service&unterhalt Aufzugsinformationen für das professionelle Gebäude-Management 3 Sicherheit 4 Logistik 10 Design 13 Planung Bei Störungen hilft das Customer Call Center schnell und effizient. Neues Ersatzteillogistik-Konzept gibt Servicetechnikern mehr Zeit für Wartung und Reparatur. Mit Graphic Walls erhält der Aufzug eine individuelle Note. Der Planungsnavigator – das Online-Tool ist jetzt auch für Modernisierungen geeignet. 2,40 Meter – der neue Massstab bei Aufzugsersatz Innovation > Das Austauschprodukt Schindler 6300 kommt neu mit nur 2,40 Metern Schachtkopfhöhe aus. Das bietet bei einem Aufzugsersatz volle Flexibilität und einfache Lösungen. Text Raphael Hegglin Bild Frank Brüderli, Remy Steinegger D en alten Aufzug raus, den neuen rein: So einfach geht das selten. Denn sobald bestehende Komponenten – zum Beispiel ein Rollengerüst oder Lifttüren – mit neuen Bauteilen zusammenarbeiten müssen, sind individuelle Lösungen gefragt. Sehr oft kommt dann der Schindler 6300 ins Spiel, denn dieser Aufzug eignet sich perfekt für einen Ersatz: Seine Kabine lässt sich in 10-Millimeter-Schritten optimal an das bestehende Schachtmass anpassen. Damit nutzt der Schindler 6300 den Platz bestmöglich aus und bietet mehr Kabinenraum als Konkurrenzprodukte. Als standardisiertes Produkt lässt sich der Aufzug zudem schnell einbauen. Einmal in Betrieb genommen, überzeugt er durch modernes Design, hohe Laufruhe, Sicherheit und gute Energieeffizienz. Nur: Bisher benötigte auch der Schindler 6300 eine Schachtkopf höhe von über 2,90 Metern. «Diese Höhe ist ein Problem, sobald der zu E d i t o r i a l Liebe Leserinnen und Leser Aufzüge gehören heute zu den sichersten Fortbewegungsmitteln überhaupt. Kontinuierliche Wartung und präventive Reparaturen durch unsere Servicetechniker sorgen da für, dass Ihr Lift zuverlässig, sicher und lange seinen Dienst tut. Die lange Lebensdauer unserer Aufzüge hat allerdings zur Folge, dass unsere Servicetechniker eine wachsende Zahl unterschiedlichster Technolo gien kennen und beherrschen müssen. Seit langem engagieren wir uns darum intensiv für eine gute Grund ausbildung und eine permanente Weiterbildung unseres Feldperso nals. Jeder neu angestellte Service techniker, Reparateur und Monteur durchläuft in unserem Unternehmen einen mehrmonatigen Lehrgang ent weder im Lift Camp Service in Dieri kon LU oder im Lift Camp Montage/ Neuinstallation in Degersheim SG. Hier wird er fit gemacht für seinen späteren Arbeitsalltag. Und in unse rer Berufsbildung, die insgesamt 300 Lernende in 13 Berufen ausbil det, lernt eine wachsende Zahl von Jugendlichen die Speziallehre des Polymechanikers «Fachrichtung Auf zugsmontage». Schindler, einst eine klassische Ma schinenbaufirma, ist heute vor allem ein Lieferant hochwertiger Mobili tätsdienstleistungen. Sie als Kunde wünschen sich vor allem, dass Ihre Aufzüge störungsfrei und zuverlässig funktionieren. Und wir tragen dazu bei, dass dies auch so bleibt – mit unseren topqualifizierten und enga gierten Mitarbeitenden. ersetzende Aufzug nur einen kleinen Schachtkopf hat. Die Antriebe alter Aufzüge befinden sich oft in einem Maschinenraum oder sind auf einem Rollengerüst im Schachtkopf platziert», erklärt Dominique Flaction, Produktmanager bei Schindler. Moderne Aufzüge benötigen für den Antrieb üblicherweise keinen Maschinenraum mehr – dafür aber genügend Platz im Schachtkopf. Dies ist jedoch Platz, der in bestehenden Boris Tomic > Seite 2 Mitglied der Geschäftsleitung Gebäuden nicht immer Die Schachtkopfhöhe von 2,40 Metern setzt neue Massstäbe beim Aufzugsersatz – und garantiert optimale Lösungen. Der Schindler 6300 mit dem kurzen Schachtkopf löst zahlreiche Modernisierungsprobleme. So benötigt er keinen Dachaufbau mehr (siehe Bild unten), insbesondere bei Häusern mit Schrägdach oft eine Knacknuss. Facts &Figures Typ Schindler 6300 ab 2400 mm 2039 / 2139 mm 2000 / 2100 mm 1125 kg 1 m / s 45 m Schachtkopfhöhe* Kabinenhöhe Türhöhe Nutzlast max. Geschwindigkeit (VKN) Förderhöhe max. * bei Türhöhe 2000 mm > Innovation ausreichend vorhanden ist. Für den Ersatzaufzug ist dann eine technisch aufwendige Speziallösung mit Maschinenraum notwendig, oder es muss extra ein Dachaufbau für den neuen Aufzug erstellt werden. Klare Vorteile ohne Überfahrt Da Wohnraum ein knappes Gut ist, lassen viele Liegenschaftsbesitzer Dachstöcke zu Wohnungen ausbauen. So entstehen begehrte und rentable Wohnungen. Allerdings: Ein Dachstock lässt sich nur durch einen Aufzug mit kleinem Schachtkopf erschliessen – oder es ist auch hier ein Dachaufbau erforderlich. Bis anhin waren – wie oben erwähnt – darum oft Kompromisse oder Speziallösungen gefragt – teilweise mit Abstrichen. Beim Bau eines Dachaufbaus sind zwar weiterhin alle Etagen be- 2 dient, doch ist eine solche Lösung teuer und erfordert ein zusätzliches Baubewilligungsverfahren. Nebst höheren Kosten haben Dachaufbauten weitere Nachteile: Sie bilden energetische Schwachstellen, da durch sie die Wärmeverluste eines Gebäudes steigen. Und nicht zuletzt leidet die Optik: So stören Dachaufbauten das Dachbild und verändern die ursprüngliche Architektur eines Gebäudes. «Der neue Schindler 6300 mit kurzem Schachtkopf löst all diese Probleme auf einfache Weise», erklärt Dominique Flaction. «Wir können unser bewährtes Standardprodukt für den Aufzugsersatz jetzt noch flexibler einsetzen.» Somit setzt die Schachtkopfhöhe von 2,40 Metern neue Massstäbe beim Aufzugsersatz – und garantiert optimale Lösungen für jede Situation. < Sicherheit > In einer Aufzugskabine festzusitzen, ist für viele ein beängstigendes Szenario. Die Mitarbeitenden des Schindler Customer Call Centers in Ebikon sorgen mit Einfühlungsvermögen und schnellem Service für eine rasche Entspannung solcher Situationen. Das wissen Betroffene und Immobilienbewirtschafter gleichermassen zu schätzen. Eingeschlossen im Aufzug: So wird Ihnen geholfen Luisa Bachmann, Lernende Fachfrau Kundendialog, im Customer Call Center in Ebikon. Krisenmanagement. Mehrsprachigkeit ist Voraussetzung. «Das Schöne an dem Beruf ist, dass ich täglich mit den verschiedensten Menschen und in unterschiedlichen Sprachen kommuniziere. Mir macht es Freude, dass ich helfen kann», erzählt Luisa begeistert. Im Schindler Customer Call Center hört die Schulung nicht mit dem Lehrabschluss auf. Jedes Gespräch wird aufgezeichnet und analysiert. Daraus entstehen Workshops für die Call Agents. Ausserdem erhalten alle Mitarbeitenden einmal im Monat ein individuelles Coaching. Damit wird die Qualität auf hohem Niveau gehalten, was dem Call Center bereits mehrere Auszeichnungen einbrachte. Auch die Monteure vor Ort sind sehr einfühlsam 0848 821 821 Text Sibylle Lagler BilD element P «I st jemand im Lift eingeschlossen? Bitte antworten.» – Eine alltägliche Frage für die 20 Mitarbeitenden des Schindler Customer Call Centers. Jeden Tag führen sie über 1500 Telefongespräche. Störungsmeldungen aus der ganzen Schweiz gehen hier ein. Personeneinschlüsse machen glücklicherweise nur den kleinsten Teil der Anrufe aus. Drückt aber jemand den Notfallknopf im Lift, ist Hilfe nicht weit. Sofort wird die Verbindung mit einem Call Agent hergestellt. Ein Servicetechniker ist nach rund 30 Minuten vor Ort. Alle Gespräche gleich ernst nehmen Die Mitarbeitenden im Call Center sehen auf ihren Bildschirmen sofort, woher der Anruf kommt. «Für die eingeschlossene Person ist es sehr beruhigend, wenn wir schon wissen, wo sie sich befindet», erklärt Dinis Mendes, Leiter des Customer Call Centers. Er arbeitet seit 27 Jahren im Das Customer Call Center ist 24 Stunden / 365 Tage erreichbar. Man kontaktiert es unter der Nummer 0848 821 821. Wenn möglich halten Sie bitte die Aufzugsnummer bereit. Sie ist normalerweise auf einem Schild im Kabineninnern aufgeführt. Mendes. Am anspruchsvollsten sei es, Menschen mit Platzangst und Panik zu beruhigen. Mit diesen nehmen die Call Agents bei einem Einschluss immer wieder Kontakt auf, bis der Servicetechniker vor Ort übernimmt. Auch eingeschlossene Kinder verlangen besonderes Fingerspitzengefühl. «Wir versuchen immer, einen Elternteil ausfindig zu machen. Dann kann die Mutter ihr Kind durch die Lifttür ansprechen und beruhigen», schildert Dinis Mendes das Vorgehen. Hohe Qualität Call Center. Zu einer brenzligen Situation sei es in all den Jahren zum Glück nie gekommen. «Aufzugsstörungen sind längst nicht so dramatisch, wie es in Filmen oft dargestellt wird», sagt er mit einem Schmunzeln. Trotzdem sei jeder Anruf eine neue Herausforderung. «Es ist wichtig, dass wir trotz Routine alle Gespräche gleich ernst nehmen», erklärt Dinis Den täglichen Herausforderungen im Call Center stellt sich seit letztem Sommer auch Luisa Bachmann. Sie ist die erste Lernende Fachfrau Kundendialog bei Schindler Aufzüge Schweiz. Diese Ausbildung existiert in der Schweiz erst seit vier Jahren. Sie ist vergleichbar mit einer kaufmännischen Lehre, jedoch mit spezifischem Fokus auf Kundendialog und Dass die Qualität stimmt, zeigen auch zufriedene Kunden. Einer von ihnen ist Joachim Kult, Bereichsleiter Vermietung und Unterhalt der Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW). Die Stiftung bewirtschaftet rund 100 Immobilien. «Unsere Mieter sind durchschnittlich 74 Jahre alt. Ein funktionsfähiger Lift ist in diesem Alter wichtig für den Erhalt der Selbständigkeit», erklärt Joachim Kult den Stellenwert der Aufzüge in den Gebäuden der SAW. Die Mitarbeitenden von Schindler erlebe er als sehr professionell: «Die Call Agents und auch die Monteure vor Ort sind sehr einfühlsam. Durch aktives Zuhören und die richtigen Fragen sorgen sie schnell für eine Entspannung der Situation.» Sein Eindruck habe sich nach einer Führung durch den Betrieb in Ebikon noch verstärkt. «Bei unserem Besuch wurde mir erst richtig bewusst, wie hoch die Anforderungen an die Mitarbeitenden im Customer Call Center sind. Täglich rufen Leute an, die Hilfe suchen, vielleicht sogar in Panik geraten sind. Ich empfinde Hochachtung davor, wie sensibel und professionell die Call Agents diese schwierige Aufgabe meistern», zeigt sich Joachim Kult beeindruckt. < 3 Schindler service&unterhalt 1 2 1. Ein Kunde meldet eine Störung an seinem Aufzug Salvatore Devito vom Schindler Customer Call Center in Ebikon. 2. Der Servicetechniker von Schindler geht zur Anlage und stellt fest, dass die Lifttüre nicht mehr richtig funktioniert. 3. Der Servicetechniker benötigt ein Ersatzteil und bestellt das Elektronikmodul über sein FieldLink-Gerät online beim zentralen Ersatzteillager in Ebikon. 3 4 Das vom Schindler Ersatzteillager konfigurierte Paket wird von einem Postkurier am Abend in Ebikon abgeholt … Servicetechniker gewinnen Zeit für ihre Kunden Logistik > Mehr Zeit für Wartung und Reparatur. Das neue ErsatzteillogistikKonzept von Schindler hat sich im Test bewährt und wird bis Ende 2015 flächendeckend eingeführt. Es hilft den Servicetechnikern, ihre Kernaufgabe noch besser zu erfüllen. Text Stefan Doppmann Bild element P «I ch fahre schnell ins Lager, um ein Ersatzteil zu holen.» Diesen Satz werden die Servicetechniker von Schindler bald aus ihrem Repertoire streichen. Mit dem neuen Konzept für die Ersatzteillogistik entfallen Fahrten ins Regionallager künftig. Neu werden Ersatzteile, die für eine Reparatur benötigt werden, Verschleissteile und Verbrauchsmaterial direkt über Nacht in die Fahrzeuge der Servicetechniker geliefert. Möglich macht dies der Logistikpartner von Schindler PostLogistics mit dem Lieferdienst «Innight». Die Post- 4 Kuriere holen die Waren im Zentral lager von Schindler in Ebikon ab und liefern sie bis 06.00 Uhr morgens – in einzelnen definierten Randregionen bis 07.00 Uhr – in die ganze Schweiz aus. Wenn der Servicetechniker am frühen Morgen in sein Dienstfahrzeug steigt, findet er im Kofferraum alles Material vor, das er bis 17.00 Uhr am Vorabend über sein Smartphone bestellt hat. Gleichzeitig bringt die Post nicht benötigte Ersatzteile nach Ebikon zurück und entsorgt Alteisen, Batterien, Elektroschrott sowie ausrangierte Leuchtmittel. Mehr Zeit für das Kerngeschäft «Dank dieses neuen Services spare ich sehr viel Zeit. Wenn ich am Morgen zur Arbeit fahre, habe ich alles, was ich an diesem Tag benötige, bereits im Auto dabei», erklärt Sylvain Barut. Er ist Servicetechniker in der Region Sion. Gerade in den weitläufigen Bergregionen des Wallis oder im Bündnerland befreit das Konzept die Servicetechniker von unzähligen Leerfahrten. Die so gewonnene Zeit setzen sie für ihre Kernaufgabe ein: für die Wartung und Reparatur der Aufzüge ihrer Kunden. Eine der grossen Stärken des neuen Konzepts für die Ersatzteillogistik ist seine Flexibilität. «Mit der neu organisierten Logistikkette vereinfachen wir den Arbeitsalltag der Servicetechniker und gleichzeitig steigern wir die Effizienz unserer Serviceorganisation», ist der Head Central Warehouse, Urs Heller, überzeugt. Eine der grossen Stärken des neuen Konzepts für die Ersatzteillogistik ist seine Flexibilität. Duldet eine Reparatur keinen Aufschub, greift der Express-Service. Innert Stunden werden dringend benötigte Komponenten direkt an die vom Servicetechniker angegebene Lieferadresse gebracht. Auch ausserhalb der Geschäftszeiten, in der Nacht oder am Wochenende. Die Basis zum Erfolg des neuen Konzepts für die Ersatzteillogistik legte der Umbau des Zentrallagers in Ebikon. Dieses wurde Ende April seiner Bestimmung übergeben. Um die bisher von den Regionallagern erfüllte Funktion übernehmen zu können, wurde die Leistungsfähigkeit des Zentrallagers deutlich erhöht. Es erhielt ein neues Layout und wurde mit neuen Gestellen und einem automatisierten Hochregallager ausgestattet. 5. … und mit dem Lieferdienst «Innight» in der Nacht bis morgens um 6.00 Uhr zum Dienstfahrzeug des Schindler Servicetechnikers überall in der Schweiz geliefert. 6. Der Servicetechniker von Schindler findet bei Arbeitsbeginn alles benötigte Material in seinem Wagen vor … Erfolgreicher Testlauf Das neue Logistikkonzept wurde in den letzten Monaten in den drei Regionen Sion, Aarau und Winterthur ausgiebig getestet. Die dabei gemachten Erfahrungen waren grösstenteils positiv. «Insgesamt hat sich das Konzept bestens bewährt», erklärt der Projektleiter Björn Beyer. Nun ist das Logistikkonzept reif für den flächendeckenden Einsatz. Schritt für Schritt wird es in den verschiedenen Serviceregionen eingeführt. Bis Ende 2015 werden die Kunden in der ganzen Schweiz vom Effizienzgewinn profitieren können, den es mit sich bringt. Doch das wird nicht die letzte Neuerung der Serviceorganisation von Schindler zum Nutzen der Kunden sein. Die Einführung einer neuen SAP-Lagerverwaltungssoftware im Zentrallager wird derzeit vorbereitet. Diese wird dazu beitragen, die Lieferqualität an der Front weiter zu erhöhen. < 7. … und spart damit wertvolle Zeit, um den Aufzug wieder zum Laufen zu bringen. 5 6 7 5 Schindler service&unterhalt Mit einem Klick zum Überblick Web Application > Schindler Dashboard ist ganz auf die Bedürfnisse der digitalen Immobilienbewirtschaftung abgestimmt. Sie ermöglicht den Kunden den sicheren Online-Zugriff auf ihr persönliches Konto mit sämtlichen Daten und Informationen, die für Wartung, Instandhaltung und Bewirtschaftung der Aufzüge wichtig sind. Text Pirmin Schilliger BilD Kreuzer Design, St. Gallen S Mit dem Online-Tool Schindler Dashboard kann der Kunde von jedem PC, Tablet oder Smartphone aus auf die aktuellen Daten seiner Aufzüge zugreifen. 6 chindler Dashboard wurde für Kunden auf der ganzen Welt entwickelt. Die Einführung der länderspezifischen Version für die Schweiz liegt in den Händen von Projektleiterin Deborah Marinelli. Läuft alles nach Zeitplan, wird Schindler Dashboard bei Kunden, die bereits mit dem Vorgängertool gearbeitet haben, bis Ende August aufgeschaltet. «Danach werden wir das neue Tool allen interessierten Kunden anbieten», sagt Deborah Marinelli. Der Zugang zu der neuen Dienstleistung ist denkbar einfach: Nach der Anmeldung bei der Dashboard-Hotline erhalten die Kunden in separaten Mails ihre Login-Daten. Sie können dann nach Aktivierung ihres Kontos von jedem Computer oder Digital gerät rund um die Uhr auf Fakten, Zahlen und Daten zu ihren Aufzügen zugreifen. Lückenlos dokumentiert Beim neuen Tool handelt es sich nicht bloss um eine Ausbau-Version des Vorgängers, sondern um eine komplette Neuentwicklung. Die System architektur ist nun wesentlich komplexer. Dafür wartet sie mit einer solchen Fülle von Informationen auf, dass kaum mehr Fragen in Bezug auf Wartung, Instandhaltung und Bewirtschaftung der Aufzüge offenbleiben. Selbst grössere Portfolios mit mehreren hundert Aufzügen werden leicht überschaubar. Den grössten Nutzen bringt Dashboard zweifellos den Grosskunden. «Letztlich steht das Tool aber jedem zur Verfügung, auch dem Eigentümer eines Einfamilienhauses mit einem einzigen Lift im Portfolio», betont Deborah Marinelli. Das neue digitale Werkzeug erweist sich mit seiner übersichtlichen Ober- fläche und der klaren Navigation über Pulldown-Menus als ausgesprochen benutzerfreundlich. Die Auswertung der relevanten Daten erscheint in übersichtlichen Grafiken und Tabellen. Die Berichte können sich auf einen Tag beschränken oder einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren umfassen. Über das Fenster «Leistung» sind zum Beispiel die Verfügbarkeit der Aufzüge, die störungsfreie Betriebsdauer, Störungsmeldungen und -analysen abrufbar. Unter «Aktivitäten» erfährt der Kunde, was im Rahmen der Instandhaltung an den Aufzügen alles gemacht worden ist. Zudem kann er hier den Wartungsplan für das aktuelle Jahr einsehen. Unter «Portfolio» erscheinen Serviceverträge, Reparaturangebote, ausgeführte Aufträge sowie beglichene und offene Rechnungen. Selbstverständlich kann der Kunde eine Störung online dem Customer Call Center melden. Das neue Tool bietet über die rasche Information und komplette Dokumentation hinaus echten Zusatznutzen. Denn die Ereignisdaten werden in Echtzeit aktualisiert. Das erlaubt eine ständige Überwachung der Leistung. Nicht zuletzt schafft Schindler Dashboard mit den lückenlos präsentierten Fakten eine umfassende Transparenz. Die ersten positiven Reaktionen zeigen: Die Kunden schätzen es ausserordentlich, dass Schindler mit Dashboard alle Karten offen auf den Tisch legt. Für die Verwalter und Facility Manager ist Schindler Dashboard ausserdem ein äusserst praktisches Informationsmittel, das ihnen die tägliche Arbeit wesentlich erleichtert. Dank dem Tool sind sie nun stets auf dem aktuellsten Wissensstand und in der Lage, gegenüber ihren Auftrag gebern jederzeit rasch eine klare Auskunft über die Aufzüge geben zu können. Überdies werden sie die Informationen bald auch unterwegs abrufen können. Denn in Vorbereitung ist eine Schindler-Dashboard Smartphone-App für mobile User. < «Kunden können nach Aktivierung ihres Kontos von jedem Computer oder Digitalgerät aus rund um die Uhr auf Fakten, Zahlen und Daten zu ihren Aufzügen zugreifen.» Zusatznutzen und Transparenz «Nach rund einer Stunde sind die meisten Anwender mit Schindler Dashboard so weit vertraut, dass sie das Tool über die vielen Optionen ganz nach ihren Bedürfnissen einrichten können», sagt Deborah Marinelli. Der Nutzer kann die Berichte als Exceloder PDF-Datei herunterladen und ausdrucken. Oder er kann sie sich als E-Mail-Nachricht zustellen lassen, täglich, wöchentlich oder monatlich. Hat er zum Beispiel Alarm-Benachrichtigungen aktiviert, meldet ihm das System neue und abgeschlossene Störungen, Besuche von Technikern, gestoppte Aufzüge, ausgeführte Wartungen, Wiederinbetriebnahme usw. Falls dieser Dienst nicht erwünscht ist, kann er mit einem Klick wieder deaktiviert werden. Schindler Dashboard weist eine übersichtliche Oberfläche und eine klare Navigation auf. 7 Schindler service&unterhalt Das sind unsere Top-Monteure der Zukunft – die jungen Lehrabsolventen 2015 Polymechaniker Fachrichtung Aufzugsmontage. Ausbildung > Um den wachsenden Bedarf an qualifizierten Monteuren zu decken, hat Schindler 2008 eine eigene Berufslehre für Polymechaniker mit Fachrichtung Aufzugsmontage ins Leben gerufen. Diese hat sich zur Erfolgsstory mit über 20 Absolventen pro Jahr entwickelt. Hoch hinaus als Aufzugsmonteur Text Brigitte Senn Bild Brigitte Senn, Stefano Schröter D er 3. Juli 2015 ist ein grosser Tag im Leben von Adriano Fruttiger. Zusammen mit 72 weiteren Lehrabsolventen der Schindler Berufsbildung lässt sich der junge Basler an der Abschlussparty in Ebikon für seinen erfolgreichen Lehrabschluss feiern. Besonders gefreut hat er sich dabei auf das Wiedersehen mit jenen Kollegen, die ebenfalls den Beruf des Polymechanikers Fachrichtung Aufzugmontage in einer der Schindler Geschäftsstellen erlernt haben. Seit dem gemeinsamen Absolvieren des «Lift Camps» zu Beginn des dritten Lehrjahres hat er neue Freunde aus allen Landesteilen. Entspannt und stolz stehen die 24 jungen Aufzugsmonteure nun da – anzahlmässig der stärkste Lehrberuf bei Schindler – und posieren bereitwillig für den Fotografen. Spannender, vielseitiger Beruf Der Höhepunkt seiner vierjährigen Ausbildung fand für Adriano Fruttiger aber schon viel früher statt. «Das war der Moment, als ich zum ersten Mal im Liftschacht stand und meinen ersten Aufzug von A bis Z alleine montieren konnte», erzählt der 24-Jährige. Weil er bereits die RS absolviert hatte und etwas später als andere in die Lehre einstieg, fiel ihm die Umstellung auf den Baustellen alltag leicht. «Als Aufzugsmonteur 8 müsst ihr immer dranbleiben, sei es in Bezug auf Technik, Sicherheit oder im Umgang mit anderen Handwerkern», gab Praxisbetreuer Tomislav Duvnjak ihm und den fünf weiteren Lernenden, die er in der Geschäftsstelle Basel betreut, mit auf den Weg. Adriano Fruttiger liebt die technischen Herausforderungen. Er findet es aber auch spannend, durch den Beruf neue Orte und Leute kennenzulernen. Dafür nimmt er längere Arbeitswege in Kauf. Ihm gefällt die Eigenverantwortung und die Freiheit, sich die Arbeit selber einteilen zu können. Zudem könne er das Fitnessprogramm gleich «on the job» absolvieren. Nach der Lehre sind zahlreiche Laufbahnen möglich Um den Bedarf an fachlich qualifiziertem Nachwuchs für die Aufzugsmontage aus den eigenen Reihen zu decken, hat Schindler im Jahr 2008 die neue Berufslehre mit 10 Auszubildenden gestartet. Dieses Jahr haben bereits 24 Polymechaniker Fachrichtung Aufzugsmontage ihre Ausbildung abgeschlossen, zwei davon mit Ehrenmeldung. «Für unsere Branche ist die Lehre zum Aufzugsmonteur eine einzigartige Chance, handwerklich begabte Jugendliche schon von Beginn ihrer beruflichen Entwicklung an mit den viel- Hightech-Spezialisten für die Praxis Während des ersten und zweiten Lehrjahres absolvieren die angehenden Aufzugsmonteure zusammen mit den Polymechanikern die mechanische Grundausbildung in einem Ausbildungszentrum. Nach bestandener Teilprüfung wechseln sie für fünf Wochen ins Schindler «Lift Camp», wo sie die verschiedenen Komponenten von Grund auf kennenlernen und die Aufzugsmontage trainieren. Im dritten und vierten Lehrjahr arbeiten sie im Montageteam einer Geschäftsstelle mit, wo sie – be gleitet von ihrem Praxisbetreuer – bereits im Feld eingesetzt werden. Die Abschlussprüfung beinhaltet unter anderem die selbständige Montage eines Standardaufzugs innerhalb von 100 Stunden. Damit erbringen die jungen Berufsleute den Beweis, dass sie die mechanischen, elektromechanischen und elektronischen Komponenten innert vorgegebener Zeit zu einem sicher funktionierenden Aufzug zusammenbauen können. Die Berufslehre als Polymechaniker EFZ mit Fachrichtung Aufzugsmontage ist eidgenössisch anerkannt. Insgesamt bildet die Schindler Berufsbildung 300 Lernende in 13 Berufen aus. Nachgefragt Adriano Fruttiger Tomislav Duvnjak Aufzugsmonteur Lehre 2011 bis 2015 Schindler Basel Praxisbetreuer von Adriano Fruttiger und fünf weiteren Lernenden «Mein Beruf gefällt mir, weil ich gerne selbständig arbeite. Ein Bürojob wäre nichts für mich. Als Aufzugsmonteur ist der Liftschacht dein Revier und du bist dein eigener Chef. Die Anforderungen sind hoch, aber dafür hast du auch deine Freiheiten. Als Aufzugsmonteur hast du einen Extrastatus auf der Baustelle, weil alle anderen Handwerker froh sind, wenn du den Aufzug so schnell wie möglich als Baulift in Betrieb setzen kannst. Auch um unseren professionellen Auftritt und die Top-Ausrüstung werden wir oft beneidet.» fältigen Chancen der Aufzugswelt vertraut zu machen», erklärt Patrick Imfeld. Er ist der Ausbildungsverantwortliche für die Lernenden der Geschäftsstellen. Heute stehen je nach Eignung und Interesse den Lernenden viele Laufbahnen im Unternehmen offen, wobei einige Jahre Berufserfahrung in der Aufzugsmontage ein unverzichtbarer Grundstein für eine erfolgreiche Weiterentwicklung sind. Bis alle montagetechnischen Herausforderungen ausgereizt sind, dauert es etliche Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Zudem kommen immer wieder neue Aufzugstypen auf den Markt, deren Montage ebenfalls erlernt und beherrscht sein will. Die grosse Faszination des Berufs zeigt sich auch darin, dass mehr als zwei Drittel der mittlerweile 80 Ausgelernten heute noch im Lehrbetrieb tätig sind. Die Ausbildung zum Aufzugsmonteur ist also wahrlich eine echte Erfolgsgeschichte. < «Die zwei Praxisjahre nach der Grundausbildung sind für die angehenden Aufzugsmonteure sehr anspruchsvoll. Viele Infos müssen in kurzer Zeit verarbeitet und ins praktische Handwerk umgesetzt werden. Als Praxisbetreuer sehe ich mich in einer ähnlichen Rolle wie ein Fahrlehrer. Mein Ziel ist es, die Lernenden zu grosser Selbständigkeit und Eigenverantwortung zu erziehen, sodass sie wirklich bereit sind, unsere Anlagen optimal im Sinne des Kunden zu montieren. Wenn sich Lernende bei der Montage des Standardmodells Schindler 3300 bewährt haben, lasse ich sie an einer grösseren Montage mitwirken wie etwa einer Modernisierung mit dem Schindler 6300. So haben sie einen Eindruck von der ‹Super League›, in die sie nach einigen Jahren Berufspraxis auf steigen können.» Das wird von einem Aufzugsmonteur erwartet Praxisbetreuer Tomislav Duvnjak (rechts) weist einen jungen Polymechaniker-Lehrling in die Geheimnisse der Montage eines Schindler 3300 ein. – Begeisterung für Technologie – Hohes Sicherheitsbewusstsein – Gute Noten in Mathematik und Naturkunde – Wissen in Elektro-, Maschinen- und Anlagentechnik sowie in Mechanik – Handwerkliches Geschick – Körperlich fit und schwindelfrei – Eigenverantwortung – Durchsetzungsvermögen – Hoher Selbstorganisationsgrad 9 Schindler service&unterhalt Design > Mit Graphic Walls können Kunden ihrem Aufzug von Schindler eine ganz persönliche Note verleihen. Zum 150-Jahr-Jubiläum wählte die Firma Sigvaris diese Variante, als es um einen Ersatzaufzug im Firmengebäude in St. Gallen ging. Das Resultat kann sich sehen lassen. Graphic Walls: Individualität für den Aufzug Der Lift im Sigvaris-Hauptgebäude erhielt dank Graphic Walls eine spezielle, frische Note. Darüber freuen sich (v.r.) José Lopez, Verkaufsleiter Schindler St. Gallen, sowie Head of Support Heinrich Luder und MarketingLeiter Domenic Buschor von Sigvaris Schweiz. Text Michael Zollinger Bild Marcel Kaufmann F ür Kunden, die eine individuelle Lösung für ihren Aufzug wünschen, sind Schindler Graphic Walls genau das Richtige. Sie bieten zusätzlichen Raum, um ein Corporate Design zu vermitteln, eine spezielle Botschaft zu platzieren und damit die besondere Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher zu gewinnen. Im Gebäude der Ländergesellschaft von Sigvaris in St. Gallen stand 2014 zum 150-Jahr-Jubiläum ein grösseres Umbauprojekt an. Die Spezialistin für medizinische Kompressionsstrümpfe plante, den alten Warenaufzug aus den 70er Jahren durch einen neuen Personenaufzug zu ersetzen. Gleichzeitig sollte man mit dem neuen Aufzug dank eines Durchbruchs neu vom Empfang direkt ins Personalres taurant im 4. Stock gelangen. Dort finden regelmässig auch Kundenschulungen statt. nutzt wird: Das waren für mich die Stichworte, um Graphic Walls vorzuschlagen», umreisst Schindler Verkaufsleiter José Lopez von St. Gallen die Ausgangslage. Bei Heinrich Luder, Head of Support bei Sigvaris und zuständig für diesen Umbau, kam die Idee auf Anhieb gut an. «Uns gefiel die Möglichkeit, unsere Produkte und die Firma den Kunden während der Liftfahrt näherzubringen», sagt er. Die rechte Aufzugswand gestaltete man in der Folge mit einer Grafik in den Firmenfarben und mit SigvarisLogos, während man die linke Wand passend zum Thema des Unternehmens mit Zahlen und Statistiken zur Volkskrankheit Venenleiden bestückte. Dort liest der Aufzugsbenutzer jetzt unter anderem, wie viel Zeit wir durchschnittlich pro Tag im Sitzen verbringen, wie viel Blut in einem Tag durch unseren Körper fliesst sowie Wissenswertes zum Thema KomEine Liftfahrt als Produktmarketing pression. «Es ging uns darum, in den «Das 150-Jahr-Jubiläum und ein Auf- Sekunden zwischen Parterre und zug, der regelmässig von Kunden ge- 4. Stock den Fahrgast mit einigen 10 und innovativ wirke. Attribute, mit denen man gemäss Marketingleiter Domenic Buschor natürlich gerne in Verbindung gebracht werde. «Die Echos sind sowohl bei den Kunden wie auch bei den Mitarbeitenden ausserordentlich positiv, was uns natürlich sehr freut», sagt Domenic Fakten zu sensibilisieren und die so- Buschor. Bei Sigvaris ist man über das genannte Awareness für unser The- Ergebnis so begeistert, dass man sich ma zu erhöhen», erklärt Domenic weitere dergestalt designte Aufzüge Buschor, Leiter Marketing. in Zukunft gut vorstellen kann. Positive Echos und die Lust auf mehr Ein ideales Graphic-Walls-Projekt Vier bis fünf Gestaltungsvorschläge habe man erhalten und in eine interne Vernehmlassung geschickt, schildert Domenic Buschor den Ablauf. Die kratzfeste, ultradünne, laminierte 3M-Folie wurde – wie üblich bei Graphic Walls – von einer lokalen Partnerfirma produziert und aufgezogen. «Das Schöne daran ist, dass wir sie auch ersetzen und mit neuen Inhalten füllen können», findet Heinrich Luder. Im Aufzug eröffne sich einem jetzt ein Erlebnisraum, der modern Dieses Modernisierungsprojekt war ideal geeignet für den Einsatz von Graphic Walls. Grundsätzlich können Kabinentüren, Seitenwände und Decken, aber auch Schachtwände so gestaltet werden. Die Wirkung ist natürlich stärker, wenn der Aufzug eine gewisse Grösse hat. Bei dem Aufzug des Typs Schindler 6300 mit einer Nutzlast von 1125 kg und einer Kabinengrösse von 128 mal 188 cm war das im Firmengebäude von Sigvaris gegeben. < Ein gläserner Aufzug, der auch Senioren gefällt Modernisierung > Der Stadtteil Les Charmilles ist um eine Attraktion reicher: An der Fassade der Seniorenresidenz «Les Charmilles» wurde letztes Jahr ein Aufzug installiert, der für Aufsehen sorgt. Text Jean-Louis Emmenegger Bild Pierre Boss S chindler hat das einzigartige Projekt für seinen langjährigen Partner «La Fondation CPEG pour l’exploitation d’établissements pour personnes âgées» realisiert. Die grosse Stiftung, die im Kanton Genf bereits vier Seniorenresidenzen gebaut hat, beauftragte Schindler mit der Installation eines an der Aussenwand montierten Aufzugs. Natürlich hätte man den zusätzlichen Aufzug für das Alters- und Pflegeheim «Les Charmilles» auch im Inneren des Gebäudes einbauen können. Doch dazu wären beim Gebäude aus dem Jahr 1992 umfangreiche Baumassnahmen nötig gewesen. Zudem wäre der vorhandene und ganztägig stark frequentierte Aufzug während der gesamten Bauzeit nicht nutzbar gewesen. Kurzum: Eine andere Lösung musste gefunden werden. Ein gläserner Aufzug vor der Fassade Die Stiftung CPEG entschied sich daher für den Vorschlag des Architekturbüros Brodbeck-Roulet aus Carouge/Genf: einen vor der Fassade des vorhandenen Gebäudes installierten Aufzug. Der Zugang erfolgt auf jeder Etage ganz klassisch über eine automatische Aufzugstür. Dann allerdings sind die Fahrgäste von drei haushohen Glasfronten umgeben, die einen wunderbaren Ausblick auf die direkte Umgebung freigeben. Das Gelände ist in Genf gut bekannt: Dort wurden früher die Nähmaschinen von Elna und die Turbinen der Ateliers des Charmilles SA produziert, bevor die Charmilles Technologies SA das Genfer Traditionsunternehmen übernahm. Ganz in der Nähe des Der neue Glasaufzug für die Senioren residenz «Les Charmilles» begeistert Bewohner wie Angestellte. «Der neue Aufzug entspricht exakt unseren Vorstellungen», sagt JeanMarie Carron (rechts), der Geschäftsführer der Stiftung, die die Altersresidenz betreibt. Links im Bild Schindler-Verkaufsleiter José Bustabad. zufrieden sind. Er entspricht exakt unseren Vorstellungen, denn er ist modern, schnell, geräumig und leise. Unsere Senioren schätzen ihn sehr. Auch unser Pflegepersonal ist begeistert, denn man gelangt schnell von einer Etage zur nächsten, und ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer gibt es auch», sagt Jean-Marie Carron, Geschäftsführer der Stiftung. Die Stiftung gehört zur CPEG (Caisse de Prévoyance de l’Etat de Genève), der Genfer Pensionskasse. Jean-Marie Carron und José Bustabad betonen, dass Brodbeck-Roulet und Schindler das gesamte Projekt, von der Planung über die Realisierung bis zur Modern und schnell Inbetriebnahme des Aufzugs, in nur Und wie gefällt der neue Aufzug den 12 Monaten durchgeführt haben. Leitern des Alters- und Pflegeheims «Les Charmilles»? Erfüllt er ihre Er- Anspruchsvolle Mobilität wartungen? «Absolut. Wir haben uns Der zusätzliche Aufzug wurde noteine pragmatische und gleichzeitig wendig, weil die Bewohner von Seniästhetische Lösung gewünscht, die orenresidenzen heute älter sind als offen ist oder einen schönen Ausblick früher. Als «Les Charmilles» 1992 gebietet. Die haben wir bekommen, so- baut wurde, wohnten dort noch reladass wir mit dem neuen Aufzug sehr tiv wenige ältere Menschen mit einneuen Wohnkomplexes befindet sich auch ein für die Genfer Fussballfans sehr bedeutender Ort: das «Stade des Charmilles» des Fussballclubs Genève-Servette. «Es handelt sich beim installierten Aufzug um einen Schindler 5500. Unsere Kunden, die diese Lösung bisher installiert haben, sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden», erklärt José Bustabad, Verkaufsleiter bei Schindler Genf. Mit dem neuen Aufzug gelangen bis zu 21 Personen gleichzeitig bequem und schnell in jedes der zehn Stockwerke der Residenz (Nutzlast bis zu 1600 kg). geschränkter Mobilität. Bei einem knappen Dutzend Rollstuhlfahrern reichten zwei kleine Aufzüge und ein Bettenaufzug vollkommen aus. Heute sind aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung mehr Senioren als früher gebrechlich und dementsprechend nicht mehr so mobil. < 11 Schindler service&unterhalt Prävention > Wenn Sie spontan drei Wünsche äussern könnten, stände bei Ihnen Gesundheit wahrscheinlich weit oben auf der Liste. Auch für Schindler kommt die Gesundheit von Fahrgästen und Mitarbeitenden an erster Stelle. Wenn es um Sicherheit geht, gibt es keine Kompromisse. Das Ziel: Unfallzahlen bei null Neue Leiterin Safety & Health Text Brigitte Senn Bild Silvano De Matteis L aut einer Umfrage von «Spiegel Online» wünschen sich mehr als die Hälfte der Befragten für ihre Zukunft vor allem eines: Gesundheit. Das leuchtet ein: Ohne intakte Gesundheit erledigen sich viele Träume oder sind nur schwer zu verwirklichen. Gute Gründe also, zur Gesundheit Sorge zu tragen und sie auch bei der Arbeit zu schützen. Seit dem 1. Mai 2015 leitet Ute Bauckhorn den Bereich Safety & Health der Schindler Aufzüge AG. Die diplomierte Ingenieurin FH verfügt über langjährige Betriebserfahrung in Verfahrenstechnik, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Sie bildete sich zudem bei der Suva zur Sicherheitsingenieurin weiter. Im Januar 2014 stiess sie als Sicherheitsbeauftragte für das Komponentenwerk in Ebikon zu Schindler. «Safety first» ist oberstes Gebot Schindler Schweiz engagiert sich schon seit Jahren für die Verbesserung der Sicherheitskultur. Die Sicherheit der Fahrgäste sowie der Mitarbeitenden steht als Wert im Schindler Konzern an oberster Stelle. Das Ziel für die nahe Zukunft lautet: Jeder Unfall soll vermieden werden. Als führendes Aufzugsunternehmen setzt Schindler in der Branche die Standards, wenn es um die Sicherheit auf Baustellen und im Aufzugsschacht geht. Diese Verantwortung wird ernst genommen. Die Zahl der Berufsunfälle ist denn auch in den letzten Jahren dank verschiedener Massnahmen zurückgegangen. Dazu beigetragen haben unter anderem das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung, Safety Walks, Inspektionen, Audits, Analyse von Unfällen und Beinaheunfällen (Near Misses) sowie die Schulung von sicherheitsbewusstem Verhalten bereits in der Lehre und in periodisch durchgeführten Kursen. «Stopp» – auch wenn es kostet Schindler integriert die Erkenntnisse aus Unfallanalysen laufend in die Arbeitsmethodik. Ebenso wichtig sind die Rückmeldungen aus den BeinaheUnfällen, denn sie tragen dazu bei, Unfälle schon von vornherein zu vermeiden. Sicherheit, so das erklärte Ziel, soll als integraler Bestandteil 12 aller Geschäfts- und Verbesserungsprozesse verankert werden. Für den Weg in Richtung Unfallfreiheit sind die Schindler Monteure, Reparateure und Servicetechniker top ausgerüstet. Bald können sie zudem auf weitere Hilfsmittel zurückgreifen, die ihnen das sichere Arbeiten vereinfachen, zum Beispiel auf eine SafetyApp. Der Erfolg aller Massnahmen hängt letztlich immer davon ab, wie konsequent sie umgesetzt werden. Dies erweist sich im Alltag zuweilen als schwierig. Doch Sicherheit hat Vorrang – vor allen Lieferfristen und Kostenfragen. Dies ist ein zentraler Bestandteil der Sicherheitskultur von Schindler, der letztlich auch dem Kunden zugutekommt. Kein Pardon für «dumm gelaufen» Erfahrung und Routine sind im Aufzugsgeschäft unabdingbar, können aber auch tückisch sein. Aus der Erfahrung heraus («Bisher ist es immer gut gegangen») werden gefährliche Situationen eher unterschätzt oder aus falsch verstandenem Heldentum heruntergespielt. Auch an diesem Punkt setzt Schindler entschieden an. Einerseits schult man die Mitarbeitenden intensiv in praxisbezogener Risikoanalyse, anderseits wird die Einhaltung von Sicherheitsregeln konsequent eingefordert und bei Verstössen sanktioniert. Als Leitplanken dienen die «Fünf goldenen Sicherheitsregeln auf der Baustelle» sowie zehn rote Linien (No-Gos), die bei der Arbeit nie überschritten werden dürfen. «Dies sind keine Schikanen, sondern reiner Selbstschutz für jeden Einzelnen», erklärt Ute Bauckhorn, Leiterin Safety & Health bei Schindler Schweiz. Es brauche ein bewusstes Innehalten und Überlegen vor jedem Arbeitsschritt, um am Feierabend sicher nach Hause zurückkehren zu können. Völlige Unfallfreiheit hat Schindler noch nicht erreicht. Über die letzten fünf Jahre betrachtet, sind die Unfallzahlen aber deutlich gesunken. Auch wenn sie noch nicht dort sind, wo Schindler sie gerne hätte – nämlich bei null. Dies bleibt das erklärte Ziel. < Planungsnavigator erleichtert Modernisierung Planung > Schindler erweitert den Planungsnavigator. Die interaktive, internetbasierte Plattform unterstützt neu nicht nur die Planung von Aufzügen in Neubauten, sondern auch den Ersatz von Aufzügen in bestehenden Gebäuden. Text Stefan Doppmann Bild Marcel Kaufmann D er internetbasierte Planungsnavigator ist seit seiner Einführung vor zwei Jahren eine eigentliche Erfolgsgeschichte. Immer mehr Architekten nutzen die Webseite www.planungsnavigator.ch, um einen Aufzug oder eine Fahrtreppe für ihr Neubauprojekt zu konfigurieren. Schritt für Schritt führt das Programm in weniger als vier Minuten durch den Planungsprozess zum passenden Produkt. Am Ende lassen sich die Masse des ausgesuchten Aufzugs ins CAD-System des Architekten exportieren und in den laufenden Planungsprozess integrieren. Auch die Fachwelt hat die Qualitäten des Planungsnavigators erkannt und Schindler dafür bei den «Best of Swiss Web» Awards 2015 ausgezeichnet. Ersatz bestehender Aufzüge Jetzt wird die elektronische Plattform ihren Nutzwert noch steigern. Der Planungsnavigator war bisher nur für die Planung von neuen Aufzügen in Neubauten ausgelegt. Nun wird seine Funktion so erweitert, dass er auch den Ersatz bestehender Aufzüge unterstützt. «Dieses neue Zusatzangebot richtet sich in erster Linie an Hausbesitzer und Immobilienverwaltungen. Ihnen bieten wir eine praktische und unverbindliche Einstiegshilfe, damit sie für ihren in die Jahre gekommenen Aufzug ein facher zu einer passenden Lösung kommen», erklärt Projektleiter Marcel Ackermann. Wie bisher überzeugt auch der erweiterte Planungsnavigator durch seine funktionale Grafik, die die Nut- Der in seiner Funktionalität erweiterte Planungsnavigator erleichtert nicht nur Architekten, sondern auch Hausbesitzern und Immobilienverwaltungen die Planung ihres neuen Aufzugs. zer intuitiv durch den Prozess führt. Eine Einstiegsfrage entscheidet neu darüber, ob ein Aufzug für einen Neubau oder für ein bestehendes Gebäude gesucht wird. Auf der Seite Umbau wird der bestehende Aufzug in drei Abfrageschritten erfasst. Die intuitive Nutzerführung setzt keinerlei spezifisches Wissen über Aufzüge voraus. Aufgrund der eingegebenen Daten schlägt der Planungsnavigator aus mehr als 350 000 Standardkonfigurationen die wahrscheinlich besten Ersatzlösungen vor. Ein raffinierter Algorithmus zeigt zudem den zu erwartenden, bauseitigen Aufwand an. Der Algorithmus empfiehlt dann, unter Berücksichtigung von Kosten und Komfort, die bestgeeignete Variante. Eine Bildergalerie veranschaulicht umgesetzte Ausführungsbeispiele. Die vorgeschlagenen Lösungen lassen sich untereinander wie auch mit dem bestehenden Aufzug vergleichen. Ist eine Wahl getroffen, generiert der Planungsnavigator eine PDF-Datei mit einem Vorher-Nachher-Vergleich und einer Produktinformation. Die Speicherung erfolgt lokal beim Anwender. Das Tool ermöglicht eine erste Orientierung, ersetzt aber nicht die Gesamtbeurteilung des geplanten Aufzugs durch eine Fachperson. Auf Wunsch kann das im Planungsnavigator generierte Dokument mit der Anschrift versehen und online an Schindler übermittelt werden. Ein Berater meldet sich anschliessend für ein unverbindliches Gespräch. Nützliche Einstiegshilfe «Der Planungsnavigator für Modernisierungen ist eher eine Informationsals eine Planungshilfe», unterstreicht Marcel Ackermann. Die bauliche Situation in bestehenden Liegenschaften sei zu vielfältig und komplex, um denselben Service bieten zu können wie im Neubaubereich. «Dennoch bietet das neue Instrument einen wertvollen Einstieg ins Thema und gibt einen guten Überblick über die für ein Ersatzprojekt in Frage kommenden Lösungen. Beispielsweise als nützliche Diskussionsgrundlage für Stockwerkeigentümer», fügt er hinzu. < www.planungsnavigator.ch 13 Schindler service&unterhalt Heikle Modernisierung im Altersheim Modernisierung > Die Modernisierung von Aufzügen in einem Alters- und Pflegeheim verlangt besondere Aufmerksamkeit, gute Vorbereitung und eine intensive Kommunikation. Insbesondere dann, wenn sämtliche Aufzüge gleichzeitig erneuert werden müssen. Text Stefan Doppmann Bild Stefan Schmidlin K urz vor Mittag im Alters- und Pflegeheim Haus Eigenamt in Lupfig: Mehrere Bewohnerinnen und Bewohner warten mit ihren Rollatoren auf den Aufzug. Um die Mobilität im Haus zu gewährleisten, muss dieser zuverlässig arbeiten – rund um die Uhr. Die Modernisierung der beiden in die Jahre gekommenen Aufzüge war daher ein heikles Unterfangen, das nach einer minutiösen Planung verlangte. «Um die Umbauzeit so kurz wie möglich zu halten, bereiteten wir einen engen Terminplan vor und stimmten diesen mit allen beteiligten Partnern 14 sorgfältig ab», erklärt Franz Zundel. Er ist Verkaufsingenieur bei Schindler Aarau. Alle Zahnrädchen mussten reibungslos ineinandergreifen, um die Ausfallzeiten der Aufzüge zu minimieren. Daher hielt Franz Zundel Lieferanten und externe Handwerker an, das Projekt unbedingt prioritär zu behandeln. Für die Modernisierung des Bettenaufzugs, der auch der Personenbeförderung dient, benötigte das Montageteam so bloss zweieinhalb Wochen. Der Ersatz des Personenaufzugs wurde anschliessend in sieben Wochen umgesetzt. In beiden Phasen stand jeweils nur einer der beiden sonst fast pausenlos beanspruchten Aufzüge zur Verfügung. Darauf musste der Betrieb vorbereitet werden und die Nutzer waren über die besondere Situation ins Bild zu setzen. «Schindler hat uns über den Projektverlauf stets einwandfrei informiert. So konnten wir unsere Pensionäre und Mitarbeitenden sowie deren Angehörigen, laufend über Bewegungseinschränkungen und andere Unannehmlichkeiten informieren», blickt Markus Treuthardt zurück. Er ist Leiter des Technischen Dienstes im Haus Eigenamt. Hoher Sicherheitsanspruch Nicht nur wegen des ambitionierten Terminprogramms, sondern auch wegen der speziellen Arbeitsumgebung verstärkte Franz Zundel die Kommunikation mit den internen und externen Partnern. Er sensibilisierte sie beispielsweise dafür, dass ein grosser Teil der Pensionäre in Lupfig an Demenz erkrankt ist. Ein besonderes Augenmerk legte man daher beispielsweise darauf, die Zugangstüren zu den betreffenden Abteilungen konsequent zu schliessen. Es zahlte sich aus, dass Schindler für dieses Projekt ausschliesslich Unter- nehmer verpflichtete, mit denen man seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeitet. «Die Monteure und Handwerker waren auf die Herausforderung sehr gut vorbereitet. Sie haben sich in unserem Haus überaus rücksichtsvoll verhalten», stellt Markus Treuthardt fest. Technische Ursache erkannt Mit dem Resultat der Modernisierung ist Markus Treuthardt überaus zufrieden. Hatten die beiden Aufzüge vor ihrer Erneuerung immer Störungen verursacht, laufen sie nun wieder einwandfrei. Zudem ist ihre Anhaltegenauigkeit viel besser als früher. Einen Grund für die häufig aufgetretenen Zwischenfälle ortete Franz Zundel in der starken Beanspruchung der zwei hydraulischen Aufzüge. Daher wurde der eine Personenlift durch einen elektrisch angetriebenen ersetzt. Weil der Umbau auf Elektroantrieb aus baulichen Gründen beim Bettenlift nicht in Frage kam, baute man bei diesem einen Frequenzumrichter mit einer speziellen Steuerung ein. Dadurch benötigt der Lift nun deutlich weniger Energie und die Temperatur des Hydrauliköls konnte signifikant gesenkt werden. Das wirkt sich spürbar positiv auf die Verfügbarkeit des Aufzugs aus. «Von der Auftragserteilung an hat Schindler dieses Projekt zügig vorangetrieben. Dabei hat man unsere speziellen Bedürfnisse und Anforderungen begriffen und konstruktive Lösungen dafür vorgeschlagen», betont Markus Treuthardt. Er vertraut darauf, dass auch der Service einwandfrei arbeiten wird. So sollte der Betrieb des Hauses Eigenamt in Zukunft nicht mehr durch unangenehme Störungen beeinträchtigt werden. < «Die Monteure und Handwerker waren auf die Herausforderung sehr gut vorbereitet. Sie haben sich in unserem Haus überaus rücksichtsvoll verhalten.» Markus Treuthardt, Leiter Technischer Dienst Markus Treuthardt, Leiter des Technischen Dienstes, freut sich über den modernisierten Personenlift im Alters- und Pflegeheim Haus Eigenamt. 15 Schindler service&unterhalt schluss Europäische Norm setzt sich durch Immer mehr Kantone fordern zusätzliche Sicherheit für bestehende Aufzüge. Was die entsprechenden gesetzlichen Auflagen betrifft, so müssen sie das Rad nicht neu erfinden: Die Kantone können sich auf die europäische Safety Norm for Existing Lifts (SNEL) beziehen. Diese Norm geht sehr weit, denn sie umfasst insgesamt 74 Gefährdungspunkte, die bei älteren Aufzügen ESBA: Vorausschauend planen Normen > Noch knapp vier Jahre: Dann sollen im Kanton Zürich die neuen Sicherheitsrichtlinien für bestehende Aufzüge (ESBA) vollständig umgesetzt sein. Fachleute spüren erste Engpässe bei Liftmodernisierungen. Ihr Rat: Sich frühzeitig informieren und Fristen nicht ausreizen. auftreten können. Kantone mit entsprechenden Sicherheitsvorschriften beziehen sich alle auf SNEL, übernehmen daraus aber nur die wichtigsten Gefährdungspunkte. In zahlreichen europäischen Ländern ist SNEL ebenfalls gültig – oder zumindest Teile davon. Insgesamt haben zehn Länder die Norm bereits implementiert, neun weitere Länder haben sie teilweise übernommen oder arbeiten zurzeit an deren Implementierung. Weitere Infos: www.snel-esba.ch Die Zürcher ESBA Text Raphael Hegglin Bild Albert Zimmermann «D Ausgabe 2015 er Nutzen der ESBA-Richtlinien ist auch bei den Aufzugsbetreibern unbestritten», sagt Ingenieur Thomas Goetschi. Als unabhängiger Gutachter führt er in 60 Zürcher Gemeinden Aufzugsinspektionen durch. Doch: «Bei knapp einem Drittel der Anlagen mit Auflagen warten die Besitzer ab und reizen die fünfjährige Umsetzungsfrist aus.» Sie bekommen zwar eine sechsmonatige Nachfrist und im Extremfall eine weitere von drei Monaten – das ist allerdings oft sehr knapp. Denn: Im Kanton Zürich sind mehrere Tausend Aufzüge von den ESBARichtlinien betroffen, Ende 2018 sollen alle den neuen Sicherheitsanforderungen entsprechen. «Schon heute sind Engpässe bei Liftmodernisierungen spürbar», sagt Thomas Goetschi. Dies, weil die Zahl an Modernisierungen nun – gegen Ende der Frist – deutlich zunimmt, wodurch Behörden wie auch Aufzugsfirmen an ihre Kapazitätsgrenzen stossen. Kaum Rekurse Trotz Mehraufwand: Die Sicherheitsrichtlinien stossen weitgehend auf Akzeptanz. So haben Thomas Goetschi und sein Team in den letzten Jahren rund 7500 Aufzüge kontrolliert, insgesamt gab es nur gerade vier Rekurse gegen die neuen SicherheitsAuflagen: «In einem Fall hat das Baurekursgericht den Rekurs abgewiesen, der Aufzug muss angepasst werden. Redaktionsadresse In den anderen Fällen zogen die Eigentümer nach Gesprächen ihre Rekurse zurück», so Thomas Goetschi. Wie sich insbesondere in der Stadt Zürich zeigt, dauert der Prozess oft länger als geplant. Das liegt zum einen an den begrenzten Ressourcen der Behörden, zum anderen an der hohen Bautätigkeit und der damit verbundenen starken Nachfrage nach Aufzügen. Trotz grosszügiger Umsetzungsfrist: Warten sollten Aufzugsbetreiber aus Haftungsgründen trotzdem nicht. Ausserdem können Anlagen, die nicht den Vorschriften entsprechen, im Extremfall stillgelegt werden – gemäss Artikel 33 der Besonderen Bauverordnung 1 des Kantons Zürich. Sechs Monate Vorlaufzeit Wie schätzen betroffene Aufzugsbetreiber die Situation ein? Peter Colat ist Teamleiter Baumanagement bei Wincasa. Der Immobilien-Dienstleister betreut über 2000 Aufzüge, die von den ESBA-Richtlinien betroffen sind – wobei viele von ihnen nicht im Kanton Zürich stehen. Peter Colat rät ebenfalls zu schnellem Handeln. «Wir benötigen für eine Aufzugsmodernisierung mindestens sechs Monate Vorlaufzeit», sagt er. «Dass der Bedarf an Aufzugsmodernisierungen gestiegen ist, spüren wir deutlich. Eine saubere Umsetzung braucht Zeit, daher raten wir den Eigentümern, frühzeitig zu planen. So hat man die Zeit, zu evaluieren, wie und mit wem Layout aformat.ch Bildbearbeitung click it AG Druck Ringier Print Adligenswil AG Auflage 23 000 Exemplare Schindler Aufzüge AG Marketing&Kommunikation CH-6030 Ebikon Schindler service&unterhalt Zugerstrasse 13 CH-6030 Ebikon [email protected] Telefon 041 445 43 56 Redaktion Adressverwaltung service&unterhalt erscheint in deutscher, französischer und italienischer Sprache Copyright Schindler Aufzüge AG Nachdruck auf Anfrage und mit Quellenangabe Beat Baumgartner [email protected] www.schindler.ch Herausgeber punkt Die Richtlinien über die «Erhöhung der Sicherheit an bestehenden Aufzügen im Rahmen der Besonderen Bauverordnung I» (ESBA) betrifft alle Aufzüge, die vor dem 1. August 2001 im Kanton Zürich gebaut worden sind. Konkret müssen bis Ende 2018 folgende Mängel behoben werden: Kabinen ohne Kabinenabschlusstür Fehlende oder unzulängliche Notrufeinrichtung Schlechte Anhaltegenauigkeit des Antriebssystems Fehlende oder unzulängliche Notbeleuchtung in der Kabine Ungeeignetes Glas an den Schachttüren Fehlende oder unzulängliche Puffer Kritisches Verhältnis von Nutzfläche zu Nennlast man die Auflagen effizient umsetzen kann.» Das habe letztlich auch auf die Kosten einen Einfluss. Grundsätzlich ist man bei Wincasa überzeugt, dass die ESBA-Richtlinien mehr Sicherheit bringen. Der Immobilien-Dienstleister hat die Richtlinien für die ganze Schweiz übernommen und sogar um einen weiteren Punkt – die Brandfallsteuerung – erweitert. <
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