Bademeister müssen Fitness nachweisen

KRONACH
Mittwoch, 17. Juni 2015
Bademeister müssen Fitness nachweisen
Claudia
Sebert
Von Julia Knauer
Inzwischen hat der Bademeister des Naturbads Nordhalben die erforderliche Prüfung abgelegt und der Betrieb läuft ganz normal. Trotzdem hätte die Angelegenheit böse ausgehen können, wenn in den vergangenen Jahren jemandem etwas zugestoßen wäre.
Foto: Archiv
ckentauchen seien gefragt. Dazu
komme dreimal drei bis fünf Meter
tief tauchen und dabei einen fünf
Kilogramm schweren
Ring
heraufholen.
Nun ist aber alles geregelt. „Dann muss man
Er hat die Prüfung abgelegt, noch seine Fertigkeiten zur Vermeidung
wir haben unsere Lektion
von Umklammerungelernt und alles ist im
gen unter Beweis stelgrünen Bereich.
len und jemanden 50
Michael Pöhnlein
Meter weit schleppen“, fährt er fort.
Weiter werde die
ten 300 Meter bekleidet im Wasser Herz-Lungen-Wiederbelebung abgezurücklegen. Auch ein Sprung aus fragt und eine kombinierte Übung,
drei Metern Höhe und 25 Meter Stre- bei der der Prüfling verschiedene
Aufgaben ohne Pause erfüllen müsse. Zusätzlich müsse man eine theoretische Prüfung absolvieren. Bär ist
überzeugt: „So ohne Weiteres packt
man das nicht. Da muss man konditionsmäßig schon fit sein.“
Das Rettungsschwimmabzeichen
in Silber ist für jede Badeaufsicht
zwingend vorgeschrieben und muss
alle zwei Jahre erneuert werden, informiert Richard Bär. Dies einzufordern und zu überprüfen sei Aufgabe
der Gemeinde, in der die betreffende
Person arbeite. Wie es passieren
konnte, dass der Nordhalbener Bademeister acht Jahre lang ohne diese
Qualifikation angestellt war, kann er
sich nicht wirklich erklären: „Ich
vermute, es hat sich einfach niemand dafür interessiert.“
Trotzdem geht Richard Bär davon
aus, dass die Angelegenheit kein weiteres Nachspiel für Nordhalben haben wird. „Wenn der Bademeister
das Abzeichen jetzt hat, ist ja alles
gut“, meint er. Bei der DLRG im
Landkreis Kronach habe er es zwar
nicht abgelegt. „Aber es gibt ja auch
auf thüringischer Seite Möglichkeiten.“ Zudem hätten im vergangenen
Herbst ein paar andere Nordhalbener
die Qualifikation bei der DLRG erworben. „Die sind aber nicht immer
im Bad. Außerdem müssen alle Auf-
sichten das Abzeichen haben“, betont er. Ansonsten sei der Bürgermeister verantwortlich, wenn einem
Badegast etwas zustoße.
Aus diesem Grund achtet man beispielsweise im nahe gelegenen Wallenfels sehr genau darauf, dass die
Qualifikationen der dort beschäftigten Bademeister aktuell sind. „Beide
haben das Rettungsschwimmabzeichen in Silber und müssen es demnächst wieder auffrischen“, informiert Bürgermeister Jens Korn.
Schon bei ihrer Einstellung hätten
sie es vorlegen müssen – „sonst hätten wir ihnen den Job nicht geben
können.“
Lösung für vhs zeichnet sich ab Vandalismus vor den
Augen der Polizei
Der Landkreis würde mehr
Fördergelder für eine
Sanierung bekommen als
die Stadt. Die Hürde, die
man überspringen muss:
Die Stadt muss dem Kreis
das Gebäude übereignen.
hend unbekannt war. Erst im damaligen Prozess hatte sich geklärt, dass
der jetzige Angeklagte der Täter war.
„Ich war mit meinen Kumpels unterwegs“, gestand der 19-jährige
Leiharbeiter nun vor Gericht. Sein
Freund habe damals versucht, den
Hörer aus der Anlage zu reißen, was
diesem aber nicht gelang. „Ich habe
Von Dagmar Dietrich
es dann geschafft, ich habe alles ins
Gebüsch geworfen.“ Man sei in der
Kronach – Öffentliche Telefonzellen Nacht ziemlich überdreht, aber nicht
sind im Stadtgebiet Kronach nur alkoholisiert gewesen, gab er zu Pronoch selten zu finden, für viele fi- tokoll. Weiter gab er zu, dass damals
nanziell Bedürftige und ältere Men- seine Freunde auch einen Gully-Deschen jedoch wichtig. Aus Jux und ckel ausgehoben hätten. „Das war
Tollerei zerstörte ein heute 19-jähri- nicht meine Baustelle,“ sagte er.
ger Mann aus der Stadt Kronach im
Zwei Eintragungen im VorstrafenOktober vergangenen Jahres eine register hielt Richter Jürgen Fehn
derartige Anlage, die auch noch di- dem Angeklagten vor. Auf seine abrekt vor der Polizeiinspektion Kro- gebrochene Lehrstelle und die häufinach am Kaugen Wechsel von
langer stand.
Arbeitsstellen
Er
ist
noch
einem
Zur Rechenangesprochen,
schaft gezogen Jugendlichen gleichzustellen.
antwortete
er:
Staatsanwalt Dr. Michael Koch
wurde der junge
„Es ist immer das
Arbeiter dafür
Gleiche,
ich
am vergangenen Dienstag in einem habe immer die falschen ArbeitskolVerfahren vor dem Kronacher Ju- legen.“
gendrichter Jürgen Fehn. Wegen
„Er ist noch einem Jugendlichen
„Störung von öffentlichen Kommu- gleichzustellen“, meinte Staatsannikationsanlagen“ muss der junge walt Dr. Michael Koch und inforMann nun 500 Euro an eine gemein- mierte den 19-Jährigen, dass ein Ernützige Einrichtung bezahlen. Und wachsener für die gleiche Straftat mit
zwar zugunsten eines Vereins, der für einer Freiheitsstrafe von bis zu vier
die Rettung von in Not geratenen Jahren rechnen müsste. Zusätzlich
Menschen ausrückt.
kritisierte er, dass der Angeklagte erst
Bereits im vergangenen Jahr hatte eine Woche vor der jetzigen Tat vom
ein Verfahren gegen weitere Jugend- Jugendrichter zu Arbeitsstunden verliche stattgefunden, die in derselben urteilt worden war. „Das hat sie wohl
Nacht im Stadtgebiet mehrere Sach- wenig beeindruckt,“ fügte er hinzu.
beschädigungen begangen hatten.
„Ihre bisherige Lebenssituation
Am Kaulanger wurde in dieser Nacht war bisher nicht gerade zufrieden
auch die Telefonzelle beschädigt, wo- stellend“, urteilte der Richter und erbei der eigentliche Verursacher bis zu klärte: „Ich hoffe, Sie haben dies nun
dem Gerichtstermin noch weitge- auch eingesehen.“
Ein 19-Jähriger zerstört aus
Jux und Tollerei eine
Telefonzelle am Kaulanger.
Nun muss er 500 Euro an
eine gemeinnützige
Einrichtung zahlen.
Von Bianca Hennings
Kronach – Am kommenden Montag
befasst sich der Kronacher Stadtrat
mit dem weiteren Vorgehen in Sachen „Sanierung des vhs-Gebäudes“.
Seit den 1990er-Jahren wurden immer wieder Anläufe unternommen,
den maroden Backsteinbau in der
Kulmbacher Straße zu sanieren. Bisher vergeblich. Nun sieht es so aus,
dass man einer Lösung näher
kommt. Bei der Suche nach Fördermitteln scheint man fündig geworden zu sein.
Zum Hintergrund: Der Stadtrat hat
mit einer mindestens 80-prozentigen staatlichen Förderung gerechnet. Aber der Bescheid, der im Herbst
vergangenen Jahres ins Rathaus geflattert ist, war alles andere als erfreulich: 60 Prozent Förderung bei einer
Sanierungssumme von 2,3 Millionen
Euro. Die Stadt würde auf 40 Prozent,
also einer knappen Million Euro, sitzen bleiben.
Laut 2. Bürgermeisterin Angela
Hofmann, CSU, die gleichzeitig auch
Vorsitzende des vhs-Trägervereins
ist, hat man nun bei Gesprächen mit
der Regierung von Oberfranken verschiedene Möglichkeiten ausgelotet.
Das Haus ist im Eigentum der Stadt
Kronach. Der Landkreis ist allerdings
Träger der Erwachsenenbildung.
„Nach derzeitigem Kenntnisstand
wäre es eine gute Lösung für die Finanzierung der Sanierung, wenn das
Guten Morgen
Frankenwald
Uff. Geschafft. Der Normalzustand ist wieder hergestellt. Bis
vor Kurzem herrschte Ausnahmezustand bei einer Familie in Kronach. Es waren Pfingstferien. Das
Das Naturbad Nordhalben
hat heuer erst am 6. Juni
geöffnet. Der Grund:
Schon seit 2007 fehlte der
Badeaufsicht ein zwingend
erforderliches Abzeichen.
Das hat der Betreffende
jetzt nachgeholt.
Nordhalben – Wasserratten sind im
Naturbad Nordhalben heuer erst
recht spät zum ersten Mal auf ihre
Kosten gekommen. Da die Badeaufsicht einen notwendigen Prüfungsnachweis nicht vorlegen konnte,
konnte das Schwimmbad erst am 6.
Juni öffnen (die NP berichtete). Die
ersten heißen Tage waren da bereits
verstrichen, die Bäder in anderen
Orten des Landkreises längst in Betrieb. Erst jetzt ist laut Bürgermeister
Michael Pöhnlein bekannt geworden, dass dem Bademeister die erforderliche Qualifikation bereits seit der
Eröffnung des Bads im Jahr 2007
fehlte. „Nun ist aber alles geregelt. Er
hat die Prüfung abgelegt, wir haben
unsere Lektion gelernt und alles ist
im grünen Bereich“, informiert er
auf Nachfrage der NP . Mehr will er
zu dem Vorfall nicht sagen.
Bei dem erforderlichen Nachweis
handelt es sich um das Rettungsschwimmabzeichen in Silber, erklärt
Richard Bär, ehemaliger Vorsitzender
der DLRG im Landkreis Kronach.
Und das sei gar nicht so einfach zu
bestehen. „Man muss 400 Meter in
15 Minuten schwimmen, davon 50
Meter kraulen, 200 Meter in Rückenlage und 150 Meter brustschwimmen“, zählt er auf. Darüber hinaus
müsse man in maximal zwölf Minu-
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Seit Jahren soll das marode Gebäude in der Kulmbacher Straße saniert werden.
Bisher scheiterte das Vorhaben am Geld.
Foto: Archiv
Gebäude an den Landkreis übereignet würde“, fasst Angela Hofmann
zusammen. Dafür müsse man nun in
den zuständigen Gremien – dem
Stadtrat und dem Kreistag – Überzeugungsarbeit leisten. „Schön wäre es,
wenn wir noch vor der Sommerpause in beiden Gremien eine Entscheidung treffen könnten. Dann wäre es
möglich, im Herbst die nächsten Architektenleistungen zu vergeben. Bis
zum Frühjahr könnten dann die Planungen fertig gestellt sein, so dass
die vhs in den Sommerferien 2016
umziehen könnte“, sagt Angela Hofmann.
Knapp zwei Jahre wird die Sanierung in Anspruch nehmen. 2018,
wenn die Kronacher vhs 71 Jahre alt
ist, könnte sie also in einem renovierten Gebäude neu durchstarten.
Wie der Kronacher Hauptamtsleiter Stefan Wicklein erklärt, flössen
mehr Fördergelder, wenn der Landkreis diese als Eigentümer des Gebäudes beantragt. Ob es sich dabei
zwangsläufig um einen Verkauf handeln muss oder ob auch ein Erbpachtvertrag in Frage käme – „das
muss in den Gremien entschieden
werden.“ Und in diesem Fall müssten gleich zwei Gebietskörperschaften – Stadt und Landkreis – damit
einverstanden sein.
Für Bernd Liebhardt, CSU-Kreistagsfraktionsvorsitzender
und
gleichzeitig Stadtrat, ist klar: Die vhs
soll ihre Arbeit unverändert fortsetzen können. „Wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen. Wenn
das bedeutet, dass sich der Landkreis
stärker engagieren muss, begrüße ich
das als Kreistagsfraktionsvorsitzender.“
Das sieht auch Stadt- und Kreisrat
Ralf Völkl, SPD, so. Er persönlich
würde diesen Weg mitgehen. Wie
seine Stadtrats- und Kreistagsfraktion letztlich entscheide, sei noch
nicht abgesprochen. „Allerdings haben wir immer deutlich gemacht,
dass wir eine möglichst zeitnahe Sanierung wollen“, prognostiziert
Völkl eine Zustimmung der SPD in
beiden Gremien. Der große Vorteil
an dieser Lösung sei die Tatsache,
dass sich der Landkreis Kronach
letztlich die jährliche Miete von
30 000 Euro an die Stadt spare, wenn
er das Gebäude übernehme.
heißt: Das Söhnchen war zwei
Wochen zu Hause und musste
entsprechend „bespaßt“ werden,
wie Frau Mama das zu formulieren pflegt. Zwei Wochen lang
hieß es: Hat das Schwimmbad
schon offen? Gehen wir heute
wieder zu den Pferden? Nein, auf
den Abenteuerspielplatz will ich
nicht schon wieder, das ist ja viel
zu langweilig. Kann Papa bitte
auch mitkommen? Och, bitteeeee! Papa konnte. Schließlich
hatte er wie Mama in den Pfingstferien zwei Wochen Urlaub genommen. Seit einer Woche geht
der Sprössling wieder zur Schule.
Die Mama sitzt im Büro. Und
Papa? Papa hatte noch eine Woche länger Urlaub. „Mein Gott,
bin ich froh, wenn der am Montag wieder zur Arbeit gehen
muss“, sagte die geplagte Ehefrau.
„Der geht mir dermaßen auf die
Nerven. Der ist viel schlimmer als
ein Kind.“ Glückwunsch: Die
Sommerferien und damit Papis
nächster Urlaub beginnen in sieben Wochen!
Witz des Tages
Ehepaar bei Tisch: „Na, wie
schmeckt dir denn heute das
Mittagessen?“
„Warum suchst du schon wieder
Streit?“
Meldungen
Fernsehen sendet live
aus Teuschnitz
Teuschnitz – Das Bayerische Fernsehen überträgt seine halbstündige Sendung „Frankenschau aktuell“ am Donnerstag, 18. Juni, ab
17.30 Uhr live aus Teuschnitz. Die
Stadt feiert dieser Tage das Lichtevent „Teuschnitzer Lichtblicke“,
sein 625-jähriges Bestehen und am
Sonntag das Arnikafest.
Sonnwendfeuer am
Wanderheim
Ludwigsstadt – Die Ortsgruppe
Ludwigsstadt im Frankenwaldverein lädt am Samstag, 20. Juni, um
18 Uhr zum Sonnwendfeuer am
Wanderheim in der Bächleinsleite
ein. Ab 21.30 Uhr ist ein Fackelumzug für die Kids geplant. Für das
leibliche Wohl ist gesorgt.
Menschen unter uns
Heute: Firmling und Paten
Im Pfarreienverbund Kronach Süd
erhielten kürzlich 47 Jugendliche
in der Sankt-Marien-Kirche in Johannisthal durch den Bamberger
Domkapitular Professor Dr. Peter
Wünsche die Firmung. Einer der
Beteiligten war der Thonberger
Moritz Porzelt, hier zusammen mit
seinem Paten Josef Baier bei der
dw
kirchlichen Handlung.
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