die hirnverbrannte Idee: «Kommt, lasst uns einen Turm
bauen, der bis in den Himmel reicht!»
Auch da Hurra-Gebrüll. «Niemand stoppt
uns, lasst uns einen Namen machen!»,
riefen sie. Falsch gedacht. Gott war anderer Ansicht. Aber die Menschheit gab sich
noch nicht geschlagen. Es sollte doch wohl
möglich sein …
Immer höher …
Kürzlich stiegen wir beim Chuderhüsi
auf den Aussichtsturm. Er reicht nicht
ganz bis in den Himmel. Die schäbigen 42
Meter Höhe bringen mich aber an meine
Grenzen. «Chnöüschlotter» lässt grüssen.
Dafür eine unglaublich schöne Aussicht,
die Erde liegt mir zu Füssen. – Ich war auch
schon in Paris. Falsch, war ich eben nicht.
Es heisst, wer Paris besucht und nicht auf
dem Eiffelturm war, war nicht in Paris.
Jaja, meine Höhenangst. Immerhin habe
ich hinaufgeschaut. Er ist beeindruckend,
dieser Eisenturm. Und ist erst noch elegant
und wirkt leicht und luftig. Es war trotzdem schön in der Stadt der Liebe. – Empire
State Building in New York, CN Tower
in Toronto, Burj Khalifa in Dubai – 828
Meter hoch. Bald kratzen wir die tausend
Meter, bald kratzen wir am Himmel. Und
wenn die Ziegel ausgehen sollten, bauen
wir Raumtransporter. Wir schaffen das.
Yes, we can! Eine Raumstation muss her
zwischen Erde und Himmel, von dort aus
geht’s dann weiter zu den Sternen, bis ans
Ende des Universums. Yes, we can!
der Herr.» Alles klar? Ich schaue mir die
Sterne an. Wie schön sie doch leuchten!
Das genügt mir.
Übrigens: Der Turm im Wald beim
Chuderhüsi ist wirklich ein «Usflügli» und
Paris eine Reise wert!
Ruedi Ritschard
Das beliebte Emmentaler Ausf lugsziel
Chuderhüsi wurde von der christlichen
Lebensgemeinschaft El Rafa (siehe auch
Artikel auf Seite 6) erworben und wird seit
Herbst 2014 als alkoholfreies Selbstbedienungsrestaurant geführt. Es ist ab den Gemeinden Bowil oder Röthenbach mit dem Auto aber
auch zu Fuss erreichbar. Der Aussichtsturm
befindet sich im Wald hinter dem Restaurant.
Anm. der Redaktion.
Was haben wir eigentlich im All zu
suchen?
Nichts, gar nichts. Es geht nur darum, uns
zu beweisen, dass wir Übermenschen sind
und keine Grenzen kennen. Wir wollen
uns einen Namen machen, ein Denkmal
setzen. Denk mal! Grenzenloser Grössenwahnsinn. Immer weiter, grösser, höher,
schneller, gieriger, liebloser, eigensüchtiger. Nichts bleibt uns unerreicht, alles gelingt, was wir uns vornehmen. Eigentlich
können wir sofort mit der Eroberung des
Weltalls aufhören, fertig mit «gwundere»,
wo denn eigentlich der Himmel beginnt
und wo er aufhört. Denn der Gott aller
Dinge wird auch diesen Turm früher oder
später vernichten und uns vom hohen
Ross stürzen, herunter von unserem Hochmut. Stopp, ihr Leute, genug jetzt, werdet
wieder demütig. Challenger- und andere
Weltraum-Katastrophen warnen.
Ja, sie haben uns etwas eingebrockt in Sinear, damals in Babel. Ich drehe das Radio
auf. Eh? Was ist jetzt das wieder? Noch
eine neue Sprache? «Dea Zaiga dea Uaa
zeigt Acht uuaa acht. Dea Wettadienst …
dea Schweaveakea…dea haate Winta …
nicht befaabaa…dea Veakea in Obawintatua musste gespeat weaden …»
Gott spricht auch zu Astronauten
So steht im Propheten Obadja, Vers
4: «Wenn du auch in die Höhe führest
wie ein Adler und machtest dein Nest
zwischen den Sternen, dennoch will ich
dich von dort herunterstürzen, spricht
EDU-Standpunkt – Juni 2015
Tom Sawyer und Huckleberry Finn, die beiden
Bengel, waren für uns
Buben und Mädchen
das Mass aller Dinge.
Sie eröffneten uns damals
ungeahnte Welten und n
eue Horizonte.
Bilder: Hugo Rytz
19
Herzliche Einladung zum Wahlauftakt / Jubiläumsfeier der EDU Schweiz
Samstag, 22. August 2015, 10 bis ca. 16.30 h
in Huttwil, Spycher-Handwerk, Bäch 4
Für Jung und Alt – ein Jubiläumstag für die ganze Familie. Grill, Salatbuffet, Glacé.
10 h: Delegiertenversammlung – 12 h: Mittagessen / Führung durch den Betrieb –
ab 13.30 h: Wahlauftakt / 40 Jahre EDU Schweiz / Festfeier
Keine Anmeldung erforderlich. Bei Fragen:
EDU Schweiz, Frutigenstrasse 8, 3600 Thun, Tel. 033 222 36 37 | www.edu-schweiz.ch
2015 – Israel-Herbstreisen
Israel-Rundreise
12. – 26. Oktober 2015
Israel-Sonderwoche
in Jerusalem/Eilat
25. Oktober – 2. November 2015
Prospekt: Pro Israel
Postfach, 3607 Thun
Tel. 033 335 41 84
[email protected]
www.vereinigungproisrael.ch
Reisehits 2015/16 mit Kurt Wenger
Einmaliges Armenien entdecken & erleben
ϭϳ͘ͲϮϱ͘:Ƶůŝ͕ĞŶƚĚĞĐŬĞŶΘďĞŐĞŐŶĞŶŵŝƚͣŝĂĐŽŶŝĂ͞
Patmos, Griechenland 12. - 22. September
ƌůĞďĞŶ^ŝĞĚŝĞͣ/ŶƐĞůĚĞƌKīĞŶďĂƌƵŶŐ͞
Erlebnisfreizeit am See Genezareth
30.9.-11.10. See Genezareth / 7.-18.10. See Genezareth & Jerusalem
Bade- & Kurreise ans Tote Meer
2.-12. (15./19./22.) November, Erholung PUR!
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