Übung zur Veranstaltung Arbeitsmärkte

Übung zur Veranstaltung Arbeitsmärkte
Nele Franz
TU Dortmund, WS 2015/2016
Kapitel 1: Das Arbeitsangebot
Macroeconomics/Labor economics
Oktober 2015
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Organisation
Outline
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
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Organisation
Organisatorisches
Vorlesung: Dienstags, 08:00 bis 10:00 Uhr bei Philip Jung
1
Schwerpunkt hier liegt auf der Entwicklung theoretischer Modelle
Übung: Mittwochs, 10:00 bis 12:00 Uhr bei Nele Franz
1
2
Die in der Vorlesung besprochenen Modelle werden vertieft, Übungsaufgaben
gerechnet.
Empirische Arbeiten auf Basis der Theorie werden besprochen.
Zusatzübung: Mittwochs, 08:00 bis 10:00 Uhr bei Nele Franz
1
2
3
Einführung in das Statistikprogramm Stata.
Überprüfung theoretischer Fragestellungen anhand empirischer Daten.
Wiederholung des Klausurrelevanten Stos (nach Bedarf)
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Organisation
Literatur
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
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Organisation
Literatur
Literatur
zentrales Lehrbuch:
Cahuc, Pierre, Stephane Carcillo und Andre Zylberberg (2014):
2nd edition, Cambridge/London, MIT-Press.
Labor Economics,
weitere hilfreiche Lehrbücher:
Borjas, George J. (2015):
Labor Economics, 7th edition, New York, Mc Graw-Hill.
Ehrenberg, Ronald G. und Robert S. Smith (2015):Modern
edition (internat. student ed.), Boston, Pearson.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
labor Economics, 12th
Oktober 2015
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Organisation
Roadmap
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
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Organisation
Roadmap
Road Map des Kurses
C&Z Ch.1 (pp. 3-50)
1 Konsum und Freizeit, Steuern, Einkommens- und Substitutionseekte
Kapitel 2: Optimal Taxation C&Z Ch.2
1 coming soon...
Kapitel 3: Investitionen in Bildung C&Z Ch.4 (pp. 191-246)
1 Humankapitaltheorie, Skill-biased technological change
Kapitel 4: Diskriminierung C&Z Ch.8 (pp. 479-543)
1 Dierenzen in Lohn und Beschäftigung, Theorien der Diskriminierung
Kapitel 5: Arbeitslosigkeit C&Z Ch.5 (pp. 253-317), Ch.9 (pp.553-621)
1 Job Search and Matching, gleichgewichtige Arbeitslosigkeit
Kapitel 6: Arbeitsmarktpolitische Instrumente C&Z Ch.12 (pp. 743-813), Ch.13 (pp.
823-891), Ch.14 (pp. 899-985)
1 Einkommensumverteilung: Steuern, Transfers und Mindestlöhne,
Arbeitslosenversicherung, Aktive Arbeitsmarktpolitik
Kapitel 1: Arbeitsangebot
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Outline
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Wiederholung: Regressionsanalyse
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Wiederholung: Regressionsanalyse
Regressionsanalyse - ein Überblick
Beispielfragestellungen der empirischen Arbeitsmarktforschung:
Wenn das Niveau von Leistungen zur Arbeitslosenunterstützung steigt, verlängern
sich dann die Phasen der Arbeitslosigkeit?
Macht ein Jahr mehr Schulbildung höhere Löhne aus?
Kann ein geringeres Bildungsniveau die Einkommensdierenz zwischen Frauen
und Männern erklären?
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Wiederholung: Regressionsanalyse
Regressionsanalyse - ein Überblick
Beispielfragestellungen der empirischen Arbeitsmarktforschung:
alle drei Fragestellungen zeigen, dass nach der Korrelation zwischen zwei (oder
mehreren) Variablen gefragt ist:
Höhe der Leistungen wirkt auf die Länge der Arbeitslosigkeit
Bildung wirkt auf den Lohn
Bildungsunterschiede wirken auf Einkommensunterschiede
neben der Richtung der Wirkung einer Variablen auf eine andere, ist uns auch das
Ausmaÿ dieser Wirkung wichtig!
Um wieviel Tage erhöht sich die Dauer der Arbeitslosigkeit, wenn die
Lohnersatzleistungen um 1? steigen?
Um wieviel steigt unser Lohn, wenn wir diesen Kurs hier bestehen?
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Wiederholung: Regressionsanalyse
Wiederholung: Regressionsanalyse
(multiple) lineare Regressionsanalyse ist das statistische Verfahren, mithilfe dessen
der Einuss von unabhängigen Variablen auf eine abhängige Variable geschätzt
wird.
einfachstes Beispiel:
log w = α + β1 s
auf der linken Seite der Gleichung steht immer die abhängige Variable - hier der
logarithmierte Lohn.
auf der rechten Seite der Gleichung stehen die Koezienten sowie die
unabhängige Variable - hier s = die Anzahl der Bildungsjahre.
zentrales Interesse der Regressionsanalyse ist die Messung der
Regressionskoezienten α und β .
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Wiederholung: Regressionsanalyse
Wiederholung: Regressionsanalyse
α bestimmt dabei den Achsenabschnitt
β bestimmt die Steigung der linearen Funktion.
dabei trit die Regressionsgleichung zunächst die Annahme, dass der
Zusammenhang zwischen Lohn und Bildungsjahren positiv ist.
α beschreibt den logarithmierten Lohn, den man erhalten würde, wenn man gar
nicht zur Schule gegangen ist.
β ist wie folgt beschrieben:
β=
Nele Franz (TU Dortmund)
change in log wage
change in years of schooling
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Wiederholung: Regressionsanalyse
Wiederholung: Regressionsanalyse
Beispiel: bei einem β = 0, 05, bedeutet das hier, dass der Lohn um 5% steigt,
wenn man ein Jahr länger zur Schule geht.
Eine Form der Regressionsanalyse ist die Kleinst-Quadrat-Methode: Gemessen
wird eine Gerade durch eine Punktwolke, die allen Punkten möglichst nahe kommt
- der Abstand zwischen gemesenem Punkt und Gerade wird minimiert. Um zu
verhindern, dass sich postive und negative Abstände zur geschätzten Gerade
aufheben, werden die Abstände quadriert.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Wiederholung: Regressionsanalyse
Wiederholung: Regressionsanalyse
Multiple Regressionsanalyse
y = β1 + β2 x2 + ... + βk xk + e
beschreibt den unterstellten linearen Zusammenhang zwischen einer abhängigen
Variablen y und beliebig vielen unabhängigen Variablen x.
e beschreibt den so genannten Störterm. Dieser beschreibt zufällige
Abweichungen der einzelnen Messungen von der erwarteten Messung, die aber
nicht auf Eigenschaften der Individuen zurückzuführen sind. Daher muss dessen
Erwartungswert auch immer null sein!
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Wiederholung: Regressionsanalyse
Wiederholung: Regressionsanalyse
Annahme 1: Der zugrundeliegende Zusammenhang ist linear
Annahme 2: Der Erwartungswert von e ist null:
E (e) = 0
Annahme 3: Homoskedastizität
var (e) = σ 2
Annahme 4: keine Autokorrelation
cov (ei , ej ) = 0
Annahme 5: x ist keine Zufallsvariable und hat mindestens zwei unterschiedliche
Werte
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Wiederholung: Regressionsanalyse
Beispiel Punktewolke
3 – Einfache lineare Regression I
Parameterschätzung (1/2)
Beispiel:
Wie beeinflusst das Haushalts‐
einkommen die Ausgaben für Lebensmittel?
ŷ=b1+b2x
OLS‐Methode
¾ Ordinary Least Squares, d.h. quadrierte
Residuen ê ((= y ‐
ŷ) y
q
,
q
y ŷ)
werden minimiert.
¾ Quadrierung, weil sich positive und negative Residuen
sonstt ausgleichen
l i h könnten.
kö t
¾ OLS‐Schätzer sind allgemeingültige Formeln und daher
Zufallsvariablen. OLS‐Schätzungen sind Zahlen, die anhand
von Daten mit den Formeln berechnet werden.
Empirisches Labor ‐ Vorlesung 3
03.11.2009
Nele Franz (TU Dortmund)
b1 = y − b2 x
b2 =
∑ ( x − x )( y − y )
∑ (x − x)
i
i
2
i
24
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Empirische Schätzungen - Einfache Arbeitsangebotsregressionen
Eine Vielzahl empirischer Studien versucht, die Lohnelastizität des
Arbeitsangebots zu schätzen.
Es muss zwischen unterschiedlichen Denitionen der Arbeitsangebotselastizität
unterschieden werden, z.B. im statischen versus dynamischen Modell.
Empirische Modelle tun dies insbesondere durch die Art, wie das Einkommen
berücksichtigt wird, dass sich nicht auf den laufenden Lohn bezieht.
Blundell and MaCurdy (1999) liefern einen Überblick über empirische Studien des
Arbeitsangebots.
Blundell, Richard and Thomas MaCurdy (1999), Labor Supply: A Review of
Alternative Approaches, in Orley C. Ashenfelter and David Card, editors, Handbook
of Labor Economics, vol. 3A, Amsterdam: Elsevier, 1559-1695.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Empirische Schätzungen - Gemeinsamkeiten vieler empirischer Studien
groÿe Mikrodatensätze (oft Querschnittsdaten),
Berücksichtigung von Kontrollvariablen (z.B. Alter),
meist getrennte Schätzungen für Männer und Frauen (Rolle von home production,
z.B. Kindererziehung),
typische Auswahl bzgl. Alter: 25 bis 55.
Oft betrachtete Szenarien:
Änderungen in der Besteuerung. Je nachdem, welche Gruppen entlastet werden,
sollte man unterschiedliche Reaktionen im Arbeitsangebot beobachten.
Die in vielen Ländern initiierten welfare to work Programme.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Empirische Schätzungen - Grundlegende Spezifikation
Ein typisches Regressionsmodell hat die Form
ln hi = αw ln wi + αR ln Ri + xi0 θ + εi ,
(1)
wobei hi die Arbeitsstunden von Person i , wi die (gegenwärtige) Lohnrate und Ri
ein Maÿ für das Einkommen ist, dass sich nicht auf wi bezieht. xi ist ein Vektor
von Kontrollvariablen und ε ist ein Fehlerterm mit Mittelwert 0. Der Fehlerterm
misst individuelle unbeobachtete Heterogenität.
Um einen nicht-linearen Lohneekt abzubilden, kann eine Polynom-Form in wi
berücksichtigt werden.
Erinnerung: Die Koezienten αw , αR und θ messen die Eekte der jeweiligen
Variable bei Konstanz der anderen Variablen.
Der Parameter αw misst die Lohnelastizität des Arbeitsangebots.
Das Vorzeichen von αw hängt von der relativen Stärke von Einkommens- und
Substitutionseekt ab.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Empirische Schätzungen - Lohnelastizität des Arbeitsangebots
Die genaue Interpretation von αw hängt davon ab, wie der Einkommensindikator
Ri konstruiert wurde.
Gemäÿ der theoretischen Analyse sollte die Lohnelastizität abhängen
vom laufenden Stundenlohn
und vom erwarteten Vermögen über den Lebenszyklus.
→ In dem einfachen Modell (1) muss die letztere Komponente durch Ri
berücksichtigt werden.
Wenn man für Ri nur das Nicht-Lohneinkommen der laufenden Periode
verwenden würde, Rt = rt At−1 + Bt , würde man unterstellen, der Agent habe
keine Sparentscheidung (Myopia).
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Empirische Schätzungen - Lohnelastizität des Arbeitsangebots Fortsetung
Die Schätzung von αw ist dann verzerrt.
Um also die Reaktion des Arbeitsangebots auf eine Lohnänderung zu schätzen,
sollte Rt ein Maÿ für das potential income sein.
Der Indikator Rt kann geschätzt werden durch
Rt = R (At−1 , rt , Bt , xt , Zt ) ,
wobei Zt die antizipierten Werte für r , w , B und x umfasst.
Man beachte jedoch, dass Rt eine endogene Gröÿe ist: Das Vermögen hängt von
Wahlentscheidungen des Individuums ab.
Deshalb werden zur Schätzung von (1) oft Instrumentenschätzer verwendet.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Empirische Ergebnisse für Männer
Die Schätzungen für die Lohnelastizität variieren beträchtlich. Die empirischen
Ergebnisse hängen stark von der Methodik ab.
Eklof und Sacklen (2000), The Hausman-MaCurdy Controversy: Why Do the
Results Dier Across Studies, Journal of Human Resources 35, 204-220.
Ziliak und Kniesner (2005), The Eect of Income Taxation on Consumption and
Labor Supply, Journal of Labor Economics 23, 769-796.
`Konsens' bzgl. der Lohnelastizität des Arbeitsangebots von Männern: ca. -0.1.
Dabei ist der Substitutionseekt +0.1 und der Einkommenseekt -0.2.
Die Dominanz des Einkommenseekts wird häug als Erklärung für den Rückgang
der Arbeitsstunden in der langen Frist angeführt.
Die Wirkung von Substitutionseekten wird oft für ältere Arbeitnehmer
nachgewiesen (Ruhestandsentscheidung)
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Empirische Ergebnisse für Männer -Cont.
Peracchi und Welch (1994), Trends in the Labor Force Transitions of Older Men
and Women, Journal of Labor Economics 12, 210-242.
Insgesamt bleibt aber die Tatsache, dass die Lohnelastizität des Arbeitsangebots
von Männern klein ist.
Dies ist nicht überraschend, da die meisten prime-age men Vollzeit arbeiten.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Empirische Ergebnisse für Frauen
Entlang der intensiven Marge (Arbeitsstunden) sind die Ergebnisse relativ ähnlich
zu denen der Männer.
Entlang der extensiven Marge (Partizipation) beobachtet man aber wichtige
Unterschiede: Die Partizipationsentscheidung von (verheirateten) Frauen hängt
durchaus stark vom Lohn ab.
In der jüngeren Zeit hat sich dieser Zusammenhang aber abgeschwächt und ist
damit dem der Männer ähnlicher geworden.
Blau und Kahn (2007), Changes in the Labor Supply Behavior of Married Women:
1980-2000, Journal of Labor Economics 25, 393-438.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Probleme der Schätzungen
Es gibt eine Vielzahl von (ökonometrischen) Problemen bei der Schätzung der
Arbeitsangebotselastizität.
Wie werden Arbeitsstunden gemessen? pro Tag, pro Woche, pro Jahr? Die
Elastizität ist gröÿer, wenn eine längere Zeitperiode betrachtet wird.
Die in Mikrodaten erfassten Arbeitsstunden haben Meÿfehler. Die meisten
Arbeitnehmer erhalten ein jährliches Gehalt, das nicht direkt mit den
tatsächlichen Stunden schwankt (Standardantwort ist 40 Stunden).
Die Lohnrate wird typischerweise berechnet als: jährliches
Lohneinkommen/jährliche Arbeitsstunden.
Damit übeträgt sich der Meÿfehler in den Stunden auf den Lohn.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Probleme der Schätzungen -Cont.
Wenn die Stunden überschätzt werden, wird der Lohn unterschätzt. Dies kann
eine spurious negative correlation zwischen Stunden und Lohn generieren.
Wenn die Stunden unterschätzt werden, wird der Lohn überschätzt. Auch dann
ergibt sich eine spurious negative correlation.
→ Die Meÿfehlerproblematik kann zu einer Überschätzung des Einkommenseekts
führen.
Ein weiteres Problem mit der gemessenen (durchschnittlichen) Lohnrate ist, dass
in der Theorie des Arbeitsangebots die marginale Lohnrate die relevante Gröÿe ist.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Probleme der Schätzungen -Nicht-Arbeitseinkommen
Auch in Bezug auf das Nicht-Arbeitseinkommen R gibt es viele praktische
Probleme.
Die Höhe von R spiegelt zum Teil die Erträge auf vergangene Ersparnis wieder.
Personen mit einer höheren Präferenz für Arbeit haben in der Vergangenheit mehr
gearbeitet. Diese Personen werden tendenziell ein höheres R haben.
Dies sind aber auch die Personen, die heute tendenziell mehr arbeiten.
Damit ergibt sich eine positive Korrelation zwischen hi und Ri und das
Vorzeichen des geschätzten Einkommenseekts kann sich je nach Stärke der
Eekte umdrehen.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Probleme der Schätzungen - Strukturelle Schätzungen
Einfache OLS Schätzung von (1) kann zu verzerrten Ergebnissen führen.
Die einfache Regression vernachlässigt die Partizipationsentscheidung.
Partizipation und die Höhe der Arbeitsstunden sollten gemeinsam geschätzt werden.
Dies ist mit strukturelleren-ökonometrischen Ansätzen möglich, wenngleich diese
natürlich immer nur einen begrenzten Mehrwert besitzen.
Modernste, also makroökonomische, Ansätze, versuchen die zugrunde-liegende
Struktur mit einem Modell abzubielden, in dem die für das Problem zentralen
Entscheidungen modelliert werden. Alle Entscheidungen und Beschränkungen
werden explizit dargestellt und dann geschätzt. Dadurch können alle
Selektions-Eekte explizit verstanden werden.
Der Preis, den man zahlen muss, um Verständnis zu generieren, ist ein explizites
Modell mit zum Teil stark restringierenden Annahmen.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Probleme der Schätzungen - Nicht-Partizipation
Die Lohnrate (und die Arbeitsstunden) von nicht-partizipierenden Personen
werden nicht beobachtet.
Wenn hi = 0 für nicht arbeitende Personen gesetzt wird, unterstellt dies, dass (1)
gleichermassen für jeden Lohnsatz wi und Stundenentscheidung hi gilt.
Dies ist aber nicht der Fall. Gleichung (1) gilt nur für Löhne, die gröÿer als der
Reservationslohn sind. Sonst gilt hi = 0.
Alternativ werden Nicht-Arbeitende oft aus der Stichprobe entfernt. Dies ist aber
problematisch:
Nicht arbeitende Personen haben entweder sehr niedrige Löhne oder sehr hohe
Reservationslöhne.
Die samples von arbeitenden und nicht-arbeitenden Personen sind von daher keine
Zufallsstichproben der Gesamtbevölkerung.
Die meisten ökonometrischen Verfahren unterstellen jedoch, dass die vorliegende
Stichprobe eine Zufallsstichprobe ist.
→ Es existiert eine sog. Selektionsverzerrung (selection bias).
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Ergebnisse von strukturellen Schätzungen
Tabelle ?? zeigt verschiedene Schätzungen für die Lohnelastizität des
Arbeitsangebots von verheirateten Frauen und verheirateten Männern.
Tabelle ?? zeigt Ergebnisse speziell für den deutschsprachigen Raum.
Entnommen aus: Franz, Wolfgang (2006), Arbeitsmarktökonomik, Springer, 6.
Auage, Tabelle 2.5.
ηH,W ist unkompensierte Elastizität (Gesamteekt), ηH,E ist die
Einkommenselastizität, ηH,S ist die kompensierte Elastizität.
Auch die Studien für den deutschsprachigen Raum kommen meist zu dem
Resultat, dass sowohl ηH,S als auch ηH,W für verheiratete Frauen positiv und
gröÿer sind als die für ledige Frauen und Männer (es gibt aber groÿe Unterschiede
zwischen den Studien).
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Ergebnisse von strukturellen Schätzungen Difference-in-differences
Änderungen in der Wirtschaftspolitik können zum Teil als `natürliche
Experimente' interpretiert werden.
Die grundlegende Idee bei natürlichen Experimenten ist die Reaktion einer Gruppe
von Personen, die von einer Politikmaÿnahme betroen ist mit einer anderen
Gruppe zu vergleichen, die ähnliche Charakteristiken aufweist aber nicht von der
Politikmaÿnahme betroen ist.
Die letztere Gruppe wird Kontrollgruppe (control group) genannt.
Eine wichtige ökonometrische Methode für natürliche Experimente ist der sog.
dierence-in-dierence estimator (di-in-di).
Dieses Verfahren ist im Gegensatz zu den zuvor besprochenen strukturellen
Ansätzen und ökonometrischen Methoden als atheoretisch zu bezeichnen.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Ergebnisse von strukturellen Schätzungen Difference-in-differences
Einen Überblick über die Literatur liefern
Heckman, J. Lalonde, R. and Smith, J. (1999), The Economics and Econometrics
of Active Labor Market Programs, in Ashenfelter, A. and Card, D. (eds.),
Handbook of Labor Economics, vol. 3, chap. 31, 1865-2097, Amsterdam: Elsevier
Science/North-Holland.
Rosenzweig, M. and Wolpin, K. (2000), Natural `Natural experiments' in
Economics, Journal of Economic Literature, 38, 827-874.
Blundell, Richard and Thomas MaCurdy (1999), Labor Supply: A Review of
Alternative Approaches, in Orley C. Ashenfelter and David Card, editors,
Handbook of Labor Economics, vol. 3A, Amsterdam: Elsevier, 1559-1695.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Ergebnisse von strukturellen Schätzungen Vorgehen
Der Forscher habe aus der Grundgesamtheit N eine Stichprobe der Gröÿe NM , die
von der Politikmaÿnahme betroen ist, und eine Stichprobe NC , die nicht von der
Politik betroen ist.
Die Variable y ist die Ergebnisvariable von Interesse, z.B.
Arbeitsmarktpartizipation, und yit ist die Beobachtung für Person i zum
Zeitpunkt t .
Die Dummyvariable δit gibt an, ob Person i zum Zeitpunkt t von der Politik
betroen wurde.
Der Einuss der Politik kann geschätzt werden durch
(2)
yit = αδit + xit0 θ + γi + ζt + εit ,
wobei α ein Indikator für den Einuss der Politikänderung ist, γi ein
personen-spezischer xer Eekt ist und ζt ein Zeiteekt ist. xit ist ein Vektor
von individuellen beobachtbaren Charakteristiken.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
35 / 148
Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Ergebnisse von strukturellen Schätzungen Vorgehen
Durch Dierenzenbildung (∆κt = κt − κt−1 für eine Variable κ ) werden die
individuellen xen Eekte eliminiert
∆yit = α∆δit + ∆xit0 θ + ∆ζt + ∆εit .
(3)
Zur Vereinfachung wird unterstellt, dass es nur zwei Perioden gibt (Zeitindizes
werden nun weggelassen).
In Periode (t − 1) gilt dieselbe Politik für alle Personen.
In Periode t wird die Politik für i ∈ M geändert.
Weiterhin wird unterstellt, dass ∆xi = 0.
Modell (3) vereinfacht sich dann zu
(4)
∆yi = β + α∆δi + ui ,
wobei β = ∆ζt und ui = ∆εit .
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
36 / 148
Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Ergebnisse von strukturellen Schätzungen Vorgehen
Der OLS Schätzer für α ist gegeben durch
α̂
=
cov (∆δ , ∆y )
=
var (∆δ )
∑ ∆δi − ∆δ ∆yi − ∆y + ∑ ∆δi − ∆δ ∆yi − ∆y
i∈M
i∈C
,
2
2
∑ ∆δi − ∆δ + ∑ ∆δi − ∆δ
i∈M
i∈C
wobei ∆δ und ∆y die Mittelwerte von ∆δ und ∆y sind.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
37 / 148
Empirical Aspects of Labor Supply
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Ergebnisse von strukturellen Schätzungen Probleme
Die Politik ändert oft Teile von xit , z.B. Löhne.
Auch unbeobachtbare Heterogenität kann sich mit Politikänderungen ändern.
Grundsätzlich gilt, dass relativ wenige Politikänderungen die Annahmen eines
`natürlichen Experiments' erfüllen.
Weiterhin können die Ergebnisse nur schwer verallgemeinert werden (in
Abwesenheit von Theorie).
Natürliche Experimente sind also nur zur ex-post Evaluation informativ.
Um die Konsequenzen von Arbeitsmarktpolitiken vorherzusagen sind dagegen
strukturelle und theoriebasierte Ansätze nötig.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
38 / 148
Empirical Aspects of Labor Supply
Aufgabe: Difference-in-Differences
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
39 / 148
Empirical Aspects of Labor Supply
Aufgabe: Difference-in-Differences
Aufgabe 6 Difference-in-differences
Betrachten Sie das Politikprogramm Temporary Assistance for Needy Families (TANF)
in den USA. Im Jahr 1999 wurde das Arbeitsangebot von 4860 TANF Empfängern
erhoben. Im Jahr 2000 wurden 4392 dieser Personen (immer noch im TANF
Programm) wiederum nach ihrem Arbeitsangebot befragt. Den restlichen 468
Personen wurde eine Negative Income Tax (NIT) gewährt (nanzieller Anreiz eine
Beschäftigung aufzunehmen). Die Vergabe erfolgte nach dem Zufallsprinzip. Die
Tabelle zeigt die Daten dieses Experiments.
Total Number
of Recipients
Number of recipients who
worked in the Survey Week
Total hours of work by all
recipients in the survey week
1999
1999
2000
2000
TANF 4392
1217 1568
15578 20698
NIT
468
131
213
1638
2535
Total 4860
1348 1781
17216 23233
a) Welchen quantitativen Eekt hatte das NIT Experiment auf die Partizipationsrate
der TANF Empfänger? Verwenden Sie die dierence-in-dierences Methode.
b) Welchen quantitativen Eekt hatte das NIT Experiment auf die Arbeitsstunden
der TANF Empfänger? Verwenden Sie die dierence-in-dierences Methode.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
40 / 148
Empirical Aspects of Labor Supply
Aufgabe: Difference-in-Differences
Difference-in-differences - Loesung
Der di-in-di Schätzer ist
Y2000,NIT − Y1999,NIT − Y2000,TANF − Y1999,TANF
Partizipation
TANF
NIT
(NIT-TANF)
1999
Arbeitsstunden
TANF
NIT
(NIT-TANF)
1999
1217/4392
131/468
0.003
15578/1217
1638/131
-0.297
2000
1568/4392
213/468
0.098
2000
20698/1568
2535/213
-1.299
(2000-1999)
0.080
0.175
0.095
(2000-1999)
0.400
-0.602
-1.02
Die NIT erhöhte die Partizipationsrate bei den Empfängern um 9.5%. Sie verringerte
die durchschnittlichen Arbeitsstunden bei den arbeitenden Empfängern um 1.02
Stunden.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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41 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Outline
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
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42 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 1: Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
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43 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 1: Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Aufgabe 1: Arbeitsangebotsentscheidung über den Kuhn und Tucker Ansatz
Betrachten Sie das Haushaltsproblem
max U (C , L)
{C ,L}
s.t. C + wL ≤ R0 ,
wobei C den Konsum, L die Freizeit, w die reale Lohnrate und R0 das full income
bezeichnet:
R0 = wL0 + R,
(5)
wobei L0 das Zeitbudget und R das Nicht-Arbeitseinkommen des Haushalts ist.
(a) Interpretieren Sie die Nebenbedingung des Problems.
(b) Bestimmen Sie die Bedingungen für eine optimale Entscheidung mit Hilfe des
Kuhn und Tucker Ansatzes bei einer inneren Lösung, d.h. 0 < L < L0 und C > 0.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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44 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 1: Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Lösung zu Aufgabe 1: Arbeitsangebotsentscheidung
(a) Die Standard-Budgetbeschränkung C = wN S + R hängt implizit von L ab, das
Einkommen ist also endogen. Dies lässt sich umgehen mit
C
≤
wN S + R → C ≤ w (L0 − L) + R
C + wL
≤
wL0 + R ≡ R0
Die Nebenbedingung in der full income Darstellung (5) unterstellt, dass der
Haushalt sein gesamtes verfügbares Zeitbudget L0 für Marktarbeit verwendet und
dann mit dem full income wL0 + R sowohl Konsumgüter als auch Freizeit kauft.
Der Lohnsatz w entspricht dabei gleichzeitig dem Preis als auch den
Opportunitätskosten der Freizeit.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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45 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 1: Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Lösung zu Aufgabe 1: Arbeitsangebotsentscheidung
(b) Die Lagrangefunktion lautet
L = U (C , L) + λ (R0 − C − wL) ,
wobei λ der Lagrange (oder Kuhn und Tucker) Multiplikator der Nebenbedingung
ist. Die FOC sind
UC (C , L) − λ
UL (C , L) − λ w
0,
= 0.
(6)
(7)
=
Die complementary slackness condition lautet
λ (R0 − C − wL) = 0, mit λ ≥ 0.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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46 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 1: Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Lösung zu Aufgabe 1: Arbeitsangebotsentscheidung
(b) Aus (6) und der Annahme einer steigenden Nutzenfunktion ergibt sich, dass die
Budgetbeschränkung mit Gleichheit bindet, da λ = UC (C , L) > 0. Also liegt die
Lösung auf der Budgetlinie.
Man beachte, dass sich der Lagrangemultiplikator λ interpretieren lässt als die
∗ ∗
,L )
Nutzenänderung pro Einheit R0 (Schattenpreis), da λ = ∂ U(C
∂ R0
Man erhält die Lösung (C ∗ , L∗ ) durch Kombination von (6) und (7) und mit der
mit Gleichheit geltenden Budgebtbeschränkung:
UL (C ∗ , L∗ )
UC (C ∗ , L∗ )
C ∗ + wL∗
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
=
w,
=
R0 .
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47 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 2: Reservationslohn und Arbeitsangebot
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
48 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 2: Reservationslohn und Arbeitsangebot
Aufgabe 2
Aufgabe 2: Reservationslohn und Arbeitsangebot
Ein repräsentativer Haushalt hat die Nutzenfunktion
U (C , L) = (C − 200) · (L − 80) ,
wobei C den Konsum und L die Freizeit bezeichnen. Das maximale wöchentliche
Zeitbudget sei 168 Stunden. Die reale Lohnrate sei $5. Neben dem Arbeitseinkommen
erhält der Haushalt eine staatliche Unterstützung in Höhe von $320 (unabhängig von
den gearbeiteten Stunden).
(a) Stellen Sie die Budgetgerade graphisch dar. Berechnen Sie die Grenzrate der
Substitution.
(b) Bestimmen Sie den Reservationslohn.
(c) Bestimmen Sie die optimale Wahl von Konsum und Freizeit.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
49 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 2: Reservationslohn und Arbeitsangebot
Antwort zu Frage 1
Figure 3.1: Figure
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
1
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50 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 2: Reservationslohn und Arbeitsangebot
Lösung zu Aufgabe 2 - Fort
(a) Budgetgerade: C = 5 · 168 + 320 − 5L = 1160 − 5L.
MRS
=
→
dC
∂ U/∂ L
|
=
dL U=Ū
∂ U/∂ C
C − 200
MRS =
.
L − 80
−
(b) Der Reservationslohn entspricht der MRS beim Zeitbudget L = 168. Der Konsum
ist dann C = 320,
Reservationslohn =
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
320 − 200
= 1.36.
168 − 80
Oktober 2015
51 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 2: Reservationslohn und Arbeitsangebot
Lösung zu Aufgabe 2 - Fort2
(c) Haushaltsproblem:
max (C − 200) · (L − 80)
C ,L
s.t. C
1160 − 5L,
L ≤ 168.
=
Lagrangefunktion:
L = (C − 200) · (L − 80) + λ (C − 1160 + 5L) .
∂L
∂C
∂L
∂L
∂L
∂λ
Nele Franz (TU Dortmund)
=
(L − 80) + λ = 0,
=
(C − 200) + 5λ = 0,
=
C − 1160 + 5L = 0.
Übung
Oktober 2015
52 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 2: Reservationslohn und Arbeitsangebot
Antwort 1 - Fort2
Zusammenfassen liefert
(C − 200) + 5 (80 − L)
=
C
=
0
5L − 200.
Mit der dritten Gleichung: 5L − 200 − 1160 + 5L = 0 → L∗ = 136 und C ∗ = 480.
Die Ungleichheit L∗ <Zeitbudget= 168 ist hier erfüllt.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
53 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 3: Budgetbeschränkung mit spike
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
54 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 3: Budgetbeschränkung mit spike
Aufgabe 3
Aufgabe 3: Budgetbeschränkung mit spike
Ein Haushalt kann aufgrund einer temporären Erkrankung seinen Beruf momentan
nicht ausüben. Betrachten Sie eine Politikmaÿnahme, bei der der Staat für die Dauer
der Krankheit eine Unterstützungszahlung in Höhe des letzten Lohneinkommens
gewährt.
(a) Illustrieren Sie das durch die Politik induzierte Anreizproblem bei der Entscheidung
so schnell wie möglich in den Beruf zurückzukehren. Verwenden Sie hierfür eine
graphische Darstellung (mit Indierenzkurven und Budgetbeschränkung).
(b) Wie beeinusst die Politikmaÿnahme den Reservationslohn?
(c) Wie müsste die Unterstützungszahlung gestaltet werden, um die
Anreizproblematik zu lösen? Was sind die praktischen Probleme?
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
55 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 3: Budgetbeschränkung mit spike
Lösung zu Aufgabe 3
Income
B
E0
f
C
U2
g
A
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
U1
Leisure
(in hours)
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56 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 3: Budgetbeschränkung mit spike
Lösung zu Aufgabe 3
(a) Die Budgetbeschränkung in der Ausgangssituation (und nach Wiederaufnahme
einer Tätigkeit) ist AB.
Die Budgetbeschränkung im Krankheitsfall ist ACB. Der Haushalt entscheidet
sich hier für Nichtpartizipation (Punkt C ).
Zwei Anreizprobleme durch den spike:
1
2
3
Der eektive Lohn auf die erste Arbeitsstunde ist negativ. Dies entspricht einem
negativen Substitutionseekt.
Der Haushalt erreicht im Punkt C ein höheres Nutzenniveau als in f . Dies
entspricht einem negativen Einkommenseekt.
Einkommens- und Substitutionseekt wirken hier also in die gleiche Richtung.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
57 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 3: Budgetbeschränkung mit spike
Lösung zu Aufgabe 3
(b) Die Politikmaÿnahme erhöht den Reservationslohn des Haushalts.
(c) Gegeben die Präferenzen würde eine Unterstützungszahlung in Höhe von etwas
weniger als Ag zu minimalem Nutzenverlust führen bei gleichzeitigem Anreiz, so
schnell wie möglich in den Beruf zurückzukehren.
Wenn Haushalte heterogene Präferenzen haben, müsste die optimale
Unterstützungszahlung individuell bestimmt werden.
Dementsprechend wird die Unterstützungszahlung in der Praxis meist als ein xer
Prozentsatz des letzten Einkommens gestaltet.
Ausserdem sind Zahlungen meist zeitlich befristet oder sind an ärztliche
Gutachten gebunden.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
58 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 4: Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
59 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 4: Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Aufgabe 4
Aufgabe 4: Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Betrachten Sie eine Politik, bei
der arbeitenden Haushalten die Dierenz aus tatsächlichem Verdienst und needs
(Bedarf=Minimumeinkommen) Yn bereitgestellt wird. Der Bedarf Yn könnte z.B. von
Familiengröÿe, Lebenshaltungskosten, etc. abhängen. Gemäÿ der Politik bleibt das
Einkommen bei Yn , solange der Haushalt subventioniert wird (Euro-für-Euro
Reduktion in benets). Illustrieren Sie graphisch (mit Indierenzkurven und
Budgetbeschränkung) den durch die Politik induzierten Einkommens- und
Substitutionseekt auf das Arbeitsangebot.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
60 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 4: Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Lösung zu Aufgabe 4
Income
D
F
C*
E
B
YN
U1
C
A
L*
Nele Franz (TU Dortmund)
U2
Übung
Leisure
(in hours)
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61 / 148
Kapitel 1: Labor Supply
Aufgabe 4: Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Lösung zu Aufgabe 4
Die Politik erzeugt einen Nettolohn von null, was den Preis der Freizeit drastisch
reduziert.
Die Politik induziert
einen Einkommenseekt (vgl. E und F ).
und einen (negativen!) Substitutionseekt (siehe B ).
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
62 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Outline
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
63 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
64 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Die Elastizität: Marshallian
Die individuelle Arbeitsangebotsfunktion wird graphisch konstruiert, in dem man
für verschiedene Lohnraten das optimale Arbeitsangebot bestimmt und in einem
Diagramm darstellt.
Das `Marshallian' oder `unkompensierte' Arbeitsangebot umfasst den
kombinierten Einkommens- und Substitutionseekt.
Das Marshallian Arbeitsangebot wird unkompensiert genannt, weil es die wahre
Variation des Einkommens nach einer Lohnsatzänderung berücksichtigt.
Es hängt von der Lohnrate und vom Nicht-Arbeitseinkommen ab.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
65 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Die Elastizität: Hicksian versus Marshallian Arbeitsangebot
Wir betrachten das grundlegende Haushaltsproblem mit der Nebenbedingung:
max U (C , L) s.t. C + wL ≤ R0 ,
{C ,L}
mit R0 = R + wL0 , wobei R das Nicht-Arbeitseinkommen ist, w die reale Lohnrate
und L0 das Zeitbudget.
Die Lösung des Problems erfüllt
UL (C ∗ , L∗ )
UC (C ∗ , L∗ )
C ∗ + wL∗
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
=
w,
=
R0 .
Oktober 2015
66 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Herleitung: Slutzky
Es seien L̂ w , Ū und Ĉ w , Ū die Lösungen der Hicksschen Nachfrage nach
Konsum und Freizeit.
Die Lösung der Marshallian Nachfragefunktion kann geschrieben werden als
L∗ = Λ (w , R0 ) .
Die Elastizitäten werden bestimmt über
L∗
=
L̂
=
Λ (w , R + wL0 ) und
L̂ w , Ū ,
so dass
ηwN
∗
ηwN̂
Nele Franz (TU Dortmund)
=
=
w ∂ L∗
w
= − (Λ1 + L0 Λ2 ) und
N ∂w
N
w L̂1
−
.
N
(8)
−
Übung
Oktober 2015
67 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Herleitung: Slutzky - Rechnungen
Die Ausgabenfunktion ist über die Identität deniert
e w , Ū = Ĉ w , Ū + w L̂ w , Ū .
Die Hickssche und Marshallian Nachfrage sind verbunden durch
Λ w , e w , Ū = L̂ w , Ū .
Ableiten nach w liefert
Λ1 w , e w , Ū + e1 w , Ū Λ2 w , e w , Ū = L̂1 w , Ū .
Unter Verwendung von e1 w , Ū = L̂ w , Ū ergibt sich (die Notation wird durch
Verwendung von L und N = L0 − L vereinfacht)
Λ1 + LΛ2 = L̂1 .
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
68 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Herleitung: Slutzky - Rechnungen - Fort.
Multipliziere mit w /N :
w
w
w
Λ1 + LΛ2 = L̂1 .
N
N
N
(9)
Über (9) und (8) erhält man schlieÿlich (siehe Nebenrechnung)
∗
ηwN = ηwN̂ +
wN N ∗
η ,
R0 R 0
wobei ηRN0 die Marshallian Elastizität des Arbeitsangebots in Bezug auf das
Gesamteinkommen ist.
∗
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
69 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Herleitung: Slutzky - Nebenrechnung
Nebenrechnung: Aus (8) folgt
∗
−ηwN =
∗
w
w
w
w
Λ1 + L0 Λ2 → Λ1 = −ηwN − L0 Λ2
N
N
N
N
Einsetzen in (9):
w
w
Λ1 + LΛ2
N
N
w
w
N∗
−ηw − L0 Λ2 + LΛ2
N
N
w
N∗
ηw + Λ2 (L0 − L)
N
∗
ηwN + w Λ2
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
=
−ηwN̂ ,
=
−ηwN̂ ,
=
ηwN̂ ,
=
ηwN̂
Oktober 2015
70 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Herleitung: Slutzky - Nebenrechnung -Forts.
und mit ηRN0 = − RN0 ∂∂RL0
∗
∗
∗
ηwN
N R 0 ∂ L∗
+w
R0 N ∂ R0
∗
N N∗
ηwN − w
η
R0 R0
=
ηwN̂
=
ηwN̂
ergibt sich die Slutsky Gleichung.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
71 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Wiederholung: Differenzierung von Datensätzen
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
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Quantitative Messung der Elastizitäten
Wiederholung: Differenzierung von Datensätzen
Paneldaten
sind Daten, die für jedes Individuum eine Beobachtung zu
einem Zeitpunkt enthalten.
Längsschnittdaten (Zeitreihendaten) sind Daten, die ein Individuum (eine
Entität) zu unterschiedlichen Zeitpunkten beobachten.
Pooled Cross Sectional Data: Hier werden unterschiedliche Zufallsstichproben zu
unterschiedlichen Zeitpunkten beobachtet. Es gibt also eine Zeitdimension und
unterschiedliche Individuen.
Paneldaten (longitudinal data) sind Daten, die für verschiedene Individuen
Beobachtungen zu mehreren Zeitpunkten beinhalten. Wichtig ist, dass die
gleichen Individuen wiederholt befragt werden!
Querschnittsdaten
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
73 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Wiederholung: Diff-in-Diff-Estimation
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
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74 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Wiederholung: Diff-in-Diff-Estimation
Difference-in-Differences
Dierence-in-dierences-Schätzungen sind entweder mit gepoolten
Cross-Sectional Data oder mit Panel-Daten mögleich.
es müssen mindestens zwei Perioden beobachtbar sein.
Grundlage des Schätzers ist ein so genanntes "natürliches Experiment"
ein natürliches Experiment beschreibt ein (real stattndendes) exogenes Event,
das die Umwelt, in der Individuen agieren, ändert.
Ein natürliches Experiment hat immer eine Kontrollgruppe und eine
Treatment-Gruppe.
Treatment-Gruppe: Gruppe, die durch das Event beeinusst wird.
Kontroll-Gruppe: ex ante identische Gruppe zur Treatment-Gruppe, nur dass diese
ex post nicht von dem Event betroen sein wird.
Das gesamte Sample wird also in vier Gruppen aufgeteilt.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Quantitative Messung der Elastizitäten
Wiederholung: Diff-in-Diff-Estimation
Difference-in-Differences (nach Wooldridge 2013)
Die interessierende Gleichung ist dann:
y = β0 + δ0 d 2 + β1 dT + δ1 d 2 ∗ dT + otherfactors
(10)
mit C als Kontrollgruppe, T als Treatment-Gruppe und dT gleich eins, wenn die
Person zu T gehört und 0, wenn nicht.
d 2 ist ein Dummy für die zweite Periode (ex-post).
β0 ist der Wert von y, der völlig unabhängig von allem anderen immer eintritt.
δ0 beschreibt Änderungen von y im Allgemeinen Zeitverlauf
β1 beschreibt Unterschiede in y zwischen Treatment und Control-Gruppe, die
unabhängig von der Änderung sind.
der Schätzer von δ1 , δˆ1 , ist der hier interessierende dierence-in-dierences
estimator.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Quantitative Messung der Elastizitäten
Wiederholung: Diff-in-Diff-Estimation
Difference-in-Differences (nach Wooldridge 2013)
der Schätzer von δ1 , δˆ1 , ist der hier interessierende dierence-in-dierences
estimator.
δˆ1 = (ȳ2,T − ȳ2,C ) − (ȳ1,T − ȳ1,C )
(11)
δ1 wir daher auch oft average treatment eect genannt.
Control
Treatment
Treatment - Control
Before
After
After-Before
β0
β0 + β1
β1
β0 + δ0
β0 + δ0 + β1 + δ1
β1 + δ1
δ0
δ0 + δ1
δ1
Table 1: Illustration
Nele Franz (TU Dortmund)
of the Dierence-in-Dierences Estimator
Übung
Oktober 2015
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Quantitative Messung der Elastizitäten
Aufgabe 5: Difference-in-Differences
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
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78 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Aufgabe 5: Difference-in-Differences
Aufgabe 6 Difference-in-differences
Betrachten Sie das Politikprogramm Temporary Assistance for Needy Families (TANF)
in den USA. Im Jahr 1999 wurde das Arbeitsangebot von 4860 TANF Empfängern
erhoben. Im Jahr 2000 wurden 4392 dieser Personen (immer noch im TANF
Programm) wiederum nach ihrem Arbeitsangebot befragt. Den restlichen 468
Personen wurde eine Negative Income Tax (NIT) gewährt (nanzieller Anreiz eine
Beschäftigung aufzunehmen). Die Vergabe erfolgte nach dem Zufallsprinzip. Die
Tabelle zeigt die Daten dieses Experiments.
Total Number
of Recipients
Number of recipients who
worked in the Survey Week
Total hours of work by all
recipients in the survey week
1999
1999
2000
2000
TANF 4392
1217 1568
15578 20698
NIT
468
131
213
1638
2535
Total 4860
1348 1781
17216 23233
a) Welchen quantitativen Eekt hatte das NIT Experiment auf die Partizipationsrate
der TANF Empfänger? Verwenden Sie die dierence-in-dierences Methode.
b) Welchen quantitativen Eekt hatte das NIT Experiment auf die Arbeitsstunden
der TANF Empfänger? Verwenden Sie die dierence-in-dierences Methode.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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79 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Aufgabe 5: Difference-in-Differences
Difference-in-differences - Loesung
Der di-in-di Schätzer ist
Y2000,NIT − Y1999,NIT − Y2000,TANF − Y1999,TANF
Partizipation
TANF
NIT
(NIT-TANF)
1999
Arbeitsstunden
TANF
NIT
(NIT-TANF)
1999
1217/4392
131/468
0.003
15578/1217
1638/131
-0.297
2000
1568/4392
213/468
0.098
2000
20698/1568
2535/213
-1.299
(2000-1999)
0.080
0.175
0.095
(2000-1999)
0.400
-0.602
-1.02
Die NIT erhöhte die Partizipationsrate bei den Empfängern um 9.5%. Sie verringerte
die durchschnittlichen Arbeitsstunden bei den arbeitenden Empfängern um 1.02
Stunden.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
80 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
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81 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Anwendungen zu Diff-in-Diff: Migration
In den 1950er Jahren immigrierten jährlich ca. 250.000 Personen nach Amerika.
Seit 2000 wandern jährlich ca. 1.000.000 Menschen in die USA ein.
Deutschland gehört heute ebenfalls zu den Einwanderungsstärksten Ländern, mit
13,1 Prozent Migrationsanteil (USA: 13,5)
Für die Europäische Union ist der Einwanderungsdruck eines der zentralsten und
brisantesten Themen, insbesondere aufgrund der humanitären Desaster, die sich
zurzeit auf dem Mittelmeer abspielen.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
82 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Anwendungen zu Diff-in-Diff: Migration
Eine weitere Kernfrage ist die nach dem Einuss von Migration auf den
heimischen Arbeitsmarkt des Einwanderungslandes.
Immigration kann positive oder negative Einüsse auf dei einheimische
Bevölkerung haben - hängt von der Produktionsfunktion ab.
Unterschieden wird zwishen einem kurzfristigen und einem langfristigen Eekt.
Ausgangspunkt ist eine Cobb-Douglas-Produktionsfunktion mit konstanten
Skalenerträgen von Arbeit und Kapital
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
83 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Short-Run Migrationseffekt: Immigranten und Einheimische sind perfekte
Substitute
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
84 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Anwendungen zu Diff-in-Diff: Migration
erster Fall: Einheimische und Migranten sind perfekte Substitute, bieten gleiche
Arbeit für gleichen Lohn an.
Der Eekt von Einwanderung ist dann (kurzfristig) eindeutig: Die Erweiterung des
Arbeitsangebots senkt die Löhne und erhöht die Zahl der Beschäftigten insgesamt
auf E1 .
Für einige Einheimische liegt der neue Lohn unter ihrem Reservationslohn: Die
Beschäftigung der Einheimischen sinkt auf N1
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
85 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Short-Run Migrationseffekt: Immigranten und Einheimische sind
Komplemente
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
86 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Anwendungen zu Diff-in-Diff: Migration
zweiter Fall: Einheimische und Migranten sind Komplemente
Bsp.: Die Einwanderung unqualizierter Arbeitnehmer ermöglicht es, die besser
qualizierten Einheimischen auf high-skill-Jobs zu setzen, während der
Low-skill-Markt von Migranten bedient wird.
Für den Einheimischen Markt bedeutet Immigration dann einen Shift in der
Arbeitsnachfrage (für High-Skilled).
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
87 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
long-Run Migrationseffekt: Immigranten und Einheimische sind perfekte
Substitute
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
88 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Anwendungen zu Diff-in-Diff: Migration
In der kurzen Frist war der Kapitalstock x.
In der langen Frist ist der Kapitalstock nicht x: der niedrigere Lohn induziert
höhere Returns to capital. Unternehmen können durch die niedrigeren Löhne
höhere Gewinne erzielen, wodurch mehr Kapital in den Markt ieÿt.
Ergebnis: Die Nachfrage nach Arbeit steigt, weil mehr produziert wird.
Im Modell mit der Cobb-Douglas-Produktionsfnktion ist die Capital-Labor-Ratio
langfristig konstant.
Das heiÿt, wir kehren aufgrund der Anpassung über den Kapitalstock am Ende
wieder zum gleichen Lohn und der gleichen Beschäftigung zurück!
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
89 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Anwendungen zu Kapitel 2: Fidel Castros Einfluss in Miami
Am 20. April 1990 kündigte Fidel Castro an, dass ausreisewillige Kubaner, die in
die USA auswandern wollen, ab sofort am Port of Mariel ausreisen dürfen.
Es folgte eine Ausreisewelle von Kuba in die USA
Im September 1980 waren 125.000 Kubaner ausgereist, viele davon ins nahe
gelegene Miami.
Das Arbeitsangebot in Miami stieg mit einem Schlag um 7 Prozent
die meisten Einwanderer waren dabei gering qualiziert.
Diese Einwanderungswelle wurde "'Mariel Flow"' genannt
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
90 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Anwendungen zu Kapitel 2: Fidel Castros Einfluss in Miami
Das natürliche Experiment:
David Card (1990) nutzte die Migrationswelle aus Kuba als natürliches
Experiment, um den Einuss von Immigration auf heimische Arbeitslosigkeit zu
untersuchen.
Für die Dierence-in-dierences Methode verglich Card die Entwicklung der
Arbeitslosigkeit in Miami mit den Arbeitsmarktentwicklungen in anderen
U.S.-Metropolen.
Treated Group: Black labor Force in Miami. Unemployment Rate of Blacks in
Miami
Control Group: Black labor force in Houston, Los Angeles und Atlanta.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
91 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Anwendungen zu Kapitel 2: Fidel Castros Einfluss in Miami
Ergebnis der Studie:
Die Arbeitslosigkeit in Miami stieg von 1979 (vor dem Flow) bis 1981 um 1,3
Prozent
Die Arbeitslosigkeit in den Kontrollstädten stieg um 2,3 Prozent.
War die Einwanderungswelle also dafür verantwortlich, dass die Arbeitslosigkeit
unter schwarzen Amerikanern in Miami sich um 1 Prozent verringert hat?
andere Studien deuten ebenfalls darauf hin!
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
92 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Anwendungen zu Kapitel 2: Fidel Castros Einfluss in Miami
Ergebnis der Studie:
Die Arbeitslosigkeit in Miami stieg von 1979 (vor dem Flow) bis 1981 um 1,3
Prozent
Die Arbeitslosigkeit in den Kontrollstädten stieg um 2,3 Prozent.
War die Einwanderungswelle also dafür verantwortlich, dass die Arbeitslosigkeit
unter schwarzen Amerikanern in Miami sich um 1 Prozent verringert hat?
andere Studien deuten ebenfalls darauf hin!
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
93 / 148
Quantitative Messung der Elastizitäten
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
Fidel Castros Einfluss in Miami: Probleme der Schätzung
zentrales Problem dieser Studie ist, dass keine Lohnänderungen zugelassen
werden, die kurzfristige Arbeitsnachfrage also perfekt elastisch ist.
skurrile Ergebnisse einer Vergleichsstudie von 1999, in der eine
Phantom-Migrationswelle konstruiert wurde, die einen stark negativen Eekt auf
die Beschäftigung in Miami hat.
natürliche Experimente hängen immer stark davon ab, ob die sonstigen
Rahmenbedingungen und Entwicklungen in den Vergleichsgruppen tatsächlich
identisch sind.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
94 / 148
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Outline
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
95 / 148
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
Outline
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
96 / 148
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
97 / 148
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
"We are the 99 percent": eine Anwendung der mikro"okonomischen
Arbeitsangebotselastizit"at auf die Theorie der optimalen Besteuerung
Occupy Wallstreet - Slogan, die Top Einkommensverdiener (+1%) stärker zu
besteuern
Besteuerung von `Reichen' auch in Deutschland regelmässig auf der politischen
Agenda
Umverteilung zentrales Anliegen vieler Menschen und Politiker Gerechtigkeitsempnden - Gleichheitsempnden - Robin Hood - Syndrom
Umverteilung immer normatives Statement (interpersoneller Nutzenvergleich)
Dafür zu sein, jemand anderen schlechter zu stellen durch Zwangsmassnahmen
(Besteuerung) um andere besser zu stellen, erfordert zu Teilen starke moralische
Bewertungen
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
98 / 148
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
"We are the 99 percent": Die Frage
Ökonomische Frage: Was ist die `optimale' Besteuerung der obersten 1%?
Optimal bezogen auf eine soziale `Wohlfahrtsfunktion', bsw. ist ein häug
verwendetes normatives Kriteriumt, die Nutzen aller Menschen gleich zu
gewichten und die Summe zu maximieren (was bedeutet die Annahme von
konkaven Nutzenfunktionen in diesem Zusammenhang?)
Moderatere Frage: Was ist die Staatsbudget-maximierende Besteuerung der
obersten 1%?
Es stellt sich heraus, dass beide Fragen unter gewissen normativen Annahmen
zum selben Ergebnis führen, im Beispiel die optimale Besteuerung unter der
angegebenen Wohlfahrtsfunktion stimmt mit der Budget-maximierenden
Besteuerung ueberein
Ist dann 100% Besteuerung die optimale Lösung? Was haben Ökonomen dazu zu
sagen?
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
99 / 148
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Die Fakten
(Basierend auf; Piketty, Thomas and Emmanuel Saez (2007): How Progressive is the U.S. Federal Tax System? A Historical
and International Perspective, in: Journal of Economic Perspectives, vol.21, no.1, pp3-24. von jetzt an zitiert als PS(2007))
1
2
3
4
5
Anfang der 60'ziger war der gesetzliche individuelle marginale
Einkommenssteuergrenzsatz 91%. Bei 1988, die Rate sank auf 28%, wurde bis
1993 auf 39.6% erhöht und el im Jahr 2003 durch die Bush tax-cuts wieder auf
35% ab.
Corporate Income Tax el relativ zu GDP von 3.5-4% in den 60zigern auf 2%
anfang 2000, während Corporate prots konstant blieben relative zu GDP. Dies
suggeriert, dass Kapital-Besitzer vermutlich über die Zeit protierten.
Payrol taxes, also kombinierte Zahlungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zum
den Sozialversicherungen und medicaid stiegen von 1960 auf 2000 deutlich an von
6% auf 15%.
Schlussfolgerungen daraus auf die Veränderung der Progression aber schwieriger,
da die individuelle Besteuerung durch Ausnahmeregelungen typischerweise sehr
stark vom gesetzlichen Status abweicht.
Was tuen? Moderne Makroökonomie versucht, über Mikro-Datensätze unsere
Wissensbasis zu erweitern.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
100 / 148
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Income and Federal Tax Rate Statistics 2004
Figure 6.1: Einkommenssteuer-Statistik
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
2004, aus PS(2007) table 1, pp.6
Oktober 2015
101 / 148
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Zusammenfassung der Fakten
Der U.S. tax-code ist progressiv. Der Nach-Steuer Einkommensanteil von
Gruppen mit niedrigem Einkommen ist höher als der Vor-Steuer Anteil
Die obersten 1% (quantitative kleine Gruppe) aber ökonomisch wichtige Gruppe:
1
2
3
sie haben 19.6% allen Einkommens vor Steuern verdient
sie 41% der individuellen Einkommenssteuern
und 28% aller Einkommenssteuern (federal) bezahlt
(Die Autoren der Studie listen 7 wichtige Daten-caveats, die es zu beachten gilt.)
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
102 / 148
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Income and Federal Tax Rate Statistics 1960-2004
Figure 6.2: Einkommenssteuer-Trend
Nele Franz (TU Dortmund)
1960-2004, aus PS(2007) gure 1, pp.12
Übung
Oktober 2015
103 / 148
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Income and Federal Tax Rate Statistics 1960-2004
Figure 6.3: Einkommenssteuer-Trend
Nele Franz (TU Dortmund)
1960-2004, aus PS(2007) table2, pp.13
Übung
Oktober 2015
104 / 148
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Increases at the very top
Figure 6.4: Der
pp.14
Einkommensanteil der obersten .1 Prozent 1960-2004, aus PS(2007) table2,
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
105 / 148
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Die Interpretation der Fakten und Politikvorschläge von Diamond und Saez
(Basierend auf: Diamond, Peter and Emmanuel Saez (2011): The Case for a Progressive Tax: From Basic Research to
Policy Recommendations, in: Journal of Economic Perspectives, vol.25, no.4, pp 165-190. von jetzt an zitiert als DS(2011))
Peter Diamond gewann vorletztes Jahr den Nobel-Preis für Ökonomie zusammen
mit den grossen Arbeitsmarktökonomen Dale Mortensen und Chris Pissarides
DS schlagen folgendes vor:
1
2
3
4
dass Grossverdiener hohe und ansteigende marginale Steuerraten auf das
Einkommen zahlen sollen
dass Niedrig-Verdiener subventioniert werden sollen
als Resultat der optimale Tax-Code sehr stark nichtlinear ist und nicht approximiert
werden kann durch eine Flat tax plus einem anfänglichen Steuerfreibetrag
Im Gegensatz zu einem Grossteil der Literatur fordern sie positive Kapitalsteuern
In diesem Kurs werden wir uns als Beispiel nur mit ihrem ersten Punkt
beschäftigen)
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
106 / 148
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Das Argument: Herleitung
Wiederholen wir eine Version des Maximierungsproblem eines Individuums i:
max U(Ci , Li )
C ,L
Ci
=
wi (1 − τi )(1 − Li ) + R ≡ zi (1 − τi ) + Ri
mit optimaler Lösung Ci∗ und L∗i . Wir denieren zi als (berichtetes Einkommen, siehe
Steuerbetrug) und bezeichnen die Einkommens-Elastizität als
εz :=
∂z
(1 − τi )
∂ (1 − τi )
z
Eine utilitaristische Wohlfahrtsfunktion mit Masse an Mitgliedern von eins ist gegeben
als
Z 1
W=
U(Ci∗ , 1 − Hi∗ )di
0
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Das Argument: Staatseinnahmen
Die Steuereinnahmen des Staates seien M = 01 zi τ(zi )di
(wobei der Steuersatz, z.B. progressiv, vom Einkommen abhaengen kann)
R
Wir betrachten eine marginale Erhöhung des Steuersatzes für die oberste
Steuerklasse, d.h. wir erhöhen den Steuersatz für Spitzenverdiener über einem
Einkommen z um ∆τ.
Was passiert? Bezeichnen wir mit zM das mittlere Einkommen der betroenen
Gruppe und mit N ihre Zahl (z.B. 1%) dann ergeben sich zwei Eekte:
1
2
Mechanischer Eekt der Budgeterhöhung: N∆τ(zM − z), d.h. N betroene einer
Steuererhöhung ∆τ , bezogen auf ihr Einkommen, welches ueber einem Grenzwert z
liegt
Verhaltensänderung: ∆z = εz zM 1∆τ
−τ
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Das Argument: Einnahmen-maximalen Taxcodes
Herleitung des Einnahmen-maximalen Taxcodes:
dM
dτ
∂z
∂τ
=
=
1−τ =
τ
Nele Franz (TU Dortmund)
=
∂z
τ(z) = 0
∂τ
∂z
∂ (1 − τ)
z
= −εz M
∂ (1 − τ) ∂ τ
1−τ
zM
εz
τ
(zM − z)
0 : N(zM − z) + N
1
1 + (zMzM−z) εz
Übung
(12)
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Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Das Argument: Einnahmen-maximaler Steuer-Code (Continued)
Denieren wir a = zMzM−z .
a = 1 wenn eine "Flat Tax" für alle Einkommen giltm d.h. z = 0. Ansonsten ist
a > 1 und misst die Verteilung des Durchschnitts der Top-Einkommensverteilung
relative zum untersten Punkt z = 300000$ (für die USA).
Wenn man die Verteilung der obersten Einkommen mit einer Pareto-Verteilung
approximiert, dann ist a unabhängig von z. Empirisch wird stabil ein Wert a = 1.6
geschätzt, d.h. das mittlere Einkommen aller Personen, die über 300000$
verdienen liegt bei 800000$
Und wir haben die einfache Formel für den einnahmenmaximale Steuersatz:
1
(13)
τ∗ =
1 + aεz
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Was ist mit Wohlfahrt?
Nach diesen Herleitungen muessen wir uns in Erinnerung rufen, wie wir Wohlfahrt
kalkulieren.
Grundsätzlich gilt: Staatseinnahmen und Wohlfahrtsanalysen sind voellig
getrennt. Der soziale marginale Wohlfahrtsnuten ist gegeben durch U 0 (C , L), Z.B.
für logarithmischen nutzen ergibt sich C1 . Vergleicht man dann den marginalen
Nutzen des Median-Verdieners (52700$) mit dem des oberen 1% (1367000$), so
1
sieht man, dass der marginale soziale Nutzen nur mit C Median
= 3.9% zu Buche
1
C Top
schlägt. Die Autoren argumentieren, dass wir dies vernachlässigen können.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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‘We are the 99 percent’
Die Punchline
Es bleibt, eine Schätzung für εz zu geben. SSG (2009, pp.1) argumentieren dass
"With some exceptions, the profession has settled on a value for this elasticity close to
zero for prime-age males, although for married women the responsiveness of labor force
participation appears to be signicant. Overall, though, the compensated elasticity of
labor appears to be fairly small."
DS benutzen εz = .25 als Konsens-Schätzer (wir diskutieren die Schätzung als
nächstes) und nehmen als konservative Schätzung einen Wert von εzmax = .57 und
zitieren Schätzungen mit noch deutlich niedrigeren Werten εzmin = .17. Dies
bedeutet, dass
1
τ(εz ) =
= .73%
1 + 1.5 ∗ .25
1
τ(εzmax ) =
= .54%
1 + 1.5 ∗ .57
1
τ(εzmin ) =
= .80%
1 + 1.5 ∗ .17
Der Wert ist substantiell höher als der gegenwärtige Steuer-Code von 42.5%.
Nele Franz (TU Dortmund)
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‘We are the 99 percent’
Rekapitulation
Besteuerung und Umverteilung sind zentral im politischen Alltag
Ideologien, Glaubenssätze treen häug aufeinander, gerade in Krisenzeiten
Umverteilung bedarf immer eines normativen Standpunktes
Was ist der Vorteil der entwickelten ökonomischen Theorie?
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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‘We are the 99 percent’
Rekapitulation - Vorteil
1
2
3
4
5
Soziale Wohlfahrt ist gröÿer, wenn Resourcen gleichmässiger auf Individuen
verteilt werden
Umverteilung und Transfers führt zu negativen Anreizen
Die quantitative Beantwortung der Frage hängt nun vom klassischen Gegensatz
zwischen "equity" (oder Versicherung im dynamischen Kontext) und Ezienz ab
Die Gewichtung der Wohlfahrtsfunktion ist für die Antwort vermutlich weniger
zentral als man denkt
Die Frage wurde auf messbare (prinzipiell) Gröÿen heruntergebrochen, nämlich
auf eine Schätzung von a (Verteilung) und εz : die Arbeitsangebots-Elastizität
spielt die fundamentale Rolle, unabhängig davon, wo sie sich auf dem politischen
Spektrum aufhalten (gegeben demokratische Grenzen): d.h. ein `linker' und ein
`rechter' Demokrat, die übereinstimmen in ihrer Schätzung von εz könnten sich
auf ähnliche Steuersätze für Reiche einigen.
Nele Franz (TU Dortmund)
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‘We are the 99 percent’
Das Problem mit der Politik-Empfehlung
Starke Sensitivität der Empfehlung auf die Schätzung:
Die folgende Tabelle zeigt die Sensitivität auf die Schätzung
εz
2
1
.67
.5
.3
.2
.1
0
τ(optimal)
a = 1.67
23%
37%
47%
54%
67%
75%
86%
100%
Nele Franz (TU Dortmund)
τ(optimal)
a=2
20%
33%
43%
50%
63%
71%
83%
100%
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Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
‘We are the 99 percent’
Der Nachteil des Modells
Das betrachtete Modell ist mikro"okonomisch, d.h.
statisch
Was fehlt also im Modell?
Beachten sie das ein Grossteil der Arbeitseinkommens eine Teilkomponente
beinhaltet, die unternehmerischer T"atigkeit zugerechnet werden k"onnte, also
Kapitalinvestitionen zuzurechnen w"are. Die optimale Besteuerung von Kapital
zeigt typischerweise dramatisch andere Ergebnisse.
Dies gilt auch f"ur Investitionen in Humankapital, also alle Arten von
Investititionen z.B. durch Ausbildung, Weiter und Fortbildung, sowie
Leistungsanreize durch "Arbeitseinsatz", die erst zu dem hohen Einkommen
gef"uhrt haben. D.h. die Frage ist, wieviel der Verteilung der Einkommen ist,
ex-ante, endogen und wird damit durch Steuern beeinusst? (Dies ist eine der
spannensten Fragen moderner Makro"okonomsicher Forschung, die hier allerdings
nicht weiter behandelt werden kann)
Gelten die Sch"atzungen f"ur eine kleine oene Volkswirtschaft? Diskutieren Sie!
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Gliederung
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
117 / 148
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Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
"We are the 99 percent": eine Anwendung der mikro"okonomischen
Arbeitsangebotselastizit"at auf die Theorie der optimalen Besteuerung
Occupy Wallstreet - Slogan, die Top Einkommensverdiener (+1%) stärker zu
besteuern
Besteuerung von `Reichen' auch in Deutschland regelmässig auf der politischen
Agenda
Umverteilung zentrales Anliegen vieler Menschen und Politiker Gerechtigkeitsempnden - Gleichheitsempnden - Robin Hood - Syndrom
Umverteilung immer normatives Statement (interpersoneller Nutzenvergleich)
Dafür zu sein, jemand anderen schlechter zu stellen durch Zwangsmassnahmen
(Besteuerung) um andere besser zu stellen, erfordert zu Teilen starke moralische
Bewertungen
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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Makro"okonomischer Hintergrund in Deutschland
Zwischen 1992-2005 wuchs GDP pro Besch"aftigten um 16%
Ein kurzer Nachwende-Boom gefolgt von einer langen Periode niedrigen
Wachstums
OECD Arbeitslsoenrate (diskutieren wir sp"ater genauer) stieg von 6.2% auf
10.6%
Arbeitsanteil am Volkseinkommen el, Kapitaleinkommen stieg
Ost L"ohne stiegen von 62% auf 78% der Westl"ohne, Arbeitslosenraten im
Osten waren doppelt so hoch wie im Westen
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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119 / 148
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Entwicklung der Seuers"atze in Deutschland
Zwischen 1992-2005 wurde der Spitzensteuersatz von 53% auf 42% gesenkt. Der
Eingangssteuersatz von 19% auf 25.9% erh"oht in 1998 (bei gleichzeitiger
Verdopplung der Freibetr"age !996) und wieder auf 15% gesenkt in 2005.
In 1991-92 wurde ein Solidarit"atszuschlag erhoben in H"ohe von 3.75%, 1993
abgeschat, 1995 wiedereingef"uhrt bei ener Rate von 7.5% und 1998 auf die
Gegenw"artige Rate von 5.5% gesetzt.
H"ochststeuers"atze sind beeinusst durch Firmensteuergesetzgebung:
Eigent"umer von Nicht-kapitalgesellschaften unterliegen der pers"onlichen
Einkommenssteuer, KG's haben Korporationssteuers"atze.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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Entwicklung der Seuers"atze in Deutschland ff.
Es gab Tarifbegrenzung f"ur gewerbliche Eink"unfte sowie in 1994 das
Standortsicherungsgesetz welches den Steuersatz f"uer einbehaltene Prote von
50% auf 45% senkte f"ur KG, und den marginalen Grenzsteuersatz f"ur
Selbst"andige von 53% auf 47% senkte
das Steuerentlastungsgestz 1999-2002 reduzierte die KG Steuers"atze weietr auf
40% und die Spitzensteuers"atze auf 43%
Versp"atet wurden auch die Spitzensteuers"atze f"ur alle anderen auf 53% in
1999 auf 42% in 2005 gesenkt.
Steuersenkungsgestz in 2000 senkte KG Steuers"atze auf 25%
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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121 / 148
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Das Deustche Steuersystem
Figure 6.5: Figure
Nele Franz (TU Dortmund)
1 aus Bach et. al.
Übung
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122 / 148
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Verwendete Daten/Messkonzepte
Ozielle Einkommenssteuererkl"arungen zwischen 1992-2005
3 Millionen Steuererkl"arungen pro Jahr
Kombinieren Informationen mit dem SOEP
Adjusted Gross income
abz"ugen
Nele Franz (TU Dortmund)
(Summe der Eink"unfte) aus allen Bereichen nach
Übung
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123 / 148
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Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Summe der Eink"unfte
Figure 6.6: aus
Nele Franz (TU Dortmund)
Bach et. al.
Übung
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124 / 148
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Real Gross Income
Figure 6.7: Table
Nele Franz (TU Dortmund)
A2 aus Bach et. al., web appendix
Übung
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125 / 148
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Verteilung der Einkommen
Figure 6.8: Table
Nele Franz (TU Dortmund)
A3 aus Bach et. al., web appendix
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126 / 148
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Tax Base Erosion
Es gibt viele Abschreibungs- und Anrechnungsm"oglichkeiten durch die der
tats"achliche Durchschnittssteuersatz vom oziellen Grenzsteuersatz abweicht
Relativ zu den unteren Gruppen ist die Tax-Erosion kleienr in den oberen Klassen
Dies liegt an der Absetzbarkeit von Sozialversicherunganteilen am Lohn, welches
f"ur hohe Steuerklassen irrelevant wird
Ebenfalls gilt dies f"ur Sparerfreibetr"age etc.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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127 / 148
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Tax Erosion
Figure 6.9: Table
Nele Franz (TU Dortmund)
A3 aus Bach et. al., web appendix
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128 / 148
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Durchschnittssteuern
Die Autoren fokussieren sich im folgenden auf die bezahlten Durchschnittssteuern,
basierend auf ihrem Steuermesskonzept plus Solidarit"atszuschlag relativ zu gross
income
Beachten Sie, dass in makro"okonomischen Studien, wie wir sie be Prescott
(2004) besprochen haben, alle Abgaben eingerechnet werden. Diese Treen
insbesondere die niedrigen Steuerklassen (da sie bis zu einem
Beitragsbemessungssatz bezahlt werden)
In dieser Studie fehlen Abgaben, die h"aug als Arbeitssteuern gerechnet werden:
Beitr"age zur Rentenversicherung (19.6%)
Beitr"age zur Krankenversicherung, derzeit ca. 15.5%
Beitr"age zur Arbeitslosenversicherung 3%
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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129 / 148
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Durchschnittssteuersatz
Figure 6.10: Table
Nele Franz (TU Dortmund)
3 aus Bach et. al.
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Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Durchschnittssteuersatz
Figure 6.11: Table
Nele Franz (TU Dortmund)
4 aus Bach et. al.
Übung
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131 / 148
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Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Uebung: Anwendung auf Deutschland
Mit den gegebenen Daten koennen wir jetzt, approximativ, den optimalen
steuersatz f"ur Deutschland ausrechnen
Welche Probleme treten auf?
Berechnen Sie den Wert a f"ur die obersten 1%, .1% etc
Berechnen sie f"ur Deutschland, aproximativ, das erwartete
Steuermehreinkommen, wenn Sie eine Einkommenssteuererh"ohung auf 72% ab
einem Einkommen von 2,2489 Millionen einen Steuersatz von 72% einf"uhren.
Untersellen Sie eine Elastizit"at von εz = .25 oder εz = .57. Sch"atzen Sie dabei,
approximativ ab, wie sich das durchschnittliche zu versteurnde Einkommen der
Gruppe "andern wird, wenn der neue Steuersatz eingef"uhrt wird. Gehen Sie
dabei davon aus, dass 46 Menschen in der obersten Gruppe leben. Unterstellen sie
dabei, dass die Gruppengr"osse durch die Steuer nicht beeinusst wird.
Was w"are die naive Steuersch"atzung, wenn Sie keine Verhaltens"anderung
unterstellen w"urden? Um wieviel steigt oder f"allt das Bruttosozialprodukt?
Diskutieren kritisch, ob die Theoie basierend af Lohneinkommen hier anwendung
nden sollte? Beachten Sie, dass die Theorie eine optimale Steuer des
Arbeitseinkommens ist, die Daten aber zeigen, dass es sich hier um
Kapitaleinkommen handelt! Wie gehen Sie damit um? (Hint: Kapitel 3)
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
132 / 148
Weitere Übungsaufgaben zu Kapitel 1 und 2
Outline
1
Organisation
2
Empirical Aspects of Labor Supply
3
Kapitel 1: Labor Supply
4
Quantitative Messung der Elastizitäten
5
Anwendung zu Kapitel 2: Optimal Taxation
Politik-Anwendung (Case - Study) Frankreich und die Besteuerung der Reichen
6
Literatur
Roadmap
Wiederholung: Regressionsanalyse
Probleme bei der Empirischen Untersuchung von Arbeitsangebotsentscheidungen
Aufgabe: Dierence-in-Dierences
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Aufgabe 3:
Aufgabe 4:
Arbeitsangebotsentscheidung über Kuhn/Tucker
Reservationslohn und Arbeitsangebot
Budgetbeschränkung mit spike
Arbeitsangebot und Minimumeinkommen
Berechnung der Einkommens- und Substitutionselastizitäten
Wiederholung: Dierenzierung von Datensätzen
Wiederholung: Di-in-Di-Estimation
Aufgabe 5: Dierence-in-Dierences
Policy Application: The Labor Market Impact of Immigration
`We are the 99 percent'
Übung
Politik-Anwendung (Case - Study) Deutschland
Nele Franz (TU Dortmund)
Oktober 2015
133 / 148
Weitere Übungsaufgaben zu Kapitel 1 und 2
Aufgabe 6
Aufgabe 6: Arbeitsangebot und Schwarzarbeit
1
2
3
4
5
6
7
Stellen Sie grasch in stilisierter Form den Budgetverlauf einer regulär
erwerbstätigen Person in einer Volkswirtschaft dar, das dem deutschen Steuerund Transfersystem nahe ist.
Welche Gröÿe bestimmt die Steigung im zweiten Budgetabschnitt (dem
Abschnitt, in dem keine Transferabhängigkeit mehr besteht)?
Welche formale Beziehung gilt allgemein für das optimale Arbeitsangebot im
zweiten Budgetabschnitt?
Welche formale Beziehung gilt in der vorliegenden Konstellation allgemein, wenn
sich für eine Person Erwerbsarbeit nicht lohnt?
Stellen Sie grasch den Budgetverlauf von Schwarzarbeit eines Transferbeziehers
im Vergleich zum Budgetverlauf einer im deutschen Steuer- und Transfersystem
regulär erwerbstätigen Person dar.
Wie unterscheidet sich die Steigung der Budgetgeraden für Schwarzarbeit von der
Steigung im zweiten Abschnitt der Budgetgeraden einer regulär erwerbstätigen
Person?
Erläutern Sie grasch Einkommens- und Substitutionseekt beim Übergang von
regulärer Erwerbstätigkeit zu Schwarzarbeit.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
134 / 148
Weitere Übungsaufgaben zu Kapitel 1 und 2
Aufgabe 7
Aufgabe 7: Statisches Arbeitsangebot
Ein Individuum habe folgende Nutzenfunktion in Konsum und Freizeit:
U(C , L) = 1lnC + 9lnL
Der Person stehen 80 Stunden/Woche an Zeit zur Verfügung, die zwischen
Konsum und Freizeit nutzenmaximierend aufgeteilt werden.
Der Brutto-Stundenlohn beträgt 10 Euro. Das Individuum erhält 433 Euro/Monat
aus anderen Quellen. Steuern und Abgaben fallen nicht an.
Berechnen Sie das optimale Arbeitsangebot dieser Person mit Hilfe des
Lagrange-Ansatzes! Geben Sie auch die resultierende optimale
Mengenkombination für Konsumgüter und Freizeit sowie das resultierende
optimale Nutzenniveau an.
Wie hoch ist der Reservationslohn?
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
135 / 148
Weitere Übungsaufgaben zu Kapitel 1 und 2
Aufgabe 8
Aufgabe 8: Dynamisches Arbeitsangebot
Betracten Sie einen Konsumenten, der zwei Perioden lebt. Wenn er jung ist, kann
er arbeiten und ehält einen Lohn w und konsumiert c1 . Wenn er alt ist, kann er
nicht mehr arbeiten und muss von seinem Ersparten zehren und konsumiert c2 .
Seine Nutzenfunktion sei gegeben durch
U = log(c1 ) + β log(c2 )
und seine Budgetrestriktion sei
c1
=
w − a0
c2
=
a0 R
wobei a0 seine Ersparnis ist, wenn er jung ist und R die Zinsrate auf die Ersparnis.
Leiten Sie seine beiden Konsumfunktionen und seine Sparfunktion her.
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
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136 / 148
Weitere Übungsaufgaben zu Kapitel 1 und 2
Aufgabe 9
Aufgabe 9: Dynamisches Arbeitsangebot (Sehr Schwer)
Ein repräsentativer Haushalt lebt unendlich lange und maximiert den
Lebensnutzen ∑∞t=0 β t u (Ct , Lt ) wobei Ct den Konsum, Lt die Freizeit und
β ∈ (0, 1) einen Diskontfaktor bezeichnen. Die Periodennutzenfunktion ist
gegeben durch
u(Ct , Lt ) = ln Ct + γ ln Lt ,
wobei γ > 0 ein Parameter ist. Haushalte akkumulieren physisches Kapital Kt ,
wobei sich Kapital mit der konstanten Rate δ ∈ (0, 1) abschreibt. Haushalte
arbeiten zum realen Lohnsatz wt und vermieten physisches Kapital zur Rate rt an
die Unternehmen. Auÿerdem erhalten die Haushalte die Unternehmensgewinne πt .
Ein Haushalt hat pro Periode ein Zeitbudget von 1, das für Arbeit Nt und Freizeit
Lt verwendet werden kann. Es herrscht vollkommener Wettbewerb auf allen
Güter- und Faktormärkten. Der Staat erhebt Kopfsteuern Tt zur Finanzierung der
Staatsausgaben gt .
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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Weitere Übungsaufgaben zu Kapitel 1 und 2
Aufgabe 9 - Teilaufgaben
a) Leiten Sie die Bedingungen erster Ordnung des Haushaltsproblems her.
b) Leiten Sie aus den Bedingungen aus a) eine Bedingung für die intertemporale
Wahl des Arbeitsangebots her. Geben Sie eine ökonomische Intuition, warum die
Bedingung die hergeleitete Form hat.
c) Verwenden Sie die hergeleitete Bedingung für die intertemporale Wahl des
Arbeitsangebots und betrachten Sie eine Situation mit konstantem Zinssatz
r = β −1 − 1 + δ . Der Lohn sei konstant auf dem Niveau w . Wie reagiert das
Arbeitsangebot, wenn in Periode t der Reallohn wt einmalig um X% steigt und
anschlieÿend wieder das Niveau w annimmt? Vergleichen Sie Nt mit Nt+1 und
erklären Sie das Ergebnis.
d) Betrachten Sie dasselbe Szenario wie in c), aber unterstellen Sie nun, dass sich alle
Löhne dauerhaft um X% erhöhen. Wie reagiert das Arbeitsangebot? Geben Sie
eine ökonomische Intuition für die Unterschiede zwischen den Szenarien c) und d).
Nele Franz (TU Dortmund)
Übung
Oktober 2015
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