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TECHNIK NEWSLETTER
Ausgabe 13_September 2015
TEMPERATUREINFLUSS BLEI SÄURE BATTERIE
Ähnlich wie auch wir Menschen
reagiert eine Blei Säure Batterie auf
Temperaturveränderungen.
Der
Mensch
kann
jedoch
auf
unterschiedliche
Temperaturen
reagieren, durch mehr oder weniger
Kleidungsschichten. Die Batterie ist
jedoch
schutzlos
Temperaturschwankungen
von
-30°C bis hin zu +60°C und mehr
ausgesetzt.
Generell
laufen
bei
warmen
Temperaturen chemische Reaktionen
schneller ab und die Batterie hat das
volle Leistungsvermögen. Klettert das
Thermometer jenseits der 30°C
reagiert die Batterie wie wir Menschen
und beginnt zu schwitzen. Der
Wasserverbrauch steigt rapide an und
die Korrosion der Gitter wird
beschleunigt.
Ist die Batterie über einen längerem
Zeitraum
erhöhten
Temperaturen
ausgesetzt, nimmt die Gitterkorrosion
zu und die Batterie verliert sukzessive
an Leitfähigkeit. Im schlimmsten Fall
ist
die
Korrosion
so
weit
fortgeschritten,
dass
gar
keine
Funktion mehr gegeben ist. In einigen
sehr seltenen Fällen kann es aufgrund
langer Hitzeeinwirkung zu solch
starkem Gitterwachstum kommen,
dass ein Kurzschluss am Verbinder
verursacht wird (siehe Bild 1).
Bild 1: Kurzschluss am Verbinder
durch Gitterwachstum
Auswirkungen der Temperatur auf
die Lagerhaltung
Gemäß
eines
chemischen
Grundprinzips verdoppelt sich die
Selbstentladung einer Batterie bei
einem Anstieg der Temperatur von
rund 10°C. Die Lagerfähigkeit bzw. die
Nachladefrist
verkürzt
sich
entsprechend
bei
steigender
Temperatur.
Bild 2 zeigt die Selbstentladekurve bei
unterschiedlichen Temperaturen. Bei
Erreichen von 12,50V ist eine Batterie
umgehend nachzuladen um irreparable
Schäden aufgrund von fortgeschrittener
Sulfatierung zu vermeiden.
Bild 3: Leistungsvermögen Batterie
Bild 2: Selbstentladekurve
Da warme Luft immer nach oben steigt,
bauen die Eskimos den Eingang des
Iglus immer am tiefsten Punkt. Gleiches
Prinzip gilt für die Lagerung von
Batterien. Diese sind im Vergleich zu
anderen Automobilteilen sicherlich am
temperatursensibelsten
und
daher
möglichst Bodennah zu lagern.
Bei warmen Temperaturen hat der
Mensch mehr Durst – so auch die
Batterie.
Selbst wartungsfreie Batterien wie die
Buffalo Bull SHD und SHD PRO werden
bei extremen Einsätzen in heißen
Regionen, wie Wüsten oder Tropen,
aber auch in Minen regelmäßig gewartet
und
mit
destilliertem
oder
entmineralisiertem Wasser (DIN 43530)
aufgefüllt
um
den
Einfluss
der
Temperatur auszugleichen.
Leistungsvermögen
versus
Energiebedarf
Der Energiebedarf des Motors beim
Startvorgang steigt mit sinkender
Temperatur. Je wärmer, umso geringer
ist die innere Reibung, die Verbrennung
effizienter
und
das
Motoröl
ist
dünnflüssig und entsprechend niedriger
der Energiebedarf.
Andererseits
sinkt
jedoch
das
Leistungsvermögen der Batterie bei
niedrigen Temperaturen (siehe Bild 3).
Die
Schere
zwischen
Leistungsvermögen und Energiebedarf
driftet immer weiter auseinander je tiefer
die Temperatur sinkt (siehe Bild 4).
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Verfasser: Mag. Ing. Thomas Langthaler, Marketing
Bild 4: Energiebedarf des Motors beim
Start
im
Vergleich
mit
Leistungsvermögen der Batterie
Die höchste Startkraft wird also benötigt,
wenn die Batterie das geringste
Leistungsvermögen hat!
Ist die Batterietemperatur unter dem
Gefrierpunkt,
wird
die
Ladung
deutlich schlechter angenommen.
Mit Abnahme der Temperatur sinkt die
Ladeannahme signifikant. So kommt es,
dass in der kalten Jahreszeit trotz
regelmäßiger Fahrt die Batterie nicht,
oder nur unzureichend geladen wird.
Der POS hat große Verantwortung.
Der Fachhandel bzw. die Fachwerkstätte
kann durch eine korrekte Lagerhaltung
und
eine
dem
Einsatzbereich
entsprechende spezifische Beratung
maßgeblich dazu beitragen, negative
Temperatureinflüsse zu minimieren bzw.
entsprechend entgegenwirken.