Admira Fusion

Admira Fusion
Scientific Compendium
Inhalt
1. Einführung . ................................................................................................................................................................ 3
2. Leistungsprofil und Indikationen ................................................................................................................................... 3
2.1. Leistungsprofil ................................................................................................................................................... 4
2.2. Indikationen ...................................................................................................................................................... 5
3. Physikalische Parameter zur Randintegrität von Admira Fusion ........................................................................................ 6
3.1. Schrumpfung . ................................................................................................................................................... 6
3.2. Schrumpfungsstress ........................................................................................................................................... 7
3.3. Elastizitätsmodul ............................................................................................................................................... 8
3.4. Thermischer Ausdehnungskoeffizient......................................................................................................................9
4. Biokompatibilität von Admira Fusion ........................................................................................................................... 10
4.1. In vitro-Zytotoxizitätstest ................................................................................................................................... 10
4.2. Untersuchungen der Harzmatrix ........................................................................................................................ 11
4.2.1. Gaschromatographie / Hochleistungsflüssigkeitschromatographie................................................................. 12
5. Physikalische Parameter zur Stabilität von Admira Fusion ............................................................................................. 14
5.1. 3-Punkt-Biegefestigkeit .................................................................................................................................... 14
5.2. 3-Punkt-Biegefestigkeit nach Thermocycling . ..................................................................................................... 15
5.3. Druckfestigkeit ................................................................................................................................................ 16
5.4. Kantenstabilität ............................................................................................................................................... 17
5.5. Haftwerte auf Dentin ........................................................................................................................................ 18
5.6. Haftwerte auf Schmelz und Dentin .................................................................................................................... 19
6. Physikalische Parameter zur Oberflächenbeschaffenheit von Admira Fusion .................................................................... 20
6.1. Oberflächenhärte . ............................................................................................................................................ 20
7. Physikalische Parameter zum Verhalten in wässrigem Milieu von Admira Fusion .............................................................. 21
7.1. Löslichkeit in Wasser ........................................................................................................................................ 21
7.2. Wasseraufnahme .............................................................................................................................................. 22
8. Verarbeitungseigenschaften von Admira Fusion . ........................................................................................................... 23
8.1. Lichthärtezeiten ............................................................................................................................................... 23
8.2. Tageslichtbeständigkeit . ................................................................................................................................... 23
8.2. Röntgenopazität ............................................................................................................................................... 24
9. Klinische Studie ........................................................................................................................................................ 25
9.1. Klinische 6-Monatsergebnisse von Klasse-II-Füllungen ........................................................................................ 25
10. Literatur ................................................................................................................................................................. 29
AdheSE, Ceram X Mono, Clearfil SE Bond, Estelite ∑ Quick, Filtek Supreme XTE, Filtek Z250, Filtek Z350, Herculite XRV Ultra, Kalore, N‘Durance, Optibond All-in-one,
Premise, Scotchbond Universal, Spectrum TPH3, Synergy D6, Tetric EvoCeram, Venus Diamond und Vitrebond sind keine eingetragenen Warenzeichen der VOCO GmbH.
2
Scientific Compendium
1. Einführung
Admira Fusion ist das weltweit erste rein keramisch basierte
Transmissionselektronenmikroskopie-Aufnahme zeigt ein-
Füllungsmaterial. In ihm werden zwei herausragende Inno-
drucksvoll die einzelnen Bestandteile von Admira Fusion. Glas-
vationen in einem Material vereint, die Nanohybrid- mit der
keramikpartikel und Nanopartikel (in hellgrau dargestellt) sind
ORMOCER -Technologie. Neben einem sehr geringen
fest in die ORMOCER®-Harz Matrix (dunkelgrau) eingebettet.
Polymerisationsschrumpf und einem geringen Schrump-
In der rechten schematischen Darstellung wird noch einmal
fungsstress überzeugt das Material durch seine hohe Biokom-
die Gemeinsamkeit der Bestandteile deutlich: die chemische
patibilität, welche daraus resultiert, dass die chemische Basis
Basis ist immer Siliziumoxid. Ein weiterer wichtiger Faktor ist,
von Admira Fusion Siliziumoxid ist – und zwar sowohl bei den
dass es sich bei Admira Fusion um ein geschmeidiges, nicht-
Füllstoffen (Nano- und Glaskeramik-Füllpartikel) als auch bei
klebriges Material handelt, das sich sehr gut verarbeiten lässt
der Harzmatrix. Diese neuartige „Pure Silicate Technology“
und im Hinblick auf seine Handling-Eigenschaften, aber auch
macht Admira Fusion zu einem rein keramisch basierten
bezüglich seiner Festigkeit und Stabilität neue Maßstäbe setzt.
Füllungsmaterial, mit dem sich hochwertige Restaurationen im
Die einfache Hochglanzpolitur in Verbindung mit der hohen
Front- und Seitenzahnbereich erzielen lassen. In der folgenden
Oberflächenhärte und die hohe Farbstabilität garantieren Lang-
Abbildung ist die Matrix von Admira Fusion dargestellt. Die
lebigkeit und Ästhetik.
®
Nanopartikel
ORMOCER®-Harz
Glaspartikel
Erläuterung der „Pure Silicate Technology“
links: TEM-Aufnahme Admira Fusion in 20.000-facher Vergrößerung (Behrend 2014)
rechts: Schematische Zeichnung der TEM-Aufnahme mit Erläuterung
Dieses Scientific Compendium gibt Informationen über die
die Bereiche Randintegrität, Biokompatibilität, Stabilität,
technischen Eigenschaften von Admira Fusion. Im Detail
Oberflächenbeschaffenheit, Verhalten im wässrigen Milieu und
werden Studiendaten von Admira Fusion im Vergleich zu
Verarbeitungseigenschaften betreffen.
anderen marktrelevanten Füllungsmaterialien präsentiert, die
2
3
2. Leistungsprofil und Indikationen
2.1. Leistungsprofil
Admira Fusion
Füllstoffgehalt 84,0 Gew.-%
DIN 51081
Polymerisationsschrumpfung 1,25 Vol.-%
analog Watts et al.
Schrumpfungsstress 3,71 MPa
analog Watts et al.
3-Punkt-Biegefestigkeit 132 MPa
ISO 4049
Elastizitätsmodul 9,8 GPa
ISO 4049
Druckfestigkeit 307 MPa
analog ISO 9917
Oberflächenhärte 141,3 MHV
Universität Rostock
Kantenstabilität 171,9 N
Universität Manchester
Röntgenopazität 305 %Al
ISO 4049
Tageslichtbeständigkeit 198 s
ISO 4049
Wasseraufnahme 13,4 μg / mm³
ISO 4049
Wasserlöslichkeit ≤ 0,1 μg / mm³
ISO 4049
Thermischer Ausdehnungskoeffizient (α) 40,3*10-6 / K
Fraunhofer Institut Würzburg
Durchhärtetiefe 2,7 mm
ISO 4049
30,0 MPa
Universität São José dos Campos
23,8 MPa
Universität São José dos Campos
Zughaftung auf Schmelz (mit Futurabond M+: Self-Etch-Modus)
Zughaftung auf Dentin
(mit Futurabond M+: Self-Etch-Modus)
4
Scientific Compendium
2.2. Indikationen
Füllungen der Klassen I bis V
Unterfüllung (Füllungsbasis) in Kavitäten der Klassen I und II
Rekonstruktion von traumatisch beschädigten Frontzähnen
Verblendung von verfärbten Frontzähnen
Form- und Farbkorrekturen zur Verbesserung der Ästhetik
Verblockung, Schienung von gelockerten Zähnen
Facettenreparaturen, Reparaturen von Schmelzdefekten und
provisorischen K&B-Materialien
Erweiterte Fissurenversiegelung
Restauration von Milchzähnen
Stumpfaufbau
Composite-Inlays
4
5
3. Physikalische Parameter zur Randintegrität von Admira® Fusion
3.1. Schrumpfung
Messverfahren
Ergebnisse
Der Polymerisations-Volumenschrumpf wurde gemäß der von
Mit nur 1,25 Vol.-% ist Admira Fusion das Material mit dem
Prof. Watts (Universität Manchester) beschriebenen „bonded-
niedrigsten Volumenschrumpf im Vergleich zu den hier unter-
disc“ Methode bestimmt.
[1-3]
Hierzu wurde ein scheiben-
suchten Füllungsmaterialien.
förmiger Probenkörper des Füllungsmaterials mit einem
Durchmesser von ca. 8 mm und einer Höhe von ca. 1 mm
für insgesamt 40 Sekunden von der Unterseite belichtet
(Celalux 2, Softstart, VOCO). Mit Beginn der Lichthärtung
wurde der Polymerisationsschrumpf mit einem Messfühler von
der gegenüberliegenden Seite (Oberseite) über einen Zeitraum
von 30 Minuten aufgezeichnet.
[Vol.-%]
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0
Admira
Fusion
Ceram X
Mono
Estelite
Quick
∑
Filtek
Supreme
XTE
Herculite
XRV Ultra
Kalore
Premise
Volumenschrumpfung diverser Füllungsmaterialien während der Lichtpolymerisation (VOCO 2014).
Literatur
[1] Kim und Watts, 2004.
[2] Watts und Cash, 1991.
[3] Watts und Marouf, 2000.
6
Spectrum
TPH3
Synergy
D6
Tetric
EvoCeram
Venus
Diamond
Scientific Compendium
3.2. Schrumpfungsstress
Messverfahren
Ergebnisse
Der Schrumpfungsstress nach Polymerisation wurde nach
Die Schrumpfungsspannungen liegen bei den meisten ge-
der von Prof. Watts (Universität Manchester) entwickelten,
testeten Materialien um 6 MPa. Admira Fusion besitzt mit
sogenannten „bioman“-Methode bestimmt.
[1-2]
Hierfür wird
eine zylindrische Probe des Materials mit einer Höhe von
3,7 MPa den niedrigsten Schrumpfungsstress unter den hier
untersuchten Füllungsmaterialien.
0,75 mm und einem Durchmesser von 8 mm von unten durch
eine festsitzende Glasplatte für 40 Sekunden belichtet. Auf
der Oberseite des harzbasierten Füllungsmaterials befindet
sich ein mit der Messapparatur verbundener Stahlzylinder, der
zuvor mit einem Sandstrahler angeraut wird. Die auf diesen
Zylinder ausgeübte Kraft wird dann über einen Zeitraum
von 30 Minuten aufgezeichnet und anschließend die daraus
resultierende Polymerisations-Spannung des Füllungsmaterials
berechnet.
[MPa]
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Admira
Fusion
Ceram X
Mono
Estelite
Quick
∑
Filtek
Supreme
XTE
Herculite
XRV Ultra
Kalore
Premise
Spectrum
TPH3
Synergy
D6
Tetric
EvoCeram
Venus
Diamond
Ausmaß der Polymerisations-Schrumpfungsspannungen [MPa] getesteter Füllungsmaterialien (VOCO 2014).
Literatur
[1] Watts und Satterthwaite, 2008.
[2] Watts et al., 2003.
6
7
3.3. Elastizitätsmodul
Messverfahren
Ergebnisse
Der E-Modul wurde aus den Messungen der 3-Punkt-Biegefe-
Mit einem E-Modul von 9,8 GPa liegt Admira Fusion im oberen
stigkeiten durch Berechnung der Steigung im linearen Bereich
Mittelfeld des hier gezeigten Vergleichs.
der entsprechenden Biegefestigkeits-Messkurve ermittelt.
[1]
[GPa]
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Admira
Fusion
Ceram X
Mono
Estelite
Quick
∑
Filtek
Herculite
Supreme XRV Ultra
XTE
Elastizitätsmodul [GPa] verschiedener Füllungsmaterialien (VOCO 2014).
Literatur
[1] Ilie, 2004.
8
Kalore
N‘Durance Premise
Spectrum
TPH3
Synergy
D6
Tetric
Venus
EvoCeram Diamond
Scientific Compendium
3.4. Thermischer Ausdehnungskoeffizient
Messverfahren
Ergebnisse
Für die Messung des thermischen Ausdehnungskoeffizienten
In der Literatur werden die Ausdehnungskoeffizienten α von
α werden Probekörper von 2 × 2 × 30 mm vorbereitet. Die
Dentin und Schmelz mit 10,59*10-6 / K bzw. 16,96*10-6 / K
Längenausdehnung dieser Stäbchen wird in einem Bereich von
angegeben.[2] Admira Fusion kann diese Werte zwar nicht ganz
25 - 50 °C bei einer Erwärmungsrate von 1 Kelvin / Minute mit
erreichen, liegt aber deutlich näher am natürlichen Expansi-
einem Schubstangendilatometer bestimmt.
ons- bzw. Kontraktionsverhalten der natürlichen Zahnhartsub-
[1]
stanz als die ebenfalls getesten Materialien. Damit wird der
Stress an Füllungsrändern durch die thermische Ausdehnung
auf ein Minimum reduziert.
[10-6 / K]
70
60
50
40
30
20
10
0
Admira
Fusion
Estelite
Quick
∑
Filtek
Supreme
XTE
Herculite
XRV Ultra
Kalore
Spectrum
TPH3
Tetric
EvoCeram
Venus
Diamond
Thermischer Ausdehnungskoeffizient α der untersuchten Füllungsmaterialien (Fraunhofer Institut, ISC, Würzburg 2014).
Literatur
[1] Wolter, 2014.
[2] Xu et al., 1989.
8
9
4. Biokompatibilität von Admira® Fusion
4.1. In vitro-Zytotoxizitätstest
Messverfahren[1]
Ergebnisse
An der Medizinischen Hochschule Hannover wurde von Dr.
Der in-vitro Zytotoxizitätstest zeigt ein Zellwachstum von
Leyhausen ein In-vitro Zytotoxizitätstest durchgeführt. Die
100 % für Admira Fusion. Admira Fusion wird hiermit eine
Beurteilung der In-vitro Zytotoxizität an Zellkulturen wurde mit
exzellente Biokompatibilität zugesprochen.[2]
Hilfe von Extrakten der Harzbestandteile von Vitrebond
(3M ESPE) und Admira Fusion ermittelt, als Vergleich diente
dabei reines Nährmedium.
Zytotoxizitätsskala
Gradeinteilung
Proliferation [%] (bzgl. Kontrolle)
Interpretation
0
100 - 81
Nicht zytotoxisch
1
80 - 71
Schwach zytotoxisch
2
70 - 61
Mäßig zytotoxisch
3
60 - 0
Stark zytotoxisch
[%]
100
90
24 h
72 h
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Vitrebond
Admira Fusion
In-vitro Zytotoxizitätstest von Admira Fusion, reines Nährmedium, Vitrebond (3M ESPE) (Leyhausen, 2015).
Literatur
[1] Leyhausen, 1998.
[2] Leyhausen, 2015.
10
pure medium
Scientific Compendium
4.2. Untersuchungen der Harzmatrix
Lichthärtende Füllungsmaterialien werden mit Hilfe einer
dass nach Aushärtung Restmonomere verbleiben. Um einen
geeigneten Polymerisationslampe ausgehärtet. Es findet eine
geringen Anteil von Restmonomeren zu gewährleisten, oder
Polymerisationsreaktion statt, wobei der Reaktionsumsatz bei
noch besser, ein Vorhandensein von Restmonomeren im ausge-
einer solchen Polymerisationsreaktion bei maximal 70 % liegt.
härteten Komposit auszuschließen, gilt es Monomere mit sehr
Es kommt dabei auf die Art der eingesetzten Monomere an, in
vielen Verknüpfungseinheiten zu verwenden. Analysemethoden
wie fern Restmonomere im ausgehärteten Komposit verblei-
wie die Gaschromatographie und die Hochleistungsflüssigkeits-
ben. Es gilt die Faustformel, je mehr Verknüpfungseinheiten
chromatographie können zum Nachweis für verbliebene Rest-
ein Monomer trägt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit,
monomere verwendet werden.
4.2.1. Gaschromatographie / Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
Messverfahren[1] [2]
0 und 5,5 Minuten, sind Signale, die dem verwendeten Eluat
Die Probenkörper wurden einmal im unausgehärteten Zustand
zuzuordnen sind. Des Weiteren wird die Aussage, dass keine
und einmal im ausgehärteten Zustand über Nacht bei 37 °C in
klassischen Methacrylatmonomere verwendet werden, auch
einer Ethanol-Lösung (10 ml) gelagert. Aus diesen Lösungen
noch einmal durch die Analyse des bereits ausgehärteten
wurden Proben genommen und mittels Gaschromatographie
Prüfkörpers von Admira Fusion bestätigt (siehe Abbildung 2).
(GC) und Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)
Klassische Monomere, wie z. B. Bis-GMA, TEGDMA, GlyDMA
die Harzmatrix in die einzelnen Bestandteile getrennt. Für die
oder HEMA können mittels dieser Messmethode detektiert
Detektion von Harzmonomeren mit relativ kleiner Größe, bzw.
werden, was in dem Vergleichsspektrum des in Abbildung 3
niedrigem Molekulargewicht, wurde die Gaschromatographie
und 4 exemplarisch vorgestellten konventionellen Composites
verwendet. Harzmonomere mit relativ großer Größe, bzw.
der Fall ist. Dort sind sowohl im unausgehärteten Zustand als
hohem Molekulargewicht, wurden mittels der Hochleistungs-
auch im ausgehärteten Zustand des Composites konventionelle
flüssigkeitschromatographie detektiert.
Methacrylatmonomere nachzuweisen. Durch die Aushärtung
des Composites ist die Konzentration an unreagierten, frei vor-
Ergebnisse[3]
liegenden Monomeren um ein vielfaches geringer, was an den
Das Spektrum der Gaschromatographie in Abbildung 1 zeigt
deutlich schwächeren Signalen im Spektrum (Abbildung 4)
eindeutig, dass in Admira Fusion im unausgehärteten Zustand
zu erkennen ist. Den Signalen sind unter anderem die klas-
keine Methacrylatmonomere mit niedrigem Molekulargewicht
sischen Monomere Bis-GMA, bei 42,5 Minuten, GlyDMA bei
zum Einsatz kommen. Die ersten vier Messsignale, zwischen
14,2 Minuten und HEMA, bei 9,2 Minuten zuzuordnen.
Gaschromatographie-Spektrum Admira Fusion: unausgehärtet
[pa]
140
120
100
80
5.568
60
40
20
0
5
10
15
20
25
30
35
40
[t / min]
Abbildung 1: GC-Spektrum von Admira Fusion im unausgehärteten Zustand, interne Messung, VOCO 2015.
10
11
Gaschromatographie-Spektrum Admira Fusion: ausgehärtet
[pa]
140
120
100
80
40
5.568
60
20
0
5
10
15
20
25
30
35
40
[t / min]
Abbildung 2: GC-Spektrum von Admira Fusion im unausgehärteten Zustand, interne Messung, VOCO 2015.
Gaschromatographie-Spektrum konventionelles Composite: unausgehärtet
9.272
[pa]
180
160
140
40
20
0
5
10
15
20
25
30
35
42.500
41.365
60
5.090
5.322
5.559
80
22.070
100
13.459
13.802
14.260
7.697
120
40
[t / min]
Abbildung 3: GC-Spektrum eines konventionellen Composites im unausgehärteten Zustand, interne Messung, VOCO 2015.
Gaschromatographie-Spektrum konventionelles Composite: ausgehärtet
[pa]
120
9.264
100
80
5.567
40
14.256
60
20
0
5
10
15
20
25
30
Abbildung 4: GC-Spektrum eines konventionellen Composites im ausgehärteten Zustand, interne Messung, VOCO 2015.
12
35
40
[t / min]
Scientific Compendium
Mit Hilfe der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie ist es
anorganischen Matrix, die mit Methacrylatgruppen funktio-
möglich Materialien in ihre Bestandteile aufzutrennen, deren
nalisiert wurden. Nach Aushärtung von Admira Fusion wurde
Einzelbestandteile sehr viel größer und schwerer sind als die
erneut getestet, ob sich diese Monomere aus der ORMOCER®-
der zuvor gezeigten, die mittels Gaschromatographie-Methode
Harz-Matrix herauswaschen lassen. In Abbildung 6 ist
untersucht wurden. In Abbildung 5 wird veranschaulicht, dass
deutlich zu erkennen, dass keine Restmonomere detektiert
im unausgehärteten Zustand von Admira Fusion Monomere
wurden. Grund dafür ist der Einsatz der multifunktionellen
der ORMOCER®-Harz-Matrix zu detektieren sind. Diese sind
ORMOCER®-Harzbausteine, dadurch wird eine effektive Ver-
sehr deutlich zwischen 34 und 40 Minuten zu erkennen. Es
netzung innerhalb des Polymers erreicht.
handelt sich hierbei um große vorkondensierte Moleküle einer
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie-Spektrum Admira Fusion: unausgehärtet
[mAU]
1000
800
600
400
200
0
5
10
15
20
25
30
35
40
[t / min]
Abbildung 5: HPLC-Spektrum von Admira Fusion im unausgehärteten Zustand, interne Messung, VOCO 2015.
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie-Spektrum Admira Fusion: ausgehärtet
[mAU]
1000
800
600
400
200
0
5
10
15
20
25
30
35
40
[t / min]
Abbildung 6: HPLC-Spektrum von Admira Fusion im ausgehärteten Zustand, interne Messung, VOCO 2015. Literatur
[1] Kolb, 2003.
[2] Meyer, 2009.
[3] F&E VOCO GmbH, 2015.
12
13
5. Physikalische Parameter zur Stabilität von Admira® Fusion
5.1. 3-Punkt-Biegefestigkeit
Messverfahren
Ergebnisse
Das Verfahren zur Ermittlung der 3-Punkt-Biegefestigkeit
Admira Fusion liefert eine Biegefestigkeit von 132 MPa.
wird in der ISO 4049 beschrieben.[1] Gemäß dieser Norm
Interessant ist ein Vergleich mit Dentin, für das in der Literatur
wurden Prüfkörper mit den Maßen 2 × 2 × 25 mm
eine Biegefestigkeit von 165,6 MPa angegeben ist.[2]
vorbereitet und in einem Kraft-Weg-Messgerät mit insgesamt
0,75 ± 0,25 mm / min belastet. Die Prüfkörper liegen dabei
auf zwei Stäben auf, während von oben der Druck mittig über
einen dritten Stab appliziert wird. Die angegebene Biegefestigkeit ist derjenige Wert, bei dem der Prüfkörper bricht. In der
ISO-Norm ist ein Minimalwert von 80 MPa für lichthärtende
Füllungsmaterialien auf Composite-Basis vorgeschrieben.
[MPa]
200
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Admira
Fusion
Ceram X
Mono
Estelite
Quick
∑
Filtek
Herculite
Supreme XRV Ultra
XTE
Kalore
3-Punkt-Biegefestigkeit [MPa] der getesteten Füllungsmaterialien (VOCO 2014).
Literatur
[1] ISO 4049, International Organization for Standardization.
[2] Jameson et al., 1993.
14
N‘Durance Premise
Spectrum
TPH3
Synergy
D6
Tetric
Venus
EvoCeram Diamond
Scientific Compendium
5.2. 3-Punkt-Biegefestigkeit nach Thermocycling
Messverfahren
Ergebnisse
Zur Simulation der Alterung von Werkstoffen werden diese
Erwartungsgemäß sind die nach dem Thermocycling ermit-
einem sogenannten Thermocycling unterworfen. In diesem
telten Werte für die Biegefestigkeit etwas geringer als vor der
Verfahren werden die Prüfkörper abwechselnd im wässrigen
künstlichen Alterung. Verglichen mit dem Ausgangswert (vor
Medium auf 55 °C erwärmt und auf 5 °C abgekühlt. Dieser
Thermocycling) zeigt Admira Fusion mit einem Wert von
Zyklus wurde in dieser Messung insgesamt 3000-mal durch-
104 MPa eine im Vergleich sehr gute 3-Punkt-Biegefestigkeit.
laufen. Anschließend wurde die 3-Punkt-Biegefestigkeit wie
bereits unter 5.1. beschrieben ermittelt.[1]
[MPa]
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Admira
Fusion
Ceram X
Mono
Estelite
Quick
∑
Filtek
Herculite
Supreme XRV Ultra
XTE
Kalore
N‘Durance Premise
Spectrum
TPH3
Synergy
D6
Tetric
Venus
EvoCeram Diamond
3-Punkt-Biegefestigkeit nach Thermocycling [MPa] der getesteten Füllungsmaterialien (VOCO 2014).
Literatur
[1] ISO 4049, International Organization for Standardization.
14
15
5.3. Druckfestigkeit
Messverfahren
Ergebnisse
Die Messung der Druckfestigkeit wurde analog des in der
Admira Fusion zeigt in dieser Messung eine Druckfestigkeit
ISO 9917 beschriebenen Verfahrens zur Prüfung von Ze-
von 307 MPa, ähnlich der des Dentins (297 MPa).[2]
menten durchgeführt.[1] Dazu wurden 6 mm hohe Zylinder
mit einem Durchmesser von 3 mm hergestellt. Der Prüfkörper
wurde anschließend mit einer Kraft von 50 ± 16 N / min belastet, bis dieser unter der aufgelegten Last versagt. Die Last,
unter der die Prüfkörper zerbrechen, wird als Druckfestigkeit
bezeichnet.
[MPa]
500
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Admira
Fusion
Ceram X
Mono
Estelite
Quick
∑
Filtek
Herculite
Supreme XRV Ultra
XTE
Druckfestigkeiten [MPa] aller getesteten Füllungsmaterialien (VOCO 2014).
Literatur
[1] ISO 9917, International Organisation for Standardization.
[2] Craig und Peyton, 1958.
16
Kalore
N‘Durance Premise
Spectrum
TPH3
Synergy
D6
Tetric
Venus
EvoCeram Diamond
Scientific Compendium
5.4. Kantenstabilität
Messverfahren[1]
Ergebnisse
Die Kantenstabilität wurde an der Universität Manchester mit
Die Kantenstabilität von Admira Fusion beträgt 171,9 N, was
einem speziellen Messgerät (CK10, Engineering Systems)
in dieser Studie den besten Wert darstellt.
ermittelt.
[2]
Dazu wurden Testkörper mit einem Durchmesser
von 12 mm und einer Höhe von 2,5 mm angefertigt und für
7 Tage bei 37 °C in Wasser gelagert. Der Druck wurde mit
einer Diamantspitze 0,5 mm vom Rand entfernt aufgelegt, die
Geschwindigkeit betrug 1 mm / min. Sowohl Chipping als auch
ein vollständiger Bruch wurden als Fehler gewertet. Die Detektion wurde über einen akustischen Sensor realisiert.
[N]
200
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Admira
Fusion
Filtek
Supreme
XTE
Filtek Z250
Kalore
N‘Durance
Premise
Spectrum
TPH3
Venus
Diamond
Kantenstabilität [N] von diversen Füllungsmaterialien (Watts 2014).
Literatur
[1] Watts und Silikas, 2008.
[2] Watts und Silikas, 2014.
16
17
5.5. Haftwerte auf Dentin
Messverfahren
Ergebnisse
Folgende Studie von Giannini et al. wurde an der Universität
Admira Fusion erreichte mit allen im Test untersuchten Adhäsiv-
von Campina (Brasilien) durchgeführt.[1] Die Adhäsiv-Systeme,
Systemen beachtliche Mikrozughaftungswerte auf Dentin.
die in der unten abgebildeten Grafik dargestellt sind, wurden
Langfristig intakte Füllungen bzw. Füllungsränder sind von der
im Self-Etch-Modus nach Herstellerangaben auf die entspre-
Güte des Haftverbunds zwischen Zahnhartsubstanz und Adhäsiv
chend präparierten Dentinprüfkörper appliziert. Als Füllungs-
abhängig, und diese ist natürlich u.a. durch die Qualität des
material wurde für alle Versuche Admira Fusion verwendet.
Adhäsiv Systems bestimmt. Ebenso wichtig ist aber auch der
Dieses wurde auf die jeweilige Adhäsivschicht aufgetragen und
geschaffene Verbund zwischen Adhäsiv und Füllungsmaterial,
entsprechend Herstellerangaben lichtgehärtet. Die Prüfkör-
um langfristig intakte Restaurationen zu gewährleisten. Die
per wurden dann für 24 Stunden in Wasser gelagert und im
Kompatibilität mit den hier getesteten Adhäsiv-Systemen wird
Anschluss die Zughaftungsmessungen mittels einer Universal-
anhand der gemessenen Werte eindrucksvoll demonstriert. Die
Prüfmaschine durchgeführt.
universelle Kompatibilität ist auf alle marktrelevanten AdhäsivSysteme übertragbar, es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um
Self-Etch-, Total-Etch- oder Universaladhäsive handelt.
[MPa]
70
60
50
40
30
20
10
0
Futurabond U
Futurabond M+
Scotchbond
Universal
AdheSE
Universal-Adhäsive
Mikro-Zughaftungswerte [MPa] auf Dentin von Admira Fusion mit verschiedenen Adhäsiven (Giannini 2015).
Literatur
[1] Giannini et al., 2015.
18
Clearfil SE
Bond
Self-Etch-Adhäsive
Optibond
All-in-one
Scientific Compendium
5.6. Haftwerte auf Schmelz und Dentin
Messverfahren[1]
Ergebnisse
Die Studie wurde an der Universität von São José dos Campos
Die Zughaftungswerte, die in der Abbildung grafisch dargestellt
(Brasilien) unter der Leitung von Prof. Torres durchgeführt. Dafür
sind, unterscheiden sich nicht signifikant für die untersuchten
wurden 80 frisch extrahierte Rinderzähne nach entsprechender
Füllungsmaterialien, respektive Adhäsiv-Systeme. Beide
Lagerung gereinigt, vorbereitet, in zwei Gruppen (n = 40) geteilt
verwendeten Universal-Adhäsive zeigen sehr gute Haftwerte,
(Schmelz und Dentin) und spezifisch präpariert. Die Prüfkör-
sowohl in Kombination mit dem ORMOCER®-basierten Fül-
per wurden in eine Acrylharzmatrix eingebettet und für jedes
lungsmaterial Admira Fusion als auch mit dem methacrylat-
Composite Füllungsmaterial nochmals in zwei Gruppen (n = 20)
basierten Füllungsmaterial Filtek Z350.
unterteilt, respektive des Adhäsiv-Systems (Futurabond M+
(VOCO) und Scotchbond Universal (3M ESPE)). Das jeweilige
Universal-Adhäsiv-System wurde im Self-Etch-Modus nach Herstellerangaben appliziert. Daraufhin wurde eine 2-mm-Schicht
des Füllungsmaterials (Admira Fusion (VOCO), Filtek Z 350
(3M ESPE)) mit Hilfe einer Silikonmatrix auf den Prüfkörper
appliziert und für 20 s lichtgehärtet. Nach Abnahme der Matrix
wurde der Block erneut für 20 s lichtgehärtet. Die Zughaftungsmessung wurde mit Hilfe einer Universal-Prüfmaschine
(DL200MF, Emic) durchgeführt.
[MPa]
40
Futurabond M+
35
Scotchbond Universal
30
25
20
15
10
5
0
Dentin
Schmelz
Admira Fusion
Schmelz
Dentin
Filtek Z350
Zughaftungswerte [MPa] auf Schmelz und Dentin von Admira Fusion und Filtek Z 350 mit verschiedenen Adhäsiven (Torres 2015).
Literatur
[1] Torres et al., 2015.
18
19
6. Physikalische Parameter zur Oberflächenbeschaffenheit von
Admira® Fusion
6.1. Oberflächenhärte
Messverfahren
Ergebnisse
In einer Untersuchung der Universität Rostock wurde die Ober-
Admira Fusion zeigt in dieser Untersuchung mit 141 MPa eine
flächenhärte von Admira Fusion ermittelt. Hierzu wurde die
sehr hohe Oberflächenhärte. Dieser hohe Wert verspricht eine
Mikrohärte (nach Vickers) an lichtgehärteten 2 × 2 mm großen
langfristige Resistenz gegenüber Abrasionserscheinungen der
Prüfkörpern gemessen.[1] Die Oberfläche wurde zunächst mit
Oberfläche sowie eine hohe Formstabilität der Okklusalfläche.
Schleifpapier behandelt. Im Anschluss wurde ein standardisiertes Diamant-Prisma mit einer Kraft von 1 N und einer
Eindringgeschwindigkeit von 0,2 N / Sekunde auf den Prüfkörper aufgelegt. Nach einer Verweildauer von 5 Sekunden wurde
der Diamant wieder entfernt und der verbleibende Abdruck
im Prüfkörper vermessen. Aus den Dimensionen des Abdrucks
konnte die Mikro-Vickershärte berechnet werden.
[MHV]
225
200
175
150
125
100
75
50
25
0
Admira
Fusion
Ceram X
Mono
Estelite
Quick
∑
Filtek
Supreme
XTE
Herculite
XRV Ultra
Oberflächenhärte [MHV] verschiedener Composite-Materialien (Behrend 2014).
Literatur
[1] Behrend, 2014.
20
Kalore
N‘Durance
Premise
Spectrum
TPH3
Tetric
EvoCeram
Venus
Diamond
Scientific Compendium
7. Physikalische Parameter zum Verhalten in wässrigem Milieu von
Admira® Fusion
7.1. Löslichkeit in Wasser
Messverfahren
Ergebnisse
Die Löslichkeit von Admira Fusion in Wasser wurde nach der
Admira Fusion zeichnet sich durch eine äußerst geringe Lös-
ISO-Norm 4049 bestimmt.[1] Dazu wurden Probekörper mit
lichkeit von < 0,1 µg / mm³ in Wasser aus. Eine langfristige
einem Durchmesser von 15,0 ± 0,1 mm und einer Höhe von
Destabilisierung durch Ausspülungsprozesse während der
1,0 ± 0,1 mm lichtgehärtet. Nach Bestimmung des Aus-
Liegedauer der Füllung ist somit höchst unwahrscheinlich.
gangsgewichts wurden die Probekörper für 7 Tage bei 37 °C
in Wasser gelagert. Anschließend wurden die Probekörper
herausgenommen, mit Wasser abgespült und abgetupft, bis
auf der Oberfläche keine Feuchtigkeit mehr sichtbar war. Nach
dem Aufbewahren in einem Vakuum bei 37 °C wurde das
Gewicht erneut bestimmt und die aus dem Vergleich mit dem
Ausgangsgewicht resultierende Wasserlöslichkeit berechnet.
In der Norm ISO 4049 wird eine Wasserlöslichkeit von
≤ 7,5 µg / mm³ vorgeschrieben.
[µg / mm3]
3
2,5
2
1,5
1
0,5
0
Admira
Fusion
Ceram X
Mono
Estelite
Quick
∑
Filtek
Herculite
Supreme XRV Ultra
XTE
Kalore
N‘Durance Premise
Spectrum
TPH3
Synergy
D6
Tetric
Venus
EvoCeram Diamond
Wasserlöslichkeit [µg / mm3] verschiedener Füllungsmaterialien (VOCO 2014).
Literatur
[1] ISO 4049, International Organisation for Standardization.
20
21
7.2. Wasseraufnahme
Messverfahren
Ergebnisse
Die Wasseraufnahme wurde nach ISO 4049 bestimmt.
Ein Vergleich der Wasseraufnahme zeigt, dass Admira Fusion
Dazu wurden Probekörper der getesteten Composites mit
mit nur 13,4 µg / mm3 einen der geringsten Werte der hier
einem Durchmesser von 15,0 ± 0,1 mm und einer Höhe von
getesteten Füllungsmaterialien aufweist. Diese geringe Was-
1,0 ± 0,1 mm lichtgehärtet. Nach Bestimmung des Ausgangs-
seraufnahme lässt ein nur geringes Quellverhalten der Füllung
gewichts wurden die Probekörper für 7 Tage bei 37 °C in Was-
vermuten und spricht somit auch für langfristig form- und
ser gelagert, danach herausgenommen, mit Wasser abgespült
farbstabile Füllungen.
[1]
und abgetupft, bis auf der Oberfläche keine Feuchtigkeit mehr
sichtbar war. Die Probekörper wurden 15 s in der Luft hin- und
her geschwenkt und 1 min nach dem Herausnehmen aus dem
Wasser gewogen. Aus diesem Wert ergibt sich die Wasseraufnahme. Die ISO 4049 schreibt eine Wasseraufnahme von
≤ 40 µg / mm³ vor.
[µg / mm3]
30
25
20
15
10
5
0
Admira
Fusion
Ceram X
Mono
Estelite
Quick
∑
Filtek
Herculite
Supreme XRV Ultra
XTE
Kalore
Wasseraufnahme [µg / mm3] der untersuchten Füllungsmaterialien (VOCO 2014).
Literatur
[1] ISO 4049, International Organization for Standardization.
22
N‘Durance Premise
Spectrum
TPH3
Synergy
D6
Tetric
Venus
EvoCeram Diamond
Scientific Compendium
8. Verarbeitungseigenschaften von Admira® Fusion
8.1. Lichthärtezeiten
Der Photoinitiator in Admira Fusion ist Campherchinon,
LED- bzw. Halogenlampen mit einer minimalen Energielei-
welcher mit allen handelsüblichen Lichthärtegeräten angeregt
stung von 500 mW / cm²
werden kann. Abhängig von der Opazität der einzelnen Farben
20 s: A1, A2, A3, A3.5, A4, B1, B2, B3, C2, D3, BL,
und der Lichtleistung der Lampen ergeben sich folgende
Inzisal, GA3.25
Belichtungszeiten:
40 s: OA1, OA2, OA3, OA3.5, GA5
8.2. Tageslichtbeständigkeit
Testverfahren
Ergebnisse
Die Tageslicht- oder Umgebungslichtbeständigkeit wurde
entsprechend der ISO 4049 bestimmt.
[1]
Kleine Portionen von
etwa 30 mg des Materials wurden in Form einer Kugel einem
Eine Tageslichtbeständigkeit von 3 Minuten und 20 Sekunden
ermöglicht dem Anwender von Admira Fusion eine praxisgerechte Durchführung der Füllungslegung.
definierten Umgebungslicht (8000 ± 1000 lux) ausgesetzt. Im
Abstand von 5 Sekunden wurde je eine Kugel zwischen zwei
Glasplatten bis auf eine dünne Schicht zusammengedrückt.
Sobald das Material bei diesem Vorgang Risse oder andere
Inhomogenität aufwies, galt die Tageslichtbeständigkeit als
überschritten.
[min]
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Admira
Fusion
Ceram X
Mono
Estelite
Quick
∑
Filtek
Supreme
XTE
Herculite
XRV Ultra
Kalore
Premise
Spectrum
TPH3
Synergy
D6
Tetric
EvoCeram
Venus
Diamond
Ermittelte Tageslichtbeständigkeit verschiedener Füllungsmaterialien (VOCO 2014).
Literatur
[1] ISO 4049, International Organization for Standardization.
22
23
8.3. Röntgenopazität
Testverfahren
Ergebnisse
Zur Bestimmung der Röntgenopazität wurden Probekörper mit
Admira Fusion zeigt eine Röntgenopazität von 305 %Al.
einem Durchmesser von 15 mm und einer Höhe von 2 mm
Dadurch wird eine gute Sichtbarkeit auch bei Vorliegen dünner
hergestellt, von denen anschließend eine Röntgenaufnahme
Schichten im Röntgenbild garantiert, was den Anwender in
(7 mA; 60 kV; 0,04 s) angefertigt wurde. Als Vergleichsrefe-
seiner Befundaufnahme unterstützt.
renz diente ein treppenförmiger Aluminiumkörper. Zur Bestimmung wurden die Höhen dieser Stufen aus Aluminium sowie
die Dicke der Probekörper mit einer Genauigkeit von 0,01 mm
bestimmt. Außerdem erfolgte für beide eine Bestimmung der
Grauwerte. Aus diesen Werten wurde dann mittels linearer
Regression die Röntgenopazität in Aluminiumäquivalenten
berechnet.[1]
[%Al]
500
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Admira
Fusion
Estelite
Quick
∑
Filtek
Supreme
XTE
Herculite
XRV Ultra
Kalore
Werte [%Al] zur Beschreibung der Röntgenopazität von Füllungsmaterialien (VOCO 2014).
Literatur
[1] ISO 4049, International Organization for Standardization.
24
Premise
Synergy
D6
Tetric
EvoCeram
Venus
Diamond
Scientific Compendium
9. Klinische Studie
9.1. Klinische 6-Monatsergebnisse von Klasse-II-Füllungen
Ziel
Studiendesign
Die auf 24 Monate angelegte Studie zeigt die klinische
Insgesamt wurden 30 Patienten ausgewählt, die sowohl
Bewertung von Klasse-II-Restaurationen, die zum einen mit
eine Klasse-II-Füllung mit Admira Fusion als auch eine
dem Nanohybrid-ORMOCER -Füllungsmaterial Admira Fusion
Klasse-II-Füllung mit GrandioSO erhalten haben. Dabei
(VOCO) und zum anderen mit dem Nanohybrid-Composite
wurden sehr tiefe Kavitäten zuerst mit einem Calciumhydroxid-
GrandioSO (VOCO) versorgt wurden.
Zement (Dycal, Dentsply) und anschließend mit einer dünnen
®
[1]
Schicht eines konventionellen Glasionomerzements gefüllt.
Tiefe Kavitäten wurden mit einem konventionellen Glasionomerzement unterfüllt. Als Adhäsiv wurde in allen Fällen
Futurabond M+ verwendet, dieses wurde im Self-Etch-Modus,
gemäß den Herstellerangaben, appliziert. Die Füllungsmaterialien wurden inkrementweise in die Klasse-II-Kavitäten eingebracht und jeweils nach Herstellerangaben lichtgehärtet. Zwei
unabhängige Gutachter führten die klinischen Beurteilungen
der Restaurationen durch. Als Bewertungskriterien dienten die
nach Hickel veröffentlichten FDI-Kriterien.[2] [3] Als Intervalle
für die Beurteilungen wurden folgende Zeiträume gewählt:
initial (nach 7 Tagen), nach 6 Monaten, nach 12 Monaten und
nach 24 Monaten.
Recall-Übersicht
Verwendetes Füllungsmaterial
Anzahl der begutachteten Restaurationen
Initial
6 Monate
Admira Fusion
30
30
GrandioSO
30
30
Gesamtrestaurationen
60
60
Ergebnisse
Die nach dem ersten Recall (6 Monate) erhaltenen Zwischenergebnisse ergeben ein durchweg positives Bild für Admira
Fusion und auch GrandioSO. Die Abbildungen 1 - 3 zeigen die
einzelnen Evaluierungskriterien nach ästhetischen, funktionalen
und biologischen Gesichtspunkten. Beide Füllungsmaterialien
können mit exzellenten Ergebnissen punkten, die sie ihrer besonderen chemischen Zusammensetzung verdanken.
Literatur
[1] Torres et al., 2015.
[2] Hickel et al., 2007.
[3] Hickel et al., 2010.
24
25
exzellent / sehr gut
Monate
0
Oberflächenglanz
6
0
Verfärbung
Oberfläche
6
0
Verfärbung
Rand
6
Farbübereinstimmung /
Transluzenz
Ästhetische
anatomische
Form
0
6
0
6
26
befriedigend / ausreichend
unbefriedigend
schlecht
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Ästhetische Parameter
gut
0 %
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
60 %
70 %
80 %
90 %
100 %
Scientific Compendium
exzellent / sehr gut
Monate
0
Materialbruch /
Retention
6
0
Randadaption
6
Okklusale
Konturen /
Abrasion
Approximale
anatomische
Form
(Kontaktpunkt)
Approximale
anatomische
Form (Kontur)
0
6
0
6
0
6
gut
befriedigend / ausreichend
unbefriedigend
schlecht
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
0 %
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
60 %
70 %
80 %
90 %
100 %
Funktionelle Parameter
26
27
exzellent / sehr gut
Monate
Postoperative
Sensitivitäten
und
Zahngesundheit
Rückkehr der
Karies, Erosion
und Abfraktion
0
6
0
6
0
Zahnintegrität
6
0
Parodontale
Reaktion
6
0
Benachbartes
Weichgewebe
6
Orale und
generelle
Gesundheit
0
6
28
befriedigend / ausreichend
unbefriedigend
schlecht
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Admira Fusion
GrandioSO
Biologische Parameter
gut
0 %
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
60 %
70 %
80 %
90 %
100 %
Scientific Compendium
10. Literatur
Behrend et al., Universiät Rostock, Deutschland, Bericht an
VOCO 2014.
Watts DC, Marouf AS: Optical specimen geometry in bondeddisk shrinkage-strain measurements on light-cured biomaterials, Dent Mater 2000, 16: 447 - 451.
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DIN EN ISO 9917:2010-08(D).
Giannini et al., Universität Campina, Brasilien, Bericht an
VOCO, 2015.
Hickel R, Peschke A, Tyas M, Mjor I, Bayne S, Peters M, et al.
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Watts DC, Satterthwaite JD: Axial shrinkage-stress depends
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28
29
30
Scientific Compendium
30
31
VOCO GmbH
Anton-Flettner-Straße 1-3
27472 Cuxhaven
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