Die Mitteilung des Hauptzollamtes

Pressemitteilung
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Hauptzollamt Bielefeld
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Kirsten Schüler
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Nr. 15 vom 02.06.2015
Schlag gegen Schwarzarbeiterbande
Durchsuchungsaktion mit mehr als 600 Ermittlungsbeamten
Im Rahmen von mehreren Ermittlungsverfahren der Schwerpunktstaatsanwaltschaft
Bielefeld, die sich gegen insgesamt 60 Personen aus dem Schwarzarbeitermilieu richten,
wurden am 21. und 22. April 2015 mehr als 100 Wohnungen und Geschäftsräume im
gesamten Bundesgebiet durchsucht. Dabei kamen über 600 Zollbeamte und Spezialkräfte
zum Einsatz. Es wurden umfangreiche Beweismittel, Drogen und illegale Waffen
sichergestellt.
Der Tätergruppe wird im Zusammenhang mit Bauprojekten im gesamten Bundesgebiet das
Schleusen von Ausländern sowie das Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen in
Millionenhöhe vorgeworfen. Durch fingierte Zahlungen an etliche Scheinfirmen versuchte
die Bande Schwarzarbeit gegenüber den Behörden zu verschleiern.
Gegen einen Beschuldigten aus Hessen konnte ein Haftbefehl vollstreckt werden. Er
befindet sich in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen dauern an.
Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag in Ostwestfalen-Lippe, in Mittelhessen und in
Bremen.
Seit einigen Jahren wurden Bauaufträge in ganz Deutschland mit Schwarzarbeitern und
illegalem Personal ausgeführt und so den Sozialkassen Sozialversicherungsbeiträge in
Millionenhöhe vorenthalten.
Im Verlauf der Ermittlungen entlarvten die Zöllner ein komplexes Netzwerk von etlichen
Scheinfirmen, die als “Serviceunternehmen“ gegen Provision Scheinrechnungen für
Bauunternehmen erstellten. Diese nutzten die Rechnungen dann zur Generierung von
Schwarzgeldern für die Zahlung der Löhne für Schwarzarbeiter.
Mit einem Geflecht von vorgetäuschten Nachunternehmen und unter Nutzung von
Scheinrechnungen versuchten die Verantwortlichen von ihren kriminellen Machenschaften
abzulenken und Gewinne zu verschleiern.
Die Vollstreckung des Haftbefehls erfolgte bei einem Täter durch die Spezialeinheit
„Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll“ des Zollkriminalamtes.
Spezialisten für IT-Kriminaltechnik des Zolls aus ganz Deutschland sicherten Daten von
Computern, Sticks, SD-Cards und Smartphones.
Darüber hinaus wurden zahlreiche Personen, die dem Täterkreis zugeordnet werden,
eingehend vernommen.