Das Leid aus Nepal bei Musik und Tanz hinter sich lassen

29.9.2015
Remscheid: Das Leid aus Nepal bei Musik und Tanz hinter sich lassen
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18. September 2015 | 00.00 Uhr
Remscheid
Das Leid aus Nepal bei
Musik und Tanz hinter
sich lassen
Das Projekt "Kinder- und
Kulturkarawane" hilft von Zwangsprostitution
betroffenen Mädchen. Gestern waren einige zu
Besuch in Remscheid.
Remscheid.
Dass ihre Gäste allesamt ein schlimmes Schicksal haben, war beim
gemeinsam verbrachten Vormittag kein Thema. Gestern trafen sich
Schüler des Kurses "Darstellen und Gestalten" der sechsten
Jahrgangsstufe an der Sophie-Scholl-Gesamtschule mit Mädchen, die aus
der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu nach Deutschland reisten. Die
Jugendlichen leben dort in der Obhut von Maiti Nepal.
Seit 1993 kämpft die Organisation gegen Menschenhandel und
Zwangsprostitution. "Alle Mädchen haben ihre eigene Geschichte und
sind auf verschiedene Weise betroffen", erklärte Anuradha Koirala,
Gründerin und Leiterin von Maiti Nepal. Für ihr soziales Engagement
wurde sie mit international bedeutenden Preisen ausgezeichnet. "Sie hat
30.000 Frauen vor Verschleppung bewahrt und Betroffene aus Bordellen
herausgeholt", berichtete Gereon Wagener, der als Geschäftsführer der
Bono-Direkthilfe Stiftung den Kontakt zur Remscheider Gesamtschule
hergestellt hatte. Mit den deutschen Gesamtschülern wurden nach
einem gemeinsamen Frühstück in Workshops nepalesiche Tänze
einstudiert und abschließend vorgeführt. Trotz sprachlicher Barrieren
klappte die Verständigung gut. Die Nepalesinnen sprechen bereits sehr
gut Englisch und brachten ihre frisch erworbenen Deutschkenntnisse ein.
Iris Grundei, die als Lehrerin an der Sophie-Scholl-Schule den Besuch
vorbereitet hatte, hat im Vorfeld mit ihren Schülern altersgerecht über
die Problematik gesprochen. "Wir haben uns mit Nepal beschäftigt und
auch einige Hintergründe angesprochen", erzählt sie. Bewusst habe sie
aber darauf verzichtet, zu sehr ins Detail zu gehen. "Ich wollte gerne, dass
sich die Jugendlichen unbefangen begegnen." Dieses Anliegen hat
offensichtlich funktioniert. "Ich fand's ganz toll", resümierte Saskia (11)
den Besuch. Und Annalena fand es super, dass die Gäste die weite Reise
angetreten hatten, auch um mit ihr und ihren Mitschülern etwas zu
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unternehmen. Die Gruppe lebt in Kathmandu in einem Internat und
erhält an jedem Tag neben dem normalen Schulunterricht auch Tanz- und
Musiktherapie. In Europa bestreiten die jungen Leute derzeit ein eng
gestricktes Auftrittsprogramm im Rahmen der Kinder-Kultur-Karawane,
einem Programm, das sich für kulturelle Bildung junger Menschen
einsetzt. Untergebracht sind die Gäste aus Nepal in Familien, was ebenso
den Austausch fördert.
Im Gesamtpaket betrachtet, helfen alle Aktivitäten von Maiti Nepal, das
Vergangene hinter sich zu lassen. "Alle kämpfen mit einem Trauma, das
kommt und geht. Die Reise nach Deutschland und die Begegnung mit
anderen Jugendlichen bringt Freude und trägt zur Verarbeitung bei",
erzählte Bishwo Khadka, Direktor von Maiti Nepal.
Quelle: bona
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