180 Unfälle auf Thuner Boden

4
|
Stadt / Region Thun
Thuner Tagblatt
Mittwoch, 27. Januar 2016
180 Unfälle auf Thuner Boden
VOR 50 JAHREN 180 Unfälle
ereigneten sich 1965 auf den
Strassen von Thun. Häufigste
Unfallursache war das Missachten der Vortrittsregeln.
Am 22. Januar 1966 veröffentlichte das «Thuner Tagblatt» Zahlen
zu den Verkehrsunfällen in Thun
vom Vorjahr: «Im Jahr 1965 ereigneten sich 180 Verkehrsunfälle in
Thun, die 129 Verletzte und 5 Todesopfer forderten. Missachten
des Vortrittsrechts in 68 Fällen
war die häufigste Unfallursache.
Gegenüber dem Jahr 1964 wird
ein leichtes Absinken der Unfälle
verzeichnet.» Zum Vergleich:
2014 ereigneten sich in Thun 297
Unfälle, dabei kamen in 146 Fällen
Personen zu Schaden.
Was in Thun vor 50 Jahren
sonst für Schlagzeilen sorgte:
3.1.1966 Am Sonntagabend wurde ein greiser Fussgänger tödlich
angefahren, als er beim Kursaal
die Hofstettenstrasse überqueren wollte. Beim Fussgänger
handelte es sich um Arthur Zyro,
geboren am 20. August 1877, der
Letzte seines Geschlechts einer
alten Thuner Familie. Vor 3 Jahren führte er ein Geschäft an der
Unteren Hauptgasse.
3.1.1966 Ende September des
vergangenen Jahres zählte die
Stadt Thun 33 945 Einwohner, 33
mehr als im Juni 1965.
6.1.1966 Laut Chronisten fror
der Thunersee in folgenden Jahren zu: 1573, 1595, 1684, 1685,
1695 und 1829. Dekan Johann
Haller schreibt in seiner Chronik:
«Im Februar 1573, glych uf die
Lichtmess, nachdem der Winter
mächtig kalt gsyn und mehrteils
alle Wasser überfroren, ist auch
der Thunersee dermassen mit
Jsch zugeschlossen worden, dass
man darüber hat mögen gehen,
ryten und mit Schlitten fahren,
welches zuvor innerhalb 120 Jahren nit geschehen.» Damals fror
sogar die Aare bei Bern zu.
10.1.1966 Zum Auftakt der Rückrunde gewann der EHC Thun
gegen Grindelwald mit 1:8 Toren.
Mit diesem Sieg stehen die Thuner mit Abstand auf dem 1. Platz
in dieser 1.-Liga-Gruppe.
13.1.1966 Der Konsumverein
teilt mit, dass nach langen Verhandlungen der ganze 2500
Quadratmeter umfassende Gebäudekomplex an der Schwäbis-
IGVH-Hütte:
Verkauf ist
beschlossen
THUN Die Militärmotorfahrer
haben ihre Zustimmung zum
Verkauf des Vereinshauses im
Lerchenfeld gegeben. Damit
kann es an den FC Lerchenfeld
übergehen.
So wie auf dieser Aufnahme aus dem Jahr 1962 (Ort unbekannt), war das Missachten des Vortrittsrechts auch 1965 in Thun die häufigste Unfallursache. zvg
gasse, dem neuen Sitz der Spezialgeschäfte, erworben werden
konnte. Mit den Bauarbeiten, die
3 Jahre dauern sollten, soll noch
in diesem Jahr begonnen werden.
13.1.1966 Nachdem die Stimmberechtigten am 15. November
1965 an der Kirchgemeindeversammlung beschlossen hatten,
die bestehende Kirchgemeinde
in 5 einzelne aufzuteilen, beschloss nun die Bezirksversammlung, sich zu einer Gesamtkirchgemeinde Thun zusammenzuschliessen. Am Schluss der Versammlung wurde auf den
bedenklichen Zustand der Stadtkirche hingewiesen. Die Arbeiten
zur Renovation werden frühestens im Frühjahr 1967 beginnen.
17.1.1966 An der über die Feiertage in Nizza durchgeführten
internationalen Regatta für Starboote erreichten die Thuner Dr.
H. P. Roost und A. Wittwer vom
TYC mit Domino den 1. Platz vor
den Italienern und Franzosen.
Bei Windstärke 5 bis 6 wurde
dem Thunerseeboot Ariel mit
Schatzyman/Démény der Mast
weggerissen.
17.1.1966 Der Curling Club Thun
gewinnt die 6. Hofer-Trophy in
Flims, das grösste Turnier in der
Ostschweiz, an dem 40 ausgewählte Teams mitmachten. Der
CCT spielte mit Skip F. Marti, U.
Stauffer, A. Trachsel und H. R.
Immer.
19.1.1966 Der Schachklub Thun
führte unter der Leitung von E.
THUN
historisch
Merz seine Generalversammlung
im Freienhof durch. Der Klub
zählt bereits 110 Mitglieder. Aus
beruflichen Gründen und durch
Wegzug bedingt, reichten H.
Aeschbach, Kassier, und A. Häusler, Sekretär, ihre Demission ein.
Neuer Sekretär wurde A. Gurtner
und J. Krähenbühl neuer Kassier.
24.1.1966 Am 26. Januar werden
die neue Maurerlehrhalle und
das Baumeisterhaus an der Militärstrasse 5 eingeweiht. Das
Bauwerk wurde von der «Stiftung
für berufliche Ausbildung im
Baugewerbe des Berner Oberlandes» erstellt. Der Regierungsrat
schlägt vor, 15 Prozent Staatsbeiträge an die Baukosten in der Höhe von Fr. 1 156 900.– zu bezahlen.
Dies unter der Voraussetzung,
dass die Maurerlehrhalle während 20 Jahren unentgeltlich für
die Ausbildung der Lehrlinge zur
Verfügung steht.
26.1.1966 Die Sektion Blümlisalp
des SAC führte im Hotel Freienhof unter der Leitung von Otto
Weber, Präsident, ihre Hauptversammlung durch. Otto Weber,
Präsident, und Hans Bläuer, Kassier, traten zurück. Werner Moser, bisher 1. Sekretär, wurde neuer Präsident, Ernst Rüegger neuer 1. Sekretär und Gottfried Brand
neuer Kassier.
27.1.1966 Eine Renovation der
Stadtkirche Thun wird unumgänglich, und der Gemeinderat
schlägt dem Stadtrat vor,
Fr. 75 000.– zu bewilligen. um die
dringendsten Arbeiten ausführen zu können. Bereits fallen Ziegel vom Turmdach, und in der
Kirche selbst löst sich der Verputz von der Decke.
29.1.1966 Im Dezember 1965
meldeten sich 8 stellenlose Personen, von denen 3 versichert
waren. Insgesamt wurden 12
arbeitslose Tage kontrolliert.
29.1.1966 Das sogenannte Untere Pfarrhaus steht auf dem
Schlossberg und war bis 1388 das
Sässhaus deren von Burgistein.
Im 15. Jahrhundert wurde es als
Wohnhaus für Stadtschreiber
und Schullehrer verwendet. 1727
wurde das Haus von Werkmeister
Dünz komplett umgebaut.
29.1.1966 Für ein Wandgemälde
in der Wandelhalle des Rathauses
in Thun wurde ein Wettbewerb
unter Kunstmalern durchgeführt. Der Entwurf von Robert
Schär, Steffisburg, fand Anklang,
und der Künstler wurde mit den
Arbeiten beauftragt.
mbs
Seit Samstag ist auch die Zustimmung der Oberland-Sektion der
Gesellschaft der Militärmotorfahrer des Kantons Bern
(GMMB) da: An der 75. Hauptversammlung haben die Mitglieder
der Veräusserung ihres Vereinshauses zugestimmt. «Der Antrag
wurde einstimmig angenommen», teilt der Verein mit. «Somit
kann das Vereinshaus IGVH an
die Genossenschaft Sportanlagen
Waldeck verkauft werden.» Das
besagte Haus im Lerchenfeld
wird von der GMMB-Sektion
Oberland und dem Unteroffiziersverein Thun genutzt und
von der Interessengemeinschaft
Vereinshütte (IGVH) betrieben.
Die beiden Militärvereine würden die Hütte heute weniger intensiv nutzen als früher, sagte
Willi Bichsel, Präsident der Betriebskommission, Anfang Januar gegenüber dieser Zeitung. Die
Hütte soll deshalb an den FC Lerchenfeld verkauft werden. Der
Unteroffiziersverein Thun hat
dem Verkauf im Dezember zugestimmt.
Auch von Käuferseite ist das
Geschäft bereits bewilligt. Vor
zwei Wochen sprachen sich die
Mitglieder des Fussballvereins
für die Übernahme der Hütte aus.
In dem 24 mal 15 Meter grossen
Haus gleich neben dem Spielfeld
des FC Lerchenfeld sollen fünf
Garderoben und ein Duschraum
eingerichtet werden (wir berichteten).
Neuer Vorstand für die Fahrer
AnderHauptversammlunghatdie
GMMB-Sektion Oberland zudem
einen neuen Vorstand bestimmt.
Zum Präsident wurde Jürg Isler
gewählt. Vizepräsident und Sekretär ist Anton Fontana. In weiteren
Funktionen amten Jürg Haueter,
Benjamin Zimmermann, Heinz
Minnig, Werner Stettler und
ChristianWalthert.
gsb
IMPRESSUM
In Kürze
UETENDORF
Überlebender des
Weltkriegs berichtet
Als polnischer Jude erlebte Bronislaw Erlich die Schreckensherrschaft des Naziregimes hautnah mit. Mehr als 70 Jahre nach
dem Ende des Zweiten Weltkrieges berichtet er über sein Leben.
Erlich spricht in Uetendorf, und
zwar am Donnerstag, 28. Januar,
um 20 Uhr im Kirchgemeindehaus Allmend. Zum öffentlichen
Anlass laden die Uetendorfer
Ortsparteien SVP, SP, Grüne, EVP
und BDP ein. mgt
THUN
Norddeutscher
Orgelbarock
Am Sonntag, 31. Januar, um
11.30 Uhr findet in der Thuner
Stadtkirche wieder eine Orgelmatinee statt. Zu hören ist norddeutscher Orgelbarock. Expressiv-übersteigerte Präludien und
Fugen von Buxtehude, Lübeck
und Bruhns stehen ruhigen und
besinnlichen Chorälen von Buxtehude und Böhm gegenüber. So
teilt es die Stadtkirche mit. egs
Netzwerken unter Thuner Unternehmern
THUN Im Fokus des dritten Networking Day lokaler KMU steht
das Spannungsfeld zwischen lokaler Verankerung und globaler
Abhängigkeit. Für Organisatoren wie Gäste nimmt die Pflege der
Beziehungen zu Kunden und Partnern jedoch eine zweite,
gewichtige Rolle ein.
«Herausforderungen im Unternehmerthun» lautet das Motto
der mittlerweile dritten Ausgabe
des Networking Day, der am Donnerstag, 11.Februar, in der Halle 6
stattfindet und von fünf Thuner
KMU organisiert und zum grössten Teil finanziert wird. Nebst
den Referaten geht es für die Organisatoren und die Gäste des
Networking Day vor allem darum, das Netzwerk der diversen
KMU-Betreiber zu pflegen und
auszubauen.
Der Anlass verfügt
über ein Budget von
50 000 Franken und
kann von sämtlichen KMU-Betreibern kostenlos besucht werden.
Namentlich sind Christian
Fröhlich von der Ernst AG Buchführung/Treuhand, Heidi Ambühl von der Dr. oec. Hans Peter
Bieri AG, Gerhard Frey und Thomas Hueber von Frey Hueber & Partner Advokatur & Notariat, Herbert Sonderegger als Generalagent der Mobiliar Thun,
Hanspeter Bigler als Leiter BEKB
Region Thun sowie Daniela und
Pietro Viscardi von der Werbemacher.ch GmbH an der Organisation beteiligt. Der Anlass verfügt über ein Budget von 50 000
Franken und kann von sämtlichen KMU-Betreibern im Amt
Thun sowie den Partnern und
Kunden der Organisatoren kostenlos besucht werden.
Spannungsfeld im Fokus
Der Anlass soll das «Tun und
Handeln auf lokaler oder regionaler Ebene unter Berücksichtigung globaler Abhängigkeiten
von Lieferanten, Kunden und
Partnern» in den Vordergrund stellen, wie Daniela Viscardi von der Werbemacher.ch
GmbH und Mitorganisatorin erklärt. Mit dem spielerischen
Motto «Unternehmerthun» soll
dieses Spannungsfeld symbolisiert werden.
Diesjähriger Gastreferent ist
der «Sternstunde»- und einstige
«10 vor 10»-Moderator Stephan
Klapproth. Der Titel seines Referats lautet: «Blut. Schweiss und
keine Nebensätze. Was Europa,
die Schweiz und die KMU von
Winston Churchill lernen können». Weiter soll eine Talkrunde
mit Vertretern der Gastgeberbetriebe Teil vom Programm des
Networking Day werden. Moderiert wird der Anlass von Mascha
Santschi. Die selbstständige Juristin und Kommunikationsfachfrau soll die Gäste durch den Anlass führen.
Das erklärte Ziel der acht Organisatoren für die Zukunft ist es,
den Networking Day fest in der
Zweijahresplanung der Thuner
KMU zu etablieren.
heh
Herausgeberin
Berner Oberland Medien AG BOM
VR­Präsident: Dr. Peter Maurer
REDAKTION, Redaktionsleitung:
Stefan Geissbühler/sgt (Chefredaktor),
Roland Drenkelforth/rdh (Stv.),
Michael Gurtner/mik.
Redaktion Thuner Tagblatt Postadresse:
Rampenstr. 1, 3602 Thun. Tel.: 033 225 15
55. Fax: 033 225 15 00. Internet: www.thu­
nertagblatt.ch,
E­Mail: redaktion­[email protected].
VERLAG
Geschäftsleitung: Konrad Maurer, De­
legierter VR (Vorsitz), Peter Jost (publizisti­
scher Leiter). Rampenstrasse 1, 3602
Thun. Inserate Andreas Nussbaum, Paul
Stucki. Rampenstrasse 1, 3602 Thun,
Telefon 033 225 15 15. Fax: 033 225 15 05.
E­Mail: inserate.oberland@espaceme­
dia.ch.
Abonnemente Tel. +41 844 036 036 (Lo­
kaltarif Festnetz). Fax +41 844 031 031 (Lo­
kaltarif Festnetz). E­Mail: abo@thunertag­
blatt.ch.
Abonnementspreise 12 Monate Fr.
462.00; 6 Monate Fr. 254.00;
Studenten­ und Ausbildungsrabatt: 30 %.
Bitte Kopie Ausweis mitschicken. Die
Preise verstehen sich inkl. 2,5 % Mehr­
wertsteuer.
Einzelnummer: Montag bis Freitag Fr. 3.90
Samstag Fr. 4.50 (inkl. 2,5 % MWSt).
Umleitungen und Unterbrüche Fr. 7.00
Bearbeitungsgebühr, kostenlos auf
www.thunertagblatt.ch/abo. Unterbrüche
werden ab dem 1. Tag vergütet.
Internet: www.thunertagblatt.ch.
Auflage Gesamtauflage BZ Berner Zei­
tung: Verbreitete Auflage 146 152 davon
verkaufte Auflage 141 880 Exemplare
(WEMF/SW­beglaubigt).
Der Inserent erklärt sich damit einverstanden,
dass die Berner Zeitung BZ die Inserate auf
Onlinedienste einspeisen kann. Er ist damit ein­
verstanden, dass Inserate, die vom Verlag abge­
druckt, auf Onlinedienste eingespiesen, für Dritte
nicht frei verfügbar sind. Er überträgt dem Verlag
das Recht, jede irgendwie geartete Verwendung
dieser Inserate mit den geeigneten Mitteln zu
untersagen.
Die Initianten des Networking Day: (v.l.) Christian Fröhlich, Gerhard Frey,
Thomas Hueber, Herbert Sonderegger, Daniela Viscardi und Pietro Viscardi.
Auf dem Bild fehlen Heidi Ambühl und Hanspeter Bigler.
Markus Hubacher
Mitglied
des