service & unterhalt

service&unterhalt
Aufzugsinformationen für das professionelle Gebäude-Management
3 Sicherheit
4 Logistik
10 Design
13 Planung
Bei Störungen hilft das
Customer Call Center schnell
und effizient.
Neues Ersatzteillogistik-Konzept
gibt Servicetechnikern mehr Zeit
für Wartung und Reparatur.
Mit Graphic Walls
erhält der Aufzug eine
individuelle Note.
Der Planungsnavigator – das
Online-Tool ist jetzt auch für
Modernisierungen geeignet.
2,40 Meter – der neue
Massstab bei Aufzugsersatz
Innovation > Das Austauschprodukt Schindler 6300 kommt neu mit nur 2,40 Metern
Schachtkopfhöhe aus. Das bietet bei einem Aufzugsersatz volle Flexibilität und
einfache Lösungen.
Text Raphael Hegglin
Bild Frank Brüderli, Remy Steinegger
D
en alten Aufzug raus, den neuen rein: So einfach geht das selten. Denn sobald bestehende
Komponenten – zum Beispiel ein Rollengerüst oder Lifttüren – mit neuen
Bauteilen zusammenarbeiten müssen,
sind individuelle Lösungen gefragt.
Sehr oft kommt dann der Schindler
6300 ins Spiel, denn dieser Aufzug
eignet sich perfekt für einen Ersatz:
Seine Kabine lässt sich in 10-Millimeter-Schritten optimal an das bestehende Schachtmass anpassen.
Damit nutzt der Schindler 6300 den
Platz bestmöglich aus und bietet
mehr Kabinenraum als Konkurrenzprodukte. Als standardisiertes Produkt lässt sich der Aufzug zudem
schnell einbauen. Einmal in Betrieb
genommen, überzeugt er durch
modernes Design, hohe Laufruhe,
Sicherheit und gute Energieeffizienz.
Nur: Bisher benötigte auch der
Schindler 6300 eine Schachtkopf­
höhe von über 2,90 Metern. «Diese
Höhe ist ein Problem, sobald der zu
E d i t o r i a l
Liebe Leserinnen und Leser
Aufzüge gehören heute zu den
­sichersten Fortbewegungsmitteln
überhaupt. Kontinuierliche Wartung
und präventive Reparaturen durch
unsere Servicetechniker sorgen da­
für, dass Ihr Lift zuverlässig, sicher
und lange seinen Dienst tut. Die
­lange Lebensdauer unserer Aufzüge
hat allerdings zur Folge, dass unsere
­Servicetechniker eine wachsende
Zahl unterschiedlichster Technolo­
gien kennen und beherrschen
­müssen.
Seit langem engagieren wir uns
­darum intensiv für eine gute Grund­
ausbildung und eine permanente
Weiterbildung ­unseres Feldperso­
nals. Jeder neu angestellte Service­
techniker, Reparateur und Monteur
durchläuft in unserem Unternehmen
einen mehrmonatigen Lehrgang ent­
weder im Lift Camp Service in Dieri­
kon LU oder im Lift Camp Mon­­tage/­
Neuinstallation in Degersheim SG.
Hier wird er fit gemacht für seinen
späteren Arbeitsalltag. Und in unse­
rer Berufs­bildung, die insgesamt
300 Lernende in 13 Be­rufen ausbil­
det, lernt eine wach­sende Zahl von
Jugendlichen die Speziallehre des
Polymechanikers «Fachrichtung Auf­
zugsmontage».
Schindler, einst eine klassische Ma­
schinenbaufirma, ist heute vor allem
ein ­Lieferant hochwertiger Mobili­
tätsdienstleistungen. Sie als Kunde
wünschen sich vor allem, dass Ihre
Aufzüge störungsfrei und zuverlässig
funktionieren. Und wir tragen dazu
bei, dass dies auch so bleibt – mit
unseren topqualifizierten und enga­
gierten Mitarbeitenden.
ersetzende Aufzug nur einen kleinen
Schachtkopf hat. Die Antriebe alter
Aufzüge befinden sich oft in einem
Maschinenraum oder sind auf einem
Rollengerüst im Schachtkopf platziert», erklärt Dominique Flaction,
Produktmanager bei Schindler. Moderne Aufzüge benötigen für den
Antrieb üblicherweise keinen Maschinenraum mehr – dafür aber genügend Platz im Schachtkopf. Dies
ist jedoch Platz, der in bestehenden Boris Tomic
> Seite 2 Mitglied der Geschäftsleitung
Gebäuden nicht immer
Die Schachtkopfhöhe von 2,40 Metern
setzt neue Massstäbe beim Aufzugs­ersatz –
und garantiert optimale Lösungen.
Der Schindler 6300 mit dem kurzen Schachtkopf löst zahlreiche Modernisierungsprobleme. So benötigt er keinen Dachaufbau mehr (siehe Bild unten), insbesondere
bei Häusern mit Schrägdach oft eine Knacknuss.
Facts &Figures
Typ
Schindler 6300
ab 2400 mm
2039 / 2139 mm
2000 / 2100 mm
1125 kg
1 m / s
45 m
Schachtkopfhöhe*
Kabinenhöhe Türhöhe Nutzlast max.
Geschwindigkeit (VKN)
Förderhöhe max.
* bei Türhöhe 2000 mm
> Innovation
ausreichend vorhanden ist. Für den
Ersatzaufzug ist dann eine technisch
aufwendige Speziallösung mit Maschinenraum notwendig, oder es
muss extra ein Dachaufbau für den
neuen Aufzug erstellt werden.
Klare Vorteile ohne Überfahrt
Da Wohnraum ein knappes Gut ist,
lassen viele Liegenschaftsbesitzer
Dachstöcke zu Wohnungen ausbauen. So entstehen begehrte und rentable Wohnungen. Allerdings: Ein
Dachstock lässt sich nur durch einen
Aufzug mit kleinem Schachtkopf erschliessen – oder es ist auch hier ein
Dachaufbau erforderlich.
Bis anhin waren – wie oben erwähnt –
darum oft Kompromisse oder Speziallösungen gefragt – teilweise mit Abstrichen. Beim Bau eines Dachaufbaus
sind zwar weiterhin alle Etagen be-
2
dient, doch ist eine solche Lösung
teuer und erfordert ein zusätzliches
Baubewilligungsverfahren. Nebst höheren Kosten haben Dachaufbauten
weitere Nachteile: Sie bilden energetische Schwachstellen, da durch sie die
Wärmeverluste eines Gebäudes steigen. Und nicht zuletzt leidet die Optik: So stören Dachaufbauten das
Dachbild und verändern die ursprüngliche Architektur eines Gebäudes.
«Der neue Schindler 6300 mit kurzem Schachtkopf löst all diese Probleme auf einfache Weise», erklärt
Dominique Flaction. «Wir können
unser bewährtes Standardprodukt
für den Aufzugsersatz jetzt noch
flexibler einsetzen.» Somit setzt die
Schachtkopfhöhe von 2,40 Metern
neue Massstäbe beim Aufzugsersatz
– und garantiert optimale Lösungen
für jede Situation. <
Sicherheit > In einer Aufzugskabine festzusitzen, ist für viele ein beängstigendes Szenario.
Die Mitarbeitenden des Schindler Customer Call Centers in Ebikon sorgen mit Einfühlungsvermögen
und schnellem Service für eine rasche Entspannung solcher Situationen. Das wissen Betroffene
und Immobilienbewirtschafter gleichermassen zu schätzen.
Eingeschlossen im Aufzug:
So wird Ihnen geholfen
Luisa Bachmann,
Lernende Fachfrau Kundendialog,
im Customer Call Center in Ebikon.
Krisenmanagement. Mehrsprachigkeit ist Voraussetzung. «Das Schöne
an dem Beruf ist, dass ich täglich mit
den verschiedensten Menschen und
in unterschiedlichen Sprachen kommuniziere. Mir macht es Freude, dass
ich helfen kann», erzählt Luisa begeistert.
Im Schindler Customer Call Center
hört die Schulung nicht mit dem
Lehrabschluss auf. Jedes Gespräch
wird aufgezeichnet und analysiert.
Daraus entstehen Workshops für die
Call Agents. Ausserdem erhalten alle
Mitarbeitenden einmal im Monat
ein individuelles Coaching. Damit
wird die Qualität auf hohem Niveau
gehalten, was dem Call Center bereits mehrere Auszeichnungen einbrachte.
Auch die Monteure vor Ort
sind sehr einfühlsam
0848 821 821
Text Sibylle Lagler
BilD element P
«I
st jemand im Lift eingeschlossen? Bitte antworten.» – Eine
alltägliche Frage für die 20
Mitarbeitenden des Schindler Customer Call Centers. Jeden Tag führen sie
über 1500 Telefongespräche. Störungsmeldungen aus der ganzen
Schweiz gehen hier ein. Personeneinschlüsse machen glücklicherweise
nur den kleinsten Teil der Anrufe aus.
Drückt aber jemand den Notfallknopf
im Lift, ist Hilfe nicht weit. Sofort wird
die Verbindung mit einem Call Agent
hergestellt. Ein Servicetechniker ist
nach rund 30 Minuten vor Ort.
Alle Gespräche gleich ernst nehmen
Die Mitarbeitenden im Call Center sehen auf ihren Bildschirmen sofort,
woher der Anruf kommt. «Für die
eingeschlossene Person ist es sehr
beruhigend, wenn wir schon wissen,
wo sie sich befindet», erklärt Dinis
Mendes, Leiter des Customer Call
Centers. Er arbeitet seit 27 Jahren im
Das Customer Call Center ist
24 Stunden / 365 Tage erreichbar. Man kontaktiert es unter
der Nummer 0848 821 821.
Wenn möglich ­halten Sie
bitte die Aufzugsnummer
bereit. Sie ist normalerweise
auf einem Schild im Kabineninnern ­aufgeführt.
Mendes. Am anspruchsvollsten sei
es, Menschen mit Platzangst und Panik zu beruhigen. Mit diesen nehmen
die Call Agents bei einem Einschluss
immer wieder Kontakt auf, bis der
Servicetechniker vor Ort übernimmt.
Auch eingeschlossene Kinder verlangen besonderes Fingerspitzengefühl.
«Wir versuchen immer, einen Elternteil ausfindig zu machen. Dann kann
die Mutter ihr Kind durch die Lifttür
ansprechen und beruhigen», schildert Dinis Mendes das Vorgehen.
Hohe Qualität
Call Center. Zu einer brenzligen Situation sei es in all den Jahren zum Glück
nie gekommen. «Aufzugsstörungen
sind längst nicht so dramatisch, wie
es in Filmen oft dargestellt wird»,
sagt er mit einem Schmunzeln.
Trotzdem sei jeder Anruf eine neue
Herausforderung. «Es ist wichtig,
dass wir trotz Routine alle Gespräche
gleich ernst nehmen», erklärt Dinis
Den täglichen Herausforderungen im
Call Center stellt sich seit letztem
Sommer auch Luisa Bachmann. Sie
ist die erste Lernende Fachfrau Kundendialog bei Schindler Aufzüge
Schweiz. Diese Ausbildung existiert
in der Schweiz erst seit vier Jahren.
Sie ist vergleichbar mit einer kaufmännischen Lehre, jedoch mit spezifischem Fokus auf Kundendialog und
Dass die Qualität stimmt, zeigen
auch zufriedene Kunden. Einer von
ihnen ist Joachim Kult, Bereichsleiter
Vermietung und Unterhalt der Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW). Die Stiftung bewirtschaftet rund 100 Immobilien. «Unsere
Mieter sind durchschnittlich 74 Jahre
alt. Ein funktionsfähiger Lift ist in diesem Alter wichtig für den Erhalt der
Selbständigkeit», erklärt Joachim Kult
den Stellenwert der Aufzüge in den
Gebäuden der SAW. Die Mitarbeitenden von Schindler erlebe er als sehr
professionell: «Die Call Agents und
auch die Monteure vor Ort sind sehr
einfühlsam. Durch aktives Zuhören
und die richtigen Fragen sorgen sie
schnell für eine Entspannung der Situation.» Sein Eindruck habe sich
nach einer Führung durch den Betrieb in Ebikon noch verstärkt. «Bei
unserem Besuch wurde mir erst richtig bewusst, wie hoch die Anforderungen an die Mitarbeitenden im
Customer Call Center sind. Täglich
rufen Leute an, die Hilfe suchen, vielleicht sogar in Panik geraten sind. Ich
empfinde Hochachtung davor, wie
sensibel und professionell die Call
Agents diese schwierige Aufgabe
meistern», zeigt sich Joachim Kult
beeindruckt. <
3
Schindler service&unterhalt 1
2
1. Ein Kunde meldet eine
Störung an seinem Aufzug
Salvatore Devito vom
Schindler Customer Call Center
in Ebikon.
2. Der Servicetechniker von
Schindler geht zur Anlage und
stellt fest, dass die Lifttüre
nicht mehr richtig funktioniert.
3. Der Servicetechniker
benötigt ein Ersatzteil und
bestellt das Elektronikmodul
über sein FieldLink-Gerät
online beim zentralen
Ersatzteillager in Ebikon.
3
4
Das vom Schindler Ersatzteillager
konfigurierte Paket wird von einem
Postkurier am Abend in Ebikon abgeholt …
Servicetechniker gewinnen
Zeit für ihre Kunden
Logistik > Mehr Zeit für Wartung und Reparatur. Das neue ErsatzteillogistikKonzept von Schindler hat sich im Test bewährt und wird bis Ende 2015
flächendeckend eingeführt. Es hilft den Servicetechnikern, ihre Kernaufgabe
noch besser zu erfüllen.
Text Stefan Doppmann
Bild element P
«I
ch fahre schnell ins Lager, um
ein Ersatzteil zu holen.» Diesen
Satz werden die Servicetechniker von Schindler bald aus ihrem Repertoire streichen. Mit dem neuen
Konzept für die Ersatzteillogistik entfallen Fahrten ins Regionallager künftig. Neu werden Ersatzteile, die für
eine Reparatur benötigt werden, Verschleissteile und Verbrauchsmaterial
direkt über Nacht in die Fahrzeuge
der Servicetechniker geliefert.
Möglich macht dies der Logistikpartner von Schindler PostLogistics mit
dem Lieferdienst «Innight». Die Post-
4
Kuriere holen die Waren im Zentral­
lager von Schindler in Ebikon ab und
liefern sie bis 06.00 Uhr morgens – in
einzelnen definierten Randregionen
bis 07.00 Uhr – in die ganze Schweiz
aus. Wenn der Servicetechniker am
frühen Morgen in sein Dienstfahrzeug steigt, findet er im Kofferraum
alles Material vor, das er bis 17.00 Uhr
am Vorabend über sein Smartphone
bestellt hat. Gleichzeitig bringt die
Post nicht benötigte Ersatzteile nach
Ebikon zurück und entsorgt Alteisen,
Batterien, Elektroschrott sowie ausrangierte Leuchtmittel.
Mehr Zeit für das Kerngeschäft
«Dank dieses neuen Services spare
ich sehr viel Zeit. Wenn ich am Morgen zur Arbeit fahre, habe ich alles,
was ich an diesem Tag benötige, bereits im Auto dabei», erklärt Sylvain
Barut. Er ist Servicetechniker in der
Region Sion. Gerade in den weitläufigen Bergregionen des Wallis oder im
Bündnerland befreit das Konzept die
Servicetechniker von unzähligen
Leerfahrten. Die so gewonnene Zeit
setzen sie für ihre Kernaufgabe ein:
für die Wartung und Reparatur der
Aufzüge ihrer Kunden.
Eine der grossen Stärken des neuen Konzepts
für die Ersatzteillogistik ist seine Flexibilität.
«Mit der neu organisierten Logistikkette vereinfachen wir den Arbeitsalltag der Servicetechniker und
gleichzeitig steigern wir die Effizienz
unserer Serviceorganisation», ist der
Head Central Warehouse, Urs Heller,
überzeugt.
Eine der grossen Stärken des neuen
Konzepts für die Ersatzteillogistik ist
seine Flexibilität. Duldet eine Reparatur keinen Aufschub, greift der Express-Service. Innert Stunden werden
dringend benötigte Komponenten
direkt an die vom Servicetechniker
angegebene Lieferadresse gebracht.
Auch ausserhalb der Geschäftszeiten, in der Nacht oder am Wochenende.
Die Basis zum Erfolg des neuen Konzepts für die Ersatzteillogistik legte
der Umbau des Zentrallagers in Ebikon. Dieses wurde Ende April seiner
Bestimmung übergeben. Um die bisher von den Regionallagern erfüllte
Funktion übernehmen zu können,
wurde die Leistungsfähigkeit des Zentrallagers deutlich erhöht. Es erhielt
ein neues Layout und wurde mit neuen Gestellen und einem automatisierten Hochregallager ausgestattet.
5. … und mit dem Lieferdienst
«Innight» in der Nacht bis morgens
um 6.00 Uhr zum Dienstfahrzeug
des Schindler Servicetechnikers überall
in der Schweiz geliefert.
6. Der Servicetechniker von Schindler
findet bei Arbeitsbeginn alles benötigte
Material in seinem Wagen vor …
Erfolgreicher Testlauf
Das neue Logistikkonzept wurde in
den letzten Monaten in den drei Regionen Sion, Aarau und Winterthur
ausgiebig getestet. Die dabei gemachten Erfahrungen waren grösstenteils positiv. «Insgesamt hat sich
das Konzept bestens bewährt», erklärt der Projektleiter Björn Beyer.
Nun ist das Logistikkonzept reif für
den flächendeckenden Einsatz.
Schritt für Schritt wird es in den verschiedenen Serviceregionen eingeführt. Bis Ende 2015 werden die
Kunden in der ganzen Schweiz vom
Effizienzgewinn profitieren können,
den es mit sich bringt. Doch das wird
nicht die letzte Neuerung der Serviceorganisation von Schindler zum
Nutzen der Kunden sein. Die Einführung einer neuen SAP-Lagerverwaltungssoftware im Zentrallager wird
derzeit vorbereitet. Diese wird dazu
beitragen, die Lieferqualität an der
Front weiter zu erhöhen. <
7. … und spart damit wertvolle Zeit,
um den Aufzug wieder zum Laufen
zu bringen.
5
6
7
5
Schindler service&unterhalt Mit einem Klick
zum Überblick
Web Application > Schindler Dashboard ist ganz auf die Bedürfnisse der digitalen Immobilienbewirtschaftung
abgestimmt. Sie ermöglicht den Kunden den sicheren Online-Zugriff auf ihr persönliches Konto mit sämtlichen
Daten und Informationen, die für Wartung, Instandhaltung und Bewirtschaftung der Aufzüge wichtig sind.
Text Pirmin Schilliger
BilD Kreuzer Design, St. Gallen
S
Mit dem Online-Tool Schindler Dashboard
kann der Kunde von jedem PC, Tablet oder
Smartphone aus auf die aktuellen Daten
seiner Aufzüge zugreifen.
6
chindler Dashboard wurde für
Kunden auf der ganzen Welt
entwickelt. Die Einführung der
länderspezifischen Version für die
Schweiz liegt in den Händen von Projektleiterin Deborah Marinelli. Läuft
alles nach Zeitplan, wird Schindler
Dashboard bei Kunden, die bereits
mit dem Vorgängertool gearbeitet
haben, bis Ende August aufgeschaltet. «Danach werden wir das neue
Tool allen interessierten Kunden anbieten», sagt Deborah Marinelli.
Der Zugang zu der neuen Dienstleistung ist denkbar einfach: Nach der
Anmeldung bei der Dashboard-Hotline erhalten die Kunden in separaten
Mails ihre Login-Daten. Sie können
dann nach Aktivierung ihres Kontos
von jedem Computer oder Digital­
gerät rund um die Uhr auf Fakten,
Zahlen und Daten zu ihren Aufzügen
zugreifen.
Lückenlos dokumentiert
Beim neuen Tool handelt es sich nicht
bloss um eine Ausbau-Version des
Vorgängers, sondern um eine komplette Neuentwicklung. Die System­
architektur ist nun wesentlich komplexer. Dafür wartet sie mit einer
solchen Fülle von Informationen auf,
dass kaum mehr Fragen in Bezug auf
Wartung, Instandhaltung und Bewirtschaftung der Aufzüge offenbleiben. Selbst grössere Portfolios
mit mehreren hundert Aufzügen
werden leicht überschaubar. Den
grössten Nutzen bringt Dashboard
zweifellos den Grosskunden. «Letztlich steht das Tool aber jedem zur
Verfügung, auch dem Eigentümer
eines Einfamilienhauses mit einem
einzigen Lift im Portfolio», betont
Deborah Marinelli.
Das neue digitale Werkzeug erweist
sich mit seiner übersichtlichen Ober-
fläche und der klaren Navigation über
Pulldown-Menus als ausgesprochen
benutzerfreundlich. Die Auswertung
der relevanten Daten erscheint in
übersichtlichen Grafiken und Tabellen. Die Berichte können sich auf
einen Tag beschränken oder einen
Zeitraum von bis zu zwei Jahren umfassen. Über das Fenster «Leistung»
sind zum Beispiel die Verfügbarkeit
der Aufzüge, die störungsfreie Betriebsdauer, Störungsmeldungen und
-analysen abrufbar.
Unter «Aktivitäten» erfährt der Kunde, was im Rahmen der Instandhaltung an den Aufzügen alles gemacht
­worden ist. Zudem kann er hier den
Wartungsplan für das aktuelle Jahr
einsehen. Unter «Portfolio» erscheinen Serviceverträge, Reparaturangebote, ausgeführte Aufträge sowie beglichene und offene Rechnungen.
Selbstverständlich kann der Kunde
­eine Störung online dem Customer
Call Center melden.
Das neue Tool bietet über die rasche
Information und komplette Dokumentation hinaus echten Zusatznutzen. Denn die Ereignisdaten werden
in Echtzeit aktualisiert. Das erlaubt eine ständige Überwachung der Leistung. Nicht zuletzt schafft Schindler
Dashboard mit den lückenlos präsentierten Fakten eine umfassende
Transparenz.
Die ersten positiven Reaktionen zeigen: Die Kunden schätzen es ausserordentlich, dass Schindler mit Dashboard alle Karten offen auf den
Tisch legt.
Für die Verwalter und Facility Manager ist Schindler Dashboard ausserdem ein äusserst praktisches Informationsmittel, das ihnen die tägliche
Arbeit wesentlich erleichtert. Dank
dem Tool sind sie nun stets auf dem
aktuellsten Wissensstand und in der
Lage, gegenüber ihren Auftrag­
gebern jederzeit rasch eine klare Auskunft über die Aufzüge geben zu
können. Überdies werden sie die Informationen bald auch unterwegs
abrufen können. Denn in Vorbereitung ist eine Schindler-Dash­­board
Smartphone-App für mobile User. <
«Kunden können nach Aktivierung ihres Kontos von jedem Computer
oder Digitalgerät aus rund um die Uhr auf Fakten, Zahlen und Daten
zu ihren Aufzügen zugreifen.»
Zusatznutzen und Transparenz
«Nach rund einer Stunde sind die
meisten Anwender mit Schindler
Dashboard so weit vertraut, dass sie
das Tool über die vielen Optionen
ganz nach ihren Bedürfnissen einrichten können», sagt Deborah Marinelli.
Der Nutzer kann die Berichte als Exceloder PDF-Datei herunterladen und
ausdrucken. Oder er kann sie sich als
E-Mail-Nachricht zustellen lassen,
täglich, wöchentlich oder monatlich.
Hat er zum Beispiel Alarm-Benachrichtigungen aktiviert, meldet ihm
das System neue und abgeschlossene
Störungen, Besuche von Technikern,
gestoppte Aufzüge, ausgeführte
Wartungen, Wiederinbetriebnahme
usw. Falls dieser Dienst nicht erwünscht ist, kann er mit einem Klick
wieder deaktiviert werden.
Schindler Dashboard weist
eine übersichtliche Oberfläche
und eine klare Navigation auf.
7
Schindler service&unterhalt Das sind unsere Top-Monteure
der Zukunft – die jungen
Lehrabsolventen 2015
Polymechaniker Fachrichtung
Aufzugsmontage.
Ausbildung > Um den wachsenden Bedarf an qualifizierten Monteuren zu decken, hat Schindler 2008 eine
eigene Berufslehre für Polymechaniker mit Fachrichtung
­Aufzugsmontage ins Leben gerufen. Diese hat sich zur
Erfolgsstory mit über 20 Absolventen pro Jahr entwickelt.
Hoch hinaus als
Aufzugsmonteur
Text Brigitte Senn
Bild Brigitte Senn, Stefano Schröter
D
er 3. Juli 2015 ist ein grosser Tag
im Leben von Adriano Fruttiger.
Zusammen mit 72 weiteren
Lehrabsolventen der Schindler Berufsbildung lässt sich der junge Basler an der Abschlussparty in Ebikon
für seinen erfolgreichen Lehrabschluss feiern. Besonders gefreut hat
er sich dabei auf das Wiedersehen
mit jenen Kollegen, die ebenfalls den
Beruf des Polymechanikers Fachrichtung Aufzugmontage in einer der
Schindler Geschäftsstellen erlernt
haben. Seit dem gemeinsamen Absolvieren des «Lift Camps» zu Beginn
des dritten Lehrjahres hat er neue
Freunde aus allen Landesteilen. Entspannt und stolz stehen die 24 jungen Aufzugsmonteure nun da – anzahlmässig der stärkste Lehrberuf
bei Schindler – und posieren bereitwillig für den Fotografen.
Spannender, vielseitiger Beruf
Der Höhepunkt seiner vierjährigen
Ausbildung fand für Adriano Fruttiger aber schon viel früher statt. «Das
war der Moment, als ich zum ersten
Mal im Liftschacht stand und meinen
ersten Aufzug von A bis Z alleine
montieren konnte», erzählt der
24-Jährige. Weil er bereits die RS absolviert hatte und etwas später als
andere in die Lehre einstieg, fiel ihm
die Umstellung auf den Baustellen­
alltag leicht. «Als Aufzugsmonteur
8
müsst ihr immer dranbleiben, sei es
in Bezug auf Technik, Sicherheit oder
im Umgang mit anderen Handwerkern», gab Praxisbetreuer Tomislav
Duvnjak ihm und den fünf weiteren
Lernenden, die er in der Geschäftsstelle Basel betreut, mit auf den Weg.
Adriano Fruttiger liebt die technischen Herausforderungen. Er findet
es aber auch spannend, durch den
Beruf neue Orte und Leute kennenzulernen. Dafür nimmt er längere
Arbeitswege in Kauf. Ihm gefällt die
Eigenverantwortung und die Freiheit,
sich die Arbeit selber einteilen zu
können. Zudem könne er das Fitnessprogramm gleich «on the job» absolvieren.
Nach der Lehre sind
zahlreiche Laufbahnen möglich
Um den Bedarf an fachlich qualifiziertem Nachwuchs für die Aufzugsmontage aus den eigenen Reihen zu decken, hat Schindler im Jahr 2008 die
neue Berufslehre mit 10 Auszubildenden gestartet. Dieses Jahr haben bereits 24 Polymechaniker Fachrichtung
Aufzugsmontage ihre Ausbildung abgeschlossen, zwei davon mit Ehrenmeldung.
«Für unsere Branche ist die Lehre zum
Aufzugsmonteur eine einzigartige
Chance, handwerklich begabte Jugendliche schon von Beginn ihrer beruflichen Entwicklung an mit den viel-
Hightech-Spezialisten
für die Praxis
Während des ersten und zweiten Lehrjahres absolvieren die angehenden
­Aufzugsmonteure zusammen mit den
Polymechanikern die mechanische
Grundausbildung in einem Ausbildungszentrum. Nach bestandener Teilprüfung
wechseln sie für fünf Wochen ins
Schindler «Lift Camp», wo sie die verschiedenen Komponenten von Grund
auf kennenlernen und die Aufzugsmontage trainieren. Im dritten und vierten
Lehrjahr arbeiten sie im Mon­tageteam
einer Geschäftsstelle mit, wo sie – be­­
gleitet von ihrem Praxisbetreuer –
bereits im Feld eingesetzt werden.
Die Abschluss­­prüfung beinhaltet unter
anderem die selbständige Montage
eines Standard­aufzugs innerhalb von
100 Stunden. Damit erbringen die jungen Berufsleute den Beweis, dass sie die
mechanischen, elektromechanischen
und elektronischen Komponenten
innert vorgegebener Zeit zu einem
sicher funktionierenden Aufzug zusammenbauen ­können.
Die Berufslehre als Polymechaniker EFZ
mit Fachrichtung Aufzugsmontage ist
eidgenössisch anerkannt. ­Insgesamt
­bildet die Schindler Berufsbildung 300
Lernende in 13 Berufen aus.
Nachgefragt
Adriano
Fruttiger
Tomislav
Duvnjak
Aufzugs­monteur
Lehre 2011 bis 2015
Schindler Basel
Praxisbetreuer von
Adriano Fruttiger und
fünf weiteren Lernenden
«Mein Beruf gefällt mir, weil ich
gerne selbständig arbeite. Ein Bürojob wäre nichts für mich. Als Aufzugsmonteur ist der Liftschacht dein
Revier und du bist dein eigener Chef.
Die Anforderungen sind hoch, aber
dafür hast du auch deine Freiheiten.
Als Aufzugsmonteur hast du einen
Extrastatus auf der Baustelle, weil
alle anderen Handwerker froh sind,
wenn du den Aufzug so schnell wie
möglich als Baulift in Betrieb setzen
kannst. Auch um unseren professionellen Auftritt und die Top-Ausrüstung werden wir oft beneidet.»
fältigen Chancen der Aufzugswelt
vertraut zu machen», erklärt Patrick
Imfeld. Er ist der Ausbildungsverantwortliche für die Lernenden der Geschäftsstellen. Heute stehen je nach
Eignung und Interesse den Lernenden viele Laufbahnen im Unternehmen offen, wobei einige Jahre
­Berufserfahrung in der Aufzugsmontage ein unverzichtbarer Grundstein
für eine erfolgreiche Weiterentwicklung sind.
Bis alle montagetechnischen Herausforderungen ausgereizt sind, dauert
es etliche Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Zudem kommen immer wieder neue Aufzugstypen auf den
Markt, deren Montage ebenfalls erlernt und beherrscht sein will. Die
grosse Faszination des Berufs zeigt
sich auch darin, dass mehr als zwei
Drittel der mittlerweile 80 Ausgelernten heute noch im Lehrbetrieb tätig
sind. Die Ausbildung zum Aufzugsmonteur ist also wahrlich eine echte
Erfolgsgeschichte. <
«Die zwei Praxisjahre nach der
Grundausbildung sind für die
an­gehenden Aufzugsmonteure
sehr anspruchsvoll. Viele Infos
­müssen in kurzer Zeit verarbeitet
und ins praktische Handwerk
umgesetzt werden. Als Praxisbetreuer sehe ich mich in einer ähnlichen Rolle wie ein Fahrlehrer.
Mein Ziel ist es, die Lernenden zu
grosser Selbständigkeit und Eigenverantwortung zu erziehen, so­dass sie wirklich bereit sind, unsere
Anlagen optimal im Sinne des
­Kunden zu montieren. Wenn sich
Lernende bei der Montage des
Standardmodells Schindler 3300
bewährt haben, lasse ich sie an
einer grösseren Montage mitwirken wie etwa einer Modernisierung
mit dem Schindler 6300.
So haben sie einen Eindruck von
der ‹Super League›, in die sie nach
einigen Jahren Berufspraxis auf­
steigen können.»
Das wird von einem
Aufzugsmonteur erwartet
Praxisbetreuer Tomislav Duvnjak (rechts) weist einen jungen
Polymechaniker-Lehrling in die Geheimnisse der Montage
eines Schindler 3300 ein.
– Begeisterung für Technologie
– Hohes Sicherheitsbewusstsein
– Gute Noten in Mathematik
und Naturkunde
– Wissen in Elektro-, Maschinen- und
Anlagentechnik sowie in Mechanik
– Handwerkliches Geschick
– Körperlich fit und schwindelfrei
– Eigenverantwortung
– Durchsetzungsvermögen
– Hoher Selbstorganisationsgrad
9
Schindler service&unterhalt Design > Mit Graphic Walls können Kunden ihrem Aufzug von Schindler eine ganz persönliche
Note verleihen. Zum 150-Jahr-Jubiläum wählte die Firma Sigvaris diese Variante, als es um einen
Ersatzaufzug im Firmengebäude in St. Gallen ging. Das Resultat kann sich sehen lassen.
Graphic Walls:
Individualität für den Aufzug
Der Lift im Sigvaris-Hauptgebäude erhielt dank Graphic
Walls eine spezielle, frische Note. Darüber freuen sich
(v.r.) José Lopez, Verkaufsleiter Schindler St. Gallen,
sowie Head of Support Heinrich Luder und MarketingLeiter Domenic Buschor von Sigvaris Schweiz.
Text Michael Zollinger
Bild Marcel Kaufmann
F
ür Kunden, die eine individuelle
Lösung für ihren Aufzug wünschen, sind Schindler Graphic
Walls genau das Richtige. Sie bieten
zusätzlichen Raum, um ein Corporate
Design zu vermitteln, eine spezielle
Botschaft zu platzieren und damit die
besondere Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher zu gewinnen.
Im Gebäude der Ländergesellschaft
von Sigvaris in St. Gallen stand 2014
zum 150-Jahr-Jubiläum ein grösseres
Umbauprojekt an. Die Spezialistin für
medizinische Kompressionsstrümpfe
plante, den alten Warenaufzug aus
den 70er Jahren durch einen neuen
Personenaufzug zu ersetzen. Gleichzeitig sollte man mit dem neuen Aufzug dank eines Durchbruchs neu
vom Empfang direkt ins Personalres­
taurant im 4. Stock gelangen. Dort
finden regelmässig auch Kundenschulungen statt.
nutzt wird: Das waren für mich die
Stichworte, um Graphic Walls vorzuschlagen», umreisst Schindler Verkaufsleiter José Lopez von St. Gallen
die Ausgangslage. Bei Heinrich Luder,
Head of Support bei Sigvaris und zuständig für diesen Umbau, kam die
Idee auf Anhieb gut an. «Uns gefiel
die Möglichkeit, unsere Produkte und
die Firma den Kunden während der
Liftfahrt näherzubringen», sagt er.
Die rechte Aufzugswand gestaltete
man in der Folge mit einer Grafik in
den Firmenfarben und mit SigvarisLogos, während man die linke Wand
passend zum Thema des Unternehmens mit Zahlen und Statistiken zur
Volkskrankheit Venenleiden bestückte. Dort liest der Aufzugsbenutzer
jetzt unter anderem, wie viel Zeit wir
durchschnittlich pro Tag im Sitzen
verbringen, wie viel Blut in einem Tag
durch unseren Körper fliesst sowie
Wissenswertes zum Thema KomEine Liftfahrt als Produktmarketing
pression. «Es ging uns darum, in den
«Das 150-Jahr-Jubiläum und ein Auf- Sekunden zwischen Parterre und
zug, der regelmässig von Kunden ge- 4. Stock den Fahrgast mit einigen
10
und innovativ wirke. Attribute, mit
denen man gemäss Marketingleiter
Domenic Buschor natürlich gerne in
Verbindung gebracht werde.
«Die Echos sind sowohl bei den Kunden wie auch bei den Mitarbeitenden ausserordentlich positiv, was uns
natürlich sehr freut», sagt Domenic
Fakten zu sensibilisieren und die so- Buschor. Bei Sigvaris ist man über das
genannte Awareness für unser The- Ergebnis so begeistert, dass man sich
ma zu erhöhen», erklärt Domenic weitere dergestalt designte Aufzüge
Buschor, Leiter Marketing.
in Zukunft gut vorstellen kann.
Positive Echos und die Lust auf mehr
Ein ideales Graphic-Walls-Projekt
Vier bis fünf Gestaltungsvorschläge
habe man erhalten und in eine interne Vernehmlassung geschickt, schildert Domenic Buschor den Ablauf.
Die kratzfeste, ultradünne, laminierte
3M-Folie wurde – wie üblich bei Graphic Walls – von einer lokalen Partnerfirma produziert und aufgezogen.
«Das Schöne daran ist, dass wir sie
auch ersetzen und mit neuen Inhalten füllen können», findet Heinrich
Luder. Im Aufzug eröffne sich einem
jetzt ein Erlebnisraum, der modern
Dieses Modernisierungsprojekt war
ideal geeignet für den Einsatz von
Graphic Walls. Grundsätzlich können Kabinentüren, Seitenwände
und Decken, aber auch Schachtwände so gestaltet werden. Die Wirkung ist natürlich stärker, wenn der
Aufzug eine gewisse Grösse hat. Bei
dem Aufzug des Typs Schindler 6300
mit einer Nutzlast von 1125 kg und
einer Kabinengrösse von 128 mal
188 cm war das im Firmengebäude
von Sigvaris gegeben. <
Ein gläserner Aufzug,
der auch Senioren gefällt
Modernisierung > Der Stadtteil Les Charmilles ist um
eine Attraktion reicher: An der Fassade der Senioren­residenz
«Les Charmilles» wurde letztes Jahr ein Aufzug installiert,
der für Aufsehen sorgt.
Text Jean-Louis Emmenegger
Bild Pierre Boss
S
chindler hat das einzigartige
Projekt für seinen langjährigen
Partner «La Fondation CPEG
pour l’exploitation d’établissements
pour personnes âgées» realisiert. Die
grosse Stiftung, die im Kanton Genf
bereits vier Seniorenresidenzen gebaut hat, beauftragte Schindler mit
der Installation eines an der Aussenwand montierten Aufzugs.
Natürlich hätte man den zusätzlichen
Aufzug für das Alters- und Pflegeheim «Les Charmilles» auch im Inneren des Gebäudes einbauen können.
Doch ­dazu wären beim Gebäude aus
dem Jahr 1992 umfangreiche Baumassnahmen nötig gewesen. Zudem
wäre der vorhandene und ganztägig
stark ­frequentierte Aufzug während
der ­gesamten Bauzeit nicht nutzbar
ge­wesen. Kurzum: Eine andere Lösung musste gefunden werden.
Ein gläserner Aufzug vor der Fassade
Die Stiftung CPEG entschied sich daher für den Vorschlag des Architekturbüros Brodbeck-Roulet aus Carouge/Genf: einen vor der Fassade
des vorhandenen Gebäudes installierten Aufzug. Der Zugang erfolgt
auf jeder Etage ganz klassisch über
eine automatische Aufzugstür. Dann
allerdings sind die Fahrgäste von drei
haushohen Glasfronten umgeben,
die einen wunderbaren Ausblick auf
die direkte Umgebung freigeben.
Das Gelände ist in Genf gut bekannt:
Dort wurden früher die Nähmaschinen von Elna und die Turbinen der
Ateliers des Charmilles SA produziert,
bevor die Charmilles Technologies SA
das Genfer Traditionsunternehmen
übernahm. Ganz in der Nähe des
Der neue Glasaufzug für die Senioren­
residenz «Les Charmilles» begeistert
Bewohner wie Angestellte.
«Der neue Aufzug entspricht exakt
unseren Vorstellungen», sagt JeanMarie Carron (rechts), der Geschäftsführer der Stiftung, die die Altersresidenz betreibt. Links im Bild
Schindler-Verkaufsleiter José Bustabad.
zufrieden sind. Er entspricht exakt
unseren Vorstellungen, denn er ist
modern, schnell, geräumig und leise.
Unsere Senioren schätzen ihn sehr.
Auch unser Pflegepersonal ist begeistert, denn man gelangt schnell von einer Etage zur nächsten, und ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer gibt es
auch», sagt Jean-Marie Carron, Geschäftsführer der Stiftung. Die Stiftung gehört zur CPEG (Caisse de Prévoyance de l’Etat de Genève), der
Genfer Pensionskasse. Jean-Marie
Carron und José Bustabad betonen,
dass Brodbeck-Roulet und Schindler
das gesamte Projekt, von der Planung über die Realisierung bis zur
Modern und schnell
­Inbetriebnahme des Aufzugs, in nur
Und wie gefällt der neue Aufzug den 12 Monaten durchgeführt haben.
Leitern des Alters- und Pflegeheims
«Les Charmilles»? Erfüllt er ihre Er- Anspruchsvolle Mobilität
wartungen? «Absolut. Wir haben uns Der zusätzliche Aufzug wurde noteine pragmatische und gleichzeitig wendig, weil die Bewohner von Seniästhetische Lösung gewünscht, die orenresidenzen heute älter sind als
offen ist oder einen schönen Ausblick früher. Als «Les Charmilles» 1992 gebietet. Die haben wir bekommen, so- baut wurde, wohnten dort noch reladass wir mit dem neuen Aufzug sehr tiv wenige ältere Menschen mit einneuen Wohnkomplexes befindet sich
auch ein für die Genfer Fussballfans
sehr bedeutender Ort: das «Stade
des Charmilles» des Fussballclubs
Genève-Servette.
«Es handelt sich beim installierten
Aufzug um einen Schindler 5500.
Unsere Kunden, die diese Lösung bisher installiert haben, sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden», erklärt José
Bustabad, Verkaufsleiter bei Schindler Genf. Mit dem neuen Aufzug gelangen bis zu 21 Personen gleichzeitig bequem und schnell in jedes der
zehn Stockwerke der Residenz (Nutzlast bis zu 1600 kg).
geschränkter Mobilität. Bei einem
knappen Dutzend Rollstuhlfahrern
reichten zwei kleine Aufzüge und ein
Bettenaufzug vollkommen aus. Heute sind aufgrund der gestiegenen
Lebens­erwartung mehr Senioren als
früher gebrechlich und dementsprechend nicht mehr so mobil. <
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Schindler service&unterhalt Prävention > Wenn Sie spontan drei Wünsche äussern könnten, stände bei Ihnen Gesundheit wahrscheinlich
weit oben auf der Liste. Auch für Schindler kommt die Gesundheit von Fahrgästen und Mitarbeitenden an erster Stelle.
Wenn es um Sicherheit geht, gibt es keine Kompromisse.
Das Ziel: Unfallzahlen bei null
Neue Leiterin
Safety & Health
Text Brigitte Senn
Bild Silvano De Matteis
L
aut einer Umfrage von «Spiegel
Online» wünschen sich mehr als
die Hälfte der Befragten für ihre
Zukunft vor allem eines: Gesundheit.
Das leuchtet ein: Ohne intakte Gesundheit erledigen sich viele Träume
oder sind nur schwer zu verwirklichen. Gute Gründe also, zur Gesundheit Sorge zu tragen und sie auch bei
der Arbeit zu schützen.
Seit dem 1. Mai
2015 leitet
Ute Bauckhorn
den Bereich
Safety & Health der Schindler Aufzüge AG. Die diplomierte Ingenieurin FH verfügt über langjährige
Betriebserfahrung in Verfahrenstechnik, Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz.
Sie bildete sich zudem bei der Suva
zur Sicherheitsingenieurin weiter.
Im Januar 2014 stiess sie als Sicherheitsbeauftragte für das Komponentenwerk in Ebikon zu Schindler.
«Safety first» ist oberstes Gebot
Schindler Schweiz engagiert sich
schon seit Jahren für die Verbesserung der Sicherheitskultur. Die Sicherheit der Fahrgäste sowie der Mitarbeitenden steht als Wert im
Schindler Konzern an oberster Stelle.
Das Ziel für die nahe Zukunft lautet:
Jeder Unfall soll vermieden werden.
Als führendes Aufzugsunternehmen
setzt Schindler in der Branche die
Standards, wenn es um die Sicherheit
auf Baustellen und im Aufzugsschacht geht. Diese Verantwortung
wird ernst genommen. Die Zahl der
Berufsunfälle ist denn auch in den
letzten Jahren dank verschiedener
Massnahmen zurückgegangen. Dazu
beigetragen haben unter anderem
das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung, Safety Walks, Inspektionen, Audits, Analyse von Unfällen
und Beinaheunfällen (Near Misses)
sowie die Schulung von sicherheitsbewusstem Verhalten bereits in der
Lehre und in periodisch durchgeführten Kursen.
«Stopp» – auch wenn es kostet
Schindler integriert die Erkenntnisse
aus Unfallanalysen laufend in die Arbeitsmethodik. Ebenso wichtig sind
die Rückmeldungen aus den BeinaheUnfällen, denn sie tragen dazu bei,
Unfälle schon von vornherein zu vermeiden. Sicherheit, so das erklärte
Ziel, soll als integraler Bestandteil
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aller Geschäfts- und Verbesserungsprozesse verankert werden.
Für den Weg in Richtung Unfallfreiheit sind die Schindler Monteure, Reparateure und Servicetechniker top
ausgerüstet. Bald können sie zudem
auf weitere Hilfsmittel zurückgreifen,
die ihnen das sichere Arbeiten vereinfachen, zum Beispiel auf eine SafetyApp. Der Erfolg aller Massnahmen
hängt letztlich immer davon ab, wie
konsequent sie umgesetzt werden.
Dies erweist sich im Alltag zuweilen
als schwierig. Doch Sicherheit hat
Vorrang – vor allen Lieferfristen und
Kostenfragen. Dies ist ein zentraler
Bestandteil der Sicherheitskultur von
Schindler, der letztlich auch dem
Kunden zugutekommt.
Kein Pardon für «dumm gelaufen»
Erfahrung und Routine sind im Aufzugsgeschäft unabdingbar, können
aber auch tückisch sein. Aus der Erfahrung heraus («Bisher ist es immer
gut gegangen») werden gefährliche
Situationen eher unterschätzt oder
aus falsch verstandenem Heldentum
heruntergespielt. Auch an diesem
Punkt setzt Schindler entschieden an.
Einerseits schult man die Mitarbeitenden intensiv in praxisbezogener
Risikoanalyse, anderseits wird die
Einhaltung von Sicherheitsregeln
konsequent eingefordert und bei
Verstössen sanktioniert. Als Leitplanken dienen die «Fünf goldenen Sicherheitsregeln auf der Baustelle» sowie zehn rote Linien (No-Gos), die bei
der Arbeit nie überschritten werden
dürfen. «Dies sind keine Schikanen,
sondern reiner Selbstschutz für jeden
Einzelnen», erklärt Ute Bauckhorn,
Leiterin Safety & Health bei Schindler
Schweiz. Es brauche ein bewusstes
Innehalten und Überlegen vor jedem
Arbeitsschritt, um am Feierabend sicher nach Hause zurückkehren zu
können.
Völlige Unfallfreiheit hat Schindler
noch nicht erreicht. Über die letzten
fünf Jahre betrachtet, sind die Unfallzahlen aber deutlich gesunken. Auch
wenn sie noch nicht dort sind, wo
Schindler sie gerne hätte – nämlich bei
null. Dies bleibt das erklärte Ziel. <
Planungsnavigator
erleichtert
Modernisierung
Planung > Schindler erweitert den Planungsnavigator.
Die interaktive, internetbasierte Plattform unterstützt
neu nicht nur die Planung von Aufzügen in Neubauten,
sondern auch den Ersatz von Aufzügen in bestehenden
Gebäuden.
Text Stefan Doppmann
Bild Marcel Kaufmann
D
er internetbasierte Planungsnavigator ist seit seiner Einführung vor zwei Jahren eine eigentliche Erfolgsgeschichte. Immer
mehr Architekten nutzen die Webseite www.planungsnavigator.ch,
um einen Aufzug oder eine Fahrtreppe für ihr Neubauprojekt zu konfigurieren. Schritt für Schritt führt das
Programm in weniger als vier Minuten durch den Planungsprozess zum
passenden Produkt. Am Ende lassen
sich die Masse des ausgesuchten
Aufzugs ins CAD-System des Architekten exportieren und in den laufenden Planungsprozess integrieren.
Auch die Fachwelt hat die Qualitäten
des Planungsnavigators erkannt und
Schindler dafür bei den «Best of
Swiss Web» Awards 2015 ausgezeichnet.
Ersatz bestehender Aufzüge
Jetzt wird die elektronische Plattform ihren Nutzwert noch steigern.
Der Planungsnavigator war bisher
nur für die Planung von neuen Aufzügen in Neubauten ausgelegt. Nun
wird seine Funktion so erweitert,
dass er auch den Ersatz bestehender
Aufzüge unterstützt. «Dieses neue
Zusatzangebot richtet sich in erster
Linie an Hausbesitzer und Immobilienverwaltungen. Ihnen bieten wir
­eine praktische und unverbindliche
Einstiegshilfe, damit sie für ihren in
die Jahre gekommenen Aufzug ein­
facher zu einer passenden Lösung
kommen», erklärt Projektleiter Marcel
Ackermann.
Wie bisher überzeugt auch der erweiterte Planungsnavigator durch
seine funktionale Grafik, die die Nut-
Der in seiner
Funktionalität
erweiterte
Planungsnavigator
erleichtert nicht
nur Architekten,
sondern auch
Hausbesitzern
und Immobilienverwaltungen
die Planung ihres
neuen Aufzugs.
zer intuitiv durch den Prozess führt.
Eine Einstiegsfrage entscheidet neu
darüber, ob ein Aufzug für einen
Neubau oder für ein bestehendes
Gebäude gesucht wird. Auf der Seite
Umbau wird der bestehende Aufzug
in drei Abfrageschritten erfasst. Die
intuitive Nutzerführung setzt keinerlei spezifisches Wissen über Aufzüge
voraus.
Aufgrund der eingegebenen Daten
schlägt der Planungsnavigator aus
mehr als 350 000 Standardkonfigurationen die wahrscheinlich besten Ersatzlösungen vor.
Ein raffinierter Algorithmus zeigt zudem den zu erwartenden, bauseitigen Aufwand an. Der Algorithmus
empfiehlt dann, unter Berücksichtigung von Kosten und Komfort, die
bestgeeignete Variante. Eine Bildergalerie veranschaulicht umgesetzte
Ausführungsbeispiele. Die vorgeschlagenen Lösungen lassen sich untereinander wie auch mit dem bestehenden Aufzug vergleichen.
Ist eine Wahl getroffen, generiert der
Planungsnavigator eine PDF-Datei
mit einem Vorher-Nachher-Vergleich
und einer Produktinformation. Die
Speicherung erfolgt lokal beim Anwender. Das Tool ermöglicht eine
erste Orientierung, ersetzt aber nicht
die Gesamtbeurteilung des geplanten Aufzugs durch eine Fachperson.
Auf Wunsch kann das im Planungsnavigator generierte Dokument mit
der Anschrift versehen und online an
Schindler übermittelt werden. Ein Berater meldet sich anschliessend für
ein unverbindliches Gespräch.
Nützliche Einstiegshilfe
«Der Planungsnavigator für Modernisierungen ist eher eine Informationsals eine Planungshilfe», unterstreicht
Marcel Ackermann. Die bauliche Situation in bestehenden Liegenschaften
sei zu vielfältig und komplex, um denselben Service bieten zu können wie
im Neubaubereich. «Dennoch bietet
das neue Instrument einen wertvollen Einstieg ins Thema und gibt einen
guten Überblick über die für ein Ersatzprojekt in Frage kommenden Lösungen. Beispielsweise als nützliche
Diskussionsgrundlage für Stockwerkeigentümer», fügt er hinzu. <
www.planungsnavigator.ch
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Schindler service&unterhalt Heikle Modernisierung
im Altersheim
Modernisierung > Die Modernisierung von Aufzügen in einem Alters- und Pflegeheim verlangt besondere
Aufmerksamkeit, gute ­Vorbereitung und eine intensive Kommunikation. Insbesondere dann, wenn sämtliche
Aufzüge gleichzeitig e­rneuert werden müssen.
Text Stefan Doppmann
Bild Stefan Schmidlin
K
urz vor Mittag im Alters- und
Pflegeheim Haus Eigenamt in
Lupfig: Mehrere Bewohnerinnen und Bewohner warten mit ihren
Rollatoren auf den Aufzug. Um die
Mobilität im Haus zu gewährleisten,
muss dieser zuverlässig arbeiten –
rund um die Uhr. Die Modernisierung
der beiden in die Jahre gekommenen
Aufzüge war daher ein heikles Unterfangen, das nach einer minutiösen
Planung verlangte.
«Um die Umbauzeit so kurz wie möglich zu halten, bereiteten wir einen
engen Terminplan vor und stimmten
diesen mit allen beteiligten Partnern
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sorgfältig ab», erklärt Franz Zundel. Er
ist Verkaufsingenieur bei Schindler
Aarau. Alle Zahnrädchen mussten reibungslos ineinandergreifen, um die
Ausfallzeiten der Aufzüge zu minimieren. Daher hielt Franz Zundel
Lieferanten und externe Handwerker
an, das Projekt unbedingt prioritär zu
behandeln.
Für die Modernisierung des Bettenaufzugs, der auch der Personenbeförderung dient, benötigte das Montageteam so bloss zweieinhalb
Wochen. Der Ersatz des Personenaufzugs wurde anschliessend in sieben Wochen umgesetzt. In beiden
Phasen stand jeweils nur einer der
beiden sonst fast pausenlos beanspruchten Aufzüge zur Verfügung.
Darauf musste der Betrieb vorbereitet
werden und die Nutzer waren über
die besondere Situation ins Bild zu
setzen. «Schindler hat uns über den
Projektverlauf stets einwandfrei informiert. So konnten wir unsere Pensionäre und Mitarbeitenden sowie
deren Angehörigen, laufend über Bewegungseinschränkungen und andere Unannehmlichkeiten informieren»,
blickt Markus Treuthardt zurück. Er ist
Leiter des Technischen Dienstes im
Haus ­Eigenamt.
Hoher Sicherheitsanspruch
Nicht nur wegen des ambitionierten
Terminprogramms, sondern auch
wegen der speziellen Arbeitsumgebung verstärkte Franz Zundel die
Kommunikation mit den internen
und externen Partnern. Er sensibilisierte sie beispielsweise dafür, dass
ein grosser Teil der Pensionäre in
­Lupfig an Demenz erkrankt ist. Ein
besonderes Augenmerk legte man
daher beispielsweise darauf, die Zugangstüren zu den betreffenden Abteilungen konsequent zu schliessen.
Es zahlte sich aus, dass Schindler für
dieses Projekt ausschliesslich Unter-
nehmer verpflichtete, mit denen man
seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeitet.
«Die Monteure und Handwerker waren auf die Herausforderung sehr gut
vorbereitet. Sie haben sich in unserem Haus überaus rücksichtsvoll verhalten», stellt Markus Treuthardt fest.
Technische Ursache erkannt
Mit dem Resultat der Modernisierung ist Markus Treuthardt überaus
zufrieden. Hatten die beiden Aufzüge vor ihrer Erneuerung immer Störungen verursacht, laufen sie nun
wieder einwandfrei. Zudem ist ihre
Anhaltegenauigkeit viel besser als
früher. ­Einen Grund für die häufig
aufgetretenen Zwischenfälle ortete
Franz Zundel in der starken Beanspruchung der zwei hydraulischen
Aufzüge. Daher wurde der eine
­Personenlift durch einen elektrisch
angetriebenen ersetzt.
Weil der Umbau auf Elektroantrieb
aus baulichen Gründen beim Bettenlift nicht in Frage kam, baute man bei
diesem einen Frequenzumrichter mit
einer speziellen Steuerung ein. Dadurch benötigt der Lift nun deutlich
weniger Energie und die Temperatur
des Hydrauliköls konnte signifikant
gesenkt werden. Das wirkt sich spürbar positiv auf die Verfügbarkeit des
Aufzugs aus.
«Von der Auftragserteilung an hat
Schindler dieses Projekt zügig vorangetrieben. Dabei hat man unsere
speziellen Bedürfnisse und Anforderungen begriffen und konstruktive
Lösungen dafür vorgeschlagen»,
­betont Markus Treuthardt. Er vertraut darauf, dass auch der Service
einwandfrei arbeiten wird. So sollte
der Betrieb des Hauses Eigenamt in
Zukunft nicht mehr durch unangenehme Störungen beeinträchtigt
werden. <
«Die Monteure und Handwerker waren auf die Herausforderung sehr gut vorbereitet.
Sie haben sich in unserem Haus überaus rücksichtsvoll verhalten.»
Markus Treuthardt, Leiter Technischer Dienst
Markus Treuthardt, Leiter des Technischen
Dienstes, freut sich über den modernisierten
Personenlift im Alters- und Pflegeheim
Haus Eigenamt.
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Schindler service&unterhalt schluss
Europäische Norm
setzt sich durch
Immer mehr Kantone fordern
zusätzliche Sicherheit für bestehende Aufzüge. Was die entsprechenden gesetzlichen Auflagen
betrifft, so müssen sie das Rad
nicht neu erfinden: Die Kantone
können sich auf die europäische
Safety Norm for Existing Lifts
(SNEL) beziehen. Diese Norm
geht sehr weit, denn sie umfasst
ins­gesamt 74 Gefährdungspunkte, die bei älteren Aufzügen
ESBA:
Vorausschauend planen
Normen > Noch knapp vier Jahre: Dann sollen im Kanton Zürich die neuen Sicherheitsrichtlinien für bestehende Aufzüge (ESBA) vollständig umgesetzt sein. Fachleute spüren
erste Engpässe bei Liftmodernisierungen. Ihr Rat: Sich frühzeitig informieren
und Fristen nicht ausreizen.
auftreten können. Kantone mit
entsprechenden Sicherheitsvorschriften beziehen sich alle auf
SNEL, übernehmen daraus aber
nur die wichtigsten Gefährdungspunkte. In zahlreichen europäischen Ländern ist SNEL ebenfalls
gültig – oder zumindest Teile
davon. Insgesamt haben zehn
Länder die Norm bereits implementiert, neun weitere Länder
haben sie teilweise übernommen
oder arbeiten zurzeit an deren
Implementierung.
Weitere Infos: www.snel-esba.ch
Die Zürcher ESBA
Text Raphael Hegglin
Bild Albert Zimmermann
«D
Ausgabe 2015
er Nutzen der ESBA-Richtlinien ist auch bei den
Aufzugsbetreibern unbestritten», sagt Ingenieur Thomas
Goetschi. Als unabhängiger Gutachter führt er in 60 Zürcher Gemeinden
Aufzugsinspektionen durch. Doch:
«Bei knapp einem Drittel der Anlagen
mit Auflagen warten die Besitzer ab
und reizen die fünfjährige Umsetzungsfrist aus.» Sie bekommen zwar
eine sechsmonatige Nachfrist und im
Extremfall eine weitere von drei Monaten – das ist allerdings oft sehr
knapp.
Denn: Im Kanton Zürich sind mehrere
Tausend Aufzüge von den ESBARichtlinien betroffen, Ende 2018 sollen alle den neuen Sicherheitsanforderungen entsprechen. «Schon heute
sind Engpässe bei Liftmodernisierungen spürbar», sagt Thomas Goetschi.
Dies, weil die Zahl an Modernisierungen nun – gegen Ende der Frist –
deutlich zunimmt, wodurch Behörden wie auch Aufzugsfirmen an ihre
Kapazitätsgrenzen stossen.
Kaum Rekurse
Trotz Mehraufwand: Die Sicherheitsrichtlinien stossen weitgehend auf
Akzeptanz. So haben Thomas Goetschi und sein Team in den letzten Jahren rund 7500 Aufzüge kontrolliert,
insgesamt gab es nur gerade vier Rekurse gegen die neuen SicherheitsAuflagen: «In einem Fall hat das Baurekursgericht den Rekurs abgewiesen,
der Aufzug muss angepasst werden.
Redaktionsadresse
In den anderen Fällen zogen die Eigentümer nach Gesprächen ihre Rekurse zurück», so Thomas Goetschi.
Wie sich insbesondere in der Stadt
Zürich zeigt, dauert der Prozess oft
länger als geplant. Das liegt zum einen an den begrenzten Ressourcen
der Behörden, zum anderen an der
hohen Bautätigkeit und der damit
verbundenen starken Nachfrage
nach Aufzügen.
Trotz grosszügiger Umsetzungsfrist:
Warten sollten Aufzugsbetreiber aus
Haftungsgründen trotzdem nicht.
Ausserdem können Anlagen, die
nicht den Vorschriften entsprechen,
im Extremfall stillgelegt werden – gemäss Artikel 33 der Besonderen Bauverordnung 1 des Kantons Zürich.
Sechs Monate Vorlaufzeit
Wie schätzen betroffene Aufzugsbetreiber die Situation ein? Peter Colat
ist Teamleiter Baumanagement bei
Wincasa. Der Immobilien-Dienstleister betreut über 2000 Aufzüge, die
von den ESBA-Richtlinien betroffen
sind – wobei viele von ihnen nicht im
Kanton Zürich stehen. Peter Colat rät
ebenfalls zu schnellem Handeln. «Wir
benötigen für eine Aufzugsmodernisierung mindestens sechs Monate
Vorlaufzeit», sagt er. «Dass der Bedarf an Aufzugsmodernisierungen
gestiegen ist, spüren wir deutlich. Eine saubere Umsetzung braucht Zeit,
daher raten wir den Eigentümern,
frühzeitig zu planen. So hat man die
Zeit, zu evaluieren, wie und mit wem
Layout aformat.ch
Bildbearbeitung click it AG
Druck Ringier Print Adligenswil AG
Auflage 23 000 Exemplare
Schindler Aufzüge AG
Marketing&Kommunikation
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Schindler
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Beat Baumgartner
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Herausgeber
punkt
Die Richtlinien über die «Erhöhung
der Sicherheit an bestehenden Aufzügen im Rahmen der Besonderen
Bauverordnung I» (ESBA) betrifft alle
Aufzüge, die vor dem 1. August
2001 im Kanton Zürich gebaut worden sind. Konkret müssen bis Ende
2018 folgende Mängel behoben
werden:
Kabinen ohne Kabinenabschlusstür
Fehlende oder unzulängliche
Notrufeinrichtung
Schlechte Anhaltegenauigkeit
des Antriebssystems
Fehlende oder unzulängliche
Notbeleuchtung in der Kabine
Ungeeignetes Glas
an den Schachttüren
Fehlende oder unzulängliche Puffer
Kritisches Verhältnis
von Nutzfläche zu Nennlast
man die Auflagen effizient umsetzen
kann.» Das habe letztlich auch auf
die Kosten einen Einfluss.
Grundsätzlich ist man bei Wincasa
überzeugt, dass die ESBA-Richtlinien
mehr Sicherheit bringen. Der Immobilien-Dienstleister hat die Richtlinien
für die ganze Schweiz übernommen
und sogar um einen weiteren Punkt –
die Brandfallsteuerung – erweitert. <