Heltzel: Die Unabhängigkeit des Supervisors in Beratungsaufträgen Rudolf Heltzel Die Unabhängigkeit des Supervisors in komplexen Beratungsaufträgen Der Autor identifiziert drei Abhängigkeitsdimensionen des Beraters: Eine der Ökonomie, eine der Übertragung und eine der Institution. Das Thema dieser Arbeit beschäftigt mich in besonderer Weise, da ich mich seit mehr als 20 Jahren in komplexen Supervisions- und Beratungsprozessen engagiere. Das betrifft in erster Linie das Feld psychosozialer Arbeit, also die Psychiatrie (inkl. Maßregelvollzug), die psychotherapeutische und psychosomatische Versorgung; die Suchtkrankenhilfe; aber auch angrenzende Felder der sozialen Arbeit, der Sozialpädagogik, der diakonischen Arbeit, der Altenpflege u.a. Bereiche, in denen sich traditionell sog. Non-profit-Organisationen engagieren. Ich habe meine diesbezüglichen Erfahrungen fachöffentlich zur Diskussion gestellt (etwa auf der DAGG-Tagung 2003 in Berlin, der Verbändetagung 2004 in Montabaur und auf verschiedenen Fachtagungen für gruppenanalytische Supervision und Organisationsberatung, die in den letzten Jahren stattfanden) und darüber – mit unterschiedlichen Schwerpunkten – publiziert (Heltzel 1999, 2005a, 2005b, 2006). Selbstverständlich sind alle Supervisions- und Beratungsaufträge in Organisationen komplex – auch wenn sie relativ schlicht gestaltet sind. Selbst in der übersichtlichsten Fallsupervision spiegelt sich nicht nur Klientendynamik, sondern immer auch die Dynamik der kooperierenden Professionellen (Teamdynamik), dann die Dynamik der Organisation und die des Kontextes, innerhalb dessen sie agieren (Heltzel 1997). Gruppenanalytische Supervision oszilliert daher, sowohl in der einzelnen Sitzung als auch im gesamten Beratungsprozess, zwischen diesen verschiedenen Ebenen und integriert sie im Rahmen eines komplexen Reflexionsprozesses (Heltzel 2000; Barthel-Rösing 2005). Wenn im folgenden von „komplexen Beratungsaufträgen“ gesprochen wird, so sind damit zusammengesetzte Settings gemeint, in denen der Supervisor verschiedene Rollen wahrnimmt: Erstens können diese Engagements aus mehreren Supervisionen innerhalb einer Organisation bestehen (z. B. mehreren Stationssupervisionen innerhalb einer Klinik). Zweitens können mehrere Hierarchieebenen einbezogen sein (etwa bei Supervision der Stationen und des Leitungsteams der Klinik). Drittens können Supervisionen mit anderen Beratungsformaten (z. B. Coaching einzelner Führungskräfte und/oder Moderationen zwischen Konfliktparteien) oder auch mit fachbezogener Fortbildung kombiniert sein, die der Supervisor selbst durchführt. Viertens kann begleitende Großgruppensupervision alle Subsysteme und Hierarchieebenen der Organisation zusammenführen. Fünftens kann der Zeitraum, über den sich solche komplexen Aufträge erstrecken, deutlich länger sein als die üblicherweise angesetzten zwei bis drei Jahre, wobei das zusammengesetzte Beratungssetting nicht ein für allemal feststeht, sondern innerhalb dieses Zeitraumes flexibel weiter entwickelt wird – je nach den vorliegenden Bedingungen und abhängig davon, was jeweils wann an welchem Ort als entwicklungsfördernd gesehen und für erforderlich gehalten wird. Die Abhängigkeit des Beraters Das Nachdenken über die Unabhängigkeit des Beraters beginnt mit einer Paradoxie, da dessen Unabhängigkeit die Anerkennung seiner Abhängigkeit zur Voraussetzung hat. Diese Abhängigkeit hat mindestens drei Dimensionen. Die erste Abhängigkeitsdimension ist eine der Ökonomie: Wer komplexe, zusammengesetzte Aufträge annimmt bzw. anbietet, gerät unweigerlich in eine relative wirtschaftliche Abhängigkeit insofern, als ihm ein Auftraggeber zahlreiche Einzelaufträge erteilt. Auf diese Weise kommt ein bedeutender Anteil des Praxisumsatzes aus einer Quelle (was den Ausdruck „Abhängigkeit“ in der Tat rechtfertigt). Sollten ernsthafte Probleme zwischen Supervisor und Auftraggeber auftreten, können große Einkommensanteile – jedenfalls vorübergehend, bis Alternativen gesichert sind – infrage gestellt sein. – Die zweite Abhängigkeitsdimension ist eine der Übertragung. Sie ist noch unausweichlicher als ihre Vorgängerin, da der Supervisor zwangsläufig in die Institutionsdynamik hineingezogen wird, zu deren Reflektion und Klärung er gerufen wurde. Da er mit zahlreichen Kommunikationspartnern Kontakt aufnimmt und professionelle Beziehungen eingeht, wird an ihm vielfach und widersprüchlich gezerrt. Er wird unter Druck gesetzt, manipuliert, manchmal auch vergewaltigt, und zu diesen Geschehnissen kann er in seiner Arbeit immer nur vorübergehend Distanz einnehmen. Er spürt die multiple Übertragungsdynamik in seinen korrespondierenden Gegenübertragungsgefühlen, er fühlt sich trotz seiner professionellen Bemühungen um Klarheit und Distanz, um Reflektion und VersteSupervision 2.2006 41 Heltzel: Die Unabhängigkeit des Supervisors in Beratungsaufträgen 42 hen immer wieder hineingesogen in ein komplexes Feld unbewußter und bewußter Beziehungen. Er ist – psychoanalytisch gesprochen – „abhängig“ davon, ob er will oder nicht. – Die dritte Abhängigkeitsdimension ist eine der Institution, und damit meine ich nicht das zu beratende Klientensystem, sondern die eigene institutionelle Einbindung des Supervisors: Wenn wir eine Organisation als Berater betreten, bringen wir unsere inneren Bindungen mit, die aus lebensgeschichtlichen Erfahrungen und unserer Berufssozialisiation resultieren. Wir sind an Werte und Normen gebunden, die sich daraus ergeben; wir fühlen uns berufspolitisch verpflichtet; wir spüren Loyalitäten gegenüber wissenschaftlichen Konzepten und den Menschen, die sie repräsentieren, und dies alles leitet unsere Arbeit in starkem Ausmaß und macht uns abhängig. Wenn ich im folgenden diese drei Abhängigkeitsdimensionen diskutiere, werden Fragen der Ethik und der Macht anklingen, die unausweichlich damit verbunden sind, aus Platzgründen aber nicht vertieft diskutiert werden können (siehe dazu: Haubl 2005/Heintel, P. 2003/Heintel u.a. (Hrsg.) 2006). Auch noch weitergehende Verknüpfungen dürften aufscheinen, da unsere Beratungsaufträge nicht im gesellschaftlichen Vakuum Gestalt annehmen, sondern unter den Bedingungen der Dominanz des Ökonomischen und der enormen Beschleunigung sozialer Prozesse (Bauman 2003; Rosa 2005; Sennett 2005). Ich bin versucht zu formulieren: Noch nie lag die Notwendigkeit komplexer Beratungsaufträge so offen zu Tage wie heute – und noch nie war es so schwierig und belastend für Berater darin zu überleben. – Aber stimmt das wirklich? Bei genauer Betrachtung vielleicht eher nicht, denn komplexe Problemstellungen sind kein Privileg unserer Tage. Es gab sie auch zu anderen (Übergangs-)Zeiten und einer, der sich lange vor uns als Berater engagierte, hat sehr anregend darüber nachgedacht. Ich meine Michel de Montaigne, einen der Geburtshelfer der Moderne, der von 1533 bis 1592 (also in Übergangszeiten, die den unseren in manchem ähnelten) lebte. Er war Vertrauter und Berater („Coach“) seines Königs und Vermittler („Mediator“) zwischen verfeindeten Herzögen, die sich im Krieg miteinander befanden. Seine Zeit war eine der Ketzerverbrennungen, der Hexenprozesse und Folterpraktiken, der Massaker und der Pest, der Glaubenskriege und des Werteverfalls, und Montaigne begab sich immer wieder mitten hinein und zwischen die Fronten, zu denen Supervision 2.2006 er zugleich selbstreflexiv Abstand hielt (siehe dazu: Heltzel 2001). Um zu überleben, bewies er Vielgestaltigkeit, Flexibilität, Anpassungsbereitschaft und Wandelbarkeit – und blieb sich doch selbst treu. Nichts war ihm so wichtig wie seine Unabhängigkeit: „Meine Meinung ist, daß man andern sich zwar leihen sollte, sich hingeben aber nur ans eigne Selbst“ (Montaigne 1998, S. 505). Und: „Die Menschen geben sich in Miete. Ihre Kräfte gehören nicht mehr ihnen, sondern denen, zu deren Sklaven sie sich machen: Nun sind ihre Vermieter bei ihnen zu Hause, nicht sie. Diese allgemeine Bereitschaft zur Selbstaufgabe mißfällt mir. Wir sollten mit der Freiheit unsrer Seele achtsam umgehn und sie bloß in berechtigten Fällen verpfänden; von solchen aber gibt es, recht bedacht, äußerst wenige“ (Montaigne 1998, S. 506). – Manches, was heute als Neuerfindung des Rades daher kommt, wurde längst von anderen bedacht. Vieles, was uns heute einzigartig belastend erscheint, haben schon andere vor uns geschultert. Ökonomie und Abhängigkeit des Beraters Montaigne war Schlossherr – dazu einer, der keine großen Ansprüche stellte. Es fiel ihm also vergleichsweise leicht, seine ökonomische Unabhängigkeit zu wahren. Er war – wie sich belegen läßt – unbestechlich und uneitel. Auch spätmodernen Beratern ist zu wünschen, dass sie so unabhängig wie möglich wirtschaften können. Das geht am besten, wenn sie neben den Umsätzen aus komplexen Beratungsaufträgen (oder aus Supervision allgemein) über noch anderweitige Einkommensquellen verfügen. Bei manchen ist dies durch eine Teilzeitanstellung im Ursprungsberuf der Fall, bei anderen durch eine Stelle als Hochschullehrer/innen, bei Supervisor/innen mit zusätzlicher therapeutischer Qualifikation durch freiberufliche Tätigkeit im Feld der Psychotherapie und verwandten Bereichen. Ich selbst habe seit 25 Jahren darauf geachtet, dass sich meine Aktivitäten als psychotherapeutisch arbeitender Psychoanalytiker und als Supervisor/Organisationsberater die Waage hielten, was nicht nur „inhaltlich“ interessant und anregend ist, sondern auch ökonomisch vernünftig. Es relativiert nämlich sowohl die Abhängigkeit von der Kassenärztlichen Vereinigung als auch die von potenten Auftraggebern im Bereich Supervision/Beratung. Die verschiedenen Bereiche können sich in den Umsätzen wechselweise ausgleichen, wenn Probleme auftreten. Heltzel: Die Unabhängigkeit des Supervisors in Beratungsaufträgen Zu solchen kann es leicht kommen, weil das komplexe Engagement im Geflecht unterschiedlicher Interessengruppen großen Druck auf die Beraterin/den Berater erzeugen kann. Es kommt hinzu, dass die heutigen Bedingungen der Ökonomisierung und „Verbetriebswirtschaftlichung“ sozialer und psychosozialer Arbeit den Druck auf alle Beteiligten immer weiter erhöhen. Zahlreiche sogenannte „NPOs“ wandeln sich derzeit in gewinnorientierte Wirtschaftsunternehmen. Neben erfrischenden und entwicklungsfördernden Konsequenzen kann das hoch ambivalente, teilweise auch fatale Folgen haben, etwa in Bezug auf die Qualität der klientenbezogenen Arbeit. Als beteiligter Berater erlebe ich nicht selten, dass bisher auch von mir geteilte Werte (etwa Beziehungskontinuität in der klientenbezogenen Arbeit; oder Transparenz und verbindliche Kommunikation zwischen Führung und Mitarbeitern) verloren zu gehen drohen oder über Bord geworfen werden. In solchen Fällen kann es von existenzieller Bedeutung für die Identität des Beraters sein, sich nicht sklavisch anzupassen, sondern an Bewährtem festzuhalten – auch wenn das massive Konflikte mit den Auftraggebern zur Folge haben kann. Ein Beispiel mag das verdeutlichen: In einer therapeutischen Einrichtung führte ich die Supervision aller Stationsleitungen durch, an der auch die Pflegedienstleitung (PDL) teilnahm, die mir den Beratungsauftrag erteilt hatte. Als diese berufserfahrene PDL kündigte, stieg ihre Nachfolgerin in die Supervision der Stationsleitungen ein. Sie war eine betriebswirtschaftlich ausgebildete, spezifisch psychiatrisch aber unerfahrene Leitung, die nun ihre erste Supervisionserfahrung überhaupt machte. Sofort setzte sie ihre Mitstreiter und mich unter enormen Druck: Jeder solle sich bzgl. der Organisationsentwicklung der Einrichtung (die sich innerhalb kürzester Zeit tiefgreifend wandeln sollte) „positionieren“. Mir forderte die PDL umgehend „Zielplanungen“ für jede einzelne Supervisionssitzung ab, sodass ein freier Gruppenaustausch gar nicht mehr möglich schien. Während die um ihren Arbeitsplatz besorgten Stationsleitungen Kritik an der Vorgesetzten nur hinter vorgehaltener Hand zu äußern wagten, spiegelte ich ihr zurück , dass ihre Haltung einen Supervisionsprozess grundlegend infrage stellte. Kurze Zeit später lud der Lt. Arzt alle Supervisoren der Klinik zu einem „Austausch“ ein, an dem auch seine Oberärzte und die neue PDL teilnahmen. Der „Austausch“ nahm die Form eines Monologes an, in dem der Chefarzt alle Anwesenden „auf Kurs“ brachte und erwartete, dass sich die Supervisoren dem Crashkurs der Umstrukturierung verpflichteten. Manche der anwesenden Supervisoren kündigten erzürnt die Beendigung der Zusammenarbeit an, da sich der Inhalt ihrer Supervisionsvereinbarung grundlegend verändert habe. Andere wirkten verunsichert, äußerten Zweifel bzgl. der weiteren Zusammenarbeit und baten sich Bedenkzeit aus. Ich nutzte die Gelegenheit der Sitzung dazu, den Anwesenden (v.a. der Klinikleitung) den szenischen Gehalt dieser Besprechung zu verdeutlichen: Ähnlich „an die Wand gedrückt“ und unter Handlungszwang gesetzt, fühlten sich nach meiner bisherigen Erfahrung die allermeisten Mitarbeiter/innen der Klinik – vielleicht fühle sich auch die Einrichtungsleitung unter Druck, der durch die Rahmenbedingungen der Arbeit erzeugt werde? Mein Versuch szenisches Verstehen anzuregen ging ins Leere. Der lt. Arzt beendete die Besprechung, und wenig später erhielt ich – zum Jahresende – die schriftliche Kündigung des Auftrages. Zwar handelte es sich hier zunächst nur um einen Supervisionsauftrag, bei konstruktivem Verlauf der Zusammenarbeit hätte aber durchaus eine Ausweitung im Sinne komplexer Beratung nahe gelegen. Sie kam nicht zustande, weil dies sklavische Anpassung an den Crashkurs und den Verlust der Identität als Supervisor bedeutet hätte. In einem anderen Fall betriebswirtschaftlicher Dominanz über therapeutische Inhalte kündigte ich von mir aus die Zusammenarbeit auf: Es handelte sich um eine Aktiengesellschaft mit – wie es in der Einrichtung kursierte – steigenden Rendite-Erwartungen der Shareholder. Ich führte in vier Wohnbereichen integrierte Fall- und Teamsupervision durch und hatte – da hier laufend auch die Dynamik der Organisation thematisiert werden musste – auch Rückmeldungs-Kontakte zur Geschäftsführung und zur fachlichen Leitung. Die Mitarbeiter litten intensiv unter der sich verschärfenden Arbeitssituation, der Krankenstand war sehr hoch, die MitarbeiterFluktuation enorm: Keine der im Monatsabstand stattfindenden Supervisionssitzungen fand in gleicher Besetzung statt, immer waren bisherige Teilnehmer ausgeschieden und neue Mitarbeiter (mit befristeten Verträgen) anwesend. Eine Großgruppen-Sitzung, die ich angeregt hatte, wurde an einen anderen Berater vergeben und von der beSupervision 2.2006 43 Heltzel: Die Unabhängigkeit des Supervisors in Beratungsaufträgen Berater sollten anstreben, ökonomisch so weit unabhängig zu sein, dass sie sich inakzeptablen oder unerträglichen Auftragszumutungen nicht sklavisch unterwerfen müssen. 44 teiligten Geschäftsführung zu einer Art „kollektiver Zielvereinbarung“ umgestaltet. Unter dem Eindruck dieser Entwicklung begann ich, die Sinnhaftigkeit meiner Tätigkeit in den verschiedenen Supervisionssitzungen zu thematisieren. Wegen mancher Vorfälle, die hier aus Gründen der Verschwiegenheit nicht dargelegt werden können, erlebte ich zunehmend Scham- und Schuldgefühle wegen meines Engagements in dieser Einrichtung. In meiner Identität als Psychiater und Psychotherapeut gelang es mir zunehmend weniger, mich mit dem von der Führung vorgelebten Organisationsleitbild wenigstens in Ansätzen zu identifizieren. Immer mehr erschien es nicht nur mir, sondern auch vielen Supervisand/innen so, dass meine Tätigkeit eine AlibiFunktion hatte und Missstände kaschieren sollte, deren Veränderung systematisch verhindert wurde. Als ich meine Aufträge zum Jahresende zurück gab, bedauerten dies die meisten Mitarbeiter/innen, wenn gleich viele Verständnis bekundeten. Die weitere Entwicklung der Einrichtung nach meinem Ausscheiden bestätigte mich sehr in meiner Entscheidung mich aus den Supervisionen zurück zu ziehen. In einem weiteren Fall komplexer, zusammengesetzter Beratung beendete ich – nach vielen vergeblichen Rückmeldungen an die Auftraggeber – die Supervision mehrerer Teams einer Einrichtung, weil sich die zuständige Leitung entgegen vorheriger Vereinbarung immer wieder nicht an den Supervisionen beteiligte. Es wurde ein „Management durch Abwesenheit“ praktiziert, entsprechend blieben wichtige Entwicklungsthemen der Einrichtung chronisch vernachlässigt. – Natürlich kommt es bei Kündigung durch den Berater nicht nur zu aktuellen Einkommensverlusten, sondern auch zu relevanten Folgephänomenen: Solange die gleichen Verantwortlichen im Amt bleiben, erhält ein Berater, der mit kritischer Begründung kündigt, aus nachvollziehbaren Gründen keine weiteren Aufträge mehr. Supervisoren und Berater, die unter die Mühlsteine komplexer Auftragslagen geraten, benötigen daher dringend ökonomische Unabhängigkeit entweder durch Einkommensquellen ganz anderer Art, oder durch ein breites Spektrum an Auftraggebern im Bereich Supervision/ Beratung. Dieses Kapitel handelte davon, dass eine Haltung des „I would prefer not to do...“ (Melvilles Schreiber Bartleby) die angemessene Reaktion auf Zumutungen sein kann, wie sie bestimmte Aufträge darstellen. Berater sollten sich in AusSupervision 2.2006 nahmefällen die Option offen halten, Aufträge in ihrer Sinnhaftigkeit in Frage zu stellen und – wenn es ihnen zwingend scheint – auch fristgerecht zu kündigen. Schon das Wissen um diese Möglichkeit erhöht den Freiheitsgrad des Beraters enorm und trägt dazu bei, seine Unabhängigkeit zu sichern. – Vorläufiges Fazit ist daher: Wie im wirklichen Leben kann es nötig werden, Autonomie durch die Entscheidung zur Trennung zu sichern. Bekömmlicher und wirkungsvoller ist allerdings meistens, die Autonomie innerhalb einer Beziehung aufrecht zu halten. Von diesem ungleich häufigeren Fall berichtet das folgende Kapitel. Abhängigkeit und Unabhängigkeit in der multiplen Übertragung Berater, die sich im Feld der Organisation bewegen, werden – insbesondere, wenn sie sich in komplexen Aufträgen engagieren – von den unterschiedlichsten Interessenvertretern kontaktiert und dabei mit den widersprüchlichsten Bündnisangeboten konfrontiert. Nicht selten werden aus Angeboten dann Manipulationen oder Bemächtigungen, die eine Allparteilichkeit des Beraters in Frage stellen, gefährden oder unmöglich machen können. Das muß nicht unbedingt bewußt intendiert sein, sondern kann auch unbewußter Motivationslage entspringen. Als Gruppenanalytiker antworte ich auf dieses Feld der Einflussnahme mit multiplen Gegenübertragungen, die den multiplen Übertragungsangeboten der Klienten entsprechen (zur gruppenanalytischen Konzeption der multiplen Gegenübertragung siehe: Moeller 2003). Die affektive, für das Verständnis des zu beratenden Systems entscheidende Reaktion des Beraters ergibt sich als Antwort auf das vielfältige Geflecht bewußter und unbewußter Beziehungen, die ihm im organisationellen Kontext entgegen gebracht werden. Der Berater antwortet darauf mit mehrdimensionalen, widersprüchlichen, oszillierenden Gefühlen i.S. der Gegenübertragungsscherung (ebenda, S. 77). Daraus können große innere Spannungen resultieren, die den Berater einer inneren Zerreissprobe aussetzen und ihm eine beachtliche Integrationsleistung abverlangen. Aus meiner Sicht basiert die Unabhängigkeit des Beraters nun nicht aus der von ihm aufrecht erhaltenen Neutralität (diese erscheint mir als ein idealtypisches, praxisfernes Konstrukt), sondern auf dem unablässigen Wechsel von vorübergehender affektiver Verstrickung und dem He- Heltzel: Die Unabhängigkeit des Supervisors in Beratungsaufträgen rauslösen aus derselben (Mitchell 2005). Dieses „Herauslösen“ geschieht einerseits in einem selbstreflexiven Prozess der Distanzierung im Sinne der Gegenübertragungsanalyse, andererseits in der unmittelbaren interaktionellen Präsenz des Beraters. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: In einer klinischen Abteilung besteht mein komplexer Beratungsauftrag in der Supervision von vier Stationen und der Abteilungssupervision (Großgruppe), an der nach Vereinbarung alle abkömmlichen Mitarbeiter/innen und Leitungen inkl. PDL und lt. Arzt teilnehmen sollen. Während die PDL nahezu kontinuierlich präsent ist, fehlt der Chef öfter oder verlässt ohne Begründung die Sitzung, und auch sein Vertreter beteiligt sich so gut wie nicht an dem Prozess. Da sich diese Form der Machtausübung durch Nichtanwesenheit trotz Rückmeldung und Gruppenreflektion nicht ändert, entsteht Ärger bei allen Beteiligten – auch bei mir. Noch ärgerlicher macht mich aber in der Großgruppe, dass mich die PDL und andere Funktionsträger massiv unter Druck setzen, den Chef zur Beteiligung am Supervisionsprozess zu drängen. Ich antworte ruhig aber bestimmt, dass ich das häufige Fehlen des lt. Arztes ebenfalls bedauere, ihn aber auf meine Weise ansprechen und keinesfalls unter Druck setzen werde – das sei mit meiner Rolle als Supervisor eines Entwicklungsprozesses nicht vereinbar und im Kontakt mit dem Chef sicher kontraproduktiv; es sei darüber hinaus auch nicht mein Stil, den Chef so vor den Kopf zu stoßen. Als die PDL in der Folge ihren Druck auf mich noch erhöht, reagiere ich lauter und ersichtlich ärgerlich und teile unmissverständlich mit, dass ich mich unangenehm bedrängt fühle, dass ich Supervisor und nicht Interessenvertreter sei und dass ich meine eigene Art hätte, den Chef auf seine Präsenz im Supervisionsprozess anzusprechen! Die PDL reagiert etwas erschrocken und entschuldigt sich umgehend bei mir für ihr Verhalten. – Diese Sitzung bleibt allen Teilnehmern in lebhafter Erinnerung, weil eine solch offene, direkte, konfliktbereite Begegnung in der Abteilung nicht üblich ist. Die an der Großgruppe Beteiligten machen die Erfahrung, dass es zwischen zwei bedeutsamen Akteuren „knallen“ kann, ohne dass dies die konstruktive Zusammenarbeit in Frage stellt. Da ich eigene Wege finde, den Chef auf seine Nichtanwesenheit im Supervisionsprozess anzusprechen, demonstriere ich zugleich, dass ich meine Unabhängigkeit als externer Berater wirkungsvoll zu behaupten weiss. Da sich dies alle Betei- ligten (der Chef, die PDL, die Mitarbeiter, der Berater) zutiefst wünschen, können alle zufrieden sein und den Prozess weiter voran treiben. Der Berater reagiert aber nicht nur im Sinne der Gegenübertragung auf die verschiedenen bewussten und unbewussten Beziehungsangebote der Supervisanden, er bringt auch eigene multiple Übertragungsneigungen in die Organisation mit. Mit seiner eigenen Person, mit seinen eigenen lebensgeschichtlichen Erfahrungen bestimmt er das Übertragungs-Gegenübertragungs-Geschehen im Beratungssystem wesentlich mit und „(...) antwortet mit seiner Gegenübertragung letztlich auf eine Lage, die er selber produziert hat. Innerhalb einer Beziehung (...) (wie der des Beraters zu den Supervisanden und zur Organisation als Ganzer, R.H.) gibt es keine Einbahnstraße. Das Geschehen ist immer doppelseitig bedingt – auch wenn wir mit Hilfe der Abstinenz versuchen, uns als Einflussperson möglichst aus dem Geschehen herauszuhalten“ (Moeller 2003, S. 86). Dass wir zu Letzterem neigen, resultiert aus ansteigender innerer Bedrohung, also aus Angst. Ich spreche in diesem Zusammenhang von Komplexitätsangst und gehe davon aus, dass die Bewältigung derselben wesentlich darüber entscheidet, wie sich Berater in komplexen Aufträgen in ihrer Rolle (und das heißt immer auch: in ihrer unabhängigen Existenz, in ihrer Identität) behaupten können. Menschen unterscheiden sich darin, wie viel Komplexität sie neugierig und lustvoll an sich heran lassen mögen, oder anders gesagt: wie stark sie komplexe Erfahrungen aus Angst abwehren müssen. Ist dies ausgeprägt der Fall, werden sie zusammengesetzte Beratungsaufträge eher meiden oder jedenfalls nicht aktiv dazu beitragen, dass sie auf den Weg kommen. Läßt sich die Freude an der Komplexität erlernen oder einüben? Und wie entsteht sie überhaupt? Ich kann darauf keine generelle Antwort geben, sondern nur persönlich argumentieren. Aus Platzgründen muß ich mich auf eine Skizze beschränken. Interessierte verweise ich auf eine ausführliche Darstellung an anderer Stelle (Heltzel 2006). Meine Freude an der Arbeit „zwischen den Fronten“ und meine relative Befähigung dazu, in dieser Arbeit meine Unabhängigkeit zu bewahren, entstammt einer Lebensgeschichte, die mich schon früh mit sehr verschiedenen, miteinander nicht kompatiblen Welten konfrontierte. Zwischen diesen Welten bewegte ich mich hin und her, identiSupervision 2.2006 45 Heltzel: Die Unabhängigkeit des Supervisors in Beratungsaufträgen Der Berater sollte relative Unabhängigkeit nicht nur dem Klientensystem gegenüber anstreben, sondern auch innerhalb der Community von Kollegen. 46 fizierte mich mit den konträren Weltsichten und übte mich in der intermediären Rolle, sie wenigstens in mir miteinander in Kontakt zu bringen. Damit entstand die Struktur eines Dreiecks, also ein triangulärer Raum, den zu fördern und zu erhalten ich in diesem Kontext lernen bzw. üben konnte. Während meiner gruppenanalytischen Ausbildung beim Gruppenanalyse-Seminar (GRAS) habe ich diese Holding-together-Function (Hearst) später als ein wesentliches gruppenanalytisches Konzept kennen gelernt. Die entsprechende Grundhaltung kann in der gruppenanalytischen Ausbildung (insbesondere, wenn sie in einem komplexen Setting stattfindet) „geübt“ und weiter entwickelt werden. Der Gruppenanalytiker erlernt dabei die schwierige aber auch reizvolle Aufgabe, disparate bewusste und unbewusste Beziehungsangebote einzugehen, in sich aufzunehmen und miteinander in Beziehung zu setzen. Dabei leitet ihn die Vorstellung, dass alle Beteiligten zu einem gemeinsamen Ganzen beitragen – ohne ihre Eigenart und ihre Autonomie aufgeben zu müssen. Das über mehrere Jahre fortgesetzte gruppenanalytische Training mit den zugehörigen Selbsterfahrungen in verschiedenen Kleingruppen- und Großgruppen-Settings kann als eine Art Komplexitäts-Laboratorium angesehen werden. Ich betrachte es als entscheidenden Beitrag zu meiner Befähigung, komplexe Aufträge anzuregen, gemeinsam mit den Supervisand/innen weiter zu entwickeln und darin als kompetenter, unabhängiger Berater zu „überleben“. Natürlich ist die Begabung bzw. Kompetenz zur kreativen Begleitung komplexer Systeme nicht zwingend an gruppenanalytische Selbsterfahrung gebunden. Ich kenne Supervisoren, die sich mit großem Geschick und mit Freude in komplexen Beratungsaufträgen engagieren, obwohl sie keine Gruppenanalytiker sind – und Gruppenanalytiker, denen diese Art der Beratungstätigkeit nicht liegt. Ich selbst betrachte aber die Erfahrung im Gruppenanalyse-Seminar (GRAS) als für mich unverzichtbar. Abhängigkeit und Autonomie des Beraters innerhalb der „Community“ In Anlehnung an Wellendorf (1997) läßt sich festhalten, dass der Berater nie allein in die Organisation kommt, die ihn anfragt. Er bringt vielmehr immer eine „innere Institution“ mit, in der sich seine lebensgeschichtlichen Erfahrungen mit sozialen Institutionen widerspiegeln. So kann die Supervision 2.2006 Einbindung in eine Fachgesellschaft die Erwartungen der Klienten spezifisch einfärben. Für den Supervisor selbst bedeutet diese Zugehörigkeit „(...) eine nie ganz versiegende Quelle eigener Ansprüche, Ängste und Loyalitätskonflikte, die bei der Arbeit mit sozialen Institutionen wachgerufen werden“ (Wellendorf 1997, S. 42). Vermutlich ist es der tiefe Wunsch nach Anerkennung durch für uns bedeutsame Menschen, der uns nie ganz unabhängig von deren Bestätigung sein läßt, und sei es von der Stimme dieser bedeutsamen anderen in unserem Inneren. Ob zusammengesetzte Beratungsaufträge als fachlich angemessene Antwort auf die Erfordernisse komplexer Organisationsentwicklung mittlerweile allgemein anerkannt sind? Ich weiß es nicht. Immerhin – das Renomee ihrer Vertreter in der Community der Supervisor/innen scheint im Steigen begriffen zu sein. Das war nicht immer der Fall: In den zurück liegenden zwei Jahrzehnten habe ich, wenn ich meine Supervisionspraxis auf Fachtagungen zur Diskussion stellte, neben verschiedenen Zeichen der Anerkennung auch äußerst kritische Rückmeldungen erhalten: „Was Sie machen, ist gar keine professionelle Supervision!“ – hörte ich von einer Vertreterin der Profession. „Das ist ja gar keine Gruppenanalyse mehr!“ – entgegnete mir ein Gruppenanalytiker. „Sie brechen alle Regeln, die uns in der Supervisionsausbildung vermittelt werden, mit solcher Arbeit würden wir keinen Abschluss erhalten!“ sagten mir Ausbildungsteilnehmer/innen, die an einem von mir geleiteten Tagungs-Workshop teilnahmen. Ich kann nicht sagen, dass mich diese Rückmeldungen kalt ließen. Von der Arbeit in komplexen Beratungsaufträgen abgehalten haben sie mich aber nicht. Ich wußte ja, dass diese Tätigkeit von meinen Auftraggebern und Supervisanden als professionell eingeschätzt und gerade deswegen angefragt wurde. Ich erlebte – wenn es gut ging – wie sie hilfreich und nützlich war, wie sie Professionelle in ihrer primären Aufgabenerfüllung sinnvoll unterstützte und wie sie Organisationsentwicklung förderte. Ich hatte keine Zweifel, dass meine Art der komplexen Beratungstätigkeit in den Feldern, in denen ich mich kompetent fühlte, als eine spezifische Antwort auf institutionelle Herausforderungen angesehen wurde. Zumindest mit einigen Auftraggebern hatten sich kreative Prozesse entwickelt. Darüber dachte ich systematisch nach, darüber publizierte und diskutierte ich mit Kolleg/innen. Heltzel: Die Unabhängigkeit des Supervisors in Beratungsaufträgen Entscheidend für die spezifische Entwicklung meiner Supervisions- und Beratungspraxis war dabei, dass ich anhaltend bemüht war, meine Unabhängigkeit nicht nur in den komplexen Beratungssituationen (also im Kontakt mit den Klienten) zu wahren, sondern auch in der „Community“ der Gruppenanalytiker und Supervisoren (also im Kontakt mit Kollege/innen). Nur eine Minderheit von Supervisor/innen fühlt sich von komplexen Beratungsaufträgen angezogen und kommuniziert dies öffentlich, den Protagonisten kommt also nach wie vor die Position des „geschätzten Außenseiters“ zu. Außenseiter aber werden von den Etablierten – wie uns Elias gezeigt hat – ambivalent erlebt, d. h. immer auch als etwas „anrüchig“ oder „schmutzig“ in ihrem Tun (siehe dazu näher: Heltzel 2006). Daher muß, wer sich entsprechend engagiert und exponiert, v.a. vor der eigenen, inneren Bewertungsinstanz bestehen. Auch was diese Dimension von Unabhängigkeit angeht, ist uns der „geschätzte Außenseiter“ Montaigne heute ein brauchbares Modell: Wir sollten, fand er, „(...) in unserm Innern ein Leitbild errichten, an dem wir unsere Handlungen prüfen und uns dementsprechend streicheln und strafen. Ich jedenfalls habe meine eigenen Gesetze und mein eignes Tribunal, über mich zu urteilen, und an sie wende ich mich öfter als sonstwohin“ (Montaigne 2003, S. 400). Wer übrigens glaubt, Montaigne habe es sich dabei leicht gemacht: „Die Gewissensentscheidung, was Tugend und was Laster ist, wiegt schwer. Entziehst du dich ihr, bricht alles zusammen“ (Montaigne 2003, im Original kursiv). Für mich reflektieren die oben zitierten Kritiken die Problemseite, die allen Professionalisierungen anhaftet: So wichtig es ist vergleichbare, fachöffentlich anerkannte Standards und Regeln des Faches („Was ist gute Supervision/Beratung?“) zu etablieren, so unstrittig scheint mir, dass Professionalisierungsprozesse – mögen sie noch so notwendig sein – einen hohen Preis kosten. Über den Einsatz für qualitätssichernde Standards, die unsere Klienten vor Scharlatanen schützen, kann die Kreativität, in jedem Einzelfall die spezifisch entwicklungsfördernde, „passende“ Beratungsvariante gemeinsam mit dem Klientensystem zu entwerfen und prozessual weiter zu entwickeln, in Vergessenheit geraten (siehe dazu: Fürstenau 2001). Supervisoren und Berater sollten sich aber dieser Kreativität (die sich mit generellen Standards und festgeschriebener Qualitätssicherung chronisch „beisst“) ebenso verpflichtet fühlen wie den Kriterien etablierter Professionalität. Das Nachdenken über die Unabhängigkeit des Beraters endet also so, wie es begonnen hat – mit einer Paradoxie. Literatur Barthel-Rösing, M. (2005): Gruppenanalytische Supervision als Integration von Fallarbeit und Teamentwicklung. In: Haubl, R., Heltzel, R., Barthel-Rösing, M. (Hrsg.): Gruppenanalytische Supervision und Organisationsberatung. Giessen: Psychosozial-Verlag, S. 121–140 Bauman, Z. (2003): Flüchtige Moderne. Frankfurt/M.: Edition Suhrkamp Fürstenau, P. (2001): Fortbildungskonsultation und –supervision für Supervisorinnen und Supervisoren. In: Ders.: Psychoanalytisch verstehen. Systemisch denken. Suggestiv intervenieren. Stuttgart: Pfeiffer bei Klett-Cotta, S. 112–119 Haubl, R. (2005): Mikropolitik für gruppenanalytische Supervisoren und Organisationsberater. In: Haubl, R., Heltzel, R., Barthel-Rösing, M. (Hrsg.): Gruppenanalytische Supervision und Organisationsberatung. Giessen: Psychosozial-Verlag, S. 53–78 Heintel, P. (2003): Supervision und ihr ethischer Auftrag. In: Supervision 1/2003, S. 32-39 Heintel, P., Krainer, L., Ukowitz, M. (Hrsg.) (2006): Beratung und Ethik. Praxis, Modelle, Dimensionen. Berlin: Ulrich Leutner Verlag Heltzel, R. (1997): Die Bedeutung von Feldkompetenz für Beratung und Supervision in der Psychiatrie. In: Heltzel, R. (Hrsg.): Supervision in der psychiatrischen Klinik. psychosozial 20, Nr. 70. Gießen: Psychosozial-Verlag, S. 57–70. Heltzel, R. (1999): Entwicklungsbegleitung in psychiatrischen Organisationen. In: Pühl, H. (Hrsg.): Supervision und Organisationsentwicklung. Handbuch 3. Opladen: Leske und Budrich, S. 332– 358. Heltzel, R. (2000): Teamsupervision in der Psychiatrie. In: Pühl, H. (Hrsg.): Handbuch der Supervision 2. Berlin, Spiess, S. 204–220 Heltzel, R. (2001): Über das Nützliche und das Rechte bei der Beratung der Mächtigen und andere Fragen – ein fiktives Gespräch mit Michel de Montaigne. In: Ardjomandi, E., Berghaus, A., Knauss, W. (Hrsg.): Jahrbuch für Gruppenanalyse und ihre Anwendungen, Bd. 7. Heidelberg: S. 135–164 Heltzel, R. (2005a): Gruppenanalytische Beratung in Non-Profit-Organisationen. In: Haubl, R., Heltzel, R., Barthel-Rösing, M. (Hrsg.): Gruppenanalytische Supervision und Organisationsberatung. Gießen: Psychosozial-Verlag, S. 11–52 Heltzel, R. (2005b): Supervision und Beratung in psychiatrischen Organisationen. In: Haubl, R., Heltzel, R., Barthel-Rösing, M. (Hrsg.): Gruppeanalytische Supervision und Organisationsberatung. Giessen: Psychosozial-Verlag, S. 213–232 Heltzel, R. (2006): Der Gruppenanalytiker in komplexen Supervisionsaufträgen oder: Wie GRAS mich bei der Beratungsarbeit in Organisationen begleitet. In: Krause-Girth, C. (Hrsg.): Die Gruppe, das Paar und die Liebe (Buchveröffentlichung in Vorbereitung) Supervision 2.2006 47 Heltzel: Die Unabhängigkeit des Supervisors in Beratungsaufträgen Mitchell, S.A. (2005): Psychoanalyse als Dialog. Giessen: Psychosozial-Verlag. Moeller, M.-L. (2003): Gegenübertragung in der Gruppenanalyse. In: Pritz, A., Vykoukal, E. (Hrsg.): Gruppenanalyse. Theorie-TechnikAnwendung, 2., veränderte Auflage. Wien: Facultas Universitätsverlag, S. 70–102 Montaigne, M. de (1998): Essais. Erste moderne Gesamtübersetzung von Hans Stilett. Frankfurt: Eichborn Verlag 48 Rosa, H. (2005): Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne. Frankfurt/M.: edition suhrkamp Sennett, R. (2006): Die Kultur des neuen Kapitalismus. Berlin: Berlin Verlag Wellendorf, F. (1997): Einige Gedanken zum Konzept der Institutionsanalyse. In: Heltzel, R. (Hrsg.): Supervision in der psychiatrischen Klinik. psychosozial 20, Nr. 70. Giessen: Psychosozial-Verlag, S. 41–46 WEITERBILDUNG Jörg Knoll Kurs- und Seminarmethoden Ein Trainingsbuch zur Gestaltung von Kursen und Seminaren, Arbeits- und Gesprächskreisen. 227 Seiten. Broschiert. ISBN 3-407-36401-6 Dieses Methoden-Handbuch ist für alle, die bereit sind, »methodische Fantasie« zu entwickeln. Darunter versteht Jörg Knoll die Fähigkeit, Methoden stimmig auszuwählen und einzusetzen, sie zu verändern und selbst welche zu erfinden. Spezielle Hinweise für Kursleiter erleichtern die Vorbereitungsarbeit. »Ein vergleichbar solide gemachtes, praxisnahes und ansprechendes Methodenbuch ist mir nicht bekannt.« Hans-Joachim Petsch Rudolf Müller Mehr Bewegung ins Lernen bringen Energie aufbauen, Leistungsfähigkeit und Lernmotivation erhöhen, Lernstoff verankern. 209 Seiten. Pappband. ISBN 3-407-36394-X Dieses Handbuch mit seinen fast 100 Übungen lässt das Herz aller Lehrenden höher schlagen. Die Bewegungsübungen lassen sich wunderbar einfach in Seminaren und im Unterricht einsetzen. »Ob in der Erwachsenenbildung oder Schule: Mit diesen Übungen bringen Sie Schwung und Erfolg in Ihren Unterricht.« Behinderte machen Sport Gudrun F. Wallenwein Spiele: Der Punkt auf dem i Kreative Übungen zum Lernen mit Spaß. 252 Seiten. Pappband. ISBN 3-407-36407-5 Die Konzentration der Seminargruppe lässt nach, die Aufmerksamkeit sinkt ins Bodenlose und nichts wird mehr aufgenommen. Kennen Sie das? Möchten Sie das in Ihren Seminaren vermeiden? Gudrun F. Wallenwein hat Spiele und Übungen für Trainings und Seminare gesammelt und den unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten zugeordnet. Beltz Verlag · Postfach 100154 · 69441 Weinheim · www.beltz.de Supervision 2.2006
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