32 KUR Z M E LDUNGE N HOHE QUALITÄT DER AMBULANTEN VERSORGUNG Ende Februar hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ein Positionspapier vorgelegt, das die gemeinsamen Standpunkte der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) zur ambulanten Qualitäts- Die Qualität der vertragsärztlichen Versorgung ist in Deutschland absolut hochwertig - nicht zuletzt, weil die niedergelassenen Ärzte und Psychothera- sicherung und -förderung zusammenfasst. Demnach ist die ambulante Gesundheitsversorgung in Deutschland in jeder Hinsicht hochwertig. „Facharztstatus, Genehmigungsvorbehalt und Fortbildungsverpflichtung bilden hierfür die Garanten“, erklärte Dr. med. Andreas Gassen, KBV-Vorstandsvorsitzender, anlässlich der Vorstellung des Papiers. peuten an sich selbst sehr hohe Qualitätsansprüche stellen. Die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten hätten hohe Qualitätsansprüche an sich selbst – was man an der großen Anzahl und Vielfalt freiwilliger Qualitätsinitiativen erkenne. „Diese intrinsische Motivation darf nicht durch falsche Konzepte oder ein Übermaß an Kontrolle wegreguliert werden“, so Gassen. Schließlich sei Qualitätssicherung kein Selbstzweck. Der entstehende Aufwand sei Zeit, die beim Patienten fehlte. Kosten und Nutzen müssten daher in einem vertretbaren Verhältnis K V B F O R U M 4/2016 zueinander stehen. Jährlich seien die Praxen mit Bürokratiekosten in Höhe von rund vier Milliarden Euro belastet. Der Mehraufwand müsse adäquat refinanziert werden – und zwar von allen Kostenträgern, so der KBV-Chef. Den Vergleich mit der Qualitätssicherung an Kliniken bräuchten die Niedergelassenen nicht zu scheuen, so Gassen: „Wir dürfen Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. Die Besonderheiten der ambulanten Versorgung mit vielen chronischen Erkrankungen, Multimorbidität und langen Behandlungsverläufen, machen es unmöglich, Versorgungsqualität primär am Ergebnis zu messen. Ob eine Operation erfolgreich war, lässt sich relativ leicht sagen. Über den Verlauf einer komplexen Behandlung zu urteilen, ist da schon schwieriger.“ Der Zollstock von Krankenhäusern passe für Praxen oft nicht, mahnte Gassen. Im ambulanten Praxisalltag sei vielmehr wichtig, „dass wir die Potenziale von Prozess- und Strukturqualität weiter ausschöpfen.“ Der KBV-Chef betonte außerdem, dass sich die Qualitätssicherung in erster Linie an der Situation vor Ort orientiere. Daher müssten die zahlreichen regionalen Maßnahmen, die die KVen zur Qualitätsförderung entwickelt haben, weiterhin unterstützt und gestärkt werden. DEUTSCHER FRÜHFÖRDERPREIS Die Vereinigung für interdisziplinäre Frühförderung (VIFF) e. V. hat den ersten Deutschen Frühförderpreis ausgeschrieben, der mit 1.000 Euro dotiert ist. Mit der Prämierung werden herausragende und innovative Projekte und Arbeiten aus dem Handlungsfeld der interdisziplinären Frühförderung ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung findet alle zwei Jahre auf dem Bundessymposion der VIFF statt, erstmalig am 9. März 2017 an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main. Den Preis können Personen, Institutionen, Verbände, Vereine und Organisationen erhalten, die sich in vorbildlicher Weise für die interdisziplinäre Frühförderung von Kindern und deren Familien in Deutschland eingesetzt haben. Gleichzeitig sollen die Ergebnisse dieser Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität der Kinder und Familien beitragen. Entscheidungsgrundlage bilden eingereichte schriftliche Projektberichte und in der Praxis belegte Aktivitäten. Einsendeschluss ist der 30. November 2016. Sie finden die „Positionen zur ambulanten Versorgungsqualität“ auf der Internetseite der KBV unter www.kbv.de in der Rubrik Aktuell/ Politik/Stellungnahmen. Redaktion Nähere Informationen können per E-Mail an [email protected] angefordert werden. Redaktion K U R Z MELD U NG EN/ I MP R ES S U M MEHR GELD FÜR SELBSTHILFE Die AOK Bayern stellt 2016 für die gesundheitliche Selbsthilfe in Bayern mehr als zwei Millionen Euro als kassenindividuelle Förderung zur Verfügung. „Die Förderung kommt direkt den lokalen Selbsthilfegruppen und Projekten der Selbsthilfe zugute“, so Matthias Jena, versichertenseitiger Vorsitzender des Verwaltungsrats der AOK Bayern. Hinzu kommen noch- Impressum für KVB FORUM und KVB INFOS KVB FORUM ist das Mitteilungsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) mit den offiziellen Rundschreiben und Bekanntmachungen (KVB INFOS). Es erscheint zehnmal im Jahr. Herausgeber (V. i. S. d. P.): Kassenärztliche Vereinigung Bayerns vertreten durch den Vorstand: Dr. med. Wolfgang Krombholz, Dr. med. Pedro Schmelz, Dr. med. Ilka Enger Redaktion: Martin Eulitz (Ltd. Redakteur) Text: Markus Kreikle, Marion Munke Grafik: Gabriele Hennig, Iris Kleinhenz Anschrift der Redaktion: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns Elsenheimerstraße 39 80687 München Telefon 0 89 / 5 70 93 – 21 92 Fax 0 89 / 5 70 93 – 21 95 E-Mail [email protected] Internetwww.kvb.de Satz und Layout: KVB Stabsstelle Kommunikation mals über zwei Millionen Euro von der AOK Bayern für die kassenartenübergreifende Gemeinschaftsförderung. Die bayerischen Selbsthilfegruppen sind wichtige Anlaufstellen für meist chronisch kranke Menschen, die dort Unterstützung bei ihrer Krankheitsbewältigung erfahren. Die AOK Bayern unterstützt die Selbsthilfe dabei nicht nur finanziell. Sie stellt unter anderem vor Ort Räume für Treffen von Selbsthilfegruppen zur Verfügung. „Eine weitere Hilfe ist der für alle zugängliche AOK-Selbsthilfe-Navigator“, so Jena. Er ermöglicht den Selbsthilfeeinrichtungen, sich mit ihren Ansprechpartnern und Terminen zu präsentieren. Das Angebot wird ständig aktualisiert und ist abrufbar unter www. selbsthilfe-navigator.de. Druck: W. Kohlhammer Druckerei GmbH & Co. KG, Stuttgart. Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier. Mit Autorennamen gekennzeichnete Beiträge spiegeln ebenso wie Leserbriefe nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wider. Die Redaktion behält sich die Veröffentlichung und Kürzung von Zuschriften vor. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder übernehmen wir keine Haftung. Die hier veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt, ein Abdruck ist nur mit unserer schriftlichen Genehmigung möglich. Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form eines Wortes genutzt wird („der Arzt“), ist selbstverständlich auch die weibliche Form („die Ärztin“) gemeint. KVB FORUM erhalten alle bayerischen Vertragsärzte und -psychotherapeuten im Rahmen ihrer Mitgliedschaft in der KVB. Der Bezugspreis ist mit der Verwaltungskostenumlage abgegolten. 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