PDF Nah Dran 2016-002 - kfd

Februar | 2 016
nah dran
Beilage des Diözesanverbandes Münster
zu Frau und Mutter – Zeitschrift der kfd
Berufe mit Zukunft
Equal Pay Day 2016 im Bistum Münster
Auch 2016 macht die kfd am Equal Pay Day (EPD) auf
die ungleiche Bezahlung und Bewertung der Arbeit von
Frauen und Männern aufmerksam. Bis zum 19. März
müssen Frauen 2016 arbeiten, um durchschnittlich genauso viel verdient zu haben wie ihre männlichen Kollegen bereits bis zum 30. Dezember 2015.
Die Lücke zwischen dem Durchschnittseinkommen von
Frauen und Männern beträgt laut Statistischem Bundesamt immer noch 22 Prozent und ist auch ein Grund für
die verbreitete Altersarmut von Frauen.
Bei der diesjährigen gemeinsamen Auftaktveranstaltung
des kfd-Diözesanverbandes, der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und des Familienbundes der Katholiken
am 22. Januar referierte Sarah Lillemeier zu den Fragen
der Entgeltgerechtigkeit. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der
Universität Duisburg-Essen gab Einblicke in das diesjährige Schwerpunktthema „Berufe mit Zukunft“. Berufe,
in denen traditionell vorwiegend Frauen oft schlecht bezahlt und gesellschaftlich wenig wertgeschätzt arbeiten,
müssen aufgewertet werden. Zum Beispiel gilt das für Erzieherinnen, Altenpflegerinnen, Beraterinnen, Krankenschwestern, Reinigungsfachkräfte und Friseurinnen.
Karin Münster, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft
Münsterscher Frauenorganisationen (AMF) und kfd-Mitglied, unterstützt den EPD: „Weil es mir ein Anliegen ist,
dass die nachfolgenden Frauengenerationen im Wirtschaftsleben gleichwertig gestellt sind. Wir müssen dafür
sorgen, dass die Leistungen von Frauen besser bezahlt
werden und dass dies durch die Medien in der Öffentlichkeit auch deutlich gemacht wird.“ Für den Aktionstag am
19. März 2016, an dem viele kfd-Ortsgruppen Informationsstände an öffentlichen Plätzen veranstalten und auf
den Gleichbezahltag aufmerksam machen, wünscht sie
gutes Gelingen. Mehr Infos unter www.kfd-muenster.de/
projekte im Internet. AN
Lilo Passlick (hinten) und Marianne Urbanek-Westermann
engagieren sich für den EPD 2016. Foto Ralf Emmerich
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100 Jahre kfd Münster
WEM GEHÖRT DIE SCHÖPFUNG?
g ruppen k ö nnen ne t ze der g eme i n s c h af t kn ü pfen
A R B E ITSG R U P P E Z U M TH E M A B IO - PAT E N T E g e g r ü nde t
Der kfd-Diözesanverband Münster feiert dieses Jahr
sein 100-jähriges Bestehen. Unter dem Motto „100 Jahre
kfd und mehr …“ sind verschiedene Aktionen und
Festveranstaltungen geplant. Die Aktion des kfd-Bundesverbandes „Häng Dich rein ins Netz, das Frauen
trägt!“ ist dabei als fester Bestandteil in das Jubiläumsjahr eingebunden.
Mit dieser Aktion machen die kfd-Mitglieder auf die
Stärke der kfd aufmerksam, die unter anderem darin besteht, dass der Verband bundesweit von 500.000 Mitgliedern getragen wird. Mit ihren vielen tausend Angeboten
und als hörbare Stimme in Kirche, Gesellschaft und Politik zeigen kfd-Frauen in ganz Deutschland seit mehr als
einem Jahrhundert, was ihnen am Herzen liegt.
Um das Bild dieses kfd-Netzes optisch und öffentlich zu
visualisieren, erhält jede kfd-Ortsgruppe ein eigenes
Netz. Die Idee: Für jedes im Jahr 2016 neu gewonnene
Mitglied wird ein Stern ins Netz gehängt. Je mehr neue
Mitglieder sich hier „reinhängen“, desto dichter wird
das Netz der Frauengemeinschaft.
Wie groß dieses Mitgliedernetz im Diözesanverband
Münster ist, wird sich beim Jubiläumsfest am 9. Oktober auf dem Domplatz in Münster zeigen. Dann soll aus
den einzelnen Netzen der Ortsgruppen ein riesiges Netz
gespannt werden. Auch auf Bundesebene ist eine Abschlussveranstaltung der kfd-Aktion geplant, Informationen dazu folgen in „Frau und Mutter“.
Der Diözesanverband wird über die Dekanatsversammlungen die Aktionspakete des Bundesverbandes verteilen. Über weitere Bestellmöglichkeiten informiert die
Internetseite www.kfd-muenster.de sowie der aktuelle
Newsletter des Diözesanverbandes. AN
BUNDESWEITER AUFTAKT
„ Ta g der D i ak o n i n “ A M 2 9 . A P R I L I N M Ü N ST E R
Der bundesweite Gottesdienst zum Diakonat der Frau
findet dieses Jahr in der münsterischen Petrikirche
statt. Alle kfd-Mitglieder des Diözesanverbandes Münster sowie Interessierte sind dazu herzlich eingeladen.
Am „Tag der Diakonin“ wird der heiligen Katharina von
Siena gedacht. Mit Gebeten und in Gesprächen wird jedes Jahr am 29. April ein Zeichen für die Zulassung von
Frauen zum diakonischen Dienst gesetzt. Der geplante
Programmablauf für den 29. April 2016 in Münster:
15.30 Uhr Eröffnungsrunde und Gespräch
16.50 Uhr Wortgottesdienst bis circa 17.30 Uhr
18.00 Uhr Begegnung bei Imbiss und Wein im Foyer
der Bezirksregierung am Domplatz
Pflanzenzüchtung und Bio-Patente waren Themen der Delegiertenversammlung der Katholischen Landfrauenbewegung in Coesfeld. Foto privat
Im Rahmen der Delegiertenversammlung der Katholischen Landfrauenbewegung (KLFB) in Coesfeld erläuterte Verena Kämmling, Referentin für Pflanzenbau im
Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband, moderne Verfahren der Pflanzenzüchtung und die rechtlichen Tücken des Bio-Patentrechts.
Einzelne Züchtungsverfahren können zwar nicht patentiert werden, so Kämmling, das Europäische Patentamt
kann aber Patente auf die Pflanzen und Tiere geben, die
aus einer solchen Züchtung hervorgehen. Welche Schwierigkeiten sich hieraus ergeben, zeigte der vorgestellte Präzedenzfall eines Patentes auf Brokkoli.
Um ein Bio-Patent zu erhalten, sind oft nur wenig innovative technische Schritte nötig, wie neue Messmethoden,
die einfache Beschreibung von Inhaltsstoffen oder die
Kreuzung traditioneller Sorten mit Hochleistungssorten.
Das Patent gilt dann für alle Phasen der Nahrungsmittelerzeugung – von der Züchtung und dem Anbau über die
Ernte bis hin zur Weiterverarbeitung von Lebensmitteln.
Konzerne melden auf alle möglichen Tiere und Pflanzen
Bio-Patente an. Dieser Missbrauch des Patentrechts hat
zur Folge, dass einige Konzerne die Kontrolle über die Produktion der Nahrungsmittel übernehmen. Sie verhindern,
dass auch kleinere landwirtschaftliche Unternehmen vielfältig züchten können. Der Zugang zur biologischen Vielfalt, der für Züchtung notwendig ist, wird von den großen
Konzernen systematisch blockiert, so die Referentin.
Im Anschluss an den Vortrag wurde angeregt diskutiert.
Vertreterinnen der KLFB gründeten daraufhin eine Arbeitsgruppe mit kirchlichen und landwirtschaftlichen
Verbänden, um gegen die Patentierung von Pflanzen und
Tieren zu protestieren. AN
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Neue Referentin
FRAUEN. MACHT. ZUKUNFT.
S o z i alpä da g o g i n J U L I A S E I F E R T ble i b t
N E U E S V O N D E R k f d – M ITG L I E D E R W E R B U N G i m B i s t um M ü n s t er
„Der Anfang ist gemacht“, stellt Ellen Menke-Melges,
Referentin und Koordinatorin für Mitgliedergewinnung
beim kfd-Diözesanverband Münster, fest und freut sich
über die gute Nachfrage nach den Fortbildungen zur
Mitgliederwerbekampagne im vergangenen Jahr.
kfd-Referentin Julia Seifert übernimmt eine
weitere Aufgabe. Foto Ralf Emmerich
Bereits seit Februar 2015 arbeitet Sozialpädagogin Julia Seifert als Krankheitsvertretung für den kfd-Diözesanverband Münster. Aufgrund ihres
langjährigen Engagements bei der
Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg
kennt Julia Seifert die Besonderheiten verbandlicher Arbeit bereits und
konnte sich beim kfd-Diözesanverband rasch einarbeiten.
Inzwischen hat sie zahlreiche Beratungen bei kfd-Gruppen sowie interne Schulungen und Seminare durchgeführt. „Ich bin beeindruckt, wie
aktiv viele kfd-Frauen sind und wie
stark sie sich für die kfd-Gruppe vor
Ort, aber auch für gesellschafts- und
kirchenpolitische Themen einsetzen“, schildert Julia Seifert ihre Eindrücke. Nun wird die Referentin mit
einer neuen Aufgabe ein weiteres
Jahr in der Geschäftsstelle tätig sein
und die geplanten Aktivitäten zum
100. Jubiläum des Diözesanverbandes im Jahr 2016 unterstützen.
Julia Seifert ist 1982 geboren, lebt in
Münster und liebt in ihrer Freizeit
schwindelerregende Herausforderungen: Sie ist ausgebildete Klettertrainerin. BI
Eine solide Basis für die Mitgliederwerbung zu schaffen –
das war das Ziel des Diözesanverbandes Münster für 2015.
Die gute Resonanz macht Hoffnung auf eine Fortsetzung
in den nächsten Jahren. „Mitgliedergewinnung ist ein Thema, das die kfd auch über die dreijährige Werbekampagne
hinaus dauerhaft beschäftigen wird“, so Menke-Melges.
Rund 500 Frauen nutzten 2015 die dreiteilige Weiterbildungsreihe. In 32 Veranstaltungen machten sie sich mit
den Methoden zur Mitgliedergewinnung vertraut und
frischten ihr Verbandswissen auf. Sie warfen einen kritischen Blick auf ihre Veranstaltungsprogramme und
Werbeaktivitäten und übten ganz praktisch, mit anderen
Frauen über die kfd ins Gespräch zu kommen.
„Nach dem Nachmittag habe ich wieder Lust auf mehr
kfd. Man überdenkt die eingefahrenen Denkmuster und
erkennt, dass jede kfd-Frau eine Werbebotschafterin sein
kann“, so eine Teilnehmerin nach der Fortbildung. MM
Die drei Seminareinheiten werden 2016 wiederholt.
Infos dazu unter www.kfd-muenster.de/programm in
der Weiterbildungsbroschüre. Die Referentinnen für
Mitgliedergewinnung können auch für eigene Fortbildung von den kfd-Ortsgruppen gebucht werden.
Teilnehmerinnen einer Fortbildung zur Werbekampagne in Ibbenbüren. Insgesamt 32 solcher Veranstaltungen fanden 2015 statt. Foto Andrea Temming
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JUBILÄen
D er D I öze s anverband g rat uliert
Die kfd St. Stephanus Kessel in Goch feierte am 6. Dezember 2015 ihr 110-jähriges Bestehen.
Auch die kfd St. Anna Materborn begeht ein großes Jubiläum: Am 26. Juli 2016 wird die Frauengemeinschaft
120 Jahre alt. Beiden herzliche Glückwünsche!
EHRENAMTSPREIS WESEL
Z W E I kfd- Mit g l ieder v o n der Stad t au s geze i c hnet
Die beiden kfd-Mitglieder Friedel Weidemann und Gisela Borgmann aus dem Kreisdekanat Wesel erhielten zusammen mit acht weiteren Engagierten den Ehrenamtspreis Wesel 2015. Eine Kommission der Stadt Wesel traf
die Auswahl aus insgesamt 50 vorgeschlagenen Personen
und Gruppen.
Friedel Weidemann ist sehr aktiv bei der Flüchtlingsarbeit
und der Caritas und hat immer ein offenes Ohr für Bedürftige. Als Köchin hilft sie seit Jahren bei den Freizeiten des
Katholischen Ferienwerkes.
Gisela Borgmann (kfd Wesel Ginderich) ist ehrenamtlich
mit der Organisation von Krabbelgruppen betraut und
setzte sich für den Bau der Kapelle St. Anna sowie Maiandachten ein. Auch sie engagiert sich bei der Caritas.
Die Preise wurden am 5. Dezember 2015, dem Internationalen Tag des Ehrenamtes, verliehen. Der kfd-Diözesanverband gratuliert beiden kfd-Damen ganz herzlich. AN
60 JAHRE FRIEDENSGEBET
„Vom Waschzuber bis zur Frauenquote“ – unter diesem Motto blickt der kfdDiözesanverband zurück auf 100 Jahre Frauengeschichte. Foto pixabay.de
Leben im Wandel der Zeit
V O RTRAG zu 100 JAHREn FRAUEN GESCHICHTE im Mai
„Vom Waschzuber über Merz Spezial Dragees zur Frauenquote“ – im Jubiläumsjahr wagt der kfd-Diözesanverband
einen Rückblick auf 100 Jahre Frauengeschichte und fragt:
„Wie hat sich die Rolle der Frau in Kirche und Gesellschaft
in den vergangenen 100 Jahren verändert?“
Unterhaltsam werden die Referentinnen Judith Everding,
Vorsitzende des Diözesanleitungsteams, und Ute Albrecht, Geistliche Leiterin, skizzieren, wie sich weibliche
Lebenswelten seit 1916 aus Sicht des größten deutschen
Frauenverbandes entwickelt haben. Sie laden alle TeilnehmerInnen herzlich ein, sich über die Zukunft für neue
Frauengenerationen auszutauschen. AN
A K TIO N M IT L A N G E R TRA D ITIO N IM B IST UM M ÜN ST E R
1956 entzündeten die Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands im Bistum Münster erstmals die
Friedenskerze im Dom von Münster und beteten das Friedensgebet. Der damalige Anlass für dieses Gebet war die
Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg: Millionen Frauen hatten ihre Männer, Mütter ihr Söhne verloren. Am Diözesantag der kfd 1956 wurde deshalb die erste Friedensandacht
gehalten, bei der die Friedenskerze in der Grabkapelle des
Fürstbischofs von Galen entzündet wurde. Diese Geste ist
bis heute aktuell, weil immer wieder neue Kriege in der Welt
entfacht werden. Seit 60 Jahren ist die Friedenskerze nun
ein sichtbares Symbol für die brennende Bitte um Frieden.
Die kfd-Frauen verstehen sie als Zeichen einer weltweiten Solidarität mit Frauen und Müttern in Kriegsgebieten,
deren Ehepartner und Kinder Opfer von Kriegen sind. BI
Das Friedensgebet der kfd wandert von Woche zu Woche durch die 32 Dekanate im Bistum Münster. Wann
es in Ihrem Dekanat ist, erfahren Sie unter: www.kfdmuenster.de/programm/spiritualitaet-kirche
Sonntag, 29. Mai 2016, 19 Uhr
Abtei Gerleve in Billerbeck
Eintritt frei, Spende erwünscht
impressum
kfd-Diözesanverband Münster e. V.
Breul 23, 48143 Münster
Telefon: 0251.495-471, Telefax: 0251.495-6101
E-Mail: [email protected]
Internet: www.kfd-muenster.de
Facebook: www.facebook.com/kfdmuenster
Redaktion:
Andrea Niemann (AN; v. i. S. d. P.), Barbara Issel (BI),
Judith Everding (JE), Ellen Menke-Melges (MM)
Druck: Albersdruck GmbH & Co. KG, Düsseldorf