Pressemitteilung HERAUSGEBER: KONTAKT: TELEFON: TELEFAX: E-MAIL: INTERNET: Hauptzollamt Bielefeld Werner-Bock-Straße 29 33602 Bielefeld Kirsten Schüler 0521/3047-1090 0521/3047-9011 [email protected] www.zoll.de Nr. 15 vom 02.06.2015 Schlag gegen Schwarzarbeiterbande Durchsuchungsaktion mit mehr als 600 Ermittlungsbeamten Im Rahmen von mehreren Ermittlungsverfahren der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Bielefeld, die sich gegen insgesamt 60 Personen aus dem Schwarzarbeitermilieu richten, wurden am 21. und 22. April 2015 mehr als 100 Wohnungen und Geschäftsräume im gesamten Bundesgebiet durchsucht. Dabei kamen über 600 Zollbeamte und Spezialkräfte zum Einsatz. Es wurden umfangreiche Beweismittel, Drogen und illegale Waffen sichergestellt. Der Tätergruppe wird im Zusammenhang mit Bauprojekten im gesamten Bundesgebiet das Schleusen von Ausländern sowie das Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen in Millionenhöhe vorgeworfen. Durch fingierte Zahlungen an etliche Scheinfirmen versuchte die Bande Schwarzarbeit gegenüber den Behörden zu verschleiern. Gegen einen Beschuldigten aus Hessen konnte ein Haftbefehl vollstreckt werden. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an. Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag in Ostwestfalen-Lippe, in Mittelhessen und in Bremen. Seit einigen Jahren wurden Bauaufträge in ganz Deutschland mit Schwarzarbeitern und illegalem Personal ausgeführt und so den Sozialkassen Sozialversicherungsbeiträge in Millionenhöhe vorenthalten. Im Verlauf der Ermittlungen entlarvten die Zöllner ein komplexes Netzwerk von etlichen Scheinfirmen, die als “Serviceunternehmen“ gegen Provision Scheinrechnungen für Bauunternehmen erstellten. Diese nutzten die Rechnungen dann zur Generierung von Schwarzgeldern für die Zahlung der Löhne für Schwarzarbeiter. Mit einem Geflecht von vorgetäuschten Nachunternehmen und unter Nutzung von Scheinrechnungen versuchten die Verantwortlichen von ihren kriminellen Machenschaften abzulenken und Gewinne zu verschleiern. Die Vollstreckung des Haftbefehls erfolgte bei einem Täter durch die Spezialeinheit „Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll“ des Zollkriminalamtes. Spezialisten für IT-Kriminaltechnik des Zolls aus ganz Deutschland sicherten Daten von Computern, Sticks, SD-Cards und Smartphones. Darüber hinaus wurden zahlreiche Personen, die dem Täterkreis zugeordnet werden, eingehend vernommen.
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