Speicherlösungen für Netzwerk-Kameras - Ein Überblick Netzwerkbandbreiten und Speicheranforderungen sind beim Entwurf eines Videoüberwachungssystems wichtige Faktoren. Viele Nutzer benötigen die Videoaufnahmen für einen bestimmten Zeitraum, weshalb hierbei der Fokus vermehrt auf Speicherkosten der IP-Video Systeme gelegt wird. Umso mehr Daten gespeichert werden müssen bzw. sollten, umso höher ist natürlich der Speicherbedarf. Generell beeinflussen folgende Faktoren den Speicherbedarf: Anzahl der Kameras, die verwendete Bildauflösung, der Komprimierungstyp, das Komprimierungsverhältnis, die Bildrate und die Komplexität der Szene. In den letzten Jahren wurden im Bereich der Speicherlösungen, besonders für kleine Systeme, viele Fortschritte gemacht. Heutzutage gibt es Hochleistungslösungen, die so genannten „Network-Attached Storage (NAS) “ Lösungen, welche zu minimalen Kosten viele Terabytes an Speicherplatz bieten. Außerdem stieg die Speicherkartenkapazität an, die eine Speicherung von wochenlangem Videomaterial ermöglicht, ob in Video-Encodern oder in den Kameras selbst. Hier ein kurzer Überblick über die aktuell verfügbaren Speicherlösungen. Edge-Storage Edge-Storage—auch bekannt als Local Storage oder Onboard Recording— ist eine Entwicklung bei Axis-Netzwerk-Kameras und –Video-Encodern, die es Netzwerk-Videoprodukten erlaubt Aufzeichnungen lokal auf einer SD-Karte oder auf einem Speichermedium im Netzwerk (NAS oder Dateiserver) zu erstellen, zu kontrollieren und zu verwalten. Außerdem bietet Edge-Storage neue Möglichkeiten für die Entwicklung flexibler und zuverlässiger Aufzeichnungslösungen. Edge-Storage in Netzwerk-Video ermöglicht eine dezentralisierte Aufbewahrung, was einen Server vor Ort, DVR, NVR oder PC für aufgezeichnetes Videomaterial überflüssig macht. Jedoch kann es ebenso als Ergänzung zu einer zentralen Speicherung fungieren. Diese Lösung beinhaltet eine höhere Systemzuverlässigkeit, qualitativ hochwertiges Video bei Installationen mit niedriger Bandweite, die Aufzeichnungen für entfernte und mobile Überwachung und die Integration mit Videoverwaltungssoftware. Zusätzlich können im Fall eines Netzwerkausfalls mit Ausfallsicherungsaufnahmen temporäre Dateien in der NetzwerkKamera gespeichert werden, was eine erhöhte Systemzuverlässigkeit bietet. Netzwerk-Kameras mit Edge-Storage sind zudem für Anwendungen mit niedriger Bandbreite optimiert worden. Serverbasierte Speicherung Die Speicherung auf einem Server geht von einem PC-Server aus, der lokal an die Netzwerk-Videoprodukte zur Verwaltung und Aufzeichnung angeschlossen ist. Dabei läuft auf dem Server eine Videoverwaltungssoftware, die die Videoaufzeichnung entweder auf einer lokalen Festplatte (DAS, Direct-attached Storange genannt) oder einem NAS-Laufwerk abgespeichert. NAS & SAN Wenn die Anforderungen an Speicherplatz und Speicherverwaltung größer sind als die verfügbare Kapazität der angeschlossenen Festplatte, sorgt ein NAS-Speicher beziehungsweise ein Speichernetzwerk (SAN) für mehr Speicherplatz, Flexibilität und Wiederherstellbarkeit. Ein NAS bietet ein einzelnes Speicherlaufwerk an, welches direkt an einem LAN angeschlossen ist, wobei der Zugriff darauf durch alle Clients an diesem Netzwerk möglich ist. Es ist relativ einfach zu installieren und zu verwalten und stellt daher eine Speicherlösung zu niedrigen Kosten dar. SANs sind spezielle Hochgeschwindigkeitsnetzwerke, die als Massenspeicher dienen und in der Regel über Glasfaser an einen oder mehreren Servern angeschlossen werden. Die Benutzer können über die Server auf alle Speichergeräte des SAN zugreifen, wobei der Speicher auf mehrere hundert Terabyte erweitert werden kann. Der zentrale Speicher senkt den Verwaltungsaufwand und stellt ein flexibles Hochleistungsspeichersystem für Multiserverumgebungen zur Verfügung. Die Fibrechannel-Technologie wird häufig eingesetzt, um Datenübertragungsraten von bis zu 16 Gbit/s zu erreichen und große Datenmengen mit einem hohen Maß an Redundanz zu speichern. Redundante Speicherung SAN-Systeme sorgen für Redundanzen im Speichergerät. Durch Redundanzen in einem Speichersystem können Videos oder andere Daten gleichzeitig an mehreren Speicherorten gespeichert werden. Auf diese Weise ist für die Wiederherstellung eines Videos ein Backup vorhanden, falls ein Teil des Speichersystems unlesbar wird. Diese zusätzliche Speicherebene kann in einem IP-Überwachungssystem auf unterschiedliche Weise bereitgestellt werden, beispielswiese durch RAIS (Redundant Array of Independent Disks), Datenreplizierung, Servercluster und mehrere Video-Empfänger.
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