Abschiedsfete ganz groß

Studikultur
Nr. 127/ 14.1.1999
Der Akrützel-Kneipentest
Zurück zu den Studis
Vierter Te i l : Schillergäßchen, Schillerplatz, Sophienstraße, Holzmarkt
Kaltscherwieks die Sechste mit neuem Team
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10
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Die „tierischste Party
des Jahrhunderts“ findet am 23. Januar im
Studentenclub SAC
„Schwein“
statt.
Harold Hoquard, „der
verrückteste Franzose
in Jena“ feiert seine
Abschiedsparty.
Dauer: von 20 Uhr bis
zur Frühstückszeit (frische Croissants und
Café für die Überlebenden)
Getränke: kostenloses „Tropicana“ als Begrüßungsgetränk, französische Sondercoktails
Speisen: französische Küche
Musik: DJ Garfield
Extras: die ganze Nacht Spiele, Preise, Überraschungen
Infos: [email protected]
Harold feiert
und jedeR kann
kommen
Arbeit von dem derzeitigen Studentenrat mit
Fachinkompetenz bewertet und herabgewürdigt wird. Frank (Sturavorstand): „Uns
interessiert nicht, was vorangegangene
Studentenräte gemacht und beschlossen haben.“
Da im Endeffekt aber der Arbeitskreis und
nicht der StuRa die Organisation der KALTSCHERWIEKS übernimmt, ist es wohl besser, wenn sich die verschiedenen Clubs zusammensetzen und nicht der StuRa einfach
darüber abstimmt, wer die Durchführung
übernimmt. Tom (Rose): „Es besteht Gesprächsbedarf und alle Beteiligten werden
sich treffen, um einen Neuanfang zu wagen.“
Wer beim ersten Arbeitstreffen trotz Zusage
nicht da war, waren Vertreter des Stura.
Erfolgreiche KALTSCHERWIEKS kann
es nur geben, wenn sie von möglichst
vielen studentischen Kulturinitiativen gemeinsam organisiert
werden. Ich denke, wenn die,
die Kultur in Jena machen und
machen wollen, solche
wichtigen studentischen
Veranstaltungen wie
die KALTSCHERWIEKS
nicht
mehr aus den
Händen geben, ist
das die beste Garantie
für das Überleben dieser
studentischen
Kulturwochen.
Bei Interesse: Tel./Fax 03641 / 21
22 45 oder einfach einen Zettel ins
Kulturreferatsfach im StuRa-Büro der
FSU (UHG) legen.
Der Kulturreferent
nz
Abschiedsfete ganz groß
Studentenratsprojekt festzulegen und andererseits die Organisation der KALTSCHERWIEKS zu delegieren. Doch diese Institutionalisierung bekam dem Festival schlecht.
Nachdem die KALTSCHERWIEKS von der
Resonanz her nicht den Erfolg brachten, den
sich das Kulturreferat erhoffte, stand die Frage, warum flopt zum vierten Mal so ein
Kulturfestival trotz neuer Konzeption? Die
Antwort ist naheliegender und einfacher als
man denkt, denn durch diese Institutionalisierung wurde das studentische Kulturfestival von den studentischen Kulturinitiativen entfremdet und somit die ursprüngliche Idee der Zusammenarbeit nicht
verwirklicht.
Die Folge war, daß Jenaer Studentenclubs
(Med-Club, Rose und Wagner) im Herbst
1998 beim StuRa vorstellig wurden, um die
Organisation der KALTSCHERWIEKS übertragen zu bekommen. Zur Studentenratssitzung am 9.12. kam dann der
Punkt KALTSCHERWIEKS auf die
Tagesordnung. Dirk (MedClub): „Ich war erschrokken, daß das Gremium
Studentenrat nach
eineinhalbstündiger Beratungszeit kurz vor einer
Bauchentscheidung
gegen JenKultig stand,
ohne alle Seiten der Problematik erkannt zu haben. Nur
gut, daß die Abstimmung zur Diskussion zu diesem Zeitpunkt aufgrund der fehlenden Beschlußfähigkeit
nicht mehr stattfinden konnte.“ Tilo
(JenKultig): „Ärgerlich ist, daß die geleistete
und Negative an der Wand, Mistelzweige über der Tür (liegt das
wohl an der weihnachtlichen
Testzeit?).
Publikum: Intellektuellenpublikum: ewige und KurzzeitStudenten; unterhält sich über
die Südstaaten.
Angebot: Hausgemachtes Fettbrot und Kinosalat.
Testurteil: Gediegene, seriöse
Studi-Kneipe.
Empfehlung für Schillerhof:
Schillern im Hof!
Empfehlung für euch: Nicht
durch den Teppich verwirren lassen, der „Dreh“ ist beabsichtigt.
A
Am 15.12.1998 gründete sich der Arbeitskreis KALTSCHERWIEKS, der allen Interessierten offen steht. Studentenclub Rose, MedClub, Wagner und JenKultig trafen sich, um
einen neuen Termin, Zuständigkeiten, Finanz- und kulturellen Rahmen für die
KALTSCHERWIEKS’99 zu beraten. Tom
(Rose): „Jeder, der dabei ist, muß sich voll einbringen und trägt die gleiche Verantwortung.“
Die ersten KALTSCHERWIEKS waren die
erfolgreichsten, da sie von Studenten und
Studentenclubs organisiert und getragen
wurden. Dann wurde das Projekt dem Studentenrat „gereicht“ und von ihm übernommen. Das Motiv, die KALTSCHERWIEKS unter der Schirmherrschaft des StuRa weiterzuführen, war damals klar und drei Hoffnungen sollten erfüllt werden. Von den Machern:
erstens, daß die finanzielle Zukunft der
KALTSCHERWIEKS gesichert sei, zweitens
der Studentenrat als Institution die Arbeit
erleichtern würde und drittens vom damaligen Studentenrat, daß man sich neben Politik nun auch mit kulturellen Projekten darstellen konnte. Die jährlich wechselnde Besetzung des Studentenrates und das geringe
Interesse und Verständnis für die Entfaltung
von kulturellen Projekten im Studentenrat,
ließen die Gründer der KALTSCHERWIEKS
jedoch erschauern und sie sahen für ihr Festival keine rosige Zukunft. Um dem SturaHaushalt von etwa 250000 DM etwas Geld
für Kulturveranstaltungen von und für Studenten abzuringen, war eine gute Kulturpolitik notwendig. Deshalb gründeten Mitglieder des Studentenrates nach dem zweiten
Flop der KALTSCHERWIEKS dann auch den
JenKultig e.V., um einerseits das Projekt als
Gastronomie
Nr. 127/ 14.1.1999
Internetkurs für Frauen
Donnerstag, 21. Januar oder Dienstag, 26. Januar, jeweils 16 bis 20 Uhr im Rechenzentrum der Universität Jena, Ernst-Abbe-Platz.
Wie und wozu können wir das Internet effektiv nutzen und gestalten?
In diesem Einführungskurs werden wir die Grundlagen des Internet erlernen und anwenden. Wir werden in diesen Kursen lernen, das Internet zur Literaturrecherche im Studium zu
nutzen
- effektive Suchprogramme anwenden, die stundenlanges Suchen in Bibliotheken oder im
Internet verkürzen
- das Internet als Kommunikationsmedium (e-mail) nutzen
- zeigen, wie wir Informationen erhalten, an die wir sonst schwer oder gar nicht gelangen
- das Internet zur Jobsuche nutzen
- Möglichkeiten und Gefahren des Internet diskutieren.
Eingeladen sind alle Frauen, die Lust haben, das Internet kennenzulernen. Teilnahmevoraussetzung ist nichts weiter, als daß frau einmal einen Brief oder ähnliches mit dem Computer geschrieben haben sollte.
Nach Möglichkeit circa eine Woche vorher beim Rechenzentrum ein Login (kostenlos) beantragen.
Der Kurs wird organisiert vom Uni FrauenLesbenReferat femme-os und angeleitet von
Isabel Zorn (Tel. 21 20 86).
Anmeldung: bitte mit Vorauszahlung im Briefumschlag mit Namen und Kurstermin im
StuRa-Büro oder persönlich montags 20 Uhr bei femme-os im StuRa-Büro, oder bei I. Zorn,
montags + freitags 10 bis 18 Uhr, Institut für Erziehungswissenschaften, Zi. 227, Tel. 945324.
Kursgebühr: 12 DM/Studentin, 22DM/Nichtstudentin.
AKRÜTZEL
Jensche Gilde
Hier kommen Reminiszenzen an den viktorianischen Kolonialstil auf. Lawrence von
Arabien und Hercule Poirot hätte es hier bestimmt gefallen. Übrigens: Fast die gleiche
gastronomische Örtlichkeit existiert in
Marienbad.
Musik: Lionel Richie, Bee Gees, Roxette
Preise: Nicht zu hoch (Kaffee: DM 2,40; Alkfreie: DM 2,60 bis DM 4,50; Weine: DM 4,50
bis DM 6)
Ausstattung: Grün-weiß-gestreifte Feinripptapete, Bilder von Alt-Jena, ReichsbahnSamowar aus dem Orient-Express, Zapfhahn
von vorm Krieg, uuuuraltes Telefon, Mistelzweig, extreme, aber geschmackvolle Lüftungsschächte, Teebeutelauffänger! (nobel,
nobel).
Publikum: Tierlaute imitierende Zoowärter
und Männer mit Palmen.
Angebot: Vorwiegend helle Getränke,
Eillestee und Lachstartar.
Testurteil: Klein, grün-weiß und liebenswert.
Empfehlung für Gilde: Honegger-Suite bei
Benutzung des Samowars einspielen.
Empfehlung für euch: Tierlaute erraten.
Schillerhof
Dezente kleine Filmplakate sind nach den
Prinzipien der Aleatorik im Raum verteilt. Im
Separée kommt unter der Haack Europakarte
Fernweh auf, das nur durch einen Besuch im
Film e.V. wieder zu stillen ist. Filmverführer,
laßt ihn uns Moses nennen.
Musik: Leises Schubi-Dubi, 70er Jahre
Frauengeschrei aus der Klangsäule.
Preise (in Filmstreifen): Angenehm (Kaffee: DM 2,60; Alkfreie: DM 1,60 bis DM 2,90;
Weine: DM 4,20 bis DM 6,90)
Ausstattung: Heizungsrohre an der Dekke, originelle (denn keine Kerzen) Öllampen,
Kinoplakate auf Baulattenholzzaun, Kinobzw. Theaterscheinwerfer, zwei Sofas, IkeaPflanzentöpfe, Vergrößerungsgerät für Dias
AKRÜTZEL
Fiddler´s Green
Diese Kneipe weiß, wie man
Umsatz macht. Die Bedienung
fragt hier gleich: „N´doppelten?“
Musik: Mit Mundharmonika.
Preise: Normal (Kaffee: DM 2,50; Weine: DM 4,40 bis DM 6).
Ausstattung: Protzige Ansammlung
von Whiskey-Verpackungen, SchlaffiLuftballon, gelbe und grüne Tulpenlampen,
Straßenlaterne in der Kneipe, viel eindrucksvolle Zapfhähne, Zuckerstreuer aus der Mensa, kommunikationsfördernder Fernseher
mit RTL, Decke mit Regenbogenpresse beklebt, der obligatorische Dart-Automat, an der
Bar angetackerte fremdländische Geldscheine.
Publikum: Mittelalterliche Menschen, die
ihr Bier nicht austrinken.
Angebot: Großes und günstiges Speisenangebot, Maiskolben und irische Lammkoteletten, Chips mit Truthahn-Flavour.
Testurteil: Typisch irisches Kneipenflair.
Empfehlung für Fiddler´s Green: Luftballon aufblasen.
Empfehlung für euch: Mit Spielgeld
zahlen, Euros antackern.
Stehtheke, oranges und blaues Licht, Bahnhofsuhr, fakultative Disco.
Publikum: Lasziv rauchende Männer.
Angebot: Trinken und Essen.
Testurteil: Höhlenmäßig.
Empfehlung für Theatercafé: „Hier sitzt
die Szene“- Schilder auf die Tische.
Empfehlung für euch: Stattet euch mit
dunklen Rollkragenpullis und mit Hornbrillen aus und führt euch existentialistisch auf.
Ingrid Würth, Anja Schachtschabel
Die Innenarchitektur gezeichnet von Anja
Schachtschabel: oben links Jensche Gilde,
oben rechts Schillerhof, unten rechts
Theatercafé.
Schillers Theatercafé
Durch den Addams-Family-Eingang
gerät man in ein höhlig-grottiges Ambiente, in dem allein die bürgerlich billigen Kerzenhalter den intellektuellen
Anspruch schmälern.
Musik: Avantgardistisch irritierend.
Preise: Wissen wir nicht, es existiert
keine Karte. Der Selbstversuch ergab:
Cappucino DM 3; Schüttelgetränke
DM 7 bis DM 9.
Ausstattung: Fernwärmerohre an
der Decke (bieten Gesprächsthemen,
wie z.B. „Mami, wo kommt eigentlich
die Wärme her?“), unzüchtige blaustichige Fotos mit Frauen, die nur mit
Federboas bekleidet sind, grün-türkis
beleuchtete Dickglassteine, holziger
Ausbau vor wahnsinnig origineller
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