Wieder Kurzausgabe vom Asien Kurier Im September feiert Asien Kurier seine 100ste Ausgabe. Sie hatten in der letzten Jahren die Kurzausgabe des monatlichen PDF-Magazins bestellt; wir liefern es meist zur Monatsmitte. Dessen Versand mussten wir zum Jahresbeginn aus organisatorischen Gründen beenden. Ab sofort können Sie die kostenlose, aber verkürzte Version wieder erhalten oder bestelllen. Sie können sich diese von der Webseite www.asienkurier.com selbst downloaden. Wir senden Ihnen den Link auch gerne - auf Ihren Wunsch - per Email. Viel informativer ist die Vollausgabe Interessieren Sie sich für Wirtschaft in Asien, dann sollten Sie den vollständigen Asien Kurier lesen. Die Juli-Ausgabe finden Sie auf den nächsten Seiten; im August und September senden wir Ihnen den Link. Unser Jubiläumsangebot für Sie China 2015 90 Seiten € 59,00 Asien Kurier nur € 59,00 (statt 79,00) Nr. 98 7 / 2015 Das PDF-Dokument ist druckfähig, kopierbar, in guter Auflösung und Sie können Seiten entnehmen. Wir senden es auf Ihren Wunsch an max. 5 Empfänger in Ihrem Unternehmen. www.asienkurier.com in dieserausgabe DIE LINKLISTE TiTel / China / Thailand Schön,geschütztundgepflegt 1 Asiens Kosmetikmärkte wachsen China (im ersten Abrechnungszeitraum) Die Vollausgabe senden wir Ihnen per Email am Ersten des Monats gegen 9 Uhr. € 59,00 Jahrgang 9 SUWADEE KORNSUPHPAK Mittwoch, 1. Juli 2015 Asien Kurier Abo, 12 Ausgaben (12 Monate) für Neu ! Arbeitsmärkte in Asien 2015 Politik und Wirtschaft in Asien Thailand soll in den nächsten Jahren als zentrales Center und als Hub für die ASEAN-Kosmetikbranche etabliert werden. Schön, geschützt und gepflegt Innovationen lassen Asiens Kosmetikmärkte weiter wachsen Korea 1.Energieeffizienzin Gebäuden verbessert 2. PyeongChang 2018 Countdown für die Winterolympiade 3. Online-Käufe überholen traditionellen Einzelhandel 5 13 15 19 20 22 23 24 27 Malaysia Ein ehrgeiziger Fünfjahresplan 29 Von Dr. Doreén Pick in Berlin Im Zuge eines anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwungs steigen die Bedürfnisse der Menschen. Dabei wachsen die Bäume aber nicht für alle gleichermaßen in den Himmel. Kosmetikartikel - Shampoos, Pflegecremes, Lippen- und Mascara-Stifte – sind klassische Emerging-MarketProdukte. Es gibt sie auch in Basisversionen und erschwinglichen Kleinpackungen. Da es nach oben ins Luxussegment fast keine Grenzen gibt, können Anbieter in allen Entwicklungsstufen mitverdienen. Hinzu kommen auch in Asien neue Umsatzbringer wie Cosmeceuticals und spezielle Männerkosmetik. Dabei sind die asiatischen Länder nicht mehr nur begehrte Absatzmärkte, sondern avancieren zu re- 1. Chemieindustrie verhalten optimistisch 2. Die größte Stadt der Welt Chongqing in Westchina 3. Lang lebe die Atomkraft? Der Testfall China 4. Pipeline in die Nachbarländer 5. Renminbi setzt zum Sprung an 6. Die süßsaure Welt des Internets levanten Kosmetik-Herstellern. Vor allem in der VR China entstehen durch die kräftigen Lohn- und Vermögenszuwächse der letzten Jahre jenseits der etablierten Branchen für Lebensmittel und Gebrauchsgüter immer neue Märkte für (gehobene) Konsumgüter. Schrittweise hat auch die breite chinesische Bevölkerung die Vorzüge und Feinheiten der pflegenden und dekorativen Kosmetik für sich entdeckt. Der Gesamtumsatz der Branche lag in 2013 schon bei 162,5 Milliarden Renminbi (ca. 22,9 Mrd. Euro). Den Marktbeobachtern von Euromonitor zufolge entfielen dabei auf Hautpflege-Produkte 131,4 Milliarden Renminbi, während für Make-up-Produkte 18,8 Milliarden ausgegeben wurden. Je- MyanMar Kickstart für die Food-Produktion 31 PhiliPPinen Bauboom als Wachstumsmotor 32 Taiwan Technologiemesse Computex 2015 Thailand Die Privatwirtschaft baut ... und der Staat plant TurKMenisTan Privatwirtschaft nimmt Konturen an reChT Indien. Unternehmensrecht 33 35 38 40 währungen inasien / iMPressuM 41 wirTsChafTsdaTen und CharTs 42 1 Infos [email protected] www.asienkurier.com/abo (Infos und Bestellformulare) www.asienkurier.com/angebot (Unsere Medien und download vom Asien Kurier bzw. Wirtschaftsreports) China 2015 90 Seiten € 59,00 Asien Kurier Arbeitsmärkte in Asien 2015 Politik und Wirtschaft in Asien Nr. 98 7 / 2015 € 59,00 Jahrgang 9 Suwadee Kornsuphpak Mittwoch, 1. Juli 2015 Neu ! www.asienkurier.com In d i e s e r A u s g a b e Die Linkliste Titel / China / Thailand Schön, geschützt und gepflegt 1 Asiens Kosmetikmärkte wachsen Thailand soll in den nächsten Jahren als zentrales Center und als Hub für die ASEAN-Kosmetikbranche etabliert werden. China 1. Chemieindustrie verhalten optimistisch 2. Die größte Stadt der Welt Chongqing in Westchina 3. Lang lebe die Atomkraft? Der Testfall China 4. Pipeline in die Nachbarländer 5. Renminbi setzt zum Sprung an 6. Die süßsaure Welt des Internets 5 13 15 19 20 22 Innovationen lassen Asiens Kosmetikmärkte weiter wachsen Korea 1. Energieeffizienz in Gebäuden verbessert 2. PyeongChang 2018 Countdown für die Winterolympiade 3. Online-Käufe überholen traditionellen Einzelhandel Von Dr. Doreén Pick in Berlin Malaysia Ein ehrgeiziger Fünfjahresplan 29 Schön, geschützt und gepflegt Im Zuge eines anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwungs steigen die Bedürfnisse der Menschen. Dabei wachsen die Bäume aber nicht für alle gleichermaßen in den Himmel. Kosmetikartikel - Shampoos, Pflegecremes, Lippen- und Mascara-Stifte – sind klassische Emerging-MarketProdukte. Es gibt sie auch in Basisversionen und erschwinglichen Kleinpackungen. Da es nach oben ins Luxussegment fast keine Grenzen gibt, können Anbieter in allen Entwicklungsstufen mitverdienen. Hinzu kommen auch in Asien neue Umsatzbringer wie Cosmeceuticals und spezielle Männerkosmetik. Dabei sind die asiatischen Länder nicht mehr nur begehrte Absatzmärkte, sondern avancieren zu re- levanten Kosmetik-Herstellern. Vor allem in der VR China entstehen durch die kräftigen Lohn- und Vermögenszuwächse der letzten Jahre jenseits der etablierten Branchen für Lebensmittel und Gebrauchsgüter immer neue Märkte für (gehobene) Konsumgüter. Schrittweise hat auch die breite chinesische Bevölkerung die Vorzüge und Feinheiten der pflegenden und dekorativen Kosmetik für sich entdeckt. Der Gesamtumsatz der Branche lag in 2013 schon bei 162,5 Milliarden Renminbi (ca. 22,9 Mrd. Euro). Den Marktbeobachtern von Euromonitor zufolge entfielen dabei auf Hautpflege-Produkte 131,4 Milliarden Renminbi, während für Make-up-Produkte 18,8 Milliarden ausgegeben wurden. Je- Myanmar Kickstart für die Food-Produktion 23 24 27 31 Philippinen Bauboom als Wachstumsmotor 32 Taiwan Technologiemesse Computex 2015 Thailand Die Privatwirtschaft baut ... und der Staat plant Turkmenistan Privatwirtschaft nimmt Konturen an Recht Indien. Unternehmensrecht 33 35 38 40 Währungen in Asien / Impressum 41 Wirtschaftsdaten und Charts 42 1 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 dem Grenzbereich zwischen Kosmetik und Medizin entstammen. Dieses Segment scheint gerade in Innovativ weiter wachsen China auf eine vielversprechende Zukunft blicken zu können: DerDer konstatierte Sättigungsbezeit sind mehr als 170 Unternehfund bedeutet, dass die Branche men im Bereich Cosmeceukünftig noch stärker als ticals aktiv, wobei sich das bisher auf Innovationen Kosmetikprodukte werden in China Gros auf die Verarbeitung setzen muss, um auch langfristig steigende Um- vornehmlich in Warenhäusern (25,8%) von chinesischen Kräutersätze und Gewinne si- und im Direktvertrieb (15,3%) verkauft. tinkturen konzentriert. Die cherstellen zu können. Nachrangig ist dagegen der Absatz relativ große Zahl der Unternehmen ergibt sich auch Im Falle Chinas stellt beiüber das Internet (6,6%) und über daraus, dass der Begriff spielsweise die enorme Drogerieketten (6,1%). Cosmeceuticals in China Luftverschmutzung in den nicht offiziell definiert ist Ballungsräumen einen lukrativen Markt für Kosmetik dar, erhebliches Potenzial nach oben und damit sehr viele verschiedene die die Haut effektiv gegen die ag- besteht, aber insgesamt von einer Produkte in diesem Bereich angegressiven Schmutzpartikel schützt gewissen Sättigung des Marktes boten werden können. Zwar erfordern die Regularien (siehe auch Asien Kurier-Ausgabe ausgegangen werden muss. Dies April 2013). legen zumindest die etwas abneh- der „Hygienic Supervision over Diese Schutzkosmetika kön- menden Steigerungsraten nahe: Cosmetics“, dass keine Versprenen zur Gruppe der Cosmeceu- Der Marktzuwachs lag in 2013 bei chen über die medizinische Effekticals gezählt werden, worunter etwa 13,3% – was einen leichten tivität der Produkte aufgedruckt Produkte verstanden werden, die Rückgang zu den davor liegenden werden sollten - aber dies ist als Jahren bedeutete, als noch Plusraten von 17-19% zu Buche standen. der chinesiche Haushalt machte in diesem Jahr statistisch gesehen 1.902 Renminbi für Kosmetik locker. Vor dem Hintergrund dieser Werte lässt sich davon ausgehen, dass in China zwar noch Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Kosmetische Produkte Pro-Kopf-Ausgaben privater Haushalte in China 2000 1823 1902 1674 1444 1500 Renminbi 1284 1000 500 479 500 1995 2000 171 0 1900 2009 Empfehlung und nicht als striktes Verbot zu verstehen. Der Cosmeceutical-Markt in China wird durch ausländische Marken dominiert. Verkauft werden vor allem Produkte in großen Supermärkten von Vicky, La Roche-Posay, Freeplus und Simple. Inländische Marken wie Tongrentang, Herborist und Sanjiu kämpfen noch um die Aufmerksamkeit der chinesischen Cosmeceutical-Kundschaft. In der gesamten chinesischen Kosmetikbranche sind mehr als 4.000 Unternehmen registriert. 1.800 davon haben ihren Sitz in der Südprovinz Guangdong. Noch machen ausländische Unternehmen bzw. Joint Ventures mit ausländischen Unternehmen mit etwa 80% den größten Teil der Produktion aus. Was die Markenpräferenz betrifft, haben nicht-chinesische Labels mit 62% die Nase vorn. Allerdings zeichnet sich ein markanter Trend ab, dass die inländischen Marken eine immer wichtigere Rolle spielen. Es wird vermutet, dass sich einige ausländische Marken wie Revlon und Garnier aufgrund des steigenden Konkurrenzdruckes mittelfristig aus dem chinesischen Markt zurückziehen könnten. Aufstrebende inländische Produzenten und Marken, die weiter an Umsatz zulegen, sind Chinfie, CMM, 2010 2011 2012 2013 Houdy, Caisy und Longrich. Aber auch bereits etablierte chinesische Marken wie Pechoin, Maxam, Bee & Flower und Dabao stabilisieren ihre Umsätze im Kosmetiksektor. (6,1%). Neben der Hautpflege und den Cosmeceutical sind in China auch Kosmetikprodukte für Männer ein Perspektivsegment, wenngleich die Wachstumsraten noch verhältnismäßig moderat sind. Die beliebtesten Männer-Marken sind „Nivea for men“ und L`Oreal. In der Einkommensgruppe zwischen 10.000 und 15.000 Renminbi (etwa 1500 bis 2170 Euro) kaufen deutlich mehr Menschen Kosmetikprodukte als in den anderen Einkommensschichten. Marktführer im Bereich Hautpflegeprodukte sind L`Oreal, Procter&Gamble, Shiseido und Estée Lauder. Auch bei dekorativer Kosmetik dominieren L`Oreal und Shiseido den Markt. Die Beliebtheit der ausländischen Kosmetikmarken bei Chinas Konsumenten dürfte nicht nur durch die weltbekannten Markenimages begründet sein - viele Konsumenten sehen die ausländischen Produkte auch als sicherer als die chinesischen Naturcreme aus Korea Qualität und Sicherheit sind zwingend Mit Blick auf die Absatzkanäle zeigt sich folgendes Bild: Kosmetikprodukte werden in China vornehmlich in Warenhäusern (25,8%) und im Direktvertrieb (15,3%) verkauft. Noch eher nachrangig ist dagegen der Absatz über das Internet (6,6%) und über Drogerieketten Alternativen an. Die China Consumers’ Association (CCA) hat in 2013 mehr als 6.600 Beschwerden über Kosmetikprodukte erhalten, mehr als 4.000 bezogen sich dabei auf Qualitätsprobleme. Wollen die chinesischen Marken weiter Boden gutmachen, müssen sie unbedingt den Aspekten Qualität und Sicherheit allerhöchste Priorität einräumen. Eine interes- 3 Asien Kurier sante neuere Entwicklung ist die Etablierung von Drogeriemärkten, die als „cosmetics supermarket“ oder „one-stop shop“ konzipiert und beworben werden. Vorn dabei ist das Hongkonger Unternehmen Watsons‘ mit weltweit 4.500 Stores, aber auch Sephora (Frankreich) und SaSa (Hongkong) eröffnen kontinuierlich neue Drogeriemärkte. Thailand als regionaler Kosmetikhub Thailand ist nicht nur bekannt dafür, dass dort Frauen und Männer gleichermaßen Gesichtsaufheller nutzen - ein apartes Aussehen ist in Thailand im Allgemeinen überaus wichtig. Das Land ist wohl nicht zuletzt auch deshalb das wichtigste Produktionsland für Kosmetikprodukte in Südostasien. Insbesondere asiatische Touristen, die Thailand in den letzten Jahren besucht haben, haben die Thai-Produkte kennen und schätzen gelernt und wollen nun auch zuhause nicht mehr auf sie verzichten. Aber auch die fortschreitende Alterung der thailändischen Gesellschaft führt zu einer erhöhten Aufmerksamkeit für Gesundheit, Schönheit und kosmetische Produkte. Für 2015 wird etwa den thailändischen Produzenten von Seifen- und Gesundheitsprodukten ein Umsatzanstieg von 5% prognostiziert. Die Exporte von Pflegeprodukten dürften zeitgleich sogar um 15% ansteigen. Aber nicht nur Thai-Marken werden im Ausland immer beliebter, viele ausländische Hersteller lassen inzwischen direkt in Thailand selbst produzieren. Exportiert wird vor allem nach Japan, das circa 21% der Kosmetikprodukte abnimmt. Die Produkte gehen zunehmend auch in den Mittleren Osten (Anstieg von 5%) sowie nach Russland und nach Indien, deren Importe von Kosmetikprodukte aus Thailand um je 10% gestiegen sind. Aber auch die Exporte nach China und Australien ziehen an. Erst jüngst haben sich Partnerschaften Mittwoch, 1. Juli 2015 wie die Kooperation des Handelshauses Loxley Plc und China Resources Vanguard gegründet. Die große Nachfrage nach thailändischen Produkten soll nun auch durch neue Produktionsstätten in Vietnam gedeckt werden. Während sich die Thais ein Wachstum ihrer Produkte versprechen, erhof- Steigende Kosmetikausgaben Thailand produziert aber nicht nur für andere Länder, auch die Konsumenten in Thailand greifen vermehrt zu Topf und Tiegel. Die gesamte Kosmetikbranche wird auf etwa 250 Milliarden Baht taxiert (etwa 7,1 Mrd. Euro), 150 Exporte von Kosmetikprodukten aus Thailand Japan 22% Europa u. USA 26% Indonesien 9% Myanmar 5% Großbritannien 4% Philippinen 9% China 4% Kambodscha 6% fen sich die vietnamesischen Firmen dadurch, die Konsumentenbedürfnisse besser zu verstehen und in naher Zukunft ihre eigenen Kosmetikprodukte, die bisher nur 10% des vietnamesischen Marktes ausmachen, zu erweitern und den Kosmetikmarkt stärker mit nationalen Marken zu bedienen. Thailand soll in den nächsten Jahren weiter als zentrales Center und als Hub für die ASEAN-Kosmetikbranche etabliert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde unter anderem in diesem April 2015 in Bangkok erstmals die Fachmesse „ASEAN Beauty 2015“ ausgerichtet. Ein großer Vorzug der thailändischen Produzenten wird auch in der enormen Vielfalt der in Thailand heimischen Pflanzen und Kräutern gesehen, die letztlich zu mehr als 200.000 Inhaltsstoffe für Kosmetikwaren verarbeitet werden können. Australien 7% Malaysia 8% Milliarden Baht stammen dabei aus der einheimischen Nachfrage. Die Branche wächst kontinuierlich mit 8-10% pro Jahr. Für 2015 werden Umsätze in Höhe von 275 Milliarden Baht erwartet. Der Hautpflegemarkt soll bis 2017 auf rund 10 Milliarden Thai-Baht ansteigen. Speziell der Markt für Männerpflegeprodukte soll nach Einschätzung von Euromonitor bis 2017 sogar auf 12,2 Milliarden Baht ansteigen. Der Markt wird aber danach noch weiter anwachsen, erwarten Branchenvertreter – zu gering seien die Thai-Männer bisher aufgeklärt in Sachen Pflege, diese nutzen bislang die Produkte ihrer Frauen mit oder greifen auf Unisex-Produkte zurück. Ein sehr thailändisches Phänomen sind aktuell männliche Beauty-Blogger, die ihren Geschlechtsgenossen die Wichtigkeit der systematischen Pflege von Haut und Haar mit Nachdruck nahezubringen versuchen. 4 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 © clipdealer.com WIR sind IHR unabhängiger Experte für internationale Krankenversicherungslösungen. en Für Privatkunden und Firmen Persönliche Tariffindung für Privatkunden Individuelle Gruppenversicherungslösungen für Firmen Portfolio herausragender internationaler Versicherer Umgehende Angebotserstellung, erstklassige Abwicklung Unabhängig und spezialisiert, kostenfreier Service für Sie Jetzt Ihr persönliches Angebot einholen! OSD International GmbH / Efringen-Kirchen / Germany Tel.: +49 7628 331 585 / E-Mail: [email protected] www.osdinternational.com Chemieindustrie in China ist verhalten optimistisch Von Corinne Abele in Shanghai (gtai) Chinas Chemiebranche ist für 2015 bei schwächerer Konjunktur verhalten optimistisch. Das Ministry of Industry and Information Technology (MIIT) geht für 2015 von einem Umsatzplus von rund 8% aus, vorausgesetzt wichtige Nachfrager wie die Kfz- und Elektronikbranche entwickeln sich weiter stabil auf hohem Niveau. Der im Laufe 2014 sinkende Rohölpreis machte aufgrund teuer eingekaufter Vorprodukte einigen Segmenten den Profit zunichte. Für 2015 werden moderate Gewinnsteigerungen erwartet. Kaum eine Branche ist aufgrund ihrer diversifizierten Abnehmerbranchen so von der Gesamtkonjunktur abhängig wie die Chemiebranche. Quartalsweise ging die Umsatzsteigerung der verarbeitenden chemischen Industrie in China 2014 laut MIIT von 10,7% im 1. Quartal auf 3,9% im letzten Quartal 2014 (jeweils im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) zurück. Noch dramatischer entwickelten sich angesichts steigender Betriebskosten sowie teilweise noch teuer eingekauften Rohöl und anderer petrochemischer Vorprodukte die Gewinne: Waren sie im 1. Quartal 2014 im Vergleich zur Vorjahresperiode noch um 9,8% gestiegen, nahmen sie im 4. Quartal 2014 um 8,5% ab. Damit spiegelte sich die abschwächende Konjunktur gepaart mit dem sinkenden Rohölpreis in der Branche stärker wider als in der Gesamtwirtschaft: Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts sank von 7,4% im 1. Quartal auf 7,3% im letzten Quartal 2014. Das von Premierminister Li Keqiang auf dem Nationalen Volkskongress Anfang März 2015 Chinas Markt für chemische Erzeugnisse Veränderung 2012 zu 2011 Veränderung 2013 zu 2012 2014 [ Mrd. US$ ] Veränderung 2014 zu 2013 1.310,2 *) 14,0% 1.546,5 18,0% -1,0% 119,7 5,4% 134,6 12,5% -1,0% 190,3 6,1% 193,4 1,2% 9,9% 1.380,8 13,7% 1.605,3 16,3% Produktion 10,6% Export Import Marktvolumen *) 2013 [ Mrd. US$ ] *) “Umsatz” aufgrund der Umstellung der Statistik Quellen: China Customs Statistics, China Chemical Industry News (CCIN) 5 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 VR China 2015 China 2015 Bauwirtschaft, Kfz-Industrie, Maschinenbau, Groß- und Einzelhandel, Nahrung- und Genussmittel, Die Wirtschaft des "Reichs der Mitte" FDI, F&E, Innovationen, Logistik Pro Business Media 1. 13. Fünfjahresplan 2. Chinas FDIs 3. Innovationen, F&E 4. Bauwirtschaft (6 Teile) 5. Kfz-Produktion 6. Maschinenbau (4 Teile) 7. Groß- und Einzelhandel 8. Nahrung- und Genussmittel 9. Transport und Logistik Asien Kurier Wirtschaft in Asien April 2015 € 59,00 90 Seiten, PDF-Dokument, Sprache deutsch www.probusinessmedia.net/china und [email protected] verkündete anvisierte BIP-Wachstum für 2015 von circa 7% dürfte für die Branche wenig Gutes verheißen. Es wäre das niedrigste BIP-Wachstum seit elf Jahren. Noch zeigen wichtige Nachfragebranchen der Chemiebranche wie Kfz- und Elektronikindustrie trotz Konjunkturabschwächung gute Ergebnisse. Bereits deutlich an Dynamik verloren hat hingegen der Bausektor. Er leidet unter den sinkenden beziehungsweise außerhalb von Toplagen nur noch mäßig steigenden Immobilienpreisen sowie Finanzierungsengpässen der Immobilienentwickler. Insgesamt erreichte Chinas Chemiebranche (ohne Petrochemie) in ihrem Kerngeschäft über das ganze Jahr 2014 hinweg einen Umsatz von 8,8 Billionen Renminbi und damit einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 8,6%, so berichtet das MIIT. Der Gewinnzuwachs lag jedoch nur noch bei 0,3%. Damit gingen die Steigerungsraten deutlich um 4,7 Prozentpunkte beziehungsweise 11,9 Prozentpunkte zurück. Die Produktion legte nach Angaben der China Chemical Industry News (CCIN) jedoch mit 18% deutlich zu. Dies weist auf steigende Lagerhaltung sowie vorhandene Überkapazitäten hin. Außerdem trug die positive Exportentwicklung dazu bei. Die Ausfuhr an chemischen Erzeugnissen nahm im Vergleich zu 2013 um 12,5% auf knapp 120 Milliarden US$ zu, während die Importe lediglich leicht um 1,2% stiegen. China ist hinter Deutschland der weltweit zweitgrößte Chemieexporteur und die Anteile des Landes an der globalen Chemieausfuhr steigen kontinuierlich. Zunehmend ist die Branche auch in der Lage, den inländischen Bedarf selbst zu decken, was sich in nur noch leicht steigenden Chemieimporten widerspiegelt. Insgesamt bleibt der Sektor Nettoimporteur, was zu Investitionen der chemischen und petrochemischen Industrie *) [ Mrd. US$ ] 2013 Veränderung 2013 zu 2012 3.077,8 20,6% 3.404,7 10,6% Öl- und Gasproduktion 380,5 23,7% 402,3 6,1% Petrochemie 298,5 19,4% 324,0 7,1% 1.319,3 17,1% 1.458,4 10,5% Arzneimittel 452,7 26,5% 520,5 15,1% Kunststofffasern 103,0 21,8% 108,1 3,1% Gummi- und Kunststofferzeugnisse 523,8 20,6% 591,4 13,2% Insgesamt Chemische Erzeugnisse 2014 [ Mrd. US$ ] Veränderung 2014 zu 2013 *) Erfasst werden Investitionen von jeweils über 5 Million Renminbi. 6 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Umsatz der chemischen und petrochemischen Industrie *) Anzahl Betriebe 2014 Erdöl- und Naturgasproduktion Umsatz 2014 [ Mrd. RMB ] Veränderung 2014 zu 2013 144 1.155,6 0,1% 1.368 3.503,4 1,0% 24.522 8.278 8,5% -- Basischemikalien 5.923 2.490,1 7,4% -- Düngemittel 2.388 908,3 4,9% 843 300,8 7,5% -- Farbe und Lacke 3.241 617,2 10,0% -- Kunststoff- / Synthetikmaterial 2.737 1.418,0 5,3% -- Spezialchemikalien 6.679 1.935,6 14,2% -- Chemikalien zum täglichen Lebensbedarf 1.370 422,2 9,77% Faserchemie 1.938 721,2 3,5% 17.151 2.957,0 8,0% Erdölverarbeitung / petrochemische Erzeugnisse Basis Chemie und verarbeitende Chemie -- Pestizide Gummi-, Kunststofferzeugnisse *) Unternehmen mit einem Mindestjahresumsatz von 20 Mio. RMB einem erheblichen Anteil auf die Einfuhr von Rohöl und anderen petrochemischen Vorprodukten zurückzuführen ist. Die einzelnen Bereiche des weitergefassten Chemiesektors (inklusive Petrochemie und Arzneimittel) entwickelten sich 2014 jedoch durchaus unterschiedlich. Der anorganischen Chemie, der Agrarchemie sowie der Herstellung von Gummiprodukten machten Nachfrageeinbußen zu schaffen. Deutliche Umsatzzuwächse erzielte hingegen nach wie vor die Arzneimittelbranche. Sie profitiert vom Ausbau des Gesundheitswesens; gleichzeitig werden in der stark fragmentierten Branche deutliche Umstrukturierungsprozesse erwartet. Für eine stabile Nachfrage nach Kunststoffen und Kunststoffprodukten sorgte unter anderem der Bereich Elektronik sowie Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Er dürfte 2014 mit rund 13% gewachsen sein; seine Exporte legten um 1,2% zu. Der Sektor Farben und Lacke bediente die weiterhin - wenn auch schwächer - wachsende Kfz-In- dustrie. Für letztere dürften sich die Marktbedingungen durch wachsende Fahrbeschränkungen in Städten sowie schwächere Einkommenszuwächse bei Teilen der Mittelschicht verschlechtern, die gerade in Tier 2 und Tier 3-Städten zunehmend die Pkw-Nachfrage generiert. Dennoch wird der Kfz-Markt mittelfristig weiter stabil wachsen. Allein 2014 wurden in China 1,8 Millionen Pkw mehr verkauft als im Vorjahr. Für 2015 rechnet die Branche mit einem Absatz von 25,1 Millionen Fahrzeugen. Weniger Investitionsbereitschaft Sinkende Umsätze, aber noch in stärkerem Maße sinkende Gewinne haben sich auf die Investitionsbereitschaft von Branchenunternehmen ausgewirkt. Hatten sie 2013 noch knapp 21% mehr investiert als im Vorjahr, sank das Wachstum 2014 mit 10,6% auf etwa die Hälfte. Manche Experten sehen für 2015 die Investitionen lediglich einstellig wachsen. Zwar gibt es nach wie vor neue Projekte, doch die Anzahl dürfte zurück- gehen. Demgegenüber steigt die Bereitschaft für Auslandsinvestitionen. Insgesamt investierte der weiter gefasste Chemiesektor (inklusive Gas- und Ölproduktion, Arzneimittel, Kunststofffaser- sowie Gummierzeugung) 2014 rund 3.405 Milliarden Renminbi. Fast 43% davon entfielen auf den Produktionsbereich für chemische Erzeugnisse. Sinkende Gewinne beziehungsweise Verluste sowie das steigende Überangebot bei schwächer werdender Nachfrage haben die Segmente zur Herstellung von anorganischen Säuren, Basen sowie Salzen ebenso wie die Phosphatherstellung und Gummireifenproduktion 2014 weniger investieren lassen als noch im Jahr davor. Deutlich zwischen 18 und 29% stiegen hingegen gemäß MIIT die Investitionen in den Bereichen organische Basischemikalien, Pestizide und Insektizide sowie in der Produktion von Spezialchemikalien für den Umweltschutz. Hauptprobleme der Branche sind Überkapazitäten in einigen Produktsegmenten wie im Bereich anorganische Chemikalien 7 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Ausgewählte Neubauprojekte der chemischen Industrie Produkte Unternehmen Standort Investition Kapazität Erdölraffinerie Sinopec Caofeidian Tangshan/Hebei 26,8 Benzin 3,01; Diesel 4,68 Kerosin 1,28; Ethylen 0,62 P-Xylen 0,98; Recycling Kunststoff Chongqing Gongxiao Holding Chongqing 1,0 0,3 Polyolefine Total Petrochemicals (China) Trading Co. Ltd. China Power Investment Corp. Erdos 23,4 0,8 Kohlevergasung Xinjiang Longyu Energy Coal Chemical Co. Ltd Changji/ Xinjiang 24,2 4,0 Mrd. m3 Akrylsäure Shandong Nuoer Bio-Tech Co. Ltd. Dongying / Shandong 1,2 0,2 Propylene Henan Longrun Energy Technology Ltd. Puyang/ Henan 0,8 0,3 [ Mrd. RMB ] [ Mio. Jahrestonnen } Quelle: Presseberichte oder Agrarchemie. Gleichzeitig bestehen in anderen Produktsegmenten wie Naturkautschuk, Schwefel oder Kalidünger hohe Importabhängigkeiten von 80, 48 beziehungsweise 42%. Das MIIT kritisierte in seinem Jahresbericht die insgesamt mangelnde Bereitschaft in der Branche, ausreichend in Innovation und Modernisierung zu investieren. Allerdings haben in den vergangenen Jahren zahlreiche ausländische Chemie- anbieter wie BASF, Bayer oder Wacker Chemie Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in China ausgebaut. Angesichts der Konjunktureintrübung hat die Anzahl neuer Projekte im Vergleich zu Vorjahren abgenommen. Investiert wird weiterhin in Kohlevergasung und -verflüssigung. Schiefergasprojekte kommen hingegen nur schleppend voran. Die Geschäfte dürften 2015 Umsatz der Agrarchemie *) Sektor Düngemittel Anzahl 2014 Betriebe 2014 [ Mrd. RMB ] Veränderung 2014 zu 2013 2.388 908,5 4,9% -- Stickstoff 331 261,7 -6,2% -- Phosphat 223 100,0 13,5% -- Kalidünger 58 30,1 22,4% -- Compound-Dünger 1.202 428,2 8,5% -- Organische, mikrobielle Dünger 498 75,7 12,3% -- Andere 76 12,8 7,6% Pestizide 843 300,8 7,5% -- Chemische 713 272,4 7,5% -- Biochemische und mikrobielle 130 28,4 7,2% *) Unternehmen mit einem Mindestjahresumsatz von 20 Mio. RMB schwieriger laufen als im Vorjahr. Das MIIT geht für die Chemiebranche (ohne Petrochemie, Kunststofffaserherstellung, Gummi- und Kunststofferzeugnisse sowie Arzneimittel) von einem Umsatzzuwachs von 8% auf rund 9,5 Billionen Renminbi aus. Dabei könnte der Gewinn um 7% auf 470 Milliarden Renminbi steigen. Branchenkenner erwarten 2015 eine weitere Bereinigung und Umstrukturierung des Sektors mit Zusammenschlüssen und Unternehmensaufkäufen. Unterstellt ist dieser Prognose, dass kein deutlicher Konjunktureinbruch stattfindet. Für die Petrochemie geht das MIIT eher von einer Stagnation der Produktionsmenge in Arbeitsmärkte in Asien 2015 Personalkosten und Recht € 59,00 www.probusinessmedia.net 8 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 den Sektoren Erdölförderung und Erdölverarbeitung aus. Die Herstellung von Ethylen dürfte um circa 5% auf rund 18 Millionen Tonnen steigen, so das MIIT. Produktion der Agrarchemie *) Sektor Agrarchemikalienhersteller setzen auf Export China hat sich zu einem der wichtigsten Produktionsstandorte und Märkte für Agrarchemie weltweit entwickelt. Doch die Gewinnmargen fallen. Die Industrie kämpft mit Überkapazitäten sowohl im Düngemittel- als auch Pestizidbereich. Das Jahr 2014 war daher nicht einfach; die Umsätze stiegen in den meisten Segmenten nur mäßig. Der Verkaufserlös im Bereich Düngemittel legte nach 7,6% im Vorjahr 2014 nur noch um knapp 5% zu; die Produktion ging sogar leicht zurück. Bei Pestiziden zeigt sich die Entwicklung sogar noch drastischer: So reduzierte sich das Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr um 18,7 Prozentpunkte auf 7,6%. Die volumenmäßige Pestizidproduktion stieg geringfügig um 1,4%. 2014 [ 1000 Tonnen ] Kunstdünger (pur) 69.335 -0,7% -- Stickstoff 46.517 -3,4% -- Phosphat 16.697 2,6% -- Kalidünger 6.105 13,5% Chemische Pestizide 3.744 1,4% -- Insektizide 561 -4,9% -- Fungizide 230 -1,2% -- Herbizide 1.803 2,8% *) Unternehmen mit einem Mindestjahresumsatz von 20 Mio. RMB dürfte derzeit rund ein Viertel des weltweiten Pestizidmarktes auf patentierte Pestizide und rund 30% auf Pestizide mit abgelaufenem Patentschutz der wirksamen Substanzen, aber noch bestehendem Patentschutz der endgültigen Produktzusammensetzung entfallen (Off-Patent Pestizides). Den restlichen Marktanteil besetzen Chinas Außenhandel mit Pestiziden 2014 Import 2014 Veränderung 2014/13 Insektizide 166,0 10,5% 1.066,5 17,4% Fungizide 318,8 9,5% 413,2 10,4% Herbizide 188,2 7,2% 1.600,4 7,9% Gesamt 673,0 9,0% 4.080,1 10,5% [ Mio. US$ ] Zunehmend rückt der überhöhte Einsatz von Düngemitteln, aber auch Pestiziden in China ins Visier der Regierung. Der Genehmigungserhalt für entsprechende Produktionsanlagen wird schwieriger. Laufend werden jedoch neue Produkte für den Markt zugelassen, darunter 2013/2014 auch erstmals Pestizide, deren Patentrechte bei chinesischen Unternehmen liegen. Gleichzeitig setzen einige chinesische Produzenten auf die Herstellung von Pestiziden, deren Patentschutz abläuft. Branchenanalysten von AgroPages zufolge Veränderung 2014 zu 2013 Export 2014 [ Mio. US$ ] Veränderung 2014/13 generische Pestizide. In den nächsten fünf Jahren soll der Patentschutz für die aktiven Substanzen von 28 Pestizidarten ablaufen, so AgroPages. Auf diese Produkte entfielen 2013 rund 7% des weltweiten Pestizidmarktes. Dies bringt große Chancen für Chinas Hersteller mit geringer eigener Forschung. Auch 2015 dürften Branchenunternehmen daher versuchen, den Export auszuweiten, wobei ein starker Renminbi einen deutlichen Zuwachs der Ausfuhr erschweren dürfte. Nach einem Exportplus von über 30% im Vorjahr konnte die Branche 2014 die wertmäßige Ausfuhr nur um knapp über 10% steigern. Bei in China produzierten Pestiziden herrscht mit fast 44% bereits eine hohe Exportquote. Von 3,74 Millionen Tonnen wurden 2014 rund 1,64 Millionen Tonnen ausgeführt. Hauptexportschlager ist aber mit 0,71 Millionen Tonnen das Herbizid Glyphosat. Rund 45% der Ausfuhr entfallen auf Glyphosat-haltige Formulierungen, was den wachsenden Entwicklungsgrad von Chinas Agrarchemiesektor zeigt. Für 2015 rechnen Branchenkenner ebenfalls mit einer moderaten Steigerung der Pestizideinfuhr. Statistiken von AgroPages zufolge sollen rund 37 Unkrautarten in China bereits resistent gegen den Einsatz herkömmlicher Herbizide sein. Damit steht die Volksrepublik auf Rang vier hinter den USA, Australien und Kanada. Dies führt zu höherem Ernteverlust und steigenden Kosten für die Landwirte. Auch der chinesische Markt für Fungizide für Obst und Gemüse sah 2014 ein deutliches Wachstum. Multinationale Anbieter ließen daher 2014 eine gestiegene Anzahl neuer Pestizide für den chinesischen Markt registrieren. Nach Prognosen der US-Tochter des Marktforschungsunternehmens GfK dürfte Chinas Pestizidmarkt 2014 rund 14 Milliarden US$ erreicht haben. 9 Asien Kurier Wachstum für Farben und Lacke Das Segment Farben und Lacke ist stark von der Nachfrage in der Kfz- und Baubranche abhängig. Der Umsatz stieg 2014 auf rund 617 Milliarden Renminbi und erreichte mit 10% fast den gleichen Zuwachs wie im Vorjahr. Die Produktion von Farben und Lacke (Coatings) betrug bis November 2014 knapp 14,9 Millionen Tonnen und hatte damit bereits das Volumen des Vorjahres in Höhe von 13 Millionen Tonnen überschritten. Der Zuwachs betrug 8%. Mittwoch, 1. Juli 2015 gleich zum Vorjahr weiter um 28% zurück. Die schrittweise Umsetzung eines landesweit integrierten Registrierungssystems für Wohnungs- und Hauskäufe dürfte die Marktentwicklung 2015 ebenfalls beeinträchtigen. Trotz sich abschwächender Marktdynamik wird in der Branche weiter kräftig investiert. So hat im November 2014 Cathay Industries nach Abschluss der ersten Bauphase in seiner Joint-VentureAnlage mit der Tonghua Gruppe in Tongling (Provinz Anhui) die Produktion von gelben, roten und schwarzen Eisenoxidpigmenten Gesamtumsatz von Farben und Lacke Sektor Anzahl Betriebe 2014 2014 [ Mrd. RMB ] Veränderung 2014/13 Insgesamt 3.241 617,3 10,0% Farben und Lacke 1.970 386,8 12,0% Druckfarben 335 37,5 7,4% Pigmente 412 80,2 5,1% Färbemittel 326 87,2 8,6% Füllstoffe 198 25,6 6,7% Experten bescheinigen Chinas Markt für Lacke und Farben weiterhin Wachstumspotenzial, wenngleich es 2015 für die großen Abnehmerbranchen Kfz und Bau schwieriger werden dürfte. Der Landkauf der Entwicklungsgesellschaften ging 2014 im Ver- aufgenommen. Die anfängliche Jahreskapazität von 60.000 Jahrestonnen soll nach kompletter Fertigstellung der Anlage 200.000 Jahrestonnen erreichen. Auf den chinesischen Markt setzt auch weiterhin der Oberflächenspezialist Chemetall, der An- fang 2015 alle Anteile an seinem 2005 gegründeten Joint Venture in Shanghai erworben hat. Die zur Albemarle Corp. gehörende Unternehmenseinheit hat den Standort erst vor kurzem zum regionalen Forschungs- und Entwicklungszentrum ausgebaut. Der mittelständische deutsche Spezialchemiehersteller Follmann gründete Ende 2014 in Shanghai eine Vertriebs- und Handelsgesellschaft, die sich zunächst auf die Vermarktung von Tapetenbeschichtungen, Klebstoffen und anderen bauchemischen Produkten konzentrieren wird. Auch Rohstofflieferanten für die Farben- und Lackindustrie bauen ihre Präsenz im Markt aus. So hat im Herbst 2014 Pressemeldungen zufolge die saudi-arabische National Titanium Dioxide Co. (kurz: Christal) die Übernahme der Titandioxid-Vermögenswerte von Jiangxi Tikon Titanium Co. vereinbart. Mehr als die Hälfte dieses geförderten Rohstoffs werden weltweit zur Herstellung von Farben und Beschichtungen verwendet. Neue Projekte bei Industriechemikalien Auch der Sektor Industriechemikalien entwickelte sich 2014 lediglich moderat. Jedoch gab es erhebliche Unterschiede für verschiedene Produktgruppen. Wäh- Produktion ausgewählter Industriechemikalien *) Sektor 2014 [ 1000 Tonnen ] Veränderung 2014/13 Basischemikalien -- Schwefelsäure -- Konzentrierte Salpetersäure 88.463 6,8% 2.881 4,5% -- Kaustische Soda 31.801 7,9% -- Kalzinierte Soda 25.147 3,5% -- in Primärform 69.507 10,3% -- Monomere synthetischer Chemiefaser 22.829 6,0% -- Polymere synthetischer Chemiefaser 17.211 0,7% 5.324 10,1% Kunststoffe -- Synthetischer Kautschuk *) Unternehmen mit einem Mindestjahresumsatz von 20 Million Renminbi. 10 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 rend vor allem die Herstellung von Chemiefaserpolymeren nahezu stagnierte, legte die Herstellung von Kunststoffen in Primärform sowie von synthetischem Kautschuk knapp zweistellig zu. Letztere erreichte einen Zuwachs von 10,1%. Noch weist China bei einigen Industriechemikalien eine teilweise signifikante Importabhängigkeit auf. So liegt sie nach MIIT-Angaben bei synthetischem Kautschuk bei 20% und bei synthetischen Fasern in Monomerform bei rund 30%. Gleichzeitig litt die Herstellung einiger vor allem auf petrochemischen Ausgangsstoffen basierender Industriechemikalien 2014 an sinkender Rentabilität. So ging beispielsweise der Gewinn im Segment Kunstharzherstellung 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 16,5% zurück; die Gewinnrate erreichte nur noch 3,1%. Noch schlechter war die Situation für die Herstellung von Chemiefasern. Laut MIIT-Angaben verbuchte das Segment Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahr um 0,4%. Die erfassten Unternehmen mit einem Mindestjahresumsatz von 20 Millionen Renminbi erlitten insgesamt Verluste von 3,74 Milliarden Renminbi. Trotz des schwieriger werdenden Umfelds gibt es neue Pro- SGR Global, einer der weltgrößten Hersteller von verchromten Kunststoffteilen für die Automobil-, Lkw- und Konsumgüterindustrie, hat nach eigenen Angaben im März 2015 mit dem Bau seiner zweiten Produktionsanlage in Xiaogan in der Provinz Hubei be- Produktion petrochemischer Erzeugnisse Produkt 2014 [ 1000 Tonnen ] Veränderung 2014 zu 2013 Verarbeitung von Rohöl 503.000 5,3% Benzin 110.299 12,3% Kerosin 30.010 19,4% 176.353 2,4% 5.687 -3,8% 25.417 -1,6% Diesel Schmieröl Heizöl *) Unternehmen mit einem Mindestjahresumsatz von 20 Million Renminbi. gonnen. Betriebsstart ist im Frühjahr 2016 geplant. Neue Raffinerien Für Chinas Petrochemiesektor bleiben die Zeiten schwierig. Zwar profitieren die Endverbraucher vom niedrigeren Rohölpreis, gleichzeitig setzt er die petrochemische Branche unter Druck. Denn raffiniert wurde im Jahresverlauf 2014 das noch vor Monaten teurer eingekaufte Rohöl, während in Neukapazitäten im Bereich Raffinerie und Erdölverarbeitung 2014 neu in Betrieb genommen [ Mio. Jahrestonnen ] 2014 im Bau [ Mio. Jahrestonnen ] Raffinerie 22 10 Ehylen 0,8 1 Paraxylen (P-Xylen) 1,2 1,6 Aromatische Kohlenwasserstoffe k.A. 2 jekte. So investiert AkzoNobel in eine neue Alkoxylationsanlage an seinem Produktionsstandort in Ningbo (Provinz Zhejiang) und wird damit seine jährliche Produktionskapazität um fast 18.000 Jahrestonnen erhöhen. Auch das US-amerikanische Unternehmen Erdölförderung leidet unter dem Preisrückgang; China ist weltweit die viertgrößte Ölfördernation. Dennoch importiert Chinas Petrochemiebranche inzwischen in erheblichem Maße Rohöl und petrochemische Ausgangsstoffe. So lag die Importabhängigkeit bei die Preisberechnung der Endprodukte die international sinkenden Preise einflossen. Die Anpassung bei der nach wie vor staatlich gesteuerten Preisgestaltung setzte damit die Gewinne der großen staatlichen Chemiekonzerne stark unter Druck. Auch die heimische Rohöl 2013 bei 59,4% - Tendenz steigend aufgrund des wachsenden Bedarfs und stagnierender inländischer Förderung. Nach Einschätzung des MIIT dürfte China auch 2015 rund 200 Millionen Tonnen Erdöl fördern. Der Ausbau der Gaspipelines sowie des inländischen Gasversorgungsnetzes wird die Nachfrage künftig nach oben treiben; auch diese muss durch erhöhte Einfuhren gedeckt werden. 2013 belief sich die Abhängigkeit von Gasimporten auf 32%. Künftig wird vor allem Russland in diesem Bereich eine stärkere Rolle spielen. Langfristig beabsichtigt Chinas Regierung, so war am Rande des Nationalen Volkskongresses im März 2015 von der National Energy Agency (NEA) zu hören, bis zum Ende des Jahrzehnts die Gasproduktion auf 245 m3 pro Jahr (inklusive Kohlebett-Methan und Schiefergas) zu erhöhen. Zu den Schwierigkeiten des Sektors kommen Überkapazitäten hinzu. Die Auslastungsquote der vorhandenen Erdölverarbeitungskapazitäten lag 2013 laut MIIT bei knapp 68% und damit deutlich unter der Auslastung in westlichen Industrieländern in Höhe von 85%. Allerdings haben Sino- 11 Asien Kurier pec und CNOOC seit November 2014 wegen Wartungsarbeiten monatelang abgeschaltete Raffineriekapazitäten wieder in Betrieb genommen. Damit wurden in China im Dezember 2014 laut dem National Bureau of Statistics (NBS) 44,58 Tonnen (metrische Tonnen) Rohöl raffiniert - das bislang größte Volumen in einem Monat. Trotz vorhandener Überkapazitäten, erhöhter Umweltanforderungen sowie dadurch erschwerter Genehmigungen wird, wenn auch auf geringerem Niveau, weiter investiert. Anzahl und Größe der Projekte haben sich im Vergleich zu den Vorjahren jedoch verringert. Dies zeigt sich auch in einem geringeren Investitionswachstum gemäß NBS-Zahlen. Demnach stiegen die Investitionen in der Ölund Gasförderung 2014 nur noch um 6,1%; im Vorjahr hatte der Zuwachs noch 23,7% betragen. Auch im Bereich Petrochemie wurde nur noch um 7,1% mehr investiert als im Vorjahr; 2013 waren es plus 19,4% gewesen. Nach MIIT-Angaben wurden 2014 neue Raffineriekapazitäten in Höhe von 22 Millionen Jahrestonnen fertiggestellt und Anlagen von etwa 10 Millionen Jahrestonnen befanden sich im Bau. Erst in der Planung befindet sich das Raffinerieprojekt von Sinopec in Caofeidian in der Provinz Hebei. Der Konzern plant, dort rund 26,8 Milliarden Renminbi zu investieren. Nach Fertigstellung sollen jährlich rund 3 Millionen Jahrestonnen Benzin, knapp 4,7 Millionen Jahrestonnen Diesel, 1,3 Millionen Jahrestonnen Kerosin sowie 0,62 Millionen Jahrestonnen Ethylen und 0,98 Millionen Jahrestonnen p-Xylen hergestellt werden. Schleppende Projekte zur Förderung von Schiefergas Nach wie vor eher schleppend gehen in China Schiefergasprojekte voran. Mehr als drei Viertel der Vorkommen sind auf verschiedene Öl- und Gasfelder verteilt. Das größte nutzbare Schiefergasvorkommen soll sich jedoch in Si- Mittwoch, 1. Juli 2015 a! it für Sie d e w lt e w d Wir sin heit ! WELTWEITER VERSICHERUNGSMit Sic her SCHUTZ FÜR FIRMEN UND EXPATRIATES Nutzen Sie unsere Kompetenz auf dem internationalen Terrain aller relevanten Versicherungsthemen: -RXIVREXMSREPI/VEROIRYRH+VYTTIRZIVXVEKWP}WYRKIR JV)MR^IPTIVWSRIRYRH*MVQIR 4VMZEXLEJXT¾MGLX9RJEPPZIVWMGLIVYRKQMX;IPXKIPXYRK 6IGLXWWGLYX^QMX%VFIMXW67[IPX[IMX /VEROIRXEKIKIPH:IVHMIRWXEYWJEPPSLRI+IWYRHLIMXW TVJYRK &IVYJWYRJmLMKOIMXWEFWMGLIVYRKQMXSLRI%PXIVWEYJFEY 6IKIPQmMKI&IXVIYYRK&IWYGLIFIM-LRIRZSV3VX 7ZIR.ERIRYRHWIMR8IEQJVIYIRWMGLEYJ-LVIR%RVYJ 8IP `[[[ ,SJQERR:IVWHI chuan befinden, so Angaben der Provinzregierung. Prinzipiell hat nun das dortige Ministry of Land and Resources zugesagt, einen Vorschlag der Provinzregierung zur Einrichtung einer speziellen Pilot-Schiefergaszone im SichuanBecken zuzustimmen. Damit soll die bislang staatlich dominierte Schiefergasexploration für den nicht-staatlichen Sektor geöffnet werden. Pressemeldungen zufolge habe die NDRC ebenfalls Unterstützung für das Projekt signalisiert. Von der Regierung wird eine landesweite Schiefergasförderung bis 2020 in Höhe von 30 Milliarden cbm anvisiert. Der Staatskonzern Sinopec wird Pressemeldungen zufolge das von der NEA im Februar 2015 genehmigte National Shale Oil Research and Development Centre leiten. Laut der “China Energy News” könnte China Schieferölreserven in Höhe von 10 bis 20 Milliarden Tonnen haben. Seit 2011 testet Sinopec in Qinyang in Zentralchina sowie in Jiyang in Ostchina entsprechende Möglichkeiten. Sinopecs Schiefergasprojekt in Chinas Südwesten, in Fuling, ist das erste große kommerzielle derartige Projekt des Landes. Bis Ende 2015 sollen dort 5 Milliarden m3 Gas gefördert werden. Das Fördervolumen soll sich bis Ende 2017 verdoppeln. 12 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Mit 6380 km, von denen 2800 schiffbar sein sollen, ist der Yangze River der drittlängsteFluss auf der Erde. Die größte Stadt der Welt Chongqing bleibt Wachstumslokomotive in Westchina Von Achim Haug in Hongkong (gtai) Chongqing hat sich in jüngster Zeit als ein Leuchtturm für ausländische Firmen etabliert. Noch immer zählt die Stadt zu den wachstumsstärksten Regionen im Reich der Mitte. Doch die geringere Dynamik und geänderte Investorenüberlegungen gehen auch an der Großstadt nicht spurlos vorüber. Vor allem hochwertige Produktion wird daher gesucht, doch die Interessenten kommen nicht in Scharen. Der Kfz-Sektor wird ausgebaut, während die Regierung plant die Rahmenbedingungen zu verbessern. Das gerne als “größte Stadt der Welt” titulierte Chongqing liegt am Oberlauf des Yangzi und hat sich zu einem der Industriezentren entwickelt. Rund 30 Millionen Einwohner leben auf einer Fläche von der Größe Österreichs, das Stadtgebiet selbst hat zwischen 8 Millionen und 10 Millionen Einwohner. Eine Kombination von sprudelnden Bauinvestitionen und einer soliden industriellen Basis aus der Mao-Ära war die Grundlage, um sich neben der stärkste Metropole. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf erreichte 2014 mit 7.800 US$ den höchsten Wert im chinesischen Hinterland, mit Ausnahme der Inneren Mongolei, und lag damit über dem Durchschnitt. Auch Anfang 2015 setzte sich die Stadt landesweit an die Spitze mit einem ausgewiesenen realen BIP-Zuwachs von 10,7%. Schon 2014 war mit einem Plus von 10,9% deutlich mehr als der Wert für die gesamte VR China von 7,4% verzeichnet worden, wobei die Provinzstatistiken in der Regel kräftig von den Werten des zentralen Statistikamtes abweichen. Auch wenn die Metropole den Anschein erweckt, relativ abgekoppelt von der “neuen Normalität” niedriger Wachstumsraten zu sein, ist dies ein deutlicher Rückgang von zum Beispiel 2011, als ein BIP-Zuwachs von über 16% erzielt wurde. Dynamik der West-Metropole geht zurück Ein Zeichen für die gesündere Entwicklung sind die sinkenden Investitionszuwächse. Mit +18% lagen diese deutlich unter 2011, als die Steigerungsrate noch 31% betrug. Investitionen in die In- Basisdaten Chongqing 2013 2014 Bevölkerung 29,7 Mio. 29,9 Mio. BIP 204,4 Mrd. US$ 231,8 Mrd. US$ BIP-Wachstum (real) 12,3% 10,9% BIP pro Kopf 6.955 US$ 7.791 US$ Consumer Price Index / Inflation 2,7% 1,8% Quelle: Statistikamt Chongqing Hauptstadt der Provinz Sichuan, Chengdu, zu einem der Wachstumszentren zu mausern. Seit 1997 hat Chongqing den Status einer regierungsunmittelbaren Stadt und damit den Rang einer Provinz, verschiedene Pilotprogramme der Urbanisierungsstrategie werden hier erprobt. Die Megacity galt in den vergangenen Jahren als weltweit wachstums- frastruktur legten mit 14,3% noch deutlich gemäßigter zu. Der Außenhandel entwickelt sich weiter lebendig; 2014 stiegen die Exporte um 35,5% auf 63,4 Milliarden US$. Deutschland ist inzwischen Zielland Nr. 3 hinter Hongkong und den USA. Insbesondere PC, Laptops, Tablets und Unterhaltungselektronik gehen über die Schiene oder per Flugzeug 13 Asien Kurier nach Europa. Doch Elektronikinvestoren sind sprunghaft, und die steigenden Löhne erfordern mehr Automatisierung. Daher will die Stadt mehr hochwertige Produktionsindustrie anlocken. Die Entwicklungszone Liangjiang New Area im Norden der Stadt soll dafür eine Basis bieten (http://english.liangjiang.gov.cn). Chongqing galt in den vergangenen Jahren als Liebling der Investitions- und Dynamik-Rankings. Die Stadt hat sich vor allem zur Laptop-Schmiede der Welt aufgeschwungen. Ende 2014 waren rund 5.100 ausländische Firmen registriert, und nach Angaben der Stadtverwaltung haben sich 243 Unternehmen aus der Liste Fortune 500 angesiedelt. Insgesamt 10,6 Milliarden US$ ausländische Gelder sollen 2014 geflossen sein, wobei die Direktinvestitionen um gerade mal 2% auf 4,2 Milliarden US$ anstiegen. In der allgemeinen Wachstumsabschwächung kann auch Westchina nicht mehr die gewohnte Dynamik aufrechterhalten. Steigende Kosten und ein sich abkühlendes Klima lassen Investoren Alternativen in Südostasien erwägen. Den Nachteil der geographischen Lage versucht die Metropole, durch eine gute infrastrukturelle Vernetzung wettzumachen. Dazu zählen neben Highways und dem nach Shanghai schiffbaren Yangzi vor allem der Flughafen und eine Schienenverbindung nach Europa. Der Jiangbei International Airport ist derzeit im Ausbau, die erste Phase des dritten Terminal soll ebenso wie die dritte Landebahn 2015 eröffnet werden. Eine Erweiterung könnte folgen. Im März 2015 wurde am Flughafen der Goodman Chongqing Airport Logistics Park mit einer Fläche von 190.000 m2 eröffnet. Im benachbarten Chengdu dürfte 2015 der erste Spatenstich für einen zweiten Flughafen für 11 Milliarden US$ getätigt werden. Die “One Belt - One Road”-Initiative dürfte die Transportverbindungen durch Zentralasien Mittwoch, 1. Juli 2015 langfristig verbessern. Schon heute aber ist die Zugverbindung mit der Transsibirischen Eisenbahn über Kasachstan relativ gut etabliert, rund 150 Züge gehen pro Jahr in beide Richtungen, wobei vor allem Exportgüter ins über 10.000 km entfernte Duisburg fahren. Dagegen fehlt noch die entsprechende Rückcargo, weshalb in Deutschland Marketing betrieben wird. Einzelne Firmen sind in Testläufen, Maschinen über die Schiene nach China zu liefern. nur rund 2,5 Millionen Autos her. Damit ist Chongqing zusammen mit Jilin nicht nur in China an der Spitze, sondern weltweit einer der größten Kfz-Standorte. Doch das Ziel, bis Ende 2015 jährlich 4 Millionen Fahrzeuge zu fertigen, dürfte nicht erreicht werden. Wichtigster Hersteller ist die Chang´an Automobile Group (auch Chana genannt), die Joint Ventures mit Ford, Mazda, Suzuki und PSA Peugeot Citroën unterhält. Chang´an war 2014 der Wirtschaftliche Kennzahlen Chongqing 2013 2014 Veränderung 2014/13 [ Mrd. US$ ] [ Mrd. US$ ] 180,9 214,9 18,0% Exporte 46,8 63,4 35,5% Importe 21,9 32,0 46,3% 4,1 4,2 2,2% 280,2 302,3 7,9% Anlageinvestitionen Auslandsinvestitionen Luftfrachtumschlag (in 1.000 Tonnen) Quelle: Statistikamt Chongqing Allerdings ist die Positionierung zwischen der schnellen Luftfracht und dem günstigeren Seetransport nur für manche Güterkategorien interessant. Besonders der niedrige Ölpreis und Überkapazitäten sorgen derzeit für niedrige Seefrachtraten. Zwischen 14 und 16 Tagen braucht der Transport über die Schiene im Idealfall, das sind 30 bis 40 Tage weniger als auf dem Schiff nach Shanghai und von dort nach Europa. Pro Kilometer sei der Preis von 1 US$ auf inzwischen 55 USCents gesunken, berichtet die “Chongqing Daily”. Das bedeutet aber immer noch rund 6.000 US$ für einen 20-Fuß-Container per Bahn, knapp ein Vierfaches der Seefracht ab der Küste. Besonders die Automobilindustrie beherrscht die industrielle Struktur der Stadt. Mit 2,63 Millionen Kfz wurden 2014 rund 22% mehr Fahrzeuge produziert als im Vorjahr. Zum Vergleich: der USBundesstaat Michigan stellte 2013 viertgrößte Kfz-Hersteller, bei Pkw lag die Gruppe auf Rang acht. Anfang 2015 sieht es für den Kfz-Markt allerdings zunehmend schwieriger aus. Im November 2014 wurde von Ford und Chang´an die dritte Fabrik in Chongqing eröffnet, nachdem bereits 2013 eine große Motorenfertigung aufgezogen worden war. Im neuen Werk rollt zunächst der Ford Focus von den Bändern, die jährliche Kapazität wird mit 360.000 Einheiten angegeben. Im März 2015 hat Chang´an eine Elektro-Version des Eado gelauncht. Wichtiger Zulieferer ist Brose, daneben sind Webasto und Mahle in der Stadt. Thyssen Krupp hat im Mai 2015 eine Investition in eine Produktion für feuerbeschichtete Bleche bekannt gegeben. Tesla bald auch in Chongqing? Gewachsen ist die Fahrzeugproduktion aus dem Zweiradbau, noch immer gilt die Metropole als Motorradhauptstadt des Landes. 14 Asien Kurier 2014 wurden mit 8,6 Millionen Einheiten rund 3% mehr als im Vorjahr produziert. Dafür ist neben Longxin hauptsächlich die Lifan-Gruppe verantwortlich, der zweit- oder drittgrößte Motorradhersteller. Die Firma hat auch Pkw auf den Markt gebracht, allerdings mit eher geringem Erfolg. Im Mai 2015 vermeldete die Shanghaier National Business Daily, dass Tesla Interesse an einem Joint Venture mit Lifan oder Chang´an habe. Die E-Autospezialisten haben Probleme am Markt und könnten durch lokalisierte Montage in den Genuss von staatlichen Kaufanreizen kommen. Die Stadt hat rund 300 Ladestationen für Elektroautos. Das SAIC-Joint-Venture mit Wuling und GM produziert Minvans, 210.000 Stück sind für 2015 anvisiert. Weichai als einer der größten Motorenzulieferer hat im Dezember 2013 die Marke “Enrager” (chinesisch: Yingzhi) auf den Markt gebracht und stellte seit dem Start im August 2014 bis März 2015 rund 10.000 Einheiten des Modells G3 her. Ferner fertigt Spezialfahrzeughersteller Jinguan Wohnmobile; 760 waren es 2014, dieses Jahr sollen es 150 bis 200 mehr werden. BASF ist der größte deutsche Investor mit seinem Werk für MDI (Methylene Diphenyl Diisocyanate) in der Changshou Economic & Technological Development Area. Die insgesamt 8 Milliarden Ren- Arbeitsmärkte in Asien 2015 Personalkosten und Recht € 59,00 www.probusinessmedia.net Mittwoch, 1. Juli 2015 minbi sollen in Kapazitäten für 400.000 Jahrestonnen MDI fließen, der Stoff wird für die PolyurethanProduktion verwendet. Im April 2015 startete die M o n o n i t r o b e n z e n e - P r o d u ktion, ein Vorprodukt für MDI. Der Entwicklungspark (http:// en.changshouchem.com) wurde seit 2001 aufgebaut und beheimatet unter anderem Sinopec Group Sichuan Vinylon als größter Gasund Chemiefaser-Hersteller sowie Yaraco, der größte Essigsäureproduzent. Neben BASF sind Linde Gas, BP, Sinopec, China National Petroleum, Praxair, Dalkia, Degussa und Mitsubishi Gas Chemical vertreten. Chongqing hat vor, seine Position für ausländische Investitionen weiter zu verbessern. Dazu soll vor allem eine eigene Freihandelszone dienen, so ein hoher Mitarbeiter im März 2015 bei der Parlamentstagung in Beijing. Diese orientiert sich an der in Shanghai 2013 ausgerufenen Zone, der im 2. Quartal 2015 Guangdong, Fujian und Tianjin folgten. In der westchinesischen Metropole würde diese in der Liangjiang New Area entstehen. Chongqing will eigene Free Trade Zone Schon 2013, als die Freihandelszonen-Welle mit Shanghai begann, war die Metropole im Gespräch, zunächst folgten aber traditionelle Exportregionen an der Ostküste. Der nächste Schritt könnte allerdings die Stadt am Yangzi-Oberlauf ins Rampenlicht bringen. Zwar sind ausländische Vertreter nicht unbedingt begeistert, was administrative Prozesse im Inland Chinas angeht. So würden zwar Firmen mit großen Worten willkommen geheißen, bei der konkreten Umsetzung von Ansiedlungen wie Genehmigungen, Lizenzen, Zollabfertigungen träte dann aber die geringe Erfahrung zutage. Für ausländische Unternehmen sollen die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden. Lang lebe die Atomkraft? Der Testfall China Von Eric Johnson Sie haben die Wahl: im Dunkeln frieren, an dreckiger Luft ersticken, den Schalter umlegen und hoffen, dass das Licht angeht, die Küsten der Welt mit Schmelzwasser aus der Antarktis überfluten oder in der Nähe einer Atombombe leben, die jeden Moment explodieren kann? Für die Energiepolitik sind das unschöne Optionen. Fossile Brennstoffe sind schmutzig und an der Erderwärmung schuld. Erneuerbare Energie ist begrenzt, teuer und mitunter unzuverlässig. Atomenergie dagegen ist relativ sauber und erschwinglich – jedoch gibt es immer mal wieder irgendwo auf der Welt einen Knall. Zuletzt vor vier Jahren, als ein Tsunami in Fukushima eine Kernschmelze auslöste und das Ende der Atomkraftwerke einzuläuten schien. Der Niederschlag aus dem defekten Reaktor des Unternehmens Tokyo Electric Power machte eine umliegende Fläche von 800 Quadratkilometern (drei Viertel der Fläche Hongkongs) unbewohnbar und verursachte Schäden in Höhe von schätzungsweise 100 Milliarden US$ (Wert der Jahresproduktion der Slowakei). Aber so wie sich die Branche auch von dem Super-GAU 1986 im sowjetischen Tschernobyl erholte (dem 1979 ein kleinerer Unfall im Kernkraftwerk Three Mile Island (USA) vorausgegangen war), könnte der nukleare Phönix auch diesmal erneut aus der Asche steigen. Starthilfe leistet ein Land, das mehr Strom verbraucht als jedes andere, China. Das Ringen um Energie Nicht etwa, dass die Chinesen die Gefahr auf die leichte Schulter nähmen. Ihnen ist bekannt, 15 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Kernkraftwerke weltweit (MW) (auch solche die derzeit nicht in Betrieb oder stillgelegt sind) Argentinien 1627 Belgien 5921 Brasilien 1884 China Deutschland 12074 Finnland 1872 Frankreich Großbritannen 9373 Indien 5308 Japan Kanada 13059 Korea Mexiko 1330 Rumänien 1300 Russland Schweden 9621 Schweiz 3333 Slowakei 1814 Slowenien 1124 Spanien 7121 Südafrika 1860 Taiwan 5032 Tschechien 3904 Ukraine 13107 Ungarn 1 2091 0 10000 23076 63130 42388 21677 24654 20000 30000 40000 50000 60000 70000 Quelle: International Atomic Energy Agency PRIS Database, Mai 2015 dass es in sechs Jahrzehnten, in denen die Atomkraft kommerziell genutzt wird, zu 25-30 Zwischenfällen gekommen ist, die zu Todesfällen geführt oder Schäden von über 100 Millionen US$ verursacht haben, und dass die Kosten von Fukushima bei Weitem die höchsten sind. Und die Explosion in Japan bewirkte sogar, dass der chinesische Staatsrat die Zielvorgaben für die Nuklearkapazitäten im Jahr 2020 um 25% senkte, ist im Bericht “China Nuclear Primer” 2014 der Credit Suisse zu lesen. Obwohl aus dem Land bisher keine ernsten Atomunfälle gemeldet wurden, wurde der Bau neuer Anlagen gestoppt, um Sonderinspektionen vorzunehmen, die Sicherheitsvorschriften wurden geprüft und verschärft. Gleichzeitig aber sind sich die Planer mehr als bewusst, dass der Heisshunger im Land gestillt werden muss. Chinas Bedarf an Strom hat den der USA überstiegen. Seit 2011 ist das Land weltweit der Stromverbraucher Nummer eins, und nach Angaben der Energy Information Administration (EIA, USA) wird dieser Verbrauch sich bis 2040 noch einmal verdoppeln. Zwar werden keine zweistelligen Zuwachsraten mehr erreicht werden, wie dies in der jüngsten Vergangenheit der Fall war, doch der Umfang des bevorstehenden Anstiegs entspricht in etwa der aktuellen Erzeugungskapazität von Europa oder Nordamerika. Hinzu kommt noch das Problem mit der guten alten Kohle. Während zurzeit zwei Drittel der Elektrizität in China mit Kohle erzeugt werden, wird auch gleichzeitig die At- mosphäre verschmutzt. Die Russkonzentration in Beijing, Shanghai, Xi’an und anderen grossen Städten übersteigt regelmässig das Drei- bis Sechsfache der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Höchstgrenze. Der Atom-Boom Der einzige Ausweg ist daher, stärker auf sauberere Energieformen zu setzen: Atom-, Wind- und Solarenergie sowie Erdgas. Diese Energieformen werden bis 2040 zwei Drittel der neuen Kapazitäten ausmachen und das letzte Drittel wird auf die Kohle entfallen, so der Bericht der EIA. Ein keineswegs geringfügiger Nebeneffekt wird sein, dass China irgendwann um das Jahr 2030 herum die Nummer eins in der Erzeugung von Atomenergie sein 16 Asien Kurier wird bemerken Analysten. Seit Anfang 2015 machen chinesische Projekte laut der World Nuclear Association ein Drittel der gesamten im Bau befindlichen Kapazitäten aus, wobei ein Viertel den Planungen zufolge in den nächsten zehn Jahren in Betrieb genommen werden und fast die Hälfte davon bis 2030 ans Netz gehen soll. Wie es auch schon bei den bestehenden Atomkraftwerken der Fall ist, werden sie von den chinesischen Versorgern betrieben werden. Aber anders als die bestehenden Werke, deren Technologie in der Regel aus dem Ausland stammt, werden die neuen zum Grossteil von Unternehmen aus dem eigenen Land konzipiert und geplant. Die drei größten Akteure der chinesischen Nukleartechnik - China General Nuclear Power Group, China National Nuclear Corporation und State Nuclear Power Technology Company - werden sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen und vielleicht an den bestehenden Schwergewichten wie Areva, GE-Hitachi oder ToshibaWestinghouse vorbeiziehen. Mittwoch, 1. Juli 2015 die Verstärkung der Studentenförderung und die Erhöhung der Einstiegsgehälter für 5000 bis 6000 neue Fachkräfte jedes Jahr sorgen zu können. Mithilfe dieser geistigen Feuerkraft sollen nicht nur die Importe abgelöst werden, China soll auch zum Global Player im Bereich der Nukleartechnologie werden. Bislang wurden aber nur bescheidene Erfolge erzielt: Vier Anlagen wurden an Argentinien, Pakistan und Rumänien verkauft. Das ist immerhin ein Anfang, wenn auch mit viel staatlicher Unterstützung. Natürlich werden die Exporteure aus China die Käufer überzeugen müssen, dass Atomkraft mit attraktiven Kostenvorteilen verbunden ist. Mit einer bemerkenswerten Ausnahme, nämlich Erdgas, scheinen diese gegeben zu sein. Landeskennern zufolge haben Kernkraftwerke eine höhere Rendite des investierten Kapitals generiert als Kohle, Was- Sie haben die Technologie Kernkraftwerke generieren eine höhere Rendite des investierten Kapitals als Kohle, Wasser-, Wind- oder Sonnenenergie. Chinas Aufstieg als Anbieter von Nukleartechnologie hat schon vor langer Zeit begonnen, und zwar mit dem erfolgreichen Test einer Atombombe im Jahr 1964. In der Zwischenzeit wurden Anlagenpläne aus Frankreich, Kanada, Russland und den USA importiert und es besteht noch ein komplexes Geflecht aus Lizenzverträgen und Vereinbarungen über geistige Eigentumsrechte zwischen dem Osten und dem Westen. Chinesische Unternehmen sind dabei, die vollständigen Rechte für ihre Reaktorkonzepte zu erwerben. Und sie kümmern sich auch um Arbeitskräfte. Mittlerweile werden in China an fast 30 Universitäten Ingenieure für Nukleartechnik vom Bachelor bis zum Doktorabschluss ausgebildet und weitere fünf bieten Studiengänge über die Aufbereitung von Kernbrennstoffen an. . Die chinesische Atomenergiebehörde hofft, durch ser-, Wind- oder Sonnenenergie. Auch bei der Verfügbarkeit ist die Atomkraft gegenüber den beiden zuletzt genannten Alternativen im Vorteil; sie steht auch zur Verfügung, wenn kein Wind weht oder die Sonne nicht scheint. Jedoch ist die grösste Hürde für die Nuklearenergie innerhalb und ausserhalb Chinas nicht ökonomischer, sondern gesellschaftlicher Art, nämlich das Fukushima-Phänomen. Den Forschern auf der Webseite ChinaDialog.net zufolge hat die entstehende Antiatomkraftbewegung des Landes in der allgemeinen Bevölkerung an Zugkraft gewonnen. Mitte 2013 kam es sogar zu einem offenen Protest in der südlichen Provinz Guangdong, der die Regierung zwang, von einem 6 Milliarden US$ teuren Uranaufbereitungsprojekt Abstand zu nehmen. Der Widerstand scheint nicht stark genug zu sein, um das Wachstum generell zu torpedieren, aber er könnte für eine Verlangsamung sorgen. Die öffentliche Meinung scheint Atomkraftwerke an der Küste zu akzeptieren, wo im Falle eines Unfalls unbegrenzte Mengen an Meerwasser zur Verfügung stünden, um die Brennstäbe abzukühlen und die radioaktive Strahlung zu verteilen. Im Inland könnten Projekte mit weniger Wasser von den Bewohnern für “zu gefährlich” gehalten werden: Die Credit Suisse geht davon aus, dass heftiger Widerstand die Wachstumsraten um etwa ein Drittel niedriger ausfallen lassen könnte. Die Welt schaut zu Dieses gemässigte Szenario könnte der weltweiten Atombranche allerdings mehr Kopfzerbrechen bereiten, als dies im Moment der Fall ist. Fukushima hat eine nukleare Renaissance im Ansatz erstickt. Japan fuhr seine gesamte AKW-Flotte herunter, 30% der nationalen Stromerzeugungskapazität. Deutschland und die Schweiz, wo der Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung 15% bzw. 35% beträgt, haben beschlossen, mit der Zeit ganz aus der Atomkraft auszusteigen. Diese Rückzüge allein schon lassen das Energiedilemma zutage treten. Angesichts von Rationierungen (auch als Spannungsabfälle bekannt) und viel höheren Strompreisen vollzieht Japans Regierung eine Kehrtwende und beginnt damit, die geschlossenen Anlagen wieder anzuschalten. Deutschland und die Schweiz haben schon mit der Umsetzung ihrer Entscheidung zu kämpfen, und die etwa 32 Atomnationen setzen ihre atomaren Operationen und Expansionen in den meisten Fällen fort. Sollte aber ein weiterer Unfall passieren, dann ist alles wieder offen, aber momentan sieht es so aus, als ob die Atomkraft wieder im Aufwind ist, und China wird den Aufschwung anführen 17 Zwei neue Wirtschaftsreports von ProBusiness Media VR China 2015 China 2015 Die Wirtschaft des "Reichs der Mitte" 1. 13. Fünfjahresplan 2. Chinas FDIs 3. Innovationen, F&E 4. Bauwirtschaft (6 Teile) 5. Kfz-Produktion 6. Maschinenbau (4 Teile) 7. Groß- und Einzelhandel 8. Nahrung- und Genussmittel 9. Transport und Logistik 90 Seiten, 52 Tabellen bzw. Charts Bauwirtschaft, Kfz-Industrie, Maschinenbau, Groß- und Einzelhandel, Nahrung- und Genussmittel, FDI, F&E, Innovationen, Logistik Pro Business Media Asien Kurier Wirtschaft in Asien April 2015 Arbeitsmärkte in Asien 2015 ARBEITSMÄRKTE ASIEN 2015 IN Länder Themen 1. Hongkong 2. Indonesien 3. Japan 4. Korea 5. Malaysia 6. Singapur 7. Taiwan 8. Thailand 9. Vietnam A. Löhne und Gehälter B. Lohnnebenkosten C. Prämien D. Arbeitsrecht E. Sozialversicherungen F. Verträge Löhne und Gehälter, Lohnnebenkosten, Prämien, Arbeitsrecht, Sozialversicherungen und Verträge Pro Business Media 91 Seiten, 81 Tabellen bzw. Charts € 59,00 € 79,00 Hongkong, Indonesien, Japan, Korea, Malaysia, Singapur, Taiwan, Thailand, Vietnam - ein Report von beiden - beide Reports zusammen Bestellen, Infos und Sonderwünsche [email protected] www.probusinessmedia.net Juni 2015 Asien Kurier Wirtschaft in Asien Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 China baut seine Pipelineinfrastruktur aus Erdöl- und Gaspipelines in die Nachbarländer sorgen für mehr Energiesicherheit und das Land setzt auf Wasserkraft, Kernenergie und Kohle. Von Stefanie Schmitt in Beijing Der Ausbau der Erdöl- und vor allem der Gaspipelines bleibt ein wichtiges Thema in der VR China. Im Planungszeitraum 2011 bis 2015 sollen insgesamt 44.000 km zusätzlicher Erdgasrohrleitungen gelegt werden. Obwohl der Umweltgedanke in der Energiepolitik des Landes Einzug gehalten hat, werden weiterhin Kernkraft- und Kohlekraftwerke errichtet. Für deutsche Unternehmen ergeben sich teilweise gute Chancen im Zulieferbereich im Pipelinebau oder beim Ausbau der Stromnetze. Zu den großen Pipelineprojekten in der VR China zählt insbesondere die Phase III der 2012 begonnenen West-Ost-Pipeline von der westchinesischen Grenze bis ins südliche Guangdong mit einer Länge von 7.378 km und Kosten in Höhe von 125 Milliarden Renminbi. Nach ihrer Inbetriebnahme (Ende 2015) sind gemäß China National Petroleum Corp. (CNPC) als Folgeprojekte Phase IV und V angedacht. (1 Euro = 6,77 Renminbi) In diesem Zusammenhang ein wichtiges Großprojekt ist die Verbindung zwischen dem Kohlerevier Zhundong im Jungar-Becken, Xinjiang, mit den östlichen Landesteilen. Ab 2017 sollen HGÜLeitungen (Hochspannungsgleichstromübertragung) aus neuen Kohlekraftwerken vor Ort Strom nach Anhui und Zhejiang bringen. Eine Pipeline für aus der in Zhungang vergasten Kohle soll ebenfalls bis 2017 fertiggestellt sein. Schätzungsweise 7% der chinesischen Kohlereserven respektive 390 Milliarden Tonnen sollen in Zhundong lagern und die im Aufbau befindliche “Xinjiang Zhundong Economic and Technical Zone” zur “Batterie des Landes” machen. Größter Knackpunkt der ehrgeizigen Pläne ist die Wasserknappheit in der Region. Schon jetzt gibt es Berichte über unzulässige Müllablagerungen in der ökologisch sehr fragilen Wüsten- 2400 km lange Ölpipeline vom Tiefwasserhafen Maday-Insel/Myanmar nach Chongqing in Betrieb genommen. region mit möglichen negativen Folgen auf das angrenzende Kalamaili-Naturreservat. Zusätzliches Ziel des politisch geförderten Vorhabens ist die Verringerung der Luftverschmutzung durch Kohleverbrennung in den dicht besiedelten Großstädten im Osten (was in der Praxis auf eine Verlagerung des Problems nach Westen hinausläuft). Insgesamt genehmigte die National Development and Reform Commission (NDRC) in Xinjiang fünf neue Kohleproduktionsbasen (einschließlich Zhundong). Ein weiteres Standbein für mehr Energiesicherheit ist der Ausbau der Erdöl- und Gaspipelines in die Nachbarländer. Zuletzt wurde im Januar 2015 eine Ölpipeline in Betrieb genommen, die den Tiefwasserhafen Maday-Insel/Myanmar mit Chongqing verbindet. Hierdurch wird der Transport der aus dem Mittleren Osten kommenden Tanker durch die gefährliche Stra- ße von Malakka vermieden. Hinzu kommt eine Zeitersparnis von 30%. Die neue Pipeline hat eine Jahreskapazität von 22 Millionen Tonnen, sie verläuft über 771 km in Myanmar und über 1.631 km auf chinesischem Gebiet. Die Gesamtinvestitionen in die Pipeline und in das Verladeterminal betrugen einem Bericht der China Daily zufolge 2,45 Milliarden US$, die sich beide Länder je zur Hälfte teilten. Betrieben wird die Pipeline von der CNPC, welche derzeit in Kunming eine Raffinerie errichtet, um das aus Myanmar gelieferte Rohöl zu verarbeiten (Jahreskapazität 10 Mio. Tonnen). Die Erdölpipeline ergänzt die bereits 2013 fertiggestellte Erdgaspipeline vom Hafen Kyaukpyu/Myanmar nach Guiyang und Guigang. Wasserkraft steht im Fokus Generell verfolgt China weiterhin seine Pläne für den Ausbau von Wasserkraft konsequent, besonders nachdem der Ausbau der Atomenergie durch Fukushima vorübergehend gestoppt worden war. In der Folge wurde das für 2015 gesetzte Ziel einer landesweiten Kapazitätserweiterung auf 290 GW bereits ein Jahr früher erreicht. Bis 2020 sollen sie auf 350 GW hochgefahren werden. Hierzu beitragen soll zum Beispiel das Yalongjiang Lianghekou-Wasserkraftwerk in Sichuan mit einer geplanten installierten Leistung von 3.000 MW. Das auf 66,4 Milliarden Renminbi kalkulierte Projekt wurde im September 2014 durch die NDRC genehmigt, Baubeginn war Ende 2014. Die komplette Fertigstellung ist für 2023 vorgesehen. Federführend ist die Yalong River Hydropower Development Co., schrieb das Branchenportal der Stromerzeuger (www.bjx.com.cn). Viele der neuen Wasserkraftwerke sind aus ökologischer Sicht nicht unumstritten. Derzeit sieht es so aus, dass zumindest in Einzelfällen in Sachen Umwelt “nicht mehr alles geht”. So verweigerte das chinesische Umweltministerium im April 2015 die Geneh- 19 Asien Kurier migung für das 1.000-MW-Wasserkraftwerk Xiaonanhai am Oberlauf des Yangtse (JinshaFluss) aufgrund zu erwartender Schäden für das Ökosystem. Vier neue Atomkraftprojekte genehmigt Ansonsten scheint die VR China den “Fukushima-Schock” überwunden zu haben. Im September 2014 genehmigte die NDRC vier neue Atomkraftprojekte: die jeweiligen Phasen 1 von Shidao Golf in Rongcheng, Shandong (2 mal 1.400 MW; Entwickler: China Huaneng Group), Xudabao in Huludao, Liaoning (2 mal 100 MW; China National Nuclear Co. und Datang International Power Generation Co. Ltd.), Lufeng in Lufeng, Guangdong (2 mal 1.000 MW; China General Nuclear Power Group) sowie die Phase 2 von Hongyanhe in Dalian, Liaoning (6 mal 1.000 MW; China General Mittwoch, 1. Juli 2015 Nuclear Power Group und China Power Investment Group). Die Gesamtinvestitionen werden auf 169 Milliarden Renminbi beziffert, davon soll etwa die Hälfte in den Anlagenbau fließen. Die Fertiggestellung ist für 2017 geplant. Obwohl das Land die Verbrennung “schmutziger Kohle” im Vergleich zur Nutzung anderer Energieträger herunterschrauben will, werden nach wie vor Kohlekraftwerke errichtet. Beispielsweise startete im September 2014 l der Bau des 8,0 Milliarden Renminbi-Kohlemeilers Qingshui der China Power Investment Group in Gansu (2 mal 1.000 MW). In circa drei Jahren soll er ans Netz gehen. Noch in der Planung befindet sich das Kohlekraftwerk Heze der China Huadian Group (2 x 1.000 MW). Baustart in der Provinz Shandong ist für Oktober 2016 angedacht, die Fertigstellung für 2019. Insgesamt soll der Gesamtener- Chinas Renminbi setzt zum Sprung an Während die Aufnahme als Reservewährung geplant ist, wird der Zahlungsverkehr schrittweise erleichtert. Von Achim Haug Hongkong (gtai). Von einer Orchideenwährung im internationalen Zahlungsverkehr hat sich der Renminbi in wenigen Jahren zur fünftwichtigsten Währung weltweit aufgeschwungen. Auch wenn die Aufnahme der chinesischen Aktien in den MSCI-Index der wichtigsten Emerging Marktes verschoben wurde, geht die Internationalisierung der Kapitalmärkte stetig voran. Die bedeutendste Änderung in den internationalen Währungsmärkten seit Einführung des Euro sorgt für neue Geschäftsmöglichkeiten. Die Internationalisierung des Renminbi kommt 2015 mit großen Schritten voran. Sowohl das geänderte Wirtschaftsmodell, in dem Dienstleistungen und Investitionen im Ausland einen höheren Stellenwert einnehmen, als auch geopolitische Ambitionen veranlassen die chinesische Führung, die Zügel locker zu lassen. Ferner will Beijing den Marktkräften mehr Gewicht verleihen. Die Öffnung des Kapitalmarktes erfolgt Schritt für Schritt und mit Vorsicht. Grundsätzlich ist die weitere Liberalisierung der Währung beschlossene Sache, doch über das Tempo der Öffnung der Kapitalbilanz besteht in Beijing noch Uneinigkeit. Streit über Tempo der Öffnung gieverbrauch des Landes 2015 auf rund 4,3 Milliarden Tonnen Standardkohleeinheiten zulegen, Ende 2014 hatte er bei 4,26 Milliarden Tonnen gelegen, für 2020 wird mit 4,5 Milliarden Tonnen gerechnet. In seinem Arbeitsbericht vor dem Nationalen Volkskongress im März 2015 kündigte Premierminister Li Keqiang an, das staatliche Investitionsbudget für Infrastruktur auf 477,6 Milliarden Renminbi aufzustocken. China setzt damit weiter auf hohe staatliche Infrastrukturinvestitionen. Um die absehbaren Finanzlücken zu füllen, sollen verstärkt Dritte in Form von PPP-Modellen mit ins Boot geholt werden. Einige Bereiche wurden von der NDRC genannt, darunter Elektrizitätsnetze, Öl und Gas, saubere Energie, Umweltschutz sowie unterstützende Infrastruktur für Öl-, Gas- und andere mineralische Ressourcen. Bis Jahresende soll der Renminbi eine “gemanagte” Konvertibilität erreichen, so Zentralbankpräsident Zhou Xiaochuan in seinem Bericht an den IWF im April 2015. Damit ist aber nicht die völlige Freigabe des Wechselkurses gemeint, wiederholen führende Finanzpolitiker regelmäßig. Die VR China treibt die Sorge vor großen Kapitalzu- wie auch Abflüssen im Zuge der Öffnung. Zu große Volatilität ist in Zeiten gemächlicherer Wachstumsdynamik unerwünscht. Das BIP nahm 2014 real um 7,4% zu, so wenig, wie seit 25 Jahren nicht. Exporte haben in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung für Chinas Wachstum verloren. Daher hatte das Interesse, die Währung künstlich tief zu halten abgenommen. In den ersten drei Monaten 2015 verkaufte die Zentralbank sogar US$, um die heimische Währung vor einer Schwächung zu bewahren. Ein stärkerer US-Dollar gekoppelt mit unsicheren Wirtschaftsaussichten lässt Kapital abfließen. 20 Asien Kurier Kurs nahe fairer Bewertung Die Kontrolle der Devisen hat das Land in wirtschaftlichen Krisen geschützt und den Exportbetrieben Währungsvorteile verschafft. Lange haben internationale Handelspartner den Exportweltmeister für seine unterbewertete Währung kritisiert. Doch die Mehrzahl der Experten geht inzwischen davon aus, dass der Renminbi nahezu fair bewertet ist. Der Währungskurs wird von Beijing kontrolliert. Die Bandbrei- Mittwoch, 1. Juli 2015 könnte es auch absolut geschafft sein. Höchste Zeit also, den Renminbi dem Status einer Weltmacht angemessen zu internationalisieren. Ein Baustein ist die Aufnahme in den Korb der Devisen, die die Sonderziehungsrechte des IWF ausmachen. Dafür muss eine Währung das Kriterium erfüllen “frei nutzbar” zu sein, wobei dieser Begriff nicht eng umrissen ist. Auch wenn die Bedeutung des IWF-Korbes selbst nicht sehr hoch ist, wäre dies der erste Schritt weltweit als Reservewährung wahrgenommen zu werden. Wichtigste Währungen im weltweiten Zahlungsverkehr Rang Währung 1 US-Dollar 2 Euro 3 brit. Pfund 4 Japan Yen 5 Renminbi 6 kan. Dollar 7 austra. Dollar 8 Schweizer Franken 9 HK Dollar 10 Singapur Dollar Quelle: SWIFT Watch; 2014 te, in der er gegenüber dem jeden Morgen von der Zentralbank vorgegebenen Kurs schwanken kann, wurde seit März 2014 auf 2% erhöht. Am 16.6.15 lag der Wechselkurs 1 US$ = 6,098 RMB nicht weit ab vom Durchschnittskurs 2014 von 1 US$ = 6,143 RMB. Gegenüber dem Euro hat sich der Renminbi aufgrund der Schwäche des Euro deutlich stärker entwickelt. Über die Exportüberschüsse der vergangenen Jahre wurden Devisenreserven von über 3,7 Billionen US$ (Stand: 1. Quartal 2015) aufgebaut, weitaus mehr als in jedem anderen Land. Dazu befindet sich die Volksrepublik auf dem Weg, die USA als größte Volkswirtschaft der Welt abzulösen. Gerechnet in Kaufkraftparitäten ist es laut Weltbank schon soweit, in rund fünf Jahren Anteil Außenhandel in Renminbi Im Bereich des Zahlungsverkehrs 44,64% für den Außen28,30% handel hat sich der 7,92% Renminbi schon 2,69% etabliert: fast 25% des Außenhandels 2,17% wurden 2014 in Ren1,92% minbi abgerechnet, 1,79% berichtet das Wall 1,39% Street Journal. 2009 waren es gerade mal 1,27% 0,02%. China ist mit 0,90% Im- und Exporten von über 4 Billionen US$ die weltgrößte Handelsnation. Mit Deutschland beläuft sich der bilaterale Handel auf rund 140 Milliarden Euro. Trotzdem ist die chinesische Währung noch relativ unterrepräsentiert, was internationale Zahlungsströme angeht. Ende 2014 wurde der Renminbi laut Zahlungsdienstleister SWIFT in 2,2% aller weltweiten Zahlungsvorgänge genutzt, was immerhin einen deutlichen Anstieg gegenüber Anfang 2013 darstellt, als es nur 0,6% waren. Der Renminbi hat damit den Kanadischen und Australischen Dollar überholt, und kommt auf Rang fünf der meistverwendeten Währungen. 2014 stieg der Wert der in Renminbi abgewickelten Zahlungen um 102%. In den ersten vier Monaten 2015 pendelte der Wert der in Renminbi abgewickelten Zahlungsströme zwischen 1,8 und 2,2%. Schaut man nur auf den Zahlungsverkehr mit China und Hongkong, ist das Bild schon komplett gedreht: In den ersten vier Monaten 2015 hat der Renminbi den japanischen Yen abgelöst. Im Schnitt verliefen 31% der Zahlungsströme auf RenminbiBasis. Mit Greater China senden und empfangen schon 80% der taiwanischen und südkoreanischen Geschäftspartner Zahlungen in Renminbi, auch Singapur und die Philippinen nutzen die Währung dem Wert nach schon bei über der Hälfte der Zahlungen. Nur Japan bleibt mit lediglich 5% zurückhaltend. Clearingstellen erleichtern Renminbi-Zahlungen Die Nutzung des Renminbi für Handelstransaktionen wird erleichtert durch den Aufbau von Clearingstellen in den Finanzzentren der Welt. Den Löwenanteil der Zahlungsabwicklungen beansprucht noch immer Hongkong für sich; rund 70% der wertmäßigen Vorgänge werden dort abgewickelt. Die Stadt mit eigener Währung hat eine Vorreiterstellung für viele Finanzmarktreformen im Reich der Mitte, auch die Öffnung der Börsen für ausländische Privatinvestoren erfolgt über die Hafenmetropole. Allerdings nehmen auch Südkorea, Australien, Frankreich und Luxemburg einen steigenden Anteil in Anspruch. Sogar die USA, die noch keine Clearingstelle haben, weisen höhere Anteile auf als Deutschland wo nur rund 0,5% der Zahlungsströme nach Wert in Renminbi denominiert waren. Damit liegt Deutschland anteilsmäßig auf Rang elf weltweit, so die SWIFT-Zahlen. In Frankfurt können seit November 2014 Renminbi-Zahlungen direkt über die von Beijing als Clearingstelle benannte Bank of China abgewickelt werden. Die Clearing-Bank führt Konten in der chinesischen Währung für deutsche und europäische Banken sowie Firmenkunden. Unternehmen 21 Asien Kurier können durch die Fakturierung in Renminbi zum Teil Preisvorteile bei chinesischen Partnern heraushandeln und erhalten Zugang zu Firmen, die nicht zum Handel mit US$ zugelassen sind. Daneben können Treasury-Funktionen wie die Währungsabsicherung im Hauptquartier zentralisiert werden. Für Frankfurt sprechen die gleiche Zeitzone und eine schnellere Abwicklung. Fehlende Renminbi Anlagemöglichkeiten Der Aufwertungsdruck auf den Renminbi hat allerdings abgenommen, weshalb die Attraktivität der Währung als Anlage nachgelassen hat. Grundsätzlich ist die Währung durch fehlende Anlagemöglichkeiten noch benachteiligt. Die Einlagen in Renminbi sind daher in Deutschland noch relativ gering. Die Ausgabe von Wertpapieren in Renminbi nimmt aber kräftig zu: seit Frühjahr 2014 hätten sich diese laut Deutscher Bundesbank mehr als vervierfacht, Das Volumen stieg durch Ausgabe von “Goethe Bonds” und anderer Schuldverschreibungen auf über 21 Milliarden Renminbi. Daher geht auch das von der Deutschen Börse angekündigte Gemeinschaftsunternehmen mit zwei Börsenbetreibern aus Shanghai in die richtige Richtung. Im Wettbewerb mit anderen Clearingzentren müsste daher das Angebot an Renminbi-Produkten ausgebaut werden. Mit Hongkong hat Shanghai schon eine Verbindung der Börsenplätze, Shenzhen soll bis Ende des Jahres folgen. Auch mit New York und London laufen Berichten zufolge Gespräche über Quoten für gegenseitige Aktieninvestitionen. Cashpooling eingeführt Noch sind Kauf wie auch Verkauf von Renminbi beschränkt und an Genehmigungen gebunden, wobei dies schrittweise erleichtert wird. Zum Beispiel können in der Freihandelszone in Shanghai Unternehmen Renminbi von chinesischen Einheiten an Mittwoch, 1. Juli 2015 ihre ausländischen Gesellschaften ausleihen. Dazu ist inzwischen das Cashpooling mit außerchinesischen Einheiten für ausgewählte Firmen möglich. Die Freihandelszone bietet dies theoretisch für alle Firmengrößen, außerhalb allerdings nur für Großunternehmen. Noch hält sich das Interesse daran in Grenzen, zu unklar sind die Detailregelungen und komplex die Antragsprozesse. Doch zeigt die Geschäftsklimaumfrage der Europäischen Handelskammer, dass Firmen ihr Engagement im Reich der Mitte überdenken. Die im Juni 2015 präsentierten Ergebnisse deuten darauf hin, dass China nicht unbedingt Investitions- ziel Nr. 1 bleibt, vor allem, wenn man die Automobilindustrie ausnimmt. Eine höhere Flexibilität, Gelder zu verschieben, wäre also zu begrüßen. Daneben dürften mehr Möglichkeit geschaffen werden, in China selbst Anleihen zu begeben, um lokale Aktivitäten auszuweiten. Im März 2014 war Daimler das erste ausländische nicht-Finanzunternehmen, das im Reich der Mitte einen sogenannten Panda-Bond begab, 500 Millionen Renminbi wurden eingesammelt. Bislang werden ansonsten nur sogenannte “offshore” Dim Sum Bonds begeben, hauptsächlich in Hongkong. Auch deutsche Großunternehmen nutzen das Instrument. Die süßsaure Welt des Internets Zweimal die Bevölkerung der USA - so viele Internetnutzer hat die VR China. Innerhalb der “Great Firewall of China” gelten aber andere Regeln als im Web. Alibaba hat die Macht der 650 Millionen chinesischen Internetnutzer bekannt gemacht. Das Unternehmen legte 2014 den bislang weltweit größten Börsengang in New York hin. Rund 80% des Onlineshoppings in China wird auf den Plattformen des Internetkonzerns getätigt. Während sich die Seite Taobao eher an Ebay anlehnt und dem privaten Verkauf dient, positioniert sich Tmall als Amazon-Ersatz. Wobei Alibaba keinen Vergleich mit den Originalen aus den USA scheuen muss: Auf den Plattformen wird nicht nur mehr umgesetzt, sondern sie sind hochinnovativ dabei, neue Anwendungsmöglichkeiten und Marketingtools zu entwickeln. Das chinesische Internet vermisst daher die weltweiten Portale nicht - sondern macht diesen das Leben schwer. Google hat sich praktisch komplett aus dem Markt zurückgezogen, Facebook und Twitter sind blockiert, und Amazon hat einen Marktanteil von unter zwei Prozent. Daher müssen sich Firmen auf andere Anwendungen einstellen und diese den Nutzungsgewohnheiten entsprechend bespielen. Der erste Schritt ist die Übersetzung der Marken und Materialien in die chinesische Sprache, einschliesslich Webseite. In dieser Frühphase empfiehlt es sich, sich bereits eine Strategie zum Umgang mit geistigen Eigentumsrechten zurechtzulegen. Zum Beispiel gilt grundsätzlich das Erstanmelderprinzip für Marken, und schon so manches Unternehmen hat dafür Lehrgeld bezahlt. Das chinesische Internet ist extrem vielfältig und schnelllebig. Doch drei Namen sollte man kennen: Baidu, Alibaba und Tencent. Zusammen werden diese Schwergewichte als BAT abgekürzt. Während Ersteres die dominante Suchmaschine ist, die auch Stichwortoptimierung bietet, ist Tencent der Tausendsassa der Social Media. 2014 wurde die Marke zur wertvollsten in China gewählt. Vor allem durch die Instant-MessagingDienste QQ und WeChat (Chinesisch: Weixin) ist das Unternehmen groß geworden, bietet inzwischen aber eine Fülle von Internetanwendungen und ist an chinesischen ECommerce-Seiten wie JD.com und 58.com beteiligt. 22 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Südkorea verbessert die Energieeffizienz in Gebäuden Von Alexander Hirschle in Seoul (gtai) In Korea gewinnt der Bereich Energieeffizienz in Gebäuden zunehmend an Bedeutung. Steigende Luftverschmutzung und hohe Kosten für Heizung und Kühlung führen zu einem Umdenken beim Neubau von Gebäuden. Künftig dürften Aspekte wie Lebensqualität und der Einsatz erneuerbarer Energien an Bedeutung zunehmen. Auch im Zuge anstehender Renovierungen werden qualitativ hochwertige Materialien verstärkt gefragt sein. Der koreanische Bausektor befindet sich nach Einschätzung von Branchenvertretern im Wandel. Öffentliche Institutionen wie die SH Corporation, die in Seoul für den Bau staatlicher Gebäude und oder Umweltfreundlichkeit wurden kaum berücksichtigt. Jetzt sei der Bausektor aber an einem Wendepunkt angelangt. Künftig würden Belange der älteren Generation ebenso mit in die Stadtplanung aufgenommen wie die Errichtung von Spielplätzen und Grünflächen und vor allem energiesparende und -effiziente Lösungen, so die Einschätzung von Unternehmensvertretern. Durchschnittlicher Energieverbrauch verschiedener Wohnformen 2015 ( in 1.000 Kilojoule ) Einfamilien- Mehrfamilienhaus haus Apartement Durchschnitt Elektrizität 20.914 13.048 12.202 15.378 Erdöl 16.805 6.178 1.365 7.450 Stadtgas 18.081 28.417 29.970 25.582 0 1.557 6.964 3.772 Fernwärme Yeontan *) Gesamt 3.423 1.325 0 1.385 59.222 50.526 50.501 53.566 *) standardisierte Briketts aus gepresstem Kohlestaub Quellen: Kosis (Korea Statistical Information Service) die Verwaltung von 250.000 Wohnungen zuständig ist, sehen eine Neuausrichtung in der urbanen Bauplanung im “Land der Morgenstille”. Bisher waren bauliche Maßnahmen vorwiegend wachstumsgetrieben, was zum Entstehen meist uniformer Hochhaussiedlungen führte. Aspekte wie kulturelle Identität der Wohnviertel, Lebensqualität Auch die Regierung intensiviert ihre Bemühungen, die Entwicklung des Sektors voranzutreiben. So wird nach Angaben des Ministeriums Motie (Minstry of Trade, Industry and Energy) in den lokalen Medien ab 2015 das Leasing von Solar-Modulen durch Bewohner von Appartement-Gebäuden gefördert, um deren Kosten zu reduzieren. Bisher bezog sich das Programm ausschließlich auf einzelne Wohnhäuser. Die Haushalte müssen monatlich mehr als 350 Kilowattstunden Strom verbrauchen, der Zeitraum für das Leasing umfasst sieben Jahre. Das Förderprojekt ist Teil einer Initiative, die auf eine stärkere Nutzung von Solartechnik abzielt. In der Vergangenheit hatte die Regierung dabei auf Pauschalsubventionen beim Kauf von Solaranlagen gesetzt. Diese Maßnahme konnte jedoch aufgrund der hohen Anschaffungskosten nur wenige private Haushalte von der Nutzung alternativer Quellen überzeugen. Im Jahresverlauf 2014 wurde die Förderung nun auf das Leasingprogramm umgestellt, mittels dessen seither 2.000 Bewohner von Einzelhäusern zu einer Teilnahme bewegt und auf diese Weise insgesamt 7,2 Gigawattstunden Strom generiert wurden. Nach Angaben des Ministeriums konnten die Haushalte auf diese Weise 113.000 Won pro Einheit einsparen. Durch die Ausweitung auf Apartementbewohner erhofft sich die Regierung eine deutliche Erhöhung der Nutzerzahlen auf 5.000 Haushalte bis Ende 2015 und 25.000 bis 2017. (1 Euro = 1240 Won) Allgemein ist der Wohnungsbestand zwar noch relativ jung, dennoch sind die Gebäude nicht mit in Deutschland im gleichen Zeitraum errichteten Häusern vergleichbar. Die meisten Immobilien sind schlecht isoliert, was sich in 23 Asien Kurier äußerst hohen Strom- und Gaskosten niederschlägt. Diese können sich im Winter in einfachen Einzelhäusern durchaus auf 1.000 bis 1.500 US$ pro Monat belaufen. Die Bewohner behelfen sich bisher unter anderem mit provisorischen Lösungen in der kalten Jahreszeit wie der Verklebung der Fenster mit Kunststofffolien, was jedoch weder aus energetischer noch aus ästhetischer Sicht optimal ist. Branchenunternehmen gehen davon aus, dass angesichts restriktiverer Dämm- und Brandschutzvorrichtungen die Nachfrage nach hochqualitativen Isolationen in Zukunft anziehen wird. Auch die Anbieter von Produkten und Materialien im Bereich Energieeffizienz spüren den steigenden Bedarf und gehen Pressemeldungen zu Folge von einem steigenden Umsatz in den kommenden Jahren aus. Renovierung mit umweltfreundlichen Materialien Firmenvertreter unterstrichen in der lokalen Presse, dass sich der Baumarkt im Wandel befindet. So planten viele Hausbesitzer derzeit, ihre Immobilien zu renovieren, und dabei kämen umweltfreundliche Materialien aufgrund von mittelfristigen Kostenerwägungen verstärkt zum Einsatz. LG Hausys begann mit der Massenproduktion von PF im Oktober 2014 und will 2015 einen Umsatz in diesem Segment von 14 Millarden Won erzielen. Bis 2018 soll dieser auf 50 Millarden Won massiv ausgeweitet werden. Derzeit wird der Markt für Isolationsmaterial zu rund 80% von Polystyrol und Urethan dominiert. Doch künftig dürfte sich der Anteil qualitativ hochwertiger Materialien mit besseren Brandschutz- und Dichtungseigenschaften erhöhen. Nach Einschätzung von LG Hausys könne der Konsument mit dem Einsatz von PF als Dämmmaterial etwa ein Fünftel der Energiekosten im Vergleich zum Bau mit Polystyrol einsparen. Mittwoch, 1. Juli 2015 FHI mit Leuchtturmprojekt Die Hanwha Group initiierte im Mai 2015 ein Projekt im Bereich energetischer Selbstversorgung. So sollen auf der kleinen Insel Jukdo 31 Haushalte ihren Strom komplett von Diesel auf Solartechnik umstellen. Das Vorhaben ist Teil des “Creative Economy Projects” von Hanwha in der Provinz Chungcheonnam. Das Fraunhofer-Institut hatte bereits 2012 einen entscheidenden Beitrag zum “Energy Dream Center” der Stadtregierung von Seoul geleistet. Unternehmensangaben zu Folge hatte ein interdisziplinäres Team unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) das klimaneutrale Nullenergiegebäude entworfen und den Bau begleitet. Das Leuchtturmprojekt bietet auf 3.500 m2 eine Ausstellungsfläche, die dem Themenkomplex erneuerbare Energien in Gebäuden gewidmet ist. Gleichzeitig soll der jährliche Gesamtbedarf durch den Einsatz alternativer Energien wie Geothermie und Photovoltaik gedeckt werden. Dabei wurde auf einen Passivhausstandard zurückgegriffen mit Geschossdecken als thermische Speichermassen, zweistufiger Wärmerückgewinnung und einer Erdsondenanlage. Mittels der gebündelten Maßnahmen konnte nach Einschätzung von Fraunhofer der Verbrauch um 70% im Vergleich zum herkömmlichen Standard gesenkt werden. Die Gesellschaft Baden-Württemberg International (bw-i) führte im März 2015 in Seoul die Konferenz “Green Cities” durch. Ziel der Veranstaltung, die gemeinsam mit mehreren Partnerorganisationen durchgeführt wurde, war, ökologische Ziele bei der Erneuerung bestehender Viertel umzusetzen. In zahlreichen Workshops und Vorträgen wurde über Problemstellungen und Lösungsansätze in den Bereichen Effizienz, Mobilitätsplanung, Umwelttechnologie und Wassermanagement im Rahmen von Stadtplanung und -sanierung diskutiert. Countdown für die Winterolympiade In Südkorea beginnen die Diskussionen um Kostenfragen und spätere Nutzung von Sportstätten. Von Alexander Hirschle in Seoul In Korea beginnen in knapp 1000 Tagen die olympischen Winterspiele in Pyeongchang in der Provinz Gangwon. Die Region im Taebaek-Gebirge hatte den Zuschlag für das Großereignis 2011 im dritten Anlauf erhalten. Nun soll das Tempo der Vorbereitungen erhöht werden. Mit der Vorstellung des offiziellen Mottos “Passion.Connected.” Mitte Mai 2015 soll die bisher noch gedämpfte Begeisterung der Bevölkerung für die Olympiade angefacht werden. Auch die Regierung schaltet sich intensiver in die Vorbereitungen ein, Sponsoren springen vermehrt an. Die sechs großen Arenen (Jeongseon Alpine Center, Alpenisa Sliding Center, Gangneung Oval, Gangneung Ice Arena, Gangneung Hockey Center, Kwandong Hockey Center) sind offiziellen Stimmen zu Folge zu 17 bis 25 Prozent fertig. Die Arbeiten sollen rechtzeitig bis Ende 2016 abgeschlossen werden, um im Jahresverlauf 2017 noch Testläufe an den Anlagen unternehmen zu können. 24 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Korea. Import von Wintersportartikeln (2014) HS-Code Produktgruppe Import Veränderung 2014/13 9506.11 Ski 5.874 20,1-% 372 -20,5% 9506.12 Ski-Bindungen 3.721 -8,9% 205 -9,7% 9506.19 Andere Skiausrüstungen 5.671 -10,3% 69 122,6% 9506.70 Schlitt- und Rollschuhe 15.099 96,9% 22 29,4% [ 1000 US$ ] Aus Deutschland [ 1000 US$ ] Veränderung 2014/13 Quelle: Kita (Korea International Trade Association) Spätere Nutzung von Sportstätten Südostasien aufzubauen, in denen Wintersport noch ein Orchideendasein fristet. sogar ein Abriss der Stätte im Anschluss erwogen. Experten hatten daher eine Verlagerung der Eishockey-Wettbewerbe in bestehende Stadien wie dem “Mokdong Ice Rink” in Seoul vorgeschlagen. Doch Pocog hatte bald darauf bekannt gegeben, dass die Olympiade ausschließlich in Gangneung, Pyeongchang und Jeongseon stattfinden und es auch keine Auslagerung in andere Regionen geben wird. Noch nicht abschließend geklärt ist die Nutzung einiger Sportstätten im Nachgang zu Hohe Baukosten den Spielen. Die Debatten drehen Trotz dieser Vorschläge wächst sich dabei insbesondere um den in den lokalen Medien die Kritik Bau der Bob- und Rodelbahnen. an den hohen und zum Teil steiDas Internationale Olympischen genden Baukosten, die für die Komitee (IOC) hatte Ende 2014 gesamte Veranstaltung nach dersogar vorgeschlagen, diese Teile zeitigem Stand auf fast 12 Milliarder Veranstaltung in andere Län- den US$ taxiert werden. Einige der zu verlegen. Nach Angaben der Sportstätten seien überflüssig, des IOC in den lokalen Medien da bestehende Anlagen in andekönnten auf diese WeiSchlechte Erfahse 120 Millionen US$ an Zukünftige Nutzung des Sliding Centers: rungen mit Formel 1 Bauaufwendungen und 3 Freizeiteinrichtung, Trainingszentrum Auch blickt das Land bis 5 Millionen US$ pro Jahr an Wartungskosten in jüngerer Vergangenfür ausländische Sportler und als eingespart werden. heit auf diverse Nepotenzieller Ausweichstandort für Als Alternativstandorte gativerfahrungen mit künftige Winterspiele. für “Co-Hosting” wurden sportlichen Großereigneben bestehenden Rodelnissen zurück. So wurde und Bobbahnen in den USA und ren Regionen des Landes genutzt das Formel-1-Rennen in Yeongam Kanada unter anderem auch Na- werden könnten - so die Stimmen. in der Provinz Süd-Jeolla 2014 gano in Japan ins Spiel gebracht. Auf diese Weise dürften die Spiele nach drei Jahren aufgrund finanDoch die Verlegung wurde von auch eine Angelegenheit für ganz zieller Schwierigkeiten wieder aus den südkoreanischen Organisa- Korea werden und nicht nur für dem Rennkalender genommen. toren relativ schnell vom Tisch ge- die Region um Pyeongchang, das Für den Bau der Strecke waren wischt - auch mit dem Argument, selbst nur knapp 10.000 Einwoh- Medienangaben zu Folge 462 Millionen US$ ausgegeben worden, dass die Arbeiten an den Stätten ner umfasst. in Pyeongchang bereits begonnen Kritik entzündete sich in diesem weitere rund 100 Millionen US$ hätten. Zusammenhang am geplanten fielen für Marketing- und BeNach jetzigem Stand soll das Eishockeystadion “Yulgok Ho- triebskosten pro Jahr an. Das Ren“Sliding Center” in Pyeongchang ckey Center” mit 10.000 Plätzen nen kam somit nie aus den roten nach der Olympiade als Freizei- in Gangneung. Nach Angaben Zahlen. Für die Zukunft wird nun teinrichtung, Trainingszentrum des Organisationskomitees Pocog angedacht, den Kurs in zwei Teile für ausländische Sportler und - (Pyeongchang Organizing Comit- zu splitten und für kleinere Rennironischerweise - als potenzieller tee for the 2018 Olympic and Pa- sportevents zu nutzen. Bei den im September 2014 Ausweichstandort für künftige ralympic Winter Games) werden Winterspiele genutzt werden. sich die Baukosten auf rund 100 durchgeführten Asian Games Weitere Vorschläge zielen in die Millionen US$ belaufen. Da die in Incheon hatten die baulichen Richtung, künftig den Ort als Nutzung nach den Spielen auf- Maßnahmen mit circa 80% einen Tourismusdestination für andere grund der niedrigen Popularität Großteil des knappen Budgets asiatische Länder vorwiegend in von Eishockey fraglich ist, wird von 2 Milliarden US$ bereits im 25 Asien Kurier Hoffnungen auf Effekt wie 1988 und 2002 Auch gelten die 1988 in Seoul durchgeführten Olympischen Sommerspiele als gelungene Großveranstaltung und als Meilenstein, mit dem das Aufbrechen in ein neues Zeitalter eingeläutet wurde. Ebenso verhalf die 2002 2018 for the The P yeongChang Organizing Committee Vorfeld verschlungen. Des Weiteren riss die Großveranstaltung ein großes Loch in den Etat der Stadt Incheon. Der Bau der 17 Sportarenen hatte 1,7 Billionen Won (ca.1,4 Mrd. Euro) erfordert. Neben den überbordenden Kosten hat die Stadt mit der Frage der künftigen Nutzung der Sportstätten zu kämpfen. Angesichts dieser Erfahrungen stellten sich Kommentatoren die Sinnfrage in Bezug auf die Austragung solcher sportlicher Großereignisse Allerdings gehen Landeskenner davon aus, dass alle Sportstätten trotz der bisher aufgetretenen Schwierigkeiten pünktlich zu den Winterspielen fertig sein werden. Denn Südkorea ist nicht nur ein großes Industrieland der Welt, sondern hat mittlerweile auch umfangreiche Erfahrungen im Projektmanagement von Bauaufträgen vor allem auf internationaler Ebene. 2014 wickelten heimische Firmen Bauvorhaben in fast 100 Ländern im Gesamtwert von 66 Milliarden US$ in zahlreichen Sektoren ab. Befürworter der Olympiade weisen auch darauf hin, dass sich der Wert solcher Events nicht rein monetär messen lasse. Vielmehr spielten diese bei der Bildung eines Markenimages eine entscheidende Rolle. Südkorea hat wirtschaftlich eine der größten Erfolgsgeschichten des letzten Jahrhunderts zu bieten und sich kulturell zu einem der wichtigsten Zentren in Asien aufgeschwungen. Um diese Errungenschaften einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und damit auch einen Imagegewinn für heimische Produkte zu erzielen, kann eine Olympiade ein hervorragendes Vehikel darstellen. Mittwoch, 1. Juli 2015 gemeinsam mit Japan ausgetragene Fussball-Weltmeisterschaft dem “Land der Morgenstille” zu einem globalen Imagegewinn. Neben dem sportlichen Erfolg - die Nationalmannschaft erreichte mit dem vierten Platz das beste Ergebnis einer asiatischen Mannschaft in der Fussballhistorie - brannten sich die Bilder von begeisterten Menschmassen in den Straßen von Seoul in die Köpfe der Sportfans weltweit ein. Allerdings geben Experten zu bedenken, dass die Breitenwirkung von Winterspielen bei Weitem nicht die gleiche ist wie die der Sommerausgabe. So dürften sich die positiven Effekte auf den Tourismus nach der Olympiade in Grenzen halten - auch weil die Skigebiete in Südkorea nicht spektakulär sind wie an anderen bisherigen Austragungsstätten und Schneesicherheit nur bedingt gegeben ist. Im Touristikbereich und im Frachtsektor sehen deutsche Logistikexperten keine allzu großen Effekte außer einem kurzen temporären Ausschlag im Vorfeld und während der Spiele. Beim Bau der Sportanlagen selbst liegt die Projektverantwortung meist in lokaler Hand, für internationale Anbieter ist der Zugang nach Einschätzung deutscher Unternehmensvertreter somit eher schwierig. Am ehesten gibt es Möglichkeiten als Zulieferer beim Bau neuer Hotelkomplexe. Darüber hinaus könnten sich Chancen für Baumaterialien, Werkzeuge oder spezialisierte Baumaschinen ergeben. Doch auch in diesen Segmenten wird von Experten eher mit einem moderaten Zusatzgeschäft und weniger einem Absatzboom im großen Stil gerechnet. Im Bereich Kommunikation und Medien dürfte die Nachfrage nach Übertragungstechnik und -dienstleistungen in der Zeit bis zu den Spielen tendenziell zunehmen. Bei Wintersportartikeln zeichnete sich 2014 noch kein klarer Aufwärtstrend ab, die Lieferungen aus Deutschland sind noch ausbaufähig. Interessant könnten sicherheitsrelevante Aspekte werden, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. Angesichts verschiedener Vorfälle wie etwa sich abrupt öffnenden Erdlöchern in der Nähe von Großbaustellen, Verletzten durch Stromschläge und dem tragischen Fährunglück der “Sewol” 2014 ist die Öffentlichkeit zusehends sensibilisiert und fordert höhere Standards. Insbesondere bei der 17 Tage andauernden Olympiade mit ihrer weltumspannenden Wirkung will man sich hier keine Blöße erlauben. 26 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Online-Käufe überholen traditionellen Einzelhandel Von Alexander Hirschle in Seoul Der Einzelhandel in Korea verbuchte 2014 ein Umsatzwachstum von nur 1,7%. Angesichts eines erwarteten Anstiegs des privaten Konsums um lediglich 2,3% werden auch für 2015 keine hohen Zuwachsraten erwartet. Traditionelle Kaufhäuser und Vertriebswege verlieren an Bedeutung zugunsten des Internethandels, der mit zweistelligem Wachstum aufwarten kann. Koreas Einzelhandel wird 2015 neben dem allgemein mauen Konsumklima auch von der Einkommensseite keine starken Impulse erhalten. Im Vorjahr belief sich die Steigerung der Gehälter inflationsbereinigt auf nur rund 2%. Und die meisten lokalen Firmen schnüren ihre Gürtel im laufenden Jahr bei den Lohnerhöhungen sogar noch enger. Die enorme Verschuldung der privaten Haushalte, gepaart mit hohen Ausgaben für Bildung, lassen die Einzelhändler daher wenig optimistisch in die Zukunft blicken. Auf der anderen Seite nutzen zunehmend mehr Koreaner bei ihren Einkäufen das Internet. Nach Angaben der staatlichen Behörde Statistics Korea erreichten die Einkäufe über Online-Applikationen 2014 eine Summe von 45,3 Billionen Won und übertrafen damit den Absatz über stationäre Supermarktketten, auf die 35,4 Billionen Won entfielen. Der Online-Handel konnte 2014 um 17,7% zulegen, während Supermärkte nur auf ein Wachstum von 0,8% kamen. Die Umsätze von Kaufhäusern gingen sogar um 1,6% auf 29,3 Billionen Won zurück. Die großen Discounter des asiatischen Landes verzeichneten immerhin noch ein Wachstum von 3,4% auf 47,5 Billionen Won. (1 Euro = 1240 Won) Nachfrage nach Kfz-Teilen und Kosmetika als äußerst aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien gilt. Auch im 1. Quartal 2015 setzte sich die Entwicklung nahtlos fort. Die Umsätze im Online-Handel erhöhten sich nach Angaben von Statistics Korea um 18% im Vergleich mit derselben Vorjahresperiode. Die höchsten Zuwächse nach Produktgruppen entfielen dabei auf Kfz-Teile, Kosmetika sowie Nahrungsmittel und Getränke. Nach Umsätzen vereinigten Reisebuchungen mit 18% den höchsten Anteil auf sich, gefolgt von Kleidung und Modeaccesoires (10%) sowie elektronischen Geräten und Kommunikationsausrüstungen (10%). Nach Einschätzung von Branchenexperten dürfte sich dieser Trend in Zukunft fortsetzen, da “Online-Malls” eine hohe Wettbewerbsfähigkeit aufweisen und günstige Preise bieten können. In Umfragen äußerten Konsumenten, dass der Preis der wichtigste Grund für das Ausweichen auf Internetkäufe sei. Des Weiteren verfügen Internetanbieter über eine enorm hohe Flexibilität, um sich den schnell verändernden Rahmenbedingungen und Nachfrageverhalten anpassen zu können. Außerdem treffen die Branchenfirmen in Südkorea auf ein fruchtbares Umfeld, da die Bevölkerung Fruchtbares IT-Umfeld für E-Commerce Darüber hinaus liegt die Versorgung mit IT-Dienstleistungen im weltweiten Vergleich auf Spitzenniveau. Das Land der Morgenstille erreicht regelmäßig bei internationalen Untersuchungen die vordersten Plätze, die Breitbandgeschwindigkeit gilt als die höchste weltweit. In öffentlichen Einrichtungen oder Verkehrsmitteln wie der U-Bahn ist eine kostenlose Versorgung mit drahtloser Internetverbindung “usus”. Fast 99% der Haushalte verfügen über einen Anschluss zum Web. Ein exponentielles Wachstum verzeichneten Online-Verkäufe über mobile Geräte, die 2014 um stolze 125,8% auf 6,5 Billionen Won in die Höhe schossen. Auch der Anteil der Koreaner, die ihre Smartphones zum Einkauf nutzen, zeigte in den vergangenen Jahren kontinuierlich nach oben von 23,8% (2012) über 43,2% (2013) auf 58,6% (2014). Der Anteil der Smartphone-Besitzer hat sich im gleichen Zeitraum von 65% der Bevölkerung (2012) auf 84% (2014) erhöht. Im 1. Quartal 2015 stiegen die Einkäufe über Smartphones, Tablets und andere mobile Geräte demzufolge um fast 80%. 27 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Probleme bereitet den lokalen Einzelhändlern und Produzenten von Konsumgütern, dass mittlerweile viele Koreaner ihre Käufe über ausländische Webseiten abwickeln. Befeuert wird diese Entwicklung durch die zahlreichen Freihandelsabkommen (FHA), die Südkorea in den letzten zehn Jahren abgeschlossen hat. Im Mai 2015 wurde mit Vietnam das fünfzehnte Abkommen dieser Art unterzeichnet. Südkorea ist eines der wenigen Länder weltweit, dass zum Vorjahr. Die Zuwachsrate für Bestellungen auf Online-Plattformen und bei Internethändlern belief sich sogar auf fast 50%. Nach Untersuchungen der Zollbehörde kauften Anfang 2014 bereits 1,2 Millionen Koreaner über ausländische Webseiten ein, die Zahl dürfte sich mittlerweile deutlich erhöht haben. Mit 54% entfiel mehr als die Hälfte der Bestellungen auf Waren aus den USA, gefolgt von Deutschland mit 15% und der VR China mit 9%. Wäh- Einzelhandelsumsatz nach ausgewählten Produktgruppen in Korea 2014 [ Mrd. Won ] Veränderung 2014/13 Pkw 36.594 16,4% Haushaltsgeräte 16.871 0,4% Telekommunikationsausrüstungen und PCs 19.579 -9,9% 4.677 2,6% Bekleidung 51.602 1,8% Schuhe und Koffer 12.182 3,3% 8.509 5,6% 79.169 1,7% Medikamente 12.182 3,0% Kosmetika 16.286 8,9% 5.825 1,8% Möbel Sport- und Freizeitartikel Nahrungsmittel Bücher und Schreibwaren die drei großen Wirtschaftsblöcke EU, USA und der VR China in seinem “FHA-Portfolio” hat. Teurer Won Gleichzeitig treibt der stark gestiegene Wert der Landeswährung Won im Vergleich mit Euro und Yen die Kosten für Produkte “Made in Korea” in die Höhe. Als logische Konsequenz zeigen die Kreditkartenzahlungen von Koreanern im Ausland deutlich nach oben. Nach Angaben des Verbandes Credit Finance Association wurden über koreanische Kreditkarten 2014 Waren und Dienstleistungen im Wert von 12,2 Milliarden US$ im Ausland geordert. Dies entspricht einer Steigerung um 15,7% im Vergleich rend aus den USA vorwiegend Nahrungsmittel, Modeartikel und Babywaren geordert wurden, kauften Koreaner in Deutschland in erster Linie Kosmetika, Küchengeräte und ebenfalls Babyprodukte ein. In der VR China standen Bekleidung, Schuhe und Handtaschen ganz oben auf der Wunschliste der koreanischen Konsumenten. Medienberichten zu Folge versuchen Internetfirmen wie Alibaba oder Tencent aus dem Reich der Mitte, über Kooperationen mit lokalen Online-Händlern und Zahlungsdiensten in Südkorea Fuß zu fassen. An einem solchen Engagement zeigen sich auch USFirmen wie Google zunehmend interessiert. Im Gegenzug profitieren lokale Onlinehändler auch von Bestellungen aus Drittländern. Aufgrund der großen Popularität koreanischer “Soap Operas” und Musik (“K-Pop”) vor allem in anderen asiatischen Ländern verbesserte sich das Image von Produkten aus Südkorea in dieser Region deutlich. Die Einkäufe aus China und dem Südosten des Kontinents zogen in den vergangenen Jahren stark an. Schätzungen zu Folge belief sich der Gesamtumsatz von Onlinehändlern mit Bestellungen aus dem Ausland 2014 auf rund 455 Millionen US$ und soll Prognosen von A.T. Kearney zu Folge bis 2016 weiter verdoppeln. Die gefragtesten Produkte sind dabei koreanische Kosmetika, gefolgt von Bekleidung und Babyartikeln. Mit 70% entfallen die mit Abstand meisten Verkäufe über diesen Vertriebskanal auf Kunden in der VR China; auf den Plätzen folgen die USA und Japan. Die großen Einzelhändler Südkoreas, wie Lotte, LG Household and Healthcare und Dongwon, haben bereits ihre Homepages um Ausführungen in englischer und chinesischer Sprache ergänzt. Besondere Hoffnungen setzen die Händler auf Käufer aus dem Reich der Mitte, deren Auslandsbestellungen 2013 weltweit mehr als 24 Milliarden US$ erreichten. Die drei größten Departement Stores in Südkorea waren 2014 gemessen an den Umsätzen Lotte Department Store mit 12,8 Milliarden US$, Hyundai Departement Store mit 6,3 Milliarden US$ und Shinsegae Department Store mit 5,7 Milliarden US$. Medieninformationen zu Folge folgten die Ketten AK Plaza (1,9 Mrd. US$) und Galleria Department Store (1,9 Mrd. US$) auf den Plätzen vier und fünf. Vor allem Lotte und Shinsagae reagieren mit Investitionen in Milliardenhöhe auf das veränderte Nachfrageverhalten. In den kommenden Jahren sollen dabei primär Engagements im Bereich E-Commerce und Outlets ausgeweitet werden. 28 Asien Kurier Wirtschaftswachstum, Business-Orientierung, sozialer Ausgleich Ein ehrgeiziger Fünfjahresplan von Malaysia Von Rainer Jaensch in Kuala Lumpur (gtai) Malaysias Fünfjahresplan 2016 - 2020 gibt mit 5 bis 6% Wirtschaftswachstum ein ambitioniertes Tempo vor. Der Hauptantrieb soll vom Privatsektor kommen. Aber auch die öffentliche Hand schiebt mit umfangreichen Infrastrukturprojekten, vor allem auf der Transportschiene, das Wachstum an. Malaysias 11. Fünfjahresplan - Ende Mai 2015 vorgelegt und Anfang 2016 beginnend - soll dem Land bis 2020 zum Status eines Hocheinkommenslandes verhelfen. Nach mehreren Fünfjahresplänen gehe es nun darum, den Endspurt einzulegen, heißt es ehrgeizig von Regierungsseite. Auch wenn der neue Plan wenige Überraschungen bietet, so enthält er doch wesentliche Leitlinien für die kommenden fünf Jahre. Premierminister Najib formulierte nach der Planverkündung die “fünf Philosophien” der Regierung mit den Worten: Für Wachstum, für das Volk, für Business, für Umweltschutz und für Nationenbildung. Von zentraler Bedeutung ist ein mittleres bis hohes Wirtschaftswachstum, das bei einem realen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 5 bis 6% pro Jahr liegen soll. Nachdem der obere Wert dieses Zielkorridors 2014 erreicht wurde, liegen die Prognosen für 2015 bei höchstens 5%. Das Bruttonationaleinkommen pro Kopf soll am Ende der Zielperiode bei 54.100 Ringgit liegen und damit Malaysia auf die Stufe eines Hocheinkommenslandes heben, so der ambitionierte Plan der Regierung. 2014 lag das Pro-Kopf-Einkommen bei 35.949 malaysischen Ringgit. (1 Euro = 4,21 Ringgit, Juni 2015) Das Wirtschaftswachstum soll in Zukunft mit einer höheren Arbeitsproduktivität einhergehen. Liegt diese nach offiziellen Schätzungen 2015 bei 77.100 Ringgit, soll sie bis 2020 auf 92.300 Ringgit steigen. Nachdem die Arbeitsproduktivität von 2011 bis 2014 um jahresdurchschnittlich 2,1% zugenommen hat, legte sie 2014 um 3,5% zu. Mittwoch, 1. Juli 2015 unteren 40% der Haushalte. Deren durchschnittliches Einkommen soll sich bis 2020 auf mindestens 5.000 Ringgit verdoppeln. Dazu werde vor allem Bildung beitragen, insbesondere technische und berufliche Ausbildung. Den unteren Einkommensschichten will der Staat auch zu bezahlbarem Wohnraum verhelfen. Mit Hilfe von Bauentwicklern sollen in dem Fünfjahreszeitraum über 650.000 solcher Wohneinheiten gebaut werden. Des Weiteren verspricht der Plan 99% der Bevölkerung (2015: 94%) behandeltes und sauberes Wasser sowie zuverlässige Elektrizitätsversorgung. Auch sollen 95% der Wohngebiete Anschluss an das Breitbandnetz erhalten und dieses zu niedrigen Preisen nutzen können. Darüber hinaus will sich der Staat bemühen, die Relation Ärzte pro Einwohner von 1:791 im Jahr 2011 auf 1:400 zu he- Makroökonomische Ziele des 11. Malaysia Plans 2016 bis 2020 Reales Wirtschaftswachstum 5 - 6% Durchschnittliches reales Wachstum - privater Investitionen 9,4% - staatlicher Investitionen 2,7% - privater Konsums 6,4% - staatlicher Konsums 3,7% - Export 4,6% Quellen: Eleventh Malaysia Plan 2016-2020; Economic Planning Unit, Prime Minister’s Department Die öffentlichen Entwicklungsausgaben setzen die staatlichen Planer mit 260 Milliarden Ringgit an und damit 13% höher als im vorherigen Fünfjahresplan. Die Hälfte davon und damit 16% mehr als zuvor sollen in Infrastrukturprojekte wie schnellere Breitbandnetze, Krankenhäuser und die geplante Schnellzugverbindung von Kuala Lumpur nach Singapur fließen. Die andere Hälfte des Budgets fokussiert vor allem die “weiche Infrastruktur” wie Bildung und Berufsausbildung. Ein besonderes Augenmerk legt der 11. Malaysiaplan auf die ben und für 1.000 Einwohner 2,3 Krankenhausbetten (2011: 1,9) zur Verfügung zu stellen. Die schwere Flutkatastrophe, die Ende 2014 große Teile des Landes betraf, sei eine wichtige Warnung in Richtung Umweltschutz, mahnte Najib. Um die Verbreitung von umweltfreundlichen Produkten und Technologien zu fördern, werden “grüne” Beschaffungskriterien der öffentlichen Hand eingeführt, umweltfreundliche Bauvorschriften angewandt und die Zertifizierung verstärkt. Auch soll der Anteil an erneuerbarer Energie erhöht und das Flut- 29 Asien Kurier warnsystem verstärkt werden. Zudem werden private Haushalte zur Mülltrennung ermutigt, um bis 2020 eine Recyclingrate von 22% zu erreichen. Die Landwirtschaft, die vom Arbeitskräftemangel besonders betroffen ist, kann das anvisierte noch 131 Milliarden Ringgit in durchschnittlichen Ausgaben pro Jahr auf den Weg. Treibende Kraft werden hierbei staatlich angebundene Unternehmen sein. Einige große vom öffentlichen Sektor gestemmte Projekte sind der Pengerang Integrated Complex in Johor mit dem Rapid- C he m ie projekt, der Pa n - B or n e o Highway und die Linie 2 der M R T- S t a d t bahn im Großraum Kuala Lumpur. Der Konsum der privaten Haushalte wird mit einem realen jährlichen Zuwachs von 6,4% der zweite wesentliche Wa c h s t u m s motor sein. A nge t r ie ben Aus einer Apotheke in Melsungen entwickelte sich im Verlauf von 175 Jahren das weltweit führende Medizintechnik-Unternehmen wird er vor B. Braun. Unser Bild zeigt die Produktion in Penang. allem von einem stabilen 3,5-prozentige reale Wachstum Arbeitsmarkt, hohen Einkommen nur erreichen, wenn sie intelli- und fortgesetzten staatlichen Ungente Agar- und Informations- terstützungen für bestimmte Betechnologien einsetzt. Entspre- völkerungsgruppen. chend werde die Regierung zur Der Staat will sich hingegen bei Nutzung IT-basierter mobiler seinem Konsum auf eine jährliche Technik ermutigen. Steigerung von 3,7% beschränken. Als wesentlichen Wachstum- Schließlich zielt er darauf ab, das streiber sieht die Regierung den 2014 bei 3,5% des BIP gelegene Privatsektor. Dessen Investitionen Budgetdefizit bis 2020 auf null und Konsum werden weiter die zu drücken. Mit 31,4 Milliarden tragende Säule des Wirtschafts- Ringgit erwartet der Fiskus - unwachstums sein. Für die privaten terstützt durch die Einführung eiInvestitionen erwarten die staat- ner allgemeinen Umsatzsteuer im lichen Planer pro Jahr ein durch- April 2015 - doppelt so hohe Steuschnittliches reales Wachstum ereinnahmen wie im vorherigen von 9,4%. Dazu sollen nicht zuletzt Fünfjahresplan. Die Abhängigkeit ausländische Direktinvestitionen des Staatshaushaltes von den Ölbeitragen, die sich zunehmend einnahmen soll auf 15,5% gesenkt auf höherwertige und wissensba- werden, nachdem sie 2013 und sierte Tätigkeiten fokussieren. 2014 bei rund 30% lag. Die öffentlichen Investitionen Das Erreichen der von der Rewerden hingegen nach den staat- gierung gesetzten Ziele einschließlichen Plänen mit einem Zuwachs lich eines Wirtschaftswachstums von 2,7% deutlich schwächer von 5 bis 6% erscheint unabhänwachsen. Sie bringen aber immer gigen Ökonomen ambitioniert. Mittwoch, 1. Juli 2015 Zu den Schwachstellen zählen sie das niedrige Exportwachstum, den gesunkenen Ölpreis sowie einen angespannten Arbeitsmarkt verbunden mit Fachkräftemangel. Der Wunsch der Regierung, den Anteil der ausländischen Arbeitskräfte bis 2020 auf 15% zu beschränken, scheint hierbei auch nicht hilfreich. Zweifel an der Erreichbarkeit der Wachstumsziele äußerte auch Malaysias früherer Premierminister Mahathir bei einer Veranstaltung des Foreign Correspondent Club of Malaysia. Die Fokussierung auf ein monetäres Ziel wie das Pro-Kopf-Einkommen sei hierbei zu kurz gegriffen. Kia-Jubiläum Die Gesamtzahl der KiaFahrzeuge, die in Südkorea für den Export produziert wurden, wird noch im Laufe des Juni die Marke von 15 Millionen Einheiten überschreiten, wie das Unternehmen jetzt bekannt gab. Der Automobilhersteller startete sein Exportgeschäft 1975 mit der Ausfuhr von zehn Einheiten des Pickup-Modells Brisa, die für Qatar bestimmt waren. Heute werden KiaFahrzeuge weltweit in rund 180 Ländern vertrieben. Wie dynamisch sich die koreanischen Kia-Exporte entwickelt haben, zeigt ein Blick auf die Intervalle zwischen den “runden” Jubiläen. Während es 30 Jahre dauerte, ehe im Frühjahr 2005 die Marke von fünf Millionen ExportEinheiten erreicht wurde, konnte Kia schon sechs Jahre später – im März 2011 – das zehnmillionste Exportfahrzeug feiern. Und nur vier Jahre und neun Monate später hat der Hersteller bei seinen Ausfuhren aus Korea jetzt den nächsten 5-Millionen-Schritt gemacht. (db) 30 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Kickstart für Myanmars Food-Produktion Von Waldemar Duscha in Bangkok (gtai) Myanmars Agrarsektor bildet das Fundament der Ökonomie. Die Nahrungsmittel- und Getränkebranche dominiert das verarbeitende Gewerbe. Ausländische Direktinvestitionen sind willkommen. Großkonzerne aus aller Welt wurden bereits angelockt wie Coca-Cola, PepsiCo, Nestlé, Unilever, Carlsberg, Heineken, Mitsubishi oder Charoen Pokphand Foods und Tropical Premier Foods aus Thailand. Für deutsche Firmen bestehen Geschäftschancen bei Maschinen, Ausrüstungen, Agrarchemie und technischer Expertise. Traditionell wird Myanmars Wirtschaftsstruktur durch die Landwirtschaft geprägt. Ein letzter Report der OECD empfiehlt folgerichtig, die Modernisierung des Agrarsektors für die Entwicklung neuer komplementärer Produkte in der Industrie wie den Dienstleistungen zu nutzen. Bestehe im Agrarsektor ein bedeutendes Potential für Expansion und Diversifikation, behinderten aber strukturelle Mängel eine dynamischere Entwicklung. Denn die meisten Farmen sind Kleinbetriebe auf Subsistenzniveau und die OECD sieht in diesem Sinne zwei wichtige Ansatzpunkte in der Klärung von Grundstücksfragen und in der freien Entscheidung über die Wahl der Anbauprodukte. Zudem sei die Regierung gefordert, mit ausländischer Hilfe die Farmtechnologien, das Marketing wie auch die agrokulturelle Forschung zu verbessern. Die Expertise über moderne Anbaumethoden und Ertragssteigerungen fehlt. Gesamtwirtschaftlich trägt der Agrarsektor laut der OECD mit 32% zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) und 20% zu den Exporterlösen bei. Agrarprodukte erzielten 2014 Exporterlöse über 2,3 Milliar- den USUS$, bei tierischen Erzeugnissen waren es 7,3 Millionen US$. Das durchschnittliche Pro-KopfEinkommen liegt im Agrarsektor - der immerhin 70% der Bevölkerung beschäftigt - mit jährlich 200 USUS$ deutlich niedriger als in den meisten Nachbarländern. In der Reisproduktion möchte Myanmar, wie das einst weltführende sog. “Burma”, wieder an alte Rekordernten anschließen. Im vergangenen Fiskaljahr 2014/15 (1.4.14 bis 31.3.15) konnte der Reisexport recht bedeutend um 42% auf 1,8 Millionen Tonnen angehoben werden und einen Exporterlös in Höhe von 644 Millionen US$ (+40%) erzielen. Die VR China bleibt Keydestination mit einem Anteil von 75%, doch werden auch neue Märkte erschlossen. Neben Afrika, Europa und Japan wurde erstmalig auch in die USA geliefert. Für 2015/16 prognostizierte die Myanmar Rice Federation einen Export von 2 Millionen Tonnen. Im Mai 2015 lancierte die Regierung einen neuen Strategieplan, der bis 2030 die Kultivierung von zusätzlichen 7,7 Millionen Hektar mit einer Jahresproduktion von 15,9 Millionen Tonnen vorsieht, davon 6 Millionen Tonnen für den Export. Bei den Fisch- und Meeresfrüchten sank der Export im Fiskaljahr 2014/15 um rund ein Fünftel auf 420 Millionen US$. Hauptabnehmer ist die VR China mit rund 50%, während der EUAnteil aufgrund phytosanitärer Standards nur 5% erreicht. Beeinträchtigt wurde die Industrie durch das rätselhafte Phänomen des “Shrimp Disease” - ähnlich anderen großen Produzentenländern der ASEAN wie Thailand, Vietnam oder Indonesien. Das produzierende Gewerbe erwirtschaftet rund 22% des BIP. Der Sektor Nahrungsmittel und Getränke allein soll bereits rund zwei Drittel bestreiten. Das starke Gewicht reflektiert auch die nationale Verbandslandschaft mit insgesamt elf verschiedenen Business Associations für Agrarprodukte, Viehzucht, Fischwirtschaft und Verarbeitung. Nach letzten verfügbaren Statistiken befinden sich von insgesamt 38.683 produzierenden Unternehmen bereits 25.965 im Nahrungsmittelsektor, darunter 1.778 große Firmen mit über 100 sowie 3.683 mittlere Betriebe mit über 50 Beschäftigten. Strukturiert nach Produktarten liegen die Schwerpunkte im Großraum Yangon mit insgesamt 485 Produktionsstätten, und zwar bei Backwaren (142), Kühleis (63), Teigwaren (53), Potentiell interessante Sparten sind Speiseöl, Fruchtsäfte, Milch, Yoghurt sowie dehydriertes Gemüse und diverse Snack-Nahrungsmittel für den Export. Trinkwasser (34), Getränken (22), Bier und Alkohol (26), Speiseöl (16) und Marmeladen (16). Laut der Myanmar Food Processors and Exporters Association (MFPEA) basierten die meisten Verarbeitungsbetriebe auf traditionellen Methoden, was ein Upgrade bestehender Anlagen erfordere. Das Wachstumspotential sieht die MFPEA wie in den Vorjahren bei jährlich rund 5% und, abhängig vom ausländischen Engagement, auch höher. Als potentiell interessante Sparten gelten Speiseöl, Fruchtsäfte, Milch (pasteurisiert, kondensiert, vaporisiert), Yoghurt sowie dehydriertes Gemüse und diverse Snack-Nahrungsmittel für den Export. Rege Aktivität verzeichnet insbesondere der Getränkezweig. Zuletzt vereinbarten der lokale Hersteller Loi Hein und Thai Osotspa ein Joint Venture für Marketing und Distribution der 31 Asien Kurier Osotska-Marken, darunter M150 und Shark Energy. Aus den USA kamen Coca-Cola und PepsiCo. Coca-Cola investiert 300 Millionen US$ in eine Abfüllanlage und ein Vertriebssystem. PepsiCo lancierte die Marken Pepsi-Cola, 7-Up und Mirinda und erwägt Investitionen in der Landwirtschaft. Mitsubishi verband sich mit der lokalen Capital Diamond Star Group für Investitionen in Höhe von 200 Millionen US$ in mehreren Nahrungsmittel- und Getränkesparten wie Kaffee, Tee oder Milchpulver. Im Bierzweig existieren neue Brauanlagen von Carlsberg und Heineken. Nestlé kündigte Investitionen in Höhe von 50 Millionen US$ in die Produktion von Getränken, Kaffee, Wasser, Milch und Molkereiprodukten an. Die Statistik der genehmigten ausländischen Direktinvestitionen wies Ende April 2015 eine Gesamtzahl von 915 Unternehmen mit einem Investitionswert in Höhe von 56,5 Milliarden US$ aus. Die meisten Projekte finden sich im Sektor der Warenproduktion mit 485 Unternehmen und einem Wert von 5,6 Milliarden US$. Viehzucht und Fischwirtschaft kommen auf 34 Projekte mit einem Investitionswert von 453 Millionen US$ und die Landwirtschaft auf 17 Projekte mit 243 Millionen US$. Nach Ländern zeigt wohl Thailand die meiste Aktivität - vertreten durch dominante Unternehmen wie Charoen Pokphand Foods (CPF), Thai President Foods (TPF), Saha Pathana, Singha oder Khon Kaen Sugar Industry. CPF plant Investitionen über 550 Millionen US$ mit dem Fokus auf Mais- und Reisfarmen, Maissamen, Reismühlen sowie Fleischverarbeitungsanlagen. TPF kündigte eine zweite Fabrik für Instantnudeln und ein Biogasprojekt an. Saha Pathana will mit ihrer Mischpalette aus Bekleidung, Kosmetika und Nahrungsmitteln einsteigen. Singha erwägt eine Bierbrauerei mit bis zu 100 Millionen Litern Jahreskapazität. Die Khon Kaen Sugar Industry will bis zu 100 Millionen US$ in die Zuckerproduktion investieren. Mittwoch, 1. Juli 2015 Bauboom in den Philippinen Umfangreiche Aktivitäten privater Investoren geplant. Für 2015 werden mehr staatliche Bauausgaben erwartet. Von Jürgen Maurer in Taipei (gtai) Die Baubranche hat sich als einer der Wachstumsmotoren der Philippinen entwickelt. Dabei bildet der private Wohn- und Wirtschaftsbau die wichtigste Basis, die 2014 noch an Gewicht gewonnen hat, weil die staatlichen Infrastrukturinvestitionen dagegen relativ schwach ausfielen. Der Branchenverband erwartet für 2015 mehr Impulse durch öffentliche Infrastrukturaufträge. Wenn diese so umgesetzt werden wie geplant, sollte die Bauindustrie einen neuen Wachstumsschub erhalten. In den Philippinen bleibt das makroökonomische Wachstum hoch, ebenso wie die Rücküberweisungen der im Ausland arbeitenden Filipinos. Zudem steigt die durchschnittliche Kaufkraft. Dies führt grundsätzlich zu einer hohen Nachfrage nach Wohn-, Gewerbe- und Büroimmobilien. Ob die Bauwirtschaft weiter dynamisch zulegt, wird 2015 stark von den öffentlichen Infrastrukturinvestitionen abhängen, so die Philippine Constructors Association (PCA). Wenn die öffentlichen Investitionen in geplantem Ausmaß umgesetzt werden, dürfte die Branche 2015 einen Umsatz von circa 1,7 Billionen philippinischen Peso erzielen können. Andernfalls ist eher mit einer gegenüber 2014 gleichbleibenden Leistung der Bauwirtschaft von etwa 1,2 Billionen bis 1,3 Billionen Peso zu rechnen. Die Regierung kündigte an, im Jahr 2015 einen Anteil von 4% am Bruttoinlandsprodukt für Infrastrukturinvestitionen ausgeben zu wollen, was einer Größenordnung von mehr als 560 Milliarden Peso entsprechen würde. Unter anderem soll der Wiederaufbau der von Taifunen und Erdbeben zerstörten Regionen vorangetrieben, die Infrastruktur für Tourismus und für MICE-Aktivitäten (Meetings, Incentives, Conventions und Exhibitions) ausgebaut werden. Aufgrund von verfassungsrechtlichen Auseinandersetzungen und anderen Verzögerungen blieben die für Infrastruktur freigegebenen öf- Philippinen: Genehmigungen für private Bauträger 2013 2014 Zahl der Genehmigungen 87.767 86.072 Fläche insgesamt 13.672.027 m2 13.710.451 m2 Wert 2.787 Mio.Euro 2.864 Mio. Euro Zahl der Genehmigungen 14.622 14.415 Fläche insgesamt 10.278.621 m2 12.173.000 Wert 2.815 Mio. Euro 3.734 Mio. Euro Wohnbau Gewerbebau Wohnbau Vorläufige Werte für 2014. 32 Asien Kurier fentlichen Gelder 2014 unter der Zielmarke. So gingen die Infrastrukturausgaben 2014 um 6,2% zurück. Gerade die von der Regierung als ein Heilmittel für Infrastrukturprobleme verfolgten PPPVorhaben blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Die Zahl der bislang genehmigten Projekte ist gering, was auf komplexe Verfahren sowie zahlreiche Interessenskonflikte zurückzuführen ist. Zwischen 2010 und Ende 2014 wurde der Zuschlag für acht PPP-Projekte erteilt. Mehr als zehn Vorhaben befinden sich in verschiedenen Stufen des Evaluierungs- und Auswahlverfahrens. Für die philippinische Bauwirtschaft stellen die privaten Investitionen in den Wohn- und Wirtschaftsbau eine robuste Basis dar. Das Verhältnis von privaten zu öffentlichen Bauausgaben lag 2014 etwa bei einem Fünftel zu vier Fünftel. Nominal wuchs der Bruttowert der Bauindustrie 2014 gegenüber 2013 durch öffentliche Aufträge um 1% und durch private Aufträge um 16,3%. Der Branchenverband PCA erwartet, dass die Nachfrage des privaten Sektors hoch bleibt, sowohl aufgrund der vielen angekündigten Projekte der großen Immobilienentwickler und Baukonzerne als auch wegen des hohen Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum. So hat sich der Housing and Land Use Regulatory Board zum Ziel gesetzt, bis 2016 eine Million neue Einheiten zu bauen. Auf das Gesamtjahr 2014 betrachtet nahm die Zahl der privaten Bauanträge gegenüber 2013 nur leicht auf 121.256 Genehmigungen (2013: 120.775) zu. Die genehmigte Fläche expandierte um 8,1% auf 26,75 Millionnen m2. Der Wert der Bauvorhaben legte mit 17,4% vergleichsweise stark zu kam auf 344,2 Milliarden Peso, so vorläufige Angaben der Philippine Statistics Authority für 2014. Vor allem der genehmigte Wert im Wirtschaftsbau expandierte, was auf den Bau hochwertiger Projekte wie Hotels, Casinos so- Mittwoch, 1. Juli 2015 wie Gewerbe- und Einzelhandelsflächen hinweist. Dabei bleibt Metro-Manila bezüglich genehmigter Bauaktivitäten an der Spitzenposition. Zudem nahmen die Großhandelspreise für Baumaterialien tendenziell weiter zu. Aktive philippinische Immobilienentwickler Die großen Immobilienentwickler und Baukonzerne investieren in Expansion und Modernisierung. Megaworld will sein erstes Township in Metro-Manila, das Eastwood-Projekt, erweitern. Zudem sollen 2015 landesweit fünf neue Townships - zwei in Luzon, zwei in den Visayas und eins in Mindanao - entstehen und damit das Portfolio des Bauentwicklers auf 20 solcher integrierter WohnBüro- und Einzelhandels-Komplexe ausbauen. Das Unternehmen Ayala Land Inc. verkündete im Februar 2015, dass es allein 2015 etwa 120 Milliarden Peso in neue Wohnanlagen investieren will. Darüber hinaus plant Ayala Land, sein Portfolio an Wirtschaftsbauten bis 2020 gegenüber 2013 zu verdreifachen. Beispielsweise soll die vermietbare Fläche in ShoppingMalls von 1,3 Millionnen auf 3,6 Millionnen m2 und die Bürofläche von 600.000 auf 1,8 Millionnen m2 zulegen. Die Zahl der Zimmer in Hotels und Resorts soll von 2.000 auf 6.000 Einheiten steigen. Vom führenden ShoppingMall-Entwickler, SM Prime, sind für 2015 Investitionen von 66 Milliarden Peso angekündigt. Drei neue Shopping-Malls sollen in den Philippinen eröffnet werden und damit die Zahl auf insgesamt 53 Standorte erhöhen. Fünf neue Wohnkomplexe sind in der Planung wie auch die Erweiterung von fünf bestehenden Hochhäusern. Nicht zuletzt erweitert sich das Portfolio des Immobilienentwicklers um Gewerbezentren und Hotels. 1 Euro = 50,3 Pesos Technologiemesse Computex 2015 Taiwan setzt auf HardwareSoftware-Integration Von Jürgen Maurer in Taipei (gtai) Taiwan bleibt bei Informations- und Kommunikationstechnik global einer der Hauptlieferanten, wenn auch nur zu einem kleinen Teil im ostasiatischen Inselstaat selbst hergestellt. In den nächsten Jahren soll dafür lokal stärker in die Hardware-Software-Integration investiert werden, wobei das Internet of Things und CloudLösungen neue Wachstumsdynamik erzeugen. Diese war auch ein Schwerpunkt der weltweit zweitgrößten Technologiemesse Computex 2015, die vom 2. bis 6.6.15 in Taipei stattfand. Das Konzept, alle Geräte über Internet und Cloud-basiert miteinander verbinden zu können, soll privaten wie industriellen Endkunden “smarte” Anwendungsmöglichkeiten bieten. Auf die zunehmende Interkonnektivität mit IoT-Lösungen setzen beispielsweise Acer (BYOC - built your own cloud) und Advantech (WISE - wireless IoT solutions embedded). Internet of Things als Wachstumspol Die Schätzungen über das weltweite Marktvolumen für IoT-Anwendungen und -Geräte fallen sehr unterschiedlich aus. Prinzipiell wird aber ein explosives Wachstum erwartet. So prognostiziert das Marktforschungsunternehmen IDC, dass im Jahr 2020 etwa 30 Milliarden Geräte auf IoTBasis untereinander kommunizieren können. Ein anderer Marktforscher, Gartner Research, geht davon aus, dass bis 2020 Investitionen von 33 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 166 Milliarden US$ im IoT-Umfeld getätigt werden. Denn für eine Reihe von Branchen wie Transport, Lagerhaltung, Einzelhandel und die verarbeitende Industrie wird IoT zukünftig eine steigende Bedeutung einnehmen. Einen internationalen Standard gibt es jedoch nicht. Der Boom bei Mobilgeräten geht weiter und wird sich neben Smartphones vor allem im Angebot von Wearables, wie smarten Uhren und Armbändern, bemerkbar machen. IDC prognostiziert, dass ein deutlicher Wachstumsschub beim Absatz von Wearables von 19,6 Millionen. Einheiten im Jahr 2014 auf 45,7 Millionen. Einheiten 2015 erfolgen wird. In den kommenden Jahren ist ein weiterer starker Zuwachs zu erwarten. Taiwan macht mit IKT-Erzeugnissen umfangreiche Geschäfte. Jedoch wird nur noch ein kleiner Teil der Erzeugnisse im Inselstaat selbst hergestellt, wie vor allem im Bereich Mobiltelefone, Computerzubehör und anderer Kommunikationstechnik. Der Großteil der Auftragsproduktion findet außerhalb Taiwans statt, meist in Produktionsstätten in der nahen VR China. Bezüglich IKT legten die inter- ASUS-Chairman Jonney Shih zeigt auf der Computec 2015 die neuen Modelle der Asus Memo Pad Serie. fig. Der Produktionswert lag 2014 bei 185,2 Milliarden Neue TaiwanDollar (1 Euro = 34,44 TWD, Juni 2015) und damit 17,6% unter dem Auslandsbestellungen von IKT-Erzeugnissen in Taiwan 2011 2012 [ Mio. US$ ] [ Mio. US$ ] 109.029 Amerika 2013 2014 [ Mio. US$ ] [ Mio. US$ ] 110.563 116.191 127.083 34.248 35.054 39.100 41.216 Asien 41.466 41.576 39.387 41.720 Europa Insgesamt 32.089 32.775 36.485 42.936 Afrika 231 259 285 316 andere 72 69 71 54 Quelle: Ministry of Economic Affairs, 2015 nationalen Bestellungen in Taiwan 2014 um 9,4% auf 127 Milliarden US$ zu. Gleichzeitig erreichte der Produktionswert in Taiwan nur knapp 26 Milliarden US$, wie die Statistik des Ministry of Economic Affairs ausweist. Laut dessen 114 Milliarden NT$ kam. Die heimische Produktion erfordert die Einfuhr von ausländischer Ware. So kommen auch deutsche Lieferanten von Material, Komponenten und Herstellungsausrüstung zum Zuge. Bedarf besteht zudem bei der Einfuhr von Endgeräten, die auf dem taiwanischen Markt abgesetzt werASUSTeK Computer Inc. Angaben betrug der Anteil der im Ausland durchgeführten Ordererfüllung für IKT-Erzeugnisse rund 91%. Für Elektronikerzeugnisse, vor allem Halbleiter, lag dieser Anteil bei knapp 52%. In Taiwan selbst ist hinsichtlich der Herstellung von IKT das Segment Festnetz- und Mobiltelefone am größten; wenn auch rückläu- Vorjahr. Gestiegen war hingegen die Erzeugung von anderer Kommunikationsausrüstung, die um 8,3% auf 146,6 Milliarden NT$ zunahm. Der dritte große Posten ist die Erzeugung von anderem Computerzubehör, der 2014 auf den. Laut IDC-Prognose wird der IKT-Markt 2015 um 8,5% steigen. Gegenüber 2013 nahmen die Im porte von Computer und Zubehör 2014 um 7% zu; sie erreichten einen Einfuhrwert von 5,1 Milliarden US$. Auf ebenfalls knapp 5,1 Milliarden US$ kam der Import von Kommunikationsausrüstung, ein Zuwachs von 1,8% gegenüber dem Vorjahr. Taiwans Exportwert von Computern und Zubehör legte 2014 um 8,9% auf 10,2 Milliarden US$ zu. Dabei ist der weltweite Absatz von Desktop-PC wie auch Notebooks zurückgegangen. Für 2015 erwartet das Marktforschungsinstitut Market Intelligence & Consulting Institute weiter sinkende Absatzzahlen. Hingegen soll der weltweite Verkauf von Servern und anderer Kommunikationsausrüstung zulegen, da der Bedarf durch Datenzentren und durch den Ausbau der 4G- Mobilkommunikation wächst. 34 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Firmengründung inkl. Visa und Workpermit Personalselektion Alle Bereiche, alle Nationalitäten Geschäftsbuchhaltung inkl. VAT, Steuern, Abschluss Versicherungslösungen TRINA Management (Thailand) Co. Ltd. Bangkok Business Center Building, Room 1802 #29, Sukhumvit 63 Road, 10110 Bangkok Tel: (66 2) 714 4177 Fax: (66 2) 714 4179 [email protected] www.trina-thai.com Mitglied der Schweizer und Deutschen Handelskammern Die Privatwirtschaft baut ... und der Staat plant Von Waldemar Duscha in Bangkok Die thailändische Bauindustrie dürfte im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs wieder an Fahrt aufnehmen. Die Branche profitiert von einigen Leuchtturmprojekten im Wohnungsbau. Gleichzeitig expandieren die Handelsketten kräftig weiter. Einen zusätzlichen Schub verspricht der - gepante - staatliche Ausbauplan für die Verkehrsinfrastruktur über 68 Milliarden Euro. Jedoch zeigt die Vergangenheit, das von den Regierungsplanungen viele in der Schublade verschwinden. Hoch- und Tiefbau sind ein tragender Pfeiler der Wirtschaft mit regen Aktivitäten im Wohnungs-, Wirtschafts- und Infrastrukturbau. Aufgrund der hohen Abhängigkeit von der Entwicklung der Gesamtkonjunktur verlaufen die zyklischen Ausschläge im Baugeschäft ausgeprägter als in anderen Branchen. Während das BIP 2014 aufgrund der politischen Krise nur um 0,7% zulegte, musste die Bauwirtschaft einen Rückgang um 3,8% verkraften. Im Jahr 2015 könnte sich der negative Trend wieder umkehren. Der staatliche National Economic and Social Development Board (NESDB) prognostiziert ein Wirtschaftswachstum um 3,5 bis 4,5%. Die positive Erwartung stützt sich vor allem auf ein achtjähriges staatliches Infrastrukturprogramm über umgerechnet rund 62 Milliarden US$ für Straßen, Eisenbahnen, das Bangkok Mass Transit System (BTS), Seehäfen und Flughäfen. Nach einem Einbruch um 6,1% im Vorjahr erwartet der NESDB 2015 einen Zuwachs der öffentlichen Investitionen um 9,8%. Ein erstes positives Signal ist, dass die Bauleistung nach sechs negativen Quartalen in Folge im 4. Quartal 2014 erstmals wieder ein Plus von 3,7% verzeichnete. Am Markt für Eigentumswohnungen werden die Perspektiven für Bangkok und Umgebung positiv eingeschätzt. Insgesamt 47.500 neue Appartements wurden 2014 fertig gestellt, 14% mehr als im Vorjahr. In den nächsten drei bis fünf Jahren soll der Markt laut Nexus Research stetig weiterwachsen mit einem Neuangebot zwischen jährlich 50.000 bis 60.000 Apartements. Thailands 15 größte Projektentwickler haben für 2015 Investitionsbudgets über zusammen 212 Milliarden Baht angekündigt, jeweils zur Hälfte bestimmt für den Landerwerb und den Bau von Wohnhäusern. Marktführer bleibt Pruksa Real Estate mit 75 Wohnprojekten im Wert von 61 Milliarden Baht. Es folgen Sansiri mit 31 Milliarden Baht sowie Land and Houses mit 22 Milliarden Baht. Größere Budgets haben überdies Quality Houses, AP, SC Asset, Property Perfect, Supalai, LPN Development und Ananda Development. (1 Euro = 37,56 Baht, Juni 2015) Der gesamte Wohnungsbestand im Großraum Bangkok belief sich zum Jahresbeginn 2015 auf geschätzte 450.000 Apartements, rund 60% davon liegen in den Außenbezirken. Die bevorzugten Bau- und Wohnlagen befinden sich in der Nähe der MRT-Metrostationen sowie der entstehenden (2, seit 1999) oder seit langem ge- 35 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Baugenehmigungen in Thailand 2013 [ 1000 qm ] 2014 [ 1000 qm ] Wohnungen (low-rise) 30.973 Wohnungen (high-rise) 8.829 6.631 -24,9% Wirtschaftsbau 9.272 6.353 -31,5% Industriebau 9.124 4.701 -48,5% Hotels 1.160 926 -20,2% 669 1.222 82,7% Büros planten neuen BTS-Trassen der fünf Linien Orange, Pink, Yellow, Green und Red. Höchstpreise erzielen Luxusapartements am Chao Phraya wie das Canapaya, das 333 Riverside oder das Iconsiam. Mit einer Investitionssumme von 1,5 Milliarden US$ will das Iconsiam mit den beiden Wohntürmen Mandarin Oriental und Magnolia Waterfront Residences eine neue Höchstmarke für luxuriösen Wohnstandard setzen. Die Partner in dem Projekt sind Magnolia Quality Development, Siam Piwat und die Charoen Pokphand Group (CP). Ein weiteres Leuchtturmprojekt in der Toplage an der Kreuzung Rama IV und Wireless Road wurde vom Crown Property Bureau an ein Konsortium aus Univentures und TCC Assets vergeben. Den Höhenrekord in der Skyline Bangkoks beansprucht der Rama IX Super Tower. Mit 125 Stockwerken und 614 Metern soll an der Rama IX der höchste Wolkenkratzer Südostasiens entstehen. Durchgeführt wird das 550 Millionen US$ teure Projekt von Grand Canal Land. Anteilseigner sind Charoenkrit Enterprise (37%) und die Channel 7 Group (33%). Der Baustandard orientiert sich am US-Höchstzertifikat “Leed Platinum”. Das Gebäude mit Premiumbüros und einem Sechs-Sterne-Hotel (thailändische Klassifikation) mit 260 Zimmern soll in den neuen Business District “Grand Rama 9” integriert werden. Der Wirtschaftsbau lässt 2015 neue Dynamik erwarten, folgt man der Jahresbilanz der Investi- 23.391 Veränderung 2014/13 -24,5% tionsgenehmigungen durch den Board of Investment (BOI). Insgesamt wurden 3.469 Projekte (+73% gegenüber 2014) im Wert von 66,7 Milliarden US$ (+117%) registriert, darunter 1.573 ausländische Vorhaben mit 31,1 Milliarden US$. Kräftig investiert wird auch im Handelsgewerbe. Die “Bangkok Post” spricht von geplanten Investitionen von über 300 Milliarden Baht in den kommenden fünf Jahren - angeführt von den Handelskonzernen Central Group, Mall Group, Siam Piwat und CP. Die Central Group hat 200 Milliarden Baht budgetiert, die Mall Group 60 Milliarden Baht für fünf neue Projekte. CP hat 10 Milliarden Baht für die nächste Phase des Nachtmarkts “Asiatique - the Riverfront” vorgesehen. Auf Expansionskurs sind auch die Convenience Stores: Marktführer 7Eleven will bis 2018 von 8.200 auf 10.000 Geschäfte ausbauen. Die Thai Shopping Centers Association sieht in den kommenden Jah- Einige Bahnstrecken sollen zweigleisig ausgebaut werden. Ursächlich für den hohen Zuwachs war die vom BOI ab 2015 neu strukturierte Anreizpolitik, die zum Jahresende einen wahren Endspurt nach Förderungen aus dem alten Konzept auslöste. Zusätzliche Impulse versprechen die geplanten neuen Sonderwirtschaftszonen in den Grenzregionen, welche die bilateralen Geschäftsbeziehungen mit den Nachbarstaaten Myanmar, Laos, Kambodscha und Malaysia intensivieren sollen. Als erste Standorte wurden die Provinzen Tak, Trat, Sa Kaew, Songklah und Mukdahan ausgewählt. ren Neuinvestitionen von über 2,5 Milliarden US$ für 21 Einkaufskomplexe mit einer Fläche von 1,7 Millionen m2. Damit würde sich die Zahl der Zentren unter dem TSCA-Dach auf 65 mit insgesamt fast 13 Millionen m2 Fläche erhöhen. Im Infrastrukturbau steht seit Jahren ein “bedeutender Schub” eines erneuten Masterplan an. Er scheiterte stets an Regierungswechseln und Militärputschen. Nunmehr sind von 2015 bis 2022 staatliche Investitionen von mehr als 62 Milliarden US$ für das nationale Verkehrssystem ausgehen. 36 Asien Kurier Als vorrangig gilt hierbei der Ausbau des Doppelgleissystems der Eisenbahn sowie des BTS-Netzes von Bangkok. Die weiteren Investitionen verteilen sich neben Autobahnen auf die beiden Seehäfen Laem Chabang und Pak Bara Sea sowie auf vier Flughäfen des Landes. Gemeinsam mit der VR China soll 2015 die Errichtung von vier doppelspurigen Eisenbahnstrecken über insgesamt 873 km im Gesamtwert von 350 Milliarden Baht beginnen. Die Strecken Bangkok-Kaeng Khoi (133 km) und Kaeng Khoi-Map Ta Phut (246,5 km) sollen im Dezember 2017 fertiggestellt sein. Etwas später folgen Kaeng Khoi-Nakhon Ratchasima (138,5 km) und die Verlängerung bis ins nördliche Nong Khai (355 km, Grenze zu Laos). Eine Neuauflage erfuhr auch das Wassermanagement mit einem Investitionsplan über 240 Milliarden Baht, wovon 110 Milliarden Baht im laufenden Fiskaljahr 2014/15 verausgabt werden sollen. Das Projekt sollte im März 2015 beginnen und bis 2024 abgeschlossen sein. Während 2015 die Flut- und Dürreprobleme in kritischen Zonen im Fokus stehen, sollen 2016 eine Umweltinitiative und die Verknüpfung der Wasserbassins quer durchs Land erfolgen. Der Wegbereiter für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen ist das Thai Green Building Institute (TGBI), das 2012 sein Arbeitsmärkte in Asien 2015 Personalkosten und Recht € 59,00 www.probusinessmedia.net Mittwoch, 1. Juli 2015 Zertifikat “TREES” präsentierte (Thai Rating of Energy and Environmental Sustainability). Hat das Interesse in den letzten Jahren spürbar zugenommen, waren zu Jahresbeginn 2014 aber insgesamt erst 22 grüne Gebäude nach TREES oder der US-Norm LEED zertifiziert (rund 30% der TREESNormen entsprechen LEED). Den großen Durchbruch soll die Gewährung einer zusätzlichen Bonusfläche von bis zu 20% bringen, die das TGBI nach bestimmten grünen Baukriterien gewährt. Langfristig könnte sich ein bedeutender Markt eröffnen, der auf den bestehenden Regeln für Umweltschonung und Energieeffizienz aufbaut, sich aber auch auf nicht regulierte Aspekte wie Wassereinsparung, Temperaturmoderation und die Verminderung von Emissionen oder Abfällen erstreckt. Hier könnte ein künftiger Schwerpunkt für deutsche Unternehmen liegen, die bisher vor allem im Engineering größerer Projekten etabliert sind. Plattform für Information und Austausch ist die “Green Building & Retrofits Expo Asia”, die im September 2015 stattfindet. Thailands Bauleistungen sanken 2014 gegenüber dem Vorjahr um 3,8% auf unter 32 Milliarden US$, was einem Anteil von 7,9% am BIP entspricht. Bei den meisten der circa 80.000 Baufirmen handelt es sich um Kleinstbetriebe, nur etwa 4.000 haben über zehn Mitarbeiter. Dominiert wird die Branche von rund einem Dutzend Großunternehmen wie der Italthai Group, Ch. Karnchang oder SinoThai Engineering & Construction, die sich überaus expansiv zeigen und dabei auch auf die ASEAN Economic Community ab 2016 bauen. Die Italthai Group erwirtschaftete 2014 mit 5.800 Beschäftigten in den Kernbereichen Bau & Engineering sowie Hotels & Lifestyle einen Umsatz von 12,8 Milliarden Baht. Das Unternehmen will 2015 eine Steigerung um rund 20% auf 15,4 Milliarden Baht und bis 2019 eine Verdoppelung auf 25,8 Milliarden Baht erreichen. Dazu hat es einen fünfjährigen Investitionsplan über 11 Milliarden Baht in Fazilitäten, Services und Verbesserungen vorgelegt. CH. Karnchang (CK) dürfte 2014 den Vorjahresumsatz von rund 30 Milliarden Baht gehalten haben. Zum Jahresende kamen zwei Großaufträge dazu für ein Erdgaskraftwerk in Ayutthaya (4,3 Mrd. Baht) und eine Leitungswasseranlage (3,3 Mrd. Baht), die von den Tochterfirmen CK Power und Thai Tap Water betrieben werden. Der Wettbewerbsvorteil von CK liegt vor allem in der breiten Aufstellung - zum aktuellen Projektportfolio zählen ein Expressway, die Blue Line unter dem Chao Phraya River, das Signalsystem der BTS Purple Line und das Wasserkraftwerk Xayaburi in Laos. Die ausländischen Direktinvestitionen in der Bauwirtschaft waren in den letzten Jahren im Branchenvergleich gering. Ungeachtet dessen sind deutsche Bau- und Consultingunternehmen auf dem thailändischen Markt bereits seit einigen Jahren recht erfolgreich. Deutschen Ingenieurfirmen werden gute Geschäftschancen eingeräumt, wenngleich bei Großaufträgen eine starke Konkurrenz aus dem asiatischen Raum herangewachsen ist. Absatzmöglichkeiten eröffnen sich deutschen Anbietern überdies bei diversen Ausrüstungen wie Aufzügen, Sicherheitssystemen und Inneneinrichtungen. Gesetzliche Grundlage für die öffentliche Auftragsvergabe in Thailand ist die Regulation of the Office of the Prime Minister on Procurement (ROPMP) von 1992. Generell sind Regierungsstellen seit 2004 verpflichtet öffentliche Vorhaben mit einem Auftragswert von mehr als 2 Millionen Baht auf der Webseite www.gprocurement. go.th bekanntzugeben. 37 Asien Kurier Annett B oolens Mittwoch, 1. Juli 2015 Das mit 95 Metern höchste Riesenrad der Welt steht in Ashgabat. Turkmenistans Privatwirtschaft nimmt Konturen an ..doch staatliche Reglementierung, Korruption, mangelnde Investitionsfreiheit und unsichere Eigentumsrechte behindern die freie Wirtschaft. Von Uwe Strohbach in Aschgabat Das private Unternehmertum in Turkmenistan macht gegenüber der weiterhin dominierenden Staatswirtschaft von Jahr zu Jahr an Boden gut. Sein Gewicht am Ausstoß der gesamtwirtschaftlichen Produktion ist jedoch noch gering. Wachsende Bedeutung kommt privaten Unternehmern und Firmen insbesondere in der Bauausführung sowie beim Absatz ausländischer Erzeugnisse und Dienstleistungen auf dem turkmenischen Markt zu. Privatwirtschaftlicher Strukturen außerhalb der kleinen Händler auf den Basaren und Märkten sowie der Kleinstproduzenten von Agrarprodukten neh- men allmählich zu. Vor allem in zwei Sektoren haben private natürliche und juristische Personen in den letzten drei bis vier Jahren an Gewicht zugenommen. Das sind der verfasste Groß- und Einzelhandel einschließlich des Vertriebs ausländischer Erzeugnisse und Dienstleistungen auf dem turkmenischen Markt sowie die Ausführung von Bau- und Montagearbeiten im Auftrag der öffentlichen Hand. Günstige Kredite für KMU Die positive Entwicklung des Privatsektors basiert auf der vom turkmenischen Präsidenten Gurbanguly Berdimuhamedow 2007 eingeleiteten graduellen wirt- schaftlichen Liberalisierung und Öffnung des Landes. Die Maßnahmen umfassten bislang vor allem Reformen beziehungsweise die Verabschiedung neuer Regelwerke in den Sektoren ausländische Investitionen, Lizenzierung und Genehmigungsverfahren, Steuerrecht, Unternehmensgründung und Devisenrecht (Vereinheitlichung der einst bestehenden unterschiedlichen Wechselkurse). So unterstützt ein “Staatliches Programm für die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen für 2011 bis 2015” Firmen mit bis zu 100 Mitarbeitern beziehungsweise Firmen mit bis zu 200 Mitarbeitern in den Sektoren Industrie, Bau-, Strom-, Gas- und Wasserwirtschaft (Verlegung lokaler Leitungsnetze). Im Jahr 2012 wurden die Registrierungsverfahren für den Privatsektor vereinfacht und die Vergabe günstiger Investitionskredite an KMU zu einem Zinssatz von 5% 38 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Entwicklung des privaten Unternehmertums im Rahmen des Verbandes der Industriellen und Unternehmer Turkmenistans 2010 [ Mio. US$ ] Warenumsatz, insgesamt (inklusive Handel) -- Industrieausstoß (Non-Food-Sektor) -- Agrarsektor und Verarbeitung agrarischer Rohstoffe 2012 [ Mio. US$ ] 2014 [ Mio. US$ ] 300 800 3000 45 80 150 25 50 240 Ausgeführte Bau- und Montagearbeiten 170 700 2100 Gewährte Dienstleistungen k.A k.A. 230 14.650 38.560 76.000 Arbeitsplätze Quelle: Verband der Industriellen und Unternehmer Turkmenistans und einer maximalen Laufzeit von zehn Jahren durch den Staat beschlossen. Die Aufnahme von Betriebsmittelkrediten (Finanzierung von Umlaufvermögen) mit einer Laufzeit von bis einem Jahr kann mit einem günstigen Zinssatz von 10% gefördert werden. Erwähnt sei auch das 2013 eingeführte System zur Vergabe besonders zinsgünstiger Darlehen an Farmen und Die Entwicklung der Privatwirtschaft erfolgt bislang ausschließlich im Rahmen des vom Staat gelenkten Verbandes der Industriellen und Unternehmer. private Bauern für den Erwerb von Agrarausrüstungen und Lebensmitteltechnologien. Der KMU-Sektor Turkmenistans wird nahezu ausschließlich von den Mitgliedern des 2008 gegründeten Verbandes der Industriellen und Unternehmer Turkmenistans repräsentiert. Mitte März 2015 gehörten ihm rund 11.000 Unternehmer an, stellte Verbandsvorsitzende Aleksandr Dadayew jüngst fest. Das waren 4.000 mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Warenumsatz der Verbandsmitglieder habe 2014 im Vergleich zu 2013 um etwa 60% zugelegt. Den größten Produktionszuwachs des Privatsektors in der Industrie er- zielte die Baustoffbranche mit einem Plus von 27%. Ingesamt seien heute mehr als 137.000 Personen im privaten Wirtschaftssektor beschäftigt (ohne Subsistenzwirtschaft in der agrarischen Produktion und den privaten Händlern im informellen Sektor). Deutlich zugenommen habe 2014 die Präsenz privater Akteure auf Messen und Ausstellungen im Ausland. Der Verband schloss mit mehreren ausländischen Partnerorganisationen Vereinbarungen über eine langfristige Kooperation, darunter mit Handelskammern und anderen Einrichtungen der Wirtschaftsförderung aus Armenien, Kasachstan, Usbekistan und der Türkei. Alle aufgeführten und einige weitere Maßnahmen zur Unternehmensförderung haben die turkmenische Privatwirtschaft zweifellos vorangetrieben. Dennoch ist das Land von einer wirklich freien Entfaltung privatwirtschaftlicher Strukturen noch weit entfernt. Die Entwicklung des privaten Unternehmertums erfolgt bislang ausschließlich im Rahmen des vom Staat gelenkten Verbandes der Industriellen und Unternehmer. Dieser nimmt von Jahr zu Jahr mehr staatliche Regulierungsaufgaben wahr. Genannt seien zum Beispiel die Erteilung von kostenpflichtigen Genehmigungen für kommerzielle Tätigkeiten und Lizenzen oder die Übernahme der technischen Bauaufsicht über Objekte, die von Verbandsmitgliedern im Auftrag der öffentlichen Hand errichtet werden (mittels der Organisation “Birlesme gurlusyk”). Der Verband entwickelt sich immer mehr zu einem zentralen Steuerinstrumentarium des Staates für den Privatsektor. Diese Regulierungsfunktion hat die Regierung erstmals in der am 28.2.2015 verabschiedeten Novelle zum Gesetz “Über die Unternehmertätigkeit” vom 12.11.1991 festgeschrieben. Laut der Gesetztesnovelle nimmt der Verband auch offiziell eine Koordinierungsfunktion bei der Erfüllung staatlicher Programme für die sozioökonomische Entwicklung des Landes und seiner Regionen wahr. Die privatwirtschaftlich organisierten Baufirmen führen bisher fast ausnahmslos staatliche Aufträge aus, die die Regierung im Rahmen ihrer strategischen Programme für den Städtebau, den infrastrukturellen Ausbau ländlicher Regionen und die Errichtung neuer Industriebetriebe ausschreibt. Rein private Investitionsprojekte, die Baufirmen in Eigenregie realisieren, sind noch rar. Nach wie vor entscheiden der Präsident und andere hochrangige staatliche Entscheidungsträger über private Projekte in allen Wirtschaftszweigen. Schleppende Privatisierung Unzulänglich sind die Fortschritte bei der Privatisierung staatlicher Unternehmen des verar- 39 Asien Kurier beitenden Gewerbes. Im Zeitraum 1.1.1994 bis 1.1.2011 wurden 2.119 Betriebe privatisiert, hauptsächlich in den Sektoren Einzelhandel und öffentliche Versorgung (718) sowie Dienstleistungen (1.293), aber nur 55 Industriebetriebe und 14 Akteure der Baumwollwirtschaft. Die Industrie befindet sich noch überwiegend in staatlicher Hand. Die Regierung hatte 2013 erstmals seit vielen Jahren wieder ein “Programm für die Privatisierung von Betrieben und Anlagen staatlichen Eigentums für 2013 bis 2016” verabschiedet. Die Hoffnungen, dass zumindest einige der nennenswerten Akteure des verarbeitenden Gewerbes in Privathand überführt werden, haben sich - abgesehen von einer Ausnahme - zerstreut. In der ersten Privatisierungsphase 2013 und 2014 wurden von den zur Privatisierung vorgesehenen verlustbringenden oder nicht mehr produzierenden Betrieben sowie brachliegenden Bauten 18 im Rahmen von Investitionsverpflichtungen privatisiert und 23 auf Auktionen veräußert. Darüber hinaus wurden 67 Tierzucht- und Geflügelfarmen an private Investoren verkauft mit der Maßgabe, dass die neuen Eigentümer die Produktion vorerst aufrechterhalten. In der zweiten Privatisierungsphase 2015 bis 2016 sollen 37 Betriebe und Objekte entstaatlicht werden. Unter den 2014 privatisierten Unternehmen befand sich der einzige turkmenische Papierhersteller in Yaslik (Landkreis Ak Bugday, Region Ahal). Dieser ging 2004 in Betrieb. Hauptauftragnehmer für das Projekt im Wert von115 Millionen US$ war das türkische Bauunternehmen GAS Insaat. Seit 2010 arbeitet die Papiermühle infolge verschlissener Technik nur noch mit halber Kraft. Der neue Eigentümer, das Unternehmen Hilli Alyuminium (hochwertiges Aluminium), hat inzwischen ein Modernisierungsprogramm für den Anlagenpark gestartet. Mittwoch, 1. Juli 2015 Staat dominiert das Investitionsgeschehen Ein deutliches Indiz für den großen Nachholbedarf bei der Entwicklung eines leistungsfähigen privaten Unternehmertums ist das noch geringe Gewicht der Privatwirtschaft am Investitionsgeschehen in Turkmenistan. Der Staat steht seit Jahren für stabile etwa 70% aller alljährlichen Investitionen im Land. Nichtstaatliche juristische Personen kommen heute auf einen bescheidenen Anteil von etwa 20% gegenüber noch 30% und mehr 2009 und 2010. Vorranging handelt es sich um etwa ein Dutzend ausländischer Investoren aus der Öl- und Gasbranche. Individuelle Unternehmer (Gewerbetreibende) und die Bevölkerung sind gegenwärtig mit etwa einem Zehntel am insgesamt im Land investierten Kapital beteiligt. Die bestehenden großen Defizite bei der Herausbildung eines freien Unternehmertums in Turkmenistan werden vom aktuellen Report der US-Denkfabrik Heritage Foundation und des Wall Street Journals über die wirtschaftliche Freiheit bestätigt. Der für die GUS-Republik veröffenlichte Index of Economic Freedom 2015 weist auf eine im Land kaum mögliche Entfaltung privater Firmen hin. Mit einem Freiheitsgrad von 41,8 Punkten nimmt Turkmenistan unter 178 untersuchten Ländern den unrühmlichen Rang 172 ein. Überdurchschnittlich schlecht schneidet das Land bei sechs der zehn untersuchten Kategorien ab: Investitionsfreiheit (0 von 100 Punkten), Eigentumsrechte und Finanzfreiheit (5 und 10 von 100 Punkten), Korruptionsfreiheit (17 von 100 Punkten) sowie Arbeitsmarkt- und Geschäftsfreiheit (20 und 30 von 100 Punkten). Recht Indien. Unternehmensrecht Das indische Parlament verabschiedete jetzt die ersten Änderungen des 2013 umfassend reformierten Gesellschaftsgesetzes. Die Überarbeitungen zielen auf die praxisnähere Ausgestaltung des Companies Act ab. Zuvor hatte das indische Unterhaus, die Lok Sabha, bereits im November 2014 die Gesetzesvorlage angenommen. Das Unternehmensrecht 2015 schafft zum einen sowohl für die Private als auch für die Public Limited Company das Mindestkapitalerfordernis ab, welches für die Private Limited bei 100.000 Indische Rupien und für die Public Limited Company bei 500.000 Rupien liegt. Statt des bisherigen Unternehmenssiegels, dürfen nun zwei Direktoren oder einen Direktor und den Company Secretary gesellschaftsrechtliche Urkunden unterschreiben. Der Amendment Act schützt nunmehr die Unternehmensinteressen. Bislang mussten wesentliche Beschlüsse des Board of Directors bei der Registrierungsbehörde öffentlich einsehbar hinterlegt werden. Für Transaktionen der Gesellschaft mit verbundenen Parteien, einschliesslich Kreditvergabe, reicht nun ein einfacher Gesellschafterbeschluss. (gtai) 40 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Währungen in Asien Euro mit ... Australischer Dollar (AUD) Bangladeschischer Taka (BDT) 1. Juni 15 (Tagesmittel) 30. Juni 15 (Tagesmittel) Spanne Hoch - Tief Mittelkurs (30 Tage) 1,4369 1,4489 1,4678-1,4323 1,4541 85,40 85,26 88,19-83,33 85,66 Brunei Dollar (BND) 1,4817 1,4830 1,5163-1,4516 1,4872 Chinas Renminbi Yuan (CNY) 6,6894 6,7552 6,9217-6,6618 6,8292 Hongkong Dollar (HKD) 8,5126 8,6006 8,8174-8,4802 8,6907 14514 14792 15125-14428 14896 69,9736 70,6410 1280 1280 Indonesische Rupiah (IDR) Indische Rupie (INR) Irakische Dinar (IQD) 72,4127-69,5848 71,4394 1321-1255 1296 Iranischer Rial (IRR) 31676 32433 33096-31530 32530 Japanischer Yen (JPY) 136,38 136,16 140,31-135,94 138,81 Katar Rial (QAR) 3,9941 4,0165 4,1369-3,9796 4,0779 1222 1250 Malaysischer Ringgit (MYR) 4,0227 4,1890 Mongolischer Tugrik (MNT) 2093 2146 2172-2075 2117 Myanmar Kyat (MMK) 1195 1229 1240-1176 1223 Neuseeländischer Dollar (NZD) 1,5441 1,6219 1,6481-1,5393 1,6034 Pakistanische Rupie (PKR) 111,98 112,68 115,37-110,45 113,40 Philippinischer Peso (PHP) 48,796 50,02 51,07-48,64 50,40 Singapur Dollar (SGD) 1,4802 1,4980 1,5259-1,4782 1,5086 Neuer Taiwan Dollar (TWD) 33,6742 34,3064 35,0707-33,6599 34,5782 Thailändischer Baht (THB) 36,9553 37,4680 38,1950-36,7927 37,7551 Türkische Lira (TRY) 2,9227 2,9896 3,1017-2,9227 3,0220 Vietnamesischer Dong (VND) 23936 24174 24777-23831 24423 Ver. Arab. Emirate Dirham (AED) 4,0357 4,0741 4,1765-4,0162 4,1174 US Dollar (USD) 1,0988 1,1094 1,1374-1,0937 1,1212 Koreanischer Won (KRW) 1261-1217 4,2415-4,0227 1247 4,1890 Quelle: Oanda Interbanken Kassakurse Erster, letzter und mittlerer Kurs sind ASK-Preise; Spanne Hoch-Tief sind Mittelwert-Preise Impressum Herausgeber ProAsia Media (BVI) Ltd. Road Town, BVI [email protected] Gegründet von Ralph Rieth Redaktion Asien KurierChefredakteur: Dr. Dieter Burgmann Tel.: +852 6702 8722 Fax: +852 6702 8720 Email:[email protected] Autoren dieser Ausgabe Corinne Abele, Dr. Burgmann, Rainer Jaensch, gtai, Achim Haug, Alexander Hirschle, Rainer Jaensch, Eric Johnson, Jürgen Maurer, Dr. Doreén Pick, Stefanie Schmitt, Uwe Strohbach Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder Verwendung in elektronischen oder anderen Medien - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Verlag und Redaktion haften nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Grafiken. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Daten Oanda, IWF, Zentralbanken Informationsdienste gtai - German Trade & Invest Informationen zu Nutzungsrechten und Titelschutz finden Sie Online 41 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Wirtschaftsdaten: China VR China Inflation VR China Bruttoinlandsprodukt 9% 4% 8% 7.8% 7.7% 7.7% 7.5% 7.5% 7.4% 2% 7.3% 7.3% 7.0% 7% 6% Mar 13 Sep 13 Mar 14 Sep 14 0% Jul 12 Mar 15 Jan 13 Jul 13 Jul 14 Jan 15 Jul 15 Euro / Chinesischer Renminbi VR China Handelsbilanz in Mrd. US$ Jan 14 80 8.5 60 8.0 40 7.5 20 7.0 0 6.5 -20 -40 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Inflation Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 0,8 1,4 1,4 1,5 1,2 2014 2,5 2,0 2,4 1,8 2013 2,0 3,2 2,1 2,4 6.0 Jul 14 Jul 15 Oct 14 Jan 15 [in%] Juni Juli Aug. Sep. 2,5 2,3 2,3 2,0 1,6 1,6 1,4 1,5 2,1 2,7 2,7 2,6 3,1 3,2 3,0 2,5 CPI im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Okt. Nov. Dez. Quelle: National Bureau of Statistics Leitzinsen [in%] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2015 5.60 5,60 5,35 5,35 5,10 2014 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,0 6,00 6,00 6,00 6,00 5,60 5,60 2013 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 Rediscount-Rate der PBC Quelle: The People's Bank of China (PBC) Handelsbilanz Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 60,0 60,62 2014 31,8 -23,0 3,08 34,1 59,5 7,7 18,5 2013 29,2 15,2 -0,9 18,1 Apr 15 Jul 15 BIP ggü. Vorjahr 4 Q 2013 7,7% 1 Q 2014 7,4% 2 Q 2014 7,5% 3 Q 2014 7,3% 4 Q 2014 7,3% 1 Q 2015 7,0% National Bureau of Statistics Währungen Apr. - Juni 15 (Mittelwert) Euro / Renminbi 6,7345 [in Mrd. US$] US$ / Renminbi Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 35,9 31,56 47,30 49,83 30,94 45,40 54,47 49,6 20,4 27,1 17,8 28,6 15,2 31,11 33,8 25,6 6,0901 Quelle: Customs General Administration 42 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Wirtschaftsdaten: Hongkong Hongkong Inflation Hongkong Bruttoinlandsprodukt 4% 3% 8% 3.0% 2.9% 2.8% 2.8% 2.9% 2.7% 6% 2.4% 2.1% 2.0% 2% 4% 1% 2% 0% Mar 13 Sep 13 Mar 14 Sep 14 Mar 15 0% Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 15 Jul 15 11.0 0 HK$ Jul 14 Euro / Hongkong-Dollar Hongkong Handelsbilanz 10 in Mrd Jan 14 10.5 -10 10.0 -20 -30 9.5 -40 9.0 -50 8.5 -60 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Inflation Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 4,1 4,6 4,5 2,8 3,0 2014 4,6 3,9 3,9 3,7 2013 3,0 4,4 3,6 4,0 Jul 15 8.0 Jul 14 Oct 14 Jan 15 [in%] Juni Juli Aug. Sep. 3,7 3,6 4,0 3,9 6,6 5,2 5,1 4,9 3,9 4,1 6,9 4,5 4,6 4,3 4,3 4,3 CPI im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Okt. Nov. Dez. Quelle: Census & Statistics Department Leitzinsen [in%] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2015 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 2014 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 2013 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 HK Interestrate der HKMA Quelle: HK Monetary Authority (HKMA) Handelsbilanz Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 -37,0 -35,9 -46,2 -39,2 -40,1 2014 -19,9 -53,7 -50,3 -55,3 2013 -27,4 -34,0 -49.1 -42,7 Apr 15 Jul 15 BIP ggü. Vorjahr 4 Q 2013 2,8% 1 Q 2014 2,7% 2 Q 2014 2,0% 3 Q 2014 2,9% 4 Q 2014 2,4% 1 Q 2015 2,1% Census & Statistics Department Währungen Apr. - Juni 15 (Mittelwert) Euro / Hongkong-$ 8,5707 [in Mrd. HK$] US$ / Hongkong-$ Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. -42,4 -43,1 -42,1 -31,5 -50,4 -49,8 -52,2 -59,2 -44,3 -49,7 -37,1 -39,8 -42,0 -38.0 -44,6 -54,4 7,7517 Quelle: Census & Statistics Department 43 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Wirtschaftsdaten: Indien Indien Bruttoinlandsprodukt Indien Inflation 12% 10% 8.4% 8% 10% 7.5% 7.5% 7.0% 6.7% 6.4% 6.7% 6.6% 8% 6% 4.6% 6% 4% 2% Mar 13 Sep 13 Mar 14 Sep 14 4% Jul 12 Mar 15 Jan 13 Jul 13 Indonesien Handelsbilanz Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15 Euro / Indische Rupien 85 1.5 1.0 80 in Mrd US$ 0.5 0.0 75 -0.5 -1.0 -1.5 70 -2.0 -2.5 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Inflation Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 5,11 5,37 5,25 4,87 5,01 2014 8,79 8,03 8,31 8,59 2013 10,79 10,91 10,39 9,39 65 Jun 14 Jul 15 Sep 14 Dec 14 Mar 15 [in%] Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 8,28 7,31 7,96 7,73 6,46 5,52 4,38 5,00 9,31 9,87 9,64 9,52 9,84 10,17 11,16 9,87 CPI im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Quelle: India Ministry of Labour Leitzinsen [in%] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2015 7,75 7,75 7,50 7,50 7,25 2014 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 2013 7,75 7,50 7,50 7,50 7,25 7,25 7,25 7,25 7,50 7,75 7,75 7,75 Central Bank Overnight Rate Quelle: Reserve Bank of India Handelsbilanz Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 -8,32 -6,85 -11,79 -10,99 -10,41 Juni BIP ggü. Vorjahr 4 Q 2013 6,4% 1 Q 2014 6,7% 2 Q 2014 6,7% 3 Q 2014 8,4% 4 Q 2014 6,6% 1 Q 2015 7,5% India Central Statistical Organization Währungen Apr. - Juni 15 (Mittelwert) Euro / ind. Rupie 70,0027 [in Mrd. US$] Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2014 -9,91 -8,13 -10,50 -10,01 -11.23 -11,76 -12,23 -10,84 -14,25 -13,33 -16,86 -9,43 2013 -18,98 -14,92 -10,31 -17,78 -20,14 -12,26 -10,91 -6,76 -10,55 -9,22 -10,14 -12,25 Jun 15 US$ / ind. Rupie 63,2938 Quelle: Reserve Bank of India 44 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Wirtschaftsdaten: Indonesien Indonesien Bruttoinlandsprodukt Indonesien Inflation 10% 7% 8% 6.0% 6% 5.8% 6% 5.7% 5.6% 5.1% 5.0% 4% 5.0% 4.9% 5% 4.7% 2% 4% Mar 13 Sep 13 Mar 14 Sep 14 0% Jul 12 Mar 15 Jan 13 Jul 13 Indonesien Handelsbilanz Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15 Euro / Indonesische Rupiah 1.5 17000 1.0 US$ 0.5 16000 0.0 in Mrd -0.5 15000 -1.0 14000 -1.5 -2.0 -2.5 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Inflation Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 7,0 6,3 6,4 6,79 7,15 2014 8,22 7,75 7,32 7,25 2013 4,57 5,31 5,90 5,57 13000 Jul-14 Jul 15 Oct-14 Jan-15 [in%] Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 7,32 6,70 4,53 3,99 4,53 4,83 6,23 8,36 5,47 5,90 8,61 8,79 8,40 8,32 8,37 8,38 CPI im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Leitzinsen [in%] Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2015 7,75 7,50 7,50 7,50 7,50 2014 7,50 7,50 7,50 7,50 7,50 7,50 7,50 7,50 7,50 7,50 7,50 7,75 2013 5,75 5,75 5,75 5,75 5,75 6,00 6,50 6,50 7,25 7,25 7,50 7,50 Central Bank Overnight Rate Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 0,744 0,663 1,131 0,454 0,955 2014 -0,44 0,843 0,668 -1,962 2013 -0,074 -0,298 0,137 -1,703 4 Q 2013 5,7% 1 Q 2014 5,1% 2 Q 2014 5,0% 3 Q 2014 4,9% 4 Q 2014 5,0% 1 Q 2015 4,7% BPS Währungen Apr. - Juni 15 (Mittelwert) Quelle: Bank Indonesia Handelsbilanz Jul-15 BIP ggü. Vorjahr Quelle: BPS Jahr Apr-15 Euro / indon. Rupiah 14484 [in Mrd. US$] US$ / indon. Rupiah Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 0,070 -0,288 0,042 -0,32 -0,27 0,02 -0,42 0.18 -0,52 -0,88 -2,30 0,07 -0,80 0,02 0,78 1,52 13095 Quelle: BPS 45 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Wirtschaftsdaten: Japan Japan Inflation Japan Bruttoinlandsprodukt 4% 4.0% 3.0% 2.2% 2.0% 2.3% 3% 2.4% 1.3% 2% 1.0% 0.1% 1% 0.0% -0.4% -1.0% 0% -0.9% -1.0% -1.4% -2.0% Mar 13 Sep 13 Mar 14 Sep 14 -1% Jul 12 Mar 15 Jan 13 Jul 13 Japan Handelsbilanz Jul 14 Jan 15 Jul 15 Euro / Japanischer Yen 500 in Milliarden Yen Jan 14 150 0 145 -500 140 -1000 -1500 135 -2000 130 -2500 -3000 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Inflation Jahr Jan. Feb. März Apr. 2015 2,4 2,2 2,3 0,6 2014 1,4 1,5 1,6 2013 -0,3 -0,7 -0,9 Jul 15 125 Jul 14 Oct 14 Jan 15 [in%] Mai Juni Juli Aug. Sep. 3,4 3,7 3,6 3,4 3,3 3,2 2,9 2,4 2,4 -0,7 -0,3 0,3 0,7 0,9 1,1 1,1 1,5 1,6 CPI im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Okt. Nov. Dez. Quelle: Ministry of Internal Affairs Leitzinsen [in%] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2015 0 0 0 0 0 0 0 2014 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2013 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Discount Rate Quelle: Bank of Japan Apr 15 Jul 15 BIP ggü. Vorjahr 4 Q 2013 2,3% 1 Q 2014 2,4% 2 Q 2014 -0,4% 3 Q 2014 -1,4% 4 Q 2014 -1,0% 1 Q 2015 -0,9% Economic and Social Research Währungen Apr. - Juni 15 (Mittelwert) Euro / japan. Yen Handelsbilanz Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 -1178 -425 229 -53 -216 2014 -2792 -802 -1446 -811 2013 -1629 -777 -362 -879 134,17 [in Milliarden Yen] Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. -910 -823 -962 -949 -958 -710 -894 -661 -993 -182 -1023 -962 -932 -1092 -1294 -1304 US$ / japan. Yen 121,29 Quelle: Ministry of Finance, Japan 46 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Wirtschaftsdaten: Korea Korea Bruttoinlandsprodukt Korea Inflation 3% 5% 3.9% 4% 3.7% 3% 2% 3.5% 3.4% 3.2% 2.7% 2.7% 2.5% 1% 2.1% 2% 1% Mar 13 Sep 13 Mar 14 Sep 14 0% Jul 12 Mar 15 Jan 13 Jul 13 Korea Handelsbilanz Jul 14 Jan 15 Jul 15 Euro / Koreanischer Won 10 in Mrd. US$ Jan 14 1500 8 1400 6 1300 4 2 1200 0 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Inflation Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 0,8 0,5 0,4 0,4 0,5 2014 1,1 1,0 1,3 1,5 2013 1,5 1,4 1,3 1,2 Jul 15 1100 Jul 14 Oct 14 Jan 15 [in%] Juni Juli Aug. Sep. 1,7 1,7 1,6 1,4 1,1 1,2 1,0 0,8 1,0 1,0 1,4 1,3 0,8 0,7 0,9 1,1 CPI im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Okt. Nov. Dez. Quelle: Korea National Statistics Office Leitzinsen [in%] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2015 2,00 2,00 1,75 1,75 1,75 1,5 2014 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,25 2,25 2,00 2,00 2,00 2013 2,75 2,75 2,75 2,75 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 BOK Rate Quelle: Bank of Korea Apr 15 Jul 15 BIP ggü. Vorjahr 4 Q 2013 3,7% 1 Q 2014 3,9% 2 Q 2014 3,5% 3 Q 2014 3,2% 4 Q 2014 2,7% 1 Q 2015 2,5% Bank of Korea Währungen Apr. - Juni 15 (Mittelwert) Euro / korean. Won 1212 Handelsbilanz Jahr Jan. Feb. März Apr. 2015 2014 2013 Mai 5,362 7,706 8,380 8,488 6,320 0,785 0,901 4,165 4,462 0,476 2,020 3,288 2,446 US$ / korean. Won [in Mrd. US$] Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 5,349 5,454 2,399 3,370 3,430 7,380 5,606 5,780 5,915 5,994 2,463 4,878 4,797 3,630 4,746 3,647 1096 Quelle: Korea International Trade Association 47 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Wirtschaftsdaten: Malaysia Malaysia Bruttoinlandsprodukt Malaysia Inflation 7% 4% 6.5% 6.3% 6% 5.0% 5% 3% 5.7% 5.6% 5.6% 5.1% 2% 4.5% 4.2% 1% 4% 3% Mar 13 Sep 13 Mar 14 Sep 14 0% Jul 12 Mar 15 Jan 13 Jul 13 Jul 14 Jan 15 Jul 15 Euro / Malaysischer Ringgit Malaysia Handelsbilanz 12 in Mrd. Ringgit Jan 14 4.6 10 4.4 8 4.2 6 4 4.0 2 3.8 0 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Inflation Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 1,0 0,1 0,9 1,8 2,1 2014 3,4 3,5 3,5 3,4 2013 1,3 1,5 1,6 1,7 Jul 15 Jul 14 Oct 14 Jan 15 [in%] Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 3,2 3,3 3,2 3,3 2,6 2,8 3,0 2,7 1,8 1,8 2,0 1,9 2,6 2,8 2,9 3,2 CPI im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Quelle: Department of Statistics Malaysia Leitzinsen [in%] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2015 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 2014 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 2013 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 Overnight Rate Quelle: Bank Negara Malaysia Handelsbilanz Jahr Jan. Feb. März Apr. Apr 15 Jul 15 BIP ggü. Vorjahr 4 Q 2013 5,1% 1 Q 2014 6,3% 2 Q 2014 6,5% 3 Q 2014 5,6% 4 Q 2014 5,7% 1 Q 2015 5,6% Department of Statistics Malaysia Währungen Apr. - Juni 15 (Mittelwert) Euro / mal. Ringgit 4,0422 [in Mrd. Ringgit] US$ / mal. Ringgit Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2015 8,96 4,52 7,82 6,89 2014 6,36 10,44 9,59 8,87 5,72 3,97 3,64 3,86 9,33 1,186 11,13 9,20 2013 3,27 8,20 5,08 0,94 2,87 4,32 2,85 7,11 8,66 8,23 9,47 9,71 3,6551 Quelle: Department of Statistics Malaysia 48 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Wirtschaftsdaten: Singapur Singapur Inflation Singapur Bruttoinlandsprodukt 5% 6% 5.0% 4.9% 4.6% 4% 4.0% 4% 3% 2.8% 2.6% 2.3% 2% 2.1% 2% 1.5% 1% 0% 0% Mar 13 Sep 13 Mar 14 Sep 14 -1% Jul 12 Mar 15 Jan 13 Jul 13 in Mrd. Singapur-Dollar 9 1.7 6 1.6 3 1.5 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Inflation Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 -0,4 -0,3 -0,3 -0,5 -0,4 2014 1,4 0,4 1,2 2,5 2013 3,6 4,9 3,5 1,5 1.4 Jul 14 Jul 15 Oct 14 Jan 15 [in%] Juni Juli Aug. Sep. 2,7 1,8 1,2 0,9 0,6 0,1 -0,3 -0,2 1,6 1,8 1,9 2,0 1,6 2,0 2,6 1,5 CPI im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Okt. Nov. Dez. Quelle: Singapore Department of Statistics Leitzinsen [in%] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 0,39 0,34 0,22 0,22 0,39 2014 0,05 0,15 0,21 0,21 2013 0,05 0,04 0,03 0,03 Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 0,21 0,07 0,08 0,17 0,07 0,12 0,19 0,19 0,03 0,04 0,03 0,05 0,03 0,05 0,05 0,08 Singapore Interbank Offered Rate (Sibor) Handelsbilanz Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 8,500 5,180 2014 8,635 5,911 6,608 3,968 4,289 2,263 4,217 2013 1,848 2,470 4,630 4,208 Jul 14 Jan 15 Jul 15 Euro / Singapur-Dollar Singapur Handelsbilanz 0 Jul 12 Jan 14 Monetary Authority of Singapore Jul 15 BIP ggü. Vorjahr 4 Q 2013 5,4% 1 Q 2014 4,6% 2 Q 2014 2,3% 3 Q 2014 2,8% 4 Q 2014 2,1% 1 Q 2015 2,6% Singapore Department of Statistics Währungen Apr. - Juni 15 (Mittelwert) Euro / Singapur-$ 1,3428 [in Mrd. Singapur-Dollar] Okt. Apr 15 US$ / Singapur-$ Juni Juli Aug. Sep. Nov. Dez. 3,013 5,887 4,087 6,797 5,572 4,240 6,696 4,459 4,417 4,649 3,337 3,921 4,527 6,693 3,589 4,229 1,4848 Quelle: International Enterprise Singapore 49 Asien Kurier Mittwoch, 1. Juli 2015 Wirtschaftsdaten: Thailand Thailand Inflation Thailand Bruttoinlandsprodukt 6% 4% 5.3% 5% 3% 4% 2% 3.0% 2.7% 3% 2.6% 2.1% 1% 2% 1.0% 0.9% 0.7% 1% 0% -1% 0% -0.4% -1% Mar 13 Sep 13 Mar 14 Sep 14 -2% Jul 12 Mar 15 Jan 13 Jul 13 Thailand Handelsbilanz Jul 14 Jan 15 Jul 15 Euro / Thailändischer Baht 46 4 44 2 in Mrd. US$ Jan 14 42 0 40 -2 38 -4 36 -6 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Inflation Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai 2015 -0,4 -0,5 -0,6 -1,0 -1,3 2014 1,93 1,96 2,11 2,45 2013 3,4 3,2 3,0 2,42 34 Jun 14 Jul 15 Sep 14 Dec 14 Mar 15 BIP ggü. Vorjahr [in%] Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2,62 2,35 2,16 2.09 1,75 1,48 1,26 0,60 2,27 2,25 2,00 1,59 1,42 1,46 1,92 1,67 CPI im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Quelle: Commerce Ministry Leitzinsen [in%] Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 2015 2,00 2,00 1,75 1,50 1,50 1,50 2014 2,25 2,25 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2,00 2013 2,75 2,75 2,75 2,75 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,25 2,25 1-Day Repurchase Rate Jahr Jan. Feb. März 2015 -0,457 0,390 1,495 -0,523 2014 -2,520 2013 -5,48 -1,56 1 Q 2014 -0,4% 2 Q 2014 0,9% 3 Q 2014 1,0% 4 Q 2014 2,1% 1 Q 2015 3,0% (Mittelwert) Euro / Thaibaht 36,7012 [in Mrd. US$] US$ / Thaibaht Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 1,767 1,460 -1,453 -0,808 1,792 -1,100 1,140 -1,80 0,030 -0,077 1,588 -2,30 -1,915 -2,281 -0,094 0,476 -1,770 -0,557 -0,285 -4,14 Mai 0,7% Währungen Apr. - Juni 15 Juni -0,87 Apr. 4 Q 2013 National Economic Development Bank of Thailand Handelsbilanz Jun 15 33,1802 Quelle: Bank of Thailand 50
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