Roter Porsche, flotter Triumph

Schorndorf
REDAKTION SCHORNDORF
TELEFON
FAX
E-MAIL
ONLINE
07181 9275 -20
07181 9275 -60
[email protected]
www.schorndorfer-nachrichten.de
B
1
Nummer 161 – SHS1
Donnerstag, 16. Juli 2015
Anmeldung des Tages
Rennen der
Mountainbiker
Am Samstag, 25. Juli, findet das 10. Jederfrau- und Jedermann-Mountainbikerennen statt. Höhepunkte der Veranstaltung am Weilermer Hausberg „Buiters“ sind das 12,5-Kilometer-Rennen
der Männer und das Frauen-Rennen
über 7,5 Kilometer. Wer gerne mit dem
Mountainbike unterwegs ist, sollte sich
den Termin frei halten. Die Rennen
richten sich an Hobby-Mountainbiker
und ambitionierte Mountainbiker gleichermaßen. Das vom Freibad-Förderverein Weiler ausgerichtete Rennen ist
allein schon aufgrund der Streckenführung durch die Streuobstidylle am Rande von Weiler ein Highlight. Der Rundkurs ist auch für Hobbyfahrer geeignet
und verläuft auf Feldwegen und im Gelände. Zu gewinnen gibt es attraktive
Preise, gestiftet von Bikes & Boards
Schorndorf und Active Garden Korb.
Voranmeldungen sind möglich unter
der E-Mail-Adresse [email protected]. Auch am Renntag kann
noch gemeldet werden.
Kompakt
Kleiderladen Pfiffikus hat
Ausverkauf
Sylvia Gunkel, Michael Hüneke, Thomas Stärk, Marco Zelano (in seinem Triumph) und Sonja Zelano (von links) präsentieren vor dem Vereinssitz eine kleine Oldtimerparade.
Roter Porsche, flotter Triumph
Schorndorf.
Der Second-Hand-Kleiderladen des
Deutschen
Kinderschutzbundes
in
Schorndorf, Karlstraße 19, im Erdgeschoss, veranstaltet einen Ausverkauf.
Von Montag, 20. Juli, an bis Samstag, 25.
Juli, werden alle Artikel zum halben
Preis angeboten. Der Laden ist montags
bis freitags 9 bis 12 Uhr und von 14.30 bis
17 Uhr sowie samstags von 10 bis 12 Uhr
geöffnet. Dienstagnachmittags ist der
Laden geschlossen. Seine Sommerpause
macht der Kleiderladen Pfiffikus von
Samstag, 8. August, bis einschließlich
Samstag, 5. September. Von Montag, 7.
September, an können wieder Kleider
abgegeben werden.
Mehr Geld vom Land für
die Volkshochschule
Schorndorf.
Die Volkshochschulen (VHS) im Kreis
erhalten 2015 einen deutlich höheren Zuschuss des Landes. Damit baut die grünrote Landesregierung, wie ihre Abgeordneten vor Ort vermelden, die Förderung
der Weiterbildung weiter aus. Die Steigerung der Zuschüsse beträgt durchschnittlich 71 Prozent. Davon profitieren
auch die Einrichtungen im Rems-MurrKreis. Die Volkshochschule Schorndorf
erhält 115 417,72 Euro. Zum Vergleich:
Die Volkshochschule Winnenden wird
mit 73 916,33 Euro, die Volkshochschule
Unteres Remstal mit 173 287,88 Euro
und die Volkshochschule Backnang mit
96 898,31 Euro bedacht.
Die Oldtimerfreunde Rems-Murr mit Vereinssitz in Schorndorf zeigen bei der SchoWo wieder, was sie haben
Von unserem Redaktionsmitglied
Hans Pöschko
Schorndorf.
Ein roter Porsche, das war ein Jungmädchentraum von Sylvia Gunkel. Und
damals wäre sie zufrieden gewesen,
wenn sie nur mal einen Tag lang mit so
einem roten Flitzer hätte fahren dürfen. Heute ist die Lehrerin stolze Besitzerin eines Porsche 911, Baujahr 1988
und natürlich rot, und sie ist eines von
rund 70 Mitgliedern der Oldtimerfreunde Rems-Murr, deren Vorsitzender
Sylvia Gunkels Lebensgefährte Michael Hüneke ist, der den Verein von seinem
Wohnsitz Schorndorf aus lenkt.
Volksliedersingen
auf der SchoWo
Wie in jedem Jahr findet auch diesmal
das Volksliedersingen auf der SchoWo
am Samstag, 18. Juli, um 17.30 Uhr bei
gutem Wetter auf dem Kirchplatz statt
(bei schlechtem Wetter im Martin-Luther-Haus). Der Posaunenchor des CVJM
spielt bekannte Volkslieder zum Mitsingen. Dekan Volker Teich und Diakon
Walter Krohmer führen durch das Programm. In diesem Jahr ist als besonderer
Gast Lutz Messerschmid aus Ebni mit
seiner Handharmonika dabei. Er spielt
alte Schlager zum Mitsummen und Mitträumen.
Liebhaberblicke: Ins Cockpit . . .
Schorndorf.
Auch in diesem Jahr gibt es während der
SchoWo wieder einen Kinder- und Familien-Gottesdienst. Der findet am Sonntag, 19. Juli, von 10.15 bis 11.15 Uhr auf
dem Finanzamt-Innenhof statt. Angekündigt ist ein buntes Programm mit fetzigen Liedern, einer lustigen MitmachAktion, einem spannenden Anspiel und
nachdenklichen Impulsen, vorbereitet
von der Evangelischen Allianz, der Kinderband Vitamine aus der Scala und dem
Family-Alive-Team der Stadtkirche. Im
Anschluss startet dann die Spielstraße
und die Bewirtung auf dem AdventurePark.
Taxi übersehen: Rund
4500 Euro Schaden
Schorndorf.
Beim Fahrstreifenwechsel in der Gmünder Straße übersah ein 78 Jahre alter
VW-Fahrer am Dienstag gegen 12 Uhr
ein rechts neben ihm fahrendes Taxi. Es
kam zum Zusammenstoß. Dabei entstand
ein Sachschaden in Höhe von rund 4500
Euro.
Während sich Sylvia Gunkel, die mittlerweile auch noch im Besitz eines BMW Z1
mit versenkbaren Türen ist, als „Quereinsteigerin mit Freude, aber nicht mit ausgewiesenem Sachverstand“ charakterisiert,
machen Michael Hüneke, der Kernener
Marco Zelano, der seiner Leidenschaft gemeinsam mit seiner Frau Sonja frönt, und
der Rudersberger Thomas Stärk, die im
Vorfeld der SchoWo-Veteranenschau (siehe
Infokasten rechts) zusammengekommen
sind, keinen Hehl daraus, dass ihre Begeisterung für Oldtimer nicht nur ästhetische
und emotionale, sondern auch technische
Gründe hat. Michael Hüneke zum Beispiel
hat in jungen und jüngeren Jahren Mokicks
frisiert, an einer alten BMW R253, Baujahr
1958, herumgeschraubt und einen 850erFiat restauriert, ehe er sich vor 13 Jahren
einen Porsche Targa und in der Folge das
eine oder andere weitere Liebhaberstück
zugelegt hat. „Bei den alten Autos kann
man sehr viel mehr selber machen als bei
den neuen“, freut sich auch der Rudersberger Thomas Stärk, dem die Leidenschaft für
BMW von seinen Eltern in die Wiege gelegt
worden ist und der heute noch den BMW
1802 fährt, der schon 17 Jahre alt war, als er
ihn 1989 von seiner Mutter übernommen
hat. „Das ist wie bei einer Modelleisenbahn:
Man will sie nicht nur fahren lassen, sondern auch bauen“, sagt Stärk.
Wenn Marco Zelano, der früher ein leidenschaftlicher Motorradfahrer war, an
seinem Triumph TR 4A herumbastelt, dann
freut er sich an einem nach unten offenen
Motorraum, bei dem ein Schraubenzieher
oder eine Schraube auch noch auf den Boden fallen können und nicht irgendwo auf
Nimmerwiederfinden verschwinden. Wobei
der Spott seines Oldtimerfreundes Hüneke
nicht lange auf sich warten lässt. „Bei so einem alten englischen Eisenhaufen muss
man halt auch viel mehr schrauben“, sagt
der Vorsitzende des zuvor in Winnenden
ansässigen Vereins mit seinen derzeit etwa
70 Mitgliedern, die insgesamt etwa 300
Fahrzeuge, darunter auch zahlreiche Motorräder und Mopeds, in ihren Garagen stehen haben. Wobei die echten Oldtimer, und
dazu zählen alle Fahrzeuge, die mindestens
30 Jahr alt sind, an dem für „historisch“
stehenden H am Ende des jeweiligen Kennzeichens identifizierbar sind. Dieses H erlaubt auch das Einfahren in jede Umweltzone, in der solche „Stinker“, als die Thomas Stärk die Oldtimer freimütig bezeichnet, sonst nichts mehr verloren haben.
„Du kriegst auch einen
Porsche 944 für 7000 Euro“
Schorndorf.
Gottesdienst für Kinder und
Familien bei der SchoWo
Bilder: Büttner
. . . aufs Hinterteil . . .
Es gilt, wenn schon einmal ein paar Oldtimerfreunde beieinander sind, mit dem einen oder anderen Vorurteil aufzuräumen.
Also: Oldtimerfreunde sind keine Snobs.
„Es gibt bei uns keine Kleiderordnung, vom
Vereins-T-Shirt bei manchen Anlässen abgesehen“, sagt Michael Hüneke. Und seine
Lebensgefährtin scherzt: „Bei uns sind nur
die Fahrzeuge, aber nicht die Kleider historisch.“ Zweitens: Einen Oldtimer zu besitzen und zu fahren, muss kein elitäres Vergnügen sein, das sich nur Begüterte leisten
können. „Du kriegst auch einen Porsche 944
für 7000 Euro“, sagt Michael Hüneke, der
für seinen Targa seinerzeit 16 000 Euro ausgegeben hat, wobei der heute einen mehrfachen Wert hat. Und beim Verkauf eines
Oldtimers, weiß Marco Zelano, kommt’s darauf an, ob einer verkaufen muss oder nur
verkaufen will und nicht unter Zeitdruck
steht: „Da können die Preise schon mal 30
Prozent auseinanderliegen.“
Vergleichsweise günstig sind auch die
Versicherungsprämien für die in der Regel
vollkaskoversicherten Fahrzeuge, weil die
Versicherungen wissen, dass Oldtimer normalerweise nicht bei extremen Bedingungen unterwegs sind. Für Marco Zelano ist
ein Oldtimer „ein Erlebnis- und Freizeitfahrzeug, wobei das Erlebnis auch mal zum
Abenteuer werden kann“. Was, wie Sylvia
Gunkel ergänzt, aber nicht ausschließt, das
so ein Flitzer auch mal im Alltag zur Geltung kommt. Denn mit einem Oldtimer immer nur auf Nummer sicher zu gehen und
Angst zu haben, dass dem Fahrzeug etwas
passiert, das wäre dann doch zu wenig der
Freude, meint Thomas Stärk. Dazu gehört
auch, seinen Wagen in einer Stadt ohne
Angst mal unbeaufsichtigt für ein paar
Stunden stehenzulassen. Schlechte Erfahrungen haben die bei Michael Hüneke zusammengekommenen Oldtimerfreunde damit noch nicht gemacht, ganz im Gegenteil:
„Die Leute reagieren total positiv und finden die Fahrzeuge einfach nur süß“, sagt
Sonja Zelano, die aus eigenem Erleben aber
auch weiß, dass Oldtimerfahren wesentlich
anstrengender ist als das Lenken eines nor-
malen Gebrauchsfahrzeugs. Keine Servolenkung, kein synchronisierter Rückwärtsgang – da kann schon das Ausfahren aus der
Garage zur Herausforderung werden.
Grundsätzlich aber sind die Oldtimerfreunde mit sich, ihrem Hobby und ihrem
Verein im Reinen. Wenn man mal von den
Nachwuchssorgen im Verein absieht. „Es
wäre schön, wenn auch mal wieder ein paar
Jüngere mitmachen würden“, sagt Thomas
Stärk.
Veteranenschau
� Wer sie sind und was sie an Fahrzeugen haben, zeigen die Oldtimerfreunde Rems-Murr 1999 e. V. bei der Veteranenschau, die mittlerweile zum 23.
Mal Bestandteil der SchoWo ist –
also schon deutlich länger, als es den
Verein gibt.
� Schauplatz der Veteranenschau am
SchoWo-Sonntag, bei der außer Pkw
auch Roller und Motorräder zu sehen
sein werden, sind die Parkplätze zwischen Schloss und Friedensstraße.
Die Oldtimerfreunde werden dort von
11 bis 18 Uhr vertreten sein.
� Ansonsten treffen sich die Oldtimerfreunde Rems-Murr regelmäßig
jeden zweiten Donnerstag im Monat im „Lamm“ in Birkenweißbuch
und jeden letzten Freitag im Monat
in der „Sonne“ in Schorndorf, und
zwar jeweils um 20 Uhr.
. . . in den Motorraum . . .
. . . und auf die Felge.