Die Neue Gründerzeit - BMWi

eMagazin für Gründung und Wachstum
August 2015
Initiative:
Die Neue Gründerzeit
Inhalt
Schwerpunkt
»» Die neue Gründerzeit
»» Fitnessprogramm für die Gründung: Information und Beratung
»» With a little Help: Förderprogramme
»» Know-how und Kapital für innovative Start-ups
»» Interview mit Dr. Julia Rosendahl, Performanat GmbH
»» Rückenwind für Gründerinnen
»» Für Kreativ-Start-ups: Initiative „Kultur- und Kreativwirtschaft“
»» Den Chefsessel übernehmen
»» Interview mit Werner Lehnert und seinem Nachfolger Rainer Link
»» Unternehmergeist in die Schulen
Service
»» Aktuelle Meldungen
»» Veranstaltungen
»» Print- und Online-Tipps
»» BMWi-Expertenforum
Seite 2
Intro
Eigene Ideen umsetzen, seinen beruflichen Alltag selbst gestalten, unabhängig entscheiden können:
Um insgesamt mehr Menschen für den Weg in die unternehmerische Selbständigkeit zu motivieren, hat das Bundeswirtschaftsministerium die Initiative „Die Neue Gründerzeit“ gestartet.
Auch wenn sich etwa 400.000 Gründerinnen und Gründer pro
Jahr beruflich auf die eigenen Füße stellen, geht die Zahl der
gewerblichen Gründungen zum Beispiel im Handel oder im
Handwerk seit einigen Jahren konstant zurück - mit Ausnahme der Nebenerwerbsgründungen. Das hat das Institut für
Mittelstandsforschung (IfM) Bonn berechnet. Ein wichtiger
Grund dafür ist: Unternehmen werden antizyklisch zur konjunkturellen Entwicklung gegründet. In Zeiten guter Konjunktur nutzen viele das umfangreiche Stellenangebot und
entscheiden sich eher für eine Tätigkeit als Angestellter.
Freie Berufe gegen den Trend
Während es bei den gewerblichen Gründungen hakt, können
freiberuflich Tätige, wie Ärztinnen, Rechtsanwälte oder Unternehmensberater Jahr für Jahr einen Zuwachs bei den Neugründungen melden. Grund für diese Entwicklung ist nach
Einschätzung des Instituts für Freie Berufe an der FriedrichAlexander-Universität Erlangen Nürnberg, dass mehr denn je
Freiberufler benötigt werden, die Beratung und Hilfe anbieten - sei es im medizinischen, pflegerischen oder pädagogischen Bereich oder aber vor allem auch in wissensintensiven
Gebieten zur Unterstützung unternehmerischer Prozesse.
Verlässliche Größe: Gründungen durch
Ausländer
Trotz insgesamt rückläufiger Gründungszahlen, so das IfM
Bonn, bleiben die Gründerinnen und Gründer mit ausländischer Staatsangehörigkeit eine verlässliche Größe hierzulande. Sie gründen fast die Hälfte aller neuen Einzelunternehmen.
Potenzial noch nicht ausgeschöpft:
Gründungen durch Frauen
Frauen sind nach wie vor für rund ein Drittel aller neugeründeten Unternehmen verantwortlich. Immer noch führen sie
seltener ein Unternehmen als Männer, obwohl sie ungefähr
die Hälfte aller Arbeitnehmer stellen. Ein Grund dafür: Viele
berufstätige Frauen müssen immer noch mit der Doppelbelastung Beruf/Familie zurechtkommen.
Im Kommen: Gründungen 45 plus
Noch ist es so: Die meisten Gründerinnen und Gründer in
Deutschland sind zwischen 25 und 44 Jahre alt. Das ist dem
KfW-Gründungsmonitor 2015 zu entnehmen. Ältere Gründerinnen und Gründer zwischen 55 und 64 Jahre sind für etwa
zehn Prozent aller Gründungen verantwortlich. Allerdings, so
stellt das RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum
der Deutschen Wirtschaft e. V. fest, wird sich der Anteil der
45-55-jährigen in den nächsten Jahren auf Grund der demographischen Entwicklung deutlich zunehmen.
WEITERE INFORMATIONEN
Institut für Mittelstandsforschung Bonn
»» Gründungen und Unternehmensschließungen
Institut für Freie Berufe
»» Institut für Freie Berufe
Quelle: Institut für Mittelstandsforschung Bonn, 2015
KfW Bankengruppe
»» Gründungsmonitor 2015
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ativen ins Leben gerufen. Und natürlich stehen noch weitere
Maßnahmen auf der Agenda, die derzeit noch in Vorbereitung
sind.
Bildrechte: Bundesregierung/Bergmann
Alle Gründerinnen und Gründer im
Visier
Mit der Initiative „Die Neue Gründerzeit“ will das Bundeswirtschaftsministerium den Unternehmergeist und das Gründungsgeschehen in Deutschland stärken. Der Schritt in die
unternehmerische Selbständigkeit soll noch attraktiver werden. Aus diesem Grund möchte das BMWi mehr Menschen
dazu motivieren und sie dabei unterstützen, eine erfolgreiche
Karriere als Unternehmerin oder Unternehmer zu starten.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Junge Unternehmen
erschließen neue Märkte, sorgen für wirtschaftliches Wachstum und schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze. Sie sind
der Motor, der unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand
vorantreibt. Damit der Motor weiter rundläuft, braucht es
Menschen mit guten Ideen, die ihr unternehmerisches Talent
ausprobieren möchten.
Angebote für Gründerinnen und
Gründer weiterentwickeln
Das Bundeswirtschaftsministerium bietet bereits viele Aktivitäten und Maßnahmen an, um Gründerinnen und Gründer zu
unterstützen. Die Initiative rückt die Starthilfen ins Blickfeld,
die es bereits gibt: die vielfältigen Informationen, Förderprogramme und Aktionen rund ums Gründen. Dabei wurden in
den vergangenen Monaten viele der bestehenden Programme noch mehr als bisher an die Bedürfnisse von Gründerinnen, Gründern und jungen Unternehmen angepasst. Darüber
hinaus wurden neue Förderprogramme entwickelt und Initi-
Die „Neue Gründerzeit“ richtet sich sowohl an innovative
technologie- und wachstumsorientierte Start-ups als auch
an Gründerinnen und Gründer im Dienstleistungsbereich,
im Handel und Handwerk. Ganz gleich, ob es sich um eine
Neugründung, eine Unternehmensnachfolge oder Nebenerwerbsgründung handelt: Für jeden Gründungsweg gibt es
umfangreiche Informationen. Zusätzliche Angebote gibt es
für bestimmte Zielgruppen wie Hightech-Start-ups, gründungsinteressierte Frauen, Gründerinnen und Gründer in
den kreativen Branchen oder auch wirtschaftsinteressierte
Jugendliche.
Neue Ideen und Erfahrungswissen
zusammenbringen
Ziel der Initiative „Die Neue Gründerzeit“ ist es außerdem,
den Austausch zwischen jungen und etablierten Unternehmen zu intensivieren: beispielsweise in Netzwerken, auf Messen oder in Foren. Damit erhalten Gründerinnen und Gründer
die Chance, Praxiserfahrungen mitzunehmen, von Experten
zu lernen oder mit Kunden und Geschäftspartnern in Kontakt
zu kommen.
WEITERE INFORMATIONEN
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
»» Die Neue Gründerzeit
Seite 4
Fitnessprogramm für die Gründung:
Information und Beratung
Es ist wie beim Sport: Niemand wird ohne Vorbereitung und Ausdauer erfolgreich sein. Auch wer ein Unternehmen plant, aufbaut und erhalten will, muss für alle möglichen unternehmerischen Aufgaben fit sein.
Dafür sorgen u.a. die Informations- und Beratungsangebote des Bundeswirtschaftsministeriums.
Online-Angebote (Auswahl)
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie stellt ein
umfangreiches Online-Angebot an Gründungsinformationen
und Förderinstrumenten zur Verfügung:
BMWi-Existenzgründungsportal
Das BMWi-Existenzgründungsportal ist bundesweit die zentrale Plattform für Gründerinnen und Gründer sowie junge
Unternehmen. Von der Geschäftsidee über den Businessplan
bis hin zu den ersten unternehmerischen Schritten informiert
das Internetportal detailliert und umfassend. Dabei stehen
nicht nur Textbeiträge, sondern auch interaktive Checklisten,
der BMWi-Businessplan, Lernprogramme, eine Adressdatenbank sowie ein Expertenforum für individuelle Anfragen zur
Verfügung.
Bildrechte: privat
Start-App
»» Zum „BMWi- Existenzgründungsportal“
Der mobile Gründungsbegleiter informiert Gründerinnen und
Gründer vor allem (aber nicht nur) im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien über die vielfältigen
Unterstützungsangebote des BMWi.
BMWi-Online-Trainings
»» Download: iTunesStore
Die Lernprogramme bieten vertiefende Informationen zur
Finanzierung, zum Bankgespräch, zu Rechtsformen und
anderen Themen. Das leisten sie auf unterhaltsame und abwechslungsreiche Art und Weise.
»» Download: Google Play Store
»» Zu den „BMWi-eTrainings“
BMWi-Förderdatenbank
Die Förderdatenbank informiert über sämtliche Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Europäischen
Union. Mit Hilfe einer einfachen Suchfunktion werden geeignete Programme angezeigt, die auch für Laien verständlich
beschrieben sind. Darüber hinaus bietet die Förderdatenbank
Hintergrundwissen zur Gründungs- und Unternehmensfinanzierung und -förderung.
Behördenwegweiser
Eine Reihe von Gründungen sind mit verschiedenen Formalitäten verbunden: Anmeldung beim Gewerbeamt, Erlaubnis
von der IHK, Genehmigung vom Gesundheitsamt usw. Der
Behördenwegweiser verrät dem Nutzer, welche Formalitäten
er erledigen muss, welche Ämter und Behörden zuständig
sind und wo diese vor Ort zu finden sind: mit Adresse, Wegbeschreibung, Öffnungszeiten und Ansprechpartner.
»» Zum „Behördenwegweiser“
»» Zur „BMWi-Förderdatenbank“
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Persönliche Beratung
Eine individuelle Orientierungsberatung für Gründerinnen
und Gründer bietet das Bundeswirtschaftsministerium über
seine Infotelefone und auf Messen.
BMWi-Infotelefon zu Mittelstand, Existenzgründung und
zur Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen
Das BMWi-Infotelefon bietet eine kostenlose Erstberatung
an. Es hat ein offenes Ohr für alle Fragen rund um die Themen
Existenzgründung und Unternehmensführung.
Tel.: 030 340606560
Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 20:00
Uhr, Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr
»» Zur Gründerwoche Deutschland
Broschüren (Auswahl)
Die Broschüren und Infoletter des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Energie gehören mittlerweile zu den „Klassikern“ der bundesweiten Gründungsinformationen. Sie können im Internet heruntergeladen und/oder bestellt werden.
BMWi-Finanzierungshotline
Die BMWi-Finanzierungshotline beantwortet Fragen zu Förderprogrammen und zur Gründungs- und Unternehmensfinanzierung.
Tel.: 030 18 615-8000
Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 16:00 Uhr,
Freitag von 9:00 bis 12:00 Uhr
Starthilfe – Der erfolgreiche Weg in die Selbständigkeit
Die Broschüre bietet einen Überblick über die verschiedenen Gründungsarten, die Inhalte eines Businessplans sowie
über das notwendige unternehmerische und kaufmännische
Know-how.
Gründermessen
»» Zur „Starthilfe“
Jahr für Jahr finden in Deutschland überregionale und regionale Gründermessen statt. Auch das BMWi nimmt regelmäßig
an Messen teil, um Gründerinnen und Gründer im persönlichen Gespräch zu beraten.
GründerZeiten
»» BMWi-Existenzgründungsportal - Veranstaltungen und Termine
Die Publikationsreihe mit rund 30 verschiedenen Ausgaben
vertieft Einzelthemen der Gründung und Unternehmensführung: übersichtlich, leicht verständlich, kurz und knapp auf 6
oder 12 Seiten.
»» Zu den „GründerZeiten“
Wirtschaftliche Förderung: Hilfen für Investitionen und
Innovationen
Die Broschüre ist ein Wegweiser durch die Förderlandschaft:
Sie informiert ausführlich über die verschiedenen Förderangebote für Gründung und Unternehmensführung, deren
Konditionen und Antragswege.
»» Zu „Wirtschaftliche Förderung“
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With a little Help:
Förderprogramme
Bund und Länder unterstützen den Start in die unternehmerische Selbständigkeit durch Förderprogramme. Dabei handelt
es sich meistens um Darlehen, aber auch um nicht-rückzahlbare Zuschüsse. Typisch für öffentliche Förderdarlehen sind
u.a. günstige Zinsen, lange Laufzeiten und häufig eine rückzahlungsfreie Zeit, bis Sie mit der Tilgung beginnen müssen.
Beratungsförderung
Vor der Geschäftseröffnung
Die Bundesländer bieten entweder einen Zuschuss zu den
Beratungskosten oder kostenfreie Beratung für Gründerinnen und Gründer an. Voraussetzung: Das Unternehmen darf
noch nicht gegründet sein.
»» Beratungsförderung vor der Gründung
Nach der Geschäftseröffnung
Wer sein Unternehmen gestartet hat, kann Mittel aus dem
Gründercoaching Deutschland beantragen. Es wendet sich
an Unternehmerinnen und Unternehmer in der Start- und
Festigungsphase.
»» Gründercoaching Deutschland
Ab 1. Januar 2016 werden die Programme Gründercoaching
Deutschland, Förderung unternehmerischen Know-hows
durch Unternehmensberatung, Runder Tisch und TurnAround-Beratung zu einem einheitlichen Beratungsförderprogramm des Bundes zusammengeführt.
»» Eckpunkte der Gründungs- und Mittelstandsberatung
2016
Startkapital für Kleingründungen
Mikromezzaninfonds Deutschland
Beim Mikromezzaninfonds handelt es sich nicht um ein Darlehen, sondern um eine stille Beteiligung durch eine mittelständische Beteiligungsgesellschaft.
Besonderheit: Die Beteiligung wird in der Bilanz des Gründers als Eigenkapital ausgewiesen und erleichtert damit eine
eventuelle weitere Kreditaufnahme. Die Antragstellung wird
bei der mittelständischen Beteiligungsgesellschaft in dem
Bundesland gestellt, in dem das Unternehmen seinen Sitz haben wird. Sicherheiten sind nicht erforderlich. Beteiligungssumme: max. 50.000 Euro
WEITERE INFORMATIONEN
»» Mikromezzaninfonds Deutschland
»» eMagazin „Ins Schwarze getroffen: der Mikromezzaninfonds Deutschland“
Mein Mikrokredit
„Mein Mikrokredit“ ist für alle kleinen und jungen Unternehmen gedacht, die über ihre Banken keine Kredite erhalten.
Insbesondere von Frauen oder von Menschen mit Migrationshintergrund geführte Unternehmen sollen unterstützt
werden.
Besonderheit: „Mein Mikrokredit“ wird nicht bei Banken oder
Sparkassen, sondern bei einem Mikrofinanzinstitut beantragt.
Dabei handelt es sich u.a. um Gründungszentren, Genossenschaften oder Unternehmensberatungen. Zum Teil findet eine
intensive und kontinuierliche Betreuung durch das jeweilige
Mikrofinanzinstitut statt. Darlehenshöhe: max. 20.000 Euro
WEITERE INFORMATIONEN
»» Mein Mikrokredit
Startkapital für Gründungen
ERP-Gründerkredit – StartGeld
Für Existenzgründungen sowie Unternehmensfestigungen in
den ersten drei Jahren nach Aufnahme der Geschäftstätigkeit.
Darlehenshöhe: max. 100.000 Euro. Ist der Finanzierungsbedarf höher, kommt der ERP-Gründerkredit – Universell
infrage.
Besonderheit: Die Gründung kann auch zunächst im Nebenerwerb erfolgen, muss aber mittelfristig auf den Vollerwerb
ausgerichtet sein. Das StartGeld kann auch dann bewilligt
werden, wenn keine ausreichenden Sicherheiten vorhanden
sind. Der Zinssatz ist fest.
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ERP-Gründerkredit – Universell
Für Existenzgründungen sowie Unternehmensfestigungen in
den ersten fünf Jahren nach Aufnahme der Geschäftstätigkeit. Darlehenshöhe: max. 25 Mio. Euro
Besonderheit: Im Unterschied zum ERP-Gründerkredit –
StartGeld müssen Gründerinnen und Gründer bankübliche
Sicherheiten für die gesamte beantragte Kreditsumme zur
Verfügung stellen. Der Zinssatz orientiert sich an der Bonität
und den Sicherheiten des Antragstellers.
Besonderheit: Die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit
muss hauptberuflichen Charakter haben. Die Förderung
erfolgt in Form eines Zuschusses für höchstens 24 Monate.
Die Höhe der Förderung bemisst sich nach der Dauer der
Arbeitslosigkeit und der Größe der Bedarfsgemeinschaft des
Arbeitsuchenden.
WEITERE INFORMATIONEN
»» Einstiegsgeld
ERP-Kapital für Gründung
Zur Finanzierung von Investitionen (z. B. Grundstücks-und
Gebäudekosten, Kosten für Betriebs-und Geschäftsausstattung) und Markterschließung in den ersten drei Jahren nach
der Gründung. Darlehenshöhe: max. 500.000 Euro
Besonderheit: Das „ERP-Kapital für Gründung“ wird – rein
„bankentechnisch“ – dem Eigenkapital des Unternehmens
zugerechnet. Damit fällt es leichter, weitere Kredite zu erhalten.
Bankübliche Sicherheiten sind nicht notwendig. Der Zinssatz
ist vergünstigt.
WEITERE INFORMATIONEN
Innovative Start-ups
EXIST-Gründerstipendium
Für Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen
und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die ihre
Gründungsidee in einen Businessplan umsetzen möchten.
Das EXIST-Gründerstipendium wird durch den Europäischen
Sozialfonds kofinanziert.
Besonderheit: Die Förderung besteht aus einem Stipendium
plus Kinderzuschlag sowie der Erstattung von Sachausgaben
oder Coaching-Kosten. Der Antrag wird über die Hochschule
oder außeruniversitäre Forschungseinrichtungen gestellt, an
der sich die Gründerin oder der Gründer befindet.
»» www.foerderdatenbank.de
WEITERE INFORMATIONEN
Gründung aus Arbeitslosigkeit
»» EXIST-Gründerstipendium
Gründungszuschuss
Für Gründerinnen und Gründer aus der Arbeitslosigkeit
(ALG-I-Empfänger).
Besonderheit: Antragsteller müssen bei Aufnahme der
hauptberuflich selbständigen Tätigkeit noch einen Anspruch
auf Arbeitslosengeld (kein ALG II) von mindestens 150 Tagen
haben. Für die Bewilligung des Gründungszuschusses muss
eine fachkundige Stelle das Existenzgründungsvorhaben
begutachten und die Tragfähigkeit der Existenzgründung bestätigen. Es besteht kein Rechtsanspruch auf die Förderung.
EXIST-Forschungstransfer
Für herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben,
die mit aufwändigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten
verbunden sind. EXIST-Forschungstransfer wird durch den
Europäischen Sozialfonds kofinanziert.
Besonderheit: EXIST-Forschungstransfer besteht aus zwei
Förderphasen. Der Antrag wird über die Hochschule oder
außeruniversitäre Forschungseinrichtungen gestellt, an der
sich die Gründerin oder der Gründer befindet.
WEITERE INFORMATIONEN
»» Gründungszuschuss
WEITERE INFORMATIONEN
»» EXIST-Forschungstransfer
Einstiegsgeld
Das Einstiegsgeld unterstützt arbeitslose Menschen, die ALG
II beziehen, beim Einstieg in die Selbständigkeit.
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Know-how und Kapital für
innovative Start-ups
Ob Hightech, Lifesciences oder Informations- und Kommunikationstechnologien: Für Wirtschaftswachstum und Innovationen spielen Start-ups aus diesen Bereichen eine wichtige Rolle. Sie tragen mit neuen
Ideen zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands bei und schaffen überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze.
Wer im Labor aus einer Idee ein Produkt oder ein Verfahren
entwickeln möchte, benötigt dafür zunächst viel Zeit. Bis
zur notwendigen Marktreife können Jahre vergehen. Die Finanzierung der und der unternehmerischen Anlaufphase ist
daher eine wichtige Voraussetzung, um Start-ups auf einen
erfolgversprechenden Weg zu bringen. Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt - zum Teil gemeinsam mit
Partnerinstitutionen - auf unterschiedliche Art und Weise
junge innovative Unternehmen von der Frühphase bis zum
Markteintritt.
German Accelerator
EXIST - Existenzgründungen aus der
Wissenschaft
»» Zum German Accelerator
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert mit
EXIST-Gründerstipendium und EXIST-Forschungstransfer
technologieorientierte und wissensbasierten Existenzgründungen. Die Zuschüsse können von Hochschulabsolventinnen, -absolventen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden beantragt werden. Darüber hinaus
werden ausgewählte Hochschulen über EXIST gefördert, um
eine lebendige und nachhaltige Gründungskultur auf dem
Campus aufzubauen.
»» Zu EXIST
Mit dem German Accelerator erhalten innovative Start-ups
der Informations- und Kommunikationstechnologien Zugang
zum U.S.-amerikanischen Markt. Ein Team von Serial Entrepreneurs, Experten und Kapitalgebern begleitet die Unternehmerinnen und Unternehmer in Palo Alto/San Francisco
oder New York City. Gefördert wird ein drei- bis sechsmonatiger Aufenthalt. Die Auswahl der Start-ups erfolgt über ein
Beiratsgremium des German Accelerator.
INVEST - Zuschuss für Wagniskapital
INVEST motiviert private Investoren, Wagniskapital für junge
Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Sie erhalten 20 Prozent der Summe zurückerstattet, mit der sie sich an einem
jungen innovativen Unternehmen beteiligen. Darüber hinaus
unterstützt INVEST junge innovative Unternehmen bei der
Suche nach einem Kapitalgeber. Im Rahmen der Antragstellung wird eine Bescheinigung über die Förderfähigkeit durch
INVEST ausgestellt, die für die Akquise von Investoren eingesetzt werden kann. Außerdem können die Unternehmen das
Förderfähigkeitslogo auf ihrer Webseite platzieren.
»» Zu INVEST
EXIST-Start-up Germany
Gründungsbegeisterte Israelis einladen und mit der
Start-up-Region Berlin vernetzen: Das ist die Idee des
Modellprojekts „EXIST-Start-up Germany“, das vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie auf den
Weg gebracht wurde.
»» www.exist.de
Seite 9
Finanzierungsquelle und
Wunschfinanzierung
High-Tech Gründerfonds
Der High-Tech Gründerfonds investiert in die Frühphase von
Technologie-Start-ups, um Forschungs- und Entwicklungsvorhaben bis zur Bereitstellung eines Prototypen bzw. eines
„proof of concept“ zu finanzieren. Neben dem Startkapital
werden die Start-ups durch das Management des HTGF
betreut und unterstützt. An dem Beteiligungsfonds sind das
Bundeswirtschaftsministerium, die KfW sowie Industrieunternehmen beteiligt.
»» Zum High-Tech Gründerfonds
Deutsche Börse Venture Network
Das Programm „Deutsche Börse Venture Network“ bringt
junge und wachstumsstarke Unternehmen mit internationalen Investoren zusammen, um ihnen eine effektive
Wachstumsfinanzierung zu ermöglichen und ein umfassendes Netzwerk aufzubauen. Das Programm beinhaltet eine
nicht-öffentlichen Online-Plattform zur Anbahnung von
Finanzierungsrunden sowie Trainings- und NetworkingVeranstaltungen.
Quelle: BMWi, Trendbarometer junge IKT-Wirtschaft 2014, n =
111
»» Zum Deutsche Börse Venture Network
Gründerwettbewerb – IKT Innovativ
Der Wettbewerb richtet sich an Start-ups aus den Informations- und Kommunikationstechnologien. Neben Geldpreisen erhalten die Gewinner ein individuelles Coaching und die
Möglichkeit, an Workshops und Seminaren teilzunehmen.
Auch wer keinen Preis gewinnt, erhält eine schriftliche Bewertung seiner Ideenskizze hinsichtlich der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Geschäftsidee.
»» Zum Gründerwettbewerb – IKT Innovativ
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Interview mit Dr. Julia Rosendahl,
Performanat GmbH
„Die Chance müssen wir einfach nutzen“
ben werden. Der entstehende Calciummangel und die damit
verbundenen Krankheitssymptome werden als Milchfieber
bezeichnet. Wir wollen mit unserem Futtermittelzusatzstoff
die Calciumversorgung der Kuh in dieser Phase verbessern.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Steigerung der Futterverwertung der Kühe. Mit unserem Produkt wollen wir erreichen,
dass die Tiere das Futter besser verwerten können. Das sind
zwei Beispiele für derzeitige Problemstellungen, die wir durch
die Entwicklung unseres Futterzusatzstoffes angehen.
Katharina Hille, Hannah Braun, Dr. Julia Rosendahl
Quelle: privat
In der konventionellen Landwirtschaft müssen Milchkühe
Hochleistung bringen. Oft mehr als ihnen gut tut. Damit
bestimmte gesundheitliche Probleme bei den Tieren erst
gar nicht auftreten, haben die Tierärztinnen Dr. Julia Rosendahl und Hannah Braun sowie die Biologin Katharina Hille
und PD Dr. Friederike Stumpff vom Institut für VeterinärPhysiologie der Freien Universität Berlin einen Futtermittelzusatz für Milchkühe entwickelt. Mit Unterstützung von
EXIST-Forschungstransfer bereitet sich das Team auf seine
unternehmerische Selbständigkeit vor. Ihr Unternehmen, die
Performanat GmbH, haben Sie gerade gegründet.
Frau Dr. Rosendahl, Sie entwickeln derzeit
am Institut für Veterinär-Physiologie der
Freien Universität Berlin zusammen mit Ihren
Kolleginnen einen neuen Futtermittelzusatz
für Milchkühe. Was ist das Neue daran?
Dr. Rosendahl: Unser Ziel ist es, dass die Tiere gesünder werden. Dazu muss man wissen, dass eine Milchkuh heutzutage
in der konventionellen Landwirtschaft bis zu 40 bis 60 Liter
Milch am Tag gibt. Die Tiere werden dadurch sehr stark beansprucht, so dass sie häufig unter Stoffwechselproblemen
leiden. Als Beispiel: Eine Kuh, die gerade gekalbt hat, produziert von heute auf morgen sehr viel Milch, so dass große
Mengen Calcium mobilisiert werden, die in die Milch abgege-
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ihre
Forschungsergebnisse im Rahmen einer
Unternehmensgründung zu verwerten?
Dr. Rosendahl: Als wir im Labor die Idee hatten, unsere Entwicklung selbst zu vermarkten, haben wir uns zunächst an
die Patentstelle der Freien Universität gewendet. Wir wollten
wissen, ob unser Produkt patentfähig ist. Darüber ist dann der
Kontakt zur Gründungsförderung der FU entstanden. Und
dann ging alles relativ schnell. Ich habe mich mit Kollegen
und Freunden unterhalten und bekam sehr viel Zuspruch.
Also haben wir uns gesagt: „Die Chance müssen wir einfach
nutzen.“
Sie haben dann mit Unterstützung der
Gründungsberatung profund der Freien
Universität einen Antrag für EXISTForschungstransfer gestellt. Wie ging es weiter?
Dr. Rosendahl: Wir haben zum Beispiel die Gründerseminare
des Projektträgers besucht, die uns wirklich ein ganzes Stück
voran gebracht haben. Wir gründen ja zu viert. Das bedeutet,
wir müssen auch festlegen, wer welche Stellung im Team
hat: Wer ist für welchen Bereich zuständig? Insgesamt war
die ganze Frage des Teambuildings nicht einfach, zumal sich
das Team zwischen Antragstellung und Projektstart nochmal
komplett geändert hat.
Nach Beginn des Projektes hatten wir zum Beispiel einen
Betriebswirt ‚im Boot‘, mussten aber feststellen, dass die
Seite 11
Chemie einfach nicht passte. Aber mit dem jetzigen Team
bin ich wirklich glücklich. Außer mir sind noch die Tierärztin
Hannah Braun und die Biologin Katharina Hille am operativen
Geschäft beteiligt. Die vierte Mit-Gründerin ist Frau PD Dr.
Friederike Stumpff.
In den kaufmännischen Bereich habe ich mich inzwischen
gut eingearbeitet, so dass mich Finanzierungspläne, Umsatzoder Kostenkalkulationen und Verhandlungsgespräche nicht
mehr schrecken. Wir haben großes Glück, dass wir einen breit
aufgestellten Beirat auf die Beine stellen konnten, dessen
Mitglieder uns vor allem bei betriebswirtschaftlichen Fragestellungen sehr unterstützen. Dazu gehören unsere Coaches,
die zum Teil auch als Geschäftsführer in Betrieben der Milchviehwirtschaft tätig sind. Einer von ihnen wurde sogar selbst
vor einigen Jahren mit EXIST gefördert.
Wie sehen Ihre nächsten Schritte aus?
Dr. Rosendahl: Als Nächstes kommen die Prototypenentwicklung und der Markteintritt. Das heißt, es geht um Fragen
wie Finanzierung, Marketing und Vertrieb sowie strategische
Partnerschaften. Insgesamt ist es einfach spannend zu erleben, wie unsere Idee immer mehr Form annimmt. Und dabei
geht es um weit mehr als um eine veterinärmedizinische Entwicklung.
Die Langfassung des Interviews finden Sie auf der Webseite
www.exist.de
Welchen Tipp können Sie
anderen Start-ups geben?
Dr. Rosendahl: Ich kann sehr empfehlen, einen Beirat einzurichten. Unsere Beiratsmitglieder brauchten wir gar nicht erst
groß zu überreden. Sie haben uns gegenüber keine Verpflichtungen und der Zeitaufwand ist sehr überschaubar. Wenn wir
Fragen haben, nehmen Sie sich immer viel Zeit und helfen uns
dabei, die Dinge auch einmal aus einem anderen Blickwinkel
zu sehen. Was uns außerdem immer wieder weitergebracht
hat, war der Austausch mit anderen Start-ups. Denn die Hürden und Probleme während einer Gründung sind ja meist
ähnlich.
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Rückenwind für Gründerinnen
Karriere als Unternehmerin? Immer mehr Frauen in Deutschland entscheiden sich dafür, ihre eigene Chefin zu
sein. Trotzdem ist der Berufswunsch „Unternehmerin“ für viele Frauen immer noch nicht selbstverständlich.
Nur jedes dritte Unternehmen wird von einer Frau geführt.
Ihr Anteil beträgt 32,3 Prozent an allen Selbständigen. Es gibt
also noch „Luft nach oben“. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt daher gründungsinteressierte
Frauen mit vielfältigen Angeboten.
GründerZeiten „Existenzgründungen
durch Frauen“
Die Ausgabe Nr. 3 des Infoletters bietet gründungsinteressierten Frauen einen Überblick über Angebote und Netzwerke für Gründerinnen und Unternehmerinnen. Darüber hinaus
stellt sie Gründerinnen- und Unternehmerinnenzentren
sowie Informations- und Beratungsangebote vor. Unter anderem informiert sie über Möglichkeiten, Familie und Selbständigkeit „unter einem Hut“ zu bekommen.
»» Download und Bestellung
eTraining: Gründerinnen
Quelle: Statistisches Bundesamt (2014a); eigene Berechnung der
bga. In: bundesweite gründerinnenagentur: Gründerinnen und
Unternehmerinnen in Deutschland - Daten und Fakten IV, 2015
Initiative „FRAUEN unternehmen“
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie möchte
Frauen ermutigen, ihre Fähigkeiten, Talente und Qualifikationen für die Umsetzung ihrer Geschäftsideen und den Aufbau
erfolgreicher Unternehmen einzusetzen. Dazu hat das BMWi
die Initiative „FRAUEN unternehmen“ gestartet. Gemeinsam
mit der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) wurde ein
bundesweites Netzwerk aus rund 180 von einer Jury ausgewählten „Vorbild-Unternehmerinnen“ aufgebaut, dessen
Aktivitäten das RKW-Kompetenzzentrum betreut und unterstützt. Aufgabe der Unternehmerinnen ist es, Frauen zur
beruflichen Selbständigkeit zu ermutigen und Mädchen für
das Berufsbild „Unternehmerin“ zu begeistern. Die Präsenz
und Sichtbarkeit von Unternehmerinnen in der Öffentlichkeit
soll erhöht werden.
Das Lernprogramm orientiert sich an den Bedürfnissen und
Anforderungen von gründungsinteressierten Frauen mit
Familie und zukünftigen Kleinunternehmerinnen. In sechs
Lektionen können sich Gründerinnen anhand von vielseitigen
Übungen, Schaubildern, Texten und Hintergrundmaterial mit
Themen wie Zeitmanagement, Teamgründung, Businessplan,
Finanzierung oder auch persönlicher Absicherung vertraut
machen. Das eTraining wurde mit Unterstützung der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) entwickelt.
»» Zum eTraining: Gründerinnen
bundesweite gründerinnenagentur (bga)
Die seit 2004 tätige bundesweite gründerinnenagentur (bga)
ist das deutschlandweite Kompetenz- und Servicezentrum
zur unternehmerischen Selbständigkeit von Frauen. Die bga
ist Ansprechpartnerin für Wirtschaft, Wissenschaft, Politik,
Gründerinnen und Übernehmerinnen. Außerdem lanciert
sie Kampagnen, Zukunftsthemen und Wachstumsmärkte für
Gründerinnen und Unternehmerinnen. Unterstützt wird sie
dabei durch die Regionalverantwortlichen in den Bundesländern.
»» Zur Initiative „FRAUEN unternehmen“
»» Zur bundesweiten gründerinnenagentur (bga)
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Für Kreativ-Start-ups: Initiative „Kulturund Kreativwirtschaft“
Ob Architektur, Musik oder Werbung - die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine vielfältige Branche. Zu ihr gehören freiberuflich arbeitende Künstler und Kulturschaffende, außerdem Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer wie Kunsthändler, Agenten und Galeristen.
Für viele von ihnen ist es nicht leicht, wirtschaftlich über die
Runden zu kommen. Um die Erwerbschancen innovativer
kleiner Kulturbetriebe sowie freischaffender Künstlerinnen
und Künstler zu verbessern, aber auch, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche insgesamt zu steigern, hat die
Bundesregierung im Jahr 2007 die Initiative „Kultur- und Kreativwirtschaft“ gestartet. Koordiniert wird sie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und der Beauftragten
der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Kompetenzzentrum Kultur- und
Kreativwirtschaft
Kernstück der Initiative ist das Kompetenzzentrum Kulturund Kreativwirtschaft. Es versteht sich als Mittler zwischen
den kreativ Tätigen mit ihren besonderen Bedürfnissen und
den wirtschaftspolitischen Entscheidungsträgern. Träger ist
das u-institut für unternehmerisches Denken und Handeln
e.V. in Bremen. Eine seiner Aufgaben: den kreativen Gründerinnen und Gründern sowie Selbständigen bestmögliche
Beratung anzubieten. An bundesweit über 80 Orten werden
Orientierungsberatungen, Informations- und Vernetzungsveranstaltungen und weitere Impulse für die Kreativen des
Landes angeboten.
Initiative „Kultur- und Kreativwirtschaft“
online
Das Web-Portal der Initiative bietet unternehmerisches
Know-how für Kreativ-Start-ups, informiert über Sprechtage
und enthält jede Menge aktuelle Meldungen.
»» Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft
Kultur- und Kreativpiloten
Schöpferisches unternehmerisch durchsetzen. Dieser Umsetzung auf der Spur ist der Branchenpreis „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“, der vom u-institut organisiert und
durchgeführt wird, zusammen mit dem Kompetenzzentrum
Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes. Gesucht werden
Menschen, die mit einer besonderen kreativen oder kulturellen Idee unternehmerisch durchstarten möchten. Darum
bewerten die Jurymitglieder auch nicht unbedingt die originellste Idee, sondern die dahinterstehende Person: Hat sie
den Willen und die persönliche Umsetzungskompetenz, die
Idee an den Markt zu bringen?
»» Kultur- und Kreativpiloten
Seite 14
Den Chefsessel übernehmen
Es muss nicht immer eine Neugründung sein. Warum nicht ein bestehendes Unternehmen übernehmen? Als Nachfolgerin oder Nachfolger erzielen Sie vom ersten Tag an Umsatz.
Das Unternehmen ist am Markt etabliert und die Mitarbeiter sind eingearbeitet.
Bei allen Vorteilen, die eine Unternehmensnachfolge bietet,
stellt sie allerdings auch hohe Anforderungen an einen Nachfolger. Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt daher
gemeinsam mit Partnern sowohl nachfolgeinteressierte
Gründerinnen und Gründer als auch Unternehmerinnen und
Unternehmer, die ihr Unternehmen übergeben möchten.
„nexxt“ Initiative
Unternehmensnachfolge
Die „nexxt“ Initiative Unternehmensnachfolge ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Energie, der KfW sowie Vertretern von Verbänden, Institutionen und Organisationen der Wirtschaft, des Kreditwesens und der Freien Berufe. Ihr Ziel ist es, ein günstiges
Klima für den unternehmerischen Generationenwechsel in
Deutschland zu schaffen.
Auf der Internetplattform nexxt-change bietet das BMWi
nachfolgeinteressierten Gründerinnen und Gründern vielfältige Informationen zur Vorbereitung einer Unternehmensnachfolge an. Dazu gehören Infotexte, Checklisten und
Übersichten.
nexxt-changeUnternehmensnachfolgebörse
Im Mittelpunkt des Onlineangebots steht die nexxt-changeUnternehmensnachfolgebörse. Sie ist ein zentrales Instrument, um nachfolgeinteressierte Unternehmerinnen,
Unternehmer sowie Existenzgründerinnen und Existenzgründer zusammen zu bringen. Interessenten können in den
Inseraten der Börse recherchieren oder Inserate einstellen.
Betreut werden sie dabei bundesweit von den nexxt-changeRegionalpartnern, die bei der Veröffentlichung von Inseraten
und der Kontaktvermittlung zwischen den Nutzern beraten
und unterstützen. Zu den Regionalpartnern zählen u.a. die
Handwerkskammern, die Industrie- und Handelskammern,
Wirtschaftsförderungen oder auch Kreditinstitute.
WEITERE INFORMATIONEN
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
»» „nexxt“ Initiative Unternehmensnachfolge
Seite 15
Interview mit Werner Lehnert und
seinem Nachfolger Rainer Link
„Entscheidend ist, dass die ‚Chemie‘ zwischen uns stimmt und wir beide im Sinne
des Unternehmens zusammenarbeiten.“
einen war ich zum damaligen Zeitpunkt schon über 60 Jahre
alt, und zum anderen bin ich ein leidenschaftlicher Tüftler
und Erfinder. Ich habe zum Beispiel vor 15 Jahren den Erfinderclub der Dualen Hochschule in Mosbach gegründet. Als
die Entscheidung damals anstand, hatte ich die Schubladen
voll mit Ideen, die ich weiterentwickeln und beim Patentamt
anmelden wollte. Das ging aber nicht, weil ich einen FulltimeJob hatte. Also haben meine Frau und ich beschlossen, unser
kleines Familienunternehmen zu verkaufen.
Wie sahen denn Ihre ersten Schritte aus,
um sich auf die Übergabe vorzubereiten?
Bildrechte: IHK Heilbronn; Matthias Marquart
Jahr 2013 hat Werner Lehnert sein Unternehmen LEMO-SOLAR® an Rainer Link übergeben. Das kleine Unternehmen im
Landkreis Heilbronn bietet hochwertige Komponenten wie
Zahnräder, Motoren und Bausätze für Modellbauer, Schulen
und Betriebe an und vertreibt diese über seinen Onlineshop.
Als Nachfolger hält der Produktionstechnikingenieur Rainer
Link die Zügel fest in der Hand. Dabei steht ihm sein Vorgänger Werner Lehnert für den innovativen Input als Berater zur
Seite.
Herr Lehnert, nachdem Sie und Ihre Frau Ihr
Unternehmen über 20 Jahre lang erfolgreich
aufgebaut hatten, haben Sie sich für den
Verkauf entschieden. Wie kam es dazu?
Lehnert: Zunächst einmal stand die Frage im Vordergrund,
wie wir überhaupt weitermachen. Das Unternehmen hatte
sich so positiv entwickelt, dass wir praktisch von früh morgens
bis spät abends zu tun hatten. Hinzu kamen noch fünf Messen
im Jahr. Wir waren also an dem Punkt, wo wir uns entscheiden
mussten, ob wir expandieren, in neue Räumlichkeiten ziehen
und Mitarbeiter einstellen, oder ob wir verkaufen. Letztlich
haben wir uns dann für den Verkauf entschieden. Denn zum
Lehnert: Erst einmal habe ich nach Informationen gesucht,
um zu erfahren, wie so ein Unternehmensverkauf überhaupt
funktioniert. Eine erste Internetrecherche hat allerdings
Adressen und Ansprechpartner ergeben, die mir nicht sehr
seriös erschienen. Entscheidend war dann ein Gespräch mit
der Industrie- und Handelskammer Heilbronn, die mich nicht
nur sehr gut beraten, sondern mich auch auf die Unternehmensnachfolgebörse nexxt-change hingewiesen hat. Das
Verfahren war sehr einfach: Nach einem Besuch bei uns hat
der Mitarbeiter der IHK gemeinsam mit uns ein Profil erstellt
und in der Onlinebörse veröffentlicht.
Herr Link, wie kamen Sie auf die Idee,
ein Unternehmen zu übernehmen und
nicht noch einmal neu zu gründen?
Link: Ich hatte immer wieder gelesen, dass jede Menge Nachfolger für Betriebe gesucht werden. Und als Ingenieur und
ehemaliger Geschäftsführer eines Modellbaubetriebs dachte
ich, dass ein kleiner Produktionsbetrieb oder ein Handelsunternehmen genau das richtige wäre. Im Rahmen meiner
Recherche habe ich dann von nexxt-change erfahren und mit
Hilfe der IHK Heilbronn ein Inserat aufgegeben.
Seite 16
Sie haben dann über die
Unternehmensnachfolgebörse nexxtchange zueinander gefunden. Was
waren die Gründe dafür, dass Sie sich
füreinander entschieden haben?
Herr Lehnert, Herr Link, es ist keine
Selbstverständlichkeit, dass es zwischen
Unternehmer und Nachfolger immer
so gut läuft wie bei Ihnen. Worauf
kommt es Ihrer Erfahrung nach an?
Lehnert: Erstens brachte Herr Link unternehmerische Erfahrungen als Geschäftsführer mit. Er konnte also den Arbeitsaufwand und die anstehenden Aufgaben gut einschätzen.
Das ist nicht selbstverständlich, denn ich hatte auch Bewerber, die dachten, allein weil ein Unternehmen klein ist, kann
es praktisch nebenbei geführt werden. Aber das ist nicht
richtig. Zweitens war deutlich zu erkennen, dass Herr Link
tatsächlich an dem Unternehmen interessiert war. Drittens
- Stichwort „Expansion“ - hatten er und seine Frau größere
Räumlichkeiten, und die Arbeit konnte zudem auf mehrere
Familienangehörige verteilt werden. Und als letzter ganz
wichtiger Punkt: Die „Chemie“ zwischen uns stimmte.
Lehnert: In jedem Fall sollte man als Unternehmer alle Karten auf den Tisch legen und nichts verheimlichen. Und wenn
man dann merkt, dass der Käufer auf der gleichen Wellenlänge schwimmt, ist das schon mal sehr positiv. Der Käufer sollte
wissen, wie er sich die Zukunft des Unternehmens vorstellt
und mit Begeisterung dabei sein. Wobei man immer hellhörig
werden sollte, wenn er von jetzt auf gleich alles umkrempeln
möchte. Er sollte erst einmal sehen, was gut läuft und dann
bei Bedarf nach und nach Änderungen vornehmen.
Link: Für meine Frau und mich waren auch mehrere Aspekte
entscheidend. Wir haben uns zunächst das Sortiment angesehen und festgestellt, dass wir mit der Technik, die dort angeboten wird, gut vertraut sind - auch wenn wir beide keine
Erfinder sind. Aber dieses Defizit konnten wir ausgleichen,
indem wir mit Herrn Lehnert einen Beratervertrag geschlossen haben. Das bedeutet: Er sorgt weiterhin mit seinen vielen
Ideen für jede Menge innovativer Produkte.
Ein weiterer Grund, warum wir uns für das Unternehmen von
Herrn Lehnert entschieden haben, war der Zustand des Betriebs. Wir haben uns gemeinsam mit Unternehmensberatern
die Bilanzen angeschaut und erkannt, dass das ein funktionierender Betrieb mit Zukunftspotenzial ist. Ein zusätzliches
Investment war – bis auf die Finanzierung des Kaufpreises
– erst einmal nicht notwendig.
Link: Das wichtigste ist, dass sich der bisherige Unternehmer tatsächlich aus seiner Rolle als Chef zurückzieht. Da
verdient Herr Lehnert meine volle Anerkennung. Das ist ihm
wirklich gelungen. Als Berater macht er Vorschläge, aber er
akzeptiert, dass die endgültige unternehmerische Entscheidung letztendlich bei mir liegt. Insofern gibt es eine klare
Rollenaufteilung. Natürlich erfordert das auch viel Kompromissfähigkeit von beiden Seiten. Aber das klappt bei uns sehr
gut, auch wenn jeder von uns sicherlich ab und zu mal die
Zähne zusammenbeißen muss. Entscheidend ist, dass die
„Chemie“ zwischen uns stimmt. Auch wenn wir vom Typ her
unterschiedlich sind, arbeiten wir beide im Sinne des Unternehmens zusammen. Das ist, glaube ich, das A und O.
Und wie ging es dann weiter?
Link: Um die Übergabe auf den Weg zu bringen, haben wir
einen Businessplan geschrieben. Ein Businessplan für eine
Unternehmensnachfolge ist einfacher als für eine Neugründung, weil das Unternehmen bereits Kunden hat, man kann
mit realen Zahlen operieren. Dabei darf man nicht vergessen,
auch zukünftige Entwicklungspotenziale zu beschreiben. Das
war für uns zum Beispiel die Erweiterung des Sortiments für
Schulen und Betriebe. Natürlich haben wir auch viele Gespräche mit Herrn und Frau Lehnert geführt, die uns beide eingearbeitet und uns peu à peu in das Unternehmen eingeführt
haben.
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Unternehmergeist
in die Schulen
Unternehmerinnen und Unternehmer wachsen nicht auf Bäumen. Der Gründergeist muss daher schon in jungen
Jahren gefördert werden. Zu diesem Zweck hat das Bundeswirtschaftsministerium den Initiativkreis „Unternehmergeist in die Schulen“ ins Leben gerufen. Er ist ein besonderes Element im besten Geist der „Neuen Gründerzeit“.
Weichen schon in den Schulen stellen
Unter der Moderation des Bundeswirtschaftsministeriums
haben sich Initiativen zusammengeschlossen. Sie alle vereint
das Ziel, die Weichen für eine Kultur der Selbständigkeit und
Unternehmertum bereits in den Schulen zu stellen. Daher
unterstützen sie Lehrkräfte dabei, das Thema „Unternehmergeist“ in den Unterricht zu integrieren und auf spannende
und lebensnahe Weise zu vermitteln. Beispielsweise durch
Kontakte zu „echten“ Unternehmerinnen und Unternehmern
im Rahmen von Wirtschaftsplanspielen wie business@school
oder Schulbanker. Vor allem aber durch Schülerfirmen, die u.a.
die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung oder die Initiativen
„Jugend gründet“ und JUNIOR anbieten und betreuen. Dabei
entwickeln die Schülerinnen und Schüler eine Geschäftsidee
und setzen diese mit einem eigenen Unternehmen in die Tat
um: unter (fast) echten Marktbedingungen.
Schülerfirmen europaweit
Vom 28.-31. Juli 2015 war Berlin Gastgeber für ein ganz
besonderes Highlight: Die 26th JA-YE Europe Company
of the Year Competition 2015. Über 200 Jugendliche aus
rund 40 Ländern Europas standen im Wettbewerb um
die beste Schülerfirma Europas 2015. Gewonnen hat das
JUNIOR-Unternehmen Rauteck der Jungmannschule
Eckernförde.
ternetportal www.unternehmergeist-macht-schule.de. Das
Portal verschafft u.a. Zugang zu einer Materialsammlung und
zu Online-Trainings, die Lehrkräfte bei der Durchführung von
Unternehmergeist-Projekten unterstützen.
Spiel und Wettbewerb für Schüler
Auch das Online-Unternehmenspiel „Be Boss“ ist über www.
unternehmergeist-macht-schule.de zu erreichen. Ebenso wie
der Small Business Award: der Preis für das beste SchülerWirtschaftsprojekt Deutschlands, Österreichs, Luxemburgs,
Liechtensteins und der Schweiz, den das BMWi jährlich vergibt.
Für jeden Job wichtig: UnternehmergeistEigenschaften
Damit kein Irrtum aufkommt: Die Initiative „Unternehmergeist in die Schulen“ will keineswegs erreichen, dass sich jede
Schülerin oder jeder Schüler später selbständig macht. Sie
möchte aber dazu beitragen, dass diese die berufliche Selbständigkeit als Alternative zum Angestelltendasein erkennen
und in Betracht ziehen. Und sie will Jugendliche vor allem
aber dabei unterstützen, im Rahmen von UnternehmergeistProjekten Fertigkeiten und Eigenschaften wie Kreativität,
Teamgeist, Leistungs- und Verantwortungsbereitschaft zu
entwickeln. Allesamt Merkmale einer typischen Gründerpersönlichkeit. Aber auch Rüstzeug für jeden, der im Angestellten-Beruf Erfolg haben will.
WEITERE INFORMATIONEN
JA-YE Europe Company of the Year Competition 2015
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Praxishilfen für Lehrkräfte
»» Unternehmergeist in die Schulen
Dreh- und Angelpunkt dafür, Unternehmergeist in Schulen
zu fördern, sind die Lehrkräfte. Daher hat das Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der Initiative Praxishilfen für
Lehrkräfte entwickelt: die Publikationsreihe „GründerKlasse“
zu Methoden von Unternehmergeist-Projekten sowie das In-
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Aktuelle Meldungen
Unterstützung für Start-ups, die zur
wirtschaftlichen Eingliederung von
Flüchtlingen beitragen
„ANKOMMER“ unterstützt gezielt innovative Start-ups und
(sozial-)unternehmerische Initiativen, die Flüchtlingen Zugang zu Bildung oder Arbeitsplätzen ermöglichen.$$ Gründerinnen und Gründer sollen die Möglichkeit bekommen, ihre
Konzepte zur Einbindung von Flüchtlingen professionell und
zu wirtschaftlich tragfähigen Modellen weiterzuentwickeln.
Die Förderung kann dabei über einen Zeitraum von bis zu
acht Monaten mit einem Gegenwert von maximal 12.500 Euro
gewährt werden - dazu gehören beispielsweise Coachings,
Fachberatungen, Workshops und Co-Working-Arbeitsplätze.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben außerdem Aussicht
auf eine Kostenpauschale von bis zu 4.000 Euro. Drei besonders herausragende Projekte werden nach Ablauf der Förderung mit einem Startgeld von je 20.000 Euro belohnt.
WEITERE INFORMATIONEN
BMWi-Existenzgründungsportal
»» Neue Initiative zur wirtschaftlichen Eingliederung von Flüchtlingen
Neuausrichtung der Gründungs- und
Mittelstandsberatung
Die verschiedenen Programme des Bundes, die
Gründerinnen, Gründer sowie kleine und mittlere
Unternehmen (KMU) bei der Inanspruchnahme von
Beratungsdienstleistungen unterstützen, werden zu einer
einheitlichen Förderung zusammengefasst.
Gründerinnen, Gründer und KMU erhalten zukünftig
einen besseren Zugang zu externem unternehmerischen
Know-how. Gerade für Menschen, die sich selbständig
machen, sind eine gute Vorbereitung und Begleitung von
unternehmerischen Richtungsentscheidungen essenziell.
Vorbehaltlich der parlamentarischen Zustimmung zum
Haushalt 2016 stehen für das kommende Jahr 16 Mio.
Euro aus Bundesmitteln für die Beratung zur Verfügung.
Die Richtlinien der künftigen Förderung werden im Herbst
veröffentlicht und zum 1. Januar 2016 in Kraft treten.
Die neue Förderung ersetzt die bisherige „Förderung
unternehmerischen Know-hows“ sowie die Programme
„Gründercoaching Deutschland“, „Turn-Around-Beratung“
und „Runder Tisch“.
WEITERE INFORMATIONEN
BMWi-Existenzgründungsportal
»» Neuausrichtung der Gründungsund Mittelstandsberatung
Notfall-Handbuch für Unternehmen
Fällt ein Unternehmer wegen eines Unfalls oder einer Krankheit aus, steht sein Betrieb im schlimmsten Fall still.
Ohne Vollmachten sowie das Wissen beispielsweise zu Passwörtern, Aufträgen, Geschäftskonten und laufenden Verträgen sind Familie und Mitarbeitern die Hände gebunden.
Hierauf haben die Starterzentren der rheinland-pfälzischen
Industrie- und Handelskammern (IHK) reagiert. Sie bieten
ein digitales Notfall-Handbuch an, das erklärt, welche Vorkehrungen getroffen werden müssen. Es enthält Checklisten
und Fragebögen, damit nichts Wichtiges vergessen wird.
WEITERE INFORMATIONEN
BMWi-Existenzgründungsportal
»» Notfall-Handbuch für Unternehmen - jetzt auch elektronisch
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Social Media gewinnt im Vertrieb an Bedeutung
Rund drei Viertel (72 Prozent) der IT- und Telekommunikationsunternehmen nutzen Social-Media-Plattformen im
Vertrieb.
Die wichtigste Zielgruppe sind dabei Kunden und Interessenten, die mehr als die Hälfte (58 bzw. 57 Prozent) der Unternehmen auf diesem Weg ansprechen. Die Hälfte (50 Prozent)
der ITK-Unternehmen kommuniziert auf diese Weise mit
den eigenen Mitarbeitern. Und rund ein Drittel (31 Prozent)
nutzt Social Media zum Austausch mit Vertriebspartnern.
Das ist das Ergebnis des Benchmarks „Vertriebsorientierte
Unternehmensführung“ des Hightech-Verbands Bitkom
und des Beratungsunternehmens w+p consulting unter ITKUnternehmen.
Bundesagentur für Arbeit unterstützt
Qualifizierung
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) unterstützt die Weiterbildung von Beschäftigten mit finanziellen Zuschüssen.
Die Unternehmen entwickeln ihre eigenen Fachkräfte,
schaffen Perspektiven für ihr Personal, binden dieses an den
Betrieb und stärken so ihre Wettbewerbsfähigkeit. Für die
Arbeitnehmer bedeutet Qualifizierung bessere Chancen auf
Beschäftigung, auf höhere Einkommen und letztlich mehr
Schutz vor Arbeitslosigkeit. Alles das unterstützt die BA mit
ihrem Programm „Weiterbildung Geringqualifizierter und
beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen“ (WeGebAU). Mit WeGebAU will die BA explizit kleine und mittlere
Unternehmen unterstützen.
WEITERE INFORMATIONEN
WEITERE INFORMATIONEN
BMWi-Unternehmensportal
BMWi-Unternehmensportal
»» Bundesagentur für Arbeit unterstützt Qualifizierung
»» Social Media gewinnt im Vertrieb an Bedeutung
Seite 20
Veranstaltungen
Statement-Aktion der Gründerwoche
Deutschland 2015
Mit der Statement-Aktion ruft die Gründerwoche Deutschland junge Menschen dazu auf, in ihrem Wohn- und Lebensumfeld Kontakt zu Unternehmerinnen und Unternehmern
aufzunehmen.
Die Aufgabe lautet: Fragen Sie Unternehmerinnen und Unternehmer, warum sie sich selbständig gemacht haben bzw.
was es für sie bedeutet, unternehmerisch selbständig zu sein.
Die Antwort (Statement) wird auf der Webseite www.gruenderwoche.de/statement veröffentlicht.
Alle Einsender nehmen auf Wunsch an einer Verlosung teil.
Die 10 Gewinner werden im Anschluss an die Gründerwoche
Deutschland, am 24. November 2015, ermittelt und per EMail benachrichtigt. Sie erhalten attraktive Sachpreise.
WEITERE INFORMATIONEN
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
»» Statement-Aktion der Gründerwoche Deutschland 2015
Neue Workshop-Reihe „IT-Sicherheit@
Mittelstand“
Die möglichen Folgen von Cyber-Attacken für Unternehmen
werden oft unterschätzt.Dabei drohen nicht „nur“ erhebliche
finanzielle Schäden und der Verlust von Wettbewerbsvorteilen, die Betriebe geraten auch in Gefahr, unfreiwillig Rechtsverstöße zu begehen.
Deshalb haben der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und die Industrie- und Handelskammern
(IHKs) gemeinsam mit der Initiative „Deutschland sicher im
Netz“ unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel eine Workshop-Reihe konzipiert, die
Geschäftsführer und Entscheider für den Handlungsbedarf
sensibilisiert und über die Optionen informiert.
Die Auftaktveranstaltung startet am 11. September um 13.30
Uhr im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin. Zuvor findet
ein Multiplikatoren-Workshop statt: Von 11 bis 13 Uhr erfahren IHK-Mitarbeiter, interessierte Unternehmensvertreter
und Referenten Wissenswertes über die Workshop-Reihe,
ihre wesentlichen Inhalte und Ziele und organisatorische Fragen. Zu beiden Veranstaltungen können Sie sich unabhängig
voneinander noch bis zum 1. September anmelden.
WEITERE INFORMATIONEN
BMWi-Existenzgründungsportal
»» Neue Workshop-Reihe „IT-Sicherheit@Mittelstand“
High-Level-Konferenz des BMWi
Wie die Chancen der Digitalisierung genutzt werden können,
ist eines der Themen der High-Level-Konferenz „Digitaler
Wandel in Kreativwirtschaft, Handel und Mobilität - Chancen
und Gestaltungsmöglichkeiten in Europa“.
Smartphones gehören zum Alltag, Smart Home und Smart
Services entstehen, alles ist Teil des digitalen Wandels. Dieser
läuft auf Hochtouren. Nicht nur die Industrie wandelt sich
zur Industrie 4.0 auch die gesamte Arbeitswelt wird immer
digitalisierter. Durch die neuen Technologien entstehen
ebenso neue Produkte wie Geschäftsmodelle. Die voranschreitende Vernetzung erschließt damit neue Märkte und
Zugänge zu Kunden. Dabei sind Kundendaten nicht mehr
nur Nebenprodukt, sondern viel mehr Ware und Währung.
Die Digitalisierung ist ein Thema das alle Branchen betrifft.
Die Kreativwirtschaft hat als einer der ersten Branchen den
Wandel der Digitalisierung erlebt.
Termin: 18. September 2015
Veranstaltungsort: Umspannwerk Alexanderplatz, Berlin
WEITERE INFORMATIONEN
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Unter der Überschrift „IT-Sicherheit @ Mittelstand“ werden
in diesem und im kommenden Jahr praxisnah und verständlich die wichtigsten Kenntnisse rund um die digitale Sicherheit im Betrieb vermittelt.
»» High-Level-Konferenz des BMWi
Seite 21
BMWi auf den Deutschen Gründer- und
Unternehmertagen (deGUT)
WEITERE INFORMATIONEN
Am 9. und 10. Oktober 2015 finden auf dem Gelände des
ehemaligen Flughafens Tempelhof in Berlin die Deutschen
Gründer- und Unternehmertage (deGUT) statt.
RKW Kompetenzzentrum
Das Bundeswirtschaftsministerium wird auf der deGUT seine
Informations- und Onlineangebote wie www.existenzgruender.de, die Förderdatenbank, den Behördenwegweiser oder
auch den Businessplaner für Gründerinnen und Gründer vorstellen. Darüber hinaus bietet das BMWi ein umfangreiches
Veranstaltungsprogramm zu Themen wie Gründungsförderung, Vorbereitung eines Businessplans, persönliche Absicherung, E-Business an.
Veranstaltet wird die deGUT von der Investitionsbank Berlin (IBB) und der Investitionsbank des Landes Brandenburg
(ILB). Gefördert wird die Messe von der Senatsverwaltung
für Wirtschaft, Technologie und Forschung des Landes Berlin
und dem Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes
Brandenburg; Schirmherr ist der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel.
»» Auf IT gebaut
Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis 2015
Seit 2011 zeichnet das Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie (BMWi) besonders innovative Lösungen für rohstoffund materialeffiziente Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen sowie anwendungsorientierte Forschungsergebnisse
aus.
Eine unabhängige Jury wird vier Unternehmen und eine
Forschungseinrichtung auswählen, denen im Rahmen der
Fachkonferenz „Rohstoffe effizient nutzen - erfolgreich am
Markt“ im Herbst 2015 in Berlin der Deutsche Rohstoffeffizienz-Preis verliehen wird. Einsendeschluss für Bewerbungen
ist der 22. September 2015.
WEITERE INFORMATIONEN
WEITERE INFORMATIONEN
BMWi-Existenzgründungsportal
BMWi-Unternehmensportal
»» Die Deutschen Gründer- und Unternehmertage (deGUT)
»» Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis 2015
Wettbewerb „Auf IT gebaut“
Der Wettbewerb prämiert jeweils drei Arbeiten in den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Baubetriebswirtschaft
und im gewerblich technischen Bereich. Auszubildende,
Ausbilder, Studierende und Berufsanfänger sind eingeladen
ihre Ideen und Lösungen zum IT-Einsatz in der Bauwirtschaft
einzubringen. Die Bauwirtschaft steckt voller kreativer Ideen
mit großen wirtschaftlichen Potenzialen - diese gilt es zu
erkennen und zu fördern. Insgesamt werden 20.000 Euro an
Preisgeldern vergeben. Zusätzlich vergibt der Premium Förderer des Wettbewerbs Ed. Züblin AG noch einen Reisegutschein in Höhe von 1.500 Euro als Sonderpreis.
Bis zum 16. November 2015 können Arbeiten eingereicht
werden. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Internationalen Fachmesse bautec in Berlin statt, was eine große
Aufmerksamkeit garantiert.
Ausgelobt wird der Wettbewerb vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie sowie den Sozialpartnern der
Bauwirtschaft und unterstützt von zahlreichen namhaften
Unternehmen, Institutionen und Verbänden der Bauwirtschaft. Das RKW Kompetenzzentrum, RG-Bau organisiert
den Wettbewerb.
Cultural Entrepreneurship - Gründen in
der Kultur- und Kreativwirtschaft
Das 5. Viadrina Kulturmanagement Symposium am 20. und
21. November 2015 in Frankfurt (Oder) beleuchtet die Besonderheiten für Gründungen in der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist in Deutschland auf
Wachstumskurs. Ein jährlicher Umsatz in Milliardenhöhe sowie ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Selbständigen in
Künstler-und Kulturberufen sprechen für die Attraktivität der
Branche. Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)
und das Gründerzentrum .garage berlin GmbH in Berlin veranstalten daher gemeinsam am 20. und 21. November 2015
ein Symposium zu dem Thema „Cultural Entrepreneurship Gründen in der Kultur- und Kreativwirtschaft“.
WEITERE INFORMATIONEN
BMWi-Existenzgründungsportal
»» Cultural Entrepreneurship - Gründen in
der Kultur- und Kreativwirtschaft
Seite 22
Print- und Online-Tipps
Broschüre „Wirtschaftliche Förderung“
Die Beauftragte der Bundesregierung für den Mittelstand
und Mit der Broschüre „Wirtschaftliche Förderung: Hilfen
für Investitionen und Innovationen“ bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Orientierungshilfe in der
Förderlandschaft.
Die Publikation informiert ausführlich über die zahlreichen
Fördermöglichkeiten, deren Konditionen und Antragswege.
Die Untergliederung in die vier Themenbereiche „Innovation,
Technologie und neue Mobilität“, „Mittelstand“, „Energie und
Nachhaltigkeit“ sowie „Chancen der Globalisierung“ soll sowohl Existenzgründerinnen und -gründern wie auch bereits
am Markt erfolgreich agierenden Unternehmen den Weg zu
einzelnen Förderprogrammen und Finanzhilfen erleichtern.
Die Rubrik „Service“ listet ergänzend dazu eine Vielzahl von
Ansprechpartnern auf, um neu entstehende Fragen schnell
und unbürokratisch mit Experten erörtern und Netzwerke
aufbauen zu können.
WEITERE INFORMATIONEN
BMWi-Existenzgründungsportal
»» Wirtschaftliche Förderung: Hilfen für Investitionen und Innovationen
bis zur Einbindung von Beteiligungskapital. Der Infoletter
GründerZeiten bietet hierzu Orientierung und enthält Tipps
für das Bankgespräch.
WEITERE INFORMATIONEN
BMWi-Existenzgründungsportal
»» GründerZeiten Nr. 06: Existenzgründungsfinanzierung
Online-Präsenzstudiengang
„Unternehmertum“
Gründerinnen und Gründern, die sich auf ihre berufliche Karriere als Unternehmerin bzw. Unternehmer gut vorbereiten
möchten, finden an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) mit dem Studiengang „Unternehmertum“ eine
gezielte Qualifikation.
Ab Oktober bietet die DHBW dieses Programm nun auch
bundesweit in einem interaktiven Online-Präsenzstudiengang an. Die DHBW nimmt noch Bewerbungen für den ersten
Online-Kurs ab Oktober 2015 entgegen. Das Projekt wird gefördert vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft BadenWürttemberg. Die Duale Hochschule Baden-Württemberg ist
eine öffentliche Einrichtung des Landes. Für den Studiengang
fallen daher keine Studiengebühren an, es ist lediglich ein
Verwaltungskostenbeitrag zu leisten.
GründerZeiten
„Existenzgründungsfinanzierung“
WEITERE INFORMATIONEN
Die aktualisierte Ausgabe Nr. 6 der „GründerZeiten“ des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bietet einen
Überblick zu Finanzierungsmodellen und Möglichkeiten der
Eigen- und Fremdfinanzierung.
EXIST - Existenzgründungen aus der Wissenschaft
»» Online-Präsenzstudiengang „Unternehmertum“
Gründerinnen und Gründern steht eine Vielzahl von Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Bandbreite reicht von
Bankkrediten, öffentlichen Förderkrediten, speziellen Förderprogrammen, Mikrokrediten und Leasingfinanzierungen
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BMWi-Expertenforum
Als Existenzgründerin und Existenzgründer hat man täglich
mit neuen Fragen zu tun. Hilfestellung und Orientierung bietet hier das BMWi-Expertenforum.
Die Expertinnen und Experten des BMWi-Expertenforums
beantworten Ihre Frage und weisen Ihnen den weiteren
Gründungsweg. In unserem eMagazin stellen wir Ihnen jeweils einen der über 40 Experten vor.
Rolf-J. Baumann
Bildrechte: privat
Dipl.-Volkswirt Rolf-J. Baumann ist
Steuerberater, vereidigter Buchprüfer, Rechtsbeistand sowie Mitglied
des erweiterten Vorstandes der
Steuerberaterkammer
Düsseldorf
und Mitglied des Steuerberaterverbandes Düsseldorf seit mehr als 25
Jahren. Zu seinen Schwerpunkten
gehört die langfristige Beratung von
Privatpersonen und Einzelunternehmungen sowie mittelständischer
Personen- und Kapitalgesellschaften
- von der Existenzgründung über die
Unternehmenserweiterung bis hin
zur Nachfolgeregelung.
Ich arbeite 15 Std./Woche festangestellt
bei einer Firma und kann jetzt noch 10 bis
15 Stunden auf Honorarbasis freiberuflich
in Internetdiensten tätig sein. Wie sieht das
mit der Kleingewerbeanmeldung aus? Ich
habe mich angemeldet. Und wie sieht das
mit dem Steuern aus? Mache ich da dann
auch jährlich eine Steuererklärung?
Ob Ihre Tätigkeit als eine freiberufliche einzustufen ist,
kann anhand Ihrer Daten nicht beurteilt werde; vermutlich
meinten Sie aber eine „selbständige“ Tätigkeit. Neben Ihrer
Gewerbeanmeldung müssen Sie sich auch beim Finanzamt
anmelden. Hierzu wird Ihnen ein Vordruck zugesandt werden
oder Sie bemühen sich direkt darum. Entsprechend Ihrer
Angaben wird dann eine vierteljährige Einkommensteuervorauszahlung festgesetzt.
Hinsichtlich der Umsatzsteuer fragt das Finanzamt ab, ob Sie
als sog. Kleinunternehmer geführt werden wollen, sollten der
Umsatz 17.500 Euro im Jahr nicht übersteigen. Die Vor- und
Nachteile dieser Option kann im Internet (Kleinunternehmer/ § 19 UStG) abgefragt werden. Sie sind verpflichtet eine
jährliche Steuererklärung abzugeben. Die Frist zur Abgabe
endet grundsätzlich im Mai des Folgejahres - sie kann aber
verlängert werden. Bitte denken Sie auch an Ihre etwaige
Versicherungspflicht (Krankenkasse/Rentenversicherung).
Im BMWi-Expertenforum beantwortet er Fragen zu folgenden Themen:
»» Einkommensteuer
»» Körperschaftsteuer
»» Gewerbesteuer
»» Umsatzsteuer
»» Buchführung und Jahresabschluss
»» Erbschaftsteuer (Schenkungsteuer)
»» Firmen- und Praxisbewertung
Wir stellen Ihnen hier einige Fragen vor, die von Stb. Rolf-J.
Baumann beantwortet wurden. In der Rubrik „Steuern“ können Sie ihm Ihre Frage stellen.
»» Zum Expertenforum
Mir ist bei der diesjährigen Steuererklärung
leider ein Fehler unterlaufen, und zwar habe ich
in der Einnahmen-Überschussrechnung aufgrund
eines in der Buchhaltung falsch eingetragenen
Betrags einen um ca. 10.000 Euro zu hohen
Betrag angegeben. Aufgefallen ist mir das ganze
nachdem das Finanzamt nach Einreichen der
Steuererklärung Belege für den Betrag von mir
sehen wollte. Daraufhin habe ich die Summe/
Belege nochmals überprüft und den Fehler
bemerkt. Meine Frage ist nun: Mit welchen
Konsequenzen muss ich rechnen (Anzeige
Steuerhinterziehung etc.) und wie soll ich am
besten vorgehen um den Fehler zu korrigieren
(formlose Meldung beim Finanzamt, direkte
Korrektur in Elster, Anwalt einschalten etc.)?
Seite 24
Legen Sie den angeforderten Belegen eine berichtigte EÜR
(bzw. Korrektur in Elster als Ausdruck) bei, verbunden mit der
Bitte, diese der Besteuerung zugrunde zu legen. Auf diese
Weise haben Sie einen schlichten Antrag auf Änderung gestellt, ohne etwaige „Anzeigen“, „Steuerhinterziehungen“ etc.
erwähnen zu müssen.
Ich habe in meiner Einkommensteuererklärung
die Kosten für die Beiträge in der
Architektenkammer geltend machen wollen.
Dies wurde mir vom Finanzamt abgezogen,
da es in der Rubrik „Werbungskosten aus
nichtselbständiger Arbeit“ nichts zu suchen
hat. Da ich seit kurzem freiberuflich tätig bin,
ergibt das natürlich Sinn. Ich frage mich jetzt,
ob ich die Kosten für den Mitgliedsbeitrag als
Bürokosten in der Einnahmen-ÜberschussRechnung buchen kann und wenn ja - wie?
Die Kammermitgliedsbeiträge sind berufsbedingte Ausgaben, die entweder als Werbungskosten (Anlage N) oder Betriebsausgaben (Anlage EÜR, Zeile 44 Beiträge) anzuerkennen
sind. Wenn das Finanzamt diese Kosten als Werbungskosten
streicht, empfehle ich Ihnen, gegen den Bescheid einen Einspruch einzulegen. Das Finanzamt hätte bereits aufgrund
seiner rechtlichen Beurteilung den Kammerbeitrag von Amts
wegen als Betriebsausgabe anerkennen müssen.
Letztlich ist das ein akademischer Streit, da nur die festgesetzte Steuer von Bedeutung ist; eine Änderung des Steuerbetrages aufgrund der Zuordnung als Betriebsausgabe
statt Werbungskosten ergäbe sich nur, wenn entweder die
Pauschbeträge nicht ausgeschöpft wären oder die Selbständigkeit wegen etwaiger Verluste als steuerliche Liebhaberei
nicht anerkannt würden.
Quelle: Rolf - J. Baumann StB/vBP/RB
Diplom Volkswirt
Steuerberaterkammer Düsseldorf
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