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Pflanze 31
■ BAUERNBLATT | 19. März 2016
Fungizid- und Wachstumsreglereinsatz im Winterraps
Bestände gegen Lager absichern
Die Winterrapsbestände präsentieren sich aktuell sehr unterschiedlich. Neben zufriedenstellend bis
gut entwickelten Flächen gibt es
auch viele Schläge mit sehr kleinen Rapspflanzen. Die Unterschiede zwischen frühen und späteren
Bestellterminen sind sehr ausgeprägt. Auf Teilflächen sind viele
Pflanzen blauviolett verfärbt. Die
Ursache liegt vermutlich in dem
durch die anhaltende Nässe nur
unzureichend entwickelten Wurzelsystem.
Im Gegensatz zum Vorjahr blieb
der Befall mit der Kleinen Kohlfliege allgemein auf einem geringen
Niveau. Auch der Zuflug des Raps­
erdflohs war insgesamt deutlich
geringer als im Vorjahr. Hier kam
es auch später im Oktober und November noch zu einem weiteren Vitaler Winterraps – eine gute Basis für hohe Erträge.
Zuflug, der durch die Gelbschalenfänge nicht mehr gut erfasst werden konnte. Der geringe Larvenbefall in den Blattstielen ist aber allgemein nicht bekämpfungswürdig.
Insektizidbehandlungen hätten
zum jetzigen Zeitpunkt auch nur
noch einen geringen Effekt auf die
Rapserdflohlarven.
Größere Probleme deuten sich
dagegen auf vielen Flächen durch
den Befall mit der Kohlhernie an.
Diese Krankheit wurde durch die
milden Temperaturen besonders
im Oktober und November und die
anhaltende Nässe sehr begünstigt.
Vorrangiges Ziel der Wachstumsregleranwendungen im Frühjahr
ist die Absicherung der Standfestigkeit. In den vergangenen Jahren
ist es allgemein nicht zu nennenswertem Lager – weder in unseren
Versuchen noch auf den Praxis-
Blüte auf
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Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden.
Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen.
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Wirkstoffe und
-gehalte
in g/ml pro l/kg
Standfestigkeit
ES 16-29 Herbst oder ES 32-55 Frühjahr
Einsatztermin
Kultur
(lt. Zulassung)
Stand: 7.1.2016
1x
2x
2x
2x
2x
2x
2x
B4
B4
B4
B4
B4
B4
B4
B4
2x
2x
B4
B4
2x
2x
B4
B4
B4
B4
B4
B4
B4
B4
B4
B4
B1
B1
B1
B1
B1
B1
B1
B1
B4
B1
B2
B2
B2
B2
B2
B2
B2
B2
B4
B2
B2
B2
B2
B2
B2
B2
B2
B2
B4
B2
B2
B2
B2
B2
B2
B2
B2
B2
B2
B2
5
10
10
10
15
10
15
5
5
5
5
10
x
5
5
5
5
5
5
x
x
5
x
5
x
x
x
x
5
x
5
x
x
x
x
x
-
NW 701 (10m)
NW 701 (10m)
NW 701 (10m)
NW 701 (10m)
-
-
-
NW 701 (10m)
-
NW 701 (10m)
bußgeldbewehrte Auflagen sind rot/fett dargestellt
im „Verzeichnis der regionalisierten Kleinstrukturanteile“ vom 7. Feb- chengewässer münden beziehungsweise mit der Kanalisation verbunden
ruar 2002 (Bundesanzeiger Nummer 70a vom 13. April 2002) in der je- sind oder – die Anwendung im Mulch- oder Direktsaatverfahren erfolgt.
NT101 Die Anwendung des Mittels muss in einer Breite von mindes- weils geltenden Fassung als Agrarlandschaft mit einem ausreichenden
tens 20 m zu angrenzenden Flächen (ausgenommen landwirtschaftlich Anteil an Kleinstrukturen ausgewiesen worden ist.
NG341 Die maximale Aufwandmenge von 80 g Paclobutrazol pro Hektar
oder gärtnerisch genutzte Flächen, Straßen, Wege und Plätze) mit eiund Kalenderjahr auf derselben Fläche darf – auch in Kombination mit
nem verlustmindernden Gerät erfolgen, das in das Verzeichnis „Ver- NW701 Zwischen behandelten Flächen mit einer Hangneigung von über anderen diesen Wirkstoff enthaltenden Pflanzenschutzmitteln – nicht
lustmindernde Geräte“ vom 14. Oktober 1993 (Bundesanzeiger Num- 2 % und Oberflächengewässern – ausgenommen nur gelegentlich Was- überschritten werden.
mer 205, S. 9780) in der jeweils geltenden Fassung mindestens in die ser führende, aber einschließlich periodisch Wasser führender – muss
Abdriftminderungsklasse 50 % eingetragen ist. Bei der Anwendung ein mit einer geschlossenen Pflanzendecke bewachsener Randstreifen NB6612 Das Mittel darf an blühenden Pflanzen und an Pflanzen, die von
des Mittels ist der Einsatz verlustmindernder Technik nicht erforder- vorhanden sein. Dessen Schutzfunktion darf durch den Einsatz von Ar- Bienen beflogen werden, nicht in Mischung mit Fungiziden aus der Gruplich, wenn die Anwendung mit tragbaren Pflanzenschutzgeräten er- beitsgeräten nicht beeinträchtigt werden. Er muss eine Mindestbreite pe der Ergosterol-Biosynthese-Hemmer angewendet werden. Mischunfolgt oder angrenzende Flächen (zum Beispiel Feldraine, Hecken, Ge- von 10 m haben. Dieser Randstreifen ist nicht erforderlich, wenn: - ausrei- gen des Mittels mit Ergosterol-Biosynthese-Hemmern müssen so angehölzinseln) weniger als 3 m breit sind oder die Anwendung des Mit- chende Auffangsysteme für das abgeschwemmte Wasser beziehungswei- wendet werden, dass blühende Pflanzen nicht mitgetroffen werden. Bietels in einem Gebiet erfolgt, das von der Biologischen Bundesanstalt se den abgeschwemmten Boden vorhanden sind, die nicht in ein Oberflä- nenschutzverordnung vom 22. Juli 1992, BGBl. I S. 1410, beachten.
Auflagen und Erläuterungen zur Tabelle Fungizide/Wachstumsregler in Winterraps
5
5
5
5
10
5
10
5
x
5
5
5
Bienenschutzauflagen
Abstand in m zu
Randstreifen
max.
max.
Oberflächengewässern
in m
Anwen- Anwen- solo
in Mischung mit
bei > 2 %
dung
dung
Hunter*, Mavrik* Trebon StanBis- Nexide*,
Hangneigung
in dieser in der
caya* Mospilan Trafo WG*,
30 EC dard
Indikation Kultur
Karate Zeon*,
SG*
bzw. je
Abdriftminderung
Kaiso Sorbie*
Jahr
50 % 75 % 90 %
x= keine Anwendung in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern oder Küstengewässern
In Schleswig-Holstein ist die neue Länderregelung nach § 38a Landeswassergesetz zu beachten! Es gilt der länderspezifische Mindestabstand von 1m.
Alle Präparate außer Folicur (NT 101) haben keine Abstandsauflagen zu Saumbiotopen (NT-Auflagen).
* NN 410 = Das Mittel wird als schädigend für Populationen von Bestäuberinsekten eingestuft. Anwendungen dieses Mittels in die Blüte sollten vermieden werden oder insbes. zum Schutz von Wildbienen in den Abendstunden erfolgen.
** NG 341 = Die maximale Aufwandmenge von 80 g Paclobutrazol pro ha und Kalenderjahr darf – auch in Kombination mit anderen diesen Wirkstoff enthaltenden Pflanzenschutzmitteln – nicht überschritten werden.
B 4 = nicht bienengefährlich, B 2 = Anwendung nur nach Ende des täglichen Bienenfluges bis 23 Uhr, B 1 = bienengefährlich (NB6612)
Toprex**
Tilmor
Matador
Orius
Folicur
(NT 101)
Efilor
Carax
0,5
1,5
Indikationen
Wurzelhals- u. Stängelfäule
bis Mitte Okt.
2x
Wurzelhals- u. Stängelfäule
Frühjahr bis kurz vor der Blüte
2x
1,5
Wurzelhals- u. Stängelfäule
bis Mitte Okt. und kurz vor der Blüte
2x
Standfestigkeit
ES 39-59 Frühjahr
1x
1,4
Wurzelhals- u. Stängelfäule,
Metconazol 30 +
Cylindrosporium, Standfestigkeit
ES 12-59 Herbst u. Frühjahr
je 2x
Mepiquatchlorid
Winterfestigkeit
ES 12-31 Herbst
1x
210
je 1x
ES 12-31 Herbst und ES 31-59 Frühjahr
Metconazol 60 +
1,0
Wurzelhals- u. Stängelfäule
1x
ES 12-31 Herbst
Boscalid 133
Winterfestigkeit
1x
ES 31-59 Frühjahr
Standfestigkeit
2x
ES 14-18 Herbst und ES 39-55 Frühjahr
Standfestigkeit
Tebuconazol 250 1,0 /1,5
1x
ES 14-18 Herbst
Winterfestigkeit
1,0
2x
ab ES 16 bis Mitte Okt. u. kurz vor der
Wurzelhals- u. Stängelfäule
1,5
Blüte bis ES 55
je 1x
ES 16-29 Herbst und ES 32-55 Frühjahr
Tebuconazol 200
1,5
Wurzelhals- u. Stängelfäule
je 1x
ES 16-29 Herbst und ES 32-55 Frühjahr
Standfestigkeit
1x
ES 16-29 Herbst
Winterfestigkeit
2x
Triadimenol 75 + 1,0 / 1,5 Wurzelhals- u. Stängelfäule ES 14-18 - Mitte Okt. und ES 39-55 kurz
vor der Blüte
ES 14-18 Herbst / ES 39-55 Frühjahr
2x
Tebuconazol 225 1,0 / 1,5
Standfestigkeit
je 2x
Prothioconazol 80 + 1,2
Wurzelhals- u. Stängelfäule, ES 12-18 Herbst und ES 30-59 Frühjahr
Standfestigkeit
Winterfestigkeit
ES 12-18 Herbst
1x
Tebuconazol 160
Difenoconazol 250 0,5
Wurzelhals- u. Stängelfäule, ab ES 14 - Veg.-ende / ES 35-55 Frühjahr 1x Herbst/
+ Paclobutrazol 125
Standfestigkeit
1x Frühjahr
Prochloraz 267 +
Tebuconazol 133
Cantus Gold Boscalid 200 +
Dimoxystrobin 200
Caramba
Metconazol 60
Ampera
Präparate
(Auswahl)
Tabelle 1: Fungizide/Wachstumsregler zur Herbst- und Frühjahrsbehandlung in Winterraps – Auflagen
max. zugelassene
Aufwandmenge
in l bzw. kg/ha
32
■ BAUERNBLATT | 19. März 2016
Die verzögerte Bestellung auf der linken Teilfläche hatte einen großen Einfluss auf die Rapsentwicklung. Der Rückstand ist auch jetzt im Frühjahr noch
immer gut zu erkennen.
schlägen – gekommen. Hierzu hat
neben der Witterung im Frühjahr
auch die allgemein geringe Lager­
anfälligkeit der im Anbau befind­
lichen Sorten maßgeblich beige­
tragen. Das Lagerrisiko wird außer
durch die Sorte auch durch die Be­
standesdichte und die N-Nachliefe­
rung aus dem Boden beeinflusst.
Sehr üppige, weit entwickelte Be­
stände und Schläge mit höherer
Bestandesdichte sind grundsätz­
lich stärker gefährdet. Auch die
Winter- und Frühjahrswitterung
selbst hat einen großen Einfluss
auf die Standfestigkeit. Nach ei­
nem milden Winter ohne nennens­
werte Blattverluste und bei früh­
zeitigem Vegetationsbeginn ist das
Lagerrisiko höher einzuschätzen.
Eine anhaltende Frühjahrstrocken­
heit wirkt dagegen selbst wie ein
„Wachstumsregler“. Auch ein sehr
später Vegetationsbeginn führt
dazu, dass die Lagergefahr schon
grundsätzlich geringer sein kann.
Mit den Frühjahrsbehandlungen
kann auch noch eine gewisse Ne­
benwirkung auf die Wurzelhalsund Stängelfäule erzielt werden.
Hierfür wären dann aber deutlich
höhere Aufwandmengen der zu­
gelassenen Fungizide notwendig.
Eine Korrelation zum Auftreten des
Befalls an Wurzelhals- und Stängel­
fäule lässt sich hieraus aber nicht
ableiten. Zudem verfügen die an­
gebauten Sorten über eine gute
Resistenz.
Umfangreiche
Mittelpalette
Zur Verbesserung der Standfes­
tigkeit und gegen die Wurzelhalsund Stängelfäule ist im Frühjahr
eine große Anzahl von Mitteln ver­
fügbar (siehe Tabelle 1). Einige der
in der Tabelle genannten Präpara­
te sind auch gegen die Weißstän­
geligkeit (Sclerotinia sclerotiorum)
sowie gegen die Rapsschwärze (Al­
ternaria brassicae) zugelassen.
Die Frage der notwendigen In­
tensität von Fungizid- beziehungs­
weise Wachstumsreglerbehandlun­
gen im Herbst und Frühjahr wurde
von der Landwirtschaftskammer
seit 2000/2001 in Schleswig-Hol­
stein in 77 Versuchen geprüft (sie­
Pfluglos bestellter Winterraps hat es besonders schwer, wenn massiver Druck
durch Ausfallgetreide besteht.
Fotos: Dr. Hans-Joachim Gleser
SARACEN
®
Cheminova Deutschland GmbH & Co. KG
cheminova.de
34
Pflanze
BAUERNBLATT | 19. März 2016 ■
he Tabelle 2). Deutliche ertragliche
Effekte durch eine Frühjahrsbehandlung waren nur zu erzielen,
wenn durch die Anwendung tatsächlich Lager verhindert wurde.
Seit 2006/2007 hat sich das Sortenspektrum hin zu standfesteren Sorten entwickelt, die genetisch bedingt bereits eine hohe Standfestigkeit mitbringen.
Empfehlungen für
das Frühjahr
Zur Absicherung gegen Lager sollten ab beginnendem Längenwachstum Azolfungizide mit
Wachstumsreglereffekt eingesetzt
werden (zirka 50 % der zugelassenen Aufwandmenge). Die Behandlung sollte frühzeitig bei zirka 15
bis 25 cm Wuchshöhe erfolgen.
Die Einkürzungseffekte sind am
deutlichsten erkennbar, wenn der
Wachstumsreglereinsatz bei wüchsiger Witterung erfolgt. Die Aufwandmenge kann entsprechend
der Standfestigkeit der Sorte, der
Bestandesdichte und dem N-Düngungsniveau variiert werden. Im
Normalfall sollte eine Behandlung ausreichen. Nur bei sehr starker Lagergefahr kann eine zweite
Behandlung mit reduzierten Aufwandmengen im Abstand von zirka zwei Wochen sinnvoll sein.
In den schwach entwickelten Beständen ist die Wachstumsregulierung von untergeordneter Bedeutung. Hier bieten sich reduzierte
In vielen Beständen sind blauviolett verfärbte Raps- Auch die kleineren Pflanzen habe eine sehr gute Pfahlwurzel
pflanzen zu finden. Bodenverdichtungen und Näs- ausgebildet. Der Kohlfliegenbefall blieb im Herbst zum Glück
se können die Ursachen sein.
auf geringem Niveau.
Aufwandmengen von zum Beispiel
Tilmor, Efilor, Folicur oder Toprex
an, die eventuell noch durch eine
Teilmenge eines Fungizids ohne
wachstumsregulierende Wirkung
(zum Beispiel Cantus Gold) ergänzt
werden können.
Der Bienenschutz ist
zu beachten
Sofern bereits blühende Pflanzen, dazu gehören auch blühende
Unkräuter, in den Beständen vorhanden sind, sind bei Tankmischungen der Azole mit Insektiziden die
Auflagen zum Bienenschutz sorgfältig zu beachten.
Die für die Anwendung zur Verbesserung der Standfestigkeit beziehungsweise gegen Phoma lingam im Frühjahr zugelassenen
Tabelle 2: Einfluss von Wachstumsreglerbehandlungen im
Herbst und Frühjahr auf den Ertrag von Winterraps in den
Jahren 2001 bis 2015
Jahr
kein oder nur geringes Lager
HerbstAnzahl
behandder
lung
­Versuche
mittleres bis starkes Lager
HerbstAnzahl
Herbstbehandder
und Früh­
lung
jahrsbe- ­Versuche
handlung
Mehrertrag Mehrertrag
in dt/ha
in dt/ha
2000/01
2001/02
2002/03
2003/04
2004/05
2005/06
2006/07
2007/08
2008/09
2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
Gew.-Mittel
4
3
6
6
8
4
3
4
7
4
1
1
4
3
1
59
0,6
4,2
0,8
1,0
1,4
-0,2
-0,1
0,2
0,4
1,2
-0,6
0,6
1,1
-0,9
0,2
0,8
1,6
3,9
1,2
0,9
1,0
-2,2
-0,3
-0,5
1,8
2,1
1,2
1,8
1,4
1,8
2,1
1,1
Herbstund Frühjahrsbehandlung
Mehrertrag Mehrertrag
in dt/ha
in dt/ha
2
5
4
3
1
3
-
-0,9
4,4
1,6
4,7
3,5
1,2
-
2,6
5,9
2,1
6,4
5,4
3,6
-
18
2,7
4,3
Starker Besatz mit Vogelmiere. Auf vielen Flächen konnten durch die niederschlagreiche Witterung keine Behandlungen mit Kerb Flo oder Milestone durchgeführt werden.
Fungizide beziehungsweise Wachs- mieden werden oder insbesondere
tumsregler sind bei Soloanwen- zum Schutz von Wildbienen in den
dung alle als nicht bienengefähr- Abendstunden erfolgen.“
lich (B4) eingestuft (siehe Tabelle 1).
Bei Tankmischungen von Insektiziden aus der Gruppe der Pyrethroide mit diesen Azolfungiziden,
Behandlungen mit Wachsden sogenannten Ergosterol-Biotumsreglern im Frühjahr diesynthese-Hemmern (EBH), zum Beinen in erster Linie der Abspiel Ampera, Caramba, Carax, Efisicherung der Standfestiglor, Folicur, Matador, Orius, Tilmor
keit. Die Maßnahmen sollten
oder Toprex, ändert sich die Einstufrühzeitig nach Beginn des
fung zum Bienenschutz von B4 zu
Längenwachstums bei 15 bis
B2, das heißt diese Kombinationen
25 cm Wuchshöhe erfolgen.
dürfen in blühenden Beständen
Wüchsige Witterung nach
erst nach dem täglichen Bienenflug
der Anwendung begünstigt
bis 23 Uhr ausgebracht werden.
die Wirkung. In den verganFür Tankmischungen von Mospigenen Jahren blieben die Einlan SG mit Azolfungiziden gilt die
kürzungs- und ErtragseffekAuflage NB6612: Tankmischungen
te in den Versuchen der Landdieses bei Soloanwendung als B4
wirtschaftskammer gering.
eingestuften Insektizides mit EBH
Hierzu haben die gute Standsind bienengefährlich, sie dürfen
festigkeit der angebauten Sorin blühenden Beständen gar nicht
ten und die häufig zu beobeingesetzt werden.
achtende FrühjahrstrockenBei allen B4-Insektiziden ist auheit maßgeblich beigetragen.
ßerdem die Auflage NN410 zu beachten, die folgenden Wortlaut
hat: „Das Mittel wird als schädigend
Dr. Hans-Joachim Gleser
für Populationen von BestäuberinLandwirtschaftskammer
sekten eingestuft. Anwendungen
Tel.: 0 43 31-94 53-370
des Mittels in die Blüte sollten [email protected]
FAZIT