Konsultativabstimmung vom 18. Oktober 2015 Sollen die Gemeinden von Tafers und St. Antoni eine Fusion im Detail prüfen? Vorausdenken... für unsere künftigen Generationen! Inhaltsverzeichnis Ausgangslage 2 Seite 4 Wir schauen zurück und wagen einen Blick nach vorn 5 Identität 6 Finanzen 7 Verwaltung und Behörden 9 Primarschulen 10 Entwicklung 11 Infrastruktur 12 Verbände / Reglemente 14 Frage zur Konsultativabstimmung 15 Die Ammänner haben das Wort Liebe Einwohnerinnen und Einwohner von Tafers und St. Antoni Unsere Welt entwickelt und verändert sich. Was früher in kleinen lokalen Einheiten gedacht und geregelt werden konnte, steht heute in grösseren Zusammenhängen: regional, kantonal und national. Viele Bereiche werden komplexer und anspruchsvoller. Das stellt die Gemeinden vor grosse Herausforderungen. Vor allem kleine Gemeinden gelangen an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Darum arbeiten schon jetzt viele Gemeinden – auch Tafers und St. Antoni – in wichtigen Bereichen zusammen. Das schafft Synergien und ermöglicht professionelleres Vorgehen. Tafers und St. Antoni können in der regionalen Zusammenarbeit auf eine breite Erfahrung zurückblicken. Viele Beispiele von überkommunalen Verbänden und Vereinbarungen zeigen, dass eine Zusammenarbeit möglich und aus Gründen der Effizienz und Wirtschaftlichkeit sehr sinnvoll ist. Eine direkte Zusammenarbeit der beiden Gemeinden in weiteren Bereichen wie Werkhof, Bauwesen, Verwaltung und Finanzen könnte genauso möglich und sinnvoll sein. Es stellt sich also die Frage nach einer Fusion der beiden Gemeinden. Was spricht dafür? Was dagegen? Wir sind überzeugt: Sie als Bürgerinnen und Bürger erwarten in Zukunft einen umfassenden und professionellen Service Public. Wir möchten Ihnen ein zeitgemässes Angebot in hoher Qualität bieten, das Ihre Anforderungen erfüllt und den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Zu diesen Dienstleistungen sind nur Gemeinden mit starken Strukturen und hohen Kompetenzen fähig. Sind die Gemeinden Tafers und St. Antoni für sich allein dazu in der Lage? Sollen die Gemeinden fusionieren, um gemeinsam stärker zu sein – nach innen und nach aussen? Josef Cattilaz Ammann von Tafers Urs Klemenz Ammann von St. Antoni Die Gemeinderäte von Tafers und St. Antoni nehmen die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen ernst und stellen sich darum diesen Fragen. Viele Fakten und Zahlen, welche für oder gegen eine Fusion sprechen, liegen bereits auf dem Tisch. Sollen dieser Dialog und diese Abklärungen mit Blick auf eine mögliche Fusion weitergeführt werden? Wir wollen dies nur dann tun, wenn Sie als Bürgerinnen und Bürger uns dazu ermutigen und uns mit einem „Ja“ an der Konsultativabstimmung vom 18. Oktober 2015 dafür grünes Licht geben. Die folgenden Seiten sind mit Informationen zu den wichtigsten Bereichen wie Finanzen, Infrastruktur und Identität gefüllt. Sie zeigen auch Chancen und Herausforderungen einer möglichen Fusion auf, über die allenfalls später abgestimmt wird. Die Broschüre soll Ihnen den Entscheid an der Konsultativabstimmung erleichtern. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und verbleiben mit freundlichen Grüssen. 3 Ausgangslage Die Zahl der Gemeinden in der Schweiz schrumpft. 1960 gab es noch 3095 selbständige Gemeinden. Heute ist die Anzahl auf 2324 gesunken. Vor allem seit dem Jahr 2000 ist von einem eigentlichen Fusionstrend zu sprechen. Entwicklung der Anzahl Gemeinden in der Schweiz, 1960 - 2015 (Stand 1. Januar 2015) / Quelle: BFS Im Kanton Freiburg verhält es sich ähnlich. Im Jahr 2010 wurde eine rechtliche Grundlage geschaffen, die nicht nur die Idee zu vermehrter Zusammenarbeit in einer Fusion unterstützt, sondern auch finanzielle Anreize ermöglicht. So unterstützt der Kanton jede Zweier-Fusion mit 200 Franken pro Einwohner. Aktuell gibt es in Freiburg 163 Gemeinden. Sollen Tafers und St. Antoni diesen Trend mitmachen, nur weil viele andere dies auch tun und finanzielle Anreize vorhanden sind? Beide Gemeinden verfolgen in erster Linie andere Ziele. Sie wollen ihren Einwohnerinnen und Einwohnern einen optimalen Service Public bieten und ihre Gemeinden nachhaltig und sinnvoll entwickeln. Diese Ziele sind jedoch nicht einfach so zu erreichen. Die Gemeinden sind heute mit grossen Herausforderungen konfrontiert, die es vor 20 Jahren noch nicht gab: • • • • • • Die Gemeinde-Aufgaben werden immer komplexer. Die Ansprüche an Behörden und Mitarbeitende steigen – auch seitens der Bevölkerung. Der Kanton delegiert den Gemeinden immer mehr anspruchsvolle Aufgaben. Der Kanton überwälzt gleichzeitig immer mehr Kosten an die Gemeinden. Der Druck zum Sparen und zu effizienterem Arbeiten nimmt zu. Schliesslich wird es immer schwieriger, genügend und geeignete Mitglieder für kommunale Behörden zu finden. Eine verstärkte Zusammenarbeit ist ein möglicher Ansatz, den heutigen Herausforderungen zu begegnen. Diese besteht zwischen Tafers und St. Antoni in verschiedenen Bereichen seit Jahren. Ob eine Fusion gar besser ist, wollen beide Gemeinden nun im Detail prüfen. 4 Wir schauen zurück und wagen einen Blick nach vorn Erste Phase (Mai 2014 bis heute) Die Gemeinderäte Tafers und St. Antoni haben im Frühjahr 2014 Gespräche aufgenommen über eine intensivere Zusammenarbeit bis hin zu einer Fusion. Bis heute erfolgten mehrere Kerngruppen-Sitzungen, drei gemeinsame Zusammenkünfte der Räte sowie diverse Sitzungen von Untergruppen, in welchen erste Unterlagen und Vergleiche erarbeitet wurden. Die vorliegende Botschaft stützt sich auf diese Gespräche und die internen Vergleiche. Die Gemeinderäte Tafers und St. Antoni haben sich in diesem Prozess stets intern mit dem Thema auseinandergesetzt und Mitarbeitende frühzeitig mit eingebunden. Zweite Phase (ab 18. Oktober 2015) Ein „Ja“ an der Konsultativabstimmung am 18. Oktober 2015 bedeutet das Erarbeiten tiefgreifender und detaillierter Unterlagen mit einem externen Partner. Die Mitarbeitenden werden dazu noch intensiver mit eingebunden. Die Bevölkerung wird regelmässig über den Stand der Arbeiten informiert sowie zur Mitwirkung animiert. Es entsteht eine Fusionsvereinbarung, die zur Vorprüfung dem Staatsrat unterbreitet wird. Ein „Nein“ an der Konsultativabstimmung bedeutet das Einstellen aller Abklärungen. Dritte Phase (Nur bei einem „Ja“ an der Konsultativabstimmung / Zeitpunkt noch unklar) Das Stimmvolk bestimmt über die Fusionsvereinbarung an der Urne. Damit sich die Einwohnerinnen und Einwohner eine Meinung bilden können, werden vorgängig und regelmässig Unterlagen zur Verfügung gestellt und Informationsanlässe durchgeführt. Wird die Fusionsvereinbarung vom Stimmvolk angenommen, wird eine neue Gemeinde mit neuen Strukturen gegründet. Die Offizialisierung der neuen Gemeinde findet statt und Subventionen in der Höhe von rund CHF 1 Mio. werden ausgelöst. „Sagen Sie Ihre Meinung zur Verstärkung und der Zukunft Ihrer Gemeinde!“ Micheline Guerry, Generalsekretärin, Freiburger Gemeindeverband 5 Identität Ein Grossteil der Bevölkerung identifiziert sich stark mit ihren Dörfern. Elemente wie die Gemeindewappen und -namen sowie der Bürgerort prägen die Identität. Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch unklar, ob diese Elemente bei einer Fusion bestehen bleiben. Die wahrscheinlichste Variante: Die neue Gemeinde übernimmt das Wappen, den Namen und den Bürgerort des Bezirkshauptorts Tafers. Identität stiften aber auch Begegnungsorte (Restaurants, Museum, Bildungszentrum) und die Vereine. Das wichtigste Element bilden jedoch die Menschen selbst. Sie, die in den Dörfern leben, vermitteln die Identität. Eine Fusion ist eine „administrative“ Zusammenführung und kann Identität nicht zum Verschwinden bringen. Bildungszentrum Burgbühl Senslermuseum Chancen • Die Dorfnamen bleiben bestehen. • Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bevölkerung kann sich verstärken. • Die Einwohner/innen werden sich weiterhin lokal beteiligen (Dorfvereine). Herausforderungen • Die Einigung auf ein gemeinsames Gemeindewappen und auf einen gemeinsamen Gemeindenamen ist zu erzielen. Sensler Tracht 6 Finanzen Durch die Fusion von Tafers und St. Antoni entsteht eine Gemeinde mit ca. 5‘200 Einwohnerinnen und Einwohnern bzw. ca. 3‘250 Steuerzahlern. Da die Verwaltungen beider Gemeinden bereits heute mit derselben Infrastruktur und denselben Informatikprogrammen arbeiten, ist eine Zusammenlegung der beiden Gemeindekassen einfach zu vollziehen. Eine Herausforderung bilden die Finanzstrukturen der beiden Gemeinden. Aktuelle Situation Tafers St. Antoni • • • • • • • • • • • • • Steuerfuss 75% Steuereinnahmen pro Kopf CHF 2‘823.Nettoschulden I pro Kopf CHF 3‘507.Nettoschulden II pro Kopf CHF 1‘535.- * Liegenschaftssteuer 1.5 Promille Praktisch keine Baulandreserve, deshalb Wachstum eingeschränkt Ortsplanung noch nicht genehmigt • Steuerfuss 90% Steuereinnahmen pro Kopf CHF 2‘139.Nettoschulden I pro Kopf CHF 3‘885.Nettoschulden II pro Kopf CHF 2‘794.- * Liegenschaftssteuer 2 Promille Reserven von Bau- und Industrieland vorhanden, Wachstum intakt Ortsplanung genehmigt * Berücksichtigung der Aktivwerte Entwicklung der Finanzen Beide Gemeinden sind in Zukunft mit zusätzlichen Kosten konfrontiert, die kaum beeinflusst werden können: • • • Notwendige Investitionen in Infrastrukturen führen zu Neuverschuldungen. Kosten im Bereich Gesundheit und Soziales steigen ungebremst. Diverse Kosten werden vom Kanton auf Gemeinden abgewälzt. 7 Tafers konnte diese Kostensteigerung in den letzten Jahren dank dem Bevölkerungswachstum tragen (Steuererträge). Nun ist jedoch kaum mehr Bauland vorhanden und weitere Einzonierungen sind wegen dem bundesweiten Moratorium in diesem Jahrzehnt nicht realistisch. Eine Stagnation bei den Steuereinnahmen ist absehbar und eine geringfügige Erhöhung des Steuerfusses ist wahrscheinlich – auch ohne Fusion. St. Antoni verzeichnete in den vergangenen Jahren kaum Bevölkerungswachstum und musste den Steuerfuss im Jahr 2014 auf 90% erhöhen, um die Mehrkosten mittelfristig zu decken. Dank der revidierten Ortsplanung verfügt die Gemeinde nun über freies Bau- und Gewerbeland und damit Potenzial, die Mehrkosten dank Bevölkerungswachstum und steigenden Steuereinnahmen abzudecken. Bevölkerungsentwicklung (ab 2016 geschätzt) Aus Sicht der Räte beider Gemeinden ist eine Fusion sinnvoll. Beide Gemeinden profitieren – die eine unter anderem vom tieferen Steuerfuss, die andere unter anderem vom Wachstumspotenzial. Den künftigen Anforderungen an die finanzielle Führung der Gemeinde kann eine zusammengelegte Gemeindekasse besser gerecht werden. Chancen • Das Inkasso- und Mahnwesen wird professionalisiert. • Die Stellvertretungen werden noch besser geregelt und Arbeiten auf mehrere Personen verteilt. • Die Umsetzung des neuen Rechnungslegungsmodells (HRM 2) kann gemeinsam angepackt werden. Herausforderungen • Beide Gemeinden müssen dem gemeinsamen Steuerfuss zustimmen. • Die Prioritäten bei Investitionen müssen gesetzt werden. • Guthaben und Schulden beider Gemeinden werden zusammengelegt. 8 Verwaltung und Behörden Verwaltung Eine professionell geführte Verwaltung ist zentral. Sie soll sich nahe beim Kunden bewegen und optimale Dienstleistungen für die Einwohnerinnen und Einwohner erbringen. Die Verwaltung, die Behörden sowie alle Mitarbeitenden stellen zudem die Kontinuität in der Führung einer Gemeinde sicher. Eine Fusion würde die Möglichkeit bieten, die Professionalität auf allen Ebenen weiter zu steigern. Die Abteilungen der Verwaltung sollen als Kompetenzzentren wahrgenommen werden und die Einwohnerinnen und Einwohner im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Gemeindehaus, St. Antoni Chancen • Die Dienstleistungen werden weiter professionalisiert. • Die Stellvertretungen in allen Funktionen werden besser geregelt. • Die Kompetenzzentren können gestärkt werden (Allgemeine Verwaltung, Finanz- und Bauverwaltung). • Mitarbeitende können noch mehr gefördert werden. • Arbeitsprozesse können neu hinterfragt und optimiert werden. • Im Informatikbereich arbeiten die Gemeinden noch enger zusammen. Herausforderungen • Mittelfristig sind Einsparungen im Personalbereich eher unwahrscheinlich. • Bestehende Verwaltungsgebäude müssen optimal genutzt werden. Amtshaus, Tafers Behörden (Gemeinderat, Kommissionen, Vorstände) Das Besetzen von politischen Ämtern in kleinen Gemeinden wird immer schwieriger. Die Ansprüche an das Gemeinderatsmandat steigen weiter. Beide Gemeinden verfolgen ähnliche strategische Ziele und haben die gleichen Aufgaben zu meistern. Eine Fusion schafft grössere, professionellere Strukturen und könnte ein politisches Amt wieder attraktiver machen. Chancen • Eine klare Trennung zwischen strategischen und operativen Aufgaben findet statt. • Die Gemeinderäte haben keine operativen Arbeiten mehr zu leisten. • Die Gemeinderatsmandate werden attraktiver. Herausforderungen • Die neue Verteilung der Gemeinderatssitze muss vorgenommen werden. • Eine Veränderung und die Umsetzung neuer Strukturen sind anspruchsvoll. • Die Nähe zu Gemeindepolitikern muss gepflegt werden. 9 Primarschulen In Tafers und St. Antoni besuchten letztes Jahr total 458 Kinder die Primarschule. Bei einer Fusion würde neu ein einziger Schulkreis entstehen. Das revidierte Schulgesetz sieht jedoch vor, dass in einem Schulkreis mehrere Schulen bestehen können. Voraussetzung ist, dass an den Schulstandorten mindestens 8 Klassen gebildet werden können. Die Bevölkerungsentwicklung in beiden Gemeinden gewährleistet dies auch in Zukunft. Für die Schülerinnen und Schüler in den jeweiligen Dörfern würde sich daher nichts ändern – die Fusion hat auf die Schulstandorte keinen Einfluss. Primarschulhaus, Tafers Chancen • Die Kinder besuchen weiterhin in ihren Dörfern die Primarschule. • Die Schulleitungen bleiben bestehen und arbeiten intensiver zusammen. • Die Qualität der Schulen bleibt erhalten und kann sogar gesteigert werden. • Die Infrastruktur in beiden Schulen ist auf ähnlich gutem Niveau. Herausforderungen • Der Gemeinderat ist für zwei Schulen zuständig. • Die Schulstandorte sollten möglichst gleich behandelt werden. • Das neue Schulgesetz muss umgesetzt werden. Primarschulhaus, St. Antoni „Mit einem JA in der Konsultativabstimmung den Weg für die Details ebnen.“ Nicolas Bürgisser, Oberamtmann Sense 10 Entwicklung Eine Fusion hätte zur Folge, dass eine Gemeinde mit mehr als 5200 Einwohnerinnen und Einwohnern entsteht. Sie wäre somit die drittgrösste Gemeinde im Sensebezirk, mit dem entsprechenden Gewicht gegenüber dem Bezirk und dem Kanton. Tafers als Bezirkshauptort und regionales Wirtschaftszentrum würde gestärkt. Für Arbeitgeber dürfte der Standort noch interessanter werden, da er tendenziell tiefe Steuern aufweist und ein grosses Potenzial an Arbeitskräften bietet. Vor allem Tafers hat sich in den letzten 40 Jahren stark entwickelt. Derzeit gibt es jedoch so gut wie keine Baulandreserven mehr. St. Antoni hat hingegen ein moderates Wachstum erlebt und es steht noch Bauland für das Wohnen sowie das Gewerbe / die Industrie zur Verfügung. Bei einer Fusion müsste die Frage gestellt werden, wo die Schwerpunkte in Zukunft zu setzen sind (verdichtetes Bauen, Industrie, Erholung etc.). Eine einheitliche Ortsplanung müsste rasch aufgegleist werden. St. Antoni Tafers Chancen • Es bestehen mehr Möglichkeiten und Perspektiven, die Gemeinde zu entwickeln. • St. Antoni besitzt Baulandreserven von rund 70‘000 m2. • Das Dienstleistungs- und ÖV-Angebot kann gesteigert werden. • Ein interessanter Standort für Arbeitgeber kann entstehen. • Grosse Projekte können gemeinsam angepackt werden. Herausforderungen • Es ist eine rasche Einigung auf eine gemeinsame Ortsplanung zu treffen. • Die Zentrumslastigkeit darf die Randgebiete nicht schwächen. 11 Infrastruktur Wasser / Abwasser / Abfallentsorgung Die Trinkwasserpreise unterscheiden sich aktuell und sind bei einer Fusion anzupassen. In Tafers kostet der Kubikmeter im Moment 80 Rappen, dies bei einer Grundgebühr von CHF 50.-. In St. Antoni kostet das Trinkwasser CHF 1.30 pro Kubikmeter und dies bei einer Grundgebühr von CHF 100.-. Die Gebühren für das Abwasser unterscheiden sich indes nicht stark. Auch bei der Abfallentsorgung wären Schritte zur Vereinheitlichung nötig. Obwohl die Sackgebühren in beiden Gemeinden ähnlich sind, wird der Kehricht von unterschiedlichen Firmen abgeführt. Bestehende Zusammenarbeiten bei der Abfallentsorgung müssten überprüft werden. Galternbach Chancen • Ein gemeinsamer Unterhalt und die Verwaltung der Wasserversorgung schaffen Professionalität. • Im Bereich der ARA besteht die Zusammenarbeit bereits. • Beide ARA-Leitungsnetze sind in gutem Zustand. • Es können dezentrale Abfallsammelstellen entstehen. Herausforderungen • Die Trinkwassernetze sind nicht direkt verbunden • Es besteht keine einheitliche Vorgehensweise für Unterhaltsarbeiten (Leitungsnetze, Hydranten, Reservoire, Pumpwerke etc.) und Ablesung der Trinkwasserzähler. • Die Wasserpreise und die Grundgebühr sind uneinheitlich. • ARA: Keine der Gemeinden verfügt über einen genehmigten generellen Entwässerungsplan. • Abfall: Es müssen ortsnahe Sammelstellen zur Verfügung stehen. Liegenschaften / Werkhof / Hauswartdienst Beide Gemeinden sind im Besitz von Verwaltungs- und Finanzliegenschaften. Verwaltungsliegenschaften dienen unmittelbar der öffentlichen Aufgabenerfüllung (Gemeindehaus, Schulen, Turnhallen etc.). Der Wert dieser Liegenschaften würde bei einer Fusion auf insgesamt CHF 56.5 Mio. steigen. Finanzliegenschaften sind Objekte, die für die Gemeinde MietErträge abwerfen (Wohnungen, Restaurant-Pacht). Ihr Wert würde sich auf rund CHF 24.5 Mio. belaufen. Die Liegenschaften sind zum grössten Teil in gutem Zustand. Im Bereich Werkhof und Hauswartdienst liegen grosse Potenziale. So könnten diese Dienste zusammengeführt werden – Unterhalt von Rasen, Anlagen, Gebäuden, Sportplätzen, Friedhöfen und mehr. Chancen • Die Verwaltung und Bewirtschaftung der Liegenschaften kann vereinheitlicht werden. • Ein grosses Potenzial besteht bei der Werkhof-Zusammenarbeit und dem Hauswartdienst. • Der Maschinenpark kann besser ausgenützt werden. 12 Restaurant Senslerhof Herausforderungen • Die Zusammenarbeit beim Werkhof und Hauswartdienst erfordert mehr Koordination. • Die Finanzierung der Investitionen für den Neubau eines Werkhofgebäudes. Strassen Bei einer Fusion würde das gesamte Strassennetz rund 71 Kilometer betragen (momentan: Tafers 26 km, St. Antoni 45 km). In beiden Gemeinden ist das Strassennetz zum Teil sanierungsbedürftig. Gemäss Investitionsprogramm sind in Tafers bis 2020 Investitionen von rund CHF 3.4 Mio. in Strassensanierungen geplant. In St. Antoni sind es CHF 450‘000.- bis ins Jahr 2018. Chancen • Es entstehen Vorteile bei der Umsetzung von Strassenprojekten. • Gemeinsame Projekte können möglicherweise tiefere Preise erzielen. • Der Maschinenpark kann für beide Gemeinden genutzt werden. Dorfeinfahrt St. Antoni Herausforderungen • Prioritäten beim Strassenunterhalt sind festzulegen. • Die Sanierung von Strassen ist in beiden Gemeinden innert nützlicher Frist nötig. Feuerwehr Beide Gemeinden haben eine ähnlich grosse und strukturierte Feuerwehr. St. Antoni und Heitenried sind vereint in der Feuerwehr HESTA. Durch eine Fusion könnte eine gemeinsame Feuerwehr Tafers, St. Antoni und Heitenried entstehen. Im Sinne der Weiterentwicklung sind grössere und gut ausgerüstete Feuerwehren anzustreben. Dies ist ein Prozess, der schon am Laufen ist und sich in naher Zukunft mit oder ohne Gemeindefusionen ergeben wird. Chancen • Es könnte ein erweiterter Kreis der Feuerwehren angestrebt werden; z.B. Sense-Mittelland. • Die Feuerwehr formiert sich regional und kann sich am Grundauftrag orientieren. • Grössere Anschaffungen wie z.B. Tanklöschfahrzeug sind finanziell besser tragbar. Feuerwehr HESTA Herausforderungen • Eine optimale Strukturierung der Feuerwehr muss gewählt werden. • Die Anforderungen FriFire müssen auf dem ganzen Gebiet erfüllt werden können. • Die Zusammenarbeit mit Heitenried muss geklärt werden. 13 Verbände / Reglemente Vertreter der Gemeinden Tafers und St. Antoni nehmen schon heute Einsitz in den meisten grossen Verbänden des Sensebezirks (OS Sense, Region Sense, Alters- und Pflegeheim St. Martin etc.). Eine Fusion stärkt die Stellung der künftigen Gemeinde. Beide Gemeinden verfügen über zahlreiche Reglemente, Bestimmungen, Weisungen und Richtlinien für die gemeindeeigenen Angelegenheiten (Wasser-, Abwasser-, Kehrichtreglemente etc.). Erst bei einem definitiven Fusionsentscheid werden diese Dokumente überarbeitet und wo nötig zusammengelegt und vereinheitlicht. Alters- und Pflegeheim St. Martin Chancen • Die Stellung in den Verbänden nimmt zu und der Koordinationsaufwand ab. • Die Zusammenarbeit kann gestärkt werden. • Reglemente werden überprüft und harmonisiert. Herausforderungen • Die Struktur der Verbände hemmt kurzfristig wichtige Entscheidungen (Delegiertenversammlung, Vorstände, Revisionen, Statutenänderungen). • Die bestehenden Reglemente beider Gemeinden werden neu überprüft und vereinheitlicht. • Die Gebührentarife müssen harmonisiert werden. „Die Gemeindefusion ist ein interessantes Zukunftsprojekt. Geben wir grünes Licht für weitere Abklärungen und die Konkretisierung dieser Fusion! Damit werden wir auch die Dynamik für einen grösseren Gemeindezusammenschluss im mittleren Sensebezirk verstärken.“ Beat Vonlanthen, Staatsrat 14 Frage zur Konsultativabstimmung Sollen die Gemeinden von Tafers und St. Antoni eine Fusion im Detail prüfen? Empfehlung der Gemeinderäte Die Gemeinderäte von Tafers und St. Antoni empfehlen den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern die oben gestellte Frage mit „Ja“ zu beantworten. Wird mehrheitlich mit „Ja“ geantwortet, wären die Gemeinden dazu beauftragt, Zahlen und Fakten, die für das weitere Vorgehen wichtig sind, zusammenzutragen und eine Fusionsvereinbarung zu erstellen. Diese Informationen und Dokumente dienen sowohl den Gemeinderäten als auch der Bevölkerung als Entscheidungsgrundlage für die spätere Abstimmung. Über die eigentliche Fusion wird dann an der Urne entschieden. Der Zeitpunkt dafür ist noch offen. Bei einem „Nein“ würden die Fusionsabklärungen nicht weiter verfolgt. Fühlen Sie sich genug informiert, um an der Konsultativabstimmung teilzunehmen? Wenn nicht, können Sie sich weitere Informationen holen: • • • Im „Fusionsdossier“ auf den Gemeinde-Websites tafers.ch und stantoni.ch Bei den Ammännern Josef Cattilaz ([email protected] / 079 635 06 25) und Urs Klemenz ([email protected] / 026 495 00 20) An der Informationsveranstaltung vom 16. September 2015 um 20.00 Uhr in der Aula der OS, Tafers Das Abstimmungsmaterial wird spätestens drei Wochen vor der Konsultativabstimmung den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern zugestellt. 15 www.tafers.ch Tel. 026 494 80 10 artdeco-werbung.ch www.stantoni.ch Tel. 026 495 11 55
© Copyright 2024 ExpyDoc