Gesunde Stadt, Winter 2015 - Wiener Gesundheitsförderung

winter 2015
GewinnerInnen Wiener Gesundheitspreis 2015
Umfrage: Heute schon bewegt?
Gesundheitsförderung für Lehrlinge
Verlagsort: 1110 Wien › P. b. b. › 10Z038444M
Gesunde Stadt
DAS MAGAZIN DER WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNG
Wiener Gesundheitsförderungskonferenz
Schwerpunkt
Gesunde Bewegung
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MACHEN SIE SICH EIN BILD
UND BILDEN SIE SICH WEITER
Alter(n)sgerecht – in unterschiedlichen Settings
23. – 24. 2. 2016
Resilienz – Widerstandskraft & Flexibilität
als gesundheitlicher Schutzfaktor
3. – 4. 3. 2016
Selbstreflexion als Kernkompetenz von Führungskräften
in der Gesundheitsförderung
16. – 17. 3. 2016
Die Früchte der Evaluation
7. – 8. 4. 2016
Graphisch Moderieren mit eigenen Plakaten!
19. – 20. 4. 2016
Gesundheit fördern in vernetzten Strukturen
7. – 8. 6. 2016
Vernetztes Denken in der Gesundheitsförderung.
Problemlösungs-Tools: Neues Werkzeug für neue Aufgaben
15. – 16. 6. 2016
Authentizität – nicht nur ehrlich, sondern echt.
22. – 23. 9. 2016
Mehr Gesundheit im Grätzel/Stadtteil/Quartier –
integrierte Handlungsansätze, was heißt das?
3. – 4. 10. 2016
Entschleunigung durch Achtsamkeit am Arbeitsplatz
13. – 14. 10. 2016
Anmeldungen ausschließlich online:
http://weiterbildungsdatenbank.fgoe.org
Kosten jeweils für zwei Tage: 75 €
Foto: Flickr.com©CAYRO The Games
Detailinformationen zu den Wiener Seminaren sowie zu den Angeboten
in Niederösterreich und im Burgenland auf www.wig.or.at
GESUNDHEITSföRDERUNG WISSEN
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Die „Aufbaustunde“
wurde mit dem
Gesundheitspreis
ausgezeichnet. Seite 17
LIEBE LESERIN,
LIEBER LESER!
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as Thema „Gesunde Bewegung.
Inspirationen für die Praxis der
Gesundheitsförderung“ motivierte rund 300 Personen, an unserer
zweiten Wiener Gesundheitsförderungskonferenz und an der Verleihung
des Wiener Gesundheitspreises teilzunehmen. Unsere Konferenz war in
jeder Hinsicht bewegend. Heuer
kamen wieder Top-ExpertInnen zu
Wort: Christine McLaren konnte zeigen, dass die Stadt, ihre Lebensräume
und die Art, wie wir uns in ihnen
bewegen (können), einen großen Einfluss auf unser Glück haben. Ein interessantes Studienergebnis: Fremde
Menschen zu umarmen, fördert das
Vertrauen in Menschen. Die Soziologin Gabriele Klein warf in ihrem Vortrag die Frage auf, wie es um die sozialen, politischen und kulturellen
Bedingungen der individuellen
Möglichkeiten von Bewegung und
Gesundheitsförderung steht. Toni
Innauer brachte es auf den Punkt: Der
Mensch braucht Bewegung und diese
kann individuell unterschiedlich in
den Alltag integriert werden. Die amüsanten Beispiele aus seinem ­Leben als
Sportler, Trainer und Sportmanager
machen Lust auf Bewegung!
Viel Freude beim Lesen!
Für ein gesundes Leben
in einer gesunden Stadt!
Dennis Beck
Geschäftsführer
Wiener Gesundheitsförderung – WiG
INHALT
06
10
12
14
Happy City
Wie wichtig die Umgebung
für die Gesundheit ist.
Bewegung einst und heute
Sport ist eine noch sehr junge
Freizeitbeschäftigung.
Gesund im Alltag
Garteln und turnen statt
Leistung um jeden Preis.
Heute schon bewegt?
Umfrage am Schottentor.
17
18
Konferenz in Bildern
Das war die Wiener Gesundheitsförderungskonferenz 2015.
Und: Wiener Gesundheitspreis.
16
Fotos: Klaus Ranger Fotografie, Bohmann/Katrin Bruder, Bohmann/Rene Wallentin
Foto: Flickr.com©CAYRO The Games
Gewinnen Sie auf den nächsten Seiten
einen Eindruck von der Themenbreite
der mit dem Wiener Gesundheitspreis
2015 ausgezeichneten Projekte. Wir
baten jene Menschen auf die Bühne,
die vorleben, dass oft mehr geht.
Mehr an Engagement, Kreativität
und Bemühen, einen Beitrag zur
gesundheitlichen Chancengerechtigkeit zu leisten.
Infos zu Ernährung und Bewegung
halten Jugendliche gesund. Seite 25
19
„Gesunde Bewegung“
Gesundheitspreise der Schwerpunkt-Kategorie „Gesunde
Bewegung“ wurden vergeben.
„Gesund in Grätzel & Bezirk“
Preise für Grätzel-Projekte.
„Gesund in Einrichtungen
und Organisationen“
Die besten Projekte wurden
ausgezeichnet.
20Service
Buch- und Internettipps.
21
22
Das Christkind kommt!
Packerln ja oder nein?
Aus den Bezirken
Jugendtreff, Selbstverteidigung
& vernetzte BewohnerInnen.
24LebensErfahren
SeniorInnen machen Pläne für
die Pension.
Infos für Jugendliche
25 „Health4You“
fördert die
Gesundheit von Teenagern.
26Termine
WiG-Wintertour, Krebstag und
Wiener Diabetestag.
27
Königliches Spiel
Dieter Chmelar findet:
Spielen bildet den Charakter –
insbesondere beim Schach.
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Drüber
reden hilft
SELBSTHILFE
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ussten Sie, dass es in Wien
mehr als 260 Selbsthilfegruppen zu 150 Themen gibt und in
diesen Gruppen mehr als 40.000 Menschen aktiv sind? Seit 30 Jahren unterstützt die Stadt Wien die überwiegend
ehrenamtliche Arbeit der Selbsthilfegruppen. Mit der Online-Kampagne
„Drüber reden hilft“ machte die Wiener
Gesundheitsförderung auf das Thema
Selbsthilfe aufmerksam. Ziel ist, die
Öffentlichkeit für die Vielfalt der
Selbsthilfe und die Leistungen der
Selbsthilfegruppen zu sensibilisieren.
maschek-Video. Zentrales Element
der Kampagne ist ein Video der Kabarett-Gruppe maschek. Es zeigt, dass in
schwierigen Situationen „Drüber reden
hilft“. Dennis Beck, Geschäftsführer
der Wiener Gesundheitsförderung:
„Mit der Kampagne wollten wir möglichst viele Menschen erreichen und
­ihnen Mut machen, über ihre Probleme
zu sprechen. Sei es, weil sie eine für sie
passende Selbsthilfegruppe finden
oder selbst eine neue Gruppe gründen –
die Selbsthilfe-Unterstützungsstelle
SUS Wien hilft jedenfalls dabei.“
facebook.com/drueberredenhilft
•
Prämiert wurden die kreativsten Snacks – wie Kroko Schnappi der 2b der VS Georg-WilhelmPabst-Gasse, die Schul-Bento-Box der 1a der NMS Schopenhauerstraße oder ein Rezept für
„Tomarotten“ der Allg. Sonderschule Treustraße.
Gesunde Snackideen prämiert
GESUNDE SCHULE
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nter dem Motto „Frucht macht
Schule“ werden wöchentlich
­frisches Obst und Gemüse kostenlos direkt in die Schulen geliefert.
Kinder erhalten zum Beispiel Karotten,
Orangen, Äpfel und Birnen. Wie gut
ihnen dieses Schulfruchtprogramm
schmeckt, zeigte der Schulwettbewerb
„Unser bunter Snack“. Mehr als 70 Klassen reichten Ideen für eine schmackhafte Obst- oder Gemüsejause ein.
Ausgezeichnet. Beim Mitmachen war
Kreativität gefragt. Gemeinsam wurde
in der Klasse ein Snack kreiert – entweder aus frischem Obst und Gemüse
„Die Kinder werden früh
zu mehr Eigenverantwortlichkeit ermuntert.“
Sonja Wehsely, Stadträtin
für Gesundheit und Soziales
oder es wurde eifrig gebastelt und gezeichnet. Von der Schul-Bento-Box
über Tomarotten bis hin zu bunten
Obstspießen: Die SchülerInnen bekamen ihre Preise am 17. November im
Rathaus überreicht. Finanziert wird
die Aktion von EU und Stadt Wien.
www.wig.or.at
•
Fotos: Andrew Rinkhy, Zahntheater, Peter Rigaud, Karin Gruber (2), Atelier Wolf
Immer das Theater um die Zähne
GESUNDE SCHULE
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as Thema Mundhygiene kann un- von Colgate finanziert wird, und schon
terhaltsam sein, wie das Zahnthe- in zahlreichen Kindergärten, Volksater bereits seit Jahren zeigt. Es schulen, Sonderpädagogischen Zenterklärt Kindern altersgerecht in lusti- ren und Neuen Mittelschulen zu Gast
gen Szenen und Dialogen den richti- war. Das Zahntheater ist Teil des
gen Umgang mit Bürste und Paste, was großen Mundgesundheitsprogramms
Zucker und Schokolade statt Gemüse „Tipptopp. Gesund im Mund und
und Obst bei Zähnen anrichten kön- rundherum“, das aus Mitteln des Wienen und wie wichtig regelmäßige Besu- ner Landesgesundheitsförderungsche bei der Zahnärztin oder dem Zahn- fonds finanziert wird. arzt sind. Den Kindern gefällt das rund PGA, Telefon 01/99 71 10-3999,
45 Minuten dauernde Spektakel, das www.tipptopp.wien
•
Im Zahntheater erleben Kinder lustige
Aufführungen und lernen etwas dabei.
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Neuer Vorstand
Kostenlos in
Bewegung
SELBSTHILFE
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aria Grander (Bundesvorsitzende), Arnold Fass (Schrift­
führer) und Ulf Ederer (Kassier)
werden bis 2017 der ARGE Selbsthilfe
Österreich vorstehen. Diese ist ein Zusammenschluss der unterschiedlichen
Formen der Selbsthilfe in Österreich.
Zu den Mitgliedern des unabhängigen,
gemeinnützigen Vereins zählen neun
themenübergreifende SelbsthilfeDachverbände und -Kontaktstellen
­sowie 39 themenbezogene, bundesweit
tätige Selbsthilfeorganisationen. Diese
vertreten insgesamt rund 1.700 Selbsthilfegruppen und rund 250.000 Betroffene und Angehörige in Österreich.
www.selbsthilfe-oesterreich.at
•
Gesundes Essen
im Kindergarten
GESUNDER KINDERGARTEN
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Fotos: Andrew Rinkhy, Zahntheater, Peter Rigaud, Karin Gruber (2), Atelier Wolf
m Rahmen des dritten Treffens
des „Netzwerks Gesund im Wiener
Kindergarten“ verlieh Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely WiNKi-­
Zertifikate für optimal kindgerechte
Verpflegung im Kindergarten. Die
­Zertifizierungen sind Teil des Projekts
„Gesund im Wiener Kindergarten“.
Wehsely: „Gesunde Ernährung ist eine
wichtige Grundlage für ein gesundes,
kindgerechtes Aufwachsen.“
Grundstein fürs gesunde Leben. Von
2014 bis 2016 werden jedes Jahr in
69 städtischen und privaten Wiener
Kindergärten gesundheitsfördernde
Maßnahmen umgesetzt – immer
­begleitet von WiNKi, dem kleinen Drachen. Sie richten sich sowohl an Kinder als auch an Kindergartenpersonal
und Eltern.Die Aktivitäten konzentrieren sich jeweils ein Jahr lang auf einen
Schwerpunkt: Heuer bringt „Gesund
im Wiener Kindergarten“ Bewegung in
die Kindergärten. 2016 rückt Seelische
Gesundheit in den Vordergrund. www.wig.or.at
gesunde stadt – winter 2015
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•
GESUNDES ALTERN
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n Wien gibt es zahlreiche Bewegungsangebote, die auf die Bedürfnisse
­älterer Menschen zugeschnitten sind.
Doch viele SeniorInnen wissen nicht
über die enorme Bandbreite an Möglichkeiten Bescheid. Einen Überblick zu bekommen, ist nicht immer leicht, denn
es gibt keine zentrale Übersicht. Die
„Woche der offenen Tür“ im Rahmen von
„Bewegtes Altern in Wien“ sorgte da von
5. bis 9. Oktober für Abhilfe. Sie bot
­einen guten Überblick über die Kurse
zahlreicher AnbieterInnen in Wien.
Zahlreiche Anregungen. In knapp
200 kostenlosen Schnupperkursen konnten Menschen ab 55 verschiedene Bewegungsangebote testen. Denn: Wer regel-
In Wien gibt es für
alle Altersgruppen
tolle Angebote.
mäßig etwas für die eigene Fitness tun
will, sollte möglichst genau das finden,
was am meisten Freude bereitet. Egal,
ob Rückentraining, Zumba, Gymnastik,
Tanzen, Entspannung, Ballspielen, Fitnessboxen oder Stärkung belasteter
­Körperpartien: Bei der „Woche der offenen Tür“ war für jeden ­Geschmack das
richtige Angebot dabei. •
www.wig.or.at
Achtsamkeit & Lebensqualität
GESUNDE STADT
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uch diese Ausgabe der gut etablierten Vortragsreihe „Gesundheitsförderung im Gespräch“ bot
wieder Gelegenheit für spannende
neue Inputs, Diskussion, Vernetzung
und Austausch.
„Man muss kein Buddhist
sein, um von Achtsamkeit
zu profitieren.“
Michael E. Harrer,
Psychotherapeut
Am 27. Oktober sprach der Innsbrucker
Psychiater, Psychotherapeut und
­Supervisor Michael E. Harrer in der
Wiener Urania über Achtsamkeit mit
sich selbst, aber auch mit anderen. Er
­erklärte, wie Achtsamkeit die Lebensqualität steigert. Auch in der Prävention und Behandlung von psychischen
und körperlichen Erkrankungen hat
sie sich bewährt. Er stellte entsprechende Programme vor, mit denen
man den ­eigenen „Inneren Beobachter“
bewusst trainieren kann, um sich
selbst so vor unheilsamen Faktoren zu
schützen.
Praktische Trainingsmethoden. Das
Üben der „Achtsamkeitsbasierten
Stressreduktion (MBSR)“ oder verwandter Programme kultiviert Fähigkeiten wie Klarblick, Gleichmut,
Konzentrationsfähigkeit, Mitgefühl beziehungsweise Selbstmitgefühl. Nächster Termin von „Gesundheits­förderung
im Gespräch“: 15. März 2016 www.wig.or.at, www.achtsamleben.at
•
Im Oktober war Michael Harrer bei
„Gesundheitsförderung im Gespräch“ zu Gast.
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WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNGSKONFERENZ 2015: GESUNDE BEWEGUNG
Ein Tag im Zeichen
der Gesundheit
DER SCHWERPUNKT DER WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNGSKONFERENZ 2015
WAR HEUER DIE „GESUNDE BEWEGUNG“. AUSSERDEM WURDEN WIEDER DIE
WIENER GESUNDHEITSPREISE IN DREI KATEGORIEN VERGEBEN. 1. Preis in der Kategorie „Gesunde
­Bewegung“. Zusätzlich wurde in jeder
Kategorie ein Medienpreis vergeben.
Marianne Klicka, Dritte Präsidentin
„Wir unterstützen die
WienerInnen dabei, mehr
gesunde Aktivität in ihren
Alltag zu integrieren.“
Sonja Wehsely, Stadträtin
für Gesundheit und Soziales
des Wiener Landtags, überreichte die
Gesundheitspreise: „Der heutige Tag
zeigt einmal mehr, dass in Wien mit
viel Engagement sowie Know-how
Projekte und Initiativen umgesetzt
werden, die die Gesundheit der Wie­
nerInnen stärken. Ideen wie diese lie­
fern wertvolle Anregungen für die An­
gebote in der Gesundheitsvorsorge
und -förderung der Stadt.“ 2016 findet
die Konferenz mit dem Schwerpunkt
Ernährung am 19. September statt. •
Fotos: WiG/Ian Ehm (18), Peter Rigaud
D
ie Wiener Gesundheits­ wissenschafterin Gabriele Klein und
Skisprung-Legende Anton Innauer
förderungskonferenz 2015 ­
im Rathaus stand heuer spannten einen Bogen von „Happy
Cities“ und wie städtische Raum­
ganz im Zeichen des ­
Schwerpunkts „Gesunde planung unser Leben verändert über
Bewegung – Inspirationen gesellschaftliche Strategien der Ge­
für die Praxis der Gesundheitsförde­ sundheitsförderung durch Bewegung
rung“. Die rund 300 Teilnehme­rInnen bis zur gesundheitlichen Bedeutung
bekamen bei Vorträgen und Diskus­ des Sports, der erst nach dem Spitzen­
sionen interessante Einblicke in die sport beginnt, und boten Stoff für an­
Vielfalt der Gesundheitsför­
derung. regende Diskussionen.
Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely
betonte: „In der Gesund­heitsförderung Aktiv werden. Einer der Höhepunkte
ist ein wichtiges Ziel, mehr Bewegung der Wiener Gesundheitsförderungs­
in den Alltag der ­WienerInnen zu inte­ konferenz war die Verleihung des Wie­
grieren und sie bei den ersten Schrit­ ner Gesundheitspreises. Der 1. Preis in
ten in die Aktivität zu u
­ nterstützen. der Kategorie „Gesund in Grätzel und
Denn wir wollen Menschen nicht nur Bezirk“ ging an „Gesund fürs Leben“
behandeln, wenn sie schon krank sind, vom Zentrum für Public Health an der
sondern dazu beitragen, dass es gar Medizinischen Univer­sität Wien. In
der Rubrik „Gesund in Einrichtungen/
nicht erst so weit kommt.“
Organisationen“ überzeugte das Pro­
Glücklich & gesund mit Bewegung. jekt „Zahnfee“ vom Fonds Soziales
Die Vorträge von der Stadtplanungs­ Wien. Und die „Aufbaustunde“ der
expertin Christine McLaren, Sozial­ Volksschule Prandaugasse erhielt den
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PREISTRÄGERiNNEN
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Kategorie „Gesund in Grätzel und Bezirk“
1. Preis: Gesund fürs Leben,
Zentrum für Public Health an der MedUni Wien
2. Preis: Gesundheit spricht viele Sprachen – Diversität in
Wiener Apotheken, Österreichische Apothekerkammer
3. Preis: Demenzfreundlicher 3. Bezirk,
Netzwerk demenzfreundlicher 3. Bezirk, Caritas Socialis
Medienpreis: Medienkampagne „Drück mich!“ zum Thema
Herzstillstand und Reanimation, PULS Verein zur
Bekämpfung des plötzlichen Herztodes
Kategorie „Gesund in Einrichtungen/Organisationen“
1. Preis: Zahnfee und Zahnärztin vor Ort,
Haus Siemensstraße, Fonds Soziales Wien (FSW)
2. Preis: Rote Nasen Varieté, Rote Nasen Clowndoctors
3. Preis: Kompetenzcenter für Stressprävention,
Gesundheits- und Vorsorgezentrum Hera
Medienpreis: Online-Informationsangebot netdoktor
krebsschule, netdoktor.at GmbH
Kategorie „Gesunde Bewegung“
1. Preis: Aufbaustunde, Volksschule Prandaugasse
2. Preis: Senior Guides in der Leopoldstadt, queraum.
kultur- und sozialforschung
3. Preis: Alt und Jung – Generationen bewegen sich
zueinander, MA 10 – Wiener Kindergärten
Medienpreis: „Sport als Medikament“, erschienen in der
ORF-Sendung „heute leben“, Sylvia Unterdorfer
WIENER GESUNDHEITSPREIS 2015
01 Im Rahmen der Wiener Gesundheitsförderungskonferenz wurde
auch der Wiener Gesundheitspreis 2015 vergeben. In der Kategorie
­„Gesund in Grätzel und Bezirk“ wurden die Projekte „Gesund fürs Leben“,
­„Gesundheit spricht viele Sprachen“, „Demenzfreundlicher 3. Bezirk“
und „Drück mich!“ ausgezeichnet. 02 Zahnfee, Roten Nasen, Sanatorium
Hera und netdoktor.at freuten sich über Auszeichnungen in der Kategorie
„Gesund in Einrichtungen/Organisationen“. 03 Aus der Praxis auf die
Bühne hieß es für die GewinnerInnen der Kategorie „Gesunde Bewegung“.
Fotos: WiG/Ian Ehm (18), Peter Rigaud
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WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNGSKONFERENZ
„GESUNDE BEWEGUNG“
01 Rund 300 BesucherInnen waren bei der 2. Wiener Gesundheitsförderungskonferenz
dabei. 02 Die GesundheitsexpertInnen hatten Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.
03 Moderatorin Heilwig Pfanzelter führte charmant und gekonnt durch den Tag.
04 WiG-Geschäftsführer Dennis Beck freute sich über die zahlreichen TeilnehmerInnen und
hochkarätigen ReferentInnen. 05 Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely sprach
über die Wichtigkeit von gesunder Bewegung. 06 Broschüren der Wiener Gesundheits­
förderung und die Bücher der Vortragenden lagen zum Schmökern bereit. 07 Es wurden
­Details zu den Projekten des Wiener Gesundheitspreises vorgestellt. 08 Marianne Klicka,
Dritte Landtagspräsidentin, präsentierte mit der Kabarettistin und Schauspielerin Angelika
­Niedetzky die PreisträgerInnen des Wiener Gesundheitspreises. 09 Christine McLaren
sprach über die „Happy City“. 10 Gegen Verspannung und Müdigkeit helfen kurze
Übungseinheiten. 11 „Seid fit, schlank und gesund!“ Das hinterfragte der Vortrag von
Gabriele Klein. 12 Das heurige Schwerpunktthema „Gesunde Bewegung“ war allen
BesucherInnen ein Anliegen. 13 Idealer R
­ ahmen: Festsaal des Wiener Rathauses.
14 Skisprung-Legende Toni Innauer gab Tipps für Bewegung im Alltag.
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Eine Stadt zum
Glücklichsein
STÄDTE HABEN DIREKTEN EINFLUSS DARAUF, WIE WIR UNS BEWEGEN, VERHALTEN
D
ie Bäckerin, die uns mit
­Namen anspricht. Der Gemüsehändler, der uns zuwinkt, wenn wir an seinem
Geschäft vorbeischlendern.
Der Busfahrer, der uns morgens grüßt, weil er uns kennt und sogar
weiß, wo wir aussteigen müssen. Und
die Dame mit Rauhaardackel, die sich
freut, wenn wir ihren Liebling kurz
streicheln. Sie alle wirken auf unsere
Zufriedenheit und Gesundheit ein. „Der
„Städte können und sollen Instrumente
des menschlichen Wohlempfindens sein.
Nur glückliche Menschen sind gesund.“
Christine McLaren, Botschafterin
der Beratungsfirma „Happy City“
Mensch braucht für sein Glück soziale
Kontakte. Soziale Isolation macht dagegen krank. Die richtige Gestaltung der
eigenen Umgebung ist entscheidend“,
erklärte Christine McLaren in ihrem
­Vortrag bei der diesjährigen „Wiener
Gesundheitsförderungskonferenz“ der einfach und unkompliziert ermöglicht“,
Wiener Gesundheitsförderung – WiG. weiß McLaren. „Zudem lernt man dabei
McLaren ist Leiterin für „Research nicht nur sein Grätzel besser kennen,
and Partnership“ der Beratungsfirma sondern auch die Bewohnerschaft.“
„Happy City“ mit Sitz in Vancouver Man lebt nicht stumm nebeneinander
­(Kanada) und steht unter anderem Städ- her, sondern ruft dem Nachbarskind
ten weltweit zur Seite, wenn es darum ein Hallo zu und unterhält sich beim
geht, Themen wie Wohlbefinden in Warten auf den Bus mit dem alten
die Stadtplanung zu integrieren. Herrn von gegenüber. McLaren: „Einge„Städte sind Instrumente des menschli- bunden in ein solches soziales Netz,
chen Wohlempfindens.“ ArchitektIn- schwindet das Gefühl von Einsamkeit,
nen, StadtgestalterInnen und die Poli- wir lächeln mehr – auch innerlich –,
tik sollten sich dieser Macht bewusst sind fröhlicher, positiver.“ Wir treten
selbstbewusster auf, wir sind entspannsein und gut damit umgehen.
ter in Stresssituationen, wir leben
Selbstbewusst und fröhlich. Großzü- ­gesünder, weil wir uns mehr bewegen,
gige Gehsteige laden zum Zufußgehen und sind seltener krank. Wir sind „erein. Geschäfte um die Ecke erlauben fahren“ in der Aufnahme von Kontak­rasches Einkaufen. Der Park vis-à-vis ten, haben mehr echte FreundInnen
mit Sandkiste und Hundezone bietet und UnterstützerInnen bei Sorgen.
Platz für Kinder, TierbesitzerInnen und ­Zudem verringert sich die WahrscheinJoggerInnen. Die Öffi-Station vor der lichkeit von Herz-Kreislauf-Problemen,
Tür ist schneller erreicht als der ge- psychischen Leiden oder sogar an
parkte Pkw. „Nur durch die direkte ­Einbrüchen ins Eigenheim – leert doch
Nähe zum eigenen Wohnort wird die das nette Nachbarspaar den Briefkasten,
Nutzung der verschiedenen Angebote wenn man urlaubt. Dieses klopft auch
Fotos: Bohmann/Andrew Rinkhy (2)
UND FÜHLEN. EINE GUTE SACHE – WENN SIE RICHTIG GESTALTET SIND. Stephanie Tobeitz
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WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNGSKONFERENZ 2015: GESUNDE BEWEGUNG
Christine McLaren als Vortragende bei der
Gesundheitsförderungskonferenz im
Festsaal des Wiener Rathauses.
Fotos: Bohmann/Andrew Rinkhy (2)
an und fragt nach, ob alles in Ordnung
ist, wenn es uns schon ­länger nicht
mehr gesehen hat. Und ­gegebenenfalls
ruft es die Rettung.
Mariahilfer Straße. Doch wie können
Grünflächen oder breite Gehsteige in einer bereits gewachsenen Stadt geschaffen werden? Gilt es, Häuser abzureißen,
um Platz zu schaffen? „Natürlich ist vor
allem in einer so alten Stadt wie Wien
nicht alles möglich. Die Gassen sind eng,
Bauwerke stehen unter Denkmalschutz“,
sagt McLaren. „Aber wer nachdenkt,
findet Lösungen.“ Ein gelungenes Beispiel dafür sieht sie in der Mariahilfer
Straße. Noch vor wenigen Jahren hätte
es niemand für möglich gehalten, eine
so wichtige Straße für den Verkehr zu
sperren. AutofahrerInnen fluchten
beim Gedanken daran, Geschäfts­
inhaberInnen sorgten sich um einen
Einnahmenverlust. Und heute genießen
dort alle – selbst die einst größten GegnerInnen – das Gefühl der Freiheit beim
Eisessen auf einer Bank umgeben von
Grünpflanzen. „Fantastisch“, so McLaren. „Es sollten noch viel mehr solcher
Zonen geschaffen werden.“ www.thehappycity.com
gesunde stadt – Winter 2015
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•
INTERVIEW
Christine McLaren,
Leiterin der Abteilung „Research and Partnership“ der Beratungsfirma „Happy City“
Sie haben Wien als Austausch­
studentin kennengelernt? Ist Wien
eine „Happy City“?
Die Menschen dieser Stadt haben Glück.
Sie ist sauber, die öffentlichen Verkehrsmittel sind pünktlich und vielfältig.
Aber Verbesserung ist immer möglich.
In welchen Bereichen etwa?
Wien ist eine alte Stadt. Die Straßen
können nicht so einfach erweitert
werden. Es ist klar, dass da nicht
breite Gehsteige, autofreie Radwege,
Pkw mit Gegenverkehr, spielende Kinder, herumlaufende Hunde und Busse
gleichermaßen Platz haben. Da muss
man eine Entscheidung treffen und
diese umsetzen.
Welche Entscheidung ist die beste?
Das ist unterschiedlich. Und nicht
immer so leicht. Aber das Beispiel der
Mariahilfer Straße im sechsten und
siebenten Bezirk zeigt: Es ist machbar.
Ist dort für die BewohnerInnen die
Lebensqualität gestiegen?
Eindeutig ja. Selbst die AutofahrerInnen, die von der Straße verbannt
­wurden, geben das heute zu. Denn
auch das Durchfahren war durch den
Dauerstau dort ja gar nicht so fein.
Was würden Sie der Stadt empfeh­
len, wenn Sie gefragt würden?
Mehr Straßenzüge wie in Mariahilf,
mehr Plätze zum Verweilen, grüne
Flecken schaffen. In NY wurde der
Times Square für Autos geschlossen.
Ich meine: „If you can make it there,
you can make it everywhere“!
Und in Neubaugebieten?
Die Chance nutzen und auf großzügige Straßen sowie breite Geh- und
Radwege achten.
Wie kommen Sie zur Arbeit?
Ich wohne in einem wunderbaren
Haus mit Natur vor der Tür und toller
Nachbarschaft nahe meines Büros. Ich
gehe mit Freude täglich zu Fuß hin
und retour. Ich gehe generell sehr viel.
Am liebsten mit meinem Verlobten.
Der ist übrigens Stadtplaner.
11
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WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNGSKONFERENZ 2015: GESUNDE BEWEGUNG
Bewegte Zeiten
Fotos: Bohmann/Andrew Rinkhy (2)
Beim Thema „Gesundheit durch Bewegung“
wird immer mehr Selbstverantwortung
gefordert: Mit dieser Entwicklung setzte sich
Wissenschafterin Gabriele Klein im Rahmen
der Wiener Gesundheitsförderungskonferenz
kritisch auseinander.
12
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DASS BEWEGUNG GESUND SEI, WAR DAS MOTTO JEDER GESELLSCHAFT. ABER WAS MACHT DEN TOPOS „GESUNDHEIT DURCH
BEWEGUNG“ IN DER NEOLIBERALEN UND POSTINDUSTRIELLEN
GESELLSCHAFT BESONDERS? WISSENSCHAFTERIN GABRIELE
KLEIN ZEICHNET DESSEN GESCHICHTE NACH. Milena Borovska
M
ens sana in corpore sano“,
so lautet ein Satz des römi­
schen Dichters Juvenal, mit
dem, so Gabriele Klein, die
Geschichte des Topos „Ge­
sundheit durch Bewegung“
beginnt. Sie zeichnet dessen verfälschte
Überlieferung nach, denn übersetzt wird
er gemeinhin mit „In einem gesunden
­Körper wohnt ein gesunder Geist“. Was
aber Juvenal eigentlich meinte, war: ­„Beten
sollte man darum, dass in einem gesunden
Körper ein gesunder Geist sei.“ Mit diesem
Satz machte er sich über Menschen lustig,
die sich mit törichten Gebeten an die
­Götter wenden. „In der Moderne wurde
dieser Satz falsch interpretiert und in den
vorherrschenden Topos – also das Vorstel­
lungsbild – der Gesundheit durch Bewe­
gung eingefügt“, so Klein.
Körperkult. Mit der modernen Gesell­
schaft erhielt der Topos „Gesundheit durch
Bewegung“ eine neue Bedeutung. Denn
um die Wende zum 20. Jahrhundert wur­
den im neu entstehenden Industrieprole­
tariat zunächst hygienische und durch
­Arbeit bedingte gesundheitliche Probleme
zum zentralen Thema. „Bewegung“ spielte
hier keine Rolle. Vielmehr war es die vor
­allem im Bürgertum verankerte Lebens­
reform- und Körperkultur­bewegung, die
sich „Gesundheit durch ­Bewegung“ auf
ihre Fahnen schrieb, unterstützt durch die
Bedürfnisse der in den Städten neu entste­
henden Angestelltenschicht.
Fotos: Bohmann/Andrew Rinkhy (2)
„Selbstverantwortung hat soziale
Bedingungen und diese sind für
Menschen sehr unterschiedlich.“
Gabriele Klein, Sozial- und
Kulturwissenschafterin
In der nationalsozialistischen Ideologie
wurde dann der Topos monströs umge­
deutet zu der folgenschweren Vorstellung,
dass nur in einem gesunden Körper ein
gesunder Geist wohne. Gabriele Klein:
­
„Seine Umkehrung, dass im kranken Kör­
per kein gesunder Geist wohnen kann,
führte zur Vernichtung von Menschen, die
nicht der Norm entsprachen.“
gesunde stadt – Winter 2015
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Die Fitnesswelle. Die Amerikanisierung
des Bewegungskonzeptes erfolgte dann in
den 1970er-Jahren mit der Fitnesswelle.
Dies geschah zu einer Zeit, in der sich eine
grundlegende Transformation in den
­Industriegesellschaften abzeichnete: die
Auslagerung der Produktion in Schwellen­
länder und die Entstehung der Medienund Dienstleistungsgesellschaft. „Mit
dem Wegbrechen der Industrie wurde die
körperliche Arbeit in den Bereich der Frei­
zeit verlagert. Aus Muße wurde Freizeit
und mit ihr gelangte die Arbeit am eige­
nen Körper in den Mittelpunkt individuel­
ler Lebensgestaltung“, so Klein. Politische
­Gesundheitsprogramme („Trimm dich“)
und der neu entstehende Markt der
Gesundheitsindustrie unterstützten diese
Entwicklung.
Eigenverantwortung. In den 1990er-Jah­
ren wurde das Fitnesskonzept und damit
die Arbeit am Körper durch das Wellness­
konzept ergänzt. Nicht mehr nur die
„äußere Hülle“, sondern auch das innere
Wohlbefinden wurde zum zentralen Be­
standteil des Gesundheitskonzeptes von
Bewegung. Das neoliberale Motto „Der
Einzelne ist für sich selbst verantwortlich“
galt von nun an auch für die Gesundheit,
denn auch im Gesundheitswesen wurden
seit den 1990ern massiv wohlfahrtsstaatli­
che Maßnahmen abgebaut. Aber, so Klein:
„Selbstverantwortung hat soziale Bedin­
gungen und diese sind für Menschen sehr
unterschiedlich.“ Sie zieht daraus den
Schluss, dass der Topos „Gesundheit
durch Bewegung“ in der heutigen Gesell­
schaft vielerlei Funktionen erfüllt: Er soll
die ­Gesundheitsprävention fördern und
damit die Krankenkassen entlasten, er be­
dient den Markt der Gesundheitsindustrie,
er konzentriert sich auf jene Bevölkerungs­
gruppen, die sich körperliche Bewegung
leisten können und wollen und die das
­entsprechende Lebensumfeld haben, und
er ist individualisiert. Es gilt also, die
­sozialen und räumlichen Bedingungen zu
schaffen, die körperliche Bewegung für
alle möglich machen.
www.bw.uni-hamburg.de/personen/
klein-gabriele
•
INTERVIEW
Gabriele Klein, Sozial- und
Kulturwissenschafterin
Warum ist die Übersetzung des
Juvenal-Zitates problematisch?
Gesundheit ist ein permanentes
­Balancieren zwischen Krankheit und
Gesundheit im Rahmen konkreter
­Lebensumstände. Das Ausbalancieren
ist nicht nur Aufgabe des Einzelnen,
sondern auch der Politik. Im neolibe­
ralen Politikverständnis wird die Auf­
gabe, den Körper gesund zu halten, in
die Selbstverantwortung des Einzelnen
gelegt. Doch was ist mit kranken, alten
und behinderten Körpern? Die Analo­
gie vom gesunden Geist im gesunden
Körper wird von Behindertenverbän­
den als diskriminierend kritisiert.
Was sind die sozialen Bedingungen
von Selbstverantwortung?
Selbstverantwortung muss durch ge­
sellschaftliche Bedingungen gerahmt
werden. Aber was ist eine „gesunde,
bewegliche Gesellschaft“? Gesetze, Ins­
titutionen und Orte sollten so gestaltet
sein, dass möglichst viele Menschen
Bedingungen vorfinden, um für ihre
Gesundheit sorgen zu können. Dabei
muss akzeptiert werden, dass die
Wahrnehmung von Gesundheit unter­
schiedlich sein kann.
Welche kommunalen Bedingungen
ermöglichen Selbstverantwortung?
Stadtviertel müssen so gestaltet sein,
dass eigenverantwortliches, gesund­
heitsförderliches Handeln möglich
ist. Beispiel Hamburg: Die Parks und
Fitnesscenter konzentrieren sich auf
­Viertel mit gut situierten Menschen, die
­abseits dieser Viertel wohnen, haben
oft einfach nicht die Möglichkeit, das
teure Center zu besuchen, die Zeit, in
den weit entfernten Park zu fahren oder
sie sind auf den öffentlichen Verkehr
angewiesen, den sie – zumindest am
Abend – als zu gefährlich empfinden.
13
25.11.15 11:47
Mit nur 22 Jahren musste Toni
Innauer seine Karriere im
­Spitzensport beenden. Das gab
ihm die Chance, früh ein neues
Leben zu beginnen.
WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNGSKONFERENZ 2015: GESUNDE BEWEGUNG
„Gibt nicht für jedes
Problem eine App!“
SEIN KÖRPER MUSSTE EINIGES WEGSTECKEN. HEUTE
SAGT TONI INNAUER: NATUR & ALLTAGSTAUGLICHKEIT
STATT LEISTUNGSDRUCK & TECHNIK. Christine Oberdorfer
„Wir wollen alles und das sofort.
Dabei haben wir verlernt, dass man
auf die Belohnung manchmal warten muss.“
Toni Innauer, Autor und Trainer
22 Jahren musste er seine Karriere im
Spitzensport beenden. Was er bis
heute mitnimmt: „Ich habe gelernt,
mich mit meinem Tun, Wollen und
Können völlig auf ein einziges Thema
zu konzentrieren.“ Das frühe Aus gab
ihm außerdem die Gelegenheit, früh
ein Leben nach der Sportkarriere
zu beginnen. Studium, Arbeit als
­Kolumnist und Moderator, SkisprungCheftrainer, ÖSV-Sportdirektor, Autor,
Seminarleiter, Vortragender. Sportlich
ist die Sportlegende auch heute noch.
Training mit „Zwölf Tirolern“. Klettern, Fliegenfischen, Skitouren –
Innauers Bewegungseinheiten finden
meist in der Natur, ohne Musik im Ohr
und ohne Kilometerzähler statt. „Ich
denke nicht, dass uns die Technik
­immer hilft. Es gibt nicht für jedes
­Problem eine App. Manchmal muss
man Geduld und Ausdauer haben –
und genießt den Erfolg dann umso
mehr.“ Ganz wichtig ist ihm, die
­Bewegung in den Alltag zu integrieren.
Die sieben Kilometer ins Büro legt der
Sport-Philosoph per Rad zurück, beim
Gartengießen baut er Gleichgewichtsund Kraftübungen ein. In seinem
­Vortrag bei der Wiener Gesundheitsförderungskonferenz stellte er die
„Zwölf Tiroler“ vor: einfache Übungen,
die den ganzen Körper trainieren und
nicht lange dauern. Zum Beispiel auf
dem Rücken liegend die Beine senkrecht hochheben und grätschen. Oder
auf einem Bein stehen und Oberkörper
und zweites Bein waagrecht zum
­Boden bringen. Genauso ­wichtig wie
die Aktivität ist auch die Entspannung:
„Suchen Sie sich etwas, das Spaß macht.
Ich habe begonnen zu musizieren.“ www.innauerfacts.at
•
Fotos: Bohmann/Andrew Rinkhy (2)
H
elm tragen? Als Anton
„Toni“ Innauer Mitte der
1970er-Jahre seine Erfolge
als ­Skispringer feierte, war
das Thema Sicherheit im
Sport noch nicht angekommen. „Da hätten mich die Kollegen
schön aus­
gelacht“, schmunzelt er.
„Wir waren Skispringer, weil das einfach toll war – obwohl wir nicht viel
Geld verdient haben und der Sport
­gefährlich war.“ Innauer zahlte den
Preis für seine Leidenschaft: Neben
dem Titel Olympiasieger und Weltmeister brachte sie ihm auch zahl­
reiche Verletzungen ein. Schon mit
14
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25.11.15 11:48
INTERVIEW
Toni Innauer, Autor und Trainer
Fitness oder Technik – was zählt im
Spitzensport mehr?
Im Sport gibt es immer technische Innovationen – sehr oft zum Glück auch
im Bereich der Sicherheit. Aber der
Körper macht die Arbeit. Nehmen Sie
den V-Stil in meiner Zeit als Trainer
zum Beispiel. Das war ganz neu und
niemand hat die Sprünge beherrscht.
Ein Freund hat gesagt: Das schaut aus,
als würd’ man ein Hendl über den
Zaun schmeißen. Die Sportler mussten völlig umlernen. Fitness und
Technik ergänzen einander.
Welche Erkenntnisse haben Sie aus
dem Spitzensport mitgenommen?
Spitzensport hat mit Freizeitsport
­wenig zu tun. Aber aus dem Berufssport lassen sich Schlüsse ziehen.
Zum B
­ eispiel, wie wichtig die Regeneration für eine gute Leistung ist.
Wie halten Sie sich fit?
Wenn ich mich bewege, geht’s mir
besser. Zum Beispiel fahre ich die
­sieben Kilometer ins Büro mit dem
Rad. Ich gehe gern klettern, im Winter langlaufen und Skitouren. Früher
habe ich gern Tennis gespielt, aber
meine Schulter macht nicht mehr mit.
Ich bin auch oft beim Fliegenfischen.
Dabei bewegt man sich doch nicht!
Haben Sie eine Ahnung! Mit der
­Angel in der Hand wandere ich dabei
stundenlang durch Gebirgsbäche.
Was tun Sie zur Entspannung?
Ich habe vor rund fünf Jahren begonnen zu musizieren. Musik ist für mich
ein guter Gegenpol zur Leistungswelt,
dabei geht es ums Miteinander, man
muss sich auch mal unterordnen. Ich
spiele Gitarre und singe im Chor –
dafür braucht es auch einen gewissen
Mut zur Blamage.
gesunde stadt – Winter 2015
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WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNGSKONFERENZ 2015: GESUNDE BEWEGUNG
Heute schon
bewegt?
UMFRAGE IN WIEN. Marion Pruckner
„Ich jogge gerne und laufe fast jeden Morgen der
Straßenbahn hinterher, wenn ich zu spät dran bin.
Ich brauche Sport, um ausgeglichen zu sein.“
Udochukwu Nwachukwu Kelechi (40)
„Ich gehe täglich mit meinem Hund spazieren. Heute sind wir
einmal um den Ring gegangen.“
Karoline Winkler (24) mit Hund Mocca (4)
„Ich bin heute sieben Kilometer mit dem Fahrrad in die Arbeit gefahren und
fahre auch wieder per Rad nach Hause. Auf dem Heimweg mache ich noch
für die Yogastunde halt.“
Bernadette Ralser (34)
„Heute hab’ ich
wegen des
schönen Wetters
statt mit der
­Straßenbahn alles
zu Fuß erledigt.“
Sonja Knoll (49)
16
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Fotos: Bohmann/Katrin Bruder (6)
„Ich wohne im 9. Bezirk und erledige meine
Wege fast ausschließlich zu Fuß. So lege
ich am Tag 15 bis 20 Kilometer zurück.“
Stefan Tardy (56)
SPORT ALS MEDIZIN
Bewegung
hält gesund
Ein Medienpreis beim Wiener
Gesundheitspreis 2015 ging an
den TV-Beitrag „Sport als Medikament“ der ORF-Sendung „heute
leben“, Gestaltung Sylvia Unterdorfer. Dieser zeigte auf Basis
wissenschaftlicher Studien, dass
selbst für herzkranke Menschen
Kardio- und Krafttraining die beste
Medizin sein können. Voraussetzung ist die medizinische Fest­
legung der Trainingsintensität.
WIENER GESUNDHEITSPREIS 2015: GESUNDE BEWEGUNG
AUFBAUSTUNDE, SENIOR GUIDES, JUNG UND ALT: DIESE PROJEKTE GINGEN IN
DER KATEGORIE „GESUNDE BEWEGUNG“ ALS GEWINNER HERVOR. Robert Penz
N
Fotos: Bohmann/Katrin Bruder (6)
ikolo“, „Rumpelstilzchen“
oder „Sprung zur Sprossenwand“ – so heißen Stationen des Geräteparcours im
Turnsaal der Volksschule
Prandaugasse im 22. Bezirk.
Sie sind Teile des Projekts „Aufbaustunde“, das beim Wiener Gesundheitspreis in der Kategorie „Gesunde
­Bewegung“ den ersten Preis einheimste.
Seit ihrer Einführung wird in der
Schule an zwei Tagen in der Woche an
zwölf Themenstationen geturnt.
wurde das Projekt „Senior Guides in der bewegen sich aufeinander zu“ der
Leopoldstadt“ von „queraum“ bedacht. MA 10 – Wiener Kindergärten erlangte
­ ritten Platz in dieser Kategorie.
Zwölf ältere Personen aus der Leopold- den d
stadt entwickelten im Rahmen eines Dabei gingen Kinder des städtischen
Lehrgangs Gesundheitstouren durch Kindergartens in der Alszeile im 17. Be­ egleitet von zwei Pädagoginnen,
den Bezirk und führen diese ehrenamt- zirk, b
lich durch. 170 SeniorInnen nahmen zwei Mal im Monat in das Pensionisten2014 an den Spaziergängen teil. Und Wohnhaus Alszeile, um mit den
auch 2015 konnte man sich gemeinsam dor­tigen BewohnerInnen gemeinsam
zu turnen. gesund durch den 2. Bezirk bewegen.
Generationsübergreifend. Das Projekt „Alt und Jung – Generationen
•
www.vsprandau5.at
www.queraum.org
www.kwp.at/alszeile.aspx
Enthemmend. Fehlende Bewegung
kann bei Kindern zu einem Mangel
an motorischen Fähigkeiten führen.
Die „Aufbaustunde“ tut etwas dagegen.
­„Unsere motorisch weniger entwickelten Kinder waren bei Übungen vor
der ganzen Klasse oft gehemmt – oder
ließen sich sogar vom Turnunterricht
entschuldigen“, erklärt Judith Gruber,
Initiatorin des Projekts. Die Volksschullehrerin weiter: „In der ,Aufbaustunde‘
turnt an einer Station eine Kleingruppe,
weshalb sich die Kids viel mehr trauen.
Und dabei werden noch Schultergürtel,
Stützmuskulatur und Co trainiert.“
­Besonders freut sie, dass die Kinder
­einander jetzt mehr helfen. „Sie feuern
einander an, wodurch das Gelingen
zum Erfolgserlebnis für alle wird.“
Senior Guides. Mit dem zweiten Platz
in der Kategorie „Gesunde Bewegung“
gesunde stadt – Winter 2015
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Auch Mira Schwanda und Simon Matuschka aus der Volksschule Prandaugasse
beteiligen sich mit Eifer an der „Aufbaustunde“. Beide Kinder sind acht Jahre alt.
17
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DRÜCK MICH!
WIENER GESUNDHEITSPREIS 2015: GESUND IN GRÄTZEL UND BEZIRK
Initiativen
im Bezirk
Der Medienpreis in der Kategorie
„Gesund in Grätzel und Bezirk“
ging an die Kampagne „Drück
mich!“ des Vereins „Puls“.
Die ersten Minuten nach einem
Herzstillstand sind bei der
Reanimation entscheidend. Ziel
von „Drück mich!“ war, durch
Bewusstseinsbildung die Über­
lebensrate nach einem Herzstill­
stand zu steigern. Mit TV-Spots,
Plakaten und Events wurden
600.000 BürgerInnen erreicht.
www.drueckmich.at
AUCH IN DER KATEGORIE „GESUND IN GRÄTZEL UND BEZIRK“ WURDEN
AUSGEZEICHNETE PROJEKTE EINGEREICHT. THEMEN: GEBRECHLICHKEIT,
SPRACHENVIELFALT UND DEMENZ. Robert Penz
www.meduniwien.ac.at
www.apothekerkammer.at
www.cs.or.at
18
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Das Theraband eignet sich gut, um einzelne Muskeln
zu trainieren. Im Bild: „Buddy“ Elisabeth Haider
mit Seniorin Auguste Seilinger.
•
Fotos: Mag. Sandra Haider, Bohmann/Rene Walentin
M
ehr als zehn Prozent der Gesundheitspreis 2015 in der Kategorie Woche mit gebrechlichen Menschen.
Dorner: „Die sogenannten ‚Buddies‘
über 65-Jährigen leiden „Gesund in Grätzel und Bezirk“ freuen.
wurden von uns zuvor geschult und
in Österreich an Gebrechlichkeit – einer Training bringts. Alltägliche Dinge gaben den Betroffenen außerdem ErKombination
aus wie Anziehen oder Baden sind für ge- nährungstipps.“ Auch die Angst vor
Schwund der Muskula- brechliche Menschen oft echte Heraus- Stürzen hat das Training vielen getur, Mangelernährung und chronischer forderungen. „Sanfte Kniebeugen oder nommen. „Und wer keine Angst hat,
Entzündung. Das Projekt „Gesund fürs Übungen mit Therabändern können stürzt auch seltener“, so Dorner.
Leben“ hat sich zum Ziel gesetzt, hier enorm viel bewirken“, so Thomas
die Lebensqualität der Betroffenen zu Dorner vom Zentrum für Public Sprachgewaltig. Den zweiten Platz in
­steigern. Der Initiator, das Zentrum für Health. Im Zuge des Projekts trainier- der Kategorie „Gesund in Grätzel und
Public Health der MedUni Wien, durfte ten ehrenamtliche Personen im Alter Bezirk“ gewann das Projekt „Gesundsich über den ersten Platz beim Wiener 50+ über sechs Monate zwei Mal die heit spricht viele Sprachen – Diversität
in den Wiener Apotheken“ der Österreichischen Apothekerkammer. Diese
hat die Sprachenvielfalt in Wiens Apotheken erhoben, um sie für KundInnen
gut sichtbar zu machen. Das Ergebnis:
Die Apotheken der Stadt können in
insgesamt 47 Sprachen beraten. An
den Portalen von 169 Wiener Apotheken ist jetzt auf Aufklebern mit Flaggen und Hinweisen zu sehen, welche
Sprachen darin gesprochen werden.
Platz drei ging an das Projekt „Demenzfreundlicher 3. Bezirk“ der Caritas Socialis. Dahinter steht ein Netzwerk von rund 45 Organisationen, die
Info-Veranstaltungen, Lesungen und
Beratungen rund um das Thema Demenz organisieren. Ziel ist, die Menschen über die Krankheit zu informieren und den richtigen Umgang mit
Betroffenen zu fördern. 25.11.15 11:48
WIENER GESUNDHEITSPREIS 2015: GESUND IN EINRICHTUNGEN/ORGANISATIONEN
PatientInnen sind bei
Zahnarzt-Assistentin
Marion Theirich,
Betreuerin Gisela
Lehto und Zahnärztin
Martina Gredler (v. l.)
in besten Händen.
Hilfe beim
Gesundbleiben
TOLLE PROJEKTE, DIE IN WIENER INSTITUTIONEN UMGESETZT WURDEN: ZAHNFEE,
ROTE NASEN VARIETÉ UND KOMPETENZCENTER FÜR STRESSPRÄVENTION. Robert Penz
U
Fotos: Mag. Sandra Haider, Bohmann/Rene Walentin
m die Zähne wohnungs­
loser Menschen ist es oft
nicht gut bestellt. „Wegen
des schlechten Zustands
scheuen sie auch oft ZahnärztInnen. Sie genieren
sich einfach“, sagt Gisela Lehto.
führt Zahnärztin Martina Gredler
durch. „Die PatientInnen sind für den
niederschwelligen Zugang dankbar“,
sagt sie. Und ihr Strahlen danach sei
einfach bewegend. „Bewegend ist auch,
wenn sie stolz berichten, was sie jetzt
wieder alles beißen können“, so Lehto.
Zahngesundheit. Lehto ist Betreuerin Varieté. Platz zwei erlangte das Projekt
im „Haus Siemensstraße“ von „wieder „Rote Nasen Varieté“. Es lässt Bewohnewohnen“ des Fonds Soziales Wien, das rInnen von Pflegeeinrichtungen zu
Wohnungslosen ein Heim bietet. Und Stars einer Show der „Rote Nasen
sie ist Initiatorin und Namensgeberin Clowndoctors“ werden. Die Clowndocdes Projekts „Zahnfee und Zahnärztin tors studieren mit den BewohnerInnen
vor Ort“, das beim Wiener Gesund- ein Tanz-, Artistik- oder Zauberproheitspreis 2015 in der Kategorie „Ge- gramm ein, das dann vor anderen
BewohnerInnen sowie Angehörigen
sund in Einrichtungen/Organisatio- ­
nen“ mit dem ersten Platz prämiert und Pflegepersonal dargeboten wird.
wurde. „Die BewohnerInnen nennen
mich so“, lacht sie, „weil ich mich, ge- Früherkennung. Das „Kompetenzmeinsam mit Martina Gredler, um ihre center für Stressprävention“ des
Zähne kümmere.“ Lehto erledigt Kran- Gesundheits- und Vorsorgezentrums
kenkassenwege oder kümmert sich da- Hera erreichte den dritten Platz in der
rum, dass sie keinen Selbstbehalt zah- Kategorie „Gesund in Einrichtungen/
len müssen. Die Behandlungen selbst Organisationen“. Es richtet sich an
gesunde stadt – Winter 2015
GS_18_19_thema_kK.indd 19
KREBSSCHULE
Der Medienpreis in der Kategorie
„Gesund in Einrichtungen/Organisatio­
nen“ beim Wiener Gesundheitspreis
2015 ging an die „Krebsschule“ von
Netdoktor. Das Onlineportal richtet sich
an Menschen mit Krebsdiagnose sowie
deren Angehörige. Es bietet Infos rund
um die Themen Erkrankung, Diagnose
und Therapie sowie wertvolle Hilfen.
Die Website wird in Zusammenarbeit
mit FachärztInnen betreut.
www.krebsschule.at
­ edienstete der Stadt Wien, denen ein
B
Burnout oder eine andere psychische
Erkrankung droht. Durch Früherkennung und frühe Maßnahmen soll die
Zahl der Krankenstände und Frühpensionen reduziert werden.
www.wiederwohnen.at
www.rotenasen.at
www.hera.co.at
•
19
25.11.15 11:48
SERVICE
Stadtentwicklung in Wien
In der Wiener Planungswerkstatt
werden in Ausstellungen und Veran­
staltungen Informationen zu aktuellen
Fragestellungen der Stadtentwicklung
geboten. Gesellschaftspolitische
­Veränderungen und der Einsatz neuer
Technologien werden berücksichtigt.
Drei große Schwerpunktausstellungen
finden jährlich statt. Sie werden durch
ein umfassendes und zum Teil interak­
tives Rahmenprogramm ergänzt.
1., Friedrich-Schmidt-Platz 9,
Telefon 01/4000-88888,
Öffnungszeiten:
Mo–Fr 9–16 Uhr, Do 9–19 Uhr
Aktiv im Stadtteil
Der dörfliche Charakter, die persönli­
chen Beziehungen und der gute Kon­
takt zur Nachbarschaft machen die
Lebensqualität am Stadtrand aus. Das
Ziel der Initiative „Aktiv im Stadtteil“
ist, durch gemeinsame Aktionen eben
dieses soziale Kapital am Stadtrand
zu stärken. In den Stadtteilen Hirsch­
stetten und Eßling wird dieses Projekt
mit Jugendlichen und SeniorInnen
umgesetzt. Machen Sie mit!
www.aktivimstadtteil.at
wienXtra-kinderinfo
Freizeittipps für Kinder und Familien:
Die Broschüre „gut & gratis“ bietet
­Informationen zu kostenlosen Spiele­
angeboten in Parks, Kinderprogram­
men bei Veranstaltungen, freiem
­Eintritt in die Museen bis hin zu
­kreativen Tipps zur Freizeitgestaltung.
Die Broschüre und die kinderaktivcard
können gratis bestellt werden – auch
online.
7., MuseumsQuartier/Hof 2,
Telefon 01/4000-84400,
[email protected], Di–Fr 14–
18 Uhr, Sa, So und Feiertage 10–17 Uhr,
www.kinderinfowien.at
Glückliche Stadt
Charles Montgomery
konzentriert sich bei
seiner Überlegung zur
Stadtentwicklung auf
den Menschen und die
Frage: „Was macht uns
wirklich glücklich?“
Der Fokus auf die materiellen Werte
wie Geld, Auto, Job, auf die Art und
Weise, wie wir leben, wie wir arbeiten
und welche Anforderungen wir an
die Stadt stellen, verschiebt sich.
Mit internationalen Beispielen und
interdisziplinären Überlegungen.
Charles Montgomery, Happy City –
Transformig Our Lives Trough Urban
­Design. Penguin Verlag, 2013, 24,95 Euro
Bewegung in der bebauten Stadt
In der Innenstadt sind
Theater-, Tanz- und
Bewegungsbühnen zu
finden, am Stadtrand
eher Sportstadien,
die sich zu multifunk­
tionalen Veranstaltungs­
zentren entwickeln. Wie beeinflusst
die bebaute Umwelt die Bewegungs­
aktivitäten der Menschen? Dieses
Spannungsfeld wird interdisziplinär
erörtert.
Jürgen Funke-Wieneke, Gabriele Klein
(Hg.), Bewegungsraum und Stadtkultur.
Sozial- und kulturwissenschaftliche
­Perspektiven. transcript, 2008, 26,80 Euro
Erfolgsgeschichte eines Sportlers
Der Skisprung-Olympia­
sieger Toni Innauer
berichtet offen über sein
Leben im Spitzensport
und gibt Einblicke in
dessen Wesen und
Mechanismen. Wie kann
Nutzen aus Niederlagen gewonnen
werden? Wie gehe ich mit Erfolg und
Misserfolg um? Jede Person kann für
sich etwas mitnehmen.
Toni Innauer – Am Puls des Erfolgs.
CSV, 2010, 24,95 Euro
http://wien.at/stadtplan
Der mobile Stadtplan für Smartphones bietet
viele Zusatzinformationen an: Wo sind die
nächsten WLAN-Standorte? Ist hier eine
Kurzparkzone und brauche ich einen Parkschein? Wo finde ich Citybike-Stationen?
Die Einbeziehung der Echtzeitdaten von
„qando“ ermöglicht es, in die aktuellen
Fahrpläne der Wiener Linien einzusehen.
Keine App erforderlich!
www.bikecitizens.net
Der Radroutenplaner für Wien und weitere
250 europäische Städte. Das Besondere:
Mit der „5 minutes by bike“-Funktion ist
ersichtlich, wie weit man von seinem Standpunkt aus innerhalb von fünf, zehn, 15 oder
30 Minuten kommen kann.
www.gbstern.at
Hier finden Sie allgemeine Informationen
zu Initiativen der Gebietsbetreuungen im
Stadtteil – zum Mitmachen, Zusammenleben
und zur Nachbarschaft. Wie können Sie
mitgestalten und was können Sie nutzen?
Entdecken Sie außerdem die Grätzeltreffen
in Ihrem Stadtteil.
Fotos: Alexander Bernold, Christian Skalnik, Corbis
HILFE, BUCHTIPPS
& INTERNET-LINKS
20
GS_20_21_service_pro_contra_kK!.indd 20
25.11.15 11:49
Schenken oder nicht
schenken? Das ist die Frage.
FÜR HEILWIG PFANZELTER IST WEIHNACHTEN EIN FEST DER FREUDE, AN
DEM SIE GELIEBTEN MENSCHEN EINEN WUNSCH ERFÜLLEN MÖCHTE. RUDI
FUSSI SCHENKT LIEBER DANN, WANN ER WILL. Aufgezeichnet von Sylvia Simanek
PRO
Fotos: Alexander Bernold, Christian Skalnik, Corbis
Heilwig Pfanzelter ist
Sängerin, Schauspielerin,
Moderatorin und
Sprechtrainerin.
Für mich gehört das
Schenken zu Weihnach­
ten wie das Sternenlicht
zum klaren Nachthimmel! Dieser Satz ist aus
meinem Weihnachtsprogramm. Ich feiere die
Liebe und die Menschen, die mir wichtig sind.
Zu Weihnachten bin ich bei meinen beiden
Schwestern und ihren Familien in Bürs bei
­Bludenz, ich liebe dieses romantische Dorf. Wir
tragen die Tradition unserer Eltern weiter, mit
Christbaum, Krippe, Singen, gutem Essen und
Geschenken. Sie sollen die Augen der Beschenk­
ten zum Leuchten bringen und Glücksgefühle
auslösen. Es macht mir Freude, mir zu über­
legen, wie ich das erreichen kann. Ich halte es da
mit Joachim Ringelnatz: „Sei eingedenk, dass
dein Geschenk du selber bist.“ Ich schenke
gerne Überraschungsgutscheine, zum Beispiel
„Einen gemeinsamen Tag in Wien“, die ich als
Collagen gestalte. Mein Schwager isst sehr
gerne, er hat einmal eine Genuss-Tour auf dem
Naschmarkt gekriegt. Ich habe ein Glück mit
meiner Familie, sie schenkt mir Geborgenheit.
Von meinen Schwestern habe ich schon viel Ein­
zigartiges bekommen: etwa ein handgeschriebe­
nes Kochbuch mit Rezepten,
einen selbst gestrickten
Poncho und eine Mütze mit
Blume, die ich heiß liebe.
Sie sagt: „Jede Masche ist
aus Liebe gestrickt.“
gesunde stadt – Winter 2015
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CONTRA
Rudolf Fußi,
Kommunikator
Wir Erwachsenen in
der Familie haben
beschlossen, uns nichts
zu schenken. Eine „Bescherung“ finde ich nur
für Kinder, also meine Neffen und Nichten,
sinnvoll. Wir leben in einer Überflussgesell­
schaft und ich habe keine Freude mit dem zwan­
zigsten Pullover, den ich geschenkt bekomme,
und möchte selber nicht auf den letzten Drücker
– der Typ wäre ich – losrennen müssen und mich
in den Einkaufswahnsinn werfen. Man erspart
sich sinnlose Geschenke, Enttäuschungen und
­Konflikte. Ich schenke lieber dann, wann ich
will, nicht unter Zwang an einem bestimmten
­Datum. Wenn ich unterm Jahr etwas Nettes
sehe, dann kaufe ich es und schenke es einfach
so. Wenn ich ein tolles Geschenk hätte und da­
mit bis Weihnachten warten müsste, das wäre
eine Seelenqual. Viel wertvoller ist es aber für
mich, gemeinsam Zeit zu verbringen, mitein­
ander zu reden und zu lachen – das ist der wirk­
liche Luxus. Ich feiere mit der ganzen Familie,
rund zehn bis 15 Menschen, in unserem Wo­
chenendhaus im Waldviertel. Wir gehen Schlit­
ten fahren, machen ein Lagerfeuer, gehen spa­
zieren, spielen Karten und
kochen gemeinsam. Und
ich gehe mit meinem Vater
in den Wald, um eine Tanne
zu h
­ olen, die wir zusammen
aufputzen.
21
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AUS DEN
BEZIRKEN
Animiertes Kino
In Kooperation mit dem Jugendzen­
trum am Volkertplatz arbeiteten Kinder
und Jugendliche in der ersten Septem­
berwoche bei „Animiertes Kino am Vol­
kertplatz“ mehrere kurze Animations­
filme aus. Begleitet wurden sie von
professio­nellen KünstlerInnen, enga­
giert vom Verein Aniki – Animiertes
Kino. Die farbenfrohen, kurzen Anima­
tionsfilme wurden am Ende des Pro­
jekts im Jugendzentrum präsentiert.
www.gesundeleopoldstadt.at
Jugendgesundheitskonferenz
Mehr als neun Monate beschäftigten
sich rund 120 Jugendliche zwischen
zwölf und 19 Jahren intensiv mit dem
Thema Gesundheit. Im Mittelpunkt
standen interkulturelle und geschlech­
terspezifische Themen sowie Bewe­
gung, Ernährung, Stress, Glück und
Wohlbefinden. Mit Freude präsentier­
ten sie ihre spannenden Ergebnisse bei
der Jugendgesundheitskonferenz.
www.wig.or.at
4. WIEDEN
Jugendtreff eröffnet
Große Freude bei der Jugend: Zwei leer
stehende Lokale in der Favoritenstraße
38 wurden zusammengelegt und zum
Teenie-Treff „Fux4“ umgestaltet.
Anfang August hat der neue, 150 Qua­
Fit mit gesunder Bewegung und Ernährung:
MitarbeiterInnen im Haus SAMA.
6. MARIAHILF
dratmeter große Jugendtreff eröffnet.
Das Lokal steht für Events von Anrai­
nerInnen, Kinderfeste, Treffen von
Vereinen und mehr zur Verfügung.
­Betreut vom Team der Parkbetreuung
Wieden des Wiener Familienbundes
gibt es an vier Nachmittagen Ange­
bote für Kinder und Jugendliche.
Schwerpunktzielgruppe sind Zehnbis 13-Jährige. Vier JugendbetreuerIn­
nen und SozialarbeiterInnen
­begleiten das Angebot.
4., Favoritenstraße 38
Dach-Gemeinschaftsgarten
Ab Frühjahr 2016 werden Gurken, Zuc­
chini, Blumen und Sträucher das Dach
der WIPARK-Garage in der Wind­
mühlgasse verschönern. Auch ein
Bienenstock findet dann dort eine
neue Heimat. Der mit 2.000 Quadrat­
metern größte Dach-Gemeinschafts­
garten Europas wird vom Verein „Ope­
ration grüner Daumen“ betrieben.
www.gruenerdaumen.org
5. MARGARETEN
10. FAVORITEN
Jugend und Alzheimer
Die Wahrscheinlichkeit, dass in Fami­
lien ein (Ur-)Großelternteil an Demenz
erkrankt ist oder erkranken wird, ist
sehr hoch. Deshalb wurde in Margare­
ten das Projekt „Vergessen verstehen“
ins Leben gerufen. 70 SchülerInnen
wurden in Zusammenarbeit von
­Bezirk, der NMS Viktor-Christ-Gasse,
eines mobilen Betreuungs- und Pflege­
unternehmens und der Maria Schutz
Apotheke zu DemenzexpertInnen des
Bezirks ausgebildet. Drei Wochen lang
beschäftigten sich die Jugendlichen
im Alter von 14 Jahren mit den The­
menstellungen „Altern“, „Demenz &
Alzheimer-Krankheit“ und „Umgang
mit Menschen mit Demenz“. „Wir ha­
ben von- und miteinander gelernt“,
war das positive Projektergebnis.
www.wien.at/bezirke/margareten
Neuer Jugendtreff am Hauptbahnhof
Favoritens Jugendliche sind um ein
­tolles Angebot reicher. Mit dem
­Jugendtreff SOVIE ist die offene
­Jugendarbeit rund um Hauptbahnhof
und Sonnwendviertel verankert. Die
Räume des Vereins Wiener Jugend­
zentren dienen den Heranwachsenden
ab zehn Jahren als Treffpunkt, als Be­
gegnungs- und Kommunikationsraum
sowie als multifunktionaler Projekt­
raum. Die Jugendlichen haben für
­ihren Treffpunkt selbst Möbel gebaut
und das Logo entworfen. Sie bestim­
men auch das Programm mit.
Jugendtreff SOVIE,
10., Marianne-Pollak-Gasse 4,
Telefon 01/890 23 38,
Mi 17.30–19.30 Uhr, Di–Sa nach Vereinbarung
Selbstverteidigung und Bodenkampf
in der JugendZone16.
Fit mit gesunder Bewegung
Die MitarbeiterInnen des Hauses SAMA
konnten im Sommer individuelle
Workshops zu den Themen Bewegung
und Ernährung besuchen – mit dem
Ziel, ein gesundheitsförderliches Ar­
beitsumfeld zu schaffen. Außerdem
wurden die MitarbeiterInnen dazu
­befähigt, im Rahmen von Bewegungs­
angeboten ihren KlientInnen einen
­gesunden Lebensstil näherzubringen.
Das Haus SAMA in Favoriten bietet
50 volljährigen wohnungslosen Per­
Fotos: Andrew Rinkhy (2), WIG/Bernhard Mitterer, Jugendzone16, Julia Keindl
2. LEOPOLDSTADT
22
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25.11.15 11:49
Jugendgesundheitskonferenz in der
Leopoldstadt: Bezirksvorsteher Karlheinz
Hora und WiG-Geschäftsführer Dennis
Beck waren vom großen Engagement
der Jugendlichen begeistert.
sonen einen Wohnplatz. Zehn dieser
Wohnplätze sind für Frauen reserviert.
www.gesundesfavoriten.at
www.samariterwien.at
16. OTTAKRING
Fotos: Andrew Rinkhy (2), WIG/Bernhard Mitterer, Jugendzone16, Julia Keindl
Durchs Reden kommen d’ Leut’ zamm
Die Online-Plattform „we love otta­
kring“ bietet den BewohnerInnen des
16. Bezirks kompakte Informationen
über Aktivitäten im Stadtteil und
schafft neue Formen der gegenseitigen
Vernetzung. Ob Nachbarschaftsgarten,
gemeinsames Handarbeiten, ein Floh­
markt, eine Ausstellungseröffnung,
ein leeres Geschäftslokal, fehlendes
Werkzeug, kleine Hilfsdienste, Lieb­
lingsorte oder nette Erlebnisse – ge­
teilt werden kann alles, was Ottakring
ausmacht. Die Plattform basiert auf
­einer interaktiven Stadtteil-Karte.
Idee und Konzept wurden von der
Gebiets­betreuung Stadterneuerung
7/8/16 ­entwickelt.
www.weloveottakring.at
www.gbstern.at
20. BRIGITTENAU
EUKIKOWA
Das Projekt „Gesund mit EUKIKOWA“
ist der Versuch, einen neuen Denkan­
satz in das Zentrum für Inklusion und
Sonderpädagogik in der Brigittenau,
kurz ZIS 20, zu bringen. Dienstag
Nachmittag wird in mehrstündigen
Unterrichtsblöcken mit elf SchülerIn­
nen im Turnsaal geübt. EUKIKOWA ist
ein Körperbewusstseinstraining, bei
dem Kinder Aufmerksamkeit, Konzent­
ration und Wahrnehmung schärfen
und dabei körperliche, geistige und
emotionale Entspannung finden.
www.gesundebrigittenau.at
21. FLORIDSDORF
Bewegte Apotheke
Bewegung gemeinsam in der Gruppe –
ganz einfach gelingt das mit den
Nordic Walking-Angeboten der „Be­
wegten Apotheke“. In Floridsdorf tref­
fen sich jeden Donnerstag Interes­
sierte vor der Apotheke zum
Schutzengel, um den Kreislauf in
Schwung zu bringen und regelmäßig
aktiv zu sein. Mitten unter ihnen war
am 29. Oktober auch der Floridsdorfer
Bezirksvorsteher Georg Papai.
www.wig.or.at
Selbstverteidigung erlernen
Wie kann ich ruhig bleiben, wenn ich
blöd angesprochen werde? Wie kann
ich mich gegen Größere und Stärkere
wehren? Alikhan Mizaev und Melih
Özveren haben in ihrem Grätzel eine
Idee umgesetzt: „Selbstverteidigung
und Bodenkampf in der Jugend­
22. DONAUSTADT
Zone16“. Interessierte zwischen
14 und 21 Jahren konnten Workshops
Gesundheitsspektakel
­besuchen, um in Trainingseinheiten
Von 25. bis 27. September machte das
zu lernen, wie sie sich in g
­ efährlichen „Wiener Gesundheitsspektakel“ am
Situationen verhalten und gegebenen­ Stadlauer Kirtag halt. „Reinkommen
falls selbst verteidigen können.
und Mitmachen!“ war auch diesmal das
Aspekte des Trainings, wie das ge­
Motto bei der Life Lounge der Wiener
meinsame Aufwärmen, waren selbst­
Gesundheitsförderung. Es gab Biofeed­
verständlich und verstärkten das
back-Analyse, Geschicklichkeitsspiele
Wir-Gefühl in der Gruppe.
auf der MFT-Platte oder Zähneputzen
www.gesundesottakring.at
auf einem großen Gebiss.
www.wig.or.at
gesunde stadt – Winter 2015
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EUKIKOWA-Kinderkurse: Aufmerksamkeit,
Konzentration, Wahrnehmung.
Bezirksvorsteher Papai beim Nordic Walking der Bewegten Apotheke in Floridsdorf.
23. LIESING
Freizeitspaß im JUZI 23
Von Dienstag bis Samstag bietet das
Jugendzentrum Alt Erlaa Kindern und
Jugendlichen jede Menge Freizeit-Fun
und Outdoor-Aktivitäten. Die Palette
reicht von kreativen und künstleri­
schen Aktivitäten über gemeinsames
Kochen bis hin zu Disco-Abenden.
Den Kids stehen Proberaum, Billard­
tisch, Wuzler und zahlreiche weitere
Spielmöglichkeiten zur Verfügung.
23., Anton-Baumgartner-Straße 44,
Telefon 01/667 71 14,
www.jugendzentren.at
23
25.11.15 11:49
Hinein ins
Abenteuer
Jedes Treffen beginnt mit einem
gemeinsamen Spaziergang.
BEIM PROJEKT „LEBENSERFAHREN: ABENTEUER PENSION – GEMEINSAM NEUE
WEGE GEHEN“ KÖNNEN ALLE TEILNEHMEN, DIE DIESEN NEUEN LEBENSABSCHNITT
MIT GLEICHGESINNTEN AKTIV ANPACKEN WOLLEN. Ulrike Krasa
GESUNDES ALTERN
•
Fotos: Andrew Rinkhy, WiG/Franziska Renner, Bohmann/Rene Wallentin, BFI
D
ie Durchmischung von ak- zusammengefunden. Die dreistündi- setzen möchte. Eine Dame plant, endtiveren Personen und jenen, gen Treffen beginnen mit einem ge- lich alle Bezirksmuseen zu besuchen,
die alleinstehend und ein- meinsamen, moderierten Spaziergang. eine andere berichtet, dass sie sämtlisam sind, macht die Tref- Das macht den Kopf frei für neue Ideen, che Stadtwanderwege abgehen möchte.
fen so interessant“, so tut Körper und Seele gut und die Kom- Wieder andere erzählen von der Ladies
„Abenteuer Pension“-Pro- munikation klappt ganz locker. Zu- Night im Kino, aktuellen Ausstellunjektleiterin Martina Öhlinger von der rück beim Treffpunkt gibt es eine ge- gen oder dem Wunsch nach einer KräuWiener Gesundheitsförderung. Unter- sunde Jause mit Weckerln, Obst, Tee ter- oder Pilgerwanderung. „Dabei entstehen ganz interessante Aspekte und
stützt von erfahrenen TrainerInnen, und Kaffee.
Netzwerke, wie die Vermittlung von ExAbenteuer. Dann wird einfach alles pertInnen, zum Beispiel einer ,Kräuterbesprochen, was die TeilnehmerInnen hexe‘ oder einer Fremdenführerin, die
„Die Leute kommen sogar schon
bewegt und interessiert: Haustiere, jemand kennt“, so Trainerin Birgit
20 Minuten früher, weil sie sich so
Bewegung, Garten, Freundschaften, Pichler. Nach vier Treffen steht der
auf die Treffen freuen.“
ehrenamtliche Tätigkeiten und vieles Fahrplan für die reizvollsten Abenteuer.
Martina Öhlinger,
mehr. Angeleitet von den Projektbe- Das Angebot ist kostenlos und für alle
Projektleiterin WiG
treuerInnen sollen die TeilnehmerIn- Pensionierten, die auf der Suche nach
nen aber auch erzählen, welche Aben- etwas Neuem, nach Ideen für Freizeitteuer sie schon erlebt haben oder noch aktivitäten und Spaß an Unternehmunzunächst in den „Gesunden Bezirken“ gerne erleben möchten. So kamen gen mit Gleichgesinnten sind, frei zuFavoriten und Donaustadt, haben sich schon konkrete Zukunftspläne auf den gänglich. Anmeldung für den Frühling:
bereits mehrmals rund zehn Personen Tisch, die die Gruppe gemeinsam um- [email protected] 24
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GESUNDER BETRIEB
Gesund leben
lernen
Diätologin Bernadette Hartweger
zeigt Lehrlingen, dass es
nicht egal ist, was man isst.
„HEALTH4YOU“ VERMITTELT LEHRLINGEN UND AUSBILDNERiNNEN UMFANGREICHES
WISSEN ZU NACHHALTIG WIRKENDER GESUNDHEITSFÖRDERUNG. Ulrike Krasa
Fotos: Andrew Rinkhy, WiG/Franziska Renner, Bohmann/Rene Wallentin, BFI
G
erade Jugendliche mit gerin- Selbstverteidigung, Sexualpädagogik
gerer Ausbildung haben ein und Resilienz im ersten Lehrjahr zu
höheres Gesundheitsrisiko“, stärken. Die AusbildnerInnen erhalten
erklärt Doris Zeidler, Ge- Trainings zur Verbesserung von Komsundheitsreferentin der munikation und Entspannung, um
WiG, die Notwendigkeit für ­ihrer Vorbildfunktion optimal gerecht
„Health4You“. Ausgehend von einem werden zu können und das GesundProjekt in Eggenburg finden in acht heitsbewusstsein im Betrieb nachhaltig
­österreichischen Einrichtungen, drei da- zu etablieren.
von in Wien, Gesundheitsprogramme
für Lehrlinge statt. Sie haben das Ziel, Fragebögen und Krankenstandsanalydie Kompe­tenzen der Jugendlichen zu sen zeigten, welche Bereiche für LehrErnährung, Bewegung, Stressbewälti- linge und Lehrbetriebe interessant sind.
gung, Gewalt- und Suchtprävention, Die Umsetzung wird an die jeweilige
Zielgruppe angepasst. Beim Projekt­
partner bfi Wien werden Einzelhandelskaufmänner und -frauen ausgebildet.
Hier steht die Resilienz im Fokus: Die
„Die Lehrlinge erfahren hier:
Themen Verantwortung übernehmen,
Schwierigkeiten können
Optimismus, Akzeptanz, Selbststeueauch dem Guten dienen.“
rung, Beziehungen, Zukunft und
Maria Göttl,
­Lösungsorientierung werden mit den
Projektleiterin im bfi
rund 200 Jugendlichen in Klein­gruppen
erarbeitet. „Und sie springen wirklich
darauf an! Alle sind sehr inte­ressiert
gesunde stadt – winter 2015
GS_24_25_projekte_KK.indd 25
und zeigen uns, dass sie echte Defizite
haben. Es fehlt ihnen an ­Wissen zum
Thema Gesundheit. Wir versuchen die
Jugend­lichen umfassend zu informieren“, so Maria Göttl, Projektleiterin im
bfi. Das Projekt wird von der WiG, dem
FGÖ und dem AMS gefördert. Die
WGKK steuert die Ernährungsworkshops bei.
Wissen weitergeben. Besonders inte­
ressierte Jugendliche können auch
­Gesundheitsbuddies werden, die ihr
Wissen an die KollegInnen direkt an
den Lehrstellen weitergeben. „Durch
die Übertragung größerer Verantwortung wächst ihr Selbstwert“, so Göttl,
„die Teenager sind dann nicht nur MultiplikatorInnen und können innere Prozesse verbalisieren, sondern werten mit
dem Zertifikat auch ihren Lebenslauf
auf.“ Die Vernetzung der zukünftigen
Buddies aller ProjektpartnerInnen ist
geplant. Die Projektdauer wurde mit
zwei Jahren festgelegt.
•
25
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TERMINE
Jänner 2016
Wintertour der WiG
Termine in den Wiener Krankenhäusern. Schwerpunkt ist das Thema
Selbsthilfe, auch die Life Lounge ist
wieder mit Aktiv-Stationen dabei.
Aktuelle Termine auf der Website:
www.wig.or.at
Dienstag, 9. Februar 2016
Krebstag
Ärztliche Fortbildung mit den
Schwerpunkten Brustkrebs,
Hämatologie und rechtliche Aspekte.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Rathaus: 1., Lichtenfelsgasse 2, 10–15 Uhr,
www.leben-mit-krebs.at
11. bis 12. März 2016
Essstörungen und asssoziierte
Krankheitsbilder
Die Fortbildung richtet sich an
ExpertInnen, die auf dem Spezialgebiet der Essstörungen ihr Fachwissen
erweitern wollen.
Medizinische Universität Wien, AKH:
9., Währinger Gürtel 18–20,
www.frauengesundheit-wien.at
Freitag, 8. April 2016
Wiener Schmerztag
Schmerzinformation – Wissen macht
stark! Unter diesem Motto informieren ExpertInnen rund ums Thema
Schmerzen. Christa Kummer moderiert. Der Eintritt ist frei.
Rathaus: 1., Lichtenfelsgasse 2, 10–18 Uhr,
www.wienerschmerztag.at
Freitag, 15. April 2016
Wiener Diabetestag
Der 13. Wiener Diabetestag veranschaulicht sämtliche Aspekte der
Krankheit. Es gibt Vorträge, Gesundheitschecks und Verkostungen.
Rathaus: 1., Lichtenfelsgasse 2, 10–18 Uhr,
www.wienerdiabetestag.at
Dienstag, 15. März 2016
Gesundheitsförderung
im Gespräch
Nachbarschaft als Kapital: Wie sich
soziale Beziehungen auf Gesundheit,
Wohlbefinden und Lebensfreude auswirken. Vortragende: Angelika Hagen
Urania: 1., Uraniastraße 1, 15–18 Uhr,
www.wig.or.at
INTERNATIONAL
31. Jänner bis 3. Februar 2016
Active Living Research Conference
Die kommende Konferenz beschäftigt
sich mit dem Thema gesundheitliche
Chancengleichheit für alle Menschen –
unabhängig von Alter, Geschlecht,
­sexueller Orientierung oder ökonomischem Hintergrund.
Florida, USA, www.alr-conference.com
7. März 2016
Tag der gesunden Ernährung in
Deutschland
Die richtige Ernährung bei Krebserkrankungen ist das Thema des 19. Tages der gesunden Ernährung. Eine gesunde Lebensweise mit der richtigen
Kost kann ungewollte Nebenwirkungen mildern und sich positiv auf das
allgemeine Wohlbefinden auswirken.
www.vfed.de
17. bis 19. März 2016
EDIC – Eating Disorders International Conference
Bereits zum vierten Mal findet die
­Internationale Essstörungs-Konferenz
statt. Psychologische und gesellschaftliche Gründe für Essstörungen
stehen diesmal im Mittelpunkt.
Großbritannien, London,
www.edic.org.uk
FGÖ-BILDUNGSNETZWERK
23. und 24. Februar 2016
Alter(n)sgerecht – in unterschiedlichen Settings
Trainer: Paul Scheibenpflug
3. und 4. März 2016
Resilienz – Widerstandskraft & Flexibilität als gesundheitlicher
Schutzfaktor
TrainerInnen: Helmut Buzzi und Jasmin Sadeghian
16. und 17. März 2016
Selbstreflexion als Kernkompetenz
von Führungskräften in der Gesundheitsförderung
Trainer: Gert Hufnagl
Alle Termine in der Wiener Gesundheitsförderung: 20., Treustraße 35–43, 9–17 Uhr. Informationen zu den Seminaren in Wien, Nieder­österreich und dem Burgenland unter www.wig.or.at, Anmeldungen: weiterbildungsdatenbank.fgoe.org
IMPRESSUM & OFFENLEGUNG gemäß § 25 Mediengesetz: Gesunde Stadt; Heft 4/2015; Medieninhaber und Herausgeber: Wiener Gesundheitsförderung gemeinnützige GmbH – WiG,
Treustraße 35–43, Stg. 6, 1200 Wien, Tel. 01/4000-76925. Geschäftsführer: Dennis Beck. Magazinkoordination: Mag.a Martina Roch, MA. Inhaltliche Koordination des Schwerpunktthemas:
Mag. Christian Fessl. Layout: Qarante, Wolfgang Krimmel. Verleger: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m. b. H. & Co. KG, Leberstraße 122, 1110 Wien. G
­ eschäftsführung: Dr.in Gabriele
Ambros, ­Gerhard Milletich. Redaktion: Leberstraße 122, 1110 Wien, Telefon 01/740 32-0. Verlags-Chefredaktion: Mag. Helmut Widmann, Christoph Berndl (Stv.). Chefin vom Dienst:
Mag.a Christine Oberdorfer. Grafik: Peter Klein. Fotoredaktion: Ingrid Fankhauser, MA. Lektorat: Carina G. Divischek, Mag.a Daniela Oberhuber. Coverfoto: Andrew Rinkhy. Druck: Wograndl.
Verlags- und ­Herstellungsort: Wien. Erscheinungsweise: vier Mal jährlich. Grundlegende Richtung der Zeitschrift: Das Magazin kommuniziert als Botschafter die Gesundheitsförderungsprojekte und -aktivitäten der WiG und der Stadt Wien sowie die Kernthemen der Wiener Gesundheitsförderung an relevante ExpertInnen und MultiplikatorInnen.
Illustration: Tim Maresch. Foto: Bohmann/Katrin Bruder
WIEN
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Illustration: Tim Maresch. Foto: Bohmann/Katrin Bruder
Um matt zu setzen,
muss man fit sein
nahme, es würde stets der Klügere gehaupt zu „kippen“. Dem Widerstreit
Schach! Spiel der Könige und König
winnen. Abseits von Psychotricks und
der Weltbesten wohnt weiß Gott auch
der Spiele – in der Urform zwischen
Mätzchen zählt heute mehr denn je die
der Wahnsinn inne. Der erste neuzeitdem 3. und 6. Jahrhundert in Persien
körperliche Konstitution. Wer matt
liche Champion Wilhelm Steinit
(oder China) entstanden, spätestens
setzen will, muss fit sein.
stellte sein Brett vor dem Stephansseit dem Mittelalter auch in Europa
dom auf und forderte den Schöpfer
­bekannt und als eine der „sieben
Müde macht man Fehler
­heraus. Das Schicksal des am Ende
­Tugenden“ der Ritter hochgeschätzt,
Der Norweger Magnus Carlsen, amtie­seiner Tage gänzlich entrückten USab 1850 ein „globales Gambit“ der
render Weltmeister, ist das ParadebeiWunderknaben Bobby Fischer (er ließ
­genialsten Geister aller Kontinente.
spiel für die neuen Ansprüche. Er sagt:
sich Zahnplomben entfernen, weil er
­Alles historisch interessant, aber das
sie für feindliche Störsender hielt) gibt „Wer müde wird, macht Fehler.“ Er
wundersame Wesen des strategischen
­trainiert täglich acht bis zehn Stunden
Brettkampfs geht weit über 32 Figuren ebenso zu denken wie das eines seiner
Vorgänger, Paul Morphy, der mit 30 im nicht nur am Brett, sondern auch im
auf 64 Feldern hinaus: Schach ist
Gym und auf der Laufstrecke. Kurios:
Irrenhaus endete. Fischer, der 1972 die
­Lebensschule. Fast eine Milliarde
Der niederländische Aktionskünstler
sowjetische Phalanx an Weltmeistern
­Menschen weltweit messen sich regelIepe Rubingh entwickelte 2003 die
durchbrach und zum ersten Popstar
mäßig darin. Tausende Studien begaDoppelsportart „Schachboxen“. Da
des Schachsports wurde, brachte sich
ben sich auf die Spur der vermeintlich
mit Boxtraining in Fighter-Stimmung. wird abwechselnd mit dem Geist und
letzten Geheimnisse, aber selbst die
mit den Fäusten gefightet. MedizineSein Credo lautete: „Am wohlsten
cleversten Computer haben es noch
rInnen empfehlen da wohl eine saufühle ich mich, wenn ich sehe, wie
nicht restlos durchschaut. Kein Wunsich mein Gegner im Todeskampf win- bere Trennung. Ja zum Schach und Ja
der: Schon nach ZWEI Zügen können
zum, Achtung, Box-TRAINING (das als
det.“ Der Russe Viktor Kortschnoi er72.084 verschiedene Stellungen ent­
eines der effizientesten körperlichen
kannte: „Kein Großmeister ist normal.
stehen, für die ersten 40 Züge (keine
Sie unterscheiden sich nur im Ausmaß Betätigungen gilt). Denn – und da sind
Seltenheit im Schach) belaufen sich
wir wieder beim Weltfrieden: Damit
der Verrücktheit.“ Der passionierte
die möglichen Spielverläufe auf zehn
­alles hinhaut, muss man nicht hinSchach-Amateur Alberto Sordi, ein
hoch 115 bis 120. Eine „1“ mit so vielen
hauen. Wenn Schach gelegentlich als
italienischer Filmkomiker der 1950er
Nullen passt in kein Gehirn. Aber daErsatzkrieg bezeichnet wird, soll es mir
rum geht’s hier nicht. Ich, ein passabler und 1960er, stellte Schach als Modell
Recht sein. Der hervorragende Schachfür den Weltfrieden süffisant in Frage:
Gelegenheitsspieler, verdanke dem
spieler Werner Schneyder sagt: „Allem,
„Es ist nur dann ein familienfreundliSchach Essenzielleres: Verlieren und
ches Spiel, wenn der Vater besser spielt was Krieg ersetzt, stehe ich positiv
Gewinnen, aber jeweils mit einiger­
­gegenüber.“ Ich spiele gern mit ihm.
als der kleine Sohn.“ Nahezu tröstlich
maßen Haltung, im Fall des Falles also
auch als Null wie eine Eins dazustehen. klingt da die Diagnose des einstigen
Weltklassespielers Savielly Tartakower: „Schach ist nur durch die Fehler
Genie spielt gegen Wahnsinn
existenzberechtigt.“ So messerscharf!
Alle, die vom Schachvirus infiziert
Dieter Chmelar ist
Ohne Fehler würde ja jede Partie zwinsind, wissen: Manchmal sind gerade
Journalist, Moderator
die Begabtesten am meisten gefährdet, gend in ein Remis münden. Ein Irrtum
und Kabarettist.
nicht nur hinein-, sondern leider über- allerdings ist die lang gehegte An@chmelar_dieter
gesunde stadt – Winter 2015
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GESUNDHEITSFÖRDERUNG IM GESPRÄCH
Nachbarschaft als Kapital
Wie sich soziale Beziehungen auf Gesundheit,
Wohlbefinden und Lebensfreude auswirken
Sozialkapital-Studien haben gezeigt, dass gerade in der Nachbarschaft die Zäune oft besonders hoch sind. Gleichzeitig gibt
es eine Tendenz, wonach Menschen, die sich gut mit ihren
NachbarInnen verstehen, auch sonst eine gute SozialkapitalBilanz haben. Das wirkt sich wiederum auf Gesundheit und
Lebensfreude positiv aus.
Nachbarschaftliche Beziehungen sind ein Teil unseres Wohlbefindens und genauso wichtig wie die stoffliche Umgebung und
die Lebensgewohnheiten. Die Reflexion darüber – und in der
Folge bewusste Gestaltung – nutzt immer sowohl den Einzelnen als auch der Gemeinschaft.
Dr.in Angelika Hagen ist geschäftsführende Gesellschafterin
von hagenconsult und Leiterin des Vereins zur Förderung von
Sozialkapital (www.sozial-kapital.at)
Dienstag, 15. März 2016, 15 bis 18 Uhr
Dachsaal der Wiener Urania
Bitte um Anmeldung bis 10. 3. 2016:
[email protected] oder 01/4000-76905
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